Das ist doch einfache Umgangssprache. Und das ist, denke ich, ein sehr großes Problem welches Menschen, die auf irgendeine Art und Weise auf „Political Correctness“ pochen: Es wird gefordert, dass Jeder dreimal überlegen soll, was er wie schreibt. Aber damit fordert man eigentlich nur, ich formuliere das mal salopp: Unterwerfe Dich unseren Wertevorstellung, hör‘ auf Du selbst zu sein. Sprache ist ein inhärenter Teil des Charakters eines Menschen. Und nicht jeder kann akademisch hochtrabend schreiben. Man sollte daher auch nicht jedes einzelne Wort oder jede einzelne Formulierung auf die Goldwaage legen. Wenn jemand sagt „Ich finde es toll Euch Jungs beim Biertrinken zuzuhören“ dann wird dieser bestimmt nicht daran denken, wie das Wort „Jungs“ wohl auf Feministen wirken könnte. Sondern will einfach nur seine Freude über das Angebot ausdrücken.Ironic Maiden hat geschrieben: ↑9. Mär 2020, 21:34
Viele schreiben ja auch, dass sie einfach gerne "den Jungs" beim Biertrinken zuhören wollen. Mag kleinlich wirken, aber allein die Wortwahl ist schon deutlich.
Das Problem heute allgemein ist doch vielmehr: Jeder will nur noch in seinen Filterblasen bleiben und sich so selbst bestätigen. Das macht aber eine Gesellschaft nachweislich auch kaputt, wenn kein Austausch zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Strömungen mehr stattfindet. Das sieht man seit Jahren. Ich war früher (vor meiner Zeit hier) sogar mal genauso extrem, einige wie Darkcloud können das gut bestätigen. Aber was bringt es denn, wenn man sich ideologisch immer weiter radikalisiert und von anderen Menschen Neusprech und anderes erwartet? Meiner Erfahrung nach nur Unverständnis und so wird man andere Menschen nie davon überzeugen können, dass beispielsweise ein pragmatischer Feminismus durchaus richtig ist. Ich habe mich in den letzten Jahren sehr intensiv mit der politischen Arbeit von Bodo Ramelow und anderen Pragmatikern in der Linken beschäftigt. Und gerade Bodo Ramelow finde ich sehr inspirierend und empfinde ich sogar als Vorbild. Man sollte mehr Brücken zwischen den gesellschaftlichen Fraktionen bauen und vor allem auch für Kompromisse werben. Nur so kann ein Zusammenleben in einer Demokratie überhaupt funktionieren - indem alle Menschen aufeinander zukommen. Das muss aber von allen Personen gleichermaßen kommen.
Übersetzt auf dieses Forum heißt das: Mehr Diversität wäre in der Tat toll. Aber vor allem auch was die gesellschaftliche Diversität betrifft. Es wäre toll hier auch mal konservative Frauen und Männer zu begrüßen. Es wäre toll hier vielleicht auch mal mehr Menschen aus der einfachen Arbeiterschicht zu haben. Oder Menschen die arbeitslos sind. Oder oder oder. Nur bei Feministen habe ich den Eindruck, dass mehr Diversität vor allem heißt: Mehr vom Gleichen. Mehr aus der eigenen Bubble. Das ist dann vieles, aber mit Sicherheit eben gerade nicht divers.
Und am Ende geht es hier um einen Spielepodcast. Um den Austausch über Spiele und Entertainment ganz allgemein. Fuck, wir haben nicht mal einen Thread zum Coronavirus, so wenig findet hier Politik und Gesellschaft mittlerweile statt. Ist ja auch ganz okay so. Also warum können hier nicht einfach verschiedene Strömungen zusammenkommen und über Games reden?
Und zu den Leuten die überreagiert haben und gesperrt wurden... Auch ich wurde bereits gesperrt weil ich lange hart und kräftig über die Strenge geschlagen habe. Ich habe aber auch eine zweite Chance bekommen. Und ich bin mir sehr sicher, dass Jeder eine zweite Chance bekommen kann, der dem Andre mal eine Mail oder so schreibt.