Weltherrschaft XXXIX: Die Rückkehr der dualen Weltherrschaft

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Cantus1977
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Weltherrschaft XXXIX: Die Rückkehr der dualen Weltherrschaft

Beitrag von Cantus1977 »

Da gab es doch einiges zu erzählen. Ihr habt Ausführungen zu allem gemacht, das mich interessiert hat, insbesondere auch dazu, wie Ihr Jochens Wiedereinstieg organisatorisch regelt. Und auch geschäftlich. Mich als „Crowdfunder“ interessiert das. Die Tiefe der Ausführungen reicht mir hier aus. Das sehr genaue Zahlen-Nennen in der Vergangenheit fand ich zwar sehr interessant, muss aber gar nicht sein.
Smartie
Beiträge: 219
Registriert: 11. Sep 2017, 09:07

Re: Weltherrschaft XXXIX

Beitrag von Smartie »

Danke für die Weltherrschaft, auch wenn der Beginn mit Aussage von Jochen in Bezug auf Lehrerarbeitsbelastung echt besch--eiden war. Zum Glück habt ihr da die Kurve noch bekommen (dank Andre).
Nur mal so zur EInordnung: Als Gymnasiallehrer (Deutsch/ Geschichte/ Sozialkunde) unterrichte ich 23 Stunden, dazu kommen ca. 3-5 Vertretungen. Alle 23 Stunden müssen vorbereitet werden. Dazu die ganzen Korrekturen, in der Oberstufe benötigt man min. 90 min für eine Korrektur der Schulaufgabe. Dazu mündliches und schriftliches Abi, KLassenfahrten (Organisation on top zum Stundenbudget), Elternabend etc. Dann schreibe ich noch Gutachten für ehemalige Schüler, damit sie Stipendien an der Uni bekommen. Achja, Schulentwicklung steht auch noch an. Und ich will hier gar nicht von den Schülerschicksalen sprechen, die einen einfach traurig und fertig machen.
Ich will das nicht als Jammern verstanden wissen, ich liebe meinen Job und mache ihn echt gerne. Ich weiß auch um die Vorteile.
Leider muss ich aber immer wieder feststellen, wie wenig Anerkennung man als Lehrer bekommt und wie tief die Vorurteile sitzen (faule Lehrer tun nichts, aber 6 Wochen Sommerferien), obwohl man sich echt den Arsch aufreißt. Das frustriert ohne Ende. Und dass es faule Kollegen/-innen gibt... ja mei, wo gibts die nicht?

Ontopic Weltherrschaft:
Schön, dass alles gut läuft. Ich hoffe, dass bleibt so.
Lobo1980
Beiträge: 102
Registriert: 11. Nov 2016, 01:40

Re: Weltherrschaft XXXIX

Beitrag von Lobo1980 »

Smartie hat geschrieben: 4. Nov 2020, 12:33 Danke für die Weltherrschaft, auch wenn der Beginn mit Aussage von Jochen in Bezug auf Lehrerarbeitsbelastung echt besch--eiden war. Zum Glück habt ihr da die Kurve noch bekommen (dank Andre).
Nur mal so zur EInordnung: Als Gymnasiallehrer (Deutsch/ Geschichte/ Sozialkunde) unterrichte ich 23 Stunden, dazu kommen ca. 3-5 Vertretungen. Alle 23 Stunden müssen vorbereitet werden. Dazu die ganzen Korrekturen, in der Oberstufe benötigt man min. 90 min für eine Korrektur der Schulaufgabe. Dazu mündliches und schriftliches Abi, KLassenfahrten (Organisation on top zum Stundenbudget), Elternabend etc. Dann schreibe ich noch Gutachten für ehemalige Schüler, damit sie Stipendien an der Uni bekommen. Achja, Schulentwicklung steht auch noch an. Und ich will hier gar nicht von den Schülerschicksalen sprechen, die einen einfach traurig und fertig machen.
Ich will das nicht als Jammern verstanden wissen, ich liebe meinen Job und mache ihn echt gerne. Ich weiß auch um die Vorteile.
Leider muss ich aber immer wieder feststellen, wie wenig Anerkennung man als Lehrer bekommt und wie tief die Vorurteile sitzen (faule Lehrer tun nichts, aber 6 Wochen Sommerferien), obwohl man sich echt den Arsch aufreißt. Das frustriert ohne Ende. Und dass es faule Kollegen/-innen gibt... ja mei, wo gibts die nicht?

Ontopic Weltherrschaft:
Schön, dass alles gut läuft. Ich hoffe, dass bleibt so.
Die Vorurteile kommen aus verschiedenen Sachen hervor. Wenn man als Lehrer noch den Beamtenstatus hat, sind es schon viele Vorteile. Brutto ist fast Nettolohn, 13 Wochen unterrichtsfreie Zeit (nenne es extra nicht Urlaub, da hier bestimmt viele Lehrer auch arbeiten) usw. Leider gibt es auch die Lehrer, bei denen der Vertrag kurz vor dem Sommerferien ausläuft und sie hoffen müssen, das sie einen Vertrag für nächstes Jahr bekommen
Maestro84
Beiträge: 735
Registriert: 10. Feb 2016, 17:42

Re: Weltherrschaft XXXIX

Beitrag von Maestro84 »

Ich als Staatsdiener - kein Lehrer - lebe gerne mit den Vorurteilen bei einer 40 Stunden-Woche, Jobsicherheit und einem echt guten Gehalt. Lasst die Leute, die sich anders entschieden haben, doch Vorurteile haben.

Zum Thema selbst: Ich bin auch gespannt, wie die Nachwirkungen der Pandemie sein werden (Firmpleiten, Arbeitslosigkeit, steigender Steuern und Abgaben ab Mitte/Ende 22). Mal schauen, vielleicht erhöhe ich bei sinkenden Patreoniken mal mein Pledge als Ausgleich. Ansonsten wäre ich mittlerweile nicht mehr böse, wenn die Reportage zu Sourge 2 gar nicht mehr erscheinen würde. Es wäre schade, aber irgendwie ist das Thema, zumindest an mir, mittlerweile vorbei.
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DickHorner
Beiträge: 958
Registriert: 30. Aug 2018, 10:26

Re: Weltherrschaft XXXIX

Beitrag von DickHorner »

Smartie hat geschrieben: 4. Nov 2020, 12:33 Danke für die Weltherrschaft, auch wenn der Beginn mit Aussage von Jochen in Bezug auf Lehrerarbeitsbelastung echt besch--eiden war. Zum Glück habt ihr da die Kurve noch bekommen (dank Andre).
Nur mal so zur EInordnung: Als Gymnasiallehrer (Deutsch/ Geschichte/ Sozialkunde) unterrichte ich 23 Stunden, dazu kommen ca. 3-5 Vertretungen. Alle 23 Stunden müssen vorbereitet werden. Dazu die ganzen Korrekturen, in der Oberstufe benötigt man min. 90 min für eine Korrektur der Schulaufgabe. Dazu mündliches und schriftliches Abi, KLassenfahrten (Organisation on top zum Stundenbudget), Elternabend etc. Dann schreibe ich noch Gutachten für ehemalige Schüler, damit sie Stipendien an der Uni bekommen. Achja, Schulentwicklung steht auch noch an. Und ich will hier gar nicht von den Schülerschicksalen sprechen, die einen einfach traurig und fertig machen.
Ich will das nicht als Jammern verstanden wissen, ich liebe meinen Job und mache ihn echt gerne. Ich weiß auch um die Vorteile.
Leider muss ich aber immer wieder feststellen, wie wenig Anerkennung man als Lehrer bekommt und wie tief die Vorurteile sitzen (faule Lehrer tun nichts, aber 6 Wochen Sommerferien), obwohl man sich echt den Arsch aufreißt. Das frustriert ohne Ende. Und dass es faule Kollegen/-innen gibt... ja mei, wo gibts die nicht?

Ontopic Weltherrschaft:
Schön, dass alles gut läuft. Ich hoffe, dass bleibt so.
Ja, fand ich auch hart. Ich meine, von jemandem, der sich vermutlich standardmäßig mit dem Vorurteil konfrontiert sieht, dass sein Beruf daraus besteht Computerspiele zu spielen und darüber zu labern...
Aber wir sind ja zum Glück auf niemandes Absolution angewiesen :)
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Kesselflicken
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Re: Weltherrschaft XXXIX

Beitrag von Kesselflicken »

Schöne Weltherrschaft! Echt schön mal wieder einen tieferen Blick hinter die Kulissen zu bekommen. :) Dass Jochen sich doch anscheinend gut erholt hat freut mich, die Formatideen klingen fast alle nett und die eher zurückhaltende Planung bei der derzeitigen Lage kann ich sehr gut nachvollziehen.

Der Schwenk zu Lehrern hätte aber früher abgebrochen werden sollen. Dachte mir schon, dass das entsprechende und verständliche Reaktionen hier verursacht.^^
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Lurtz
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Re: Weltherrschaft XXXIX

Beitrag von Lurtz »

Danke für die Weltherrschaft, war IMO mal wieder nötig. Dass Jochen nicht 100% eingestiegen ist, war ja recht offensichtlich, aber schön es jetzt auch mal offiziell zu hören. Ist ja auch völlig in Ordnung. Ich hoffe Jochen findet wieder seinen Groove und hat dann auch keine Bedenken mehr, nochmal höher einzusteigen.

Finde es sehr vernünftig, dass ihr aktuell keine Anstellung machen wollt. Ist sowohl für den Bewerber besser, als auch für euch und uns, wenn ihr dynamischer reagieren und mit Formaten und Freelancern experimentieren könnt.

Fühlt sich gerade nur alles stimmungsmäßig etwas deprimiert an - von einer Aufbruchstimmung a la früherer Weltherrschaften sind wir jedenfalls weit entfernt :D Aber irgendwie passt das ja auch zu diesem furchtbaren Jahr...
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That's a succinct summary of humankind, I'd say. Who needs tomes and volumes of history? Children are dying. The injustices of the world hide in those three words.
gdm41

Re: Weltherrschaft XXXIX

Beitrag von gdm41 »

Ich bin immerwieder verwundert, wie unterschwellig mit der Wochenarbeitszeit geprahlt wird. Also geprahlt ist vielleicht das falsche Wort und vielleicht habe ich es auch falsch wahrgenommen. Ich bin der Meinung, dass eine hohe Arbeitsbelastung (Zeit) absolut zu vermeiden ist. Daran ist absolut nichts heroisches oder ähnliches. Guckt man sich Studien zu Arbeitszeit und Qualität an, sieht man dass es letztendlich kontraproduktiv ist. Jochen macht das aktuell genau richtig.
Numfuddle
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Re: Weltherrschaft XXXIX

Beitrag von Numfuddle »

War André kurz vor der Aufnahme beim Zahnarzt oder ist da das Postprocessing falsch eingestellt. André klingt als wär sein Mund noch mit Novocain betäubt
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Blaight
Lord Moderator of the Isles, First of his name
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Re: Weltherrschaft XXXIX

Beitrag von Blaight »

Andre wie sieht es denn mit Deiner Gesundheit aus, wenn ich mal so offen fragen darf. Du powerst das Projekt ja nun auch schon lange durch und hattest dieses Jahr mit dem Todesfall in der Familie einiges emotional zu verarbeiten. So schön ich das finde, dass wir Dich ungebrochen viel zu hören bekommen, muss ich aus einer gefühlten Fürsogepflicht zumindest nachfragen, ob Du Dein Wohlergehen auch nicht zu sehr aus dem Fokus verlierst.
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Andre Peschke
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Re: Weltherrschaft XXXIX

Beitrag von Andre Peschke »

Blaight hat geschrieben: 5. Nov 2020, 11:08So schön ich das finde, dass wir Dich ungebrochen viel zu hören bekommen, muss ich aus einer gefühlten Fürsogepflicht zumindest nachfragen, ob Du Dein Wohlergehen auch nicht zu sehr aus dem Fokus verlierst.
Im Moment ist es so, dass ich gar nicht so gerne Downtime habe. Ich merke das, wenn mich meine Freundin zwingt Spazieren zu gehen. ^^ Das sind dann Momente, wo mein Hirn wieder anfängt sich mit dem Verlust meines Vaters zu beschäftigen. Zeit ohne Ablenkung empfinde ich im Moment als belastend.

Ob das gesund ist, ist natürlich eine andere Frage. :D Man könnte jetzt spekulieren, dass ich da nen Verarbeitungsprozess aufschiebe. Aber mein Eindruck ist eher, dass das "unproduktive" Traurigkeit ist und es mich nur deprimiert, wenn ich das zu viel zulasse. Von daher ist "nix zu tun" gerade nichts, was ich will.

Ich fühle mich auch gesund und die Arbeit macht mir ungebrochen viel Spaß. Ich denke, das passt schon so. Mein Resilienzlevel ist da auch over 9000, IMO. ;)

Andre
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Andre Peschke
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Re: Weltherrschaft XXXIX

Beitrag von Andre Peschke »

Floki hat geschrieben: 5. Nov 2020, 12:41 Jochen, Du hattest mal gesagt, dass Du zwischen der GS und The Pod irgendwo "im Wort stehst". Also eine Art Zwischenstopp. Ist das eigentlich ein Geheimnis, was Du da gemacht hast bzw. als was? Würde mich mal interessieren.
Hat er doch schon öfter erwähnt, dass er da für ein Magazin aus/über die Eventbranche geschrieben hat. Welches genau, weiß ich selbst nicht. Hat er aber zuletzt zB in der Gamescom-Folge erwähnt, dass er aus der Zeit einige Kontakte zu großen Messeveranstaltern hat usw.

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derFuchsi
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Re: Weltherrschaft XXXIX

Beitrag von derFuchsi »

Freut mich zu hören dass es Jochen wieder gut geht und dass er noch rechtzeitig die Notbremse gezogen hat. Interessant nochmal etwas mehr über die Hintergründe der Auszeit zu hören.
Ich will jetzt nicht abschätzig klingen und glaube Jochen wenn er das so erzählt, so richtig nachvollziehen kann ich persönlich das aber als Außenstehender nicht so recht wie jemand an Burnout leiden kann der quasi das ganze Jahr Homeoffice macht, also freie Zeiteinteilung und die Arbeit aus spielen und podcasten besteht.
Und natürlich ist das mit der Auszeit leicht gesagt wenn man keine Familie ernähren und Miete zahlen muss, aber ich gönne es Jochen. Nur schade dass das nicht jeder kann der es evtl auch nötig hätte.
Also nochmal willkommen zurück Jochen!
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gdm41

Re: Weltherrschaft XXXIX

Beitrag von gdm41 »

Ohne jetzt ins offtopic abzudriften aber nen burnout kann man sich imho überall holen. Also muss nicht "richtige" Arbeit sein wie ein Bürojob und gerade frei Zeiteinteilung kann da sehr gefährlich sein.
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Lurtz
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Re: Weltherrschaft XXXIX

Beitrag von Lurtz »

derFuchsi hat geschrieben: 5. Nov 2020, 13:37Ich will jetzt nicht abschätzig klingen und glaube Jochen wenn er das so erzählt, so richtig nachvollziehen kann ich persönlich das aber als Außenstehender nicht so recht wie jemand an Burnout leiden kann der quasi das ganze Jahr Homeoffice macht, also freie Zeiteinteilung und die Arbeit aus spielen und podcasten besteht.
Also erstens halte ich das für eine grobe Vereinfachung (vor allem die Arbeit der Inhaber von The Pod besteht sicher nicht nur aus "Spielen und Podcasten), und zweitens wird das meiste schädlich, wenn man es übertreibt. Das gilt bei 50-60 Stunden-Wochen sicher auch für "nur spielen und pocasten".

Dazu kommt der Risikofaktor, dass man gerade wegen HomeOffice keine klare Trennung zwischen Arbeit und Freizeit hinkriegt.

Finde ich ehrlich gesagt ähnlich gedankenlos das hier reinzuschmeißen wie die externen Spekulationen über die Arbeitslast von Lehrern in der Folge :ugly:
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MrSnibbles
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Re: Weltherrschaft XXXIX

Beitrag von MrSnibbles »

derFuchsi hat geschrieben: 5. Nov 2020, 13:37 Freut mich zu hören dass es Jochen wieder gut geht und dass er noch rechtzeitig die Notbremse gezogen hat. Interessant nochmal etwas mehr über die Hintergründe der Auszeit zu hören.
Ich will jetzt nicht abschätzig klingen und glaube Jochen wenn er das so erzählt, so richtig nachvollziehen kann ich persönlich das aber als Außenstehender nicht so recht wie jemand an Burnout leiden kann der quasi das ganze Jahr Homeoffice macht, also freie Zeiteinteilung und die Arbeit aus spielen und podcasten besteht.
Und natürlich ist das mit der Auszeit leicht gesagt wenn man keine Familie ernähren und Miete zahlen muss, aber ich gönne es Jochen. Nur schade dass das nicht jeder kann der es evtl auch nötig hätte.
Also nochmal willkommen zurück Jochen!
Ich glaube, das ist ein völlig falsches Verständnis der Arbeit der Podcaster und des Burnouts. Ich selbst stand mal kurz davor und habe nur ca 43 Std die Woche gearbeitet bei voller Freiheit in einem Job, der mir Spaß gemacht hat. Wenn man allerdings persönlich stark in die Dinge investiert ist, die man tut, hängt die eigene Gesundheit ziemlich stark am Erfolg des aktuellen Projektes. Wenn der von außen gefährdet wird, kann das schnell schief gehen. Burnout ist bei Weitem nicht nur zu lange zeitliche Anwesenheit bei der Arbeit.
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Heretic
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Re: Weltherrschaft XXXIX

Beitrag von Heretic »

Lurtz hat geschrieben: 5. Nov 2020, 13:57 Dazu kommt der Risikofaktor, dass man gerade wegen HomeOffice keine klare Trennung zwischen Arbeit und Freizeit hinkriegt.
Vor allem, wenn's dann auch noch fließend ins Hobby übergeht. Ich hatte schon Phasen, wo ich wenig Lust auf Computerspiele hatte und habe dementsprechend weniger gezockt. Das würde bei den Herren Podcastern nicht wirklich funktionieren, auch wenn der Berufsalltag natürlich nur zu einem gewissen Teil aus Zocken besteht.
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derFuchsi
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Re: Weltherrschaft XXXIX

Beitrag von derFuchsi »

Lurtz hat geschrieben: 5. Nov 2020, 13:57
derFuchsi hat geschrieben: 5. Nov 2020, 13:37Ich will jetzt nicht abschätzig klingen und glaube Jochen wenn er das so erzählt, so richtig nachvollziehen kann ich persönlich das aber als Außenstehender nicht so recht wie jemand an Burnout leiden kann der quasi das ganze Jahr Homeoffice macht, also freie Zeiteinteilung und die Arbeit aus spielen und podcasten besteht.
Also erstens halte ich das für eine grobe Vereinfachung (vor allem die Arbeit der Inhaber von The Pod besteht sicher nicht nur aus "Spielen und Podcasten), und zweitens wird das meiste schädlich, wenn man es übertreibt. Das gilt bei 50-60 Stunden-Wochen sicher auch für "nur spielen und pocasten".

Dazu kommt der Risikofaktor, dass man gerade wegen HomeOffice keine klare Trennung zwischen Arbeit und Freizeit hinkriegt.

Finde ich ehrlich gesagt ähnlich gedankenlos das hier reinzuschmeißen wie die externen Spekulationen über die Arbeitslast von Lehrern in der Folge :ugly:
Natürlich ist das stark vereinfacht. Mir ist schon klar dass da wohl noch mehr drin steckt aber davon habe ich allenfalls eine schwammige Vorstellung das ist ja das Problem.
Als Angestellter kann ich den Stress bei der Gamestar z.B. noch ganz gut nachvollziehen aber hier halt nicht so wirklich. Aber wie gesagt das heißt ja nicht dass ich das nicht glaube und Jochen für ein Weichei halte oder so.

Ist ein "Ich glaube dir auch wenn ich es selbst nicht nachvollziehen kann" jetzt vorsichtig genug formuliert?

Hmmm wie wärs mal mit so ner Art Tagebuchformat, eine Woche im Leben eines The Pod Podcasters damit man sich mal ein genaueres Bild machen kann ;).
Zuletzt geändert von derFuchsi am 5. Nov 2020, 15:19, insgesamt 1-mal geändert.
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ragdel
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Re: Weltherrschaft XXXIX

Beitrag von ragdel »

Lurtz hat geschrieben: 5. Nov 2020, 13:57
Finde ich ehrlich gesagt ähnlich gedankenlos das hier reinzuschmeißen wie die externen Spekulationen über die Arbeitslast von Lehrern in der Folge :ugly:
Dem stimme ich voll zu.
Und Jochen hat ja vorher auch andere Aufgaben gemacht. Eine Selbstständigkeit und Verantwortung für Mitarbeiter*innen zu haben geht sicher auch auf die Psyche.
Da einfach zu sagen „ja zuhause sitzen und zocken“ ist halt echt fies :/
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Terranigma
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Re: Weltherrschaft XXXIX

Beitrag von Terranigma »

derFuchsi hat geschrieben: 5. Nov 2020, 13:37Ich will jetzt nicht abschätzig klingen und glaube Jochen wenn er das so erzählt, so richtig nachvollziehen kann ich persönlich das aber als Außenstehender nicht so recht wie jemand an Burnout leiden kann der quasi das ganze Jahr Homeoffice macht, also freie Zeiteinteilung und die Arbeit aus spielen und podcasten besteht.
Als persönliche Anekdote: die letzten Wochen nach den Sommerferien - Ja, ich weiß, bitte nicht lachen! :D - waren für mich wirklich vollgestopft, also ich saß unter der Woche regelmäßig bis Abends am PC und habe meinen Unterricht sehr, sehr ausgiebig vorbereitet, obwohl ich de facto ca. eine halbe Stelle habe, was das Stundenpensum anbelangt. Diese verfügbare Zeit schlug sich aber mehr als doppelt in der Vorbereitungszeit nieder. Ergebnis war: Je nachdem was in der Woche an zusätzlichen Aufgaben anfiel, es war teils deutlich über 40h/Woche.

Persönlich empfinde ich gerade die freie Zeiteinteilung als Risikofaktor und nicht als Entlastung, eben weil es im Lehrerjob - und bei Freiberuflern wie eben Podcastern wird es wohl sehr ähnlich sein - es keine Zielgerade gibt. Bei einem Bürojob habe ich i.d.R. eine feste Arbeitszeit, kann auf die Uhr schauen und dann Feierabend machen. In Berufen, wo die Zeit- und damit auch Arbeitsteinteilung eher eigenverantwortlich und freier ist, ist erst dann Feierabend, wenn man sagt, dass man Feierabend macht. Und gerade wenn man hohe Ansprüche an sich selbst stellt und insb. wenn die eigene Vorbereitung und Arbeit für andere Menschen gedacht ist - Schüler/innen, Podcast-Zuhörer, usw. - dann geht man, je nach Persönlichkeit, lieber noch einmal die Extrameile und arbeitet über ein gesundes Maß hinaus. Gerade auch weil der Arbeitsplatz vom Wohnort nicht getrennt ist.

Selbst wenn ich Feierabend machen will, ertappe ich mich oft dabei, dass ich um 22 Uhr abends dann doch noch einmal nach neuen Unterrichtsmaterial suche, noch einmal eine Powerpoint öffne und überarbeite, etc. pp. In anderen eher kreativen und freien Berufen wird das wohl strukturell recht ähnlich sein, und im Falle vom Podcast hängt vom eigenen Output ja auch mehr oder minder die eigene finanzielle Existenz unmittelbar ab. Dass das so ein Gefühl von "Dauerstress" auslösen kann, kann ich gut nachvollziehen. Ich hatte diesen Punkt in den letzten beiden Wochen, als ich in den Herbstferie abschalten konnte, aber überhaupt nicht zur Ruhe kam - im Gegenteil. Ich konnte ganz gut nachvollziehen, wovon Jochen da spricht.


Hohes Maß an (Eigen-)Verantwortung + fehlende Trennung von Arbeitszeit/Freizeit + hohe Eigenmotivation + hohe Ansprüche an sich selbst = Highway to Burnout.
Sitting quietly and doing nothing,
Spring comes, and the grass
grows by itself.
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