Bezüglich Arbeitstunden und home office:
Ich bin seit Mitte September auch wieder in der digitalen (Hochschul-)Corona-Lehre versumpft und habe eine 6-Tage Woche, die noch bis Dezember (Klausuren) anhalten wird. Nichts was man nicht kennt (50h Woche ziemlicher Standard in der Wissenschaft/Hochschule), nur komisch und teilweise echt langweilig weil (a) kein Menschenkontakt, der Lehre ja eigentlich erst spaßig macht, (b) extremes multitasking da man fünf Kurse gleichzeitig hat und immer hin und her wechseln muss in allen Dingen. Letzteres macht es auch meines Erachtens anstrengender als wenn dieselbe Menge Präsenzlehre wäre.
Das nun meine Eltern und Schwiegermutter und auch einige Freunde bis heute nicht verstehen, was ich hier eigentlich mache, warum das so stressig ist, und warum ich so wenig Zeit habe ("Du bist doch zu Hause"), ist normal und stört mich nicht. Das ist einfach bei vielen, vielen Jobs so, dass man gar nicht weiß, was da passiert, deshalb Stereotype an den Start bringt, und Sachen annimmt die so nicht zutreffen. Das trifft auf Wissenschafler, Lehrer, und sicherlich auch noch viele viele andere Berufe zu. Das sollte man nicht als persönlichen Angriff werten, sondern den Ausdruck von
ignorance, aber keiner böswilligen.
Das einzige was mich stört ist, dass es jetzt langsam merklich mit meiner physischen Gesundheit bergab geht, typische Bürojob-Stresssymptomatik halt, bestehend aus Schlafproblemen, Magenproblemen und (goddamnit) Rückenschmerzen im Schulter-Nacken-Bereich. Ich sitze hier auch wie der letzte Pleb vorm Laptop jeden Tag 10h, also kein Wunder, und für Dez ist bereits ein Auffangsportprogramm geplant. Aber meine Güte, das mit dem Rücken ham sonst doch nur "alte Leute"??
Bezüglich Weltherrschaft:
Ganz herzlichen Dank an Jochen, wie transparent er das alles dargelegt hat, ohne das er es wirklich musste.

Alle meine Fragen, bei denen ich teilweise auch eher gedacht hätte "Geht dich eigentlich gar nichts an" wurden beantwortet, und auch der Schlenker zum Buchpodcast und dem (tollen) Projekt mit Falko war dabei erhellend.
Jetzt bin ich ungemein gespannt auf's nächste Jahr und Andre's Reportageprojekt.
Weiterhin alles Gute!