Stew_TM hat geschrieben: ↑1. Okt 2022, 14:24
(...) die Existenz von Transpersonen in Frage gestellt hat (ob nun aus Unwissenheit, Ignoranz, Absicht oder was auch immer) (...)
Das stimmt ja so, wie es wohl gemeint ist, (imho) nicht:
viewtopic.php?p=228092#p228092 Transpersonen, im Sinne M2F und F2M, kann man genauso gut bei ausschließlichem binären Geschlechtsverständnis akzeptieren, da existiert ja gar kein Widerspruch. Beim Gendersternchen/Gap/Doppelpunkt geht es ja um das Nicht-Binäre, also ein drittes (viertes etc.) Geschlecht (edit: bzw. geschlechtslosigkeit).
Mir scheint ja eh, auch wenn im Eingangspost auf eine (vermeintlich) "wissenschaftlich schon lange anerkannte Tatsache" verwiesen wird, dass es hier gar nicht so richtig um Fakten geht, so wie alles vermengt wird, wie auch schon angesprochen biologiches "sex" (english) vs. soziales "gender". Ich glaube ja aber, dass das für das Anliegen an sich kontraproduktiv ist. Ich sehe halt (immer noch) nicht, wieso es eine
Tatsache sein sollte, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt -- weder biologisch noch sozial/soziologisch. Ich halte es für eine
sinnvolle Annahme, dass es mehr als zwei soziale Geschlechter (genders) gibt bzw. sich niemand zwingend männlich/weiblich zuordnen muss, weil eine solche Annahme Leid verringert bzw. Glück steigert (im utilitaristischen Sinne) bei Betroffenen und insgesamt gesellschaftlich auch geboten ist, darauf Rücksicht zu nehmen aus liberalen Gesichtspunkten. Aber dass es mehr als zwei Geschlechter (sex/gender) gibt, ist trotzdem keine "wissenschaftlich anerkannte Tatsache" (meiner Ansicht nach). Ich wüsste gar nicht, wie das gehen soll, das wissenschaftlich zu beweisen?
Biologisch gibt es
prinzipiell eine Zweigeschlechtlichkeit beim Menschen; es gibt keine dritte Gonade, die einen dritten Gamet produzieren könnte, gibt es einfach nicht, hab ich auch schon geschrieben. Man kann zwar anhand von Chromosomensatz, Hormonspiegel, Genitalien und sekundären Geschlechtsmerkmalen ein Spektrum konstruieren, aber ich weiß nicht, ob man das wirklich will, dann ist nämlich ggf. ein Mann mit warum auch immer unterdurchschnittlich niedrigem Testosteronspiegel und daher sehr spärlichem Bartwuchs
weniger Mann als ein "normaler" Mann und das scheint arg reaktionär? Es gibt ganz selten sog. echte Hermaphroditen auch bei Menschen, die sind dann "beides" (oder von mir aus "nichts"), aber nichts "drittes"? Und Leute mit etwa Swyer-Syndrom sind biologisch wohl nicht zuordenbar:
https://de.wikipedia.org/wiki/Swyer-Syndrom. Das ändert aber auch nichts an der prinzipiellen biologischen Zweigeschlechtlichkeit des Menschen?
Sozial/kulturell kann aber davon unbefangen alles mögliche gelten. Wir können uns ja auch eine Gesellschaft überlegen, in der ein gewisser Anteil der Bevölkerung denkt, sie ist ein sog. Otherkin* und dies als Geschlechts-Identität annimmt, dann gäbe es aus soziologischer Sicht einen Anteil der Gesellschaft, der die Geschlechts-Identität "Otherkin" hat. Ist es dann eine "Tatsache", dass es "Otherkins" als Geschlecht gibt; eine Tatsache, die man akzeptieren
muss, weil man sonst
Wissenschaftsleugner ist? *vom ÖR: "Sie sieht sich nicht als Mensch – Alice ist Teil der Otherkin Community":
https://www.youtube.com/watch?v=z_-yI-846Uw
(Eigentlich wollte ich zu dem Thema ja nichts groß posten sonst, woops.)