COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

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Peter
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Peter »

Felidae hat geschrieben: 21. Sep 2021, 09:37 Auch beim Thema "Kino mit Maske oder ohne" sehe ich noch nicht den großen Tourismus (zumal ich annehmen würde, dass man im Dunkeln die Maske so verschieben kann, dass sie einen nicht mehr lebensbedrohlich beeinträchtigt, ohne dass es jemand merkt :ugly: ) - aber bei großen Konzerten schon.
Aber bei Konzerten ist es doch das gleiche. Bei uns Maskenpflicht, anderswo nicht.
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Leonard Zelig
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

Neuseeland hat anders als wir eine Zero-Covid-Strategie verfolgt, das ist nicht wirklich vergleichbar. Wir sind nun mal keine Insel. Und als Tübingen geöffnet hat, waren anderswo die Geschäfte und Cafés komplett geschlossen für alle. Mir fehlt da ein bisschen die Fantasie, wo in der jetzigen Situation der massive Tagestourismus herkommen soll.


https://www.tagesspiegel.de/themen/repo ... 31262.html

Die Normalisierung dieser Radikalen, die wir in den letzten anderthalb Jahren beobachten konnten, macht mich wirklich krank. Dieses ganze beschissene "wir müssen mit denen reden", "wir müssen die zurück in die Mitte der Gesellschaft holen", "das Gefühl von Angst macht viele Leute unsicher", "nicht jeder, der auf den Demos mitläuft, ist radikal" - alles Bullshit.

Wir haben kollektiv zugelassen, dass sich da eine Sekte aufgebaut hat, die ungehindert schalten und walten kann. Vielleicht haben die sich nicht mit Nazis zusammengeschlossen, aber Nazis haben sich mit ihnen zusammengeschlossen. Ich hoffe, dass die internen Reaktionen, die man auf den Mord in der Tankstelle liest, keine Nachahmungstäter animieren.
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Zoiglbier
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Zoiglbier »

Was mich derzeit nervt ist diese permanente Mantra, mit niederschwelligen Impfangeboten würden wir es doch noch schaffen eine ansehnliche Impfquote zu bekommen. Italien zeigt aktuell ganz gut, wie es geht. Sie haben quasi überall eine 3G-Regel inklusive kostenpflichtiger Tests beschlossen. Dies umfasst sogar Überlandbusse, Züge und ab Mitte Oktober auch das gesamte Arbeitsleben. Als Resultat sind schon jetzt 77 % der Bevölkerung über 12 Jahren vollständig geimpft und 83% einfach, und man wird abwarten können was passiert wenn alle Angestellten die 3G-Regel einhalten müssen. Nach jedem Bereich, der neu zu einer 3G-Pflicht dazukam stieg die Impfquote sprunghaft an.
Quelle: https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... ml?premium

Insofern bin ich froh, wenn endlich dieser nervige Wahlkampf vorbei ist und man dann hoffentlich erkennt, dass nur eins gegen diese Gleichgültigkeit beim Impfen wirkt: Staatlicher Druck und kostenpflichtige Tests.
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MrSnibbles
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von MrSnibbles »

Ich muss ehrlich sagen, dass ich mittlerweile auch sehr tolerant gegenüber Einschränkungen für Ungeimpfte bin wenn die Infektionszahlen hoch sind. Um die Situation abzudämpfen, hilft nur Lockdown oder Impfung. Wer sich gegen letztere entscheidet, muss mMn eben in den Lockdown.

Ich habe keine Lust mehr mich einzuschränken (Maske ok, Impfpass zeigen ok, aber keine Verbote) nur um diejenigen zu schützen, die sich aktiv egoistisch und unsolidarisch zeigen. Dass der Schutz derjenigen, die sich nicht impfen lassen können nicht funktioniert geht ja ebenfalls auf die Kappe der Verweigerer.

Mit der aktuellen Situation bin ich recht zufrieden, wenn es schlimmer wird muss mMn eben alles auf 2G geschaltet werden. Wenn das dann auch nicht reicht... na ja. Dann haben wir ein ziemlich großes Problem befürchte ich.
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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

Floki hat geschrieben: 22. Sep 2021, 11:17 Wieso lassen wir diese Szenario eigentlich nicht zu?
Ich glaube, diese Frage hatten wir in diesem Thread schon 10x. Die Ratio ist immer noch: Weil wir (bei derzeitigem Impfstand) eine zu große Infektionswelle befürchten. Eine Überlastung oder auch nur eine starke Belastung des medizinischen Systems bringt viele Kollateralschäden mit sich (verschobene Operationen etc). Zudem schadet eine zu frühe Öffnung der Wirtschaft, wenn in der Bevölkerung kein ausreichendes Vertrauen vorhanden ist. Wenn sich die Leute nicht einkaufen gehen trauen, weil sie zB Impfdurchbrüche fürchten etc, dann schadet man der Wirtschaft am Ende mehr, als wenn die Leute sich bei Fortbestand einer Maskenpflicht sicher fühlen (Betonung auf Sicherheitsempfinden - ob das real am Ende wirklich sicherer ist, ist für diese Betrachtung egal).

Zudem kann der unfreiwillig Ungeimpfte nicht einfach entscheiden, dass er nicht mehr in den Supermarkt oder auf die Arbeit geht. Anderes Beispiel: Ungeimpfte Kinder unterliegen einer Schulpflicht. Es gibt erhebliche rechtliche Bedenken, dass man Eltern zwingen kann, ihre ungeimpften Kinder dem Risiko einer Infektion auszusetzen, auch wenn es ein sehr geringes Risiko ist.

Andre
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Feamorn
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Feamorn »

Bezüglich der Betten war das letzte, was ich gehört hatte, dass tatsächlich jetzt eher die "normale" Bettenzahl zum Problem werden könnte, da mehr junge Erkrankte -> weniger schwerer Verlauf -> reguläre Station statt ITS -> längerer Aufenthalt, da weniger Sterblichkeit -> längere Belegungszeit.
Ich weiß aber nicht, wie sich das real entwickelt (hat), das ist schon eine Weile her.
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Heretic
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Heretic »

Hier im Main-Kinzig-Kreis ist's schon wieder soweit: 28 registrierte Neuinfektionen bei Schülern an neun Schulen im direkten Umkreis, höchstwahrscheinlich ausgelöst durch eine Fahrt im Schulbus.

https://www.fuldaerzeitung.de/kinzigtal ... 94287.html

Und das zwei Wochen nach Schulbeginn...
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Felidae
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Felidae »

Floki hat geschrieben: 22. Sep 2021, 13:11
Auch wenn ich mich teilweise wie diese Querdenker Spinner anhöre (ich bin Geimpfter, lasst mich ;-)), solche Fälle mit großen Anstiegen werden wir doch immer wieder haben. Das lässt sich doch gar nicht mehr bei einem Virus und Menschenmassen verhindern. Vor allem wenn auch Geimpfte den Virus weitergeben können. Das wird doch auch in fünf Jahren so sein, die Frage ist nur, was wir daraus machen. Die Tests werden bald Geld kosten. Es werden dadurch vermutlich weniger getestet, weil die Leute rausfallen, die "nur mal Neugierig" sind. Also werden dadurch auch die PCR Tests und so hoffentlich die Inzidenzwerte runtergehen. Wenn wir dann feststellen, dass die Maschinerie weiterläuft, sind wir ein Stück weiter. :-)
Ich habs weiter oben schonmal angedeutet - aber gern nochmal: Du solltest Dich langsam mit dem Gedanken anfreunden, dass es passieren kann, dass wir noch auf einige Jahre hinaus keine "Normalität" wie 2019 haben werden. Sondern irgendwas zwischen dem jetzigen Zustand und dem gewünschten Endziel für einige Zeit "Normalität" bedeutet.
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Felidae
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Felidae »

Floki hat geschrieben: 22. Sep 2021, 13:20
Das meine ich gar nicht persönlich oder böse, aber sorry, Du klingst da sehr fatalistisch. Mit der Sichtweise kann ich ja alles abnicken "was von oben kommt" und füge mich jeder behördlichen Entscheidung. Gesellschaftliche Diskussionen wären so gar nicht mehr notwendig.
Wie gesagt - mach Dir einfach klar, dass es nur EINE Mutation braucht, bei der die Impfungen nicht wirken.
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Leonard Zelig
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

Jens Spahn sagt allerdings, dass dies sehr unwahrscheinlich sei:
https://www.tagesschau.de/inland/spahn-corona-149.html

Drosten meinte auch mal, dass die Anzahl möglicher Mutationen bei SARS-CoV-2 nicht so breitgefächert ist wie bei der Influenza und die aktuelle T-Zell-Immunität nach Impfung auch gegen künftige Mutationen helfen soll.
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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

Floki hat geschrieben: 22. Sep 2021, 13:11 Wenn wir dann feststellen, dass die Maschinerie weiterläuft, sind wir ein Stück weiter. :-)
Genau so läuft es ja auch. Man will nur vorsichtshalber eben Herbst/Winter abwarten, weil die Fachleute hier nach wie vor warnen, man könne beim derzeitigen Stand nicht alles aufmachen.

Ansonsten ist doch alles schon viel entspannter. Ich war jetzt im Kino. Nominell herrschte im Saal noch Maskenpflicht. Einhaltung: Vielleicht 10%. Kontrollen: Keine. Da fühle ich mich als folgsamer Pandemiemassnahmeneinhalter eher wie ein Idiot, als das sich jemand anders noch groß gegängelt fühlen müsste.

Fast alles hat wieder auf & das bisschen Maske tragen... mei.

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lipt00n
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von lipt00n »

Andre Peschke hat geschrieben: 22. Sep 2021, 16:14 Fast alles hat wieder auf & das bisschen Maske tragen... mei.
Das fasst es imho sehr gut zusammen. Die Maske im ÖPNV kann man von mir aus auch für immer behalten, hab mich früher oft genug darüber aufgeregt, dass Leute mir in den Nacken niesen und husten...
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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

Floki hat geschrieben: 22. Sep 2021, 16:32 Jetzt bin ich neugierig: Hast Du es weiter durchgezogen mit der Maske oder auch sein gelassen? :-) Und: Du hast bestimmt Dune geguckt, oder? :-)
Wie geschrieben: Ich war brav, kam mir aber dabei echt ein bissl doof vor, als wäre ich jetzt der Überängstliche im Kino, obwohl ich halt nur gedachte habe: Solange das noch der Deal ist, halten wir uns halt daran.

Und ja, war Dune - siehe Filme-Thread.

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Leonard Zelig
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

Andre Peschke hat geschrieben: 22. Sep 2021, 16:14 Ansonsten ist doch alles schon viel entspannter. Ich war jetzt im Kino. Nominell herrschte im Saal noch Maskenpflicht. Einhaltung: Vielleicht 10%. Kontrollen: Keine. Da fühle ich mich als folgsamer Pandemiemassnahmeneinhalter eher wie ein Idiot, als das sich jemand anders noch groß gegängelt fühlen müsste.
Interessant. In Köln darf man die Maske am Platz abnehmen. Das galt auch schon im August als ich Fabian und Nomadland gesehen habe.
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Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Die Auflagen (für Kinos) sind Ländersache. Das ist daher ein völliger Flickenteppich mit sich laufend ändernden Regelungen, die regelmäßig angepasst werden, teils pragmatisch, teils schlicht absurd. Ich habe damit beruflich zu tun...
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Peter
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Peter »

In Bayern gibt es keine Maskenpflicht mehr in den Kinos, aber es kann natürlich sein, dass Andres Kino hier eigene Regeln aufgestellt hat (oder er hat den Wegfall der Pflicht nicht mitbekommen und war deshalb einer der wenigen, die dennoch eine Maske getragen haben ;)).

BW ist eines der wenigen Bundesländer, wo diese noch gilt. Ich bin mal gespannt, wie viele sich hier daran halten werden, wenn wir am Montag in Dune gehen.
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Felidae
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Felidae »

Floki hat geschrieben: 22. Sep 2021, 14:02
Ja und dann? Es kann immer, die ganze Zeit also, eine weitere Mutation geben. Darauf kann man ja nicht warten bzw. alles um diese eine Eventualität drum herum bauen.
Ich sag ja auch gar nicht, dass man darauf warten soll. Mir ging es nur darum, Deine Überzeugung, dass das alles möglichst schnell wieder "normal" laufen wird, nur weil Du geimpft bist, bisschen auf den Boden der Realität runterzuholen. Mit einem Extrembeispiel, bei dessen Eintritt die Normalität wieder komplett verschwunden wäre - so, wie im März 20 eben auch.

Höchstwahrscheinlich findet irgendwas zwischen diesem Extrembeispiel und der "Normalität" statt. Bei dem, was Du schreibst, habe ich nur stellenweise den Eindruck, dass Du das für einen Selbstläufer hältst. Und DAS ist es auf keinen Fall. Sondern es müssen eine Menge Umstände zusammenkommen. Und die Impfquote ist derzeit nunmal einer davon.
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Edelknödel
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Edelknödel »

Floki hat geschrieben: 23. Sep 2021, 09:37 Ich habe manchmal den Eindruck, dass wir uns eine Welt erschaffen, die, würden wir mal Corona komplett ausklammern und so tun, als gäbe es das Problem nicht, viel strikter und strenger ist, als die Welt vor 5 Jahren und das alles ganz toll finden.
Klar wären die Regeln absurd und sehr bedenkliche Einschränkungen der Freiheit, würde es Corona nicht geben. Aber es gibt Corona nunmal... und deshalb auch die Regeln.
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Felidae
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Felidae »

Floki hat geschrieben: 23. Sep 2021, 09:37 Den Punkt verstehe ich ja. Auch dass wir nicht so tun können, als gäbe es Corona nicht mehr. Sind die Intensivbetten mit geimpften Corona Patienten voll, haben wir ein echtes Problem. Gar keine Frage. Wofür ich nur plädiere ist, dass wir nicht im Kollektiv mit einer Art Autosuggestion durch die Gegend laufen und komplett in einem Scheuklappenmodus uns befinden. Ich habe manchmal den Eindruck, dass wir uns eine Welt erschaffen, die, würden wir mal Corona komplett ausklammern und so tun, als gäbe es das Problem nicht, viel strikter und strenger ist, als die Welt vor 5 Jahren und das alles ganz toll finden. Das ist mein Punkt. Wie gesagt, verstehe jeden, der das anders sieht und anders handeln will. Nur die verbindliche Vorgabe für alle finde ich ab einem Punkt schwierig zu vermitteln.
Ich finde es irgendwie seltsam, zu sagen, "Hätten wir kein Corona aber trotzdem die ganzen Maßnahmen...". Wir HABEN nunmal Corona. Und nur deshalb die ganzen Maßnahmen.

Und in einer Pandemie funktioniert das mit der Eigenverantwortung halt eher suboptimal. Das haben wir nun wirklich wieder und wieder in den letzten anderthalb Jahren zu sehen bekommen. Und in einer sozialen Gesellschaft ist es nunmal immer so, dass die Vernünftigen für die Dummen "mitbestraft" werden. Alles in allem fahren wir damit ziemlich gut - wenn man sich andere Gesellschaften zum Vergleich anschaut, wie beispielsweise die USA. Dort darf der/die einzelne in der Tat viel mehr, auch sehr eigenverantwortlich. Dafür haben die auch eine Todesrate durch Schusswaffen, da schlackern wir mit den Ohren. Nein, da ist mir ein Staat, der mit den besten Absichten! für seine Bürger:innen sorgt, doch wesentlich lieber.

Ich vermute mal, niemand hier im Forum findet die Situation geil. Aber sie ist nunmal so wie sie ist.
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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

Peter hat geschrieben: 22. Sep 2021, 18:01 In Bayern gibt es keine Maskenpflicht mehr in den Kinos, aber es kann natürlich sein, dass Andres Kino hier eigene Regeln aufgestellt hat (oder er hat den Wegfall der Pflicht nicht mitbekommen und war deshalb einer der wenigen, die dennoch eine Maske getragen haben ;)).
Wenn, dann hat das Kino vergessen, seine Hinweisschilder abzuhängen. Am Aufgang zum Kino stand ganz klar, dass die Maske auch während der Vorstellung getragen werden muss.

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