Serientipps

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bioshrimp
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Re: Serientipps

Beitrag von bioshrimp »

LegendaryAndre hat geschrieben: 22. Jan 2023, 15:46 Ich habe kürzlich zwei großartige Serien bei Paramount+ entdeckt, nämlich Yellowstone (...)
Bin fast mit der 4. Staffel durch. Es ist auch was fürs Auge: großartige landschaftliche Aufnahmen. Die Gewaltbereitschaft ist leider absurd hoch und erschöpfend, aber abgesehen davon fühle mich wunderbar unterhalten. Beth ist irre (gut!), auch wenn man sie gelegentlich hassen muss. Was habe ich schon über ihre Ergüsse gelacht. Sehr laut. Super geschrieben. Erinnert mich an viele Dialoge aus der Serie "Succession" (eine andere gute Serie, von der man zumindestens mal 1 Staffel schauen sollte).
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LegendaryAndre
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Re: Serientipps

Beitrag von LegendaryAndre »

bioshrimp hat geschrieben: 25. Jan 2023, 17:48
LegendaryAndre hat geschrieben: 22. Jan 2023, 15:46 Ich habe kürzlich zwei großartige Serien bei Paramount+ entdeckt, nämlich Yellowstone (...)
Bin fast mit der 4. Staffel durch. Es ist auch was fürs Auge: großartige landschaftliche Aufnahmen. Die Gewaltbereitschaft ist leider absurd hoch und erschöpfend, aber abgesehen davon fühle mich wunderbar unterhalten. Beth ist irre (gut!), auch wenn man sie gelegentlich hassen muss. Was habe ich schon über ihre Ergüsse gelacht. Sehr laut. Super geschrieben. Erinnert mich an viele Dialoge aus der Serie "Succession" (eine andere gute Serie, von der man zumindestens mal 1 Staffel schauen sollte).
Succession habe ich nie gesehen, aber das werde ich dann definitiv nachholen. "Irre gut" trifft Beth's Charakter ganz genau. ;) Hast du auch 1883 gesehen? Lohnt sich wirklich, vor allem ist die erzählte Vorgeschichte anders, als ich es erwartet hätte (im positiven Sinne). Interessant auch dass die Sängerin Faith Hill neben ihrem Lebensgefährten Tim McGraw auch als Schauspielerin mitspielt. Beide machen ihre Sache überaus gut wie ich finde. Mich fasziniert der zeitliche Unterschied zwischen Prequel- und Original-Serie und dass man als Zuseher dazu angehalten ist Parallelen zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu erkennen. Die Soundtracks beider Serien sind im Übrigen auch toll! Normalerweise überspringe ich Intros eher, aber hier habe ich sie öfters bewusst laufen lassen um die Musik zu hören.
wiesl
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Re: Serientipps

Beitrag von wiesl »

Im Versuch, die WOW-Kurzzeitmitgliedschaft produktiv zu nutzen: Industry.

Die Serie begleitet eine Gruppe von Top-Absolventen, die bei einer Bank/Fondsgesellschaft ihr Einstiegsjahr absolvieren. Was genau sie das eigentlich machen (irgendwas mit Währungen und Kaufen und Verkaufen), hab ich nicht verstanden, ist aber auch irrelevant. Im Mittelpunkt stehen die Beziehungen der Personen untereinander, die Bewältigungsstrategien für den stressigen Job (Koks und Sex) und wie sie schaffen, persönliche Integrität in diesem schwierigen Berufsfeld zu wahren. Erinnert an Bad Banks ohne diesen aufgesetzten "großen" Plot. Stark gespielt und HBO-typisch mit mind. einem Penis pro Folge. Empfehlenswert!
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bioshrimp
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Re: Serientipps

Beitrag von bioshrimp »

LegendaryAndre hat geschrieben: 26. Jan 2023, 07:25
bioshrimp hat geschrieben: 25. Jan 2023, 17:48
LegendaryAndre hat geschrieben: 22. Jan 2023, 15:46 Ich habe kürzlich zwei großartige Serien bei Paramount+ entdeckt, nämlich Yellowstone (...)
Bin fast mit der 4. Staffel durch. Es ist auch was fürs Auge: großartige landschaftliche Aufnahmen. Die Gewaltbereitschaft ist leider absurd hoch und erschöpfend, aber abgesehen davon fühle mich wunderbar unterhalten. Beth ist irre (gut!), auch wenn man sie gelegentlich hassen muss. Was habe ich schon über ihre Ergüsse gelacht. Sehr laut. Super geschrieben. Erinnert mich an viele Dialoge aus der Serie "Succession" (eine andere gute Serie, von der man zumindestens mal 1 Staffel schauen sollte).
Succession habe ich nie gesehen, aber das werde ich dann definitiv nachholen. "Irre gut" trifft Beth's Charakter ganz genau. ;) Hast du auch 1883 gesehen? Lohnt sich wirklich, (...)
nein noch nicht, hab ich mir aber schon notiert :). danke
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LegendaryAndre
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Re: Serientipps

Beitrag von LegendaryAndre »

bioshrimp hat geschrieben: 26. Jan 2023, 18:58 nein noch nicht, hab ich mir aber schon notiert :). danke
Eine Folge kommt nächste Woche noch, dann ist die erste Staffel komplett! Bei mir ist nun der Eindruck einer komplexen, zusammenhängenden Erzählung entstanden wie man sie in dieser Form eher selten findet. Ich bin wirklich froh dass sie sich dazu entschieden haben es so zu machen. Eigentlich kann ich mich kaum noch für das Western-Genre begeistern, aber das hier ist echt großartig! :D
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Ironic Maiden
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Re: Serientipps

Beitrag von Ironic Maiden »

Ich habe gerade (Sabbatjahr sei Dank) die ersten zwei Folgen von Lockwood & Co geschaut und bisher mag ich es sehr gerne und würde mir sehr wünschen, dass die Serie großen Erfolg hat.

Ich liebe die Bücher sehr, sie sind mein comfort reading wenn es mir schlecht geht, und die Serie macht einen ganz guten Job, die Charaktere und die Atmosphäre umzusetzen. Etwas enttäuscht bin ich von den Actionszenen, da hätte ich mehr erwartet. Ich finde, dass sie teilweise eher albern aussehen.

Soweit ich das absehen kann, entfernt die Serie sich inhaltlich insofern von den Büchern, dass andere Schwerpunkte gesetzt werden, aber das ist ok. Besonders gut finde ich die Darsteller*innen. Nach anfänglicher Skepsis finde ich die Charaktere sehr gut getroffen. Und der Soundtrack ist perfekt.

Leider kann ich nicht direkt weiterschauen, weil dummer Alltagsverpflichtungen im Weg sind, aber ich freue mich schon sehr auf die restlichen sechs Folgen!
In Wirklichkeit bin ich Janna und podcaste hier ab und zu. Und in echt bin ich auch nicht so grün und flauschig wie auf dem Profilbild. Man kann mich auch auf Bluesky finden.
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Peter
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Re: Serientipps

Beitrag von Peter »

kevin_hemi392 hat geschrieben: 27. Jan 2023, 19:41 Der woke nebenstrang (der absolut null komma null zur Handlung beiträgt, aber vermutlich aufgrund irgend ner quote mit drin sein muss) gibt mir immernoch Rätsel auf, vllt gibt's ja in season 2 ne Weiterführung davon wodurch das alles nen sinn macht 🤷😅
Ähm, die komplette Serie ist von A bis Z "woke". Ein diverser Cast an, der sogar zwei deutlich übergewichtige Team-Mitglieder beinhaltet (was heutzutage noch immer eine absolute Seltenheit ist). Die einzige gezeigte Beziehung ist eine lesbische. Die eine Hälfte der Bösewichte sind lupenreine Nazis*, die andere, nunja, das wäre ein Spoiler. Peacemaker selbst ist natürlich politisch unkorrekt, wird aber als Anachronismus inszeniert und im Verlauf der Serie erkennt er das auch an, versucht sich (mit bescheidenem Erfolg :mrgreen:) zu bessern und emanzipiert sich von seinem Nazi-Vater.

Auch von mir eine große Empfehlung. Für mich die beste Superhelden-Serie überhaupt und die lustigste Serie, die ich seit Jahren gesehen habe.

*eines der absoluten Highlights wie Vigilante diese durch den Kakao zieht
https://youtu.be/WYYvhiNLZ-8

nur noch getoppt durch den heroischen Auftritt von eagly, dem besten Superhelden-Sidekick ever
https://youtu.be/DBIlqSd8L_U?t=122

achja, das Intro ist natürlich absolut famos
https://www.youtube.com/watch?v=_mrr3UNALww
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Peter
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Re: Serientipps

Beitrag von Peter »

kevin_hemi392 hat geschrieben: 28. Jan 2023, 11:26 Recht hast du, und einzig die lesbische Beziehung ist mir negativ aufgefallen... Kein anderes gruppenmitglied bekommt irgendwie ne nebenhandlung (oder mir ists nur nicht aufgefallen) aber Hauptsache die übergewichtige schwarze ist natürlich noch lesbisch und man zeigt ihre Beziehung..
Nicht falsch verstehen, null Problem mit Diversität, wenns zur Handlung beiträgt und nicht nur dabei ist, um eben ne quote zu erfüllen 😅
Und mir war nichtmal klar, dass du ausgerechnet das gemeint hast ;) Ich sehe darin auch überhaupt nicht das Erfüllen einer Quote. Sie ist für die Entwicklung von Peacemaker der entscheidende Charakter und als solcher dessen kompletter Gegenentwurf, was eben auch durch ihr Privatleben verdeutlicht wird. Die Merkmale "schwarz" und "Frau" alleine hätten als Basis für diesen Konflikt wahrscheinlich auch ausgereicht, aber so wurde der Kontrast halt nochmals erhöht.
Rince81
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Re: Serientipps

Beitrag von Rince81 »

Mal zwei Kommentare zu aktuellen Serien.

That 90's Show auf Netflix. Die Serie ist bisher nicht gut, könnte aber als Paradebeispiel für den aktuellen Zeitgeist durchgehen. Beim Cast hat man offensichtlich darauf geachtet, wirklich jedes Häkchen in der Diversity Checkliste abzuarbeiten. Prinzipiell habe ich damit kein Problem, die Darsteller sind aber bisher einfach nicht sonderlich gut und haben kaum Chemie untereinander... Mein Hauptproblem ist, dass offensichtlich die Schreiber das Memo noch nicht bekommen haben, dass wir mittlerweile 2023 haben. Der schwule asiatische Hauptcharakter ist bisher ein Abziehklische und offensichtlich sind auch 2023 Witze über sexuelle Übergriffe witzig, wenn das Opfer ein Mann ist. :shock: In Folge 3 stellt sich raus, dass die Hauptdarstellerin der Clique noch nicht geküsst hat und man geht in die Mall um das zu ändern. Sie ist dabei übergriffig, verfolgt einen Eisverkäufer, geht hinter seinen Verkaufstresen und man sieht, dass der regelrecht vor ihr flieht und sie anschließend aus der Mall geworfen werden. Die Folge endet damit, dass sie wieder in der Mall sind und auf einmal in einer Art "Girl Power" Move sie ein paar Tic-Tacs einwirft, zu dem Eisverkäufer, der mit dem Rücken zu ihr steht hingeht, ihn umdreht und küsst. Sie geht, aus der Gruppe gibt es High Fives und der irritierte Eisverkäufer spuckt ein paar TicTacs aus. Das ganze ist ganz klar positiv konotiert. Wenn diese Folge mit umgedrehten Geschlechtern geschrieben worden wäre, hätten Netflix und die Serienmacher mit Sicherheit einen veritablen Shitstorm an der Backe. Mich nervt dieser nach wie vor kaum hinterfragte Doppelstandard, insbesondere bei einer Serie, wo man in jeder Faser merkt, wie "woke" und korrekt man beim Casting sein wollte.

Auch gesehen habe ich die ersten beiden Folgen von Shrinking auf Apple TV. Mal sehen wo sich das hinentwickelt bisher gefällt das Gesehene. Jessica Williams mag ich seit der Daily Show, Jason Segel spielt engagiert und ein grantelnder Harrison Ford ist großartig. Die drei sind Psychotherapeuten und der Charakter von Segel hat den Unfalltod seiner Frau vor einem Jahr noch nicht verdaut und hat dadurch Probleme mit seiner Tochter im Teenageralter.
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Guthwulf
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Re: Serientipps

Beitrag von Guthwulf »

kevin_hemi392 hat geschrieben: 29. Jan 2023, 13:20Ich Stör mich ja nicht an Diversität, solang sie glaubhaft und auch sinnvoll eingebettet ist
Du hast das bestimmt so nicht gemeint... aber als Gedankenanregung: Sätze wie "ich störe mich ja nicht an Diversität, aber ..." sind sehr ähnlich zu dem Klischee von "ich bin ja kein Rassist, aber..." (gefolgt von rassistischer Bemerkung).

Warum ist Diversität nur akzeptabel, wenn sie "glaubhaft und auch sinnvoll eingebetett" wird? Wir verlangen auch keine Begründung oder "glaubhafte und sinnvolle Einbettung" wenn er männlich/weiß/heterosexuell ist. Wir verlangen das auch nicht bei der Haarfarbe oder vielen anderen Merkmalen, die einen Charakter ausmachen. Warum ist das nun plötzlich bei Hautfarbe, Geschlechteridentität oder Sexualität anders? Für mich ist es einfach Teil des jeweiligen Charakters, den ich ohne Hintergedanken als gegeben hinnehmen, wie alle anderen Facetten, die wir nicht problematisieren.

Klar, wenn man in der Serie einen Aspekt eines Charakters explizit thematisiert oder zum Einflussfaktor für die Handlung macht, dann sollte es "glaubhaft und sinnvoll" gemacht sein. Das gilt für die Haarfarbe genauso wie für die Geschlechteridentität. Gelingt das mal nicht, ist aber nicht die Diversität das Problem, sondern das schlechte Skipt (oder der Produzent, der einen nicht funktionierenden Handlungsstrang gefordert / durchgewunken hat).

Ich wünsche mir deshalb, dass wir in Zukunft Sätze wie "ich bin ja nicht gegen Diversität, aber ..." lieber vermeiden. ;)
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Guthwulf
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Re: Serientipps

Beitrag von Guthwulf »

kevin_hemi392 hat geschrieben: 29. Jan 2023, 14:21
Guthwulf hat geschrieben: 29. Jan 2023, 14:12
kevin_hemi392 hat geschrieben: 29. Jan 2023, 13:20Ich Stör mich ja nicht an Diversität, solang sie glaubhaft und auch sinnvoll eingebettet ist
Ich wünsche mir deshalb, dass wir in Zukunft Sätze wie "ich bin ja nicht gegen Diversität, aber ..." lieber vermeiden. ;)
Hm.
Also darf ich mich an garnichtsmehr stören, solang es dieses Thema betrifft?

Du sagsts ja selber. Das writing ist scheiße..

Also entweder schreibs anständig oder lass es draußen...

Und anderen Leuten Formulierungen verbieten zu wollen, hat irgendwie nen politischen Beigeschmack 🤫 zumal ichs so geschrieben hab wie ichs meine... Wenn du jetzt den Satz umänderst und damit nen Rassismusvergleich startest 🤷 wenns dir dann besser geht, tu dir keinen Zwang an

Kleiner Nachtrag: doch, ich verlange auch glaubhafte storylines wenns ein *böser alter weißer Mann*ist.. Aber da lässt sich halt selten die rassismuskeule auspacken gelle 😉🤫
Bitte auf deinen Ton achten und sachlich bleiben! Klar darfst du konkrete Dinge wie schlechtes Writing kritisieren und ich wollte niemandem was verbieten, ich habe mir lediglich etwas gewünscht. Einfach den Beißreflex verkneifen und vor allem auch so plumpe Unterstellungen stecken lassen. :snooty:
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Andre Peschke
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Re: Serientipps

Beitrag von Andre Peschke »

kevin_hemi392 hat geschrieben: 29. Jan 2023, 14:46 Mir scheißegal ob der Charakter schwarz, weiß, hetero, Homo, trans oder sonstwas ist, aber wenn irgendwas eben unstimmig ist, sollte man das (meiner Meinung nach) klar ansprechen dürfen.. Und in dem bestimmten Beispiel wars eben der schwarze lesbische Charakter, dessen nebenhandlung (meiner Meinung nach) ABSOLUT NICHTS zur Serie beigetragen hat, außer eben ne Minderheit abzudecken...
Du redest am Thema vorbei. Du hättest ja das schlechte Writing ansprechen können, ohne dabei überhaupt auf die Diversitätskomponente einzugehen. Deine Meinung ist ja auch nicht, dass es wegen der Diversität schlecht ist, sondern weil du meinst die Nebenhandlung sei überflüssig.

Peter hat dir dabei sogar bereits einen Diskussionsimpuls gegeben: Das diese Figur eben als Gegenpol zu Peacemaker fungiert und deswegen auch stärker ausgearbeitet wurde. Hat also nicht zwingend damit zu tun, dass die Autoren hier Diversity Features wollen, sondern sie wollen den Anachronismus von Peacemaker stärker herausarbeiten und schaffen damit auf Potenzial für Gags und Konflikt.

Grundsätzlich: Man kann über alles reden, aber wenn es gesellschaftlich aufgeladene Themen angeht bist du hier im Forum in der Pflicht einfach sorgsam damit umzugehen. Bedeutet: nachdenken und nicht einfach flapsig was zu so einem Thema raushauen. Sonst schafft das nur unnötigen Moderationsaufwand.

Andre
Rigolax
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Re: Serientipps

Beitrag von Rigolax »

In dem Kontext fand ich bemerkenswert (positiv), dass David Hain (BeHaind) solch ein Empfinden an einem Beispiel offen angesprochen hat. Nicht, weil es unmöglich ist, das zu tun, aber weil es imho nicht selbstverständlich ist, und er hat es m.E. sehr besonnen und nachvollziehbar gemacht: https://www.youtube.com/watch?v=POp37rpUvLI&t=628s Ggf. etwas weiter vorne noch gucken für Kontext. Er kritisiert hier eine Nebenfigur/Nebenhandlung im neuen Jurassic Park-Film, weil sie laut ihm unnötig wirkt und wohl aus Diversitätsgründen eingebaut wurde.

Ich hatte solche "Probleme" ja bei Amazons LOTR-Umsetzung, im Kontext der PoC-Charaktere teils, weil mir diese Diversitätsmaßnahmen kalkuliert vorkommen. Ich meine damit nicht, dass die Figuren schlecht seien, es ist eher ein Empfängerproblem (bei mir) im Kontext von Amazon als Firma allgemein und dem (schwer zu umschreibenden) Zeitgeist. Ich nahm die schwarzen Harfoots und Zwerge nicht "organisch" wahr; komischerweise hatte ich bei dem schwarzen Elben, Arondir, das "Problem" nicht, vielleicht weil ich den Charakter/Schauspieler mochte.
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Felidae
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Re: Serientipps

Beitrag von Felidae »

Was mich bei der ganzen Diskussion ein bisschen stört - ich habe den Eindruck, dass der Kritikpunkt "überflüssige Charaktere/keine sinnvolle Motivation innerhalb der Geschichte" halt erst in der breiten Öffentlichkeit thematisiert wird, seitdem es vermehrt nicht-weiße nicht-heterosexuelle Charaktere gibt. Mir wäre nicht bekannt, dass davor in einem solchen Ausmaß hinterfragt wurde, ob eine Serie, ein Film, ein Spiel einzelne Charaktere tatsächlich braucht und wie gut ihre Existenz begründet wird.
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Heretic
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Re: Serientipps

Beitrag von Heretic »

Felidae hat geschrieben: 29. Jan 2023, 18:23 Mir wäre nicht bekannt, dass davor in einem solchen Ausmaß hinterfragt wurde, ob eine Serie, ein Film, ein Spiel einzelne Charaktere tatsächlich braucht und wie gut ihre Existenz begründet wird.
Oder auch der Homosexuelle, der früher gerne mal als Comic Relief eingebaut wurde. Der lustige Sidekick ist ja meist nicht wirklich storyrelevant. Aber okay, damals war das Internet noch Neuland... :D
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Axel
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Re: Serientipps

Beitrag von Axel »

Felidae hat geschrieben: 29. Jan 2023, 18:23 Mir wäre nicht bekannt, dass davor in einem solchen Ausmaß hinterfragt wurde, ob eine Serie, ein Film, ein Spiel einzelne Charaktere tatsächlich braucht und wie gut ihre Existenz begründet wird.
Solche Diskussionen gab es schon IMMER! Siehe Wesley Crusher aus Star Trek TNG, Warren Keffer aus Babylon 5, Lana Lang aus Smallville oder Kim Bauer aus 24, um nur einige zu nennen. Immer dann, wenn Charaktere nicht gut geschrieben sind und daher auch unbeliebt bei den Fans. Unabhängig von Geschlecht und Hautfarbe. Damals gab es nur kein weit verbreitetes Internet und kein Social Media.
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Re: Serientipps

Beitrag von Rigolax »

"Damals" gab es AFAIK auch noch keine strikten Quotenregelungen wie bei Amazon oder eine für Diversität/Repräsentation sensibilisierte Öffentlichkeit, sensibilisierten Journalismus. Die Systematik spielt eine Rolle. Reaktanz aber auch.
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Guthwulf
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Re: Serientipps

Beitrag von Guthwulf »

Felidae hat geschrieben: 29. Jan 2023, 18:23Was mich bei der ganzen Diskussion ein bisschen stört - ich habe den Eindruck, dass der Kritikpunkt "überflüssige Charaktere/keine sinnvolle Motivation innerhalb der Geschichte" halt erst in der breiten Öffentlichkeit thematisiert wird, seitdem es vermehrt nicht-weiße nicht-heterosexuelle Charaktere gibt. Mir wäre nicht bekannt, dass davor in einem solchen Ausmaß hinterfragt wurde, ob eine Serie, ein Film, ein Spiel einzelne Charaktere tatsächlich braucht und wie gut ihre Existenz begründet wird.
Den Eindruck kann ich nachvollziehen. "Sinnlose" oder schlecht geschriebene / gespielte / funktionierende Charaktere gabs natürlich schon immer und sie wurden natürlich auch schon immer thematisiert. Vor Social Media und Internet, ist das nur viel weniger aufgefallen und konnte sich auch nicht so aufschaukeln wie heutzutage. Gleichzeitig ist es dank der positiven gesellschaftlichen Entwicklungen heute auch selbstverständlicher, dass Schauspieler aber auch Charaktere generell viel diverser als früher sind. Das fällt dann natürlich dem Zuschauer auf, der plötzlich auf dem Bildschirm mit neuen Identitäten konfrontiert wird.

Was mich dabei viel mehr stört: Es wird gerne sofort und ohne Nachdenken die "Diversitäts/Quoten" (Verschwörungs-)Theorie / Spekulation rausgekramt. Es ist offenbar unvorstellbar, dass ein Charakter einfach mal nur schlecht geschrieben ist, nicht in eine Geschichte passt oder ein Schauspieler ihn nicht gut spielt. Ne, die Ursache muss die "Woke" Kultur und ein unterstellter Diversitätszwang sein, natürlich mit der Implikation, dass es doch viel schöner wäre, wenn wir wieder zurück, zu Serien- und Filmlandschaft früherer Tage zurückkehren könnten. Damals gab es vielleicht auch schlechte Charaktere, die hatten aber wenigstens in der Regel noch weiße Hautfarbe und waren heterosexuell? Diversität muss sich in dieser Denkweise also extra rechtfertigen, die Abwesenheit von Diversität aber nicht. Das finde ich problematisch.

Filmstudios gehen natürlich mit dem Zeitgeist und achten heute viel stärker auf Diversität als früher, nicht aus Güte Ihrer Herzen sondern aus kommerziellen Beweggründen. Diversität sollten wir aber trotzdem feiern und begrüßen. Wenn ein (diverser) Charakter dann mal schlecht geschrieben ist oder negativ heraussticht, dann sollten wir das auch kritisieren, aber bitte dabei nicht sofort automatisch die Diversität als "Schuldigen" und "Sündenbock" ausmachen, nur weil der Schauspieler oder Charakter eine andere Hautfarbe / Geschlechteridentität / Sexualität hat.
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Crenshaw
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Re: Serientipps

Beitrag von Crenshaw »

und früher hatte auch nicht fast jeder Zugang zu fast allem (zumindest theoretisch, aber vieles landet ja auch in den sozialen Netzwerken) und dadurch waren viele Diskussionen auf den Fanbereich beschränkt und auch heute wird es eine überschaubare Menge an Personen gebe, die darüber diskutiert (im Vergleich zur großen stillen Masse)
ist halt wie vieles in den sozialen Netzwerken, einfach nur öffentlicher und präsenter

und was vielleicht auch noch mit reinspielt (wäre eher eine Vermutung, bin nicht der extreme Seriengucker), früher waren fast alle Serienfolgen eigenständig und nur in Ausnahmefällen in einen größeren Rahmen, da hatte man den Hauptcast (die alle mehr oder weniger ihre Rolle/Funktion hatten) und dann je Folge noch ein paar zusätzliche Rollen, wie man sie brauchte, heutzutage wo zumeist zumindest in Staffeln gedacht wird, ist mehr Folgenübergreifend und damit auch ein größerer Stammcast und dadurch steigt natürlich auch die Wahrscheinlichkeit das Charakter (scheinbar) überflüssig sind
und jeder beurteilt natürlich anders, wie sinnvoll/notwendig ein Charakter ist und mehr als früher lassen dann im Anschluss die Welt an ihrer Meinung teilhaben
Rigolax
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Re: Serientipps

Beitrag von Rigolax »

Guthwulf hat geschrieben: 29. Jan 2023, 20:49 Ne, die Ursache muss die "Woke" Kultur und ein unterstellter Diversitätszwang sein, natürlich mit der Implikation, dass es doch viel schöner wäre, wenn wir wieder zurück, zu Serien- und Filmlandschaft früherer Tage zurückkehren könnten.
Ne, das interpretierst du eher rein imho. Das dürfte bei manchen so sein. Bei vielen ist es eher Reaktanz und politics of resentment (gegen "woke").

Es ist tatsächlich das Problem, was allgemein bei Quotenregeln teils angeführt wird, dass immer im Raum steht, dass die Rolle ggf. schlecht geschrieben und besetzt ist, weil sie auf "Zwang" divers sein musste. Das kann man halt nicht widerlegen, es klingt plausibel genug. Als regelmäßiger Vorwurf ist es sicherlich einigermaßen perfide.
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