Martin L00ter hat geschrieben:Bei all den hier schon genannten Titeln möchte ich noch einmal die Serie Berserk hervorheben, die Pommesbudenpate einmal beiläufig erwähnt hat. Großartige Dark-Fantasy-Mangareihe die froh zwischen stumpfen Pulp und Tiefsinn laviert. Die Filmtrilogie der Golden-Age-Arc ist sehr sehenswert (und zu weiten Teilen sogar eher Low-Fantasy) und auch für Einsteiger hervorragend geeignet. Einfach mal ansehen, zumal der erste Film umsonst auf watchbox zu finden ist, wenn man mit deutscher Synchro leben kann. Das blöde ist nur, dass es keine gescheite Umsetzung der Reihe nach der Golden-Age-Arc gibt...
Und in dieser ganzen Auflistung fehlt mir (abseits von Danshi Kokousei no Nichijou und Desothos kuriosen Screenshots) momentan noch meine liebste Sorte von total absurdem Japano-Gedöns. Deswegen möchte ich die Serie Sayonara Zetsubou Sensei mit ihrem absurden und oft schwarzen Humor empfehlen. Es geht um einen dauerpessimistischen Lehrer, der beim Versuch sich mitten am Tag auf offener Straße zu erhängen auf eine daueroptimistische Schülerin trifft. Die beiden und der Rest der total exzentrischen Klasse (fast alles Mädchen) werfen darauf ihren speziellen Blick auf die japanische Gesellschaft. Stammt von menem Liebglingsstudio SHAFT mit seinem wiedererkennbaren Stil. Oft bunt-kontrastreich. Gern ins surreale abdriftend. Allein die Intros der Serie sind schon so herrlich abgefahren von ihrer Bildsprache. Eignet sich aber gar nicht für Einsteiger, da so hektisch, das ich damals beim Ansehen öfter pausieren musste, um beim Lesen der Untertitel hinterher zu kommen.
Da kann ich nur vollumfänglich zu stimmen, Berserk ist wirklich super. Wobei ich den Manga dem Anime vorziehe.
Außerdem es gibt eine Fortführung im Animebereich, die ist leider echt Kacke und davon sollte jeder die Finger lassen. Außer man will sehen, wie man eine fast reine CGI animierte Serie gegen die Wand fahren kann.
Ist leider schon traurig wie man zwei so absolut geniale Manga mit so scheußlichen Animeumsetzung bestraft. Gemeint sind die gerade laufende Umsetzung der Junji Ito Collection und halt die beiden neuen Staffeln von Berserk.
Um noch eine Vorlage von Martin l00ter ( geiler Name nebenbei bemerkt) aufzunehmen, eine Serie von Shaft die ich auch sehr mag ist die Monogatari Serie ( Bakemonogatari, Nisemonogatari usw.).
Wobei ich bemerken muss, dass ich sie nicht jedem bedenkenlos empfehlen würde.
Die Serie beruht auf der Light Novel Reihe vom Autor Nisio Isin und handelt von den paranormalen Ereignissen die der Protagonist Koyomi Araragi erlebt. Um nicht zu viel vorneweg zu nehmen, es werden Fälle übernatürlicher Erscheinungen, sogenannter Kaii gelöst, die Mitschülerinnen in seiner unmittelbaren Umgebung passieren. Die Serie folgt zwar einem gewissen roten Faden, ich würde sie aber als eher anachronistisch bezeichen, da z.B. die zweite Staffel nicht nach der ersten spielt, sondern teilweise davor mitten drin und danach. Das hört sich komplizierter an als es jetzt wirklich ist. Man sollte sich die Serie am besten ansehen wie sie releasest wurde.
Nun komm ich mal zu den Punkt, warum ich die Serie so mag bzw. was ich halt nicht so mag und warum ich sie nicht unumfänglich empfehlen würde.
Zuerst das Positive. Die Serie nutzt das Medium Anime zu weiten Teilen absolut fantastisch aus. Die visuelle Artdirektion ist einfach nur ein Augenschmaus. Mit welcher trickreichen Finesse verschiedene Animationsstile die Handlung und die Dialoge wiedergeben, habe ich in dieser Form noch nie gesehen. Man sieht im Laufe der Produktion auch, wie sich das Team dahinter immer mehr einfindet und nicht müde wird mit dem Medium weiterzuspielen und immer neue visuelle Stile zu verwenden.
Der andere Punkt sind die wirklich abgefahrenen und unterhaltsamen Dialoge. Hier haben es japanische Muttersprachler mit Sicherheit nochmal besser, aber dennoch ähnlich wie bei Tarantino Filmen sind die Dialoge die “Actionszenen“. Nun gibt es in der Serie auch ein paar sehr cool choreographierte Kämpfe, aber das wahre Herzstück sind die Dialoggefechte die Araragi mit den anderen Protagonistinnen führt. Das gesamte, wie man so schön sagt, Production Value lässt sich hier einfach erkennen. Da wird nicht gekleckert, sondern geklotzt.
Jetzt zum Negativen. Wie ich bereits schon vorher geäußert hab, bin ich nicht der größte Fanservice Freund. Wenn der Fanservice nur um des Willen des Fanservice vorhanden ist. Ich finde es teilweise schon fragwürdig wie manche Figuren dargestellt werden oder wie mit ihnen umgegangen wird. Damit meine ich ins besondere das “Loliecon“ Verhalten des Protagonisten gegenüber einer bestimmten Figur. Wie man vielleicht rauslesen konnte, handelt es sich beim Cast um einen fast reinen, außerhalb des Protagonisten, Female Cast. Was ich an sich cool finde, da in Anime interessante Frauenfiguren nicht unbedingt häufig sind. Die Figuren haben alle sehr eigene Persönlichkeiten und sind durchaus starke Figuren, aber dennoch find ich manche Darstellungsweisen einfach nur daneben.
Eine der großen Stärken sind die Dialoge, aber auch gleichzeitig können sie das größte Hindernis sein. Denn fast der Großteil der Serie besteht nun mal aus den Gesprächen unter den Handelnden. Wenn man jetzt eher lesefaul ist oder einen sowas einfach nicht anspricht, sollte man die Monogatari Serie sofort vergessen.
Der größte Negativpunkt den man nennen muss ist aber, dass die Serie nichts für zwischendurch ist. Man muss schon ein gewisses Commitment mitbringen, immer am Ball zu bleiben und einen nicht gerade kleinen Teil der Freizeit darein zu stecken, da es manchmal doch was verwirrend werden kann. Wenn man dazu aber bereit ist, sieht man eine der visuell interessantesten und cleversten Animeserien der letzten Jahre.