Serientipps

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Ingmar1981
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Re: Serientipps

Beitrag von Ingmar1981 »

Dicker hat geschrieben: 11. Jun 2020, 12:36 Unorthodox:
[...]
Toll gemachte Serie, klare Empfehlung.
Da kann ich mich nur anschließen. Habe die vier Folgen mit meiner Freundin gesehen und wir waren beide hochgradig begeistert und fasziniert.
Für mich eine der besten TV-Serien, die ich dieses Jahr gesehen habe.

Bei Netflix gibt es übrigens mittlerweile alle drei Staffeln der dänischen Polit-Serie "Borgen", die seinerzeit bei Arte lief. Eine der wenigen Serien, die ich doppelt gesehen habe. Richtig, richtig stark. Wer Interesse an Polit-Serien hat, sollte einen Blick riskieren. :)
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tsch
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Re: Serientipps

Beitrag von tsch »

Werden wahrscheinlich noch nicht viele aufm Schirm haben, weil es erst bald auf Sky (glaub ich) kommt und ich es mir auf iTunes kaufen musste, aber die ersten 2 Folgen von Devs haben mich ziemlich begeistert. Habe erst mit Annihilation zum ersten Mal etwas von Alex Garland gesehen, der aber durchaus mein Interesse für mehr geweckt hat. Spätestens mit Ex Machina war ich dann bereit für so eine Serie auch mal im Voraus Geld auf den Tisch zu legen.

Es soll sich (anscheinend) insgesamt etwas ziehen usw., aber es ist ohnehin nur eine Mini-Serie mit 8 Folgen und wenn 2 mich davon schon begeistern konnten, dann kann ich auch jetzt schon eine Empfehlung dafür aussprechen - selbst wenn der Rest nicht so super toll wird.
nachtgold
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Re: Serientipps

Beitrag von nachtgold »

Wie gefällt euch High Scores https://www.netflix.com/title/81019087 ?
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Cthalin
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Re: Serientipps

Beitrag von Cthalin »

Guthwulf hat geschrieben: 17. Aug 2020, 13:35 Weiß noch nicht, ob ich sie gut finde, aber die erste Folge ist auf jeden Fall ne dicke Empfehlung wert:

"It’s Okay To Not Be Okay" (Korean: 사이코지만 괜찮아; RR: Saikojiman gwaenchana; lit. Psycho But It's Okay) auf Netflix
...
Klingt nach einer spannenden Beschreibung, aber bisher nur O-Ton auf Koreanisch. Mit Englisch habe ich ja kein Problem, aber Asia-Dub mit Ger-Sub tu ich mir schon länger nicht mehr an. Und damals auch nur für so Dulli-Animes wo man nicht jedes Wort mitlesen muss und die Handlung trotzdem versteht ("Ich geb dir auf's Maul!" - "Nein, ich dir!"). :lol:
meieiro
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Re: Serientipps

Beitrag von meieiro »

Norseman
Eine norwegischer Wikinger-Comedy-Serie von Netfix. Die Serie wird parallel in englisch und norwegisch gedreht. Leider ist sie mit nur 6 Folgen pro Staffel etwas kurz. Es ist zwar eine witzige Serie, kann aber zwischendrin auch schon mal recht brutal werden.
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Guthwulf
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Re: Serientipps

Beitrag von Guthwulf »

Cthalin hat geschrieben: 19. Aug 2020, 21:47
Guthwulf hat geschrieben: 17. Aug 2020, 13:35 Weiß noch nicht, ob ich sie gut finde, aber die erste Folge ist auf jeden Fall ne dicke Empfehlung wert:

"It’s Okay To Not Be Okay" (Korean: 사이코지만 괜찮아; RR: Saikojiman gwaenchana; lit. Psycho But It's Okay) auf Netflix
...
Klingt nach einer spannenden Beschreibung, aber bisher nur O-Ton auf Koreanisch. Mit Englisch habe ich ja kein Problem, aber Asia-Dub mit Ger-Sub tu ich mir schon länger nicht mehr an. Und damals auch nur für so Dulli-Animes wo man nicht jedes Wort mitlesen muss und die Handlung trotzdem versteht ("Ich geb dir auf's Maul!" - "Nein, ich dir!"). :lol:
Naja... bei K-Dramas wirst du nie was anderes als O-Ton auf Koreanisch haben. Ich nehme übrigens die englischen Untertitel. Die sind im Durchschnitt qualitativ besser als deutsche Untertitel. Das sind aber eh auch offizielle Untertitel und keine Fanübersetzung wie bei vielen Animes. Über die miesen English Dubs von Animes sollten wir vielleicht auch lieber Schweigen. Gibt schon nen Grund, dass auch bei Animes die meisten bei O-Ton mit (englischen) Untertiteln bleiben. So wie viele Amis vor kurzem bei der deutschen Hitserie Dark einsehen mussten, dass der English Dub so schlecht ist, dass man auch dort lieber bei deutschem O-Ton mit englischen Untertiteln bleibt. Sehe an O-Ton mit Untertiteln kein grundsätzliches Problem.
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exx
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Re: Serientipps

Beitrag von exx »

Weil das jetzt bereits einige Male genannt wurde hab ich mir jetzt auch mal Bosch zugeführt und was soll ich sagen, ich bin gehookt :mrgreen:
Es ist jetzt nicht das beste seit geschnitten Brot aber so unglaublich süchtigmachend und vorallem gut binge-bar. Hab vor 5 Tagen angefangen und bin jetzt mit Staffel 3 durch...
Sie ist einfach sehr gut geschrieben, hat wenige Fehler/Frustmomente und ist einfach genau das richtige nach meinem guilty pleasure "The Blacklist" was so ziemlich genau das Gegenstück dazu ist. Staffel 1 fand ich bislang am besten aber wahrscheinlich hauptsächlich weil es die recht klassische Manhunt-Story war. Aber alle Staffeln haben soweit echt sehr gut abgeliefert.

Ich glaube das einzige negative was ich anmerken kann ist, dass alles auf den Maincharacter relativ plump zugeschnitten ist. Natürlich kennt ihn jeder, die Hälfte hat ihn auf dem Kieker, mit jedem eine Vergangenheit, die Bösewichte haben eine Obsession mit ihm und er ist halt der bunte Hund obwohl er nur ein "einfacher" Detective ist.

Was ich besonders interessant fand ist teils der Schnitt. Ich weiß nicht ob ich mir das einbilde aber es wird gefühlt recht häufig mit der Erwartung gespielt wenn Szenen den Tick zu lang gehen oder relativ irrelevant sind. Das macht natürlich die typischen wir-zeigen-den-Character-erstmals-während-er-seine-Wohnung-verlässt Szenen deutlich spannender weil man eben nicht weiß ob etwas passiert.

Beim Schauen hab ich aber auch wieder richtig Lust auf The Wire bekommen, was ich vor Ewigkeiten mal angefangen habe, und nicht nur wegen Lance Reddick :D
Harry Tuttle
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Re: Serientipps

Beitrag von Harry Tuttle »

exx hat geschrieben: 21. Aug 2020, 18:57 Weil das jetzt bereits einige Male genannt wurde hab ich mir jetzt auch mal Bosch zugeführt und was soll ich sagen, ich bin gehookt :mrgreen:
Es ist jetzt nicht das beste seit geschnitten Brot aber so unglaublich süchtigmachend und vorallem gut binge-bar. Hab vor 5 Tagen angefangen und bin jetzt mit Staffel 3 durch...
Sie ist einfach sehr gut geschrieben, hat wenige Fehler/Frustmomente und ist einfach genau das richtige nach meinem guilty pleasure "The Blacklist" was so ziemlich genau das Gegenstück dazu ist. Staffel 1 fand ich bislang am besten aber wahrscheinlich hauptsächlich weil es die recht klassische Manhunt-Story war. Aber alle Staffeln haben soweit echt sehr gut abgeliefert.

Ich glaube das einzige negative was ich anmerken kann ist, dass alles auf den Maincharacter relativ plump zugeschnitten ist. Natürlich kennt ihn jeder, die Hälfte hat ihn auf dem Kieker, mit jedem eine Vergangenheit, die Bösewichte haben eine Obsession mit ihm und er ist halt der bunte Hund obwohl er nur ein "einfacher" Detective ist.

Was ich besonders interessant fand ist teils der Schnitt. Ich weiß nicht ob ich mir das einbilde aber es wird gefühlt recht häufig mit der Erwartung gespielt wenn Szenen den Tick zu lang gehen oder relativ irrelevant sind. Das macht natürlich die typischen wir-zeigen-den-Character-erstmals-während-er-seine-Wohnung-verlässt Szenen deutlich spannender weil man eben nicht weiß ob etwas passiert.

Beim Schauen hab ich aber auch wieder richtig Lust auf The Wire bekommen, was ich vor Ewigkeiten mal angefangen habe, und nicht nur wegen Lance Reddick :D
Ja, Bosch ist so etwas wie die Jazz Variante von The Wire ;). Ich kann auch nicht sagen was ich daran so herausragend finde. Nichts ist wirklich neu. Typische Copserie. Charaktere die man schon zig mal gesehen hat. Und doch schafft es Bosch eine der besten Serien zu sein, die ich die letzten Jahre gesehen habe. Ich glaube es ist die nüchterne und ehrliche Art wie die Dialoge geschrieben sind. Immer wenn man denkt, jetzt kommt so eine typische Alles-wird-gut-herzschmerz-Phrase, gibt es statt dessen eine nüchternes Nichts-wird-besser-alles-wird-schlimmer Faust ins Gesicht. Also jetzt etwas übertrieben :mrgreen: . Aber ich glaube das ist die Stärke von Bosch. Da wo man als Author schnell in die Gefühlsdusel Falle tappt, macht man bei Bosch konsequent einen weiten Bogen um diese Pitfalls.
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Guthwulf
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Re: Serientipps

Beitrag von Guthwulf »

exx hat geschrieben: 21. Aug 2020, 18:57 Weil das jetzt bereits einige Male genannt wurde hab ich mir jetzt auch mal Bosch zugeführt und was soll ich sagen, ich bin gehookt (...) Sie ist einfach sehr gut geschrieben, hat wenige Fehler/Frustmomente und ist einfach genau das richtige (...) Beim Schauen hab ich aber auch wieder richtig Lust auf The Wire bekommen, was ich vor Ewigkeiten mal angefangen habe, und nicht nur wegen Lance Reddick :D
Harry Tuttle hat geschrieben: 22. Aug 2020, 11:20Ja, Bosch ist so etwas wie die Jazz Variante von The Wire ;). Ich kann auch nicht sagen was ich daran so herausragend finde. Nichts ist wirklich neu. Typische Copserie. Charaktere die man schon zig mal gesehen hat. Und doch schafft es Bosch eine der besten Serien zu sein, die ich die letzten Jahre gesehen habe. Ich glaube es ist die nüchterne und ehrliche Art wie die Dialoge geschrieben sind. Immer wenn man denkt, jetzt kommt so eine typische Alles-wird-gut-herzschmerz-Phrase, gibt es statt dessen eine nüchternes Nichts-wird-besser-alles-wird-schlimmer Faust ins Gesicht. Also jetzt etwas übertrieben :mrgreen: . Aber ich glaube das ist die Stärke von Bosch. Da wo man als Author schnell in die Gefühlsdusel Falle tappt, macht man bei Bosch konsequent einen weiten Bogen um diese Pitfalls.
Bosch ist eine gut gemachte Krimiserie mit einem sehr charismatischen Hauptdarsteller, durchdachten staffelübergreifenden Fällen, gut geschriebenen Dialogen und atmosphärischer Inszenierung. Ich guck die auch sehr gerne. Hab bisher aber auch nur die ersten 3 Staffeln gesehen. Müsste ich mal weitergucken. Danke für die Erinnerung.

Ich weiß aber nicht, warum "alles wird gut" automatisch schlechtes und "alles wird schlimmer" gutes Storytelling sein soll. Sind wir so zynisch und pessimistisch geworden, das wir alle positiven Momente und Emotionen als "Gefühlsdusel Falle" abwürgen und nur zufrieden sind, wenn es von einem Jammertal ins nächste geht? Wenn jemand mal glücklich ist, kann das nicht realistisch sein und muss "Gefühlsdusel" sein? Irgendwie macht mich das ein bissel traurig.

Und den Vergleich mir The Wire verstehe ich auch nicht (abseits der Tatsache, das in beiden Serien Lance Reddick mitspielt, der in allen Rollen großartig ist). Bosch ist eine gut gemachte aber gewöhnliche Krimiserie. The Wire ist ein komplexes gesellschaftskritisches Meisterwerk, dass eine ganze Stadt (Baltimore) und deren Versinken in organisierter Kriminilatität von verschiedenen Perspektiven analysiert und portraitiert. Der Fokus des betrachteten Millieus (neben der Polizei und den kleinen wie großen Gangster z.B. Hafenarbeiter, Schulen, Medien, Politiker, Schulsystem) wechselt dabei von Season zu Season und am Ende bekommen alle ihr Fett weg. The Wire spielt in ner ganz anderen Liga als Bosch.




Ich hab übrigens inzwischen auch Episode 2 von It’s Okay To Not Be Okay und werd die Serie mit großer Freude weitergucken. So ein fantasievollen, "over the top" inszenierten Schwachsinn, der trotzdem emotional funktioniert, spannend bleibt und Mysterien aufbaut, bekommt man einfach in westlichen Serien nicht. Auch schöner schwarzer Humor drin. Erinnert mich manchmal auch bissel an die Verspieltheit von Pushing Daisies oder fabelhafte Welt der Amelie, natürlich mit ner kräftigen Portion Tim Burton und K-Drama Eigenheiten. Nix davon ist realistisch und das ist volle Absicht.

Wer einen kurzen Eindruck von der "Chemie" der beiden Hauptdarsteller will (aus Episode 1):

https://www.youtube.com/watch?v=LRMROyWtDGQ

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Filusi
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Re: Serientipps

Beitrag von Filusi »

Ich habe jetzt Vikings in der 3. Folge der 5. Staffel erstmal abgebrochen.
Das geht mir persönlich über ein guilty pleasure schon einiges drüber weg. Mal sehen, vielleicht hilft ja ne Pause, aber das war zuletzt schon echt grotesk.
Ich fand die Serie nie großartig, aber meist stimmig und spannend, zudem ich auch den Hauptschauspieler gerne gesehen hab, wie auch den englischen König von Mercia.
Jetzt ist in dieser Hinsicht aber viel weggebrochen und die Schlachten werden auch zunehmend fremdschähmig.
Kann es nicht wirkluch in Worte fassen, aber da soll etwas cool wirken, was es für mich in keinster Weise mehr ist.

Hab dann mit Upload begonnen und die erste Folge hat mir schon sehr gut gefallen, bin gespann, wie es weiter geht.
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Jon Zen
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Re: Serientipps

Beitrag von Jon Zen »

Guthwulf hat geschrieben: 23. Aug 2020, 14:58
exx hat geschrieben: 21. Aug 2020, 18:57 Weil das jetzt bereits einige Male genannt wurde hab ich mir jetzt auch mal Bosch zugeführt und was soll ich sagen, ich bin gehookt (...) Sie ist einfach sehr gut geschrieben, hat wenige Fehler/Frustmomente und ist einfach genau das richtige (...) Beim Schauen hab ich aber auch wieder richtig Lust auf The Wire bekommen, was ich vor Ewigkeiten mal angefangen habe, und nicht nur wegen Lance Reddick :D
Harry Tuttle hat geschrieben: 22. Aug 2020, 11:20Ja, Bosch ist so etwas wie die Jazz Variante von The Wire ;). Ich kann auch nicht sagen was ich daran so herausragend finde. Nichts ist wirklich neu. Typische Copserie. Charaktere die man schon zig mal gesehen hat. Und doch schafft es Bosch eine der besten Serien zu sein, die ich die letzten Jahre gesehen habe. Ich glaube es ist die nüchterne und ehrliche Art wie die Dialoge geschrieben sind. Immer wenn man denkt, jetzt kommt so eine typische Alles-wird-gut-herzschmerz-Phrase, gibt es statt dessen eine nüchternes Nichts-wird-besser-alles-wird-schlimmer Faust ins Gesicht. Also jetzt etwas übertrieben :mrgreen: . Aber ich glaube das ist die Stärke von Bosch. Da wo man als Author schnell in die Gefühlsdusel Falle tappt, macht man bei Bosch konsequent einen weiten Bogen um diese Pitfalls.
Bosch ist eine gut gemachte Krimiserie mit einem sehr charismatischen Hauptdarsteller, durchdachten staffelübergreifenden Fällen, gut geschriebenen Dialogen und atmosphärischer Inszenierung. Ich guck die auch sehr gerne. Hab bisher aber auch nur die ersten 3 Staffeln gesehen. Müsste ich mal weitergucken. Danke für die Erinnerung.

Ich weiß aber nicht, warum "alles wird gut" automatisch schlechtes und "alles wird schlimmer" gutes Storytelling sein soll. Sind wir so zynisch und pessimistisch geworden, das wir alle positiven Momente und Emotionen als "Gefühlsdusel Falle" abwürgen und nur zufrieden sind, wenn es von einem Jammertal ins nächste geht? Wenn jemand mal glücklich ist, kann das nicht realistisch sein und muss "Gefühlsdusel" sein? Irgendwie macht mich das ein bissel traurig.

Und den Vergleich mir The Wire verstehe ich auch nicht (abseits der Tatsache, das in beiden Serien Lance Reddick mitspielt, der in allen Rollen großartig ist). Bosch ist eine gut gemachte aber gewöhnliche Krimiserie. The Wire ist ein komplexes gesellschaftskritisches Meisterwerk, dass eine ganze Stadt (Baltimore) und deren Versinken in organisierter Kriminilatität von verschiedenen Perspektiven analysiert und portraitiert. Der Fokus des betrachteten Millieus (neben der Polizei und den kleinen wie großen Gangster z.B. Hafenarbeiter, Schulen, Medien, Politiker, Schulsystem) wechselt dabei von Season zu Season und am Ende bekommen alle ihr Fett weg. The Wire spielt in ner ganz anderen Liga als Bosch.
Ich schaue auch Bosch schon seit der ersten Staffel. Sie ist verdammt gut und das erste an das ich denke, wenn das Wort "Bosch" kommt, ist das fantastische Main Theme (https://www.youtube.com/watch?v=vMWc4Ol7yCM).
Die Serie tritt in die Reihe der vielen Film Noirs (und Serien), bzw. Hardboiled Detectives, die in L.A. stattfinden, wie z.B. L.A. Confidential, L.A. Crash oder jetzt prominent mit der Serie: Perry Mason.
Trotzdem würde ich auch The Wire in die Reihe einordnen. Baltimore als Ort wirkt alltäglicher und ist etwas kleiner, was die Lokalpolitik glaubwürdiger macht, aber vieles ist ähnlich zu L.A.: hohe Kriminalitätsrate, Konflikte zwischen Ethnien/Hautfarben, Hafenstadt, viele Möglichkeiten für Korruption.

Im Kontext seiner Zeit war The Wire eine wohl unerreichte Serie, ich bezweifle aber, dass die Serie ähnlich hoch bewertet würde, wenn sie heute herauskäme, weil sie manchmal zu langsam erzählt wird (besonders in der Staffel mit dem Hafen) und etwas altbacken ist. Die Branche hat ein höheres Maß an Qualität entwickelt. Dennoch ist The Wire ein Meisterwerk!
Der Ansatz von The Wire ist ein anderer im Vergleich zu Bosch: Sie möchte ein Abbild der Gesellschaft bzgl. Kriminalität, Polizei und Lokalpolitik darstellen. Es ist mehr ein Gesellschaftsdrama als eine Kriminalserie.
Bosch dagegen fokusiert sich auf seine meist mehrere Kriminalfälle gleichzeitg und versteht es meisterhaft diese ineinander zu verweben. Die Darstellung der gesellschaftlichen Situationen (z.B. faule/korrupte Polizei, ehrgeizige Politiker, Armut, etc.) sind Mittel, um die Fälle in einen glaubhaften (Noir-)Kontext zu setzen. Die Kamera, der Schnitt, die Musik - das was Bosch will schafft sie auf höchstem Niveau - aber sie ist nicht im Ansatz so ambitioniert wie The Wire.
Besonders die neuste Staffel Bosch mochte ich wider sehr.

Zu The Blacklist: Ich stehe mit der Serie auf Kriegsfuß. Einerseits finde ich die Figur des Raymond Reddington fantastisch (hatte ihn auch als Charakter für meine XCOM 2 Crew erstellt 8-) ). Auch viele der Kriminellen sind gut ausgearbeit. Auf der anderen Seite macht die Serie leider viel zu oft einen Sch*** daraus! Würde sich die Serie entscheiden was sie will - eine Crime-of-the-day oder eine stringend durcherzähltes Kriminaldrame - dann wäre sie in jedem Fall viel besser.
So bekommt man 2x eine halbe Serie in 42 Minuten serviert ... und beides ist telenovelahaft ausgearbeitet. Was für eine Verschwendung!
https://steamcommunity.com/id/Jon-Zen/ | Unsere Biervorräte schwinden dahin, Sire!
toxic_garden

Re: Serientipps

Beitrag von toxic_garden »

nachtgold hat geschrieben: 19. Aug 2020, 19:36 Wie gefällt euch High Scores https://www.netflix.com/title/81019087 ?
ich habe gestern mal ein paar Folgen weg geglotzt. Es ist....nett. Geht leider nicht besonders ins Detail, was wahrscheinlich der Tatsache geschuldet ist, dass es sich eben nicht an Leute richtet, die sich sowieso mit dem Thema Computerspiele häufig auseinander setzen. Ein bisschen was zu Space Invaders (muss ja immer), die E.T. - Story, viele Interviews mit japanischen Game- und Sound-Designern und sehr niedlich in 16 bit gemachte Animationen. Kann man gut nebenbei gucken und ist definitiv nicht schlecht, aber einen Erkenntnisgewinn würde ich davon jetzt nicht erwarten. Außer vielleicht, dass man sich noch mal vergegenwärtig, was aussenstehende so alles _nicht_ über die Grundlagen der Spiele-Historie wissen. :lol:
Harry Tuttle
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Re: Serientipps

Beitrag von Harry Tuttle »

Guthwulf hat geschrieben: 23. Aug 2020, 14:58 Ich weiß aber nicht, warum "alles wird gut" automatisch schlechtes und "alles wird schlimmer" gutes Storytelling sein soll. Sind wir so zynisch und pessimistisch geworden, das wir alle positiven Momente und Emotionen als "Gefühlsdusel Falle" abwürgen und nur zufrieden sind, wenn es von einem Jammertal ins nächste geht? Wenn jemand mal glücklich ist, kann das nicht realistisch sein und muss "Gefühlsdusel" sein? Irgendwie macht mich das ein bissel traurig.
Ne, da hast Du glaub ich was falsch verstanden. Es geht eher darum wenn jemand nicht glücklich ist, das ehrlich anzuerkennen und nicht die heile Welt vorzugaukeln. Das macht Bosch hervorragend. Happy Ends gibt es in Hollywood, aber so funktioniert nun Mal das Leben nicht.
Guthwulf hat geschrieben: 23. Aug 2020, 14:58Und den Vergleich mir The Wire verstehe ich auch nicht (abseits der Tatsache, das in beiden Serien Lance Reddick mitspielt, der in allen Rollen großartig ist). Bosch ist eine gut gemachte aber gewöhnliche Krimiserie. The Wire ist ein komplexes gesellschaftskritisches Meisterwerk, dass eine ganze Stadt (Baltimore) und deren Versinken in organisierter Kriminilatität von verschiedenen Perspektiven analysiert und portraitiert. Der Fokus des betrachteten Millieus (neben der Polizei und den kleinen wie großen Gangster z.B. Hafenarbeiter, Schulen, Medien, Politiker, Schulsystem) wechselt dabei von Season zu Season und am Ende bekommen alle ihr Fett weg. The Wire spielt in ner ganz anderen Liga als Bosch.
Klar ist The Wire der ungeschlagene Meister, aber die Paralellen sind natürlich da. Zwar nicht so sehr in der Betrachtung von Milieus, aber dennoch werden auch in Bosch Politik und die damit einhergehenden Machtspiele von Staffel zu Staffel, genau wie in The Wire, immer stärker in den Fokus gerückt.
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bluttrinker13
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Re: Serientipps

Beitrag von bluttrinker13 »

toxic_garden hat geschrieben: 24. Aug 2020, 09:41
nachtgold hat geschrieben: 19. Aug 2020, 19:36 Wie gefällt euch High Scores https://www.netflix.com/title/81019087 ?
ich habe gestern mal ein paar Folgen weg geglotzt. Es ist....nett. Geht leider nicht besonders ins Detail, was wahrscheinlich der Tatsache geschuldet ist, dass es sich eben nicht an Leute richtet, die sich sowieso mit dem Thema Computerspiele häufig auseinander setzen. Ein bisschen was zu Space Invaders (muss ja immer), die E.T. - Story, viele Interviews mit japanischen Game- und Sound-Designern und sehr niedlich in 16 bit gemachte Animationen. Kann man gut nebenbei gucken und ist definitiv nicht schlecht, aber einen Erkenntnisgewinn würde ich davon jetzt nicht erwarten. Außer vielleicht, dass man sich noch mal vergegenwärtig, was aussenstehende so alles _nicht_ über die Grundlagen der Spiele-Historie wissen. :lol:
In jedem Falle vielen Dank für das aufmerksam machen, hatte ich noch garnicht auf dem Schirm und klingt wie etwas was man gut mit Frauchen mal nebenbei zum mampfen gucken kann.
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Re: Serientipps

Beitrag von toxic_garden »

bluttrinker13 hat geschrieben: 24. Aug 2020, 10:55In jedem Falle vielen Dank für das aufmerksam machen, hatte ich noch garnicht auf dem Schirm und klingt wie etwas was man gut mit Frauchen mal nebenbei zum mampfen gucken kann.
yep. Wo der Pöbel zum Essen nebenbei "RTL Punkt 12" laufen lässt, konsumiert der Gamer halt Netflix-Dokus. :D

Ich muss mich allerdings ein bisschen korrigieren: bei den späteren Folgen sind doch noch das eine oder andere Informations-Juwel versteckt. Momentan geht es zum Beispiel um den "Super-FX"-Chip, der damals auf Super Nintendo Modulen verbaut war. Gaaaanz dunkel wusste ich noch, dass es irgendwie sowas mal gab, aber in dieser sonst eher oberflächlichen Doku auf sowas gestoßen zu werden ist schon geil! ^^
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Re: Serientipps

Beitrag von Axel »

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Jetzt ENDLICH auch in deutscher Synchro und auf Netflix einer breiten Bevölkerung zugänglich! Direkt nach The Orville die beste Serie die letzten 10 Jahre! COBRA KAI!!

Die Serie spielt 30 Jahre nach den Ereignissen in der alten Karate Kid Trilogie aus den 80ern. Johnny Lawrence, Daniel LaRussos Gegner aus Teil 1, ist nach wie vor ein zurückgebliebener Sack, der zudem extrem sexistisch und rassistisch ist. Während Daniel LaRusso ein anfangs selbstverliebter Geschäftsmann geworden ist mit einer oberflächlichen Bilderbuchfamilie. Bald trifft Johnny Lawrence auf das Kind einer eingewanderten Mutter: Miguel Diaz. Ausgerechnet dieses Kind bringt Johnnys Sicht auf die Welt ins Wanken.

Nicht Daniel spielt hier die zentrale Hauptrolle, sondern Johnny. Es wird ein fragiles, extrem vielschichtiges Charakterportrait gezeichnet, wie es sie heutige Hollywoodserien mit ihren Holzhammer-Geschichten kaum noch zustande bringen. Gleichzeitig werden Themen von gesellschaftlichen Außenseitern herrlich ohne die übliche „Wir sind alle so geil“ Attitüde gezeigt. Unbedingt angucken! Es ist eine soooo gut geschriebene Serie!
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Re: Serientipps

Beitrag von exx »

Guthwulf hat geschrieben: 23. Aug 2020, 14:58 Und den Vergleich mir The Wire verstehe ich auch nicht (abseits der Tatsache, das in beiden Serien Lance Reddick mitspielt, der in allen Rollen großartig ist). Bosch ist eine gut gemachte aber gewöhnliche Krimiserie. The Wire ist ein komplexes gesellschaftskritisches Meisterwerk, dass eine ganze Stadt (Baltimore) und deren Versinken in organisierter Kriminilatität von verschiedenen Perspektiven analysiert und portraitiert. Der Fokus des betrachteten Millieus (neben der Polizei und den kleinen wie großen Gangster z.B. Hafenarbeiter, Schulen, Medien, Politiker, Schulsystem) wechselt dabei von Season zu Season und am Ende bekommen alle ihr Fett weg. The Wire spielt in ner ganz anderen Liga als Bosch.
Hab Bosch ja auch nicht mit The Wire verglichen sondern nur aufgrund der Ähnlichkeiten genannt, da es in eine vergleichbare Kerbe schlägt und eben einige Schauspieler teilt. Qualitativ kann ich auch keinen Vergleich anstellen da ich nur vor Ewigkeiten mal die ersten beiden Staffeln gesehen habe. The Wire ist bei mir aber wahrscheinlich als nächstes dran, da meine Boschsucht aufgrund von fehlendem Nachschub erstmal unbefriedigt ist :D

Aber kurz nach mal ein paar Worte zu Bosch. Sie bleibt bis zum Ende echt gut auch wenn leider vor Allem die 5. Staffel ein paar Schwächen hat, die sonst eher die Stärke der Serie darstellen. Gerade in dieser Staffel passieren einige wichtige Dinge nur aufgrund von absurden Zufällen oder unglaubwürdiger Dummheit was eben sonst nicht der Fall ist. Meist ist alles recht glaubwürdig, nachvollziehbar und irgendein Plan passiert nicht weil zufällig eine Sache vom Himmel fällt.

Season 5 Spoiler:
SpoilerShow
Dass die Verbrecher nur abhauen können weil eine Polizistin durch den Unfall abgelenkt wird ist mir etwas zu faul geschrieben. Dass der Schrotthändler genau diese beiden im Rückspiegel sich genauer anschaut und dann auch noch extrem akkurate Phantombilder erstellen kann ist ebenso unglaubwürdig. Natürlich wird genau dann ein Frontpage Artikel mit Bild von Harry gedruckt wenn dieser gerade undercover ist, und natürlich lesen den seine zu Beschattenden...
Der bescheuerte Höhepunkt ist aber dass sich die verbleibenden Verbrecher nicht etwa in irgendein Land verkriechen sondern versuchen Harry bei sich zu Hause zu überfallen und natürlich von ihm getötet werden. Das wirkte einfach so als wolle man das Kapitel abschließen und eine schlaue Ergreifungsstory wäre zu lang geworden.
Die Gerichtsszene mit Borders ist zwar unglaublich befriedigend und macht Spaß aber wirkte eben auch etwas zu sehr nach Fan-Service bzw. billig.
Als Abschluss kann ich die Serie nur jedem ans Herz legen der Bock hat auf glaubwürdige Cop-Action, nen geilen Anti-Hero, guten Cast und mit sehr wenige Frustmomente.

Season 7 wird ja leider bereits die letzte sein aber ich hab Hoffnungen dass diese auch sehr gut wird.
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Re: Serientipps

Beitrag von lipt00n »

Danke für den Tipp mit Cobra Kai, das hätte ich sonst einfach weitergeskippt, weil ich mit dem "dummen" Titel nichts hätte anfangen können :D

-------

Bosch finde ich auch super. Das ist eine ziemlich coole Serie mit einem guten Cast (von Titus Welliver mal abgesehen, haha), einem guten Spannungsbogen und ordentlichem Handwerk. Ich schaue sie gerne im Fitnessstudio oder in der Badewanne, das unterhält mich einfach.
Zu The Wire: Ja, es ist eine Außnahmeserie. ABER: So grandios die erste Staffel ist, alles danach ist für mich unterer Durchschnitt, Langweilig und ist für mich immer ausgeklammert, wenn man The Wire als Vergleich heranzieht.

Wer Bosch mag, kann sich auch mal mit Goliath auseinandersetzen, die hat mir in gewisser Weise auch gefallen (die abgefucktness von BB Thornton ist unfassbar authentisch :D)
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Trugschluss
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Re: Serientipps

Beitrag von Trugschluss »

lipt00n hat geschrieben: 29. Aug 2020, 15:53von Titus Welliver mal abgesehen, haha
Schnappatmung! :o :o :o

:D
lipt00n hat geschrieben: 29. Aug 2020, 15:53Wer Bosch mag, kann sich auch mal mit Goliath auseinandersetzen, die hat mir in gewisser Weise auch gefallen (die abgefucktness von BB Thornton ist unfassbar authentisch :D)
ABER: So grandios die erste Staffel ist, alles danach ist für mich unterer Durchschnitt, Langweilig

:mrgreen:
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exx
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Re: Serientipps

Beitrag von exx »

lipt00n hat geschrieben: 29. Aug 2020, 15:53 Wer Bosch mag, kann sich auch mal mit Goliath auseinandersetzen, die hat mir in gewisser Weise auch gefallen (die abgefucktness von BB Thornton ist unfassbar authentisch :D)
Oh guter Tipp. Ich erinnere mich noch gut an einen ganz bestimmten WTF Moment :lol:
Aber weiter als die erste habe ichs glaub ich nicht geschaut wegen den nicht gerade positiven Bewertungen.

Den Titus-Kommentar überles ich mal :o
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