Serientipps

[Andreas29]

Modern Family - Season 10

So laaaangsam geht die Luft aus. Man liebt die Charaktere, aber nicht jeder Gag ist ein Brüller und man schmunzelt sich eher durch die Folgen. Was Comedy angeht ist das aber meiner Meinung nach immer noch ein Highlight.

[bluttrinker13]

@Lynch, ja genau das hat mich als Fan aber (persönlich!) so fasziniert, dass er offenkundig mit dir als Fanboi spielt, dabei aber nicht enttäuscht sondern weiterhin Sachen zeigt, die ich sonst nirgends bekomme! Also mich hat das voll abgeholt, obwohl das gerade auch so krude und sperrig tlw ist. Ich würde sogar soweit gehen, dass als eine Art Abschiedsgeschenk von Lynch (auch nicht mehr der Jüngste, macht der überhaupt noch einen Film...?) zu betrachten. Und so viele tolle Ideen (die Band immer am Schluss, Diane!), fuck ups (Audrey und ihr Mann, wtf??), und Humor (die Polizisten!).

Und jetzt muss ich gestehen, die letzten zwei Folgen kenne ich noch gar nicht. Da mir am Ende meine Streamquelle versiegt ist. Die hole ich jetzt wie gesagt mit einem kompletten rewatch an Weihnachten nach! Dabei werde ich auch mal darauf achten, was du mit Mulholland Drive meinen könntest, mir fällt da jetzt nicht sofort was ein.

[Pikachu]

kompletten rewatch an Weihnachten

Ich glaube das werde ich auch machen

[DickHorner]

Also, wenn Du jetzt schon so einen raushaust musst Du auch ein paar Tipps folgen lassen.
Ich persönlich mag hochqualitativen Content sehr gerne und auch ich konsumiere den bevorzugt, nur ist die Weide schon abgegrast, da kämen ein paar Anregungen von einem Connaisseur wie Dir genau recht!

Nur falls du noch mehr high-brow Input brauchst, möglich natürlich, dass du das alles schon kennst:

Mad Men
Klassiker. Geht immer. Also rewatch. Fand diese umgemein gut geschriebene Serie beim zweiten Durchschauen sogar noch besser als beim ersten Mal, da man sich noch mehr auf die Charakterentwicklung konzentrieren kann. Immer noch mein Dostojewsky unter den Serien.

The Crown
Holy shit, wie gut das ist! Sind jetzt in Staffel 3 und nachdem ich den Schauspielerwechsel einigermaßen überwunden habe, muss ich sagen, die Serie hält ihr hohes Niveau. Hab mich vorher nie für das Königshaus von GB interessiert, aber das hier ist gerade auch psychologisch total spannend, dazu natürlich der gehörige Schuss Historizität.

When They See Us
Zufällig letztens drauf gestoßen und hängen geblieben. 80er Jahre Vorfall in NY, Justiz- und Rassendrama. Starker Tobak, macht wütend und traurig, ist aber damn gut. Auch Empfehlung.

Twin Peaks - Season 3
The pinnacle of high-brow mindfuck. Irgendwo vorher hatten wir die berechtigte Diskussion, das man alte Serien doch lieber ruhen lassen sollte. Zum Glück hat Lynch das hier nicht getan! Ich war vorher schon Fanboi der Staffeln 1-2 aus den 90ern, und Staffel 2 hatte durchaus ihre Hänger, aber was in Staffel 3 abgeht, hier ist alles auf Anschlag gedreht. Vor allen Dingen auch die weirdness und der Horror. Hatte es 2017 noch illegal als stream geschaut, mir dann die Blurayfassung gegönnt. Schaue ich mir dies Weihnachten noch mal komplett an. Dann kaufe ich mir wahrscheinlich ne Eule, setze die in den Baum und tanze nackt mit Majo beschmiert drumherum, lol.
(dt. Synchro hier sehr zu empfehlen da fast alle alten Sprecher wieder dabei sind)

Ne, doppelt schauen geht nur bei Big Bang Theory. Also Mad Men und the Crown haben wir schon durch. Darf ich Dir in diesem Zusammenhang Downton Abbey empfehlen? Ist sehr ähnlich, nur eben ohne queen (sowohl Band als auch Persönlichkeit des öffentlichen Lebens).
Twin Peaks habe ich versucht, aber das bei so alten Serien oft schwierig für mich, mit denen werde ich oft nicht mehr warm, weil sich meine Sehgewohnheiten so geändert haben. So auch hier.
Danke für die Tipps!

[LegendaryAndre]

Kürzlich habe ich mir die neuen Folgen von The Mandalorian angesehen. Erstaunlich wie einfach eine gute Serie sein kann! Es sind vor allem die liebevollen Details die überzeugen. Die Folge mit der froschähnlichen Kreatur ist ein gutes Beispiel dafür, wie man Außerirdische sehr lebendig und faszinierend darstellen kann. Die Bildsprache ist gewaltig, sodass auch manche der eigentlich veralteten und heutzutage fast schon lächerlich aussehenden Figuren aus Star Wars aufgrund ihrer überzeugenden Darstellung plötzlich wieder zeitgemäß wirken. Im Grunde genommen ist The Mandalorian derart einfach gestrickt, dass ich mich eigentlich frage was die Serie in höchste Wertungsregionen hebt. Doch es ist die gekonnte Mischung, hinter der die Vision von Jon Favreau steckt, der auch sämtliche Drehbücher selbst geschrieben hat.

Auch die neuen Folgen von Star Trek Discovery sind insgesamt etwas besser geworden und verfügen nun über mehr Merkmale der klassischen Star Trek-Serien. Dennoch zeigen die Macher immer wieder, dass sie einiges aus dem Star Trek-Universum nicht verstehen. Star Trek stand immer für eine positive Zukunftsvision in der neue, mögliche Technologien und Konzepte möglichst glaubwürdig dargestellt wurden. Bei Discovery macht man es sich in der Hinsicht viel zu einfach. Bis jetzt gab es nichts wo ich mir dachte, dass das wirklich cool ist und dass ich mir wünschen würde dass es das in der Zukunft irgendwann hoffentlich mal gibt. Die in Discovery dargestellte Zukunft unterscheidet sich hinsichtlich des gesellschaftlichen Verhaltens kaum von dem was es vorher gab (Hierarchien, Denkweisen) und abgesehen von Nano-Technologie gibt es kaum etwas zu sehen. Überzeugend ist das nicht.

Die neuen Star Trek-Serien sehen im Gegensatz zu früher gut aus und sind auch unterhaltsam wenn man über Schwächen hinwegsehen kann, doch es fehlt ein visionärer Geist und jemand der das Grundkonzept tatsächlich versteht. Alex Kurtzman ist nicht dieser jemand.

[Filusi]

Hab gestern auch die erste Staffel von The Mandalorien zu Ende gesehen und weiß nicht recht, warum eigentlich ich sie letztendlich als sehr gut einschätze bzw. was daran mir so gefällt....

Eigentlich nur ein Kinder Märchen mit sehr hohem Budget. Wobei es dafür aber auch immer wieder Verluste gibt, die so nicht in ein Kindermärchen passen und die Welt wiederum realer wirken lassen.

Naja trotz den wenigen Dialogen und an manchen Stellen skurilen teils für meinen Geschmack deplatzierten Figuren hat es die Serie dann geschafft, mit den wichtigen Figuren mir ans Herz zu wachsen und auch die Titelmusik und sonstige Soundkulisse ist sehr, sehr stimmig. Gerade der Ausstieg aus den Folgen mit den Artworks gefällt mir sehr gut und fängt alles nochmal gekonnt ein.

Ich bin generell kein Star Wars Fan und kann daher mit den ganzen Diskussionen um gute und schlechte Filme nicht viel anfangen.

Ich hab die Filme geschaut und machmal gefielen sie mir sehr gut in der jeweiligen Zeit und manchmal war es direkt verschenkte Zeit, aber so richtig warm bin ich nie geworden.

Hier allerdings stellt sich schon jetzt so etwas wie Heimeligkeit ein und ich bin gespannt, wie sich dieses Feeling bei mir weiter entwickelt.

[Ingmar1981]

Mad Men
Klassiker. Geht immer. Also rewatch. Fand diese umgemein gut geschriebene Serie beim zweiten Durchschauen sogar noch besser als beim ersten Mal, da man sich noch mehr auf die Charakterentwicklung konzentrieren kann. Immer noch mein Dostojewsky unter den Serien.

Mad Men kann ich auch nur wärmstens empfehlen – eine der großartigsten Serien, die ich bislang gesehen habe. Nach meinem Empfinden hat die Serie ihr extrem hohes Niveau über sieben Staffeln gehalten, was schon ungewöhnlich genug ist. Egal ob Haupt- oder Nebenfiguren, selten habe ich so viele komplexe, interessante Figuren auf einem Haufen gesehen. 7 Staffeln Mad Men sind ein Mammutprojekt, wer erstklassig geschriebene Drama-Serien mit starken Charakteren mag, kann aber eigentlich nichts falsch machen.

[Grumbledook]

In Vorbereitung auf AC Valhalla versuche ich mich gerade an Vikings. Kann mir jemand sagen, ob die Serie so ein typischer Spätzünder ist, der erst ab der zweiten Staffel gut wird?

Man hört immer ungemein viel Positives, aber bis jetzt - bin bei Folge 4/5 - holt mich die Serie so gar nicht ab. Ich sehe in erster Linie bizarr kostümierte Menschen (warum trägt jeder so fett Eyeliner?), die ohne großen Plot durch Landschaften stapfen und hier und da gibt's ne Keilerei. Die Figuren sind auch extrem platt (Wikinger=Badass / Nicht Wikinger=dekadentes Weichei), am ehesten mag ich noch Earl Haraldson. Der ist ein ziemlich langweiliger Bösewicht, aber immerhin Gabriel Byrne.

Ansonsten... ich weiß nicht. Worum geht es in der Serie überhaupt?

[Dicker]

Mad Men
Klassiker. Geht immer. Also rewatch. Fand diese umgemein gut geschriebene Serie beim zweiten Durchschauen sogar noch besser als beim ersten Mal, da man sich noch mehr auf die Charakterentwicklung konzentrieren kann. Immer noch mein Dostojewsky unter den Serien.

Mad Men kann ich auch nur wärmstens empfehlen – eine der großartigsten Serien, die ich bislang gesehen habe. Nach meinem Empfinden hat die Serie ihr extrem hohes Niveau über sieben Staffeln gehalten, was schon ungewöhnlich genug ist. Egal ob Haupt- oder Nebenfiguren, selten habe ich so viele komplexe, interessante Figuren auf einem Haufen gesehen. 7 Staffeln Mad Men sind ein Mammutprojekt, wer erstklassig geschriebene Drama-Serien mit starken Charakteren mag, kann aber eigentlich nichts falsch machen.

Ich hab zufälligerweise auch mit Mad Men angefangen und es gefällt mir nicht so wirklich. Klar, tolle Schauspieler, fängt die Zeit super ein. Aber es holt mich nach 2 Folgen einfach nicht ab. Ich kann mit dem Thema, der Zeit und den Charakteren nichts anfangen. Liegt wohl an mir ^^

[DexterKane]

Ich hab zufälligerweise auch mit Mad Men angefangen und es gefällt mir nicht so wirklich. Klar, tolle Schauspieler, fängt die Zeit super ein. Aber es holt mich nach 2 Folgen einfach nicht ab. Ich kann mit dem Thema, der Zeit und den Charakteren nichts anfangen. Liegt wohl an mir ^^

Das exakt gleiche Problem hatte ich auch, Du bist also zumindest nicht der einzige. Ich wollte die wirklich mögen, aber Werbefuzzis sind noch vor Versicherungsvertretern so ziemlich der unsympathischste Menschenschlag, den ich mir vorstellen kann. Dazu noch Tabakwerbung. Dass der Protagonist seine Frau bescheißt hilft auch nicht.

[bluttrinker13]

Das exakt gleiche Problem hatte ich auch, Du bist also zumindest nicht der einzige. Ich wollte die wirklich mögen, aber Werbefuzzis sind noch vor Versicherungsvertretern so ziemlich der unsympathischste Menschenschlag, den ich mir vorstellen kann. Dazu noch Tabakwerbung. Dass der Protagonist seine Frau bescheißt hilft auch nicht.

Jo! Ich habe beim ersten watch (durch meine Frau angeregt) Don echt nicht leiden können und total unsympathisch gefunden, zumindest in Season 1.
Das gab dann aber die nötige Fallhöhe (invers quasi) und Tiefe die der Charakter braucht um später eben so richtig interessant zu sein. Aber es ist slow, ein slow-burner, und so gut. Ich würde sogar behaupten, jeder kann einen oder mehrere Charaktere für die er rootet, finden, die Auswahl wächst beträchtlich, je länger es geht. Keiner einer, und das finde ich ziemlich geil, dient sich dem Zuschauer aber auch nur in irgend einer Weise an.

Lustigerweise wird das mit dem Tabak noch mehrmals und auf mehreren Ebenen thematisiert (Stichwort Betty).

[LegendaryAndre]

Mad Men
Klassiker. Geht immer. Also rewatch. Fand diese umgemein gut geschriebene Serie beim zweiten Durchschauen sogar noch besser als beim ersten Mal, da man sich noch mehr auf die Charakterentwicklung konzentrieren kann. Immer noch mein Dostojewsky unter den Serien.

Mad Men kann ich auch nur wärmstens empfehlen – eine der großartigsten Serien, die ich bislang gesehen habe. Nach meinem Empfinden hat die Serie ihr extrem hohes Niveau über sieben Staffeln gehalten, was schon ungewöhnlich genug ist. Egal ob Haupt- oder Nebenfiguren, selten habe ich so viele komplexe, interessante Figuren auf einem Haufen gesehen. 7 Staffeln Mad Men sind ein Mammutprojekt, wer erstklassig geschriebene Drama-Serien mit starken Charakteren mag, kann aber eigentlich nichts falsch machen.

Ich hab zufälligerweise auch mit Mad Men angefangen und es gefällt mir nicht so wirklich. Klar, tolle Schauspieler, fängt die Zeit super ein. Aber es holt mich nach 2 Folgen einfach nicht ab. Ich kann mit dem Thema, der Zeit und den Charakteren nichts anfangen. Liegt wohl an mir ^^

Mir erging es ganz gleich. Viele Charaktere waren mir zu unsympathisch und das Gezeigte nicht interessant genug, obwohl ich auch den Eindruck hatte dass alles gut gemacht ist. Nach all den positiven Kommentaren hier, werde ich der Serie aber doch noch eine Chance geben, wenn ich mal mehr Zeit für sieben Staffeln habe. Es spielt ja auch die großartige Elisabeth Moss mit!

[bluttrinker13]

Elisbeth Moss, als Peggy, in meines Erachtens immer noch ihrer großartigsten Rolle. Ihre Entwicklung war für mich eine der spannendsten überhaupt. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, wenn man hier überhaupt eine "Heldenrolle" zuweist (was man echt nicht muss), dann füllt sie die am ehesten gut aus. Aber auch die side chars sind nach hinten raus so liebevoll gestaltet und geschrieben...

Hach. Es ist halt wie bei Dostojewski, zumindest bei mir. Am Anfang denkst du: Was soll der Scheiss? Wo ist hier die Handlung? Wer soll sich diese ganzen Namen und Personen merken??
Und dann wenn du drin bist, kannste nicht mehr aufhören. Obwohl immer noch oberflächlich (!) betrachtet recht wenig passiert.

[Ingmar1981]

Ich war bei Mad Men auch lange Zeit skeptisch und habe die Serie erst dieses Jahr nachgeholt. Dachte vorher, in Mad Men geht es primär darum, Menschen möglichst stilvoll beim Rauchen und Trinken zu inszenieren. Damit lag ich allerdings ziemlich falsch. Wenn man die Serie eine Weile sieht, merkt man, dass sich der konstante Alkohol- und Tabakkonsum nicht gerade positiv auswirkt - im Gegenteil. Ich glaube in diesem Zusammenhang nicht, dass ich schon mal eine Serie gesehen habe, in der so viel gehustet wird.

Die Charaktere machen allesamt große Entwicklungen durch und ich habe es geliebt, diese Entwicklungen über sieben Staffeln zu verfolgen. Das bezieht sich selbst auf Figuren, von denen ich am Anfang einfach nur dachte "was für ein Arschloch!"

Letztlich ist Mad Men eine ziemlich abgründige Serie, die (zumindest mir) selten gute Laune macht und fast permanent Menschen auf der Suche nach einem Sinn zeigt. Mich hat die Serie allerdings früh reingesogen, insofern war das für mich absolut ok. Ich kann nicht abschätzten, wie es jemandem geht, der nach ein paar Folgen noch nicht reinkommt, im Zweifelsfall kann ich nur sagen: Lieber eine Chance zuviel für Mad Men als eine zuwenig.

[Ingmar1981]

Elisbeth Moss, als Peggy, in meines Erachtens immer noch ihrer großartigsten Rolle. Ihre Entwicklung war für mich eine der spannendsten überhaupt.

Unterschreibe ich sofort. Großartiger Charakter, großartige Schauspielerin, beeindruckende Charakterentwicklung.

[bluttrinker13]

Letztlich ist Mad Men eine ziemlich abgründige Serie, die (zumindest mir) selten gute Laune macht und fast permanent Menschen auf der Suche nach einem Sinn zeigt. Mich hat die Serie allerdings früh reingesogen, insofern war das für mich absolut ok. Ich kann nicht abschätzten, wie es jemandem geht, der nach ein paar Folgen noch nicht reinkommt, im Zweifelsfall kann ich nur sagen: Lieber eine Chance zuviel für Mad Men als eine zuwenig.

Word! Und bevor ich hier anfange zu nerven mit meinem Fanboitum (welches auch erst beim rewatch so richtig entflammte), noch zwei incentives:

- historisch werden alle relevanten gesellschaftlichen (US-)Ereignisse der 60er, und davon gab es ja so einige, grandios eingebaut, nämlich als die Rahmung und das Aufrütteln des normalen Alltagslebens der Menschen damals, die sie auch waren

- die Serie hat eines DER besten Enden der Seriengeschichte. Punkt. Nicht einfach, finde ich.

[Ingmar1981]

Auch das kann ich alles nur zu 100 Prozent unterschreiben. Mit dem Ende war ich ähnlich wie bei den Sopranos sehr zufrieden.

Zeitgeschichte ist auch ein guter Punkt, der mir an Mad Men sehr gefallen hat. Als ich beispielsweise die Reaktionen der Charaktere auf die Kuba-Krise gesehen habe, rief ich kurze Zeit später meinen Vater an (Anfang der 50er geboren) und fragte ihn, ob er sich darin erinnern kann, wie er das als Kind in Deutschland wahrgenommen hat. Seine Beschreibung deckte sich mit dem, was auch in der Serie gezeigt wurde. Ich habe mich nie mit meinem Vater über die Kuba-Krise unterhalten, plötzlich hatten wir ein hochspannendes Gespräch und ich hörte persönliche Erinnerungen von ihm, die mir 0,0 bewusst waren. Mit dem grundlegenden Thema war ich zwar vorher schon vertraut, aber ich habe mich vermutlich nie mit der Frage beschäftigt, wie die Leute das damals alles wahrgenommen haben.

Lange Rede, kurzer Sinn: einfach eine großartige Serie!

[Inkognito]

Mad Men muss man nicht mögen, ist immer Geschmackssache.

Für mich die beste Serie der Dekade 2005-2015.
In einem Pantheon mit The Americans, The Sopranos, The Wire, Breaking Bad, Better Call Saul.

Kann man jedem ans Herz legen, der mit Slow Burner Period Dramas etwas anfangen kann.

[Ironic Maiden]

Ich möchte gar nicht bestreiten, dass "Mad Men" eine hervorragende Serie ist, ich bin allerdings nie über die Mitte der zweiten Staffel hinausgekommen. Nachdem ich kurz vorher "The Wire", "The Sopranos" und "Breaking Bad" durchgeschaut hatte, war meine Geduld mit Serien über Männer mittleren Alters und wie sie sich selbst finden (oder auch verlieren...) einfach erschöpft. (Ok, "The Wire" eröffnet ein etwas größeres Bild, aber die Richtung ist ähnlich.)

Deswegen ist für mich eine der besten Serien überhaupt Sons of Anarchy, weil sie es schafft, im denkbar unwahrscheinlichsten Millieu eine riesige Zahl an interessanten weiblichen Charakteren mit eigener Agenda und eigenen Zielen aufzubauen. Ich kenne sonst keine Serie, die Themen wie toxische Maskulinität so interessant und vielschichtig verhandelt, ohne dabei den Holzhammer auszupacken. Außerdem gibt es Gewalt und Spannung, das ist auch nie verkehrt.

[Kesselflicken]

Gestern Queens Gambit fertig geschaut. Echt ein Brett. Die Charakterdarsteller insgesamt und Anja Taylor-Joy natürlich im besonderen liefern alle eine 1A Performance ab.

Schach ist ja eigentlich nur ein Vorwand um zu erzählen, wie eine hoch begabte Person mit ihrer Vergangenheit und persönlichen Defiziten zu Recht kommt. Und dass es ein "Happy End" gibt, tat meiner Stimmung sehr gut.

Fand die deutsche Übersetzung des Titel (Das Damengambit) auch erst furchtbar, allerdings hat mich mein schachspielender Vater dann aufgeklärt, dass dieser Zug im deutschen wirklich so genannt wird. Also eigentlich voll ok.