meieiro hat geschrieben: ↑19. Jan 2021, 10:24
Jon Zen hat geschrieben: ↑19. Jan 2021, 01:16
Lupin
Lupin ist eine Serien-Hommage an die Literaturvolage Arsène Lupin in heutiger Zeit. Assanne Diop, ein afrikanischer Einwanderer erhält als letztes Geschenk seines Vaters das Buch Arsène Lupin - dieses steht nun in seinem Lebensmittelpunkt und er eifert der Literaturfigur als Meisterdieb mit Erfolg nach.
25 Jahre nach dem Tod seines Vaters, taucht nun ein ein damit verwickeltes Diamanten Collier wieder auf. Assane möchte es stehlen, um damit die Unschuld seines Vaters in dessen angeblichen Raub zu beweisen und den unerreichbaren und skrupellosen Besitzer Hubert Pellegrini zur Rechenschaft ziehen.
Die ersten drei der fünf Folgen sind durchaus gut, Schauspieler, Locations, insgesamt eine aufwendige Produktion. Dann kommt leider in Folge vier ein peinlich dummer, vorhersehbarer und nicht nachvollziehbarer "Plottwist", bei dem man die 60 Minuten zuvor nur hoffte: "Bitte denkt euch etwas besseres aus, als das!" - und es kommt eben genau das. Anstatt den Fall mit Folge 5 abzuschließen, ist diese nur eine Art Filler-Folge (mit der langweiligen und nervigen Exfrau). Merkwürdig und unwürdig, denn die Serie hatte gutes Potenzial.
Die restliche Geschichte wird wohl in "Teil 2" weitererzählt. 5-6 Folgen hätten für diese Geschichte gereicht, keine 2. Staffel. Lupin hätte eine sehr gute Miniserie werden können, aber lässt stattdessen den Zuschauer mitten im Geschehen mit zwei schlechten Folgen zurück.
4/10
Ich habs gestern auch beendet und war richtig sauer am Ende von Folge 5. Ich finde du triffst es ganz gut. Es startet ganz gut und verliert sich dann immer mehr.
Und man muss schon sehr viel suspension of disbelief mitbringen. Es gibt einige Stellen die halt wenig Sinn machen.
zum Beispiel: Der Gefägnis Insassse, der im sterben liegt, sich aber noch an den Vater erinnert und sogar ein Buch für ihn aufgehoben hat, obwohl er eigentlich keinen Kontakt mit ihm hatte.
Oder der superschlaue Arsene der Pelligrini stürzen will. Dann ist er aber zu doof um eine Sicherheitskopie von seinem einzigen Beweismittel zu machen, bevor er es an ne zwielichtige Fernsehshow übergiebt.
Ja, so sauer war ich ebenfalls selten, nach einer Serie.
Genau, das mit der nicht kopierten/digitalisierten Videokasette war der idiotische "Plotwist", den ich meinte. Dass man das noch "aufbauen" musste, indem er meinte, diese in einer Fernsehsendung zeigen zu müssen, ohne selbst die Kassette unter Kontrolle zu haben... *aarggh*
Dass dann der "Privatmörder" sofort auf die Spur von allen Beteiligten kommt, macht in einer Serie, in der nichts Sinn macht, viel Sinn.
Bis auf Assane sind auch alle Charaktere eindimensional: Die dumme Polizei, der korrupte Polizeichef, der clevere, aber abgekanzelte Ermittler, der übermächtige Bösewicht, die naive und tragisch verliebte Bösewichtstochter, der Mörder, die schwache Ehefrau, die nervige Exfrau, der gute Sohn, der loyale Freund, die engagierte, aber tragische Journalistin...
Zwar baute man den Polizeikommisar noch kurz mit Familie auf, um das ebenfalls wieder fallen zu lassen.
Das ist ein krasser Gegensatz zur letzten Serie, die ich schaute, nämlich Black Lagoon, die es schaffte, mit wenigen Sätzen und Szenen, Personen vielschichtig zu charakterisieren.
Übrigens würde ich wetten, dass im "zweiten Teil", entweder die Ex-Frau und/oder der Sohn stirbt, weil das der 08/15 Plot ist, in den sich die Autoren verannt haben. Das passiert so gut, wie in jeder Serie mit einer solchen Konstellation. Andere Serien (NCIS, Monk, Mentalist) griffen dieser Situation vor, indem sie den Tod der Familienangehörigen vor der ersten Folge stattfinden ließen. Damit blieb dem Zuschauer viele nervige Diskussionen erspart:
"Schatz, jetzt kümmere dich doch mal um deinen Sohn."
"...Aber das ist dierser Serienmörder unterwegs, der jeden Tag mordet"
"...Jetzt geht es nicht um dich und deinen Job, sondern um deinen Sohn, du Egoist!"
Insgesamt erscheint es so, als wäre alles Gute in der Handlung von Lupin aus dem Originalbuch entnommen und alles Schlechte von den heutigen Autoren hinzugeschrieben worden, vielleicht bis auf die Hintergrundgeschichte.