Serientipps

Wenn es nicht um Spiele und / oder den Podcast geht, dann stehen die Chancen gut, dass dein Thema hier richtig ist.
WARNUNG: Gerade bei Politik & Co. geht's gerne hoch her. Auch hier gelten die Benimmregeln. Behandelt andere Foren-User immer mit Respekt, selbst wenn ihr deren Meinung nicht respektieren könnt!
Forumsregeln
Datenschutzerklärung: https://www.gamespodcast.de/datenschutzerklaerung/
Impressum: https://www.gamespodcast.de/impressum/

Forenregeln und zukünftige Weltverfassung
ART 1: Behandle andere Nutzer mit Respekt.
ART 2: Do NOT piss off the Podcasters

Lies bitte weitere Hinweise hier: viewtopic.php?f=4&t=2789
Benutzeravatar
bluttrinker13
Beiträge: 4833
Registriert: 4. Jun 2016, 22:44

Re: Serientipps

Beitrag von bluttrinker13 »

Breitkirch Staffel 3 war meines Erachtens besser als Staffel 2, zumindest sind Coleman und Tennant hier weiterhin ein Augenschmaus. Aber ich habe das Gefühl, die Serie kam dennoch nie wieder an das hohe Niveau der ersten Staffel dran, vor allem was das Writing und die Nebencharaktere angeht.

Hier in der dritten, wie in Staffel 2, fand ich alle Erzählstränge die nicht direkt etwas mit dem Fall zu tun haben abermals vollkommen überflüssig, langweilig und unmotiviert. Gewisse Charaktere haben auch schwer nachvollziehbare Charakterwechsel durchgemacht, aber immerhin zum besseren (Ms. Latimer). In Staffel 1 war jeder kleine Nebenplot irgendwie immer noch verknüpft mit der Mördersuche, und fügte statt unnecessary fluff spannende Ambiguität hinzu. In Staffel 3 haben wir dann useless plots wie das Schicksal der Lokalzeitung welche einfach nur schräg und wie filler wirken.

Dennoch ist Broadchurch eine Empfehlung für alle, die auf englische Krimis (und David Tennant) stehen. Vor allem Staffel 1 ist dann ein Muss.
Ingmar1981
Beiträge: 122
Registriert: 19. Feb 2018, 11:02
Kontaktdaten:

Re: Serientipps

Beitrag von Ingmar1981 »

Was du über Staffel 1 und 2 von Broadchurch sagst, kann ich nur zu 100 Prozent unterschreiben. Staffel 3 habe ich noch nicht gesehen. Staffel 2 hat mich mit seinen Neben-Plots doch eher enttäuscht, aber an Staffel 1 führt für Fans von Krimis und/oder Dramen schwer ein Weg vorbei.

Mare of Easttown hat mich mit seinem Setting immer wieder angenehm an Broadchurch erinnert. Ich persönlich fand die sieben Folgen richtig stark. Bin eigentlich nicht der riesige Kate-Winslet-Fan, hier hat mir ihre Performance allerdings sehr gefallen. Fand den Cast durch die Bank weg stark.
SpoilerShow
Guy Pearce mag ich eigentlich, in Mare of Easttown hat sich mir seine Rolle nicht ganz erschlossen. Habe mich zwischendurch immer mal gefragt: Könnte es sein, dass er iiirgendwas mit dem Verbrechen zu tun hat? Die lassen diesen einigermaßen bekannten Darsteller doch nicht einfach als gelegentlichen Gast vorbeischauen? Da musste ich mich dann korrigieren. Doch, tun sie! ;)
Aktuelle Spiele: Cyberpunk 2077 (Replay)
Benutzeravatar
bluttrinker13
Beiträge: 4833
Registriert: 4. Jun 2016, 22:44

Re: Serientipps

Beitrag von bluttrinker13 »

Ingmar1981 hat geschrieben: 15. Jun 2021, 11:37
Mare of Easttown hat mich mit seinem Setting immer wieder angenehm an Broadchurch erinnert. Ich persönlich fand die sieben Folgen richtig stark. Bin eigentlich nicht der riesige Kate-Winslet-Fan, hier hat mir ihre Performance allerdings sehr gefallen. Fand den Cast durch die Bank weg stark.
Das klingt interessant. Wo guckst du die?
Ingmar1981
Beiträge: 122
Registriert: 19. Feb 2018, 11:02
Kontaktdaten:

Re: Serientipps

Beitrag von Ingmar1981 »

bluttrinker13 hat geschrieben: 15. Jun 2021, 11:57 Das klingt interessant. Wo guckst du die?
Letzten Freitag kam bei Sky Ticket die finale Folge 7. Hole mir immer mal sporadisch für 1, 2 Monate das Serienpaket. Muss unbedingt noch Chernobyl nachholen. Wenn iiiiirgendwann endlich die Zeit für den großen Sopranos-Rewatch gekommen ist, könnten es auch mal mehr als 1,2 Monate werden. :lol:
Aktuelle Spiele: Cyberpunk 2077 (Replay)
Benutzeravatar
bluttrinker13
Beiträge: 4833
Registriert: 4. Jun 2016, 22:44

Re: Serientipps

Beitrag von bluttrinker13 »

Oha, Sky. Aber danke dir!

Obacht bei Chernobyl, die Serie ist harter Stoff, was Leid angeht. Meine Frau hat schon Veto eingelegt. Dir aber viel Spaß! :D
Ingmar1981
Beiträge: 122
Registriert: 19. Feb 2018, 11:02
Kontaktdaten:

Re: Serientipps

Beitrag von Ingmar1981 »

bluttrinker13 hat geschrieben: 15. Jun 2021, 12:09 Obacht bei Chernobyl, die Serie ist harter Stoff, was Leid angeht.
Dank dir für das Feedback. Tatsächlich ist das auch der Grund, warum ich mir bei früheren Sky-Ticket-Abos dachte: Prinzipiell interessiert mich Chernobyl total, aber ich glaube, das ist mir momentan zu heftig. Ich schiebe das erstmal auf. Stattdessen habe ich dann eine Serie wie Gomorrha gesehen und mir anschließend gedacht: OK, war das jetzt wirklich sooo viel erbaulicher? ;) Mal gucken, wie es dieses Mal läuft. Immerhin bietet Sky Ticket mit Curb Your Enthusiasm einen erheiternden Notfallschalter. :)
Aktuelle Spiele: Cyberpunk 2077 (Replay)
Benutzeravatar
Andre Peschke
Beiträge: 9708
Registriert: 9. Jan 2016, 16:16
Kontaktdaten:

Re: Serientipps

Beitrag von Andre Peschke »

Ingmar1981 hat geschrieben: 15. Jun 2021, 12:19 ich dann eine Serie wie Gomorrha gesehen und mir anschließend gedacht: OK, war das jetzt wirklich sooo viel erbaulicher? ;)
Gomorrha kenne ich nicht, aber Chernobyl ist wirklich mit das Bedrückenste, was man sich als Serie anschauen kann. Hervorragend, aber wirklich "Oh mein Gott, die armen Schweine!"-The Movie.

Andre
Voigt
Beiträge: 5635
Registriert: 14. Jun 2016, 14:43
Wohnort: Jena

Re: Serientipps

Beitrag von Voigt »

Ihr meint schon Chernobyl die HBO Serie mit 5 Folgen?
Fand das höchstinteressant, aber nicht wirklich bedrückend, daher leicht verwirrt.
Benutzeravatar
bluttrinker13
Beiträge: 4833
Registriert: 4. Jun 2016, 22:44

Re: Serientipps

Beitrag von bluttrinker13 »

Es ist wohl auch ein Fall für "Check doesthedoggydie first".
Benutzeravatar
Heretic
Beiträge: 4944
Registriert: 20. Mai 2016, 13:30

Re: Serientipps

Beitrag von Heretic »

Voigt hat geschrieben: 15. Jun 2021, 12:48 Ihr meint schon Chernobyl die HBO Serie mit 5 Folgen?
Fand das höchstinteressant, aber nicht wirklich bedrückend, daher leicht verwirrt.
Ist halt mal eine Serie, bei der der Spruch "Basiert auf wahren Begebenheiten" nicht nur hohles Gerede ist. Und wenn man die Katastrophe damals quasi live miterlebt hat, macht das die Erfahrung noch ein Stück weit intensiver.
Benutzeravatar
lipt00n
Beiträge: 1007
Registriert: 11. Dez 2015, 10:01
Wohnort: Frankfurt am Main
Kontaktdaten:

Re: Serientipps

Beitrag von lipt00n »

Chernobyl ist jetzt kein aufhellendes Unterhaltungsmaterial, ja, das stimmt. Wirklich bedrückend a la "Der Junge im gestreiften Pyjama", welcher für mich die Messlatte der absoluten Bedrückung definiert, war es meiner Empfindung nach aber nicht. Ist aber definitiv etwas, was auf jeder "Must Watch" Liste auftauchen sollte.

Mare of Easttown habe ich auch fertig geschaut. Die Serie ist für mich grundsätzlich gut und spielt, was Charaktere, Cast und alles Handwerkliche angeht, in einer ganz hohen Liga. Den Spannungsbogen des Kriminalfalls fand ich aber eher flach. Ist auch nicht schlimm, die Serie ist halt viel Drama und wenig Krimi.

Black Summer
Habe die ersten 3 Folgen gesehen und bin ein bisschen angetan vom Stil und wie subtil die Sendung teilweise durchläuft, außerdem mag ich es so sehr, wenn verschiedene Erzählstränge parallel laufen und nacheinander erzählt werden und man dann immer durch gewisse Ereignisse oder Geräusche den Bezug zueinander herstellt.
Ansonsten, naja...es ist halt ne Zombieserie. Mit Sprintzombies.
SpoilerShow
Würde die Hauptprotagonistin nicht so auffällig und typisch amerikanisches Serienheldengedöns machen, wäre es besser. Die Frau nervt zum Teil sehr.
Eben kam in mir aber die Theorie auf, es sei eine bewusst überzogene und lächerliche Hommage an Rick Grimes (TWD) und/oder Maddie Clark (FTWD) die sich ja beide durch permanente Fehlentscheidungen auszeichnen.
Bild
Benutzeravatar
LegendaryAndre
Beiträge: 1486
Registriert: 19. Feb 2017, 09:06
Wohnort: Graz

Re: Serientipps

Beitrag von LegendaryAndre »

Black Summer, Staffel 2 (Netflix)

Als Vorgeschichte der trashig-spaßigen Zombie-Serie Z-Nation gehalten, ist die Serie doch überraschend ernsthaft und fühlt sich mehr wie ein TWD-Konkurrent an, als ein Prequel zu Z-Nation. Erneut wird die Geschichte einer Zombie-Apokalypse erzählt, wobei man vor allem viel Wert auf eine spannende Inszenierung gelegt hat.

Staffel 2 erzählt auf unterschiedlichen Zeitebenen, was manchmal ein Vorteil, meistens aber eher unnötig verwirrend ist. Man muss sehr gut aufpassen und sollte vorher zumindest noch die letzte Folge der ersten Staffel gesehen haben um den Durchblick zu behalten. Abgesehen davon und von kleineren Schwächen ist die Fortsetzung überaus spannend und gelungen - nicht so gut wie TWD in den Anfangstagen, aber weitaus besser als das was aktuell gezeigt wird.
Mir gefällt vor allem die bewegte Kamera mit körpernahen Aufnahmen. Die Bedrohung die von den Infizierten ausgeht ist jederzeit spürbar. Anders als bei TWD wo jeder Schuss ein Treffer ist und irgendwann nur noch gekonnte Kopfschüsse abgegeben werden, ist Black Summer härter und realistischer. Selbst bewaffnete Charaktere mit Kampferfahrung setzen Munition überlegt ein, weil sie wissen dass sie in der Hitze des Gefechts auch daneben schießen können. Manchmal agieren Personen auch unbeholfen und machen Fehler, so wie es im echten Leben auch wäre.
Sehr gut wird auch die Bedrohung die von der Umgebung ausgeht vermittelt. Egal ob es verwinkelte Gassen in Städten, enge Räume oder Wälder sind - es kann leicht passieren dass man plötzlich nicht mehr weiter kommt und von Infizierten umzingelt ist. Wenn Charaktere fliehen fiebert man mit ihnen mit und überlegt selbst wie man in dieser Situation handeln würde. Sehr intensiv! Bislang ist das ein Alleinstellungsmerkmal der Serie, weshalb Zombie-Fans Black Summer unbedingt schauen sollten.
Benutzeravatar
Ironic Maiden
Beiträge: 778
Registriert: 6. Apr 2016, 22:06

Re: Serientipps

Beitrag von Ironic Maiden »

Ich bin jetzt mit WandaVision durch. Auch wenn die Serie, wie absehbar war, in der zweiten Hälfte zu einer konventionelleren Form wechselt, hat mir das ganze Ding sehr gut gefallen.

Als jemand ohne Kenntnisse der Comicvorlagen sind mir wahrscheinlich zig Anspielungen und Easter Eggs entgangen und ich kann mir vorstellen, dass das für Comicfans nochmal erheblich interessanter ist, aber auch so hatte ich viel Spaß, insbesondere mit einer unerwarteten Volte hin zum X-Men-Franchise. In den Filmen fand ich die Wanda-Vision-Liebesgeschichte immer eher langweilig, aber die Serie füllt die Lücken aus den Filmen gut auf und im Nachhinein wird die Beziehung daher nachvollziehbarer (und viel trauriger). Natürlich kann man etliche Kritikpunkte finden, besonders das Ende entlässt die Figuren mMn auf zu simple Art aus dem Konflikt, aber das macht den Rest der Serie nicht schlechter.
(Im Anschluss habe ich auch nochmal einen "Avengers Infinity War" und "Endgame"-Marathon eingelegt...)

Ich habe bis jetzt außer der ersten Staffel "Jessica Jones" noch keine andere Marvel-Serie fertig geschaut und dachte eigentlich, dass das ganze Marvel-Ding als Serie auf Fernsehniveau einfach nicht funktioniert, aber nun bin ich doch optimistischer und habe deswegen mit "Falcon and the Winter Soldier" angefangen. "Loki" interessiert mich zwar mehr, aber ich will ja in der Chronologie bleiben.

Sehr gespannt bin ich jetzt auch auf "Doctor Strange in the Multiverse of Madness", weil dort wahrscheinlich einige der losen Fäden wieder aufgegriffen werden.
In Wirklichkeit bin ich Janna und podcaste hier ab und zu. Und in echt bin ich auch nicht so grün und flauschig wie auf dem Profilbild. Man kann mich auch auf Bluesky finden.
Benutzeravatar
Heretic
Beiträge: 4944
Registriert: 20. Mai 2016, 13:30

Re: Serientipps

Beitrag von Heretic »

The Stand (2020, Staffel 1)

Die Neuverfilmung in Serienform von Stephen Kings Weltuntergangswälzer startet im Grunde recht gelungen. Wenn man aktuell mit dem Pandemie-Thema klarkommt. Und den wilden Zeitsprüngen, die dem Erzählfluss nicht unbedingt guttun. Ich hatte damit keine Probleme, obwohl ich vom Roman und der alten Miniserie nur noch Bruchstücke und ein paar Namen im Kopf hatte. Dementsprechend hatte ich einige Déjà-vus, kann aber nicht einordnen, wie stark man von der Vorlage abweicht. Dass man die epische Handlung auch bei einer gut achtstündigen Verfilmung stark raffen muss, dürfte ohnehin klar sein. Das hat zur Folge, dass die Folgen zum Ende hin ziemlich gehetzt wirken. Leider werden sie auch zunehmend klamaukiger: Die Freakshow in New Vegas wirkt doch etwas albern. Dabei bleibt ausgerechnet Obermotz Randall Flagg (Alexander Skarsgård) blass und wirkt kaum furchteinflößend. Ähnliches gilt für James Marsden als Stu Redman, der so gar nicht wie ein kantiger Texaner rüberkommt. Odessa Young als Frannie Goldsmith und Amber Heard als Nadine Cross agieren solide aber ohne Höhepunkte. Auch die auf uralt getrimmte Whoopi Goldberg als Mutter Abagail hat nicht allzuviel zu tun und hinterlässt dementsprechend wenig Eindruck. Mein Highlight in der Besetzung ist überraschend Owen Teague, den man als Patrick Hockstetter aus der "Es"-Neuverfilmung kennt. Wenn man ihn in seiner kleinen Nebenrolle überhaupt wahrgenommen hat. In "The Stand" darf er jetzt mit Harold Lauder einen der interessantesten und vielschichtigsten Charaktere mimen. Und das macht er ziemlich gut, obwohl er optisch nicht der Vorlage entspricht.

Etwas kurios ist die letzte Folge, die von Stephen King höchstselbst geschrieben wurde und der Geschichte mal eben ein neues Ende verpasst. Wäre ich gemein, dann würde ich behaupten, King kriegt das mit den Enden nach wie vor nicht auf die Kette. Aber zum Glück bin ich ja nicht gemein... :shifty:

Fazit: "The Stand" kann man dank einiger gelungener Momente und wegen des wunderbar passenden Soundtracks schauen und dann sofort wieder vergessen. Man erkennt hier und da Versatzstücke des Romans wieder, aber alles wirkt irgendwie gehetzt runtergerasselt. Epische Weltuntergangsstimmung kommt nur selten auf. Dazu gibt's überwiegend blasse Darstellerleistungen; Horror und Spannung bleiben weitgehend auf der Strecke. Also insgesamt eine ähnliche Erfahrung wie die Miniserie von Mick Garris aus dem Jahr 1994. Die hat mich damals ebenfalls nicht überzeugen können und dürfte heutzutage zudem reichlich altbacken rüberkommen.
Benutzeravatar
Ironic Maiden
Beiträge: 778
Registriert: 6. Apr 2016, 22:06

Re: Serientipps

Beitrag von Ironic Maiden »

So, jetzt habe ich auch The Falcon and the Winter Soldier durch. Hmm, ja, also wirklich gut ist die Serie nicht. Der Ton wechselt vor allem in den ersten vier Folgen ständig unmotiviert zwischen Buddy Movie und Sozialkritik. Ersteres funktioniert nicht wirklich, da die beiden Schauspieler mMn einfach keine Komödienchemie miteinander entwickeln. Dazu kommt, dass beide Figuren auch eher zum humorbefreiten Flügel des Marvel-Universums gehören. Sowas klappt vielleicht mit Thor und Rocket Raccoon, aber nicht bei zwei Charakteren, die eine Szene später wieder mit ihren inneren Dämonen kämpfen sollen. Die Sozialkritik kommt etwas besser rüber, wird aber teilweise mit dem Holzhammer vertreten. Die Gegenspieler, eine Terrorgruppe/Freiheitskämpfergruppe mit dem selten doofen Namen "Flag Smashers", ist untererzählt und bleibt sehr diffus und wenig greifbar. Man kann schon nachvollziehen, was die Serie damit sagen will, aber sie sagt es eben nur und zeigt es nicht.

Und trotzdem mochte ich die Serie. Nichts funktioniert wirklich gut, aber ich wurde trotzdem konstant unterhalten und finde die Entwicklung der Figuren interessant und vielversprechend für zukünftige Filme. Ich hätte mir gewünscht, dass die Reise etwas weniger steinig gewesen wäre, aber wo wir angekommen sind finde ich es nett.
In Wirklichkeit bin ich Janna und podcaste hier ab und zu. Und in echt bin ich auch nicht so grün und flauschig wie auf dem Profilbild. Man kann mich auch auf Bluesky finden.
Benutzeravatar
LegendaryAndre
Beiträge: 1486
Registriert: 19. Feb 2017, 09:06
Wohnort: Graz

Re: Serientipps

Beitrag von LegendaryAndre »

Ironic Maiden hat geschrieben: 25. Jun 2021, 23:31 So, jetzt habe ich auch The Falcon and the Winter Soldier durch. Hmm, ja, also wirklich gut ist die Serie nicht. Der Ton wechselt vor allem in den ersten vier Folgen ständig unmotiviert zwischen Buddy Movie und Sozialkritik. Ersteres funktioniert nicht wirklich, da die beiden Schauspieler mMn

Und trotzdem mochte ich die Serie. Nichts funktioniert wirklich gut, aber ich wurde trotzdem konstant unterhalten und finde die Entwicklung der Figuren interessant und vielversprechend für zukünftige Filme. Ich hätte mir gewünscht, dass die Reise etwas weniger steinig gewesen wäre, aber wo wir angekommen sind finde ich es nett.
Auf den Punkt gebracht! Da bin ich der gleichen Meinung! Ich finde sie auch nicht herausragend, aber unterhaltsam. Die Spezialeffekte sind natürlich top, was für eine Serie wie diese auch wichtig ist. WandaVision war auch nicht "perfekt", aber originell und kreativ. Ich bin jetzt mal auf Loki gespannt!
Benutzeravatar
kami
Beiträge: 709
Registriert: 8. Feb 2018, 21:28

Re: Serientipps

Beitrag von kami »

Traurig finde ich an Falcon And The Winter Soldier vor allem das verschenkte Potential. Die Serie spricht interessante und relevante Themen an, versagt aber konsequent bei der Umsetzung. Wir wissen viel zu wenig über das Leben nach dem Snap, in Endgame scheint die einzige Konsequenz zu sein, dass Leute trübselig in Selbsthilfegruppen rumsitzen. Und auch über die Konsequenzen des Wiederauftauchens der Verschwundenen wird viel zu wenig informiert, als dass die Ziele und Motivationen der Flagsmasher fürs Publikum mehr darstellen als bloße Behauptung. Besonders übel fand ich aber die Inkludierung der "Rassenthematik". Insbesondere die Bankszene in Episode 1 ist purer Cringe, eine implausibel konstruierte Szene, die reale Empörung über fiktives Unrecht auslösen soll. Überhaupt waren die Szenen zwischen Falcon und seiner Schwester und Community ein Tiefpunkt. Falcon ist so ungefähr der langweiligste Charakter im MCU, was interessiert mich denn dann noch sein Anhang? Macht erstmal ihn interessanter, bevor ihr mich mit seiner Verwandtschaft und Bekanntschaft konfrontiert!
Für die Serie sprechen natürlich die Schauwerte, was angesichts des verschwenderischen Budgets, bei dem selbst Game Of Thrones neidisch werden könnte, natürlich keine große Kunst ist. Nach WandaVision war FATWS auf alle Fälle eine ziemliche Enttäuschung, glücklicherweise haben mir die ersten beiden Loki-Folgen schon wieder deutlich besser gefallen.
“Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.” Philip K. Dick
Benutzeravatar
derFuchsi
Beiträge: 4092
Registriert: 11. Nov 2015, 10:00
Wohnort: Hessen

Re: Serientipps

Beitrag von derFuchsi »

Die dritte Loki Folge war jetzt aber auch eher ein "Was soll der ganze Quatsch hier überhaupt?" plus Cliffhanger am Ende. Meh...
BildBild Bild
Gamer since ~1987 (C64 C / A 2000 / A1200 / PC)
Benutzeravatar
Ironic Maiden
Beiträge: 778
Registriert: 6. Apr 2016, 22:06

Re: Serientipps

Beitrag von Ironic Maiden »

kami hat geschrieben: 26. Jun 2021, 11:30 Traurig finde ich an Falcon And The Winter Soldier vor allem das verschenkte Potential. Die Serie spricht interessante und relevante Themen an, versagt aber konsequent bei der Umsetzung. Wir wissen viel zu wenig über das Leben nach dem Snap, in Endgame scheint die einzige Konsequenz zu sein, dass Leute trübselig in Selbsthilfegruppen rumsitzen. Und auch über die Konsequenzen des Wiederauftauchens der Verschwundenen wird viel zu wenig informiert, als dass die Ziele und Motivationen der Flagsmasher fürs Publikum mehr darstellen als bloße Behauptung.
Genau das finde ich auch, nur hast du es viel besser auf den Punkt gebracht. Wir sehen auch nie wirklich, wie die Welt nach dem Snap aussah und das einzige, was wir von den Flüchtlingen mitbekommen, ist dieser runtergekommene Altbau in Riga, der im Gegensatz zu realen Flüchtlingslagern wie etwa auf Lesbos sogar noch recht komfortabel aussieht.
kami hat geschrieben: 26. Jun 2021, 11:30 Besonders übel fand ich aber die Inkludierung der "Rassenthematik". Insbesondere die Bankszene in Episode 1 ist purer Cringe, eine implausibel konstruierte Szene, die reale Empörung über fiktives Unrecht auslösen soll. Überhaupt waren die Szenen zwischen Falcon und seiner Schwester und Community ein Tiefpunkt. Falcon ist so ungefähr der langweiligste Charakter im MCU, was interessiert mich denn dann noch sein Anhang? Macht erstmal ihn interessanter, bevor ihr mich mit seiner Verwandtschaft und Bekanntschaft konfrontiert!
Mir war das auch alles zu holzhammermäßig, was die Rassenthematik angeht. Andererseits finde ich den Konflikt, ob Sam als Afroamerikaner der nächste Captain America sein kann/möchte, sehr interessant und auch als Überleitung zu weiteren Filmen sehr spannend. Das ist mal ein anderer Konflikt in der Origin-Story eines Helden. Bis zur Serie fand ich Falcon auch immer langweilig, aber für mich tut die Serie genau das, was du verlangst, nämlich die Figur spannender zu machen. Gut, auf die Familie hätte ich verzichten können, aber ich kann damit leben.
In Wirklichkeit bin ich Janna und podcaste hier ab und zu. Und in echt bin ich auch nicht so grün und flauschig wie auf dem Profilbild. Man kann mich auch auf Bluesky finden.
Benutzeravatar
Feamorn
Beiträge: 2118
Registriert: 20. Mai 2017, 23:12
Wohnort: Bergisch Gladbach

Re: Serientipps

Beitrag von Feamorn »

Ich habe jetzt am Wochenende die ersten drei Folgen von Lovecraft Country geschaut.
Was das bisherige Gesamturteil angeht, bin ich mir noch unsicher, was zum Teil etwas mit meiner Erwartungs- (eher Hoffnungs-) Haltung zu tun haben dürfte. Der Horrorteil orientiert sich, bislang, eher am "pulp horror", d.h. kein großes kosmisches Grauen, sondern eher Geister- und Hexengeschichten. Das erinnert teilweise schon fast ein Bisschen an "Monster of the Week"-Stories aus Supernatural, aber tatsächlich ist der ganze Horrorvektor, in meinen Augen, bislang nur ein Vehikel für das eigentliche Thema, nämlich Seggregation und Rassismus.
Was die Serie, für mich, bislang aber wirklich auszeichnet sind zum einen die Charaktere und insbesondere die Darsteller, sowie die Darstellung des Rassismus in den USA der '50er. Die Gegenüberstellung des übernatürlichen Horrors gegen den alltäglichen Horror, dem die schwarze Bevölkerung zu dieser Zeit ausgesetzt war funktioniert für mich ganz hervorragend. Tatsächlich ist das Übernatürliche für die schwarzen Charaktere nur ein weiteres Problem unter vielen und, im Gegensatz zu der ständigen Gefahr für absurde "Übertretungen" gelyncht zu werden, am Ende eigentlich sogar das kleinere Problem (im Gegensatz zu den Weißen, für die das Übernatürliche quasi die einzige wirkliche Bedrohung im Kontext der Serie darstellt, da sie meist aus der absoluten Machtposition handeln).
Die beiden Hauptdarsteller, Jurnee Smollett (Black Canary aus Birds Of Prey) und Jonathan Majors (mir bislang unbekannt), machen bislang einen phänomenalen Job, und die Nebendarsteller, am bekanntesten dürfte Courtney B. Vance sein, stehen dem in Nichts nach.
Die wenigen weißen Rollen bleiben gegen die schwarzen Figuren tatsächlich bislang weitestgehend Abziehbilder und Reihen sich damit eher in die Reihen der "Monster" ein, was ich als Take zum Thema auch ziemlich passend finde. Im Grunde lebt die schwarze Community in einer durch und durch feindlichen Umwelt und versucht irgendwie zu überleben und sich an die (oft absurden) Regeln zu halten, um nicht getötet oder anders geschädigt zu werden. In meiner Interpretation wirkt die, für sie, neue Existenz von Magie und Monstern da nur wie ein neuer Satz regeln, den es in den bisherigen zu integrieren gilt. Tatsächlich kann man es sogar so lesen, dass sie, durch den täglichen Kampf gegen die Unterdrückung, besser aufgestellt sind, als die Weißen, die bis zu der jeweiligen Konfrontation ohne Bedrohung gelebt haben und dementsprechend überfordert sind.
SpoilerShow
(Wobei eine Gruppe von Weißen die Magie auch eher auf ihrer Seite hat, typischer magischer Geheimkult.)
(Dazu kommt noch, dass Jonathan Majors Charakter Korea-Veteran ist.)
Auf der technischen Seite fand ich die CGI leider relativ schwach, was bedauerlich ist, aber nicht super tragisch, da der Fokus, wie gesagt, ohnehin auf anderen Dingen liegt. Die sonstige Ausstattung und das Szenenbild sind super.
Etwas irritierend fand ich dann die zwei, drei Stellen, an denen mal "unpassende" Musik verwendet wird, wenn dann anstatt zeitgenösischer Musik plötzlich moderner Hip-Hop oder Marilyn Manson erschallt. Dafür läuft im Abspann eine Cover-Version von Nina Simones "Sinnerman", von der ich mittlerweile einen formidablen Ohrwurm habe! :D
https://www.youtube.com/watch?v=Tsi829zztJY

Alles in allem finde ich den Versuch, sich der "Black Culture" und der Geschichte der Schwarzen und des US-Rassismus einmal aus der Pulp Horror Ecke zu nähern, echt lobenswert und interessant.
Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie es jetzt weiter gehen wird und will einfach wissen, wie es diesen Menschen weiter ergehen wird!
Antworten