Serientipps

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LegendaryAndre
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Re: Serientipps

Beitrag von LegendaryAndre »

Wolfgang hat geschrieben: 4. Dez 2022, 12:48 Rami Malek ist da nicht nicht verborgen geblieben. Er hat für die Rolle u.a. Emmy und Golden Globe erhalten. Sie hat seine Karriere erst ermöglicht.
Stimmt! Als ich das schrieb, dachte ich eher an meine Mutter und ihren Lebensgefährten die ich für gute Serien begeistern kann, die Mr. Robot aber wegen des fehlenden technischen Hintergrundwissens nicht verstehen würden. Da fallen mir noch ein paar andere Leute in meinem Bekanntenkreis ein. Malek ist natürlich groß herausgekommen und hat dann auch in Bohemian Rhapsody die Massen begeistert.
bluttrinker13 hat geschrieben: 4. Dez 2022, 14:12 Mr Robot schien genau was für mich zu sein, hat mich dann aber auch nicht gekriegt. Mich hat vor allem die Darstellung seiner Störung, Sozialphobie, gestört, da sie wenig glaubhaft war, zumindest nicht sauber "durchgezogen" wurde, sondern eher so'n on/off quirk, imo. Hatte das selber mal und dann später in klin. Praktika viel damit zu tun.
Hätte man imo besser weglassen können, introvertiert kann er ja trotzdem sein.
Vermutlich würdest du es mit dem Wissen um das Ende etwas anders bewerten. Natürlich bin ich kein Psychologe oder Psychiater um das tatsächlich fachmännisch beurteilen zu können. Ich glaube sogar dass das ein Problem der Serie ist, nämlich dass manche Dinge trotz dem hohen Anspruch es realistisch auszuarbeiten genau an diesem scheitern. Sam Esmail will viel und erreicht auch einiges, aber nicht alles gelingt und das bezieht sich auch auf andere Handlungsstränge die nichts mit der Krankheit zu tun haben. Mir ist es jedenfalls so vorgekommen dass die Serie den hohen eigenen Ansprüchen nicht immer gerecht werden kann. Manchmal geht ihr sogar komplett die Luft aus. In S4 gelingt das allerdings und es gibt nur wenige Stellen die unter dem angestrebten Niveau liegen. Der andere Aspekt ist eher die künstlerische Ausrichtung. Mir erscheint es, dass es gar nicht beabsichtigt war immer alles optimal logisch darzustellen, sondern zugunsten des künstlerischen Aspekt auch darauf zu verzichten, um alles etwas abstrakter, mysteriöser und verträumter wirken zu lassen, was dann aber auch wieder logisch wird, wenn man weiß dass es sich auf Elliot's Psyche bezieht. Natürlich stimmt es, die "unsauberen" Stellen fallen auf und manches hätte man besser machen können. Gesamt gesehen trotzdem stark, finde ich.
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Dicker
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Re: Serientipps

Beitrag von Dicker »

Guthwulf hat geschrieben: 30. Nov 2022, 01:15
Stew_TM hat geschrieben: 29. Nov 2022, 22:40Bin nun mit der ersten Staffel von 1899 durch (...) Ich fand es jetzt auch gar nicht soo negativ prätentiös, sondern eher unterhaltsam pulpig.
Das sehe ich genauso
Stew_TM hat geschrieben: 29. Nov 2022, 22:40
Spoiler zum Staffelfinale von 1899Show
Bzw. kommt es so ein bisschen darauf an, was konkret du mit der "Auflösung" meinst. Dass wir in Mauras Hirn unterwegs sind, hat für mich vor allem das aus ihrem Mund stammende "Wake up" bei den Flashbacks nahegelegt. Das war jedoch eher eine schleichende Erkenntnis im Verlauf der Serie. Dann habe ich auch schon vor der allerletzten Szene einige Male an The Evil Within denken müssen, aber eben als eine "Theorie" von vielen. Und ich habe nicht damit gerechnet, wie sehr das Ende von dieser Staffel 1899 dem von The Evil Within in seiner Anlage dann doch ähnelt. (Ich hab aber gerade nicht auf dem Schirm, ob beide hier jeweils eigenständig ein weiteres Werk aufgreifen, es erscheint mir fast so.) Aber das hat mich nicht gestört, sondern war eher ein nettes Aha-Erlebnis mit ein bisschen Wiedererkennungswert für mich. Den Starman-Twist dagegen habe ich als solchen nicht kommen sehen, als Fan von David Bowie fand ich das aber natürlich auch gut :)
Öhm, aber:
Spoiler zum Staffelfinale von 1899Show
Wir befinden uns nicht in Mauras Hirn sondern in einer Computersimulation. Die Simulation sollte ursprünglich einfach nur die psychologischen Auswirkungen der erzwungenen Untätigkeit auf der langen und ungewissen Reise durch den Weltraum im "Hyperschlaf" abmildern und den menschlichen Gehirnen "etwas zu tun" geben. Die Serie impliziert, dass die Idee bzw. das Konzept dafür von Maura als Psychologin entwickelt und getestet wurde, die dann (vermutlich ohne Erlaubnis) auch das "Bewußtsein" ihres in Realität totkranken Sohnes in die Simulation hochlädt.
Meine Prognose nach der ersten Szene der ersten Folge war:
Spoiler zum Staffelfinale von 1899Show
Sie sind nicht in 1899 sondern im Hyperschlaf (o.ä.) an Bord eines Raumschiffes irgendwann in der Zukunft und in der letzten Szene sehen wir Maura aufwachen und durchs Fenster nach draußen gucken, wo wir dann in einem abschließenden Zoom den Weltraum bzw. das Raumschiff sehen, während David Bowie's Starman spielt.
Dachte mir, dass wäre maximal Klischee und lustiger Weise kam es genau so.
Stew_TM hat geschrieben: 29. Nov 2022, 22:40Ich weiß übrigens nicht ob ich zustimmen würde, dass die ersten Staffel in sich abgeschlossen ist. Sicher mehr als bei anderen Serien, aber vielleicht weckt das doch falsche Erwartungen, wenn ich den Hintergrund einer solchen Frage antizipiere. Es ist IMO aber ein Cliffhanger der guten Sorte, er ergibt sich organisch und hat mich nicht frustriert.
Das zentrale Mysterium, um die seltsamen Geschehnisse auf dem Schiff, wird aber doch komplett aufgelöst? Klar wirft die Serie am Ende für eine Staffel 2 neue Fragen auf, aber was die Ereignisse von Staffel 1 angeht, ist die erste Staffel für mich schon in sich abgeschlossen. Ich bräuchte daher nicht unbedingt eine Staffel 2 (der Rest kann auch gerne einfach der Fantasie des Zuschauers überlassen bleiben), aber ich würde eine Staffel 2 natürlich trotzdem gerne gucken.

Meine Prognose für Staffel 2, bzw. was nun Maximal Klischee wäre:
Spoiler nur lesen, wenn ihr das Ende von Staffel 1 kennt!Show
Der "Bruder" ist kein Mensch sondern die KI der Prometheus, die entweder nach dem Bruder benannt ist oder nach dessen Persönlichkeitsprofil erstellt wurde (vielleicht sogar ein "Bewußtseinstransfer" wie Maura es für ihren Sohn vorgenommen hat).

Diese KI hat irgendwann (über die Langstreckensensoren des Schiffes) erkannt, dass das Zielsystem der Reise für die Menschen unbewohnbar sein wird und ist zum Schluss gekommen, die Menschen an Bord dauerhaft in der Simulation zu behalten, da sie keine andere Möglichkeit mehr sieht, deren Überleben sicherzustellen.

Die "Fake" Erinnerungen bzw. Biographien und Stellung der einzelnen Menschen in der Simulation basieren auf deren echten Persönlichkeitsprofilen (angepasst an das 1899 Szenario), damit es sich für die Psyche "echt" bzw. "richtig" genug anfühlt und sie nicht ihre Realität in 1899 hinterfragen. Der "Captain" ist z.B. vermutlich auch in Realität der "Captain" der Prometheus und hat wirklich seine Familie verloren (durch seine Frau, die sich selber und die gemeinsamen Kinder tötete, aufgrund von Hoffnungslosigkeit über die sterbende Erde).

Das hat natürlich nur mäßig funktioniert, wie wir am Vater (in Realität vermutlich Besitzer der Firma, welche das Schiff gebaut hat) und Ehemann Daniel (in Realität vermutlich Lead Programmer für die KI Systeme und/oder Simulation) sehen können, die die Simulation ständig manipulieren, um einen Weg raus zu finden, was ja die Ereignisse dieser Staffel erst auslöst. Maura ist hier der "Schlüssel", weil sie als Psychologin das Konzept der Simulation entwickelt hatte (siehe oben vorheriger Spoiler) und für sie als verantwortliche Ärztin auch ein Weg raus existiert (als Notfallmaßnahme, falls was schiefgeht). In der Simulation natürlich symbolisiert durch den "Schlüssel" für die "Pyramide".

In Staffel 2 wird es nu natürlich um den Kampf gegen die KI der Prometheus gehen. Maura wird wieder zurück in die Simulation bzw. die diversen "Erinnerungsszenarien" springen müssen, um dort mehr Leute "aufzuwecken" und dann in der Realität mit deren Hilfe die Kontrolle über die echte Prometheus zurückerlangen zu können.
Ich krame mal diesen älteren Post hervor, weil ich gestern auch 1899 beendet habe. Sehr coole Gedanken Guthwulf.

Nachdem mich die ersten 4 Folgen nur mäßig begeistert konnten, wurde es hinten heraus deutlich interessanter. Auch wenn die Pacing Probleme immer noch vorhanden waren, so konzentriert man sich hier mehr auf die Handlung und das dahinter liegende Geheimnis als auf das Historiendrama in den ersten vier Folgen, das so gar nicht für mich funktioniert hat. Vor allem, weil diese Geschichten kaum etwas zu eigentlichen Handlung hinten heraus beitragen. Durch die Auflösung wird das ganze Drama sogar noch entwertet.
SpoilerShow
Spätestens ab Folge 5 oder 6 weiß man ja, dass nichts real ist. Das führt die Einzelschicksale alle ad absurdum, weil man nicht mehr mit den Einzelnen mitfiebert, da nichts mehr auf dem Spiel steht. Dann wird die Simulation halt neu gestartet, so what. Trotzdem werden diese Themen noch in Folge 7 und 8 behandelt.
Wenn aber nichts real ist, bleibt nur die Frage übrig, wie dies erzeugt wird. Dass es einen doppelten Boden geben muss, macht die Serie ja schon quasi im in den ersten Minuten klar. Mich hat sie aber mit ihrer 60er Jahre Musik auf eine vollkommen falsche Fährte gelockt, da ich erstmal an ein Experiment, Psychotest o.ä. in den 60ern gedacht habe, bis das mit den Portalen in andere Gedankenwelten überhand nahm. Der Twist mit der Simulation habe ich der Form zwar nicht kommen sehen, da ich eher auf der Psycho-Schiene unterwegs war, aber die letzten Einstellungen haben mich dann tatsächlich wieder überrascht.
Insgesamt erinnert mich die Geschichte an so einige Vorbilder, zum Beispiel das Spiel 13 Sentinels: Agis Rim, den Film Oxygen oder die Serie Ascension. Dort begleitet man eine Crew auf einem Genrationenraumschiff, mit dem netten Twist, dass die Menschen an Bord nach 50 Jahren immer noch wie in den 60ern Leben, inkl. Gesellschaftsbild. Dort stellt sich dann heraus
SpoilerShow
das alles nur ein großes Experiment ist, das Raumschiff ist eigentlich ein großes Labor, die Flug wird nur vorgespielt und alle Insassen werden seit 50 Jahren überwacht.
Den Twist fand ich damals echt cool und in so eine Richtung hatte ich bei 1899 auch gedacht
Was mich am Ende aber etwas ratlos zurückgelassen hat, sind die ganzen Red Herings, die die Serie verteilt. Viele Dinge werden gemacht, nur um ein Mysterium aufzubauen. Dazu kommt dann immer eine mysteriöse Musik und eben die ganzen bedeutungsschwangeren Einstellungen in der ersten Hälfte der Serie. Vieles kann man vermutlich mit dieser Standarderklärung erschlagen, aber irgendwie ist mir das zu einfach.
SpoilerShow
Die Simulation ist nach all der Zeit des herumfrickelns durch Daniel korrumpiert und führt zu all den Merkwürdigkeiten, die wir insbesondere am Anfang erleben.
- die Menschen haben Flashbacks, z.T. mit pseudomysteriösen Komponenten wie Nebel, Feuer, etc. Das kann man sicher damit erklären, dass die Simulation reale Erinnerungen für die Geschichte ihrer Figuren verwendet und verfremdet hat. Aber zufriedenstellend ist das nicht
- das Ticken und die Selbstmorde der Menschen ergeben für mich gerade so gar keinen Sinn, selbst innerhalb der Prämisse der Simulation.
- So Zeug wie das Zeit anhalten oder dass der Junge wieder auftaucht lässt sich am ehesten mit "Wie in Matrix" erklären, finde ich aber auch unbefriedigend
- Dass Maura alles vergessen hat, wird auch nicht erklärt. Vielleicht wird das noch in einer 2. Staffel erklärt, aber ich vermute, es hat mit dem nächsten Punkt zu tun
- die Rolle des Jungen, vermutlich wurde er wirklich in die Simulation eingeschleust, um ihn virtuell am Leben zu halten und weil sein physischer Tod so schmerzlich war, hat Maura alles vergessen wollen. Aber zufrieden bin ich mit meiner Erklärung noch nicht
- und warum spricht der Junge nicht?

Was für mich aber keinen Sinn ergibt, warum versetzt man die Crew ins Jahr 1899? Das ergibt keinen Sinn. Wenn sie sich "wohl fühlen" sollen, hätte man eine Szenario, wie aus ihrem vorherigen Alltag wählen müssen. Oder es im Sinne des Lernens/Trainings für ihre spätere Mission gestalten müssen. Aber ein so fremdes Szenario passt doch nicht und hat auch keinen Mehrwert. Die verschiedenen Sprachen passen auch nicht, da man bei einer Weltraummission davon ausgehen muss, dass alle die selbe Sprache sprechen. Das ist nur eine zusätzliche Hürde in der Simulation. Aber vielleicht war das auch der Hintergrund. Der Vater spricht es ja einmal an, dass es die Crew in zig Seiten nicht geschafft hat zu überleben, was offensichtlich Sinn der Simulation ist. Warum er dann aber in einem Kontrollraum sitzt und die Simulation nicht von außen bewertet wird, ist imo auch unschlüssig.
Am Ende haben mich die ersten 4 Folgen eher verloren, hinten raus wurde es dann deutlich interessanter. Ich habe für die ersten 4 Folgen eine Woche gebraucht und gestern dann die letzten 4 gesehen, das sagt alles. Das Grundszenario hat für mich einfach nicht funktioniert. Die Sprachbarrieren waren ein netter Einfall, wurden aber nicht konsequent genug genutzt. Die individuellen Geschichten der Passagiere waren mir eigentlich alle egal. Als es hinten raus dann ins Eingemachte geht, hält sich die Serie leider auch zu oft noch an mittlerweile irrelevanten Handlungssträngen auf. Trotzdem, ich fühlte mich gegen Ende gut unterhalten. Keine Top Serie, aber sehenswert, wenn man auf Lost und Co steht und auch in sich recht abgeschlossen mit genug Raum für eine 2. Staffel. 7/10
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bluttrinker13
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Re: Serientipps

Beitrag von bluttrinker13 »

LegendaryAndre hat geschrieben: 5. Dez 2022, 07:15 Vermutlich würdest du es mit dem Wissen um das Ende etwas anders bewerten. Natürlich bin ich kein Psychologe oder Psychiater um das tatsächlich fachmännisch beurteilen zu können. Ich glaube sogar dass das ein Problem der Serie ist, nämlich dass manche Dinge trotz dem hohen Anspruch es realistisch auszuarbeiten genau an diesem scheitern. Sam Esmail will viel und erreicht auch einiges, aber nicht alles gelingt und das bezieht sich auch auf andere Handlungsstränge die nichts mit der Krankheit zu tun haben. Mir ist es jedenfalls so vorgekommen dass die Serie den hohen eigenen Ansprüchen nicht immer gerecht werden kann. Manchmal geht ihr sogar komplett die Luft aus. In S4 gelingt das allerdings und es gibt nur wenige Stellen die unter dem angestrebten Niveau liegen. Der andere Aspekt ist eher die künstlerische Ausrichtung. Mir erscheint es, dass es gar nicht beabsichtigt war immer alles optimal logisch darzustellen, sondern zugunsten des künstlerischen Aspekt auch darauf zu verzichten, um alles etwas abstrakter, mysteriöser und verträumter wirken zu lassen, was dann aber auch wieder logisch wird, wenn man weiß dass es sich auf Elliot's Psyche bezieht. Natürlich stimmt es, die "unsauberen" Stellen fallen auf und manches hätte man besser machen können. Gesamt gesehen trotzdem stark, finde ich.
Wie üblich danke für dein erhellendes Feedback, Legendary. :D

Eventuell würde ich es heute auch etwas anders bewerten. Damals, 2015?, (wo dieses mittlerweile bewältigte eigene Problem noch deutlich frischer war) war das für mich auf persönlicher Ebene nicht mehr möglich mit der Identifikation, da erst stark angezogen ("Oha, endlich traut sich jemand mal an dies ran!") und dann schnell abgestoßen ("Aber sowas dürfte er jetzt gar nicht machen können/wollen/tun").
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Guthwulf
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Re: Serientipps

Beitrag von Guthwulf »

Dicker hat geschrieben: 5. Dez 2022, 10:45Durch die Auflösung wird das ganze Drama sogar noch entwertet. (...)
SpoilerShow
Spätestens ab Folge 5 oder 6 weiß man ja, dass nichts real ist. Das führt die Einzelschicksale alle ad absurdum, weil man nicht mehr mit den Einzelnen mitfiebert, da nichts mehr auf dem Spiel steht. Dann wird die Simulation halt neu gestartet, so what. Trotzdem werden diese Themen noch in Folge 7 und 8 behandelt.
Wenn aber nichts real ist, bleibt nur die Frage übrig, wie dies erzeugt wird. Dass es einen doppelten Boden geben muss, macht die Serie ja schon quasi im in den ersten Minuten klar. Mich hat sie aber mit ihrer 60er Jahre Musik auf eine vollkommen falsche Fährte gelockt, da ich erstmal an ein Experiment, Psychotest o.ä. in den 60ern gedacht habe, bis das mit den Portalen in andere Gedankenwelten überhand nahm. Der Twist mit der Simulation habe ich der Form zwar nicht kommen sehen, da ich eher auf der Psycho-Schiene unterwegs war, aber die letzten Einstellungen haben mich dann tatsächlich wieder überrascht.
Insgesamt erinnert mich die Geschichte an so einige Vorbilder, zum Beispiel das Spiel 13 Sentinels: Agis Rim, den Film Oxygen oder die Serie Ascension. Dort begleitet man eine Crew auf einem Genrationenraumschiff, mit dem netten Twist, dass die Menschen an Bord nach 50 Jahren immer noch wie in den 60ern Leben, inkl. Gesellschaftsbild. Dort stellt sich dann heraus
SpoilerShow
das alles nur ein großes Experiment ist, das Raumschiff ist eigentlich ein großes Labor, die Flug wird nur vorgespielt und alle Insassen werden seit 50 Jahren überwacht.
Den Twist fand ich damals echt cool und in so eine Richtung hatte ich bei 1899 auch gedacht
Was mich am Ende aber etwas ratlos zurückgelassen hat, sind die ganzen Red Herings, die die Serie verteilt. Viele Dinge werden gemacht, nur um ein Mysterium aufzubauen. Dazu kommt dann immer eine mysteriöse Musik und eben die ganzen bedeutungsschwangeren Einstellungen in der ersten Hälfte der Serie. Vieles kann man vermutlich mit dieser Standarderklärung erschlagen, aber irgendwie ist mir das zu einfach.
SpoilerShow
Die Simulation ist nach all der Zeit des herumfrickelns durch Daniel korrumpiert und führt zu all den Merkwürdigkeiten, die wir insbesondere am Anfang erleben.
- die Menschen haben Flashbacks, z.T. mit pseudomysteriösen Komponenten wie Nebel, Feuer, etc. Das kann man sicher damit erklären, dass die Simulation reale Erinnerungen für die Geschichte ihrer Figuren verwendet und verfremdet hat. Aber zufriedenstellend ist das nicht
- das Ticken und die Selbstmorde der Menschen ergeben für mich gerade so gar keinen Sinn, selbst innerhalb der Prämisse der Simulation.
- So Zeug wie das Zeit anhalten oder dass der Junge wieder auftaucht lässt sich am ehesten mit "Wie in Matrix" erklären, finde ich aber auch unbefriedigend
- Dass Maura alles vergessen hat, wird auch nicht erklärt. Vielleicht wird das noch in einer 2. Staffel erklärt, aber ich vermute, es hat mit dem nächsten Punkt zu tun
- die Rolle des Jungen, vermutlich wurde er wirklich in die Simulation eingeschleust, um ihn virtuell am Leben zu halten und weil sein physischer Tod so schmerzlich war, hat Maura alles vergessen wollen. Aber zufrieden bin ich mit meiner Erklärung noch nicht
- und warum spricht der Junge nicht?

Was für mich aber keinen Sinn ergibt, warum versetzt man die Crew ins Jahr 1899? Das ergibt keinen Sinn. Wenn sie sich "wohl fühlen" sollen, hätte man eine Szenario, wie aus ihrem vorherigen Alltag wählen müssen. Oder es im Sinne des Lernens/Trainings für ihre spätere Mission gestalten müssen. Aber ein so fremdes Szenario passt doch nicht und hat auch keinen Mehrwert. Die verschiedenen Sprachen passen auch nicht, da man bei einer Weltraummission davon ausgehen muss, dass alle die selbe Sprache sprechen. Das ist nur eine zusätzliche Hürde in der Simulation. Aber vielleicht war das auch der Hintergrund. Der Vater spricht es ja einmal an, dass es die Crew in zig Seiten nicht geschafft hat zu überleben, was offensichtlich Sinn der Simulation ist. Warum er dann aber in einem Kontrollraum sitzt und die Simulation nicht von außen bewertet wird, ist imo auch unschlüssig.
(...) Keine Top Serie, aber sehenswert, wenn man auf Lost und Co steht und auch in sich recht abgeschlossen mit genug Raum für eine 2. Staffel. 7/10
Ich würde vermutlich auch ne 7/10 oder ne 8/10 vergeben. Ich würde auch vermuten, dass es zu deinen Fragezeichen sehr detaillierte und konkrete Antworten gibt, zumindest wenn sie ihre Detailversessenheit aus Dark fortgesetzt haben, wofür vieles spricht.

Ein paar kurze Ideen:
SpoilerShow
  • Die Simulation wird nicht nur durch Daniel manipuliert sondern auch durch den Vater und die KI selber. Das ist ein Tauziehen zwischen drei Parteien, die alle was anderes wollen. Wenn man Gehirnen vorgaukeln kann, dass sie woanders (oder in einem bestimmten Traum sind) dann wird man damit auch noch mehr machen können (sie z.B. "vergessen" lassen), ohne aber direkte und volle Kontrolle zu haben. Deshalb muss sich die Simulation z.B. "richtig" (genug) anfühlen (wie ja auch Träume echte Erinnerungen und Gedanken verarbeiten).
  • Die KI will alle ahnungslos (aber zufrieden?) in der Simulation leben lassen. Sie hat durch ihre Manipulationen daher dafür gesorgt, dass die Menschen die Realität so komplett "vergessen", dass selbst die Schiffspsychologin Maura sich nicht mehr erinnert, dass sie eigentlich den Schlüssel für einen "Notausgang" hat. Die KI wird die ursprüngliche originale Simulation (eine angenehme "Vergnügungskreuzfahrt" über einen Ozean als Analogie zur echten Reise durch den Weltraum?) dafür entsprechend verändert, die Traumata stärker in den Vordergrund gerückt und das Setting nach 1899 verlagert haben. Das Jahr 1899 macht aus Sicht der KI sehr viel Sinn, weil es damals keinerlei moderne Technik und damit auch das Risiko von "Auslösern" für Erinnerungen an die Realität (z.B. Computer und Simulationen) geringer ist. Außerdem macht das isolierte Setting ohne moderne Kommunikationsmöglichkeiten sowieso viel Sinn für so eine Simulation, da diese damit deutlich einfacher (und "richtiger") wird.
  • Daniel und der Vater hatten ursprünglich genauso "vergessen" wie der Rest. Sie sind sich aber irgendwann und irgendwie, teilweise oder sogar vollständig wieder bewußt geworden, wo und wer sie sind. Die Simulation ist nicht perfekt (sieht man auch in der Serie) und es gibt ja z.B. auch Träume in denen man sich bewußt wird, dass man träumt. Daniel und der Vater wissen also, dass man sich wieder erinnern kann, wenn man nur die richtigen "Anreize" setzt. Ihre Manipulationen verursachen deshalb das ganze Drama um das verschwundene Schiff und den erzwungenen Loop. Sie wollen damit erreichen, dass sich Maura wieder an die Realität und vor allem an den Schlüssel zum Notausgang erinnert.
  • Da die Reise des Raumschiffes als "Survival" Mission gekennzeichnet ist und die Menschen in Passagiere und Crew getrennt sind (wie in 1899) gehe ich davon aus, dass die Erde kaputt / tot ist und das hier ein verzweifelter Versuch zur Rettung der Menschheit ist. Die Passagiere werden daher aus allen möglichen Ländern mit unterschiedlichen Muttersprachen stammen. Vielleicht konnten sie in der Realität neben ihrer individuellen Muttersprache auch alle eine gemeinsame globale Verständigungssprache wie Englisch sprechen. Aber wenn sie diese Realität vergessen haben, haben sie vielleicht auch diese später im Leben erlernte zweite Sprache vergessen und fallen auf ihre Muttersprache zurück.
  • Das Ticken wird ein psychologischer Trigger (für den "Selbstmord") sein, der nicht mehr bei allen funktioniert, da einige bereits anfangen (vielleicht nur unterbewußt) sich aus der Simulation zu lösen. Vielleicht ist es die KI, die alle, die noch "richtig" in der Simulation verankert sind, "ausschalten" will. Oder es sind Daniel oder der Vater, die das Unterbewußtsein von Maura damit weiter durcheinander bringen wollen, um ihre Erinnerung auszulösen. Die "Schalttafeln" können ja offenbar etwas ähnliches, wenn man direkt vor einem Menschen steht und waren auch für die "Toten" auf dem Schiff verantwortlich (siehe z.B. das Mädchen in Folge 2). Egal ob sie nun "Selbstmord" begehen oder über die Schalttafeln direkt "ermordet" werden: Sie werden damit einfach nur vorübergehend "ausgeschaltet" oder aus Simulation in eine "Wartelobby" transferiert.
  • Der "Junge" ist die Wildcard und könnte in Season 2 der Schlüssel zum "Sieg" gegen die KI werden. Vielleicht hat Maura sein Bewußtsein heimlich in die Simulation "hochgeladen"? Nun ist er darin relativ autonom, für die KI weitgehend unsichtbar bzw. unkontrollierbar, darf aber z.B. nix sagen, weil das die KI "hören" würde (wie er das in einer Szene ziemlich konkret andeutet). Daniel und der Vater haben sich durch ihr Bewußtwerden ja auch unsichtbarer gemacht bzw. der Kontrolle der KI entzogen (wie Daniel in einer Szene andeutet). Der Sohn ist natürlich außerdem der Schlüssel, um Maura "aufzuwecken", muss aber erst irgendwie "an Bord" der aktuellen Simulation (der aktuellen Version des Schiffes) gebracht werden (daher das "Auftauchen" des Wracks einer früheren Version des Schiffes, wo sie ihn finden und Daniel heimlich rüberschwimmen kann).
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Dicker
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Re: Serientipps

Beitrag von Dicker »

Haha, kurz ist gut :D

Sind einige interessante Gedankengänge dabei. Ich bin mal gespannt, was davon in einer 2. Staffel zutrifft. Die Serie war ja recht erfolgreich (zumindest kurzfristig in vielen Ländern Platz 1 unter Serien).
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Guthwulf
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Re: Serientipps

Beitrag von Guthwulf »

Dicker hat geschrieben: 5. Dez 2022, 14:10Haha, kurz ist gut :D
Uhm... kurz für meine Verhältnisse? :whistle:
Dicker hat geschrieben: 5. Dez 2022, 14:10Ich bin mal gespannt, was davon in einer 2. Staffel zutrifft. Die Serie war ja recht erfolgreich (zumindest kurzfristig in vielen Ländern Platz 1 unter Serien).
Ma gucken. 1899 dürfte kein Hit wie Dark werden und nicht gerade billig in der Produktion sein. Kann mir vorstellen, dass es - für das Budget und im Vergleich zu Dark - deshalb etwas unter den Erwartungen blieb. Derzeit wird bei Netflix aber eh alles von Wednesday überschattet.
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LegendaryAndre
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Re: Serientipps

Beitrag von LegendaryAndre »

bluttrinker13 hat geschrieben: 5. Dez 2022, 11:23 Wie üblich danke für dein erhellendes Feedback, Legendary. :D
Sehr gerne! Ich kann ja auch gar nicht anders. ;) Wenn mich etwas interessiert, liegt mir viel daran mich mit anderen auszutauschen und meine Meinung zu äußern.
bluttrinker13 hat geschrieben: 5. Dez 2022, 11:23 Eventuell würde ich es heute auch etwas anders bewerten. Damals, 2015?, (wo dieses mittlerweile bewältigte eigene Problem noch deutlich frischer war) war das für mich auf persönlicher Ebene nicht mehr möglich mit der Identifikation, da erst stark angezogen ("Oha, endlich traut sich jemand mal an dies ran!") und dann schnell abgestoßen ("Aber sowas dürfte er jetzt gar nicht machen können/wollen/tun").
Dürfte wahrscheinlich jetzt zu privat sein, aber dann hattest du selbst diese (oder eine ähnliche) Erkrankung?
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bluttrinker13
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Re: Serientipps

Beitrag von bluttrinker13 »

LegendaryAndre hat geschrieben: 5. Dez 2022, 14:57
Dürfte wahrscheinlich jetzt zu privat sein, aber dann hattest du selbst diese (oder eine ähnliche) Erkrankung?
Jo, zumindest wurde sie mir im ausgehenden Teeniealter diagnostiziert (wie üblich bei der Prüfung von was anderem nebenher).

Als ich dann im Psychologiestudium (Ha, der Klassiker!) die ICD-10 Symptomliste sah, habe ich mich darin auch gut wiedererkannt. War aber zum Glück nie so stark ausgeprägt, dass ich völlig unfähig gewesen wäre mich da rauszuziehen. Und mich da rauszuziehen, dass war dann eines meiner Projekte während des Studiums, primär durch klassische Konfrontation - Studententheater und Band haben mir da sehr geholfen, auch wenn ich (meist unbemerkt von anderen) die ein oder andere fette Panik auf und hinter ner Bühne durchgemacht habe. :D

Mittlerweile nur noch introvertiert, und im Beruf, vor allen Dingen der Lehre, funktional extravertiert. Ich habe da auch kein Problem damit, wie du siehst, offen darüber zu reden und thematisiere das auch mit Studierenden, bspw bei nem neuen Jahrgang wo mir das Herz dann immer noch bis zum Hals schlägt und ich Flight-Tendenzen erlebe. Meines Erachtens der way mit sowas umzugehen, auch wenn man sich vielleicht ein Stück angreifbar macht.

Zurück zur Serie: manche Szenen gerade am Anfang hatten sie bei Malek (weiß den in-series Namen nicht mehr) auch wirklich sehr gut getroffen, aber es war halt alles andere als konsistent.
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Re: Serientipps

Beitrag von LegendaryAndre »

bluttrinker13 hat geschrieben: 5. Dez 2022, 15:37 Jo, zumindest wurde sie mir im ausgehenden Teeniealter diagnostiziert (wie üblich bei der Prüfung von was anderem nebenher).

Als ich dann im Psychologiestudium (Ha, der Klassiker!) die ICD-10 Symptomliste sah, habe ich mich darin auch gut wiedererkannt. War aber zum Glück nie so stark ausgeprägt, dass ich völlig unfähig gewesen wäre mich da rauszuziehen. Und mich da rauszuziehen, dass war dann eines meiner Projekte während des Studiums, primär durch klassische Konfrontation - Studententheater und Band haben mir da sehr geholfen, auch wenn ich (meist unbemerkt von anderen) die ein oder andere fette Panik auf und hinter ner Bühne durchgemacht habe. :D

Mittlerweile nur noch introvertiert, und im Beruf, vor allen Dingen der Lehre, funktional extravertiert. Ich habe da auch kein Problem damit, wie du siehst, offen darüber zu reden und thematisiere das auch mit Studierenden, bspw bei nem neuen Jahrgang wo mir das Herz dann immer noch bis zum Hals schlägt und ich Flight-Tendenzen erlebe. Meines Erachtens der way mit sowas umzugehen, auch wenn man sich vielleicht ein Stück angreifbar macht.

Zurück zur Serie: manche Szenen gerade am Anfang hatten sie bei Malek (weiß den in-series Namen nicht mehr) auch wirklich sehr gut getroffen, aber es war halt alles andere als konsistent.
Finde ich super dass du so offen damit umgehst und ja, ich persönlich glaube auch dass es der beste Weg ist einfach kein großes Geheimnis daraus zu machen. Ich selbst leide an einer diagnostizierten Persönlichkeitsstörung mittelschweren Grades, die manchmal durch Außeneinwirkung heftig werden kann, meist aber kontrollierbar ist. Panikattacken habe ich kaum noch, aber die Angststörung macht mir gelegentlich noch zu schaffen. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, indem ich Offenheit zu dem Thema gezeigt habe und wurde von einigen Leuten meines Umfeldes wunderbar unterstützt. Zuerst allerdings war die Erfahrung für mich erschütternd dass manche Leute - sogar aus dem engsten Familien- und Freundeskreis - kein Verständnis dafür gezeigt haben. Ich habe den Eindruck gewonnen dass für viele Menschen eine psychische Erkrankung ganz deutlich sichtbar sein muss, damit sie verstanden wird - also so überzeichnet wie sie häufig in Filmen und Serien dargestellt wird. Ansonsten ist es "nichts" und man soll sich nicht so anstellen. Wie auch immer, mittlerweile komme ich gut damit klar, hatte intensive Therapien, aber beruflich wurde mir dadurch sehr viel verbaut als die Krankheit noch schlimmer war. Ich kann aber gut damit umgehen, wenn andere kein Verständnis zeigen und spreche eben auch nur darüber wenn sich im "Außen" eine Störung zeigt, die ich nicht verbergen kann. Dann ist es nämlich sinnvoll ehrlich zu sein wie ich erkannt habe, sonst wird man eher als Sonderling verurteilt, weil andere die Hintergründe für das Verhalten eben auch nicht nachvollziehen können, klar.

So wie ich es verstehe, hast du also das Psychologiestudium gemacht, um besser mit der eigenen Erkrankung umgehen zu können. Ist das richtig so? Natürlich auch toll, wenn du Studierenden einen Einblick gibst. Auch bei dir könnte man jetzt sagen, dass man sich das gar nicht denken könnte, weil du auch im Forum immer so positiv wirkst. ;) (ein Satz den ich selbst gut kenne) Da sieht man eben dass das eben nicht so sein muss, aber das sollte jedem schnell klar werden, wenn er sich näher mit der Thematik beschäftigt.

Ich habe mir die Diagnose zur dissoziativen Persönlichkeitsstörung genau durchgelesen und mir Beispiele im Internet angesehen. Rein darauf bezogen finde ich Mr. Robot glaubwürdig, aber klar, hier fehlen mir eigene Erfahrungen. Die Serie The Good Doctor zum Beispiel ist laut einem Psychiater den ich kenne stark überzeichnet und das hätte ich selbst auch erkannt (ich mag die Serie trotzdem). Mr. Robot hingegen hätte ich vergleichsweise realistischer eingestuft und die Ungenauigkeiten eher der fantasievollen Gestaltung der Serie zugeschrieben, obwohl diese wie gesagt am Ende eine Bedeutung bekommen (zumindest die meisten). Ich will hier aber auf keinen Fall den Eindruck wecken Recht haben zu wollen, schließlich kennst du dich damit besser aus als ich, geht wirklich nur darum im Kontext der Diskussion meine Eindrücke zu schildern. Ich glaube dir, wenn du schreibst dass sie das nicht wirklich immer gut getroffen haben.
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bluttrinker13
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Re: Serientipps

Beitrag von bluttrinker13 »

LegendaryAndre hat geschrieben: 5. Dez 2022, 17:12 So wie ich es verstehe, hast du also das Psychologiestudium gemacht, um besser mit der eigenen Erkrankung umgehen zu können. Ist das richtig so? Natürlich auch toll, wenn du Studierenden einen Einblick gibst. Auch bei dir könnte man jetzt sagen, dass man sich das gar nicht denken könnte, weil du auch im Forum immer so positiv wirkst. ;) (ein Satz den ich selbst gut kenne) Da sieht man eben dass das eben nicht so sein muss, aber das sollte jedem schnell klar werden, wenn er sich näher mit der Thematik beschäftigt.
Ha, nein! Das wäre ja genau das Klischee, der "Gestörte" der sich selbst therapieren will. :mrgreen: Kann man mir natürlich in dem Zshg immer vorwerfen. Aber Psychologie habe ich studiert, weil ich's als Wissenschaft geil fand (und damit aus heutiger Sicht betrachtet goldrichtig lag), und es bei mir Meeresbiologie, ebenfalls geil, aus gewissen Gründen geschlagen hat.
Rest mal in Spoiler tags da arg offtopic.
SpoilerShow
Aber ich wollte mich durch das Studium nicht therapieren, imo geht das auch gar nicht. Was ich aber während des Studiums dann gemerkt habe, war, dass ich was machen muss, dringend, sonst verpasse ich all die aufregenden Dinge dieser Lebensphase. Ich wollte ja gern neue Freunde finden, Kontakte knüpfen, Musik machen, beliebt sein , Mädchen kennenlernen und auf Parties gehen. Also alles anders als in der Schule, wo ich nur gezockt und mit immer denselben Leuten gekifft habe. :mrgreen: Sozialphobie ist dann eben nur ne bitch weil es dir in all den Situationen, die dafür erforderlich sind, hochgradige Angstgefühle und Fluchttendenzen beschert, was die Performance erschwert und dich total auslaugt. Die gute Entscheidung war dann, Einladungen zum Theaterspielen und Musik machen nicht auszuschlagen, obwohl anfangs hochgradig angstbesetzt. Da habe ich dann mit den Jahren gemerkt, dass das eine sehr positive Entwicklung bei mir angestoßen hat.
LegendaryAndre hat geschrieben: 5. Dez 2022, 17:12 Ich habe mir die Diagnose zur dissoziativen Persönlichkeitsstörung genau durchgelesen und mir Beispiele im Internet angesehen. Rein darauf bezogen finde ich Mr. Robot glaubwürdig, aber klar, hier fehlen mir eigene Erfahrungen. Die Serie The Good Doctor zum Beispiel ist laut einem Psychiater den ich kenne stark überzeichnet und das hätte ich selbst auch erkannt (ich mag die Serie trotzdem). Mr. Robot hingegen hätte ich vergleichsweise realistischer eingestuft und die Ungenauigkeiten eher der fantasievollen Gestaltung der Serie zugeschrieben, obwohl diese wie gesagt am Ende eine Bedeutung bekommen (zumindest die meisten). Ich will hier aber auf keinen Fall den Eindruck wecken Recht haben zu wollen, schließlich kennst du dich damit besser aus als ich, geht wirklich nur darum im Kontext der Diskussion meine Eindrücke zu schildern. Ich glaube dir, wenn du schreibst dass sie das nicht wirklich immer gut getroffen haben.
Also ich bezog mich hier allein auf seine Sozialphobie, die anfangs im Vordergrund steht! Da konnte ich mich mit identifizieren und dann eben auch nicht.
Eine dissoziative Identitätsstörung ist noch einmal ein anderer Schnack. Wie ich sehe, findet die sich sogar immer noch im ICD-11. Überrascht mich, da meine Profs im Studium alle der Ansicht waren dass sich das im Feld so gut wie gar nicht finden oder sauber diagnostizieren lässt. Es sei eher eine Erfindung der Medien. Also mit anderen Worten, diesen ganzen multiple Persönlichkeits-Kram in Mr Robot habe ich selbst nie ernst genommen, das ist für mich ein trope, und kein sonderlich originelles. Vielleicht bin ich hier auch nicht auf dem Laufenden, ich bin kein Kliniker. :think:

Und kudos für dein eigenes "outing" hier. Was ich im Laufe des Lebens auch gelernt habe, einfach nur durch Beobachtung und nicht durch Forschung - einen "Hau weg" hat so ziemlich jeder unter bestimmten Situationsbedingungen, selbst die angepasst wirkendsten Leute. Insofern finde ich es immer gut und richtig, frei nach Thyrion Lannister, mit diesen Dingen transparent umzugehen und sie offen vor sich herzutragen, gleichzeitig sich ein Stück weit von den Erwartungen von anderen kontrolliert zu lösen. Nicht komplett, das geht gar nicht, oder man wird zum Psychopathen, aber eben ein Stück weit Egal-Haltung was die impliziten Erwartungsnormen an Persönlichkeit angeht. ;)
Edit: on topic, tolle Darstellung von Sozialphobie in Serien fand ich persönlich übrigens Iwan "Ramsay" Rheon in der genialen Serie "Misfits". Zumindest in der tollen ersten Staffel, später wurde das alles arg out of character. Ich meine wie genial war das denn, seine "Superpower" war ja gerade, dass er unsichtbar wurde immer dann wenn andere ihn abwerten oder ignorieren also full on seine Sozialphobie bedienen. Krass gut. Hachja, Misfits war anfangs aber auch toll...
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exx
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Re: Serientipps

Beitrag von exx »

Oh ja, Misfits war ein echt unterhaltsamer Fiebertraum. Bis zu dem Punkt als die Zeit zurückgespult wurde und gefühlt eine Staffel gar nicht passiert ist :?
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LegendaryAndre
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Re: Serientipps

Beitrag von LegendaryAndre »

Ich setze meine komplette Antwort ebenso in Spoiler-Tags um den Serien-Thread nicht zu belasten. ;)
SpoilerShow
bluttrinker13 hat geschrieben: 5. Dez 2022, 18:03 Was ich aber während des Studiums dann gemerkt habe, war, dass ich was machen muss, dringend, sonst verpasse ich all die aufregenden Dinge dieser Lebensphase. Ich wollte ja gern neue Freunde finden, Kontakte knüpfen, Musik machen, beliebt sein , Mädchen kennenlernen und auf Parties gehen. Also alles anders als in der Schule, wo ich nur gezockt und mit immer denselben Leuten gekifft habe. :mrgreen: Sozialphobie ist dann eben nur ne bitch weil es dir in all den Situationen, die dafür erforderlich sind, hochgradige Angstgefühle und Fluchttendenzen beschert, was die Performance erschwert und dich total auslaugt.
Das kenne ich nur zu gut! Bei mir waren / sind das teilweise irrationale Ängste die sich nur schwer lösen lassen. Sich ihnen stellen hilft nur bedingt, Aufarbeitung ebenso. Ich musste oft sehr lange nach bestimmten Bewältigungsstrategien suchen, die auch für mich funktionieren. Hat sich aber gelohnt!
bluttrinker13 hat geschrieben: 5. Dez 2022, 18:03 da meine Profs im Studium alle der Ansicht waren dass sich das im Feld so gut wie gar nicht finden oder sauber diagnostizieren lässt. Es sei eher eine Erfindung der Medien. Also mit anderen Worten, diesen ganzen multiple Persönlichkeits-Kram in Mr Robot habe ich selbst nie ernst genommen, das ist für mich ein trope, und kein sonderlich originelles. Vielleicht bin ich hier auch nicht auf dem Laufenden, ich bin kein Kliniker. :think:
Kein Problem! Aber interessant! Die menschliche Psyche ist ein komplexes und vielschichtiges Gebiet, aber es ist sehr hilfreich dass es engagierte Psychologen gibt, deren Hilfe man in Anspruch nehmen kann. Insofern super, dass du das machst! Es wäre auch ein Beruf gewesen der mir grundsätzlich gefallen hätte, aber damals habe ich das nicht ernsthaft in Erwägung gezogen bzw. hatte ich gar nicht die Möglichkeit das zu machen (Probleme etc.). Auch Spieleredakteur stand mal auf meiner Liste, aber das wäre mir dann doch zu stressig gewesen. ;) Das sind aber Berufe die ich schätze, wenn andere sie ausüben und ihren Job dabei gut machen!
bluttrinker13 hat geschrieben: 5. Dez 2022, 18:03 Und kudos für dein eigenes "outing" hier.
Kein Ding! Ich gehe da ja offen damit um und habe meine Balance im Leben gefunden (meistens zumindest ;) ).
bluttrinker13 hat geschrieben: 5. Dez 2022, 18:03 Was ich im Laufe des Lebens auch gelernt habe, einfach nur durch Beobachtung und nicht durch Forschung - einen "Hau weg" hat so ziemlich jeder unter bestimmten Situationsbedingungen, selbst die angepasst wirkendsten Leute. Insofern finde ich es immer gut und richtig, frei nach Thyrion Lannister, mit diesen Dingen transparent umzugehen und sie offen vor sich herzutragen, gleichzeitig sich ein Stück weit von den Erwartungen von anderen kontrolliert zu lösen. Nicht komplett, das geht gar nicht, oder man wird zum Psychopathen, aber eben ein Stück weit Egal-Haltung was die impliziten Erwartungsnormen an Persönlichkeit angeht. ;)
Schön formuliert! :handgestures-thumbup:
bluttrinker13 hat geschrieben: 5. Dez 2022, 18:03 Edit: on topic, tolle Darstellung von Sozialphobie in Serien fand ich persönlich übrigens Iwan "Ramsay" Rheon in der genialen Serie "Misfits". Zumindest in der tollen ersten Staffel, später wurde das alles arg out of character. Ich meine wie genial war das denn, seine "Superpower" war ja gerade, dass er unsichtbar wurde immer dann wenn andere ihn abwerten oder ignorieren also full on seine Sozialphobie bedienen. Krass gut. Hachja, Misfits war anfangs aber auch toll...
exx hat geschrieben: 5. Dez 2022, 21:05 Oh ja, Misfits war ein echt unterhaltsamer Fiebertraum. Bis zu dem Punkt als die Zeit zurückgespult wurde und gefühlt eine Staffel gar nicht passiert ist :?
Danke für den Tipp! Werde ich mir mal ansehen! Im Moment gibt es die bei keinem Streaming-Anbieter den ich habe, aber ich setze es auf meine Liste.
MaxDetroit
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Re: Serientipps

Beitrag von MaxDetroit »

Ich habe in den letzten Wochen folgende Serien gesehen:

1899 - war so ein bißchen wie "We heard you like Mystery, so we put some Mystery in your Mystery." Aber konnte man anschauen, recht unterhaltsam sogar, wenn man da nicht zu viel reininterpretiert. Außer das Intro war furchtbar generisch mit einer absolut unhörbaren Version von White Rabbit hinterlegt (furchtbar), musste ich jedes mal wegklicken. Sonst war der Soundtrack teils echt gut, sobald Ben Frost am Werk war. Schauspielerische Leistungen waren okay. Ich weiß nur nicht ob ich jetzt noch eine Staffel von dem Zeug brauche, ich glaube die eine hat mir dann auch gereicht.

The Patient - auf Disney+, ist eine FX Fearless Serie mit Steve Carell und Domhnall Gleeson. Premisse ist das ein Psychologe von einem Serienkiller gefangen genommen wird und mit ihm Therapiesitzungen machen muss. Das ist sogar kein Spoiler, denn genau damit geht die Serie ohne lange umschweife auch direkt los. Hört sich eigentlich nach einem spannenden Kammerspiel an, was es über weite Strecken auch ist. Die schauspielerische Leistung ist gut bis sehr gut, beide Hauptdarsteller liefern ab. Leider fand ich das Ende der Serie so schlecht und depremierend, so das ich die Serie jetzt nicht mehr empfehlen kann. Grausames Ende einer an sich guten Geschichte - ärgert mich bis jetzt noch warum ich das überhaupt geschaut habe.

Primal - Animationsserie von Genndy Tartakovsky für Adult Swim, gibt's bei sky/wow gerade auf Abruf. Und ich muss einfach sagen das hier Tartakovsky zeigt warum er für mich der Großmeister der Animationskunst ist. In der ganzen Serie wird (fast) kein Wort gesprochen, alles ist hier "Show - Dont Tell" und das ist einfach fantastisch gemacht. Hier werden ohne Worte komplexe Emotionen und Geschichten in einem erwachsenen Kontext (ab 18) erzählt, so das es eine Freude ist. Einfach nur gut. Die zweite Staffel driftet dann etwas in Conan - der Babar Gefilde ab, und ich fand sie nicht ganz so gut wie die Erste, aber immer noch hochklassig gemacht und gemalt. Nach Samurai Jack ist das hier nochmal eine Steigerung, bin echt gespannt was als nächstes von ihm kommt.

Mare of Easttown - gestern die ersten beiden Folgen gesehen - direkt gehooked. So geht Krimi!
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Jon Zen
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Re: Serientipps

Beitrag von Jon Zen »

LegendaryAndre hat geschrieben: 4. Dez 2022, 05:50 Ich habe endlich die letzte Staffel von Mr. Robot (Prime) gesehen, dessen Finale ja schon eine Zeit zurückliegt. Ich erinnere mich noch dass auf die gute erste Staffel eine Enttäuschung folgte, weil die Geschichte in S2 zu sprunghaft und dünn bzw. "künstlich groß" geworden ist.

[...]
Technikaffine die die Serie noch nicht kennen, sollten sie unbedingt nachholen und bereit dazu sein die Durststrecke in S2 zu ertragen! Es lohnt sich!
Ich war bei Staffel 2 raus. :lol:
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LegendaryAndre
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Re: Serientipps

Beitrag von LegendaryAndre »

Jon Zen hat geschrieben: 6. Dez 2022, 16:42 Ich war bei Staffel 2 raus. :lol:
Es ist nicht zu spät um wieder einzusteigen! ;)
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Peter
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Re: Serientipps

Beitrag von Peter »

Ich bin jetzt auch mit 1899 durch. Die zweite Hälfte hat nochmals deutlich zugelegt, so dass ich die Serie am Ende sogar noch sehr gut fand.
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Ich bin fest davon überzeugt, dass auch das Ende nur eine Simulation ist. Wir befinden uns also in Wirklichkeit gar nicht an Bord einer Raumstation im Jahr 2099, das wäre dann lediglich das Setting einer 2. Season.
toxic_garden

Re: Serientipps

Beitrag von toxic_garden »

LegendaryAndre hat geschrieben: 7. Dez 2022, 05:51
Jon Zen hat geschrieben: 6. Dez 2022, 16:42 Ich war bei Staffel 2 raus. :lol:
Es ist nicht zu spät um wieder einzusteigen! ;)
würde das auch funktionieren, wenn man sich einfach bei Youtube ein Recap der zweiten Staffel ansieht? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass S2 zu 80% daraus besteht, dass jemand in irgendeine Ecke kotzt. :?
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LegendaryAndre
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Re: Serientipps

Beitrag von LegendaryAndre »

toxic_garden hat geschrieben: 7. Dez 2022, 10:07
LegendaryAndre hat geschrieben: 7. Dez 2022, 05:51
Jon Zen hat geschrieben: 6. Dez 2022, 16:42 Ich war bei Staffel 2 raus. :lol:
Es ist nicht zu spät um wieder einzusteigen! ;)
würde das auch funktionieren, wenn man sich einfach bei Youtube ein Recap der zweiten Staffel ansieht? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass S2 zu 80% daraus besteht, dass jemand in irgendeine Ecke kotzt. :?
Schwer zu beantworten, weil ich selbst eine lange Pause zwischen den ersten drei Staffeln und S4 hatte. Vielleicht aber insofern eine Antwort, da ich ja selbst nicht mehr alles wusste und mich trotzdem auf die Handlung einlassen konnte. Irgendwann war das Wesentliche aber wieder im Kopf. Fraglich ob das geht, wenn man nur Ausschnitte sieht. Die Kombi S2 als Recap und dann drei ganz schauen könnte aber funktionieren, denke ich. Die letzte Staffel hat bei mir übrigens auch ein bisschen Weihnachts-Feelings a la Stirb langsam ausgelöst, obwohl das eigentlich ganz anders gemacht ist. Ich will damit nur sagen, dass sie thematisch auch zur Weihnachtszeit passt. ;)
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Kesselflicken
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Re: Serientipps

Beitrag von Kesselflicken »

Habe mir am Wochenende auch mal wieder eine Serie gegeben und tatsächlich auch an zwei Tage durchgeschaut. Normalerweise bin ich gar nicht der Typ fürs BingeWatching. Andor ist tatsächlich überraschend gut. Viele richtig gute Schauspielleistungen, ein bedrohliches Imperium und ein paar richtig schöne Charaktermomente. Die größte Leistung für mich ist das gute Worldbuilding wodurch Andor etwas gelingt, was den Prequels halt so gar nicht gelungen ist. Politik im Star Wars-Universum interessant und fesselnd zu inszenieren.
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Peter
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Re: Serientipps

Beitrag von Peter »

Ich bin jetzt auch bei Wednesday angelangt und eigentlich schon nach der Hälfte sicher, dass es für mich nach Andor auf Platz 2 der besten Serienstaffeln des Jahres landen wird. Obwohl das Highschool-Setting eigentlich überhaupt nicht mein Ding ist, ist die Serie für mich ein absoluter Volltreffer. Writing und Inszenierung sind klasse, der Look wundervoll, die Besetzung hervorragend.
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