Gestern die zweite Staffel von
Der Pass (Sky) beeendet. Nach den ersten paar Folgen dachte ich noch, alles klar, die Nachfolgerin von Julia Jentsch ist aufgebaut, mal wieder ein Psychopath im Grenzgebiet (was mich schon bei Brücke gestört hat, wieviele spektakuläre Fälle da ständig genau im Grenzgebiet passieren müssen, damit das Konzept Sinn ergibt), aber in der Mitte der Staffel macht das Ganze dann einen ziemlich überraschenden Schlenker, wenn
die zuvor mit ordentlich Zeitaufwand aufgebaute Antic durch eine reine Zufallsbegegnung eiskalt um die Ecke gebracht wird, Julia Jentsch auf einmal wieder da ist und am Ende sogar eine offene Konfrontation mit Ofczarek geteasert wird.
Tolle, überraschende Wendung und ich hoffe, eine dritte Staffel kommt. Schauspielerisch ist es eh grandios.
Dann nach vielfachen Empfehlungen hier im Forum
Yellowjackets (Sky) angefangen. Nach den ersten fünf Folgen bin ich nicht ganz so überzeugt. Showtime-Serien haben für mich oft ein Problem mit der Charakterzeichnung. Ich hab nicht das Gefühl, dass ich echten mehrschichtigen Menschen zugucke, sondern relativ eindimensionalen Klischeecharakteren, die nur ihre Funktion in der Story erfüllen müssen. Das störte mich bereits an Weeds, Big C, Shameless etc., es wirkt alles sehr überzeichnet. Das kann in einem satirischen Kontext wie z.B. Californication schon passen, aber langweilt auf Dauer, weil mir das Mitfühlen mit den Charakteren kaum möglich ist und es kaum Überraschungen bietet. Vor allem Misty finde ich bis zur Karikatur überzeichnet bisher, ich hoffe, da fügen die nächsten Folgen noch ein paar Ebenen hinzu.