Empfehlung für Sci-Fi Bücher

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Naitomea
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Empfehlung für Sci-Fi Bücher

Beitrag von Naitomea »

Hallo Leute,

ich brauche neue Bücher. Noch vor ein paar Jahren dachte ich, dass ich mehr Bücher auf meiner Liste habe, als ich je lesen könnte. Doch jetzt ist es passiert, ich habe zuletzt mehrfach Bücher gelesen, die ich nur so mittel-gut bis schlecht fand.

Ich werde mal versuchen, meinen Geschmack etwas zu beschreiben. Vielleicht kann ja jemand davon ein paar wertvolle Tipps ableiten.

Mein absoluter Lieblingsautor ist Charles Stross, von ihm mag ich fast alles. Besonders gut gefallen mir Glasshouse und die Merchant-Princes-Reihe. Bei ihm kommt nicht nur zusammen, dass er abgefahrene, fantastische Sci-Fi-Zukunften erschaffen, sondern diese auch mit extrem gut ausgearbeiteten und einzigartigen Persönlichkeiten füllen kann.

Weitere Lieblingsbücher von mir sind die Song of Ice and Fire-Reihe und die Bücher von The Expanse. Die Gründe sind eigentlich die gleichen, wie bei Stross. Gut ausgearbeitete Figuren und ausweglose Situationen, bei denen man hofft, dass es doch noch irgendwie einen unerwarteten Ausweg gibt. Bösewichte, die einfach so grundlos Arschlöcher sind, dass man sich denkt, dass das eigentlich billig ist...bis einem die Parallelen zu echten Menschen und realen Situationen auffallen. Sie sind für mich Ausdruck für den scheinbar ausweglosen Kampf gegen Ignoranz, Diskriminierung, Angst und Arschlochtum.

Andere Bücher, die mir sehr gut gefallen haben, aber nicht in der 10/10 Liga spielen, sind Tech-Heaven von Linda Nagata oder Labyrinth der Spiegel von Sergej Lukianenko. Ich kann also auch mit Themen wie Nanotechnologie, künstliche Intelligenz (hier wieder der Aspekt von einzigartigen, klischeefreien Persönlichkeiten) und Virtual Reality viel anfangen. Ich finde Matrix super, also falls es da Bücher gibt, die möglichst dich ran kommen, gerne her damit ^^
Neuromancer und Idoru von WIlliam Gibson fand ich ganz gut, war mir aber etwas zu abstrakt.
Ich mag eher Geschichten, die sich konkret an den Erlebnissen von Figuren entlang hangeln. Das kann auch gerne auf dem ersten Blick simpel und wenig komplex sein, wie der Marsianer (8/10), aber eben einfach ein abgefahrenes Erlebnis. Bei der Foundation Trilogie von Asimov im Vergleich, die sich ja über einen langen Zeitraum zieht, fehlt mir das etwas. Auch wenn ich die grundlegenden Sci-Fi-Ideen dort schon trotzdem unterhaltsam finde.

Die Bücher müssen nicht unbedingt komplett modern sein, ich mag auch einige Klassiker, wie 1984 oder Philip K. Dicks Bladerunner. Dort gefällt mir besonders die schwere, melancholische Stimmung. Allerdings gefällt mir 'A Scanner, Darkly' hingegen überhaupt nicht, wieso auch immer. Wahrscheinlich, weil ich mit Drogen-Problematiken in der Regel nicht viel anfangen kann. Außerdem bin ich Feminist, das ist bei manchen Rollenbildern auch nicht sehr hilfreich ^^
Bei Lovecraft habe ich ein ähnliches Problem, da geht mir der Rassismus einfach komplett auf die Nerven. Da hilft es auch nichts, das im Zeitgeschichtlichen Kontext einzuordnen. Wenn die Angst-Konzepte zum großen Teil auf Angst vor dem Fremden basieren, dann funktioniert der Horror eben nicht, wenn man einfach keine Angst vor Fremde hat.
Um nochmal zu Melancholie zurück zu kommen: der erste Teil von Silo von Hugh Howey hat mir sehr gut gefallen. Eben wegen der Melancholie, und auch wegen der unkonventionellen und daher unverhersehbaren Spannungsbögen und Handlungsaufbau.
Hier kommen wir dann aber auch zu meinem aktuellen Dilemma, der 2. Teil von Silo sagt mir überhaupt nicht zu. Auch hier gibt es für mich sehr ununterhaltsame Rollenbilder und einfach keine Figuren zum identifizieren. Also auch wenn ich spezielle und gute Figurenausarbeitungen mag, müssen mir zumindest ein paar Figuren sympathisch sein. Die Analyse von miesen Charakteren als Hauptantrieb für ein Buch reicht mir nicht aus, um mich zu fesseln.

Jetzt habe ich viel zu viel geschrieben, ich hoffe, daraus lässt sich vielleicht trotzdem der ein oder andere Tipp ableiten :) Optimal wären natürlich Bücher auf Charles Stross-Niveau, aber 8/10er reichen mir auch schon.
Momentan würde ich mit der Buch-Reihe von Star Trek: Voyager weiter machen. Die ist eigentlich nicht besonders hochwertig geschrieben, aber irgendwie trotzdem das Motivierendste, das mir gerade vorliegt, zumal ich auch manchmal einen Hang zum Trash habe.

Achja, mein Lieblingsspiel ist Vampire Bloodlines...
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Guthwulf
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Re: Empfehlung für Sci-Fi Bücher

Beitrag von Guthwulf »

Hmm... hast schon einige genannt.

Wenn du Charles Stross magst, solltest du mal Peter F. Hamilton versuchen. Großartige "Space Opera" in fantasievollen Science Fiction Welten mit plastischen Charakteren, denen man gerne auf ihren Reisen in große (und kleine) Konflikte folgt. Nicht zu trocken sondern sehr lebendig und unterhaltsam geschrieben. Hat auch ne ordentliche deutsche Übersetzung. Guter Einstieg wäre die "The Night's Dawn Trilogy", die im deutschen als "Armageddon Zyklus" bekannt ist (natürlich wurde ein englisches Buch auf zwei deutsche verteilt). Erster Roman in dem Zyklus ist "Die unbekannte Macht". Aber auch die "Commonweatlh Saga" sowie die damit zusammenhängende "Void Trilogie" kann ich empfehlen.


Ansonsten... Keine Ahnung, ob das für dich "Science Fiction", "Fantasy", "Philosophieunterricht" oder einfach nur "Wirres Gelaber" ist, aber ich liebe die originalen "Dune" Romane von Frank Herbert. Der erste Band ist noch am ehesten ein "Abenteuerroman". Später wirds arg philosophisch ("Höhepunkt" sicher der 4. Roman, der quasi nur aus philosophischen Debatten besteht) aber grad das verkopfte und gleichzeitig theatralische zusammen mit extrem faszinierenden und vielschichtigen Charakteren sowie Konzepten liebe ich an der Saga. Wenn du den Film von David Lynch von 1984 kennst (der sich grob am ersten Roman orientiert), kennst du ungefähr die "Atmosphäre" der Welt, auch wenn der Film die zentralen Aussagen des Buches völlig ignoriert bzw. ins Gegenteil verkehrt und sich auch ansonsten sehr große Freiheiten nimmt.

Um Wikipedia zu zitieren:
Frank Herbert used his science fiction novels to explore complex ideas involving philosophy, religion, psychology, politics and ecology. The underlying thrust of his work was a fascination with the question of human survival and evolution. (...)

There are a number of key themes in Herbert's work:
  • A concern with leadership. He explored the human tendency to slavishly follow charismatic leaders. He delved into both the flaws and potentials of bureaucracy and government.
  • Herbert was the first science fiction author to popularize ideas about ecology and systems thinking. He stressed the need for humans to think both systematically and long term.
  • The relationship between religion, politics and power.
  • Human survival and evolution: Herbert writes of the Fremen, the Sardaukar, and the Dosadi, who are molded by their terrible living conditions into dangerous super races.
  • Human possibilities and potential: Herbert offered Mentats, the Bene Gesserit and the Bene Tleilax as different visions of human potential.
  • The nature of sanity and madness. Frank Herbert was interested in the work of Thomas Szasz and the anti-psychiatry movement. Often, Herbert poses the question, "What is sane?", and while there are clearly insane behaviors and psychopathies as evinced by characters (Piter De Vries for instance), it is often suggested that normal and abnormal are relative terms which humans are sometimes ill-equipped to apply to one another, especially on the basis of statistical regularity.
  • The possible effects and consequences of consciousness-altering chemicals, such as the spice in the Dune saga, as well as the "Jaspers" fungus in The Santaroga Barrier, and the Kelp in the Destination:Void sequence.
  • How language shapes thought. More specifically, Frank Herbert was influenced by Alfred Korzybski's General Semantics.
  • Sociobiology. How our instincts unconsciously influence our behavior and society.
  • Learning, teaching, and thinking.
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Herrmann
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Re: Empfehlung für Sci-Fi Bücher

Beitrag von Herrmann »

Peter F. Hamilton wurde ja schon empfohlen, zurecht.

Ich kann noch Alastair Reynolds empfehlen, physikalisch fundierte HardSciFi, klassische SOAP Opera. Am besten finde ich hier die Unendlichkeits-Saga (Revelation Space). Ich werde morgen noch mehr schreiben, muss aber erstmal meine Gedanken sortieren.
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bluttrinker13
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Re: Empfehlung für Sci-Fi Bücher

Beitrag von bluttrinker13 »

++1 für den Frank Herbert / Dune Vorschlag! Grandiose Sci-fi, unheimlich deep, unheimlich gut geschrieben, und kommt fast völlig ohne Action aus (nach Teil 1). :pray:

Und ja, der 4te Band (Gottkaiser des Wüstenplaneten) bietet so viel Stoff zum Nachdenken, es ist sagenhaft. :violin:

Hab auch andere Bücher von Herbert gelesen, die sind aber teilweise deutlich schwächer. Empfehlung aber: Destination Void, ein Buch über die Entwicklung einer sentient AI. (tritt auch einen Zyklus los, den fand ich dann aber eher meh!)
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Vinter
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Re: Empfehlung für Sci-Fi Bücher

Beitrag von Vinter »

Naitomea hat geschrieben: Bei Lovecraft habe ich ein ähnliches Problem, da geht mir der Rassismus einfach komplett auf die Nerven. Da hilft es auch nichts, das im Zeitgeschichtlichen Kontext einzuordnen. Wenn die Angst-Konzepte zum großen Teil auf Angst vor dem Fremden basieren, dann funktioniert der Horror eben nicht, wenn man einfach keine Angst vor Fremde hat.
Das finde ich aber mal eine außergewöhnliche Interpretation von Lovecraft. Die großen Alten als Sinnbild für Fremde? Ich weiß, dass Lovecraft mitunter "zeitgenössische" Ideen hatte (ums mal so zu formulieren). Diese hat er meines Wissens aber auch im Laufe seines Lebens wieder abgelegt. Aber als latent politisches Statement hab ich persönlich sein Werk nie verstanden.

Eine "Angst" bei Lovecraft in dem Sinne habe ich allerdings auch nie empfunden. Das dürfte aber auch eher daran liegen, dass man heute deutlich härteres Zeug gewöhnt ist. Trotzdem mag ich persönlich Lovecraft wegen seiner Eigentümlichkeit und seiner (naturgemäß) altertümlichen Wortwahl. Er schafft es, die Unaufgeklärtheit und den Aberglauben seiner Zeit zu transportieren. Dinge, die für uns keinerlei Geheimnis mehr bergen, werden bei Lovecraft wieder zu potentiellen Bedrohungen - finstere, unerforschte Wälder, alte Tempel, seltsame Kulte. Wo heute Banalitäten wie Tankstelle und McDonalds stehen, existieren bei Lovecraft weiße Flecken auf der Landkarte und düstere Geheimnisse. Aber natürlich: Der (dunkelhäutige) Wilde mit seltsamen Ritualen (am besten noch Kannibale) war häufig Motiv bei Lovecraft, auch wenn ich persönlich den Kontext der Zeit da durchaus gelten lassen kann.

Ansonsten schließe ich mich mal deinem Aufruf an. Ich bin auch auf der Suche nach außergewöhnlicher Science-Fiction. Ich hab auch von jedem der hier genannten Autoren bereits etwas gelesen, auch die genannten Bücher im Grunde alle, aber DEN Knaller, der mich nie wieder losgelassen hat, habe ich da noch nicht gefunden. Mein Sci-Fi kann gern philosophisch und gesellschaftskritisch sein, gerne Cyberpunk. Space Operas brauch ich nicht, auch wenn ich die Gattung mag, unterscheidet sich dass ja im Grunde nicht von jeder anderen Abenteuergeschichte. Auch Military Porn (Old man's war) ist eher nix für mich. Ich suche irgendwas cleveres, tiefsinniges über das ich nachdenken kann.

Was ich immer mal zu Ende lesen wollte war Otherland von Tad Williams. Ist hier im Thread noch nicht erwähnt worden, deswegen schmeiß ich es mal ein. Dann hab ich mir mal Das Schiff von Andreas Brandhorst als Hörbuch angehört, dass vermengt sehr viele spannende Science-Fiction-Themen (AI, Astro-Archäologie, fremde Welten) und könnte eventuell einen Blick wert sein.
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Blaight
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Re: Empfehlung für Sci-Fi Bücher

Beitrag von Blaight »

Ich finde Dune ja so überbewertet. Gott ist das esoterischer Mist in meinen Augen.
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echtschlecht165
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Re: Empfehlung für Sci-Fi Bücher

Beitrag von echtschlecht165 »

bin jetzt nicht der allergrößte Science Fiction Fan,

aber "Der Marsianer" fand ich als Techniker echt interessant. Man sollte halt kein Problem mit technischen Beschreibungen und Einheiten haben.
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Heretic
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Re: Empfehlung für Sci-Fi Bücher

Beitrag von Heretic »

Vinter hat geschrieben:Was ich immer mal zu Ende lesen wollte war Otherland von Tad Williams. Ist hier im Thread noch nicht erwähnt worden, deswegen schmeiß ich es mal ein.
Da bin ich leider nie über den ersten Roman hinausgekommen, war mir irgendwie zu zäh geschrieben. Die Geschichte an sich ist aber sehr interessant und durchaus einen Versuch wert.

Ansonsten fällt mir "Das Licht ferner Tage" von Arthur C. Clarke und Stephen Baxter ein. Totale Überwachung durch eine Wurmlochcam, die auch noch zu ganz anderen Dingen in der Lage ist - Future-Big Brother mit Sternchen für jedermann sozusagen. Gewisse Parallelen zum Internet sind denkbar. ;) Trotz manchmal etwas ausufernder (technischer) Erklärungen sehr gut lesbar. Die Thematik an sich ist eh faszinierend.
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TrueKraut
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Re: Empfehlung für Sci-Fi Bücher

Beitrag von TrueKraut »

Blaight hat geschrieben:Ich finde Dune ja so überbewertet. Gott ist das esoterischer Mist in meinen Augen.

alter dieser Beitrag grenzt schon an Blasphemie... :clap:
nehmen sie 1 identität an!
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Vinter
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Re: Empfehlung für Sci-Fi Bücher

Beitrag von Vinter »

Ich hatte damals den ersten Teil von Dune gelesen und war auch extrem ernüchtert. Ich kannte den Film und fand die Atmosphäre und die Ideen (Spice, Navigatoren, Gesellschaft usw) extrem spannend. Und im Buch fand ich davon so gut wie nichts wieder. Stattdessen wurde in ziemlich nüchternen Worten der Held zack zack von einem Eckpfeiler der Handlung zur nächsten geschleift, ohne dass ich da einen tieferen Sinn oder einen notwendigen Handlungsbogen erkannt hab, am Ende gibt's dann sehr plötzlich noch nen bißchen Action und das Buch ist zuende. Dune kommt mir vor wie seine eigene Zusammenfassung. Auf die Bücher zwei und drei hatte ich dann keine Lust mehr, obwohl sie in dem Band, den ich hatte, dabei waren.
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Blaight
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Re: Empfehlung für Sci-Fi Bücher

Beitrag von Blaight »

Ich hasse es wenn ich die Ambitionen und Motivationen einer Figur nicht nachempfinden kann. Jede Figur in diesem Buch war für mich belanglos. World-Building ist nicht alles.
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Peter
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Re: Empfehlung für Sci-Fi Bücher

Beitrag von Peter »

Ich würde die Romane aus dem Culture-Universum, einer linken/anarchischen Utopie von Iain Banks, empfehlen:
https://en.wikipedia.org/wiki/Culture_series" onclick="window.open(this.href);return false;
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Sebastian Solidwork
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Re: Empfehlung für Sci-Fi Bücher

Beitrag von Sebastian Solidwork »

Mein eigener Beitrag hier enthält:
Die Foundation-Triologie von Isaac Asimovs
Die letzte Generation von Arthur C. Clarke.
„Schönheit ist auch immer ethisches Empfinden.“

Umweltschutz beginnt im Geldsystem.
Fix the system!

Der Sinn des Lebens ist, dass Menschen voller Sinn das niemals wissen müssen. - Gunter Dueck in Omnisophie
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LePuedel
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Re: Empfehlung für Sci-Fi Bücher

Beitrag von LePuedel »

Wer auf Science im Science Fiction steht, kann auch mal zu Lem greifen. Die Bücher kommen ohne "Achtung jetzt ist Action angesagt" Momente aus, sondern bleiben in ihrer Tonalität fast so neutral, als ob die Hauptfigur nur ein (philosophischer) Betrachter der eigenen Misére ist. Klar kommen muss man allerdings, dass Lem Humaist und auch sehr lange überzeugter Kommunist war (nicht der Ostblock Post Stalinismus, sondern so richtig und so). Retrospektive kann man hier und da schmunzeln, wenn er davon schreibt, dass der Kommunismus endlich Frieden in die Welt gebracht hat, aber insgesamt ist er da auch nicht agitatorisch unterwegs sondern beschreibt eher eine utopische Menschheit, die der von Star Trek nicht unähnlich ist.

Meine Empfehlungen:
Kosmonauten (auf deutsch auch "der Todesplanet" :( )
Gast im Weltraum
Solaris
der Unbesiegbare
Zuletzt geändert von LePuedel am 3. Mär 2017, 16:54, insgesamt 2-mal geändert.
"Aus'm Bauch heraus würde ich sagen, dass es ganz ohne Werbung, und nur userfinanziert, glaub' ich, nicht funktioniert."
Jochen Gebauer - Auf ein Bier Podcast | 29 Mai 2016
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bluttrinker13
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Re: Empfehlung für Sci-Fi Bücher

Beitrag von bluttrinker13 »

Wenn schon Lem erwähnnt wird (genialer Autor, Der Unbesiegbare ist ein echter Geheimtipp!), schmeisse ich hier noch mal was Russisches in die Runde:

"Picknick am Wegesrand" von Arkadi und Boris Strugatzki. (diese Autoren sind generell sehr lesenswert)

War die geistige Vorlage für Stalker (Film, von Tarkowski, und Spiel). ;)
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LePuedel
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Re: Empfehlung für Sci-Fi Bücher

Beitrag von LePuedel »

Ach und bevor Jochen angetrollt kommt: Unendlichkeit (oder wie Jochen sagen würde "Revelation Space") von Alastair Reynolds ist wirklich nur denjenigen zu empfehlen, die wirklich Interesse daran haben zu erfahren, wie sehr die Autoren von Mass Effect 1 ihre Story aus eben jenem Buch abgeschrieben haben. Ansonsten ist das Ding mMn. ein ganz großes "mäh, muss man sich echt nicht geben!" (keine Ahnung warum das auf Amazon 3 1/2 Sterne hat...)
"Aus'm Bauch heraus würde ich sagen, dass es ganz ohne Werbung, und nur userfinanziert, glaub' ich, nicht funktioniert."
Jochen Gebauer - Auf ein Bier Podcast | 29 Mai 2016
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Guthwulf
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Re: Empfehlung für Sci-Fi Bücher

Beitrag von Guthwulf »

Blaight hat geschrieben:Ich finde Dune ja so überbewertet. Gott ist das esoterischer Mist in meinen Augen. (...) Ich hasse es wenn ich die Ambitionen und Motivationen einer Figur nicht nachempfinden kann. Jede Figur in diesem Buch war für mich belanglos. World-Building ist nicht alles.
Boah... Gotteslästerung!!! :o So viele fesselnde, extrem komplexe Charaktere habe ich selten in einer Romanreihe gesehen. Und esoterischer Mist? Öhm... sicher, das du wirklich Dune meinst? Die Reihe könnte von Esoterik nicht weiter entfernt sein. Es is eher das komplette Gegenteil davon.
Ich hatte damals den ersten Teil von Dune gelesen und war auch extrem ernüchtert. Ich kannte den Film und fand die Atmosphäre und die Ideen (Spice, Navigatoren, Gesellschaft usw) extrem spannend. Und im Buch fand ich davon so gut wie nichts wieder. Stattdessen wurde in ziemlich nüchternen Worten der Held zack zack von einem Eckpfeiler der Handlung zur nächsten geschleift, ohne dass ich da einen tieferen Sinn oder einen notwendigen Handlungsbogen erkannt hab, am Ende gibt's dann sehr plötzlich noch nen bißchen Action und das Buch ist zuende. Dune kommt mir vor wie seine eigene Zusammenfassung. Auf die Bücher zwei und drei hatte ich dann keine Lust mehr, obwohl sie in dem Band, den ich hatte, dabei waren.
Sicher, das du wirklich Dune von Frank Herbert gelesen hast? Das klingt nämlich überhaupt nicht danach. Es gab nach dem Tod von Frank Herbeit leider noch Versuche neue Romane in dem Universum zu schreiben, die leider alle völlig mißlungen sind. Auf die könnte die Beschreibung passen.
Was ich immer mal zu Ende lesen wollte war Otherland von Tad Williams. Ist hier im Thread noch nicht erwähnt worden, deswegen schmeiß ich es mal ein.
Fand ich ganz ok aber nicht besonders überragend. War eine seltsame Mischung aus Fantasyepos und Cyberpunkelementen, die für mich nicht wirklich gut zusammen funktioniert haben. Wenn schon Cyberpunk dann lieber "richtigen" Cyberpunk wie Neuromancer oder Snow Crash. War aber auch nicht schlecht, obwohl sich die Handlung zwischendurch ganz schön zog und in alle Windrichtungen zerfaserte. Insb. die Charaktere haben aber für mich nicht funktioniert.
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Naitomea
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Re: Empfehlung für Sci-Fi Bücher

Beitrag von Naitomea »

Erstmal danke für die vielen Antworten :)
Guthwulf hat geschrieben: Guter Einstieg wäre die "The Night's Dawn Trilogy", die im deutschen als "Armageddon Zyklus" bekannt ist
Das hat auf jeden Fall schon auf der ersten Seite viele Buzzwörter, die ich direkt sympathisch finde...'Space tore open', 'empty infinity', 'darkness so profound...', 'neural nanonics'.

Von Dune habe ich mal vor 10 Jahren oder so das erste Buch gelesen und laut meiner Erinnerung fand ich es auch ziemlich gut. Auch den Film finde ich großartig. Allerdings hatte ich mal gehört, dass die Reihe irgendwann von Frank Herberts Sohn zuende geführt wurde und ab da qualitativ abfallen soll. Das hatte mich immer daran gehindert, die Reihe weiter zulesen. Also gut zu wissen, dass sich zumindest die nächsten paar Teile lohnen könnten.
Herrmann hat geschrieben: Ich kann noch Alastair Reynolds empfehlen, physikalisch fundierte HardSciFi, klassische SOAP Opera. Am besten finde ich hier die Unendlichkeits-Saga (Revelation Space). Ich werde morgen noch mehr schreiben, muss aber erstmal meine Gedanken sortieren.
Behalte ich mal im Hinterkopf.
Vinter hat geschrieben:Aber natürlich: Der (dunkelhäutige) Wilde mit seltsamen Ritualen (am besten noch Kannibale) war häufig Motiv bei Lovecraft, auch wenn ich persönlich den Kontext der Zeit da durchaus gelten lassen kann.
Das ist auch das, was ich meinte. Geschichten wie 'At the Mountains of Madness' oder 'The Music of Erich Zann', die ohne diese Elemente auskommen, gefallen mir dann auch ganz gut. Letztendlich lese ich dann aber lieber die Laundry Files-Reihe von Stross, die ja auch auf Lovecraft-Mythen basiert.
Vinter hat geschrieben:aber DEN Knaller, der mich nie wieder losgelassen hat, habe ich da noch nicht gefunden
Das ist bei mir Glasshouse von Stross, das hat mich damals richtig umgehauen und vom Horror-Genre zum Sci-Fi gebracht. Aber das ist auch schnell vorbei und hat keine direkten Nachfolgeromane.
Aktuell kommt The Expanse am ehesten ran. Die erste Hälfte des ersten Buches ist noch relativ schwach, aber danach hat es mich komplett gefesselt und ich will einerseits, dass es nie zuende geht, aber eigentlich auch direkt wissen, was am Ende bei rum kommt ^^
Vinter hat geschrieben: gerne Cyberpunk
Da gibt es ja gerade im Gamestar-Forum einen Thread zu, aber bis auf die allgemein bekannten Sachen ist mir da bisher auch noch kein geheimes Meisterwerk aufgefallen.
echtschlecht165 hat geschrieben:aber "Der Marsianer" fand ich als Techniker echt interessant. Man sollte halt kein Problem mit technischen Beschreibungen und Einheiten haben.
Hat mir auch sehr gut gefallen und durchweg mit hoher Spannung unterhalten, aber nichts, das mich emotional noch länger begleitet hätte. Aber das kann man ja auch nicht von jedem Buch erwarten.
Heretic hat geschrieben:Ansonsten fällt mir "Das Licht ferner Tage" von Arthur C. Clarke und Stephen Baxter ein.
Merke ich mir :)
Peter hat geschrieben:Ich würde die Romane aus dem Culture-Universum, einer linken/anarchischen Utopie von Iain Banks, empfehlen:
Klingt vielversprechend, kommt auch auf die Liste. Mit Anarchie im Sinne von 'gegen alle Athoritäten' kann ich auch einiges anfangen.
Sebastian S. hat geschrieben:Die Foundation-Triologie von Isaac Asimovs
Die letzte Generation von Arthur C. Clarke.
Foundation kenne ich schon und ist auch eine Empfehlung wert, auch wenn es kein Lieblingsbuch von mir geworden ist.
Arthur C. Clarke wurde ja jetzt schon mehrfach erwähnt und wird zu gegebener Zeit mal genauer unter die Lupe genommen.
LePuedel hat geschrieben: aber insgesamt ist er da auch nicht agitatorisch unterwegs sondern beschreibt eher eine utopische Menschheit, die der von Star Trek nicht unähnlich ist
Da ich Star Trek extrem mag, landet das auch schonmal weit oben auf meiner Liste. Wobei die utopische Menschheit bei Star Trek sich im nachhinein ja als eher kurze Phase rausgestellt hat. Bei der Enterprise-Serie mit Archer und auch bei einigen DS9-Rückblenden wird deutlich, dass die Entwicklung der Menscheit zur Selbtlosigkeit und Selbstverwirklichung ein sehr blutiger Weg war. Und nach dem Dominion-Krieg scheint sich die Menschheit wieder mehr von ihrer Angst leiten zu lassen und gesellschaftlich zurückzuentwickeln.
bluttrinker13 hat geschrieben:"Picknick am Wegesrand" von Arkadi und Boris Strugatzki.
Konnte ich früher leider nicht viel mit anfangen, war mir irgendwie zu abstrakt. Kann aber sein, dass ich das heute anders sehen würde.
LePuedel hat geschrieben:wie sehr die Autoren von Mass Effect 1 ihre Story aus eben jenem Buch abgeschrieben haben.
Ich dachte, sie wollten ein Spiel zu Babylon 5 machen und haben die Lizens nicht bekommen :D
Ich liebe Mass Effect trotzdem, auch wenn es 0 originell ist und die Hauptstory selbst über 3 Teile hinweg erstaunlich unkomplex bleibt.

Bis ich die ganzen Tipps gelesen habe und da Spezielles zu sagen kann, wird es erstmal etwas dauern, da die 'Night's Dawn Trilogy' ziemlich lang ist. Trotzem wird kein Tipp umsonst sein und früher oder später Beachtung finden :)
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Max
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Re: Empfehlung für Sci-Fi Bücher

Beitrag von Max »

LePuedel hat geschrieben:Ach und bevor Jochen angetrollt kommt: Unendlichkeit (oder wie Jochen sagen würde "Revelation Space") von Alastair Reynolds ist wirklich nur denjenigen zu empfehlen, die wirklich Interesse daran haben zu erfahren, wie sehr die Autoren von Mass Effect 1 ihre Story aus eben jenem Buch abgeschrieben haben. Ansonsten ist das Ding mMn. ein ganz großes "mäh, muss man sich echt nicht geben!" (keine Ahnung warum das auf Amazon 3 1/2 Sterne hat...)
This. Ich hab Revelation Space vor ein paar Monaten gekauft und musste es nach der Hälfte weglegen - und ich breche gerade Bücher wirklich nur sehr selten und ungern ab - weil ich es sturzlangweilig fand. Die Figuren fand ich auch alle fürchterlich belanglos und unsympathisch, die Geschichte kam nie wirklich in Fahrt.
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Vinter
Foul Tarnished
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Re: Empfehlung für Sci-Fi Bücher

Beitrag von Vinter »

Hab den ersten Teil von Revelation Space auch gelesen, gerade wegen Mass Effect und fands auch lediglich meh. Fängt interessant an, man erkennt auch die Bezüge, die ME aufgreift, aber dann passiert nichts interessantes mehr und es wird halt ne (mäßige) Abenteuergeschichte ohne Vision. Und ehrlich gesagt hab ich jetzt schon wieder vergessen, wie sich der Plot entwickelt.... irgend ne KI.... irgend nen Schiff.... irgend ne alte Rasse.... alles unmotiviert zusammengemixt und fertig. Da hat mir nach dem ersten Teil echt ein Grund gefehlt, warum ich mich dafür interessieren sollte, wie es weiter geht. Mass Effect macht das ja deutlich besser, indem es am Ende die Reaper enthüllt. Das scheint mir ein häufiges Problem mit solchen Romanzyklen zu sein: Ich finde selten einen Grund, warum mich nach dem ersten noch Teil 2 interessieren sollte, geschweige denn Teil 5.

Einem Tolkien gelingt dass: Natürlich lese ich nach "Die Gefährten" noch "Die zwei Türme" und danach "Die Rückkehr des Königs". Aber im Sci-Fi-Genre hab ich noch kein Werk gefunden, dass mich so bei der Stange hält.
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