Eine Serie die zum Nachdenken anregt - Tote Mädchen lügen nicht

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BCSinclair
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Re: Eine Serie die zum Nachdenken anregt - Tote Mädchen lügen nicht

Beitrag von BCSinclair »

Ich begrüße es sehr, dass sich eine Serie dem Thema widmet.
Ich hoffe sie regt den ein oder anderen Zuschauer an darüber nachzudenken, welchen Impact man durch sein Verhalten auf das Leben Anderer hat.
Mir selbst ist das Thema Shaming und Mobbing nicht fremd und es kann ganz gewaltige Auswirkungen auf die Psyche eines Menschen haben.

Auch Übergriffe auf Mädchen sind nicht so selten.
Selbst wenn es nicht in einer Vergewaltigung endet, kann das doch sehr verstörend und beängstigend sein.
Ich denke viele Männer haben keine Ahnung, was Mädchen und Frauen im Alltag so passiert.
Lasst mich Euch von 3 meiner Highlights erzählen
(ja, Highlights bedeutet DAS ist bei weitem nicht Alles):

Mit 12 Jahren hatte ich die erste komische Begegnung, die mich und meine beste Freundin in Panik versetzt hatte.
Wir waren am Badesee außer uns war nur ein älterer Herr dort, der sich plötzlich die Hose auszog, vor uns setzte und uns beobachtete während er eine Latte bekam.
Glaubt mir, das ist verdammt creepy.

Ein anderes Mal hatte ich eine Party in unserem Garten gegeben. Als ich mich im Wohnwagen ins Bett gelegt hatte,meinte ein Typ, den ich kaum kannte, sich auf mich legen zu müssen. Er hat versucht mich zu Küssen und hat rumgetascht. Das ging eine gefühlte Ewigkeit, obwohl ich deutlich Nein gesagt hatte. Mehrfach!

Das nächste Mal saß ich alleine im Zugabteil, da steigt ein Kerl ein und fing an sich vor mir einen runterzuholen.

Um nochmal genau die Intension hinter dieser Serie zu verstehen und warum Hannah in manchen Situationen so gehandelt hat, sollte sich auf jeden Fall noch das Extra- die Geschichte dahinter- auf Netflix anschauen.

Obwohl ich die Thematik begrüße, kann man das Ganze natürlich auch kontrovers sehen und sich fragen was mit schon Selbstmordgefährdeten passiert, die sich diese Serie anschauen.
Bewegt es sie dazu Hilfe zu suchen oder feuert es sie in ihrem Vorhaben erst an?
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Walter ODim
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Re: Eine Serie die zum Nachdenken anregt - Tote Mädchen lügen nicht

Beitrag von Walter ODim »

Um den Thread hier mal wieder zu beleben : Am 18.dieses Monats startet Staffel 2.
Ich bin etwas zwiegespalten. Einerseits freue ich mich, andererseits sehe ich die Gefahr des Totreitens, einzig auf Grund des Erfolges.
Just aus diesem Grund hat Netflix ja auch eine Staffel 3 der eigentlich abgeschlossenen Erzählung von "Haus des Geldes" in Auftrag gegeben.
Jedenfalls hoffe ich, die Qualität der ersten Staffel wird gehalten und es gibt noch sinnvoll auszuleuchtende Aspekte.
meisterlampe1989

Re: Eine Serie die zum Nachdenken anregt - Tote Mädchen lügen nicht

Beitrag von meisterlampe1989 »

Walter ODim hat geschrieben: 12. Mai 2018, 22:55 Ich bin etwas zwiegespalten.
Ich nicht. Ich finde es ziemlich daneben, da eine Fortsetzung zu machen. Die erste Staffel hatte was zu sagen; ein wichtiges Thema, dass dann kontrovers in der Öffentlichkeit geführt wurde. Da konnte man Netflix noch unterstellen, das wirklich machen zu wollen, um diese Debatte anzustoßen. Jetzt wird offensichtlich, dass es auch bei solchen Themen nur um die Moneten geht.

Ich habe die erste Staffel übrigens nie gesehen, weil es um bestimmte (und großartige) Schlüsselszenen auf dem Niveau einer herkömmlichen Teeny-Schmonzette ist. Ich habe mir mir die kontroversen Szenen angeschaut und die sind echt knüppelhart, insbesondere der Selbstmord an sich. Das wurde 1. selten so nüchtern gezeigt und war 2. jemals so erschütternd.

Was den Rest angeht, finde ich die Serie maßlos überschätzt. Die Dialoge halte ich keine 3 Minuten durch.
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Walter ODim
Beiträge: 75
Registriert: 18. Jan 2016, 15:35

Re: Eine Serie die zum Nachdenken anregt - Tote Mädchen lügen nicht

Beitrag von Walter ODim »

meisterlampe1989 hat geschrieben: 13. Mai 2018, 14:57 [
Was den Rest angeht, finde ich die Serie maßlos überschätzt. Die Dialoge halte ich keine 3 Minuten durch.
Die Aussage finde ich seltsam, wenn man die Serie nicht gesehen hat. Nun bin ich niemand der der Ansicht ist, man muss auch Dinge die einem nicht gefallen, bis zum Ende durchhalten, um mitreden zu können, aber wenn jemand die Gesamtheit eines Werkes kritisiert, ohne es vollständig zu kennen..
Aber jeder wie er mag halt.
Ohne Dir das vorwerfen zu wollen, aber ich beobachte, gerade im Netz, häufig eine Art Elitarismus, der sich meistens darin äußert, beliebte popkulturelle Werke für überschätzt zu halten.
Dialoge sind ein gern genommener Vorwand. Wie gesagt, möchte ich Dir das keinesfalls vorwerfen, aber für mich sieht inhaltliche Kritik dann doch etwas anders aus.

Das die Selbstmordszene krass war, dem würde ich sicherlich zustimmen, aber wenn man den Kontext hat, stellen sich einem doch noch einige Fragen, fernab der Schocker Bilder, die übrigens teilweise recht plakativ auf mich wirken.
Aber das ist wohl Geschmackssache. Ich kann dies durchaus aushalten und ziehe mein "Vergnügen" dann aus genau solchen Überlegungen, während ich über Unzulänglichkeiten hinwegsehe.
Natürlich gibt es aber auch bei mir Fälle, wo das nicht unbedingt gelingt.
Ohne 13 reasons why, in meiner Serien Vita eine höhere, oder auch nur irgendwie besondere Bedeutung beizumessen, sollte man eben auch nicht vergessen, dass sie auf einem Jugendbuch basiert.
Und für die Zielgruppe transportiert man solch schwer verdauliche Themen wahrscheinlich dann doch lieber auf diese Weise, als mit bedeutungsschwangeren Dialogen und Bildern.
Ich muss zugegeben, dass dies gerade auf mich eine Art Faszination ausgeübt hat, da ich den daraus entstehenden Kontrast durchaus genießen kann.
Ob das gewollt war, darf natürlich bezweifelt werden.

Aber ich schaue ja auch z.B. The Walking Dead immer noch gerne, obwohl die Serie wirklich schlimme Dialoge bietet und die Story teilweise hahnebüchen ist.
Trotzdem fasziniert sie mich, denn die Veränderung eines Rick Grimes, hält mich nach wie vor bei der Stange.
Aber das ist ein anderes Thema, für einen anderen Thread.
meisterlampe1989

Re: Eine Serie die zum Nachdenken anregt - Tote Mädchen lügen nicht

Beitrag von meisterlampe1989 »

Walter ODim hat geschrieben: 13. Mai 2018, 18:51 Die Aussage finde ich seltsam, wenn man die Serie nicht gesehen hat.
Ich habe natürlich eine Folge geguckt. Und wenn man das schwere Thema mal wegnimmt, war das wie eine überlange Folge von GZSZ. Und die Charaktere sind auch Klischees. Die Kritiker meines Vertrauens haben dann auch gesagt, dass sich das nicht ändert. Warum sollte ich dann noch weiter schauen?
Walter ODim hat geschrieben: 13. Mai 2018, 18:51Nun bin ich niemand der der Ansicht ist, man muss auch Dinge die einem nicht gefallen, bis zum Ende durchhalten, um mitreden zu können, aber wenn jemand die Gesamtheit eines Werkes kritisiert, ohne es vollständig zu kennen..
Bei Filmen... von mir aus. Aber Serien sind nun einmal ein zeitliches Investment. Bei 13 Reasons Why wären das 11-13 Stunden. Ich habe, wie gesagt die Dialoge nicht durchgehalten. Das war "Cringe" pur. Ich kann nach einer Folge doch wohl beurteilen, ob die Serie mir gefällt. Ich investiere doch nicht so eine Zeit, wenn es mir keinen Spaß macht. Und natürlich reicht eine Folge auch zur Bewertung. Deswegen gibt es ja auch sowas wie Pilotfolgen.
.
Walter ODim hat geschrieben: 13. Mai 2018, 18:51 Ohne Dir das vorwerfen zu wollen, aber ich beobachte, gerade im Netz, häufig eine Art Elitarismus, der sich meistens darin äußert, beliebte popkulturelle Werke für überschätzt zu halten.
13 Reasons Why war aber ein RIESEN Hype. Das war zeitweise DIE Serie, weswegen ja sogar Kinderpsychologen und Verbände ein Verbot der Serie gefordert haben. Was Popkultur angeht, war die Serie wochenlang DAS Thema. Ich habe mich durch einige Foren gelesen und da habe ich oft den Satz gelesen, dass diese Serie das ein oder andere Leben verändert hat.

Und das hat die Serie aus meiner Sicht NICHT verdient. Sie spricht ein wichtiges Thema an und bricht sicher ein Tabu, aber handwerklich ist das Durchschnitt. Ich sag ja nicht einmal, dass die Serie schlecht ist.
Walter ODim hat geschrieben: 13. Mai 2018, 18:51Dialoge sind ein gern genommener Vorwand.
Was soll ich bei der Serie denn sonst bewerten? Spezialeffekte? Der Plot ist auch nichts besonderes. Jeder weiß, wie die Geschichte ausgeht und deswegen ist es wichtig zu erzählen, wie es dazu kam. Und wenn man nur Dialoge auf Niveau von "Sturm der Liebe" bekommt, ist das nun einmal sehr sehr anstrengend.
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Walter ODim
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Re: Eine Serie die zum Nachdenken anregt - Tote Mädchen lügen nicht

Beitrag von Walter ODim »

Wie gesagt, meinte ich Dich nicht persönlich, noch wollte ich Dich angreifen. Sollte das so rüber gekommen sein, entschuldige ich mich dafür.
Mir gingen diese Dinge nur durch Kopf, als ich Deinen Text gelesen habe.
Ich danke Dir für Deine Ausführungen, zeigen Sie doch, wie unterschiedlich Menschen Medien und Kunst konsumieren.
Von daher war das ein Gewinn für mich. Ich diskutiere gern, auch mal sehr hart in der Sache, deswegen nicht krumm nehmen.
meisterlampe1989

Re: Eine Serie die zum Nachdenken anregt - Tote Mädchen lügen nicht

Beitrag von meisterlampe1989 »

Walter ODim hat geschrieben: 14. Mai 2018, 13:11 Wie gesagt, meinte ich Dich nicht persönlich, noch wollte ich Dich angreifen. Sollte das so rüber gekommen sein, entschuldige ich mich dafür.
Mir gingen diese Dinge nur durch Kopf, als ich Deinen Text gelesen habe.
Ich fühlte mich auch nicht angegriffen. Ich diskutiere halt auch sehr leidenschaftlich.

Ich finde die Serie auch nach wie vor mutig. Da wird ein wichtiges Thema, das oft noch als Tabu gilt, angesprochen. Und trotz der massiven Kritik hat Netflix es durchgehalten die Serie weiter zu zeigen. Obwohl die ganzen Disclaimer (mittlerweile gibt es sogar eine von den Schauspielern eingesprochene Warnung) langsam absurde Züge annehmen. Und es gibt Szenen, die in Mark und Bein gehen.
Ich kann auch nachvollziehen wenn einen die Serie packt und sie einen etwas bedeutet.

Aber ich finde, dass man, wenn man so ein Thema anpackt auch dafür sorgen muss, dass es authentisch wirkt. Insbesondere die Charaktere. Und das habe ich eben besonders wegen der Dialoge (auf die ich ab jetzt nicht weiter rumreiten werde) nicht gespürt. Ich sehe da verschenktes Potenzial und das ist mein Kritikpunkt.
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Dicker
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Re: Eine Serie die zum Nachdenken anregt - Tote Mädchen lügen nicht

Beitrag von Dicker »

Ich fand die Dialoge jetzt wirklich nicht auf dem Niveau eines GZSZ. Klar, die Serie bedient (Teenager-)Klischees ohne Ende und man muss was mit dem Ganzen Teenie Gedöns anfangen können, sonst macht die Serie keinen "Spaß". Aber ich habe mich selten fremdschämen müssen. Klar, ein paar der 13 reasons sind etwas konstruiert und an sich lächerlich. Aber das Gesamtkonstrukt funktioniert und hinterlässt auch und vor allem wegen der harten Szenen einen bleibenden Eindruck. Ich hab die Serie mit Gewinn gesehen.
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bluttrinker13
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Re: Eine Serie die zum Nachdenken anregt - Tote Mädchen lügen nicht

Beitrag von bluttrinker13 »

Was ich noch mal unterstreichen möchte: Was wir hier evt als "Teenagerklischees" ansehen, ist dort oft tatsächlich vorhandenes Verhalten, somit ist die Serie recht authentisch (nicht 100% aber welche Serie ist das schon?) und nicht einfach nur klischeehaft. Solch ein Urteil finde ich ehrlich gesagt auch ziemlich arrogant.

Das zumindest basiert auf meiner Erfahrung von 2 Jahren leben und arbeiten an einer Uni dort. Vieles was wir als Klischeehaft-US-typisch ansehen ist dort normal vorkommendes Verhalten. Deshalb ist auch die oft vielgelobte Satire in einem GTA eher nur aus unseren Augen so deutlich und überzeichnet, mit dortigem Blick aber deutlich schwächer und subtiler.
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