Liebe, Hass und Star Trek Discovery (Spoilerthread)

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Alienloeffel
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery (Spoilerthread)

Beitrag von Alienloeffel »

Ich fand die letzte Folge gar nicht so übel. Hat die vorangegangene Saru Folge etwas besser gemacht, allerdings wurde das Ende dann wieder schwächer. Nicht so übel, aber eben auch nicht so gut. Tjoa.
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Axel
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery (Spoilerthread)

Beitrag von Axel »

bluttrinker13 hat geschrieben: 24. Feb 2019, 14:22 Put differently, warum tust du dir das an? :lol:
Ich gebe es ja zu! Ich habe eine masochistische Neigung! In diesem Fall sogar eine stark masochistische Neigung! :D
Als jemand, der den Ur-Kanon 1965-2005 halt gefühlt 30x komplett im Leben gesehen hat, der bestimmt hunderte von Trek-Romane gelesen hat, der damals auf zig Conventions war, usw. ist das halt wie ein Autounfall. Man kann halt nicht wegsehen, wie man ein einstmals so schönes Franchise für uns Nerds, als es den Begriff noch nicht gab und wir von den Sportskanonen in der Klasse gemobbt wurden (Klischee! War bei mir aber wirklich so!), so gegen die Wand fahren kann. Kurtzman hat ja selbst schon mehreremals zu Protokol gegeben, dass er Star Trek früher immer öde und Star Wars viel geiler fand. Wo wir wieder beim Masochismus wären.

Und andererseits: Die Disco als krasses Kontrastprogramm versichert mir nur nochmal, wie endlos toll die Orville (wo ja zig altgediente Trek-Nasen wie Brannon Braga mitarbeiten) ist. Das ist ja auch was wert... :mrgreen:
meieiro
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery (Spoilerthread)

Beitrag von meieiro »

bimbes1984 hat geschrieben: 21. Feb 2019, 12:46
Alienloeffel hat geschrieben: 21. Feb 2019, 12:40
bimbes1984 hat geschrieben: 21. Feb 2019, 12:23

die Brücke besteht zu 90% aus Frauen, dazu sehen die alle aus...schau dir mal die Frisuren an, klar....Zukunft und jeder wie er will blabla, auf mich wirkt die Besetzung der Brücke so gewollt progressiv, das da nicht noch genedert wird und der Captain keinen Fedora Filzhut trägt ist schon alles.

Ich kann damit nix anfangen und meine Frau mittlerweile auch nicht mehr und das ist doppelt schade, weil Star Trek eigentlich immer starke und glaubwürdige weibliche Charktere hatte und weniger solche Abziehbilder von "Powerfrauen".

Abgesehen von Burnham weiß ich echt nicht was du meinst. Du hast die beiden am "Steuer" und diese Androidin - und sonst? Dormer(?) hat dieses Augending, die andere sieht völlig gewöhnlich aus. Der Rest auf der Brücke sind Männer, was sieht denn gewollt progressiv aus?

@topic: Die letzte Folge fing eigentlich ganz interessant an, aber daie zweite Hälfte mit dem Doc fand ich zu cheesy und die Erklärung auch irgendwie zu blöd. Man mische einen Tropfen Wunder DNA hinzu und et voila. So funktioniert DNA einfach nicht. Klar, Scifi, aber in der Form ist das auch nicht glaubwürdig. Das Mycelialnetwork fand ich ja eigentlich ne nette Idee, aber das jetzt. Meh.
Die dritte Folge war so gut. Warum nicht da weitermachen? Die Staffel kann halt keine neue Geschichte erzählen UND am Unsinn der ersten Staffel weiterarbeiten. Beides zu vermischen führt jedenfalls zu nichts.
der "Rest" sind Männer...meinst du den No-Name Asiaten der im Hintergrund steht? sorry, wenn ich mir die Brücke anschaue, sehe ich nunmal die hipster-sjw-woke-hollywood Kacke, die leider bereits Star Wars zerstört hat. Der Zug fährt an mir vorbei, da fühle ich mich nicht mitgenommen.

Schade, dass die nicht einmal einen Charakter wie Major Kira hinbekommen.
Nur weil du auf der Brücke "die hipster-sjw-woke-hollywood Kacke" siehst macht das deine Aussage nicht wahrer. Die Aussage, dass die Brücke zu 90% aus Frauen besteht ist einfach falsch. Und selbst wenn die Brücke zu 90% aus Frauen besteht, sehe ich darin immer noch kein Problem. In den alten Star Trek Serien bestand die Brücke zu 90% aus Männern und das hat auch niemanden gestört.
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Peter
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery (Spoilerthread)

Beitrag von Peter »

Axel hat geschrieben: 21. Feb 2019, 15:03 Und nachdem man nun in der zweiten Staffel sämtlichen Flachhumor aus der ersten Staffel erfolgreich getilgt hat
Also so gut ich Orville auch finde, so viele Augen habe ich gar nicht, die ich zudrücken müsste, um diese Aussage unterschreiben zu können ;) Ja, es ist nicht mehr so extrem wie in S1, aber ich glaube, dass das nicht zuletzt auch an der Gewöhnung liegt. Im Prinzip ist es noch genau der gleiche Wechsel aus eher albernen und eher ernsthafteren Episoden. Erstaunlich übrigens, dass die Quoten absolut konstant sind, egal was gerade gemacht wird. Während andere Serien durch die Bank im Verlauf einer Season an Zuschauern verlieren, scheinen die Fans von Orville vor den TVs fest zementiert zu sein. Leider nur auf sehr niedrigem Niveau...

Gibt es eigentlich irgendwelche offiziellen Zuschauerzahlen zu STD?
Voigt
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery (Spoilerthread)

Beitrag von Voigt »

Ist auch ein Thema bei Midnight Edge. Die einzigen Zahlen die CBS mal rausgegeben hat (Steigerung um hunderte Prozente der Zuschauerschaft bei Staffelpremiere, bissel gefaked weil es Free Weekend war) sind halt nur relativ, ohne den Intialwert zu kennen. Grundsätzlich ist die Serie aber deutlich unter Erwartungen, und Netflix war ja auch unzufrieden.

Und mich hatte ja Staffel 2 direkt am Anfang extrem abgeturned, weil auch wieder der bescheuerte Humor losging, das ging in Staffel 1 zwischendurch mal besser.

Werde irgendwann mal später nochma reinschaun, die Folge hatte mich aber für erste ziemlich abgeturned.
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Axel
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery (Spoilerthread)

Beitrag von Axel »

Ich habe heute ein sehr schönes Essay von Bestseller Autor Steven Erikson gelesen, was und warum die Disco so mies ist. Das ist, besser und schlüssiger formuliert natürlich, auch die Grundkritik vieler Fans. Aber die werden immer nur als Hater abgestempelt.

https://steven-erikson.org/chaos-writin ... -discovery
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Dicker
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery (Spoilerthread)

Beitrag von Dicker »

Er hat mit vielen Dingen Recht, aber was mich persönlich am meisten stört, ist die Tatsache, dass keine interessante Hauptstory erzählt wird. Die Signale, alles zu vage um einen bei der Stange zu halten. Die Geschichte mit Spock, quasi nicht existent, außer der Versicherung, dass er wichtig ist und gefunden werden muss. Der rote Engel ist noch am interessantesten, aber auch da schaffen es die Autoren nicht seinem Mysterium den richtigen Unterbau zu verleihen, damit man wissen will, was sich dahinter verbirgt.
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Peter
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery (Spoilerthread)

Beitrag von Peter »

STD wurde gerade heute für eine weitere Staffel verlängert. Na dann viel Spass all jenen, die sich weiterhin damit quälen wollen ;)

Hoffentlich schafft das Orville auch, aber das steht schon hart auf der Kippe...
https://www.spoilertv.com/2018/09/spoil ... table.html
https://www.spoilertv.com/2018/10/the-s ... 18-49.html
Ich habe durchaus noch Hoffnung, da es wie gesagt auf niedrigem Niveau sehr stabil ist.
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Lars Rühmann
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery (Spoilerthread)

Beitrag von Lars Rühmann »

Ich find, die zweite Staffel geht insgesamt doch schon recht aufwärts und findet einen einigermaßen kohärenten Tonfall. Hat sogar hie und da was mit Star Trek- Themen zu tun und die Charaktere werden nahbarer. Dieses Sektion 31- Gedudel find ich aber schon recht nervtötend.
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Axel
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery (Spoilerthread)

Beitrag von Axel »

Peter hat geschrieben: 27. Feb 2019, 23:37 Hoffentlich schafft das Orville auch, aber das steht schon hart auf der Kippe...
Ich lgaube, DAFÜR ist die Orville schon zu groß! Und selbst wenn, DAS würde bei der Fanbase garantiert jeder Streamdienst mit Kusshand nehmen. Denn wie Du sagst, die Ratings sind extrem stabil. Stabiler geht schon garnicht mehr. Aber da auch American Dad und Family Guy zu DEN Aushängeschildern von FOX gehören und die Orville Ratings eben nicht unterirdisch sind, wird man es einfach mit durchschleifen solange Seth Bock drauf hat. Ich glaube der Mann hat da mittlerweile sowas wie Narrenfreiheit.

Und schau mal: Supernatural geht bei The CW bald in die 15. Staffel und die können von den Orville Ratings nur träumen. Aber auch das ist halt eine Serie, die wird solange gemacht wie Jared und Jensen noch Bock drauf haben.
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Peter
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery (Spoilerthread)

Beitrag von Peter »

Axel hat geschrieben: 28. Feb 2019, 06:17 Und schau mal: Supernatural geht bei The CW bald in die 15. Staffel und die können von den Orville Ratings nur träumen. Aber auch das ist halt eine Serie, die wird solange gemacht wie Jared und Jensen noch Bock drauf haben.
Das kann man nicht vergleichen, da es auf einem Sender läuft, der den mit weitem, weitem, weitem Abstand schwächsten Senderschnitt hat, während FOX die Nr. 1 in den USA ist. Und das führt dann halt dazu, dass Orville zu den erfolglosesten Serien von FOX gehört, während Supernatural seit 14 Jahren immer unter den Top 3 von CW steht.
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LegendaryAndre
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery (Spoilerthread)

Beitrag von LegendaryAndre »

Wenn man über die üblichen Schwächen von Discovery hinwegsehen kann, ist Folge 7 gar nicht mal so schlecht. Mein bisheriger Eindruck wurde mit jeder weiteren Folge bestätigt: Discovery würde als SciFi-Serie ohne den großen Namen besser funktionieren, da sie insgesamt nicht unbedingt schlecht ist und die teuren Effekte größtenteils wirklich absolut sehenswert sind.
Als Star Trek-Fan kann ich aber nicht darüber hinwegsehen, dass sich die Serie wie ein Fremdkörper anfühlt der sich aufgrund zu moderner Technologien und einer nicht konsistenten Erzählung einfach nicht ins Star Trek-Universum einfügen will. Das vergrault natürlich Fans die etwas davon verstehen und denen es wichtig ist, dass mit allen Serien eine große zusammenhängende (und zusammenpassende) Geschichte entsteht. Besser wäre es gewesen man hätte hier Abstand zu den alten Serien gewonnen, indem man die Story in die Zukunft verlagert, also irgendwann nach Voyager weitererzählt. Dann wäre das überhaupt kein Problem.

Abgesehen davon hat Discovery teilweise gute Folgen, die den positiven Eindruck durch miserable Folgen wieder zerstören, was sehr schade ist. Es reicht auch nicht sich großer Namen zu bedienen (z.B.: Spock), wenn ansonsten nicht mal ansatzweise die für Star Trek typische Atmosphäre erzeugt wird. Im direkten Vergleich mit klassischen Star Trek-Folgen oder dem aktuellen The Orville fehlen Discovery auch wirklich überzeugende und sympathische Hauptcharaktere mit Tiefgang, obwohl es durchaus interessante Figuren gibt die auch von den Schauspielern überzeugend verkörpert werden / wurden (z.B.: Lorca, Saru, Admiral Cornwell). Das ist aber etwas, das sich noch ändern kann (Charakterentwicklung, neue Schauspieler). Mir persönlich fehlen vor allem originelle Einzelepisoden die dem Science Fiction-Genre neue Impulse verleihen (so wie damals bei TNG).

Die größte Problematik für mich ist aber wie bereits erwähnt die fehlende Verbindung zwischen TOS und Discovery, die zwar zeitnahe angelegt sind, aber überhaupt nicht zusammenpassen. Selbst wenn Discovery als Serie besser wäre, hätte ich damit immer noch ein Problem. Vielleicht gelingt den Machern noch eine Annäherung an die Original-Serie, aber ich persönlich bezweifle das, weil man merkt dass sie nicht verstehen was Star Trek eigentlich ausmacht und es wahrscheinlich von Anfang an kein Thema war darauf zu achten, dass die Serie ins Star Trek-Universum passt. Nennt man die Fans dann Hater, macht man es sich zu leicht. Die Kritik ist durchaus berechtigt und nicht jeder muss ein "Hater" sein, nur weil er sich kritisch zu etwas äußert.
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Terranigma
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery (Spoilerthread)

Beitrag von Terranigma »

Habe bisher nicht in den Thread geschaut, aber man kann wohl sagen: "You're not amused."


Die Tonalität der Serie unterscheidet sich erheblich von anderen Star Trek-Serien ... und ich kann damit sehr gut leben. Die Serie erhält allerlei Kritik, die ich teils teile, teils werden allerdings auch die Stärken der Serie zu schnell ignoriert. Die gesamte Prämisse der Serie, dass Spock eine unbekannte Schwester hat ist ein Griffs ins Klo. Man eröffnet sich damit keinerlei erzählerischen Möglichkeit, sondern tanzt auf einem Minenfeld und missversteht die am Rand stehenden Angstschreie mit Jubel. Ich kann Michael nicht mit Spock in Verbindung setze und kaufe der Serie diese gesamte Prämisse nicht ab. Ich verstehe nicht, was die Autoren da geritten hat. Michael ist als Charakter bereits derart beladen, da hätte es diese familiäre Beziehung nicht noch benötigt. Die Erzählung der ersten Staffel war - milde gesagt - unausgewogenen, mit extremen Qualitätssprüngen zwischen den einzelnen Folgen. Viel zu viele Handlungsstränge, abrupte Wendungen und Tode, die dann doch keine Tode waren zusammen mit zu wenig Zeit, um das alles auszuerzählen. Aber: es war die 1. Staffel einer Star Trek-Serie. Wir könnten den Vergleich aufmachen und DIS gegen DS9 oder TNG antreten lassen und da würde ich sagen, hatte ich weitaus mehr Spass mit der 1. Staffel von DIS als jeder anderen Star Trek-Serie. Der Einstieg der Serie war holprig. Allerdings hat das eine gewisse Tradition im Star Trek-Franchise. Die Unstimmigkeiten und Probleme während der Produktion haben wohl ebenfalls nicht geholfen.

Nehme ich nun die 2. Staffel kann ich erkennen, wie viel Potential die Serie hat. Sie hat Charaktere, die funktionieren, wenn man ihnen die Bühne bietet: Pike ist großartig, Saru interessant, mit Tilly als Comicrelief kann ich wunderbar leben, Stamets ist sympathisch und Reno - die gute Frau hat leider kaum Auftritte - könnte sich gut einfügen. Die Serie hat fähige Schauspieler, denen man lediglich mal Zeit geben müsste, um ihren Job zu erledigen. Die Serie sieht großartig aus. Aliens sehen aus wie Aliens. Fremde Welten sehen aus wie fremde Welten, anstatt wie Außenaufnahmen in kanadischen Nadelwäldern. Das Grundmysterien von Staffel 2 - "Sonderbare Zeichen, womöglich aus der Zukunft" - trägt für mich. Worunter die Serie leidet ist Michael, welche im Mittelpunkt des Universums zu stehen scheint. Sie war erheblich in den Krieg in Staffel 1 involviert und ist nun auch persönlich in die zentrale Handlung von Staffel 2 involviert, aufgrund von Spock. Das ist zu viel für einen Charakter. Dieses Konstrukt mit Michael als Dreh- und Angelpunkt von allen tut der Serie nicht gut. Wenig überraschend sind die Höhepunkt von Staffel 2 genau jene Folgen, wo Michael nicht im Mittelpunkt steht. Und solche Höhepunkte hat die Serie.


Der moderne Look, etc. pp. stört mich null. TOS sah aus wie TOS, weil es eine LowBudget-Serie der 60er war, nicht weil die Macher wirklich glaubten, dass die Zukunft so aussehen würde. Dass DIS insofern als eine heutige Vision derselben Zukunft ein anderes Artstyle bemüht, das stört mich nicht. Ich bin Fan - DS9! :dance: - aber ich sehe TOS aus seiner Zeit heraus, ebenso nun auch DIS. Umgekehrt finde ich es sogar ganz interessant, eine moderne Perspektive auf dieselbe fiktive Zukunft zu bekommen. Es ist ja absehbar, dass man in der nächsten Folge auf Talos IV auf die Talosianer sehen wird, welche auch in TOS auftraten. So ganz nüchtern bin ich schon neugierig, wie sie Talos IV, usw. in DIS umsetzen werden. Ich sehe das gelassen. Dann wiederum hat mich TOS als Serie nie irgendwie ... berührt. Die Serie war 20 Jahre vor meiner Zeit und ich habe sie immer nur mit eher historischen Interesse geschaut, aber habe weder sonderlich viel Spass mit der Serie gehabt noch sonst irgendeine Empfindung. Star Trek begann für mich mit TNG und erreichte ihren Höhepunkt mit DS9. Wenn DIS insofern die Zeit um TOS ästhetisch neu interpretiert, so kann ich damit gut leben. Auch die neuen Elemente von DIS erträgt mein Suspension of Disbelief ganz gut. Den Sporedrive, etc. pp. kann ich ganz gut damit abhaken, dass er früher oder später als geheim eingestuft und daher in späteren Serien nie erwähnt wird.

Für mich fügt sich DIS ins Star Trek-Universum ein. Ich begegne der Serie mit einer gewissen Nachsicht, mit der ich auf VOY - "Wir haben nur noch minus 47 Photonentorpedos" - begegnen musste. DIS hat erkennbare Mängel. Aufgrund der Stärken, welche die Serie hier und dort durchblitzen lässt - Artdesign, Produktionsaufwand, Schauspieler, Pike! - kann ich aber nachsichtig sein. Das war ich bei den Troi-Folgen von TNG, den "Kirk verliebt sich in leicht bekleidete Frau"-Folgen von TOS oder den Chakotay-Indianer-Folgen von VOY allerdings auch. Naja, gut. DS9 war halt einfach durchgehend gut, während bei ENT alle Nachsicht nichts half. DIS macht halt Spass und zeigt mir endlich mal fremde Welten, die wirklich wie fremde Welten aussehen. Im Vergleich zu Staffel 1 scheint mir DIS durchaus auf dem Weg der Besserung, weshalb ich für Staffel 3 milde optimistisch bin.
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Axel
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery (Spoilerthread)

Beitrag von Axel »

Ob man solche Vorträge in 30-40 Jahren auch über die Fantasy-Pilzsuppe in der Disco halten kann? Ich wage es mal zu bezweifeln!
https://www.youtube.com/watch?v=VuCCbZQzmYU

Eben auch ein wichtiger Grund, was Star Trek damals zu dem gemacht hat was es war: Die technischen Visionen!
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LegendaryAndre
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery (Spoilerthread)

Beitrag von LegendaryAndre »

Axel hat geschrieben: 3. Mär 2019, 00:49 Ob man solche Vorträge in 30-40 Jahren auch über die Fantasy-Pilzsuppe in der Disco halten kann? Ich wage es mal zu bezweifeln!
https://www.youtube.com/watch?v=VuCCbZQzmYU

Eben auch ein wichtiger Grund, was Star Trek damals zu dem gemacht hat was es war: Die technischen Visionen!
Ein toller Vortrag! Ich zitiere: " Science Fiction wie STAR TREK ist nicht nur Unterhaltung, sondern erfüllt auch einen ernsten Zweck. Sie erweitert die menschliche Vorstellungskraft" - Prof. Stephen Hawking über Star Trek

Das ist genau das, was man miteinbeziehen sollte, wenn man eine neue Star Trek-Serie macht. TOS und TNG waren zur jeweiligen Zeit ein Paradebeispiel dafür. Bei Deep Space Nine ging es um Konflikte (Politik, Religion), während Voyager zwar actionlastiger ausgerichtet war, aber immer noch neue Ideen geliefert hat. Enterprise war dahingehend deutlich schwächer, hatte aber eine starke letzte Staffel. Bei Discovery hat man offenbar darauf verzichtet, sich mit neuen möglichen Technologien auseinanderzusetzen. Ich glaube das kann ich noch ergänzend meinem letzten Beitrag hinzufügen. Zumindest ich als Fan habe mir erhofft, dass das bei der Entwicklung der Serie berücksichtigt wird.
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Terranigma
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery (Spoilerthread)

Beitrag von Terranigma »

Axel hat geschrieben: 3. Mär 2019, 00:49 Ob man solche Vorträge in 30-40 Jahren auch über die Fantasy-Pilzsuppe in der Disco halten kann? Ich wage es mal zu bezweifeln!
https://www.youtube.com/watch?v=VuCCbZQzmYU
Dasselbe lässt sich ebenso über VOY, DS9 und ENT sagen. TOS - und in Ansätzen wohl auch noch TNG - war in technischer Hinsicht visionär, aber alle folgenden Star Trek-Serien waren es nicht. Sie haben in technischer Hinsicht auf das Fundament von TOS und TNG aufgebaut und es nicht mehr sonderlich erweitert, außer eben durch ihr jeweils eigenes Technobabble. Über DIS wird man sicherlich keine derartigen Vorträge halten, über VOY, DS9 und ENT allerdings ebenso wenig. Das erscheint mir kein Maßstab für die Qualität einer SciFi- oder Star Trek-Serie zu sein. Star Trek ist nicht nur TOS. Technik ist in Star Trek Unterhaltung, zumindest seit den letzten 40 Jahren.

Ich kann verstehen, dass man mit dieser Richtungsänderung nicht zufrieden ist. Aber in dem Fall erscheint es mir verspätet diese Kritik nun ausgerechnet an DIS anzubringen, während sie auf die letzten drei Serien ebenso anwendbar ist. Zumindest DS9 erhielt seiner Zeit ja auch viel Kritik, weil die Serie sich zu stark von dem entfernt hat, was aus Sicht einiger Fans das wahre Star Trek sei, nämlich eine Utopie der Zukunft - DS9 war für viele zu konfliktbeladen. Nun ist DS9 allerdings Kanon und hat gezeigt, dass Star Trek nebst utopischen Picard-Monologen auch etwas anderes sein kann. So aus dieser Perspektive gehe ich auch an DIS heran. Anstatt der Serie vorzuwerfen, dass sie nicht meiner Vorstellung von Star Trek - die bei vielen wohl auf TOS oder TNG basiert - basiert entspricht, verstehe ich sie so, dass sie die Definition erweitert, was alles Star Trek sein kann. Das hat DS9 seinerzeit auch getan. Das muss man natürlich nicht mögen. Aber die Kritik, das sei kein wahres Star Trek, erscheint mir engstirnig. Solange es gut ist, darf Star Trek sein, was es sein möchte.

... womit ich jetzt nicht sagen will, dass DIS gut ist. Aber ich sehe in Staffel 2, dass das Writing der Serie im Vergleich zu Staffel 1 wesentlich solider geworden ist. Wahres Star Trek hin oder her, ich habe mit DIS weitauas mehr Spass als zuletzt mit ENT. Das ist kein großes Kompliment, aber immerhin. Sollte die Qualität des Writings besser werden, darf DIS gerne bleiben. Mit Lorca und Pike haben sie in nur jeweils einer Staffel zwei der wohl charismatistischen Captains im Franchise geschrieben.


PS: Das Mycelial network basiert doch auf dem Mycelium, einem Pilz dessen Ausläufer sehr große Distanzen zurücklegen können und als größter Organismus auf der Erde zählt. DIS greift hier insofern eine Idee aus der Biologie, anstatt Physik auf - was für Star Trek-Verhältnisse durchaus originell ist - und sagt, dass es so ein Mycelium auch im Subraum gäbe. Der Charakter Paul Stamets ist ja sogar dem Namen nach einem Mykologen nachempfunden, der über solche Netzwerke auf der Erde schreibt, Mycelium Running. Natürlich ist's ein großes Sprung, sowas nun auf den Weltraum zu übertragen. Aber völlig aus der Luft gegriffen ist's nicht. Am Ende ist's halt Technobabble. Genauso wie 74,39% aller Technologie und Wissenschaft in Star Trek auch. Sobald ein Charakter von Tachyonen redet weiß man als Zuschauer, das es jetzt absurd wird. VOY hat einen da konditioniert. ;)
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery (Spoilerthread)

Beitrag von plastikhaufen »

Ich kann nur zustimmen. Die Captains Pike und Lorka sind echt gut. Es mag kein klassisches Star Trek sein. Aber ich finde das jetzt nicht grundlegend schlecht. Ich finde DIS schafft den Spagat echt gut mit zusammenhängender Story und trotzdem einzelnen Folgen. Ich erinnere immer wieder gerne daran, dass TNG in den ersten Staffeln echt absurde Folgen hatten.
Lorka ist und bleibt einer seit langem genialen Bösewichte.
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Alienloeffel
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery (Spoilerthread)

Beitrag von Alienloeffel »

Terranigma hat geschrieben: 3. Mär 2019, 10:53 ...

PS: Das Mycelial network basiert doch auf dem Mycelium, einem Pilz dessen Ausläufer sehr große Distanzen zurücklegen können und als größter Organismus auf der Erde zählt. DIS greift hier insofern eine Idee aus der Biologie, anstatt Physik auf - was für Star Trek-Verhältnisse durchaus originell ist - und sagt, dass es so ein Mycelium auch im Subraum gäbe. Der Charakter Paul Stamets ist ja sogar dem Namen nach einem Mykologen nachempfunden, der über solche Netzwerke auf der Erde schreibt, Mycelium Running.
...
Das Mycel sind die vegetativen Ausläufer von Pilzen und bilden die charakteristischen netzartigen Strukturen aus (auch hyphae genannt). Diese können mit Septa versehen sein (Einzelne Abschnitte sind getrennt und jede Zelle hat ein eigenes Set an Organellen etc.) oder ohne (coenocytic hyphae - keine separaten Zellen aber durchaus mehrere Zellkerne). Das hat fast jeder Pilz (Ausnahmen sind einzellige Pilze wie Hefe). Der Pilz den du meinst heißt Armillaria ostoyae und ist eine Kolonie (quasi ein Individuum) die, wie du schon sagst, als größter Organismus der Welt beschrieben ist. :geek:

Was meinst du denn mit den Distanzen? Der Pilz ist ja nunmal da wo das Mycel und die Zellen sind.

@topic: Ich fand die letzte Folge echt unterhaltsam. Diese ganze Handlung hat vermutlich vorne und hinten plotholes, aber die fielen in der letzten Folge nicht so auf. Den Wink auf den TOS piloten fand ich ebenfalls sehr witzig. Kann man nach wie vor gucken.
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LegendaryAndre
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery (Spoilerthread)

Beitrag von LegendaryAndre »

Die letzte Episode (Gedächtniskraft) würde ich fast als die bisher beste Folge der zweiten Staffel bezeichnen, die es auch schafft einen Bezug zu TOS herzustellen. Bislang war es die einzige Folge die mich diese Verbindung hat spüren lassen. Obwohl der originale Spock (Nimoy) für mich unersetzbar bleibt, finde ich dass der Darsteller selbst okay ist, auch wenn er ganz anders aussieht und eine andere Präsenz ausstrahlt als Nimoy in seiner einstigen Kultrolle. Auch die Entwicklung von Culber in Verbindung mit Stametz ist gelungen und war für mich interessant. Lobenswert ist Anson Mounts Darstellung als Christopher Pike. Schon interessant wie schlecht die ersten Folgen von Staffel 2 waren und wie groß der Unterschied zu diesen mit den letzten Episoden nun geworden ist.
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery (Spoilerthread)

Beitrag von tidus89 »

Die letzten zwei Episoden haben mich auch ein wenig versöhnt mit der Serie. Ich bin aber nicht sicher, ob es an höherer Qualität liegt, oder einfach an Nostalgie und daran, dass mein Anspruch und meine Erwartungen im Laufe der Serie gesunken sind. Jetzt lasse ich mich halt berieseln und gut, denke nicht mehr drüber nach. Bringt ja eh nix.
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