Liebe, Hass und Star Trek Discovery (Spoilerthread)

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toxic_garden

Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery

Beitrag von toxic_garden »

Axel hat geschrieben:Was halt auch cool ist, ist, dass die Crew schon nach so wenigen Episoden einen ans Herz gewachsen ist. Etwas, was STD so vollkommen abgeht!
Jaaaa, alleine der Captain schon! Er wirkt unbeholfen, ohne dabei trottelig zu sein. Das macht ihn schon äußerst sympathisch.
"So you built some kind of Anti-Banana-Ray? That's....good i guess" :D
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TechniKadger
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery

Beitrag von TechniKadger »

Jaja, ist ja schon gut. Ich werd mir The Orville anschauen. ;)

(Bei der Ausführung zur Folge mit den Geschlechteridentitäten habe ich innerlich gejubelt)
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Desotho
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery

Beitrag von Desotho »

Mann kann ja beide Serien gucken und mögen (so halte ich es).
Zur letzten Discovery Folge: Die Entführung war letztendlich nur ein Vehikel um bestimmte Situationen und gelegenheiten zu schaffen. Das ist erstmal ok.
Es ist natürlich doof wenn dann manche Sachen so unglaubwürdig erscheinen dass es einen rausreisst und das war in Folge 5 definitiv so.
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Wudan
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery

Beitrag von Wudan »

toxic_garden hat geschrieben: währenddessen im Gefängnis: zum Glück wird jeder Raum in einem GE-FÄNG-NIS-SCHIFF nur von einer Tür gesichert. Hat man die zwei Wachen erstmal übermannt, ist die restliche Flucht inkl. Star Wars-like Raumgleiter knacken ein Kinderspiel. Die Dinger sind scheinbar grundsätzlich schlechter gesichert als ein 1987er Skoda. Und man schießt natürlich nicht noch mal auf die Olle, damit sie wirklich tot ist, sondern lässt sie so "Phantom der Oper"-mässig mit halben Kopf liegen. What could possibly go wrong?!
krönende Mitte: "wir finden kein Lebewesen, dass genetisch kompatibel ist. Hmm....hach, ich spritz mir die Pampe einfach mal selbst!"
Danach so: das Vieh verliert bis auf 1% jegliches Wasser im Körper. Zum Glück ist das FUCKING WELTALL ja total voll von Wasser, deswegen quillt es da wieder auf, weil es ja "frei" ist. Argh!!

Die Pilotfolge fand ich ja echt gut und so, aber diese jetzt ist mal der totale Unfall. I am shocked!
Interessant, tatsächlich hab ich die Folge ganz anders wahrgenommen. Ich glaube das war für mich bisher sogar die beste.
Erstmal: warum ist der Captain am Anfang überhaupt in dem Shuttle? Hab ich da gerade geblinzelt, als das erklärt wurde?
Da musst du aber recht lange geblinzelt haben :D Eigentlich wars recht offensichtlich das er auf dem Rückflug vom HQ war von seiner Unterredung mit dem Admiral. (ja klar hätte man auch beamen können usw.. egal^^)
Und das schlaueste, was man so machen kann, ist genau DAS Schiff hin zu schicken, das die Geheimnisse an Bord hat, auf das die Klingonen scharf sind.
Dafür ist es auch das Schiff das am schnellsten rein und wieder raus kann und zudem sehr schnell unterschiedliche Orte absuchen kann. Macht für mich durchaus Sinn.

Die Flucht klappte überraschend einfach, ja. Aber das sind halt die typischen kleinen Ungereimtheiten die durchaus auch in anderen ST Serien vorkommen. Dafür gabs dort interessante Hintergrund Infos über den Captain und seine schräge Persönlichkeit wurde teilweise erklärt. Er kam mir überhaupt zum ersten mal menschlich vor.

Das mit dem selber spritzen, Hand aufs Herz - welcher engagierte ST Charakter hätte das nicht auch getan? :D

Auch Burnham war mir zum erstmal mal nicht völlig unsympathisch, und ich glaub zum ersten Mal in der Serie hat sie echt gelächelt (omg!).

Dann zum Schluß noch der Reveal des schwulen Paares auf dem Schiff, fand ich auch gut. Sollte man honorieren, kommt insgesamt zu selten in TV/Kino vor.

Insgesamt eine runde Folge diesmal, bin zufrieden.
toxic_garden

Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery

Beitrag von toxic_garden »

Wudan hat geschrieben:
Erstmal: warum ist der Captain am Anfang überhaupt in dem Shuttle? Hab ich da gerade geblinzelt, als das erklärt wurde?
Da musst du aber recht lange geblinzelt haben :D Eigentlich wars recht offensichtlich das er auf dem Rückflug vom HQ war von seiner Unterredung mit dem Admiral. (ja klar hätte man auch beamen können usw.. egal^^)
Und der Weg zwischen de HQ und dem Schiff ist ein Bereich, in dem ein klingonisches Schiff mal eben so auftauchen kann, ein Shuttle entführt und wieder abhaut, ohne, dass irgendwer das mitbekommt? :snooty:

Nee nee nee. Da war in der Folge einfach _zu_ viel, über das ich mich geärgert habe. Alles im Einzelnen ist total okay, hat man immer, aber diese Masse an unlogischen Handlungen und deren Konsequenzen wirkt für mich einfach wie saumäßig schlechtes Storywriting.

Um aber auch mal was Positives anzumerken: ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben. Die nächsten Folgen werden trotzdem noch brav geschaut. Vielleicht schwingt sich das ja doch alles noch ein. Oder meine Meinung wird weiter zementiert. Was auch nicht schlecht ist, dann kann ich wenigstens wieder sagen "hab ich schon längst gesagt". Und das mache ich erschreckend gerne.
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Wudan
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery

Beitrag von Wudan »

Axel hat geschrieben: A) Wurde schon vor Jahren bei Star Trek New Voyages viel glaubwürdiger ein schwules Pärchen gezeigt.
Da musste ich eben direkt nachschauen was das überhaupt ist. Fanmade? Zählt nicht! Kann ja jeder kommen^^
B) Nenne mir eine Serie in den letzten Jahren, die keine Quoten-Figuren für die LGBT Community hat.
Da fallen mir spontan wenig bis gar keine ein, was aber nicht viel heissen muss, ich schaue nicht so viele Serien.
dann kann ich wenigstens wieder sagen "hab ich schon längst gesagt". Und das mache ich erschreckend gerne.
Ha! Ich auch! :D
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TechniKadger
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery

Beitrag von TechniKadger »

Ne, Axel hat schon recht. Dass LGBTQ-Charaktere in Serien dargestellt werden, ist heutzutage Usus.
Ich störe mich nur an dem Ausdruck der "Quoten-Figuren". Kann ja auch einfach sein, dass Serienersteller tatsächlich unterschiedliche Lebensweisen repräsentieren wollen, und nicht einfach nur Figuren einbauen um 'ne Quote zu erreichen.

Hier mal eine Auflistung der (amerikanischen) Serien, die ich dieses Jahr geschaut habe, und in welchen LGBTQ-Charaktere prominent vorkommen bzw. ein Storyelement sind:

The Wire: ✓
Black-ish: ✓
Big Little Lies: ✓
Silicon Valley: ✗
House of Cards: ✓
Shameless: ✓
Orange is the New Black: ✓✓✓
Sense8: ✓✓✓✓✓✓✓✓✓✓✓...
Narcos: ✓
South Park: ✓?
Neo Yokio: ?
Mr. Robot: ✓
American Vandal: ✗

Ist vielleicht nur eine Filterbubble, die sich meinem Geschmack richtet. Aber mir scheint's nicht, als wäre das in anderen Serien großartig anders.
Eine Serie heutzutage dafür zu loben, dass sie LGBTQ-Charaktere hat, ist, wie sie dafür zu loben, dass sie in Farbe geschossen ist. Mittlerweile sind wir zum Glück an dem Punkt angekommen, dass die Repräsentation etwas stinknormales ist, so wie es sein sollte.

Edit: Achja, Sulu wurde ja auch als homosexuell geretconned. Von daher auch im offiziellen Star Trek nichts extrem Neues.
Zuletzt geändert von TechniKadger am 18. Okt 2017, 22:25, insgesamt 1-mal geändert.
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TechniKadger
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery

Beitrag von TechniKadger »

Btw.: War Discovery schon vor dieser Folge explicit? Ist mir erst jetzt aufgefallen.
Nett. Macht die Serie jedoch nicht gut.
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Terranigma
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery

Beitrag von Terranigma »

LePuedel hat geschrieben:Es geht ja nicht ums Unterhalten, sondern ob das Label Star Trek gerechtfertigt ist.
Es ist ein Ableger des Star Trek-Franchise und damit eine Star Trek-Serie. Ob diese Star Trek-Serie dem entspricht, was du mit Star Trek verbindest, ändert ja nichts daran, dass es eine Star Trek-Serie - ggf. in ihrer Tonalität nur eine, die dir nicht zusagt. Aber die Frage, was das wahre Star Trek sei, erinnert mich an Diskussionen bzgl. Religion, was denn z.B. das wahre Christentum sei, o.Ä. Im Endeffekt ist's eine Geschmacksfrage, was man persönlich mit Star Trek verbindet, wie flexibel die eigene Definition da ist oder wie eng. Insofern erscheint mir die Frage wenig diskustabel ... für dich ist's kein Star Trek, für andere - mich eingeschlossen - schon. Ich sehe in DIS eine Star Trek-Serie, die eine andere Tonalität hat. Eben Star Trek wie ich's bisher nicht kannte, aber natürlich Star Trek.
echtschlecht165 hat geschrieben:Bisher war DS9 für mich immer einfach nur das dreckige Actionstartrek. Aber jetzt wo ich ein wenig die Zusammenhänge mitbekomme bin ich absolut begeistert, wenn das so weitergeht, wird DS9 meine absolute Lieblingsserie.....aus allen Genres.
DS9 ist großartig. Nicht nur die fraglos - ja, da sind keine Fragen zugelassen! - beste Star Trek-Serie, sondern auch die beste SciFi- oder sonstwas-Serie. Der Cast ist großartig und mit dem Ende von Staffel 3 legt die Serie endlich einen roten Faden und wird besser und besser. Ich würde DS9 so gerne mal wieder schauen, aber die SD-Qualität auf einem großen Fernseher ertrage ich nicht mehr. Das Bild ist so mies. :(
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toxic_garden

Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery

Beitrag von toxic_garden »

Terranigma hat geschrieben:Aber die Frage, was das wahre Star Trek sei, erinnert mich an Diskussionen bzgl. Religion, was denn z.B. das wahre Christentum sei, o.Ä. Im Endeffekt ist's eine Geschmacksfrage, was man persönlich mit Star Trek verbindet, wie flexibel die eigene Definition da ist oder wie eng. Insofern erscheint mir die Frage wenig diskustabel ... für dich ist's kein Star Trek, für andere - mich eingeschlossen - schon. Ich sehe in DIS eine Star Trek-Serie, die eine andere Tonalität hat. Eben Star Trek wie ich's bisher nicht kannte, aber natürlich Star Trek.
ich nehme die Aussage, die Serie sei "nicht mehr Star Trek" einfach als eine verkürzte Form einer eigentlich längeren Aussage wahr, die da (wie in meinem Fall) wäre: es fügt sich nicht in die Tonalität der bisherigen Ableger ein. Weder im Storytelling, noch in den Charakteren und erst recht nicht in der moralischen Tiefe der Handlungsstränge.

Klar ist es Star Trek, weil ein Star Trek-Label drauf klebt. Und die Narration schmeckt auch so ungefährt danach. Aber das ist eben nur das Label. Ist Rügenwalder Veggi-Teewurst wirklich noch eine Wurst? Teilt sie die Ideale, Dogmen und Charakterzeichnungen mit einer groben pommerschen Gutsleberwurst? Oder klebt da nur das selbe Etikett drauf, während das eine widerliche Pampe und das andere ein köstlicher Brotaufstrich ist?
Ich würde DS9 so gerne mal wieder schauen, aber die SD-Qualität auf einem großen Fernseher ertrage ich nicht mehr. Das Bild ist so mies. :(
Wurde das nicht bei Netflix inzwischen auch in HD remastered? Zumindest VOY konnte man sehr gut schauen, keine Spur mehr von den original PAL-Formaten.
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Terranigma
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery

Beitrag von Terranigma »

toxic_garden hat geschrieben:ich nehme die Aussage, die Serie sei "nicht mehr Star Trek" einfach als eine verkürzte Form einer eigentlich längeren Aussage wahr, die da (wie in meinem Fall) wäre: es fügt sich nicht in die Tonalität der bisherigen Ableger ein. Weder im Storytelling, noch in den Charakteren und erst recht nicht in der moralischen Tiefe der Handlungsstränge.
Stimme ich zu. In der Hinsicht gibt es wohl denke ich auch gar keinen Widerspruch. Uni sono dürfte jeder zustimmen, dass DIS eine ganz andere Tonalität und Ästhetik anstrebt als vorherige Star Trek-Serien. Die Frage ist nun wohl nur, ob man das für sich dennoch als Star Trek einordnen kann oder nicht. Ich kann es und würde sagen, dass DIS weiterhin Star Trek ist, aber eine andere Art von Star Trek. Persönlich erscheint mir DIS wie eine konsequente Weiterentwicklung von DS9. Die Serie setzte am Ende ja auch auf einen roten Faden, auf zwielichtigere Charaktere, auf einen Krieg als Rahmenhandlung und die Utopie der Föderation wurde von Innen und Außen stärker bedroht als je in einer anderen DS9-Serie. Gab deshalb wohl auch damals Star Trek-Fans, den dies nicht zusagte, aber ich fand es großartig. Als DS9-Fan fühle ich mich bei DIS insofern eigentlich ganz wohl.

Aber ich glaube da diskutieren wir hier im Endeffekt nur über eine Geschmacksfrage, nicht über DIS. Ob man DIS für sich als Star Trek versteht oder nicht, ... naja, das muss jeder mit sich selbst aushandeln. ;)
toxic_garden hat geschrieben:Wurde das nicht bei Netflix inzwischen auch in HD remastered? Zumindest VOY konnte man sehr gut schauen, keine Spur mehr von den original PAL-Formaten.
Nein, leider nicht. Ein wirkliches Remaster haben nut TOS und TNG erhalten, die dafür aber auch wirklich großartig aussehen. Wenn ich DS9 aber auf einem 4K-Fernseher schaue, dann ... ist das einfach nicht schön, gerade da die Serie auch allgemein recht dunkel gehalten ist. Ich hoffe auf ein richtiges DS9-Remaster, aber das wird wohl nie kommen.
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Feamorn
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery

Beitrag von Feamorn »

toxic_garden hat geschrieben: Klar ist es Star Trek, weil ein Star Trek-Label drauf klebt. Und die Narration schmeckt auch so ungefährt danach. Aber das ist eben nur das Label. Ist Rügenwalder Veggi-Teewurst wirklich noch eine Wurst? Teilt sie die Ideale, Dogmen und Charakterzeichnungen mit einer groben pommerschen Gutsleberwurst? Oder klebt da nur das selbe Etikett drauf, während das eine widerliche Pampe und das andere ein köstlicher Brotaufstrich ist?
Also die Rügenwalder Veggie "Leberwurst" (mit Schnittlauch) ist ein köstlicher Brotaufstrich, mindestens ebenbürtig zum Original. ;)

Zum Thema: ich habe mit Discovery immer noch viel Spaß (trotz einigen Kritikpunkten bzgl. Unsauberkeiten und Dingen die mir stilistisch schlicht (noch?) nicht gefallen).
Wirklich geärgert habe ich mich, aus deinen oben gelisteten Punkten, in der aktuellen Folge tatsächlich nur darüber, dass sich das Targigrade im leeren Raum einfach wieder rehydriert hat...
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LePuedel
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery

Beitrag von LePuedel »

Terranigma hat geschrieben:
LePuedel hat geschrieben:Es geht ja nicht ums Unterhalten, sondern ob das Label Star Trek gerechtfertigt ist.
Es ist ein Ableger des Star Trek-Franchise und damit eine Star Trek-Serie. Ob diese Star Trek-Serie dem entspricht, was du mit Star Trek verbindest, ändert ja nichts daran, dass es eine Star Trek-Serie - ggf. in ihrer Tonalität nur eine, die dir nicht zusagt. Aber die Frage, was das wahre Star Trek sei, erinnert mich an Diskussionen bzgl. Religion, was denn z.B. das wahre Christentum sei, o.Ä. Im Endeffekt ist's eine Geschmacksfrage, was man persönlich mit Star Trek verbindet, wie flexibel die eigene Definition da ist oder wie eng. Insofern erscheint mir die Frage wenig diskustabel ... für dich ist's kein Star Trek, für andere - mich eingeschlossen - schon. Ich sehe in DIS eine Star Trek-Serie, die eine andere Tonalität hat. Eben Star Trek wie ich's bisher nicht kannte, aber natürlich Star Trek.
Es ist ja eben nicht nur die Tonalität, die verändert wurde. Es ist das ganze Konzept, wie die Welt in Star Trek funktioniert. Und nur weil ich auf meinen Aldi Schokodrink Müller raufschreibe, wird daraus immer noch keine Müller Milch ;)

Wie gesagt auch alle bisherigen Star Trek Serien hatten ihre eigenen Tonalitäten, die sie klar voneinander unterschieden. Andererseits, würde man das Label bei allen Serien weglassen und die klassischen Speziesnamen, man wüsste bei den alten Serien immer noch, dass es sich um eine Star Trek Serie / Folge handelt. Weil immer wieder der gleiche Wertekanon etabliert wurde.
Bei Discovery würde das nicht funktionieren. Würde man das Label wegnehmen und das Namedropping unterlassen, hätte man eine auf Hochglanz polierte, moderne Actionweltraumserie mit schlechtem Writing. Aber aus sich heraus kann die Serie zu keinem Zeitpunkt deutlich machen, dass sie Star Trek ist.
Und nein, ich definiere Star Trek auch nicht über die klassische Schiffsform der Förderation oder dem Aussehen einzelner Spezies.
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery

Beitrag von echtschlecht165 »

Axel hat geschrieben:
Terranigma hat geschrieben: DS9 ist großartig. Nicht nur die fraglos - ja, da sind keine Fragen zugelassen! - beste Star Trek-Serie, sondern auch die beste SciFi- oder sonstwas-Serie.
*hust* Babylon 5 *hust*
Putzt mit DS9 aber mal sowas den Boden auf. ;)
B5 steht noch auf einer Liste. Die Serie hatte, als sie im TV lief, bei mir das gleiche Problem wie DS9, die Kontnuität. Ich war nie ein regelmäßiger Fernseher und meinen Schedule nie nach dem Fernsehprogramm ausgerichtet, und so habe ich das große ganze nie verstanden.
Abgesehen davon hatte ich sie immer als billigen Startrekabklatsch abgestempelt. Zu Unrecht zwar, wie mir auch schon damals in der Schule von den Geeks versichert wurde. Aber man weiss ja, wwie schwer man liebgewonnene Vorurteile ablegt :-)
Aber vom Design der Aliens usw. war ich auch nie so begeistert.

Wo kann man B5 legal schauen? Irgendwann muss ich diese Bildungslücke schließen.
Terranigma hat geschrieben:Ein wirkliches Remaster haben nut TOS und TNG erhalten, die dafür aber auch wirklich großartig aussehen. Wenn ich DS9 aber auf einem 4K-Fernseher schaue, dann ... ist das einfach nicht schön, gerade da die Serie auch allgemein recht dunkel gehalten ist. Ich hoffe auf ein richtiges DS9-Remaster, aber das wird wohl nie kommen.
ich schaue es auf Tablet, da fällt das nicht auf. Aber ich bin in dieser Hinsicht sehr schmerzbefreit.
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Desotho
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery

Beitrag von Desotho »

Axel hat geschrieben: Naja, ich nehme das schon häufig so wahr. Einfach weil diese Charaktere mir ZU sehr über ihre Sexualität definiert werden. Man ist vielfach immer noch nicht dahingekommen Homosexualität als etwas ganz normales darzustellen.
Aber ist es die Darstellung oder nicht doch eher die Wahrnehmung? Um als normal empfunden zu werden muss es eben auch gezeigt/verwendet werden.

Als Jack Harkness in Torchwood eine heiße Bettszene mit 'nem Kerl hatte dachte ich auch: Oha ..
Aber in wie vielen Serien sehen wir Hetero-Bettszenen und die kommen völlig normal rüber? Man ist halt dran gewöhnt, es ist nichts ungewöhnliches.

Der Kuss zwischen Kirk und Uhura war damals doch wohl auch ein Riesending. Das würde heute wohl nicht mal mehr nen AfD Anhänger hinterm Ofen vorholen.
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery

Beitrag von Terranigma »

Axel hat geschrieben:Naja, ich nehme das schon häufig so wahr.
Das liegt dann doch aber an deiner Wahrnehmung. :think:
Zuletzt geändert von Terranigma am 19. Okt 2017, 12:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery

Beitrag von Terranigma »

Axel hat geschrieben:Das hat aber Nullkommanull mit meinem moralischen Kompass zu tun, allein weil ich selbst bisexuell bin. Aber muss ich solche Informationen unbedingt preisgeben? Braucht ihr diesen Kontext so unbedingt dringend? Dann bitte!
Es geht nicht um deinen moralischen Kompass, sondern um deine Wortwahl. Ich finde das Gerede von "Quoten-<Irgendwas" sehr ... abstoßend. Ich rede damit nicht von dir - dich kenne ich nicht - sondern von der Wortwahl. "Quoten-Figur" für die LGBTQ-Community meint im Endeffekt "Quoten-Schwuler" und da kommen mir sofort Diskussionen vor dem Release zu Star Wars Episode VII in den Sinn, wo von "Quoten-Negern" gesprochen wurde. Halt einfach deshalb, weil da ein schwarzer Protagonist ist. Ich kann mit dem Ausdruck deshalb so wenig anfangen, weil dieser Ausdruck ja zuerst etwas über den Rezipienten, nicht das Werk aussagt. Die Unterstellung ist ja, dass diese "Quoten-Minderheit" nur deshalb in der Serie ist, weil ... naja, weil man irgendeine Quote erfüllen muss. Wenn dich nur die Darstellung stört, dann sag doch einfach: "Mich stört die Darstellung." Das hat ja nichts mit irgendeiner Quote zu tun.

Wie findest du denn die Darstellung von Stamets in DIS?
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LePuedel
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery

Beitrag von LePuedel »

Es ist doch eine Frage der Inszenierung. Ob Michael eine Frau oder ein Mann ist, ist bisher für die Figur egal. Und egal was man an Geschlecht oder Ethnie ändern würde, es würde nichts daran ändern, dass sie derzeit ein ziemlich schwach geschriebener Charakter ist. In so fern ist die Aufregung dazu Bullshit. Das die Sexualität zwischen dem Doktor und dem Chefmechaniker so explizit aufgedeckt wurde, könnte aber eben deswegen zur Annahme von Quotenfiguren führen, da die Offenlegung keine der beiden Figuren bisher(!) weiter ausdefiniert, sondern Beiwerk ist. Kurz gesagt, mir ist die Sexualität einer Figur egal, so lange mir die Kenntnis darüber nicht irgendwas über den Charakter verrät.
Schöner fand ich es in Star Trek Beyond geregelt. Da wurde eben nicht direkt mit der Kamera draufgehalten, sondern die Begrüßung von Sulu mit seiner Familie war gleichberechtigt neben all den anderen Begebenheiten, während der Ankunft auf der Station festgehalten. Ich fand das eine der wenigen Szenen, wo den neuen Filmen wirklich eine große Geste und eine Verneigung vor der TOS Crew gelungen ist, an der Stelle natürlich insbesondere gegenüber von Georg Takei.
"Aus'm Bauch heraus würde ich sagen, dass es ganz ohne Werbung, und nur userfinanziert, glaub' ich, nicht funktioniert."
Jochen Gebauer - Auf ein Bier Podcast | 29 Mai 2016
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Terranigma
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery

Beitrag von Terranigma »

LePuedel hat geschrieben:Das die Sexualität zwischen dem Doktor und dem Chefmechaniker so explizit aufgedeckt wurde, könnte aber eben deswegen zur Annahme von Quotenfiguren führen, da die Offenlegung keine der beiden Figuren bisher(!) weiter ausdefiniert, sondern Beiwerk ist. Kurz gesagt, mir ist die Sexualität einer Figur egal, so lange mir die Kenntnis darüber nicht irgendwas über den Charakter verrät.
Was meinst du mit "explizit" aufdecken - wie hätte eine "implizite" Aufdeckung ausgesehen?

Aber diesen Maßstab würden wir doch niemals an die Heterosexualität eines Charakters legen, d.h. wenn Stamets mit einer Frau geflitert hättet oder zu seiner Freundin ins Quartier ging, wäre doch niemanden "Quoten-Heterosexueller" in den Sinn gekommen, geschweige denn die Annahme, dass dies nur "Beiwerk" sei. Natürlich ist's nur Beiwerk und sagt nichts über den Charakter aus. Warum sollte sie auch? Die Heterosexuaität eines Charakters sagt in 99% aller Fälle auch nichts über ihn aus, genauso wenig wie die Hautfarbe. Aber ich habe bei derartigen Diskussionen den Eindruck, dass es extra legitimiert werden muss - z.B. durch einen Storyarch - warum ein Charakter nicht heterosexuell, männlich oder weiß ist. Dass Lorca ein weißer Mann ist, verrät mir ja auch nichts über seinen Charakter.
LePuedel hat geschrieben:Da wurde eben nicht direkt mit der Kamera draufgehalten, sondern die Begrüßung von Sulu mit seiner Familie war gleichberechtigt neben all den anderen Begebenheiten, während der Ankunft auf der Station festgehalten.
Ich würde sagen, der Punkt ist doch: du siehst hier einen Reveal. Ich sah da ein Paar, dass sich vor dem Spiegel die Zähne putzte. Hätte dort Stamets mit seiner Freundin gestanden, hättest du das wohl nicht als Reavel empfunden oder würdest nun sagen, die Autoren hätten lieber nicht so mit der Kamera auf Stamets + Freundin halten sollen. Du sagst zwar, es sei dir egal, aber meinem Eindruck nach legst du erkennbar zwei verschiedene Maßstäbe ab. Wenn Picard in TNG mal eine Frau geküsst hat - oder Kirk in TOS -, hielt die Kamera auch drauf und hat deren Heterosexualität explizit gezeigt.
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Re: Liebe, Hass und Star Trek Discovery

Beitrag von toxic_garden »

Terranigma hat geschrieben:Ich würde sagen, der Punkt ist doch: du siehst hier einen Reveal. Ich sah da ein Paar, dass sich vor dem Spiegel die Zähne putzte. Hätte dort Stamets mit seiner Freundin gestanden, hättest du das wohl nicht als Reavel empfunden oder würdest nun sagen, die Autoren hätten lieber nicht so mit der Kamera auf Stamets + Freundin halten sollen. Du sagst zwar, es sei dir egal, aber meinem Eindruck nach legst du erkennbar zwei verschiedene Maßstäbe ab. Wenn Picard in TNG mal eine Frau geküsst hat - oder Kirk in TOS -, hielt die Kamera auch drauf und hat deren Heterosexualität explizit gezeigt.
tja, so ist das halt mit dem "reveal". Er deckt das auf, was unerwartet war. Und eine homoxesuelle Beziehung in dieser Lore ist nunmal etwas, das von der erwarteten Norm abweicht. Kann man jetzt gut finden oder nicht, aber grundsätzlich ist es ein nicht selbstverständliches Ereignis und als solches einer besonderen Betonung wert. Ich hoffe einfach mal, wie der Pudel, dass diese Beziehung für die weitere Story noch ausschlaggebend sein wird. Nicht so ein 08/15 "wir brauchen ne Romanze an Bord"-Quatsch wie zwischen Perris und Belana bei Voyager. Da hat die Beziehung höchstens in 2-3 auf die beiden fokussierten Episoden ne Rolle gespielt und war ansonsten völlig egal.

Wenn jetzt aber der Doktor oder der Chefmechaniker (ich habs nicht so mit Namen) in ihrem Dienst besonders handeln und man als Zuschauer weiss "ahaa! Das macht er bestimmt, weil er gestern mit seinem Mann noch darüber gesprochen hat", dann sind Reveal und Plot verknüpft und ich freue mich.
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