Journalismus
Verfasst: 24. Okt 2017, 11:44
Nachdem mehrfach, auch gerade aus Spieleredakteurssicht, das Thema Journalismus aufgemacht wurde, würde ich diese Diskussion gerne im allgemeinen Bereich fortführen, also auch mit konventionellen Journalismus fortführen.
Drei Thesen würde ich gerne eingangs mal reinstellen, die von Jochen und André vorgestellt wurden.
1. Journalismus muss wieder vom Adressaten, also dem/der Leser/in bezahlt werden, damit er unabhängig sein kann.
Ein hehres Ziel, aber ist das überhaupt möglich, abseits von Nischen wie der Podcast und war jemals dieser Zustand? Zumindest zu meiner Schulzeit hab ich noch gelernt, dass 2/3 bis 3/4 der Einnahmen klassischer Printmagazine nicht über den Verkaufspreis finanziert wird, sondern über darin enthaltene Werbung.
Im Videospielebereich mag das nochmal schwieriger sein, da nahezu alle Werbung die geschaltet wird im (erweiterten) Spielebereich zu finden ist, aber auch bei Tageszeitungen, insbesondere bei Lokalblättern gab es schon immer Diskussionen, ob diese über unschöne Zustände innerhalb einer Firma entsprechend kritisch berichten, wenn diese zugleich einer der Stammkunden der Zeitung ist.
2. „Journalisten müssen darüber berichten, was die Leute wissen müssen und nicht was sie wissen wollen.“
Toller Ansatz von Jochen, aber hier würde mich interessieren, was er genau damit meint und wie er es umgesetzt sieht. Ich lese ja auch in der Zeitung die Artikel die mich interessieren und überspringe jene, die mich weniger interessieren, treffe also meine Auswahl interessensbasiert und habe ja auch kein Ranking, ob ein Artikel ein „must-read-Artikel“ ist. Klar, der Umfang und Positionierung eines Artikels sind ein guter Indikator, aber die Frage nach „was muss ich wissen“ wird ja nicht durchgängig ausgegeben. Ich wähle ja bereist dadurch aus, dass ich eine Zeitung oder den Spiegel lese, ich also über Politik unterrichtet sein möchte, wenn ich Tratsch über Filmstars lesen möchte, dann würde ich entsprechend andere Magazine wählen.
3. Im Grunde zu 2. Ist hier ein „weiteres“ Problem von Online-journalismus? Zumindest mir ergeht es so, dass ich, wenn ich mir eine Zeitung, den Spiegel oder sonst ein Magazin kaufe, ich darin weit mehr lese, als ich online lesen würde. Nicht nur aufgrund von Papier versus Bildschirm, sondern durch die Tatsache, dass ich mir eine komplette Zeitung gekauft habe. Ich habe Geld dafür ausgegeben, also will ich mein Geld auch gut angelegt haben und lese auch den einen oder anderen Artikel durch, den ich online vermutlich nicht angeklickt hätte, da er mich nur so semi interessiert. Aber vielleicht bin ich da auch eigen?
Drei Thesen würde ich gerne eingangs mal reinstellen, die von Jochen und André vorgestellt wurden.
1. Journalismus muss wieder vom Adressaten, also dem/der Leser/in bezahlt werden, damit er unabhängig sein kann.
Ein hehres Ziel, aber ist das überhaupt möglich, abseits von Nischen wie der Podcast und war jemals dieser Zustand? Zumindest zu meiner Schulzeit hab ich noch gelernt, dass 2/3 bis 3/4 der Einnahmen klassischer Printmagazine nicht über den Verkaufspreis finanziert wird, sondern über darin enthaltene Werbung.
Im Videospielebereich mag das nochmal schwieriger sein, da nahezu alle Werbung die geschaltet wird im (erweiterten) Spielebereich zu finden ist, aber auch bei Tageszeitungen, insbesondere bei Lokalblättern gab es schon immer Diskussionen, ob diese über unschöne Zustände innerhalb einer Firma entsprechend kritisch berichten, wenn diese zugleich einer der Stammkunden der Zeitung ist.
2. „Journalisten müssen darüber berichten, was die Leute wissen müssen und nicht was sie wissen wollen.“
Toller Ansatz von Jochen, aber hier würde mich interessieren, was er genau damit meint und wie er es umgesetzt sieht. Ich lese ja auch in der Zeitung die Artikel die mich interessieren und überspringe jene, die mich weniger interessieren, treffe also meine Auswahl interessensbasiert und habe ja auch kein Ranking, ob ein Artikel ein „must-read-Artikel“ ist. Klar, der Umfang und Positionierung eines Artikels sind ein guter Indikator, aber die Frage nach „was muss ich wissen“ wird ja nicht durchgängig ausgegeben. Ich wähle ja bereist dadurch aus, dass ich eine Zeitung oder den Spiegel lese, ich also über Politik unterrichtet sein möchte, wenn ich Tratsch über Filmstars lesen möchte, dann würde ich entsprechend andere Magazine wählen.
3. Im Grunde zu 2. Ist hier ein „weiteres“ Problem von Online-journalismus? Zumindest mir ergeht es so, dass ich, wenn ich mir eine Zeitung, den Spiegel oder sonst ein Magazin kaufe, ich darin weit mehr lese, als ich online lesen würde. Nicht nur aufgrund von Papier versus Bildschirm, sondern durch die Tatsache, dass ich mir eine komplette Zeitung gekauft habe. Ich habe Geld dafür ausgegeben, also will ich mein Geld auch gut angelegt haben und lese auch den einen oder anderen Artikel durch, den ich online vermutlich nicht angeklickt hätte, da er mich nur so semi interessiert. Aber vielleicht bin ich da auch eigen?