Was wäre, wenn Sledgehammer CoD Advanced Warfare 2 mit Kevin Spacey gemacht hätte

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Vinter
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Re: Was wäre, wenn Sledgehammer CoD Advanced Warfare 2 mit Kevin Spacey gemacht hätte

Beitrag von Vinter »


Zumal wir in diesen Fällen - Spacey und Co. - nun wirklich nicht von "unverschuldetem Pech" reden. Wer sich an anderen Menschen sexuell vergeht, ist. Nicht. Unschuldig. Sondern hat und hatte zu jeder Zeit die Verantwortung für sein Verhalten.
Es geht hier glaube ich keinem um eine Verteidigung von Kevin Spacey.

Es ist wirklich schade, dass man bei diesem Themenkomplex das Gefühl hat, in jedem seiner Beiträge einen Disclaimer schreiben zu müssen, weil man sich sonst verdächtig macht, sexuelle Übergriffe zu verteidigen. Ich schreibe seit drei Tagen im Forum nur noch Disclaimer.
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Decius
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Re: Was wäre, wenn Sledgehammer CoD Advanced Warfare 2 mit Kevin Spacey gemacht hätte

Beitrag von Decius »

Wäre nicht viel anders als das Entfernen von Dinklage aus Destiny 1, wenn auch aus anderen Gründen. Würde von den Spielern keinen wirklich interessieren, genauso wie keiner ein CoD kauft, weil jetzt Spacey, Kit Harington, David Tennant oder Josh Duhamel mitspielt. Die sind da drinnen, weil man damit PR außerhalb der Spielepresse bekommt (und weil sie gut schauspielern. Na ja, außer Dinklage in Destiny).

Zu Vorverurteilungen: Ja, natürlich kommt das vor, weil es fast keine andere Möglichkeit gibt. Ist letztlich in dem Großteil der Fälle eine Aussage gegen Aussage-Sache, und mit "Im Zweifel für den Angeklagten" kommt halt wenig dabei raus, vor allem wenn die Fälle Jahre oder Jahrzehnte zurückliegen. Oder wie bei manchen Fällen gesehen, reichen nicht mal Videoaufnahmen oder mehrere Augenzeugen. Also bleibt nur diese Art damit umzugehen, der öffentliche Ausschluss, und der geht halt oft auch daneben. Aber "Anschuldigung = Schuld" läuft ja nun auch nicht automatisch. Keiner hat das vor ein paar Monaten gegen Neal deGrasse Tyson ernst genommen. Auch bei Takei sehe ich jetzt nicht unbedingt die große Welle der Empörung. Da müssen schon mehrere Opfer glaubwürdig berichten und bei fast allen herausgekommenen Tätern bisher ist es ein "jeder hat es gewusst, keiner hat es getraut sich zu sagen".

Letztlich muss jeder Konsument in unserer Konsumgesellschat mit sich selbst entscheiden, ob und wie der wen weiter unterstützt oder glaubt. Konsumboykott, ist unsere stärkste Waffe, die verblieben ist.
Für Firmen heißt es meist "bloß nicht anecken" und die lassen dann natürlich die Leute lieber gleich fallen, als sich monatelangen Protesten oder schlechter PR auszusetzen. Oder man lässt sie über Jahre weiterarbeiten, aber keinen Frauenkontakt zu, wie bei Berganza bei DC...
toxic_garden

Re: Was wäre, wenn Sledgehammer CoD Advanced Warfare 2 mit Kevin Spacey gemacht hätte

Beitrag von toxic_garden »

Vinter hat geschrieben:Wenn wir in der Gesellschaft ein Klima schaffen, in dem die bloße Anschuldigung eines bestimmten Verbrechens genügt, um jemandes Leben zu zerstören, haben wir schlicht den Boden des Rechtsstaates verlassen. Und ein Rechtsstaat, der auch nur für eine einzige Person nicht gilt, gilt für niemanden.
ich erinnere in dem Zusammenhang gerne an die Casa "Andreas Türk". Da war die Vorverurteilung so extrem (natürlich unter großer Hilfe des Axel Springer-Verlags), dass es für den armen Mann noch heute schwer ist, öffentlich auf zu treten.

Die momentanen Aktionen von Netflix und Ridley Scott finde ich schon ziemlich verlogen. Wenn es konsequent danach ginge, hätte Roman Polanski sicher keinen Oscar gewonnen. Und Dustin Hoffmann wäre von der Bildfläche verschwunden und hätte nicht vor wenigen Jahren noch einen Emmy bekommen.

Und weil ich auch nen disclaimer will: sexuelle Übergriffe gehören geahndet. Zu allererst durch die staatlichen Instanzen. Danach hat natürlich jeder die Freiheit, neben dem offiziellen Urteil seine ganz eigenen Konsequenzen im Umgang mit der Person zu ziehen. Wer aber schon VOR einer Schuldfeststellung (also eine VORverurteilung) meint, jemanden zur Persona non Grata erklären zu müssen, öffnet dem Mißbrauch mit solchen Anschuldigungen Tür und Tor und schadet somit beiden Seiten.
Stuttgarter
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Re: Was wäre, wenn Sledgehammer CoD Advanced Warfare 2 mit Kevin Spacey gemacht hätte

Beitrag von Stuttgarter »

Vinter hat geschrieben:

Zumal wir in diesen Fällen - Spacey und Co. - nun wirklich nicht von "unverschuldetem Pech" reden. Wer sich an anderen Menschen sexuell vergeht, ist. Nicht. Unschuldig. Sondern hat und hatte zu jeder Zeit die Verantwortung für sein Verhalten.
Es geht hier glaube ich keinem um eine Verteidigung von Kevin Spacey.

Es ist wirklich schade, dass man bei diesem Themenkomplex das Gefühl hat, in jedem seiner Beiträge einen Disclaimer schreiben zu müssen, weil man sich sonst verdächtig macht, sexuelle Übergriffe zu verteidigen. Ich schreibe seit drei Tagen im Forum nur noch Disclaimer.
Es ist wirklich schade, dass hin und wieder nur einzelne Sätze zitiert werden, um drauf zu reagieren. Vor allem wenn sie der Abschluss eines längeren Gedankengangs sind.
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Re: Was wäre, wenn Sledgehammer CoD Advanced Warfare 2 mit Kevin Spacey gemacht hätte

Beitrag von Stuttgarter »

toxic_garden hat geschrieben:
Die momentanen Aktionen von Netflix und Ridley Scott finde ich schon ziemlich verlogen. Wenn es konsequent danach ginge, hätte Roman Polanski sicher keinen Oscar gewonnen. Und Dustin Hoffmann wäre von der Bildfläche verschwunden und hätte nicht vor wenigen Jahren noch einen Emmy bekommen.
Du übersiehst da eine banale Weisheit: Zeiten ändern sich. In diesem Fall "zum Glück". Polanski hat den Oscar 1980 und 2002 bekommen. Zu einer Zeit, als diese Thematik noch bei weitem nicht so sensibel gehandhabt wurde wie heute.

Dazu zeigt der Fall "Weinstein" überdeutlich, dass Hollywood in der Hinsicht ein strukturelles Problem hat. Weinstein saß in der Oscar-Academy. Ob der wohl aus moralischen Gründen was gegen Polanski hat? Hoffman sitzt vermutlich ebenfalls in der Academy, Spacey auch. (Da der Gewinn eines Oscars als relativ sichere Garantie für eine Einladung gilt.)
toxic_garden

Re: Was wäre, wenn Sledgehammer CoD Advanced Warfare 2 mit Kevin Spacey gemacht hätte

Beitrag von toxic_garden »

Stuttgarter hat geschrieben:Du übersiehst da eine banale Weisheit: Zeiten ändern sich. In diesem Fall "zum Glück". Polanski hat den Oscar 1980 und 2002 bekommen. Zu einer Zeit, als diese Thematik noch bei weitem nicht so sensibel gehandhabt wurde wie heute.
oh ich bin mir recht sicher, dass es auch 2002 schon nicht besonders förderlich für die Karriere hätte sein müssen, 14-jährige mit Rauschmitteln abzufüllen um sie gefügig zu machen und sich dann ins Ausland abzusetzen.

Leider sind diese "geänderten Zeiten" aber auch geprägt von vorschnellen Online-Prangern, die schon beim ersten Anzeichen(!!) eines Vergehens sofortige Konsequenzen fordern und keinen Spielraum für die Unschuldsvermutung lassen. Und genau diese Hetzjagden sehe ich mit ziemlicher Sorge.
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Re: Was wäre, wenn Sledgehammer CoD Advanced Warfare 2 mit Kevin Spacey gemacht hätte

Beitrag von Stuttgarter »

toxic_garden hat geschrieben:
Stuttgarter hat geschrieben:Du übersiehst da eine banale Weisheit: Zeiten ändern sich. In diesem Fall "zum Glück". Polanski hat den Oscar 1980 und 2002 bekommen. Zu einer Zeit, als diese Thematik noch bei weitem nicht so sensibel gehandhabt wurde wie heute.
oh ich bin mir recht sicher, dass es auch 2002 schon nicht besonders förderlich für die Karriere hätte sein müssen, 14-jährige mit Rauschmitteln abzufüllen um sie gefügig zu machen und sich dann ins Ausland abzusetzen.

Leider sind diese "geänderten Zeiten" aber auch geprägt von vorschnellen Online-Prangern, die schon beim ersten Anzeichen(!!) eines Vergehens sofortige Konsequenzen fordern und keinen Spielraum für die Unschuldsvermutung lassen. Und genau diese Hetzjagden sehe ich mit ziemlicher Sorge.
"Hätte müssen". Eben. Konjunktiv.

Zum anderen - das ist nunmal Teil des Problems, dass selbst Vergewaltigungen oft schwer bewiesen werden können. Belästigung ist gar nicht wirklich beweisbar. Natürlich entsteht dadurch die Möglichkeit des Missbrauchs solcher Vorwürfe. Wenn ich mit einer Frau erst in einer Bar war und danach mit ihr im Bett lande, muss ich schlichtweg drauf vertrauen, dass sie mich am nächsten Tag nicht in die Pfanne hauen will. Trotzdem müssen geäußerte Anschuldigungen ernst genommen werden. Zumal, wenn ein Stein ins Rollen gekommen ist und sich tausende Opfer endlich trauen, den Mund aufzumachen. Warum Netflix in Beug auf "House of cards" wohl gar keine andere Wahl hatte, habe ich weiter oben ja bereits geschrieben.

Und ja, Onlinepranger sind ein Problem. Das größere Problem ist aber nach wie vor eine Machtstruktur, die Täter begünstigt, weil das Thema "sexueller Missbrauch" nach wie vor ein Tabu ist. Das fängt eventuell grade an, sich zu ändern. (Hoffen darf man ja)
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Re: Was wäre, wenn Sledgehammer CoD Advanced Warfare 2 mit Kevin Spacey gemacht hätte

Beitrag von Vinter »

Stuttgarter hat geschrieben:Trotzdem müssen geäußerte Anschuldigungen ernst genommen werden.
Und hier sind wir meiner Ansicht am Kern des Problems bei dieser Debatte. Es wird nämlich gerne so getan, als ginge es hier um entweder-oder. Entweder ich bin solidarisch mit den Opfern, ODER ich verteidige Sexismus und Vergewaltigungen. Und das kulminiert dann in so Forderungen, man sollte bei Vergewaltigungsvorwürfen die Unschuldsvermutung fallen lassen. Manche sind gar so verblendet, dass sie in der Unschuldsvermutung ein Instrument des Patriarchats sehen, dass Männer geschaffen hätten, um Frauen konsequenzlos vergewaltigen zu können. Und natürlich ist letzteres eine extreme Einzelmeinung.Aber es ist bedenklich, wenn in unserer Gesellschaft Blasen existieren, in der man zu so einer Meinung kommen kann. Und es ist bedenklich, wenn so wenig Verständnis für grundlegende Dinge wie unser Rechtssystem in so einen Diskurs einfließen. Ersteres hingegen hat Alice Schwarzer an prominenter Stelle gefordert und man kann nicht oft genug betonen, wie fundamental falsch sie damit liegt.

Dabei schließt sich das überhaupt nicht aus. Ich kann SOWOHL die Opfer ernst nehmen ALS AUCH die Grundrechte der Beschuldigten wahren. Ich muss sogar. Dass bisweilen der Eindruck vermittelt wird, es wäre anders und ich müsste mich für die Seite entscheiden (Und wehe es ist die falsche, du chauvinistisches Schwein!) ist bedenklich.
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Stuttgarter
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Re: Was wäre, wenn Sledgehammer CoD Advanced Warfare 2 mit Kevin Spacey gemacht hätte

Beitrag von Stuttgarter »

Umgekehrt wird halt bisweilen der Eindruck vermittelt, dass das Thema ums Verrecken kleingeredet werden soll. Und damit verabschiede ich mich erstmal aus der Diskussion.
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Vinter
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Re: Was wäre, wenn Sledgehammer CoD Advanced Warfare 2 mit Kevin Spacey gemacht hätte

Beitrag von Vinter »

Das ist sicherlich auch der Fall. Aber doch nicht, wenn lediglich zur Besonnenheit und einer differenzierten Debatte aufgerufen wird.

Ich habe schon Tweets mit hunderten likes und shares gesehen, in denen dazu aufgerufen wird, dass eine Feministin die andere niemals kritisieren solle - das stärke lediglich das Patriarchat. Meike Lobo, selbst Feministin, wurde geshitstormed für einen Artikel in der (ich glaube) Zeit, in der sie zu mehr Selbstreflektion aufgerufen hatte. Das ist das Niveau, auf dem diese Debatte teilweise stattfindet.

Edit: Ja, Zeit. Sehr lesenswert.

http://www.zeit.de/kultur/2016-03/femin ... tte-frauen" onclick="window.open(this.href);return false;

Solange die destruktiven Teile des Feminismus auch die lautesten sind, erzeugt ihr Schreien nach außen den Eindruck einer überwiegend undifferenzierten, aggressiven und bevormundenden Bewegung. Sie machen den Feminismus damit zu einem leichten Ziel für Feinde und zu einer unzitierbaren Quelle für Freunde. Diese Pseudofeministinnen bezeichnen zwar jede Kritik als antifeministisch, tatsächlich aber ist das Gegenteil der Fall. Viele Menschen, die die Ziele der Frauenbewegung grundsätzlich bejahen, möchten lieber nicht "offiziell" als Unterstützer auftreten, um nicht mit der kreischenden Masse in einem Topf zu landen. Gerade diese besonneneren Stimmen sind aber für die Bewegung wichtig, um das schlechte Bild zurechtzurücken. Sie sollten sich beteiligen, gerade weil das Image des Feminismus so schlecht ist. Der Appell muss deshalb auch ihnen gelten, denn durch ihre Zurückhaltung tragen sie genauso zur Schwächung des Feminismus bei wie das hysterische Lager auf der anderen Seite.
Insbesondere dieser Teil könnte auch direkt an mich adressiert sein. Und wie in einer selbsterfüllenden Prophezeiung, wurde sie für diesen Text auseinander genommen. q.e.d.
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meisterlampe1989

Re: Was wäre, wenn Sledgehammer CoD Advanced Warfare 2 mit Kevin Spacey gemacht hätte

Beitrag von meisterlampe1989 »

So ein Thread driftet leider automatisch in eine Feminismus-Debatte ab. Aber die muss geführt werden.

Der Neo-Feminismus steckt meiner Meinung nach in einer tiefen Krise. Denn er vergrault auch z.B. Menschen wie mich. Ich bin eher links eingestellt, ich trete für die volle Gleichberechtigung ein, gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit, respektvoller Umgang, die volle Ächtung von sexuellen Übergriffen oder auch nur ungewollten Avancen usw. das volle Programm.

Da ich aber z.B. bei der Genderisierung der Sprache nicht bei jeder Stilblüte mitziehe, für mich bei Anschuldigungen die Unschuldsvermutung gilt und ich nicht ALLES für Sexismus halte, was Neo-Feministen dafür halten, stecke ich trotzdem sofort in der Schublade des Angry White Male.

Das verhindert man nur, wenn man tonnenweise Disclaimer schreibt und das ist ermüdend. Wenn du bei Beginn der Diskussion direkt im Minenfeld stehst, dann macht die Diskussion keinen Spaß. Und so will sie am Ende keiner mehr führen, außer eben in einer Echokammer, wo alle die gleiche Meinung haben. Und das schadet dem Feminismus am Ende.
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Andre Peschke
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Re: Was wäre, wenn Sledgehammer CoD Advanced Warfare 2 mit Kevin Spacey gemacht hätte

Beitrag von Andre Peschke »

Allgemeiner Gedanke:

Wenn jemand aber den "moral high ground" erstmal in Anspruch genommen hat, werden Diskussionen immer kompliziert. Insbesondere, wenn grundlegende Einigkeit dahingehend besteht, dass das angestrebte Ziel wirklich moralisch zu befürworten ist. Beispiel: Poster A ist für totale Gleichberechtigung, jetzt sofort und zwar bis ins Detail. Poster B findet das auch gut, hat aber Vorbehalte. Auch wenn die beiden sich prinzipiell sogar einig sind, ist es für B schwerer in der Debatte zu bestehen, denn ein Argumentieren gegen A kann von dem rhetorisch als ein Widerspruch gegen das allgemein anerkannt gute Prinzip der Gleichberechtigung verstanden oder instrumentalisiert werden. Zudem ist ein Einlenken für B schwieriger, weil es je nach Kontext implizieren könnte, dass er sich zuvor moralisch falsch verhalten hat (selbst wenn das stimmt: es erschwert die Debatte). Das lässt sich leider aber nur schwer vermeiden, da außerhalb von wissenschaftlichen Kreisen eine Diskussion immer den moralischen Standpunkt der Beteiligten zum Gegenstand haben wird und man sich nicht in einem Forum auf neutrale Statements ohne automatische Wertzuschreibung beschränken wird.

Persönlich:
Ich hatte es bei anderer Gelegenheit schonmal geschrieben, aber ich habe auch mitunter das Problem, dass mich Thesen und Beiträge als Befürworter verlieren, obwohl ich mich dem darin enthaltenen Gedanken der Inklusion und Gleichberechtigung durchaus gern anschließen möchte. Das liegt zum einen daran, dass in der Diskussion nicht genug differenziert wird. Das simpelste (fiktive) Beispiel: "Du bist Sexist" vs. "Was du da gesagt hast, interpretiere ich als sexistisch, weil...". Dadurch muss man extrem aufpassen wie man formuliert und Gedanken zum Ausdruck bringt, was an sich eine nette Übung sein mag, aber es macht aus einer informativen Forendiskussion echte Arbeit und ich kann jeden verstehen, der das ablehnt.

Zum anderen machen mich Extrempositionen grundsätzlich skeptisch. Und mehr noch: Zu oft erwecken sie bei mir den Eindruck, hier geht es darum die eigene Rechtschaffenheit in den Mittelpunkt zu rücken. Dummerweise ist das natürlich immer erstmal eine Unterstellung, abgeleitet aus Wortwahl und Tonlage und der Betreffende wird das in aller Regel natürlich von sich weisen. Das Schlagwort des "Virtue Signaling" ist in der Debatte IMO deswegen genauso populär wie verrufen. Auf der einen Seite, weil es einen für viele Menschen kompliziert zu artikulierenden und noch schwerer zu vertretenden Eindruck in griffige Worte verpackt, auf der anderen Seite, weil es als Totschlagargument gebraucht wird und natürlich "niedere Beweggründe" impliziert (dabei würde ich sagen (und ich glaube Claudine hatte das auch schon mal so ähnlich formuliert, aber da will ich ihr nix in den Mund legen): Diese Beweggründe spielen immer eine Rolle. Wir alle tun gutes, weil es unser Selbstbild und unseren Selbstwert stärkt, wenn wir im Einklang mit unserem Wertesystem handeln - umso mehr, wenn dies nach außen hin sichtbar wird und ander Menschen uns darin bestätigen, dass wir für eine gute Sache eintreten...aber das ist ein anders Thema^^).

Fazit: Auf allen Seiten einen Gang zurückschalten, dem anderen zuhören, lieber nachfragen, bevor man sich aufregt.

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Re: Was wäre, wenn Sledgehammer CoD Advanced Warfare 2 mit Kevin Spacey gemacht hätte

Beitrag von Stuttgarter »

Andre Peschke hat geschrieben:
Zum anderen machen mich Extrempositionen grundsätzlich skeptisch. Und mehr noch: Zu oft erwecken sie bei mir den Eindruck, hier geht es darum die eigene Rechtschaffenheit in den Mittelpunkt zu rücken. Dummerweise ist das natürlich immer erstmal eine Unterstellung, abgeleitet aus Wortwahl und Tonlage und der Betreffende wird das in aller Regel natürlich von sich weisen. Das Schlagwort des "Virtue Signaling" ist in der Debatte IMO deswegen genauso populär wie verrufen. Auf der einen Seite, weil es einen für viele Menschen kompliziert zu artikulierenden und noch schwerer zu vertretenden Eindruck in griffige Worte verpackt, auf der anderen Seite, weil es als Totschlagargument gebraucht wird und natürlich "niedere Beweggründe" impliziert (dabei würde ich sagen (und ich glaube Claudine hatte das auch schon mal so ähnlich formuliert, aber da will ich ihr nix in den Mund legen): Diese Beweggründe spielen immer eine Rolle. Wir alle tun gutes, weil es unser Selbstbild und unseren Selbstwert stärkt, wenn wir im Einklang mit unserem Wertesystem handeln - umso mehr, wenn dies nach außen hin sichtbar wird und ander Menschen uns darin bestätigen, dass wir für eine gute Sache eintreten...aber das ist ein anders Thema^^).
Darauf möchte ich doch noch kurz eingehen - ich denke zu wissen, wie Du es meinst (hab Dich nun wirklich genug reden gehört in den letzten Jahren <3 ), aber es gibt nunmal Themengebiete, die kann man nur mit "Extrempositionen" vertreten. Mal ganz bewusst weg von dem Komplex hier: Wenn ich grundsätzlich gegen die Todesstrafe bin, weil ich der felsenfesten Überzeugung bin, dass niemand, weder eine Einzelperson noch eine Institution das Recht hat, über Leben und Tod zu entscheiden, dann ist das selbstverständlich eine Extremposition. Aber "ein bisschen Todesstrafe" geht halt nicht - so, wie man auch nicht "ein bisschen schwanger" sein kann. :) Und wenn man der felsenfesten Überzeugung ist, dass jeder Mensch qua Geburt dieselbe Würde besitzt, ist eben auch "ein bisschen Diskriminierung" nicht okay. Deshalb - grade in moralischen Fragen ist es oft gar nicht möglich, keine Extremposition einzunehmen. Außer, man ist bereit, seine Wertvorstellungen teilweise zu opfern.
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Re: Was wäre, wenn Sledgehammer CoD Advanced Warfare 2 mit Kevin Spacey gemacht hätte

Beitrag von Andre Peschke »

Stuttgarter hat geschrieben:Darauf möchte ich doch noch kurz eingehen - ich denke zu wissen, wie Du es meinst (hab Dich nun wirklich genug reden gehört in den letzten Jahren <3 ), aber es gibt nunmal Themengebiete, die kann man nur mit "Extrempositionen" vertreten.
Ja, der Begriff ist wohl zu unscharf. Ich meine Positionen, die aus meiner Sicht überzogen sind. Bei der Todesstrafe sind wir einer Meinung, allein wegen der erwiesenen Möglichkeit von Fehlurteilen. Also ist das für mich nicht extrem. Wenn du jetzt aber sagst: "Wir müssen sexistische Äußerungen mit Freiheitsstrafe ahnden", ist das für mich ziemlich extrem.

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Re: Was wäre, wenn Sledgehammer CoD Advanced Warfare 2 mit Kevin Spacey gemacht hätte

Beitrag von Stuttgarter »

Andre Peschke hat geschrieben:
Stuttgarter hat geschrieben:Darauf möchte ich doch noch kurz eingehen - ich denke zu wissen, wie Du es meinst (hab Dich nun wirklich genug reden gehört in den letzten Jahren <3 ), aber es gibt nunmal Themengebiete, die kann man nur mit "Extrempositionen" vertreten.
Ja, der Begriff ist wohl zu unscharf. Ich meine Positionen, die aus meiner Sicht überzogen sind. Bei der Todesstrafe sind wir einer Meinung, allein wegen der erwiesenen Möglichkeit von Fehlurteilen. Also ist das für mich nicht extrem. Wenn du jetzt aber sagst: "Wir müssen sexistische Äußerungen mit Freiheitsstrafe ahnden", ist das für mich ziemlich extrem.

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Okay, dann habe ich den Teil missverstanden, ich habe Dich so verstanden, dass Du manche moralische Standpunkte an und für sich für eine "Extremposition" hältst. Dass manche daraus abgeleitete Forderungen "extrem" sind (oder auch: meschugge), völlig einer Meinung. :)
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Re: Was wäre, wenn Sledgehammer CoD Advanced Warfare 2 mit Kevin Spacey gemacht hätte

Beitrag von Andre Peschke »

Stuttgarter hat geschrieben:Okay, dann habe ich den Teil missverstanden, ich habe Dich so verstanden, dass Du manche moralische Standpunkte an und für sich für eine "Extremposition" hältst. Dass manche daraus abgeleitete Forderungen "extrem" sind (oder auch: meschugge), völlig einer Meinung. :)
Naja, beides kann sein. Den moralischen Standpunkt "Ein anderes Lebewesen zu töten ist immer falsch" würde ich auch als extrem ablehnen, da er ja u.a. Verteidigungshandlungen ausschließt, die IMO durchaus moralisch gerechtfertigt sein können.

Der Aussage X ist IMMER Y ist IMMER zu misstrauen. ;)

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Re: Was wäre, wenn Sledgehammer CoD Advanced Warfare 2 mit Kevin Spacey gemacht hätte

Beitrag von Vinter »

Andre Peschke hat geschrieben: Das Schlagwort des "Virtue Signaling" ist in der Debatte IMO deswegen genauso populär wie verrufen.
Bei dem Stichwort fällt mir ein ausgezeichneter Text ein, der diesen Mechanismus erklärt. Ich verlinke den mal, für alle, denen der Begriff noch nicht begegnet ist.

The Toxoplasma of rage
Certain answers to moral dilemmas can also send signals. For example, a Catholic man who opposes the use of condoms demonstrates to others (and to himself!) how faithful and pious a Catholic he is, thus gaining social credibility. [...] If the Catholic had merely chosen not to murder, then even though this is in accord with Catholic doctrine, it would make a poor signal because he might be doing it for other good reasons besides being Catholic [...]. It is precisely because opposing condoms is such a horrendous decision that it makes such a good signal.

But in the more general case, people can use moral decisions to signal how moral they are. In this case, they choose a disastrous decision based on some moral principle. The more suffering and destruction they support, and the more obscure a principle it is, the more obviously it shows their commitment to following their moral principles absolutely.
Zuletzt geändert von Vinter am 13. Nov 2017, 17:18, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Was wäre, wenn Sledgehammer CoD Advanced Warfare 2 mit Kevin Spacey gemacht hätte

Beitrag von Decius »

Vinter hat geschrieben:
http://www.zeit.de/kultur/2016-03/femin ... tte-frauen" onclick="window.open(this.href);return false;

Solange die destruktiven Teile des Feminismus auch die lautesten sind, erzeugt ihr Schreien nach außen den Eindruck einer überwiegend undifferenzierten, aggressiven und bevormundenden Bewegung. Sie machen den Feminismus damit zu einem leichten Ziel für Feinde und zu einer unzitierbaren Quelle für Freunde. Diese Pseudofeministinnen bezeichnen zwar jede Kritik als antifeministisch, tatsächlich aber ist das Gegenteil der Fall. Viele Menschen, die die Ziele der Frauenbewegung grundsätzlich bejahen, möchten lieber nicht "offiziell" als Unterstützer auftreten, um nicht mit der kreischenden Masse in einem Topf zu landen. Gerade diese besonneneren Stimmen sind aber für die Bewegung wichtig, um das schlechte Bild zurechtzurücken. Sie sollten sich beteiligen, gerade weil das Image des Feminismus so schlecht ist. Der Appell muss deshalb auch ihnen gelten, denn durch ihre Zurückhaltung tragen sie genauso zur Schwächung des Feminismus bei wie das hysterische Lager auf der anderen Seite.
Insbesondere dieser Teil könnte auch direkt an mich adressiert sein. Und wie in einer selbsterfüllenden Prophezeiung, wurde sie für diesen Text auseinander genommen. q.e.d.

"Bitte Protest nur nett und unterwürfig, nicht so, dass ich mich meines Verhaltens wegen schlecht fühlen muss und am besten dort, wo ich ihn ignorieren kann". Dieselbe "Logik", die uns jedes Mal wieder erzählen will, dass Streiks schlecht sind, weil sie ja die normale Bevölkerung treffen, und die dann wütend auf die Streikenden sind. Nicht die Situation oder die, die sie herbeiführen und weiter den Status Quo erhalten sind das Problem, sondern, die, die unangenehm auf die Umstände hinweisen und hervorstehen, gegen die schöne Ordnung. Wobei es am radikalen Feminismus schon einiges zu kritisieren gibt (Stichwort TERF).
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Re: Was wäre, wenn Sledgehammer CoD Advanced Warfare 2 mit Kevin Spacey gemacht hätte

Beitrag von Vinter »

Es gibt einen Unterschied zwischen einem besonnenen, differenzierten Diskurs und "nett und unterwürfig". In meinen Augen sind viele der Akteure, gerade WEIL sie so unklug agieren, schlicht unglaubwürdig.
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Re: Was wäre, wenn Sledgehammer CoD Advanced Warfare 2 mit Kevin Spacey gemacht hätte

Beitrag von Peninsula »

meisterlampe1989 hat geschrieben:Ich sage: "Ich mache mir sorgen, dass das stehende Werk von Kevin Spacey jetzt in Verruf gerät". Daraus wird, dass ich fordere Übergriffe zu ignorieren, Opfer mundtot mache, den Tätern eine Bühne biete.
Ich sage: "Ich verstehe deine Sorge. Aber ich denke, dass die Ursache für die negative Neubewertung von Kevin Spaceys Werk Kevin Spaceys Verhalten ist. Dieses Verhalten kann man nicht rückgängig machen. Was bliebe sonst? Das Verhalten geheim zu halten kann ja wohl keine Lösung sein."
Und damit habe ich dir einen persönlichen Vorwurf gemacht? Tut mir leid, wenn das so rübergekommen ist, so war es nicht intendiert. Ich bitte dich aber auch um die hier im Forum hin und wieder angemahnte "wohlwollende Auslegung" meiner Beiträge.
meisterlampe1989 hat geschrieben:Der Grundkonflikt ist hier, wie stark man Kunst vom Künstler trennen kann. Ich sehe, wenn ich einen Film schaue immer nur den Charakter darin und nicht die Privatperson.
Dass das jeder Mensch für sich persönlich entscheiden kann, steht doch außer Frage. Diese Perspektive hat Heretic weiter oben IMO sehr anschaulich beschrieben, gleichzeitig aber auch Verständnis für andere Ansichten signalisiert.
Und mir wird es bspw. schwer fallen, "American Beauty" - einen Film, dessen von Spacey gespielte Hauptfigur eine Affäre mit der minderjährigen Freundin seiner Tochter anfängt - nochmal mit denselben Augen zu sehen wie früher. Dass mir die Freude an dem Film vermiest wurde, liegt aber an Kevin Spaceys Übergriffen, nicht etwa an der Aufdeckung selbiger. Da orientiere ich mich an der Daumenregel: "Don't shoot the messenger." Damit mache ich aber niemandem einen Vorwurf, dem die von dir geschilderte Trennung von Künstler und Privatperson gelingt.
Vinter hat geschrieben:Ich kann SOWOHL die Opfer ernst nehmen ALS AUCH die Grundrechte der Beschuldigten wahren.
Es gibt aber kein Grundrecht auf Popularität - überall auf der Welt fliegen jeden Tag unzählige Menschen aufgrund viel weniger schwerwiegenden Fehlverhaltens aus ihrem Job. Und da missachte ich Kevin Spaceys Grundrechte, wenn ich gutheiße, dass er aufgrund sexueller Übergriffigkeit, die er nicht einmal abstreitet, von Netflix usw. gefeuert und vorerst nicht als Hauptdarsteller engagiert wird? Wer hat denn gefordert, dass der Mann ohne Gerichtsverhandlung in den Knast soll? Hier im Thread glaube ich niemand (die Beiträge von heute tagsüber konnte ich noch nicht alle lesen).

Es ist wirklich schade - IMO sogar fahrlässig - wenn beim Thema sexuelle Gewalt einfach alles durcheinander geworfen wird, das irgendwie damit zu tun hat. Hier im Thread ging es zunächst ja um Spacey, und weder sein Fall noch Harvey Weinsteins sind gleichzusetzen mit medialen "Hexenjagden" - das verhöhnt IMO die (übrigens überwiegend weiblichen ;) ) Opfer der historischen Hexenjagden und "echter" neuzeitlicher medialer Hexenjagden, das ist respektlos gegenüber den journalistisch sauber recherchierten Stories renommierter Zeitungen, wie der New York Times, die diese Welle losgetreten haben, indem es sie mit boulevardesken Klatschblättern in einen Topf wirft und es ist den Opfern gegenüber respektlos, die mutig genug waren, sich an die Öffentlichkeit zu wenden.

Wenn Kevin Spacey sich öffentlich zu einer rassistischen Gewalttat bekannt hätte, hätten wir dann hier auch Beiträge im Thread, die darauf hinweisen, dass man - unabhängig vom konkreten Fall Spacey - doch bitte bedenken müsse, dass die Unschuldsvermutung zu gelten habe und ja auch immer mal Menschen fälschlicherweise einer rassistischen Gewalttat beschuldigt würden?

Natürlich muss vor Gericht die Unschuldsvermutung gelten - immer und für jeden, aber das ist selbstverständlich! Wieso muss man das ausgerechnet bei sexueller Gewalt immer wieder betonen?

Und es mag ja sein, dass manchen hier feministische Kommentare unter Online-Artikeln, Youtube-Videos oder sonstwo übel aufstoßen, aber ich bin es ehrlich gesagt auch leid, mich für derartige Kommentare rechtfertigen zu müssen, sobald ich eine Position einnehme, die als "irgendwie feminisitisch" wahrgenommen wird - zumal es hier nicht einmal um Feminismus geht. Welche politische/ideologische Richtung kommt schon gut dabei weg, wenn man sie anhand in ihrem Namen verfasster Internetkommentare bewertet?

Und wer einfach "irgendwie links" argumentiert, wäre ganz sicher auch nicht dazu bereit, sich jedes Mal für alles zu rechtfertigen, was sich links nennt - beispielsweise das Regime von Nordkorea.
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