Bei den allermeisten Sachen würde ich Andre Recht geben.
Außer:
Ansonsten bin ich eigentlich eher Fan der alten Republik, also der Welt rund um Knight of the Old Republic mit Revan und Co.
Das sehe ich auch etwas anders. Es hat gar kein richtiges Training stattgefunden. Luke war äußerst widerwillig und nachdem das Training gerade begonnen hat, habe sie sich ja in die Haare bekommen und Rey ist abgehauen. Das wollte Rian Johnson betont anders machen, als Yoda in Empire Strikes Back. Man wollte keine zweite Trainingssequenz unter der man auch das Rocky-Theme einspielen könnte. Auch hier arbeitet der Film mit Erwartungen und ist betont antiklimaktisch.Andre Peschke hat geschrieben: Was hinzu kommt sind halt nutzlose Plotlines wie das Casino oder auch Reys "Training" (Einmal im Schneidersitz auf der Klippe hocken während jemand sagt "reach out" war, was ihr fehlte, zu ihrem Glück? Lukes Training war schon eher "meh", aber da ist wenigstens Zeit verstrichen, man hatte den Eindruck, dass er da wenigstens einige Zeit mit konzentrierten Übungen verbringt),
Ich weiß nicht, ob du meinen langen Beitrag zu dem Thema gelesen hast, aber da bringe ich schon einige Kritikpunkte vor, die Du hier erwähnst. Ich finde den Film auch an einigen Stellen deutlich fehlerhaft, aber... ich habe versucht, naiv an den Film heranzugehen. Bei den meisten Fans liegt der Film nämlich auch dem analytischen Seziertisch. Mich stört die Haltung, dass man in Star Wars Filme nicht mehr rein geht, um sich verzaubern zu lassen, sondern um Fehler zu finden. Ich erkenne die Fehler an, akzeptiere sie, aber mir gefällt das Gesamtbild; eben besonders, dass Rian Johnson genau das Gegenteil davon macht, was die Fans erwarten. Das ist mutig.Andre Peschke hat geschrieben:- Warum hat man die anderen Schiffe in der Flotte nicht schon als Lightspeed-Waffen benutzt?
- Wieso sind nicht alle in eine andere Richtung abgehauen?
- Warum bleibt Laura Dern zurück, wenn sie an Bord nichts tut?
- Warum schaut sie ewig zu, bis ihr einfällt "ich könnte die ja rammen!"?
- Rose (?) rettet Finn der dabei ist diese Rammbock Kanone zu zerstören:
Was a) aussieht als müssten sie beide bei dieser "Rettung" draufgehen, b) ist dieses "ich liebe dich"-Ding nicht gut etabliert und c) opfert sie in dem Moment quasi die letzten Reste der Rebellion...damit sie beide in einer Salzwüste umgeben von einer imperialen Armee was tun? Noch 20 Minuten überleben, bevor sie zerstampft/gefangen genommen werden?)
- Die "Leia im Weltall"-Szene
- Der ganze Umgang mit Poe, einem Soldaten dessen mehrmalige Insubordination Dutzende Menschenleben gekostet hat. Ergebnis: "Ich mag ihn", "Ich auch. So ein Schlingel".
- Captain Phasma, die nutzloseste Figure ever...
Ist dieses Argument überhaupt überzeugend? In Bezug auf die Trainingssequenz ist das am Ende eher verschwendete Filmzeit. Was haben wir als Zuschauer erlebt und erfahren, außer Lukes Flashback zum jungen Kylo?meisterlampe1989 hat geschrieben:Auch hier arbeitet der Film mit Erwartungen und ist betont antiklimaktisch.
Das ist ja kein Argument, sondern eher eine Unterstellung. Ich kann auch sagen, mich stört die Haltung sich "von Star Wars verzaubern lasen zu wollen" und ihm damit alle Fehler durchgehen zu lassen. Das entwertet nur implizit deine Erfahrung. Ich hab kein Problem damit, dasss du den Film klasse findest. Ich fand ihn über weite Strecken dumm und hätte ihn insgesamt sturzlangweilig gefunden, wäre das visuelle Design manchmal nicht so hervorragend gewesen. Deine Argumente kann ich zwar intellektuell nachvollziehen (Ja, wenn der Regisseur absichtlich seine eigenen Höhepunkte abschleift, das ist auf jeden Fall mutig, auch wenn ich die Entscheidung nach meiner Erfahrung auch für doof halte, was sich nicht ausschließt), aber mein Filmerleben war ganz anders (aus den genannten Gründen).meisterlampe1989 hat geschrieben:Mich stört die Haltung, dass man in Star Wars Filme nicht mehr rein geht, um sich verzaubern zu lassen, sondern um Fehler zu finden. Ich erkenne die Fehler an, akzeptiere sie, aber mir gefällt das Gesamtbild; eben besonders, dass Rian Johnson genau das Gegenteil davon macht, was die Fans erwarten. Das ist mutig.
In seltenen Fällen funktioniert das sogar. Ich habe kürzlich die dritte Staffel von Twin Peaks gesehen, auf die Fans nach einem bösen Cliffhanger gute 25 Jahre haben warten müssen. Regisseur David Lynch schafft es, genau das was man sich wünscht oder erhofft hat NICHT zu zeigen bzw. mit den Erwartungen des Zusehers zu spielen. Obendrein ist das, was er gemacht hat bei weitem nicht mehr Mainstream-tauglich. Doch die Fans sind größtenteils sehr zufrieden, was ich im Internet gelesen habe. Die Quoten selbst dürften allerdings nicht so gut sein.Andre Peschke hat geschrieben:Und ist es überhaupt positiv, wenn ein Regisseur - ob vorsätzlich oder nicht - die Erwartungen immer enttäuscht?
Andre
Das ist glaube ich eine Geschmacks- und Meinungssache. Ich finde es filmisch wertvoll, wenn ein Autor bzw. Regisseur Erwartungen bewusst nicht erfüllt. Und das war bewusst, denn er hatte vollen Spielraum und die Mittel hätte er auch gehabt.Andre Peschke hat geschrieben: Ist dieses Argument überhaupt überzeugend? In Bezug auf die Trainingssequenz ist das am Ende eher verschwendete Filmzeit. Was haben wir als Zuschauer erlebt und erfahren, außer Lukes Flashback zum jungen Kylo?
(...)
Finde ich nicht. Wenn man sieht mit welchen Argumenten teilweise im Internet operiert wird, um den Film irgendwie schlecht reden zu können. Da wird in einem Science-Fantasy-Szenario mit der "Macht" und Lichtschwertern das Trägheitsgesetz der Physik bemüht, um das Verfolgungsrennen und den Treibstoffverlust der Schiffe im Hauptplot zu kritisieren.Andre Peschke hat geschrieben: Das ist ja kein Argument, sondern eher eine Unterstellung.
Ich finde den Film weder "klasse", noch lasse ich ihm seine Fehler durchgehen. Mein ursprünglicher Beitrag zu dem Film hier im Thread ist ziemlich lang und ich kann nicht verlangen, dass du den komplett liest oder voraussetzen ihn komplett gelesen zu haben, aber der liest sich eigentlich sogar ziemlich kritisch.Andre Peschke hat geschrieben:Ich kann auch sagen, mich stört die Haltung sich "von Star Wars verzaubern lasen zu wollen" und ihm damit alle Fehler durchgehen zu lassen. Das entwertet nur implizit deine Erfahrung. Ich hab kein Problem damit, dasss du den Film klasse findest.
Das Argument höre ich öfter, jedoch finde ich es nicht zutreffend. Natürlich kann ich Physik in Sci Fi gestalten wie ich will. Geräusche im Weltraum? Ok, warum nicht, dramaturgisch ok.meisterlampe1989 hat geschrieben:
Finde ich nicht. Wenn man sieht mit welchen Argumenten teilweise im Internet operiert wird, um den Film irgendwie schlecht reden zu können. Da wird in einem Science-Fantasy-Szenario mit der "Macht" und Lichtwertern das Trägheitsgesetz der Physik bemüht, um das Verfolgungsrennen und den Treibstoffverlust der Schiffe im Hauptplot zu kritisieren.
Fanservice ist nich per se schlecht. Am Ende sind es genau diese Fans, die dir treu zur Seite gestanden habe und positive Mundpropaganda betrieben haben. Ist mir zu zynisch da einfach so drauf zu scheißen und nicht künstlerisch wertvoll.meisterlampe1989 hat geschrieben:Das ist glaube ich eine Geschmacks- und Meinungssache. Ich finde es filmisch wertvoll, wenn ein Autor bzw. Regisseur Erwartungen bewusst nicht erfüllt. Und das war bewusst, denn er hatte vollen Spielraum und die Mittel hätte er auch gehabt.Andre Peschke hat geschrieben: Ist dieses Argument überhaupt überzeugend? In Bezug auf die Trainingssequenz ist das am Ende eher verschwendete Filmzeit. Was haben wir als Zuschauer erlebt und erfahren, außer Lukes Flashback zum jungen Kylo?
(...)
Was konkret den Plot auf der Insel betrifft hat es mir halt gezeigt, dass Luke verbittert ist; und das konsequent. Und das fand ich interessant einen Abziehbildhelden so darzustellen.
Abrams hat man (zurecht) seinen Fanservice und die Kopie von Episode 4 um die Ohren gehauen. Hätte Johnson jetzt die epischen Szenen geliefert, die alle haben wollten, hätte man vielleicht mehr Fans zufriedengestellt und ein paar epische Szenen an denen man sich dann später auf Youtube ergötzt; aber hat man grundsätzlich einen besseren Film, wenn man dem Affen Zucker gibt?
Das war doch nur zur Veranschaulichung, warum ich deine "die anderen sind alles Hater"-Argumentation nicht sinnvoll finde. Dachte, das wäre sehr offensichtlich. Sorry.meisterlampe1989 hat geschrieben:Ich finde den Film weder "klasse", noch lasse ich ihm seine Fehler durchgehen.
Besonders bei Boba Fett ist es mir unbegreiflich, wie der jemals den Status erlangen konnte, den er hat. Das ist einfach überhaupt gar nichts, da kommt nichts. Und dann noch dieser lächerliche Abgang in Episode 6, wo er einfach quer durch die Luft abfliegt.TenBoe hat geschrieben:An Star Wars flache Charaktere und unlogische Story zu kritisieren ist legitim. Aber dann bitte episodenübergreifend. Gerade Ep 4-6 sind so schlecht gealterte, im Nachhinein von George Lucas grausam verstümmelte Filme, die Logiklöcher und langweilige schlechte Storylines am Fließband bieten. Da kann ich insbesondere die alten Hardcorefans nicht verstehen, die scheinbar völlig kritiklos die alten Teile romantisch verklären, und alles schlecht machen, was danach kommt.
2.) Die Figuren. Yoda, Darth Vader, Chewbacca, Hab Solo sind alles extrem eindimensionale Chraktere, die teilweise die immer gleichen drei Sätze/Laute von sich geben. Aber man liebt sie trotzdem.
Daher hätte ich jetzt gerne mal erklärt, wieso dir Boba Fett trotzdem so wichtig ist und wo überhaupt seine Würde her kommt, so dass dir der falsche Umgang damit unerträglich ist.ikonische Figuren wie Boba Fett oder Yoda so dermaßen der Würde beraubt, dass es unerträglich ist.
Dass alle die, die den Film nicht mögen Hater sind, habe ich ja auch nicht behauptet. Der Film hat berechtigte Kritikpunkte, die ich ja selber anspreche.Andre Peschke hat geschrieben:Das war doch nur zur Veranschaulichung, warum ich deine "die anderen sind alles Hater"-Argumentation nicht sinnvoll finde. Dachte, das wäre sehr offensichtlich. Sorry.meisterlampe1989 hat geschrieben:Ich finde den Film weder "klasse", noch lasse ich ihm seine Fehler durchgehen.
Andre
Man muss?meisterlampe1989 hat geschrieben:Es gibt aber gerade eine nicht geringe Masse im Internet, die den Film abgrundtief hasst. Da wird so getan, als wäre der Film schlechter als "The Room" mit Tommy Wiseau. Und gegen diesen Schwachsinn muss man vorgehen.
Es sieht im Film deutlich danach aus, als ob sie nach verlassen des Schiffes wie unter Schwerkrafteinfluss nach unten fallen. Ich kann aber nicht ausschließen, dass das nur in meiner Erinnerung so ist und sich auch durch Fortsetzung der Bewegung da eine Beschleunigung fehlt erklären ließe. Wenn ich den Film nochmal sehe, achte ich gezielt drauf.NDA hat geschrieben:Warum funktioniert der Bombenabwurf nicht? Sie werden doch auf Schienen nach unten in die Schwerelosigkeit gedrückt/geschossen.