Star Wars: The Last Jedi (Spoiler inside)

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Nimlod
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Re: Star Wars: The Last Jedi (Spoiler inside)

Beitrag von Nimlod »

Ich würde sagen, als reiner Unterhaltungsfilm ist er ganz ordentlich. Wenn es einem, so wie mir, um Lore und Logik geht, ist er absolut grauenhaft. Im Kontrast zum 7. Teil (dem aus meiner Sicht schlechtesten aller SW-Filme, weil Kopie und noch mehr Logikknüller) war ich dann aber doch ganz gut unterhalten.

Bei den allermeisten Sachen würde ich Andre Recht geben.
Außer:
SpoilerShow
Lukes Trick am Ende fand ich im Gegensatz richtig gut. Ich hab das nicht kommen sehen. Dumm nur, dass er danach aus Überanstrengung gestorben ist, was ich dann wieder so dumm fand, dass es doch wieder enttäuschend war.
Disclaimer: Dazu muss ich aber vielleicht noch sagen, dass ich keinerlei Nostalgie bei SW habe und ich die alte Trilogie nicht besonders mag. Sind für mich einfach alte Filme mit komischen Kostümen. Mein Lieblingsteil ist Episode 3. Da sind die einzigen Szenen, die mich in SW emotional berühren (Die Ausfürhung von Order 66 und später dann die Machtübernahme von Palpatine).
Ansonsten bin ich eigentlich eher Fan der alten Republik, also der Welt rund um Knight of the Old Republic mit Revan und Co.
Zuletzt geändert von Nimlod am 25. Dez 2017, 18:18, insgesamt 2-mal geändert.
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TenBoe
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Star Wars: The Last Jedi (Spoiler inside)

Beitrag von TenBoe »

An Star Wars flache Charaktere und unlogische Story zu kritisieren ist legitim. Aber dann bitte episodenübergreifend. Gerade Ep 4-6 sind so schlecht gealterte, im Nachhinein von George Lucas grausam verstümmelte Filme, die Logiklöcher und langweilige schlechte Storylines am Fließband bieten. Da kann ich insbesondere die alten Hardcorefans nicht verstehen, die scheinbar völlig kritiklos die alten Teile romantisch verklären, und alles schlecht machen, was danach kommt.

Star Wars hat doch vor allem drei Dinge ausgemacht:

1.) Das „Szenenbild“ (Kostüme, Setdesign, aber auch die Specialeffects)

2.) Die Figuren. Yoda, Darth Vader, Chewbacca, Hab Solo sind alles extrem eindimensionale Chraktere, die teilweise die immer gleichen drei Sätze/Laute von sich geben. Aber man liebt sie trotzdem.

3.) Die Musik.

Episode 1-3 versagt in Sachen „Szenenbild“ völlig. Gerade Ep 1 hat optisch mit Star Wars bis auf die Jediroben überhaupt nichts mehr gemein. Ab Ep 2 versuchen sie zwar schrittweise die Annäherung, aber gerade der zweite Teil ist bei den Specialeffects unfassbar grotesk schlecht, dass es mich immer noch schüttelt, wenn ich ihn mal wieder versuche anzusehen.
Was die Figuren betrifft, ist Ep 1-3 mMn auch ein ziemlicher Griff ins Klo. Liam Neeson ist zwar stark, aber halt Liam Neeson als Jedi verkleidet. Das selbe bei Herrn Samuel L. Jackson. Ewan McGregor ist zumindest in der engl. OV erträglich, Natalie Portman ok, ikonische Figuren wie Boba Fett oder Yoda so dermaßen der Würde beraubt, dass es unerträglich ist.
Die Musik in der Prequel-Trilogie ist hingegen fantastisch. Da sind wirklich Stücke für die Ewigkeit dabei.

Wenn man dies jetzt auf Ep 7 und 8 anwendet, muss man zu Beginn anmerken, dass diese drei Punkte ohnehin schon ein sehr schwaches Konstrukt bilden in Zeiten von Netflix und GoT, etc.

In Sachen Szenenbild machen die neuen Filme vieles richtig, auch wenn es natürlich ein extrem schwieriges Unterfangen ist, neue Designs, etc zu etablieren, die zwar auf die alten aufbauen, aber dennoch etwas neues wagen. Was die Special Effects betrifft, hat mich Teil 7 etwas enttäuscht, Teil 8 ist da aber für mich über jeden Zweifel erhaben.

Eine große Stärke (und meiner Meinung nach ein Verdienst von JJ Abrams) sind die neuen Figuren. Daisy Ridley und John Boyega haben nicht nur eine gute Chemie und Ausstrahlung. Sie gehören auch zu der Sorte von Schauspielern, die erschrocken auf einen Greenscreen starren und man es ihnen abnimmt. Oscar Isaak fällt da etwas ab. Die mit Abstand mutigste Besetzung ist mMn allerdings Adam Driver. Dieser hässliche, gesichtsdeformierte ungelenke Typ, der es in Ep 8 tatsächlich schafft, die Beweggründe seines Charakters für 3 Sekunden nachvollziehbar zu machen. Ich finde ihn einfach grandios und eine extrem mutige Besetzung in einem Mainstream Blockbuster.
Ich mag Rey, Finn und Kylo Ren einfach extrem. Daher packen mich auch die neuen Episoden.

Was die Musik betrifft, muss man wohl konstatiert feststellen, dass John Williams mittlerweile altersbedingt seinen Zenith weit überschritten hat. Mehr als stimmige, absolut passende Szenenuntermalung ist da nicht mehr.

Alles in allem finde ich, dass Disney mit der Marke wesentlich behutsamer und dennoch mutiger umgeht, als Lucas in den Prequels.
Zuletzt geändert von TenBoe am 23. Dez 2017, 15:43, insgesamt 2-mal geändert.
meisterlampe1989

Re: Star Wars: The Last Jedi (Spoiler inside)

Beitrag von meisterlampe1989 »

Andre Peschke hat geschrieben: Was hinzu kommt sind halt nutzlose Plotlines wie das Casino oder auch Reys "Training" (Einmal im Schneidersitz auf der Klippe hocken während jemand sagt "reach out" war, was ihr fehlte, zu ihrem Glück? Lukes Training war schon eher "meh", aber da ist wenigstens Zeit verstrichen, man hatte den Eindruck, dass er da wenigstens einige Zeit mit konzentrierten Übungen verbringt),
Das sehe ich auch etwas anders. Es hat gar kein richtiges Training stattgefunden. Luke war äußerst widerwillig und nachdem das Training gerade begonnen hat, habe sie sich ja in die Haare bekommen und Rey ist abgehauen. Das wollte Rian Johnson betont anders machen, als Yoda in Empire Strikes Back. Man wollte keine zweite Trainingssequenz unter der man auch das Rocky-Theme einspielen könnte. Auch hier arbeitet der Film mit Erwartungen und ist betont antiklimaktisch.
Andre Peschke hat geschrieben:- Warum hat man die anderen Schiffe in der Flotte nicht schon als Lightspeed-Waffen benutzt?
- Wieso sind nicht alle in eine andere Richtung abgehauen?
- Warum bleibt Laura Dern zurück, wenn sie an Bord nichts tut?
- Warum schaut sie ewig zu, bis ihr einfällt "ich könnte die ja rammen!"?
- Rose (?) rettet Finn der dabei ist diese Rammbock Kanone zu zerstören:
Was a) aussieht als müssten sie beide bei dieser "Rettung" draufgehen, b) ist dieses "ich liebe dich"-Ding nicht gut etabliert und c) opfert sie in dem Moment quasi die letzten Reste der Rebellion...damit sie beide in einer Salzwüste umgeben von einer imperialen Armee was tun? Noch 20 Minuten überleben, bevor sie zerstampft/gefangen genommen werden?)
- Die "Leia im Weltall"-Szene
- Der ganze Umgang mit Poe, einem Soldaten dessen mehrmalige Insubordination Dutzende Menschenleben gekostet hat. Ergebnis: "Ich mag ihn", "Ich auch. So ein Schlingel".
- Captain Phasma, die nutzloseste Figure ever...
Ich weiß nicht, ob du meinen langen Beitrag zu dem Thema gelesen hast, aber da bringe ich schon einige Kritikpunkte vor, die Du hier erwähnst. Ich finde den Film auch an einigen Stellen deutlich fehlerhaft, aber... ich habe versucht, naiv an den Film heranzugehen. Bei den meisten Fans liegt der Film nämlich auch dem analytischen Seziertisch. Mich stört die Haltung, dass man in Star Wars Filme nicht mehr rein geht, um sich verzaubern zu lassen, sondern um Fehler zu finden. Ich erkenne die Fehler an, akzeptiere sie, aber mir gefällt das Gesamtbild; eben besonders, dass Rian Johnson genau das Gegenteil davon macht, was die Fans erwarten. Das ist mutig.
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Andre Peschke
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Re: Star Wars: The Last Jedi (Spoiler inside)

Beitrag von Andre Peschke »

meisterlampe1989 hat geschrieben:Auch hier arbeitet der Film mit Erwartungen und ist betont antiklimaktisch.
Ist dieses Argument überhaupt überzeugend? In Bezug auf die Trainingssequenz ist das am Ende eher verschwendete Filmzeit. Was haben wir als Zuschauer erlebt und erfahren, außer Lukes Flashback zum jungen Kylo?

Und ist es überhaupt positiv, wenn ein Regisseur - ob vorsätzlich oder nicht - die Erwartungen immer enttäuscht? Anitklimaktisch ist ja i.a.R. kein positiver Schachzug. Wenn ich einen Film mache, der immer wieder antäuscht jetzt gleich cool zu werden, aber nie cool wird - bin ich dann ein gewiefter Auteur oder hab ich versagt? Ich finde es gut, wenn mich ein Film überrascht. Aber wenn ein Film ständig auf Höhepunkte zusteuert - ob erzählerisch oder in der Action - dann aber nie abliefert... klar, man kann sagen, das ist voll subversiv. Aber Star Wars hat nix, was fehlende Action-Höhepunkte auffängt. Die Story ist ja nicht toll. Die Figuren größtenteils blass. Wo ist mein Mehrwert?
meisterlampe1989 hat geschrieben:Mich stört die Haltung, dass man in Star Wars Filme nicht mehr rein geht, um sich verzaubern zu lassen, sondern um Fehler zu finden. Ich erkenne die Fehler an, akzeptiere sie, aber mir gefällt das Gesamtbild; eben besonders, dass Rian Johnson genau das Gegenteil davon macht, was die Fans erwarten. Das ist mutig.
Das ist ja kein Argument, sondern eher eine Unterstellung. Ich kann auch sagen, mich stört die Haltung sich "von Star Wars verzaubern lasen zu wollen" und ihm damit alle Fehler durchgehen zu lassen. Das entwertet nur implizit deine Erfahrung. Ich hab kein Problem damit, dasss du den Film klasse findest. Ich fand ihn über weite Strecken dumm und hätte ihn insgesamt sturzlangweilig gefunden, wäre das visuelle Design manchmal nicht so hervorragend gewesen. Deine Argumente kann ich zwar intellektuell nachvollziehen (Ja, wenn der Regisseur absichtlich seine eigenen Höhepunkte abschleift, das ist auf jeden Fall mutig, auch wenn ich die Entscheidung nach meiner Erfahrung auch für doof halte, was sich nicht ausschließt), aber mein Filmerleben war ganz anders (aus den genannten Gründen).

Andre
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LegendaryAndre
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Re: Star Wars: The Last Jedi (Spoiler inside)

Beitrag von LegendaryAndre »

Andre Peschke hat geschrieben:Und ist es überhaupt positiv, wenn ein Regisseur - ob vorsätzlich oder nicht - die Erwartungen immer enttäuscht?
Andre
In seltenen Fällen funktioniert das sogar. Ich habe kürzlich die dritte Staffel von Twin Peaks gesehen, auf die Fans nach einem bösen Cliffhanger gute 25 Jahre haben warten müssen. Regisseur David Lynch schafft es, genau das was man sich wünscht oder erhofft hat NICHT zu zeigen bzw. mit den Erwartungen des Zusehers zu spielen. Obendrein ist das, was er gemacht hat bei weitem nicht mehr Mainstream-tauglich. Doch die Fans sind größtenteils sehr zufrieden, was ich im Internet gelesen habe. Die Quoten selbst dürften allerdings nicht so gut sein.

Allerdings liegt der Serie ein gänzlich anderes Konzept zugrunde als einem Blockbuster wie Star Wars. Twin Peaks setzt auf Überraschungsmomente und rätselhafte Wendungen. Wenn man es aber genau nimmt, hat Lynch damals die Erfolgsserie an die Wand gefahren, nachdem er sie zunehmend mystischer und komplexer gestaltet hat. Ich habe gelesen, dass das einige Seher überfordert hat.

Ich schätze auch bei Star Wars wäre man besser damit gefahren, den Fans zu geben, was sie sich gewünscht haben, obwohl es dann sicher auch wieder Leute gegeben hätte, die unzufrieden wären. In meinem Bekanntenkreis wurde der "neue Luke" ebenfalls mit gemischten Gefühlen aufgenommen (von "gar nicht gut" bis "super"). Mir persönlich gefällt die Idee, aber die Umsetzung hätte wie bereits erwähnt besser (schlüssiger) sein können.
SpoilerShow
Luke hätte am Ende nicht sterben müssen. Er hätte auch aufgrund seiner Weiterentwicklung zum Machtgeist aufsteigen können. Den Tod von Luke muss man jetzt wohl verkraften. Um es mit den Worten von Meister Yoda zu sagen: "Der Tod ein natürlicher Bestandteil des Lebens ist. Frohlocke und jauchze für diejenigen in deiner Nähe, welche zur Macht übergehen. Sie betrauern, tue nicht. Sie vermissen, tue nicht." :think:
meisterlampe1989

Re: Star Wars: The Last Jedi (Spoiler inside)

Beitrag von meisterlampe1989 »

Andre Peschke hat geschrieben: Ist dieses Argument überhaupt überzeugend? In Bezug auf die Trainingssequenz ist das am Ende eher verschwendete Filmzeit. Was haben wir als Zuschauer erlebt und erfahren, außer Lukes Flashback zum jungen Kylo?

(...)
Das ist glaube ich eine Geschmacks- und Meinungssache. Ich finde es filmisch wertvoll, wenn ein Autor bzw. Regisseur Erwartungen bewusst nicht erfüllt. Und das war bewusst, denn er hatte vollen Spielraum und die Mittel hätte er auch gehabt.
Was konkret den Plot auf der Insel betrifft hat es mir halt gezeigt, dass Luke verbittert ist; und das konsequent. Und das fand ich interessant einen Abziehbildhelden so darzustellen.

Abrams hat man (zurecht) seinen Fanservice und die Kopie von Episode 4 um die Ohren gehauen. Hätte Johnson jetzt die epischen Szenen geliefert, die alle haben wollten, hätte man vielleicht mehr Fans zufriedengestellt und ein paar epische Szenen an denen man sich dann später auf Youtube ergötzt; aber hat man grundsätzlich einen besseren Film, wenn man dem Affen Zucker gibt?

Ich habe es schon mal geschrieben: Am Ende stand ich auch fast auf dem Kinosessel und habe den epischsten Kampf der Kinogeschichte zwischen Luke und Ren erwartet, aber ich fand den Twist dann so clever, dass er mir besser gefällt als es Bombastgemetzel hätte sein können.
Andre Peschke hat geschrieben: Das ist ja kein Argument, sondern eher eine Unterstellung.
Finde ich nicht. Wenn man sieht mit welchen Argumenten teilweise im Internet operiert wird, um den Film irgendwie schlecht reden zu können. Da wird in einem Science-Fantasy-Szenario mit der "Macht" und Lichtschwertern das Trägheitsgesetz der Physik bemüht, um das Verfolgungsrennen und den Treibstoffverlust der Schiffe im Hauptplot zu kritisieren.

Und dann noch dieser ganze "Star Wars ist SJW-Propaganda" Quatsch.

Und man merkt doch deutlich, dass anders als bei anderen Filmen hier jeder Millimeter Filmrolle abgeklopft wird.

Ich habe nichts gegen Kritik wie Du sie übst, André. Ich teile sogar viele deiner Argumente, was Fehler, oder besser gesagt Schwächen im Film angeht.
Andre Peschke hat geschrieben:Ich kann auch sagen, mich stört die Haltung sich "von Star Wars verzaubern lasen zu wollen" und ihm damit alle Fehler durchgehen zu lassen. Das entwertet nur implizit deine Erfahrung. Ich hab kein Problem damit, dasss du den Film klasse findest.
Ich finde den Film weder "klasse", noch lasse ich ihm seine Fehler durchgehen. Mein ursprünglicher Beitrag zu dem Film hier im Thread ist ziemlich lang und ich kann nicht verlangen, dass du den komplett liest oder voraussetzen ihn komplett gelesen zu haben, aber der liest sich eigentlich sogar ziemlich kritisch.
Ich finde den Film halt als Gesamtwerk, und das ist subjektiv, ziemlich gut. Wenn man es in Zahlen ausdrücken müsste, würde ich dem auch nicht mehr als ein 7/10 geben.

Aber andererseits bin ich bereit den Film gegen diesen Hass aus dem Internet zu verteidigen und einfach klarzustellen, dass nicht alles was einen enttäuscht auch gleichzeitig die größte Gurke der Filmgeschichte sein muss.
Zuletzt geändert von meisterlampe1989 am 24. Dez 2017, 01:25, insgesamt 3-mal geändert.
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Tengri Lethos
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Re: Star Wars: The Last Jedi (Spoiler inside)

Beitrag von Tengri Lethos »

meisterlampe1989 hat geschrieben:
Finde ich nicht. Wenn man sieht mit welchen Argumenten teilweise im Internet operiert wird, um den Film irgendwie schlecht reden zu können. Da wird in einem Science-Fantasy-Szenario mit der "Macht" und Lichtwertern das Trägheitsgesetz der Physik bemüht, um das Verfolgungsrennen und den Treibstoffverlust der Schiffe im Hauptplot zu kritisieren.
Das Argument höre ich öfter, jedoch finde ich es nicht zutreffend. Natürlich kann ich Physik in Sci Fi gestalten wie ich will. Geräusche im Weltraum? Ok, warum nicht, dramaturgisch ok.
Schlecht wird es immer nur, wenn man die Physik an und ausknipst, wie man es gerade braucht. Und das machen sehr viele Filme (gerade die Superheldenfilme schleppen da viel Ballast aus den Comics auf den Bildschirm).
Meiner Meinung nach ist es ein legitimer Kritikpunkt, wenn man Fehler in der Physiklogik eines Films angreift. Z.b. den Bombenabwurf, der wohl ohne Schwerkraft nicht funktioniert, weil es mehrere Szenen gibt, die deutlich machen, dass auch in Star Wars Raumschiffe kein Schwerkraftfeld derart erzeugen, dass es weit außerhalb der Schiffe wirkt.
Was man natürlich nicht machen sollte, ist gerade bei Star Wars die uns bekannte reelle Physik auf die Filme zu werfen und dann (Überraschung!) festzustellen, dass da einiges nicht funktioniert.
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Re: Star Wars: The Last Jedi (Spoiler inside)

Beitrag von Kingslayer »

Für mich war das größte Problem des Films, dass absolut niemand der Charaktere so richtig wusste, warum er was macht. Deshalb waren viele Szenen auch einfach komplett sinnbefreit.
-Der komplette Casino-Arc von Finn und Rose.
-Das Das Opfer von Admiral Reverse Punk.
-Reys Besuch bei Luke: "Hey, Luke, wir brauchen dich" "Nö, lass mal" "Dann mach ichs halt alleine" (Joa, kann man mal gefühlt den halben Film drauf verwenden)
-Rose Rettungsversuch von Finn war vollkommen bescheuert und hat den einzigen Moment im Film, in dem er etwas bewirkt hätte, zunichtegemacht.
-Poe Dameron hatte so etwas wie Entwicklung, die aber darin bestand, dass er jetzt gelernt hat, Autoritäten blind zu folgen. Toll, noch ein Charakter, der jetzt absolut langweilig ist.
-Warum haben die Rebellenanführer nichts von ihrem Plan erzählt???? "Hey, lass die ruhig mal ne Meuterei anzetteln, einfach so, dann geht der Film auch 15 Minuten länger ohne, dass am Ende etwas nennenswertes passiert ist"
-Leias "Tod" war auch vollkommen unnötig.

Um ehrlich zu sein kommt mir The Last Jedi wie ein riesen Troll vor.
Ihr habt gedacht Snoke ist wichtig?
Tot.
Ihr habt gedacht, Finn/Poe/Kylemo sind interessant?
Nope.
Ihr habt gedacht Reys Eltern sind irgendjemand wichtiges?
Nö.

Der 9. Teil ist mir nach diesem Film sowas von egal. Nicht nur weil der 8. schlecht war, sondern vor allem, weil es keine einzige Storyline gibt, die noch aufgelöst werden müsste. Alle relevanten Fragen haben sich in Luft aufgelöst. Das Imperium baut jetzt noch eine Superwaffe in Form einer Kugel, nur noch größer, die Rebellen gewinnen, fertig.
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Dicker
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Re: Star Wars: The Last Jedi (Spoiler inside)

Beitrag von Dicker »

Episode 8 ist ein super Unterhaltungsfilm, nur zu sehr darüber nachdenken sollte man nicht.
Ich kann der Liste an Kritikpunkten von André größtenteils zustimmen, ich hatte die selben Gedanken.

Was bisher aber kaum hier erwähnt wurde (vielleicht bin ich auch der einzige, der so denkt), sind die unterirdischen Bösewichter. Sie sind alle bis auf Kylo Ren absolut langweilig. Im Fall von Hux verkommen sie sogar zur Witzfigur. Phasma wirkt in ihrer glänzendem Rüstung ebenfalls fehl am Platz. Und Snoke ist halt da, weil man jemanden an der Spitze braucht. Bei ihm wäre es mMn wichtig gewesen zu wissen, woher er kommt, da jeder im Gegensatz zu Episode 4-6 weiß, was davor passiert ist.

Generell war für mich die Konstellation erste Ordnung vs Widerstand irgendwie nicht greifbar. Nach den Ereignissen in Episode 6 hätte nicht erwartet, dass erstens ein Widerstand nötig ist und wenn doch, dann dürfte er nicht aus nur 5 Schiffen bestehen. Das passt für mich nicht zusammen.

Kommen wir zu Kylo Ren, einen Charakter den ich ich schon in Episode 7 nicht verstanden habe. Ich verstehe schon, was die Macher mit ihm anstellen wollen und das ist auch mutig und endlich mal was anderes. Aber es ist imo schlecht umgesetzt.
Ich kaufe Kylo seine neue Rolle als Oberbösewicht nicht ab. Im Film wird er eher als verwirrtes Kind dargestellt, das von Zweifeln geplagt seinen Platz in der Welt und in der Macht noch finden muss. Es gibt da diese schöne Szene im Thronsaal, wo er was von, das alte hinter sich lassen, erzählt und es nur konsequent gewesen wäre, wenn er zu einem grauen Jedi geworden wäre. Stattdessen wird er der neue Boss, der nicht böse nur verwirrt und impulsiv aggressiv wirkt. Aber nicht böse.

Dabei fand ich es super, dass der Film mehr auf die Grautöne eingeht. Waffenlieferungen an beide Seiten. Rey erkennt, dass beide Seiten für ein Gleichgewicht nötig sind. Und eben Kylo. Aber leider macht der Film zu wenig daraus.
NDA
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Re: Star Wars: The Last Jedi (Spoiler inside)

Beitrag von NDA »

Warum funktioniert der Bombenabwurf nicht? Sie werden doch auf Schienen nach unten in die Schwerelosigkeit gedrückt/geschossen.
Bái Zuô!
NDA
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Re: Star Wars: The Last Jedi (Spoiler inside)

Beitrag von NDA »

meisterlampe1989 hat geschrieben:
Andre Peschke hat geschrieben: Ist dieses Argument überhaupt überzeugend? In Bezug auf die Trainingssequenz ist das am Ende eher verschwendete Filmzeit. Was haben wir als Zuschauer erlebt und erfahren, außer Lukes Flashback zum jungen Kylo?

(...)
Das ist glaube ich eine Geschmacks- und Meinungssache. Ich finde es filmisch wertvoll, wenn ein Autor bzw. Regisseur Erwartungen bewusst nicht erfüllt. Und das war bewusst, denn er hatte vollen Spielraum und die Mittel hätte er auch gehabt.
Was konkret den Plot auf der Insel betrifft hat es mir halt gezeigt, dass Luke verbittert ist; und das konsequent. Und das fand ich interessant einen Abziehbildhelden so darzustellen.

Abrams hat man (zurecht) seinen Fanservice und die Kopie von Episode 4 um die Ohren gehauen. Hätte Johnson jetzt die epischen Szenen geliefert, die alle haben wollten, hätte man vielleicht mehr Fans zufriedengestellt und ein paar epische Szenen an denen man sich dann später auf Youtube ergötzt; aber hat man grundsätzlich einen besseren Film, wenn man dem Affen Zucker gibt?
Fanservice ist nich per se schlecht. Am Ende sind es genau diese Fans, die dir treu zur Seite gestanden habe und positive Mundpropaganda betrieben haben. Ist mir zu zynisch da einfach so drauf zu scheißen und nicht künstlerisch wertvoll.
Bái Zuô!
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Andre Peschke
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Re: Star Wars: The Last Jedi (Spoiler inside)

Beitrag von Andre Peschke »

meisterlampe1989 hat geschrieben:Ich finde den Film weder "klasse", noch lasse ich ihm seine Fehler durchgehen.
Das war doch nur zur Veranschaulichung, warum ich deine "die anderen sind alles Hater"-Argumentation nicht sinnvoll finde. Dachte, das wäre sehr offensichtlich. :D Sorry.

Andre
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Naitomea
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Re: Star Wars: The Last Jedi (Spoiler inside)

Beitrag von Naitomea »

TenBoe hat geschrieben:An Star Wars flache Charaktere und unlogische Story zu kritisieren ist legitim. Aber dann bitte episodenübergreifend. Gerade Ep 4-6 sind so schlecht gealterte, im Nachhinein von George Lucas grausam verstümmelte Filme, die Logiklöcher und langweilige schlechte Storylines am Fließband bieten. Da kann ich insbesondere die alten Hardcorefans nicht verstehen, die scheinbar völlig kritiklos die alten Teile romantisch verklären, und alles schlecht machen, was danach kommt.


2.) Die Figuren. Yoda, Darth Vader, Chewbacca, Hab Solo sind alles extrem eindimensionale Chraktere, die teilweise die immer gleichen drei Sätze/Laute von sich geben. Aber man liebt sie trotzdem.
Besonders bei Boba Fett ist es mir unbegreiflich, wie der jemals den Status erlangen konnte, den er hat. Das ist einfach überhaupt gar nichts, da kommt nichts. Und dann noch dieser lächerliche Abgang in Episode 6, wo er einfach quer durch die Luft abfliegt.
ikonische Figuren wie Boba Fett oder Yoda so dermaßen der Würde beraubt, dass es unerträglich ist.
Daher hätte ich jetzt gerne mal erklärt, wieso dir Boba Fett trotzdem so wichtig ist und wo überhaupt seine Würde her kommt, so dass dir der falsche Umgang damit unerträglich ist. :)
meisterlampe1989

Re: Star Wars: The Last Jedi (Spoiler inside)

Beitrag von meisterlampe1989 »

Andre Peschke hat geschrieben:
meisterlampe1989 hat geschrieben:Ich finde den Film weder "klasse", noch lasse ich ihm seine Fehler durchgehen.
Das war doch nur zur Veranschaulichung, warum ich deine "die anderen sind alles Hater"-Argumentation nicht sinnvoll finde. Dachte, das wäre sehr offensichtlich. :D Sorry.

Andre
Dass alle die, die den Film nicht mögen Hater sind, habe ich ja auch nicht behauptet. Der Film hat berechtigte Kritikpunkte, die ich ja selber anspreche.

Es gibt aber gerade eine nicht geringe Masse im Internet, die den Film abgrundtief hasst. Da wird so getan, als wäre der Film schlechter als "The Room" mit Tommy Wiseau. Und gegen diesen Schwachsinn muss man vorgehen.
NDA
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Re: Star Wars: The Last Jedi (Spoiler inside)

Beitrag von NDA »

Nein.
Er wird gehasst, weil er schlecht mit dem Star Wars-Lore umgeht, liebgewonne Charaktere schwer nachvollziehbar ändert und neue Logiklücken und Plotholes im Lore einfügt. Das ist meiner Meinung nach schon relativ losgelöst vom Film. Der Film wird als Bruch der Kontinuität gehasst, weniger als Film selber.
Bái Zuô!
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DieTomate
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Re: Star Wars: The Last Jedi (Spoiler inside)

Beitrag von DieTomate »

meisterlampe1989 hat geschrieben:Es gibt aber gerade eine nicht geringe Masse im Internet, die den Film abgrundtief hasst. Da wird so getan, als wäre der Film schlechter als "The Room" mit Tommy Wiseau. Und gegen diesen Schwachsinn muss man vorgehen.
Man muss?
Es ist doch deren Problem, ob sie den Film hassen oder nicht, und nicht deins.

Ich habe TLJ nicht gesehen, bin aber über diesen Artikel gestolpert: Stomp On The Mystery Box
Das macht mir auch nicht gerade Lust auf den Film. An TFA hatte ich u.a. schon kritisiert, dass Rey zu sehr eine Mary Sue Rolle einnimmt. Das Gegenargument, dass man ja noch nicht alles über ihre Vergangenheit wüsste, musste ich da einfach hinnehmen und abwarten. Nun wissen wir, dass selbst die Autoren keine Ahnung hatten, und sich einfach einer Mystery Box bedient hatten. Ich halte das nicht für einen guten Plan, um eine Trilogie aufzubauen. Da sollte doch zumindest in groben Zügen die Handlung von Anfang an feststehen.
Naja... Ich hatte nach TFA schon nur mildes Interesse an den nächsten SW Film. Und nach allem, was ich gesehen und gelesen habe, scheint dieser auch nichts für mich zu sein.
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Tengri Lethos
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Re: Star Wars: The Last Jedi (Spoiler inside)

Beitrag von Tengri Lethos »

NDA hat geschrieben:Warum funktioniert der Bombenabwurf nicht? Sie werden doch auf Schienen nach unten in die Schwerelosigkeit gedrückt/geschossen.
Es sieht im Film deutlich danach aus, als ob sie nach verlassen des Schiffes wie unter Schwerkrafteinfluss nach unten fallen. Ich kann aber nicht ausschließen, dass das nur in meiner Erinnerung so ist und sich auch durch Fortsetzung der Bewegung da eine Beschleunigung fehlt erklären ließe. Wenn ich den Film nochmal sehe, achte ich gezielt drauf.
Voigt
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Re: Star Wars: The Last Jedi (Spoiler inside)

Beitrag von Voigt »

Ja wichtig wäre ja bloß ob die Bomben sich in einem "Luftstrom" ausrichten, oder durch Gravitation beschleunigen. Nur dies wäre unrealistisch. Ansonsten sind es langsam abgestoßene explosive Projektile.
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Braincrack
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Re: Star Wars: The Last Jedi (Spoiler inside)

Beitrag von Braincrack »

Viel Schlimmer fand ich ja die Verfolgungsszene am Anfang. „Warum können wir sie nicht einholen?“ „ Ihr Schiff ist leichter“

Kopf -> Kinostuhl

Klar es ist immernoch ein SciFi Film. Aber wenn nen Film so dumm rüberkommt nehm ich ihn das Übel.

Zum Rest: wurde ja schon alles geschrieben. Am schlechtesten war einfach die Szene mit Leias Tod. Boar nee. Son Schwachsinn.

Was aber glaub noch keiner geschrieben hat und was ich eigentlich am schlimmsten finde an der neuen Trilogie: die 1. Ordnung. Und zwar was das für ein Witzverein ist. Das Imperium war eine alles erdrückende Macht die für Schrecken gesorgt hat. Über die 1. Ordnung kann man eigentlich nur lachen. Fängt ja gleich zu Anfang an von Episode 8. Da arbeiten anscheinend nur Depoen

Ich nehm der neuen Trilogie einfach nicht diese Bedrohung ab. Anscheinend reicht ja schon nen guter Pilot um nen Riesen Mega Super Duper Sternenzerstörer zu zerstören.

(PS. Ja gut, Imperium war auch net viel schlauer mit einer Öffnung mit der Mann die ganze Station zerstören kann. 2 mal....)

Ansonsten zum Film. Er macht vieles richtig aber halt auch einfach so vieles scheisse. Und letzteres überwiegt für mich leider.
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Tengri Lethos
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Re: Star Wars: The Last Jedi (Spoiler inside)

Beitrag von Tengri Lethos »

Das mit Leia war schon ganz schöner Schwachsinn. In den Filmen wird nicht einmal angedeutet, dass sie eine „Macht Ausbildung“ auch nur begonnen hat und plötzlich zieht sie diese Nummer ab. Ja, na klar, im Angesicht des Todes usw., aber es war völlig unnötig, sie auf diese Art vorübergehend aus dem Gefecht zu ziehen. Zumal ich an der Stelle auch gedacht habe, dass man so einfach eine Brücke eines Schlachtkreuzers bei aktiviertem Schutzschirm zerstören kann...warum macht man es dann nicht immer so?
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