Wohlfühlen am Arbeitsplatz

[Zedmeecred]

Servus zusammen,
habt ihr auch das Problem, das ihr euch an eurer Arbeit nicht wohlfühlt? Also jetzt nicht von den Menschen her, sondern weil der Arbeitsplatz nicht gemütlich ist. Die Wände sind grau, das Licht ist grell und wir haben unbequeme Stühle. Ich wollte fragen ob das bei euch auch so ist und ob das normal in Büros ist. Gibt es da vielleicht auch positive Beispiele, die ich meinem Chef mal vorschlagen könnte? Vielen Dank schon mal.

[Wudan]

Zumindest was die Stühle angeht gibt es da schon einen Vorschlag, nennt sich Arbeitssicherheit (Ich gehe davon aus das Bürostühle gemeint sind). Da gibt es nicht nur entsprechende Gesetze (auch das Licht könnte unter Umständen darunter fallen), sondern es ist sogar im ureigenen Interesse des Chefs das sich seine Mitarbeiter nach Möglichkeit nicht den Rücken kaputt machen. Ein Mitarbeiter mit Bandscheibenvorfall ist nicht sonderlich produktiv, für solche Argumente sind auch Chefs manchmal offen
Ansonsten kann man ja auch selbst bisschen dran arbeiten, z.B. mal paar Pflanzen aufstellen oder so.

[Rince81]

Stühle, Tische, Licht, Luft, Platz - alles relevant für Arbeitsicherheit. Mal mit dem Betriebsrat oder dem Arbeitsschutzbeauftragten reden. Wenn nicht vorhanfen, mal den Chef informieren - muss er nämlich haben, sonst wird die Berufsgenossenschaft ungemütlich...

[jucozrivii]

Gehören Stühle tatsächlich zur Kategorie Arbeitssicherheit? Wieder was gelernt

Ja, tatsächlich. Einmal im Jahr müssen wir an einer Schulung teilnehmen, um zu lernen, wie man am besten am Schreibtisch sitzt.

Sehr schön sind auch höhenverstellbare Tische. So kann man zwischendurch auch mal im Stehen arbeiten. =)

[jucozrivii]

Sehr schön sind auch höhenverstellbare Tische. So kann man zwischendurch auch mal im Stehen arbeiten. =)

Hatte bei meiner damaligen Stelle nur der zweite Chef, angeblich wegen eines Bandscheibenvorfalls.

Ansonsten habe ich in Büros nur die Erfahrung gemacht, dass dort alles das Billigste vom Billigen war. Stühle, Computerperipherie, kaltes Deckenlicht. Nur beim Chef lag Teppich und sein Stuhl sah mir ca 400,- teurer aus, als die des gemeinen Arbeiters.

Das kommt auch auf den Arbeitgeber an, aber im Zweifel kann immer noch Betriebsrat und Gewerkschaft helfen. Das ist der Vorteil eines großen Unternehmens.

[Alienloeffel]

Sehr schön sind auch höhenverstellbare Tische. So kann man zwischendurch auch mal im Stehen arbeiten. =)

Hatte bei meiner damaligen Stelle nur der zweite Chef, angeblich wegen eines Bandscheibenvorfalls.

Ansonsten habe ich in Büros nur die Erfahrung gemacht, dass dort alles das Billigste vom Billigen war. Stühle, Computerperipherie, kaltes Deckenlicht. Nur beim Chef lag Teppich und sein Stuhl sah mir ca 400,- teurer aus, als die des gemeinen Arbeiters.

Hier an der Uni ist vieles einfach alt. Obwohl in meinem Falle die AG recht gut aufgestellt ist hinsichtlich Equipment und Methodik, scheint der Etat für Büroausstattung nicht so groß zu sein... Anders ist es da bei Instituten, die zwar an die Unis angebunden sind, aber entweder Teil einer Gesellschaft sind oder direkt vom Bund finanziert sind. Tja, Forschung ist ja eh nur was für länger wenn man Professor werden will

[PrinzEisenerz]

Mir ist oft kalt auf der Arbeit, weil es mein Büromate gerne mehr als 5° kälter hat als ich und am Heizungsschalter sitzt !

[dnagel_]

Ich habe einmal eine Studie dazu gelesen, die in den Vereinigten Staaten ein Zusammenhang zwischen Krankenquote und die Gestaltung des Arbeitsplatzes hergestellt hat. Selbst würde ich das nicht sooooo drastisch sehen, aber es ist sicherlich ein wichtiger Faktor für die berufliche Zufriedenheit. Immerhin verbringen wir einen Großteil der Zeit an diesem Platz. Es ist schließlich im Sinne des Arbeitgebers, dass ich zum einen gerne an meinem Arbeitsplatz bin und zum anderen auch nicht ungerne länger dort bleibe, wenn es notwendig ist. Und dazu ist nicht immer gleich der Coffeeshop im Keller notwendig, sondern eben ordentliche Tische, Stühle, Pflanzen und ggf. auch Bilder (oder Whiteboards).

@Zedmeecred : Arbeitssicherheit als Anlass zu nehmen, mal ein wenig frischen Wind ins Unternehmen zu bringen, ist wirklich kein schlechter Gedanke.

[jucozrivii]

Ich habe einmal eine Studie dazu gelesen, die in den Vereinigten Staaten ein Zusammenhang zwischen Krankenquote und die Gestaltung des Arbeitsplatzes hergestellt hat. Selbst würde ich das nicht sooooo drastisch sehen, aber es ist sicherlich ein wichtiger Faktor für die berufliche Zufriedenheit.

Na schau Dir mal allein Google und Facebook an. Die versuchen es den Mitarbeitern so angenehm wie möglich zu machen, damit diese motivierter sind und auch freiwillig länger arbeiten. In China machen viele Unternehmen wiederum Urlaub an schönen Plätzen mit allen Mitarbeitern. In Deutschland ist es oftmals ziemlich unpersönlich am Arbeitsplatz.

[Desotho]

Mir ist oft kalt auf der Arbeit, weil es mein Büromate gerne mehr als 5° kälter hat als ich und am Heizungsschalter sitzt !

Solche Konflikte sind normal. Eigentlich sollte man sich dann auf einen Kompromiss einigen.
Die Erfahrung zeigt dann aber auch, dass es dann wieder mindestens einen gibt der diese Einigung dann missachtet.
Wie sagte Stromberg schon? Büro ist Krieg.

[SebastianStange]

Mir ist oft kalt auf der Arbeit, weil es mein Büromate gerne mehr als 5° kälter hat als ich und am Heizungsschalter sitzt !

Das kenne ich sehr gut, weil ich naja... mir ist gern mal kalt. Und eher als meinen Kollegen im Büro damals. Mir hat es da wirklich geholfen, eine dünne Mütze aufzusetzen. Ich mochte da sehr die Merino-Modelle vom Hersteller Buff, aber es gibt sicher ähnliche von anderen Herstellern. Das bringt gefühlt ein paar Grad mehr. Genauso helfen Pulswärmer für das Wäremeempfinden. Sieht albern aus, ist aber ganz bequem, stört nicht bei der Arbeit und wärmt erstaunlich gut. Generell kann ich auch eine Merino-Baselayer aus dem Outdoorladen empfehlen.

Ich habe mich auf diese Weise immer prima mit dem Büroklima arrangieren können. Inzwischen sitze ich ja daheim, Heizung auf Stufe 4. Läuft!

[NDA]

Und ich komme schon ab 18°C ins Schwitzen und meine Nase trocknet aus.

[biaaas]

Mir ist oft kalt auf der Arbeit, weil es mein Büromate gerne mehr als 5° kälter hat als ich und am Heizungsschalter sitzt !

Ich bin dann wohl der der die Heizung runterdreht und das Fenster aufmacht. Meine russischen Kollegen sagen ich würde aus Sibirien kommen....

[Feamorn]

Naja, mit den Temperaturen... Zunächst mal mit den Kollegen reden, im Zweifel würde ich da ganz brutal auf die arbeitsrechtlichen Bedingen pochen, die geben, je nach Art der Tätigkeit, gewisse Temperaturen vor. Die müsste ein Chef wenn es hart auf hart kommt auch sicherstellen. (Den genauen Wert für's Büro weiß ich gerade nicht, um die 20°C.) Wenn einem dann noch zu kalt ist muss man in der Tat mit entsprechender Bekleidung arbeiten, auch den Kollegen zuliebe, die es nicht warm mögen. Am Ende ist auch dieser Wert nur ein Kompromiss.

Ich selber habe es gerne warm, was übrigens nicht heißt, dass ich nicht gerne und häufig lüfte. Ich mag nämlich auch Sauerstoff.

[Desotho]

Noch absurder wird es wenn im Sommer die Klimaanlage läuft und die Gegenpartei macht dann die Fenster auf mit dem Argument "Dann passt es ja wieder".

[Sebastian Solidwork]

Was ich gerne an einem ideal Arbeitsplatz hätte:

- guter Stuhl mit Kopflehne (letzteres hatte ich noch nie)
- Höhen- und Neigungsverstellbare Monitore (das "Beste" sind Monitore auf Pappschachteln oder Druckerpapierbögen)
- höhenverstellbarer Tisch (Hatte ich schon mal auf einfache Anfrage. Derzeit wird dafür ein Attest benötigt. Von der Berufsgenossenschaft kann man sich bezuschussen lassen)
- Viel Platz für meine Beine unterm Tisch. Also entweder den Rollcontainer daneben oder einfach einen breiten Tisch wenn er drunter soll.
- hochwertige, möglichst ergonomische Mäuse und Tastatur (Ich habe mir derzeit selbst eine Microsoft Sculpt gekauft. Bloß weg mit dem Nummerblock). Gab es öfter mal mit Rücksprache beim Chef, hat auch manchmal die IT da und auf Anfrage raus gegeben.
- individuelle Beleuchtung (oder zumindest ein Konsens mit den Kollegen)
- performante Dockingstation für den Laptop mit ausreichend Anschlüssen (Ja, daran wurde auch schon gespart)
- gute Verkabelung (Entschuldige lieber Kollege, dass ich dir mal wieder das LanKabel gezogen habe)
- gut sitzende Headsets für Telefonate
- im Großraumbüro schalldämmende Maßnahmen. Je mehr um so besser.
- Sitzposition im Raum die eine gewissen Privatsphäre ermöglicht. Nicht das ich was illegales mache, aber wenn ich mit einem Kollegen Chat tratsche oder mal Frust ablasse verkünde ich das auch nicht über die Sprechanlage. (Ich saß schon mal mit dem Rücken zur Zimmertür. War ein beschissenes Gefühl der Hilfslosigkeit). Wer schaut nicht öfter mal am Tag auf seine Lieblingsseiten? Meine Leistung stimmt trotzdem (oder gerade deswegen? )
- optisch ansprechende Räumlichkeiten. Vor allem mit Pflanzen
- Gute Luft durch Kühldecken und Luftbefeuchter
- Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung im Großraumbüro mit vielen Gesprächen (Ich liebe meine Bose QuiteComfort)
- von extra Personal gepflegte Küchen oder im Team funktionierende organisierte Küchenpflege. Mich nervt es, wenn immer die Selben aufräumen.
- Grundversorgung mit Getränken. Gerne zahle ich dafür, Hauptsache ich muss nicht auch noch für meinen Saft/Cola zum Supermarkt.

Ich hatte bisher nie alles auf einmal. Hier mal das eine, dort mal das andere.

Speziell die ersten vier Punkte sind mir für das alltägliche Sitzen (gerne ja auch Stehen) am Arbeitsplatz wichtig. Sie sind Grundvorraussetzung um einen Arbeitsplatz ergonomisch auf mich anzupassen um so dauerhaften Haltungsschäden vorbeugen zu können. Mit meinen 30+ Jahren habe ich bereits Probleme.
Mal davon abgesehen, dass das Wechseln unterschiedlicher Sitzpositionen mir spürbar gut tut. Das vermeidet einseitige Belastungen und beugt Verspannungen vor. Das geht nur wenn der Arbeitsplatz es zulässt.

Ironischer Weiße wird beim Sparen zuerst auf die Gehaltskosten geschaut. Aber umgekehrt Investition ins Personal zu selten als effizienststeigernde Maßnahme mit Hebelwirkung verstanden.


Allgemein schlanke und unkomplizierte interne Prozesse (Stundenschreibung, Bestellwesen, Dienstreisenabrechnung, Beantragung, etc.) gehören im weiteren Sinne für mich auch dazu. "Soll ich arbeiten, damit ihr was zum Controllen habt? Oder soll ich mich damit beschäftigen wie ich Controllvorschriften penibel einhalte?" (Wertet das überhaupt jemand aus, dass sich der Aufwand lohnt?)
Und alles was mich dazu bringt die Firma und meine Kollegen und Chefs zu mögen bzw zu respektieren (nicht alles was ich respektiere muss ich mögen). Und mir nicht die Laune dauerhaft verdirbt (Es wird nur der Vertragsabschluss durch den Vertriebler gefeiert, nicht die Projektausführung durch die Entwicklung?).

[Rince81]

Was ich gerne an einem ideal Arbeitsplatz hätte:

Eigentlich fast alles ein einfacher Fall für den Arbeitsschutzbeauftragten. Nur das übliche Theorie und Praxis Problem.

[Felix Fieldman]

Mein Arbeitsplatz ist wechselnd, neben meinem Studium arbeite ich im Betreuten Wohnen für Menschen mit psychischen Erkrankungen, daher ist mein Arbeitsplatz eben "bei denen zu Haus" Und ob man sich in den jeweiligen Wohnungen wohl fühlen kann...sagen wir mal...das kommt immer drauf an Spannend ist es aber allemale.

[muffel]

Ich fange erst im August mit meinem Job an und habe daher "noch" nix zu meckern! Ich habe die Ausbildung als Speditionskaufmann abgeschlossen und wurde übernommen und freue mich nun schon riesig auf die neue Aufgabe und die Tatsache, dass ich bald in einem Festangestelltenverhältnis bin! Momentan bin ich noch etwas erschlagen von den vielen, neuen Informationen, aber ich erhalte mit der Zeit einen immer besseren Überblick über die ganzen Dinge, die jetzt auf mich zukommen. Die Tage las ich auf https://www.cosmosdirekt.de/lebenssitua ... rufsstart/ einen sehr guten Bericht über den Berufsstart, der mir schon einmal sehr weitergeholfen hat. So konnte ich dem Artikel entnehmen, dass der Versicherungsschutz vor dem Berufsstart nicht außer Acht gelassen werden sollte, was ich so zuvor nicht wirklich auf dem Schirm hatte. Es wurde nochmal auf die Haftpflicht-, Berufsunfähigkeits-, Unfall- sowie Krankenversicherung eingegangen und die jeweiligen Leistungen der einzelnen Versicherungen definiert, was mir sehr geholfen hat, um die einzelnen Zusammenhänge zu verstehen. Die Tage habe ich noch ein Beratungsgespräch, was sicherlich erneut Aufschluss bringt und dann freue ich mich bald auf die Berufswelt losgelassen zu werden.

[Desotho]

Ein Bericht auf cosmosdirekt.de der so einiges an Versicherungsschutz empfiehlt. Wirklich erstaunlich.