Wann ist Fan-Service in Medien zu viel?

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Pommesbudenpate

Wann ist Fan-Service in Medien zu viel?

Beitrag von Pommesbudenpate »

Im Thread welche Animes man in letzter Zeit geschaut hat, kam es durch andere User und mich zu Beiträgen zum Thema Fan-Service.

Daher hab ich mir gedacht, bevor ich in dem Thread zu sehr vom Thema abschweife eröffne ich mal einen Thread dazu, da ja anscheinend doch ein Mitteilungsbedarf zu dem Thema herrscht.
Nun würde mich von euch interessieren, wann ist für euch das Limit erreicht bzw. ab wann fängt es an zu stören?
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Desotho
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Re: Wann ist Fan-Service in Medien zu viel?

Beitrag von Desotho »

Mich stört es dann, wenn es nicht passt.

Nehmen wir z.B. Keijo!!!!!!!!. Der Titel legt seine Karten von Anfang an offen auf den Tisch, da weiß man woran man ist. Man kann damit Spaß haben oder es von vorneherein eben lassen. Finde ich absolut in Ordnung.

Als Negativ-Beispiel dann Grimgar, Ashes & Illusions der eigentlich eine sehr bedrückende Stimmung hat. Zeitweise geht es dann aber um die Körbchengröße der weiblichen Gruppenmitglieder. Passt absolut nicht.

Ein Anime der es für mich erfolgreich geschafft hat einen Spagat zu machen ist Sakurasou no Pet na Kanojo.
SpoilerShow
Wenn z.B. Misaki die bisher komplett überdreht dargestellt wurde am Boden zerstört ist, war das durch den Kontrast nochmal ein extra Schlag in die Magengrube für mich.
Ev. interessant an der Stelle: https://kotaku.com/the-anime-feminist-w ... 1787758182" onclick="window.open(this.href);return false;
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Pommesbudenpate

Re: RE: Re: Wann ist Fan-Service in Medien zu viel?

Beitrag von Pommesbudenpate »

Desotho hat geschrieben:Mich stört es dann, wenn es nicht passt.

Nehmen wir z.B. Keijo!!!!!!!!. Der Titel legt seine Karten von Anfang an offen auf den Tisch, da weiß man woran man ist. Man kann damit Spaß haben oder es von vorneherein eben lassen. Finde ich absolut in Ordnung.

Als Negativ-Beispiel dann Grimgar, Ashes & Illusions der eigentlich eine sehr bedrückende Stimmung hat. Zeitweise geht es dann aber um die Körbchengröße der weiblichen Gruppenmitglieder. Passt absolut nicht.

Ein Anime der es für mich erfolgreich geschafft hat einen Spagat zu machen ist Sakurasou no Pet na Kanojo.
SpoilerShow
Wenn z.B. Misaki die bisher komplett überdreht dargestellt wurde am Boden zerstört ist, war das durch den Kontrast nochmal ein extra Schlag in die Magengrube für mich.
Ev. interessant an der Stelle: https://kotaku.com/the-anime-feminist-w ... 1787758182" onclick="window.open(this.href);return false;
Zwei super Beispiele, grundsätzlich sehe ich so ähnlich wie du.
Ich hab besonders das Gefühl, dass es in Japan auch ein immens großen Unterschied in der Auseinandersetzung mit dem Thema Fan-Service bzw. Sexualität in anderen Medien gibt als z.B. bei uns. In vielerlei Hinsicht hängen die bei den Themen aus meiner Sicht noch einige Jahre vielleicht sogar Jahrzehnte hinterher.

Ein Beispiel aus zwei Spielen wären für mich zum einen der Charakter der Ann aus dem Spiel Persona 5. Zum Teil find ich wie dieser grad dargestellt wird, insbesondere im Spielabschnitt mit dem Künstler. Darüber lässt sich wahrscheinlich aber noch streiten.

Das andere Beispiel wäre Quiet aus MGS V.
Da hatte sich der Herr Kojima noch dazu geäußert und die Kritiker, die sich über die fragwürdige Darstellung von Quiet aufgeregt haben abgewatscht, dass es dafür eine absolut gute Begründung gibt, warum sie denn so wenig an hat.
Der Grund war so mit das bescheuerste, was ich je gehört hab.
SpoilerShow
Bedingt durch einen Unfall der früher im Spiel passiert ist, wurden Großteile ihres Körpers verbrannt und durch ein Experiment, dass daraus resultiert ist sie gezwungen so wenig wie möglich zu tragen. Um ähnlich wie eine Pflanze Photosynthese zu betreiben (falls Fehler in meiner Beschreibung sein sollten, dass liegt daran das es schon was her ist, das ich MGS gespielt hab). So oder etwas anders war die Begründung.
Man merkt, dass da was nicht passt. Wenn sich im restlichen Spiel mit so ernsten Themen wie mit dem Einsatz von Kindersoldaten oder der Darstellung von Krieg im Allgemeinen beschäftigt wird und man dann einen Charakter wie die gute Quiet hat die halb nackt durch die Gegend latscht. Da fällt ihre Darstellung halt sehr auf und man bekommt eher den Eindruck, dass sie so herumläuft, weil das Kojima wohl geil findet ( das ist jetzt nur eine reine Spekulation von mir, die aber nicht so weit hergeholt ist wie ich finde).

Da ist mir eine ehrliche Meinung wie vob Yoko Taro zu sowas doch schon lieber. Auch wenn das vielleicht nicht so viel besser ist.

Ein postives Beispiel wäre aber eine Figur aus dem ersten Nier, wenn ich grad Yoko Taro schon erwähne.
Nämlich Kainé, die ist auch eher leicht bekleidet unterwegs, aber das ist so wie ich finde doch sehr gut begründet worden.
SpoilerShow
Kainé hat daher so wenig an, weil sie mit ihrer Kleidung ein Statement zu ihrer Sexualität machen will. Sie ist nämlich wie dezent angedeutet wird biologisch gesehen nicht zu hundert Prozent eine Frau, sondern weist Körperteile beider Geschlechter auf. Bei genaueren Hinsehen lässt sich dies auch an der etwas ausgebeulten Unterwäsche erkennen. Das exzessive Darstellen resultiert daraus, dass sie in ihrem Heimatdorf wegen ihrer Sexualität ausgegrenzt wurde.
P.S. Desotho könntest du den Beitrag vielleicht nochmal neu verlinken. Wenn ich ihn versuche aufzurufen, erscheint bei mir eine Fehlermeldung.
meisterlampe1989

Re: Wann ist Fan-Service in Medien zu viel?

Beitrag von meisterlampe1989 »

Bezieht sich der Thread jetzt eigentlich einzig und allein auf Animes und sexuelle Darstellungen?

Ich finde da läuft nämlich gerade in Hollywood einiges falsch, wenn es um Referenzen geht. Und damit haben besonders späte Fortsetzungen oder Reboots zu kämpfen.
Pommesbudenpate hat geschrieben: Ein postives Beispiel wäre aber eine Figur aus dem ersten Nier, wenn ich grad Yoko Taro schon erwähne.
Nämlich Kainé, die ist auch eher leicht bekleidet unterwegs, aber das ist so wie ich finde doch sehr gut begründet worden.
SpoilerShow
Kainé hat daher so wenig an, weil sie mit ihrer Kleidung ein Statement zu ihrer Sexualität machen will. Sie ist nämlich wie dezent angedeutet wird biologisch gesehen nicht zu hundert Prozent eine Frau, sondern weist Körperteile beider Geschlechter auf. Bei genaueren Hinsehen lässt sich dies auch an der etwas ausgebeulten Unterwäsche erkennen. Das exzessive Darstellen resultiert daraus, dass sie in ihrem Heimatdorf wegen ihrer Sexualität ausgegrenzt wurde.
.
Ja.. mmh. Tue ich mich schwer mit. Ich habe es zufällig erst vor kurzem gespielt. Ich fand es sehr gut. Aber Kaine... auch wenn das Spiel sehr subversiv ist und einige Tropes parodiert und einen "genderflüssigen" Charakter in Spielen und dazu noch in einem japanischen ist super selten. Mir fällt gerade kein zweites Beispiel ein.

Aber das man permanent wirklich ihre Arschritze sieht, hat mich aus einigen ernsten Szenen ein wenig raus gerissen.
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Desotho
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Re: Wann ist Fan-Service in Medien zu viel?

Beitrag von Desotho »

Pommesbudenpate hat geschrieben: Da ist mir eine ehrliche Meinung wie vob Yoko Taro zu sowas doch schon lieber.
"Ich mag halt Frauen" war zumindest ehrlich :) Und das Design wurde von der Cosplay Szene dankbar aufgegriffen. Was ich interessant finde: Es kam offenbar durchaus auch bei Frauen an. Damit meine ich jetzt nicht die Cosplayer denen klar ist was bei Männern ankommt und die das dann wieder für sich nutzen.

Aber in Serien funktioniert es ja genauso. Die Tittendichte in Game of Thrones hätte sicherlich nicht von der Handlung so dicht sein müssen und in Westworld fand ich es auch reichlich überflüssig. Sex sells, die Erkenntnis ist nicht neu.
Dabei ist es jetzt nicht so dass es nicht auch bei mir funktionieren würde. Ich sehe es, erfreue mich durchaus dran und sage mir gleichzeitig: Ja nett, aber der Handlung hat das jetzt eher nicht geholfen.

Verlinkung tut eigentlich wenn ich den Link anklicke, aber nochmal.
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Pommesbudenpate

Re: RE: Re: Wann ist Fan-Service in Medien zu viel?

Beitrag von Pommesbudenpate »

meisterlampe1989 hat geschrieben:Bezieht sich der Thread jetzt eigentlich einzig und allein auf Animes und sexuelle Darstellungen?

Ich finde da läuft nämlich gerade in Hollywood einiges falsch, wenn es um Referenzen geht. Und damit haben besonders späte Fortsetzungen oder Reboots zu kämpfen.
Pommesbudenpate hat geschrieben: Ein postives Beispiel wäre aber eine Figur aus dem ersten Nier, wenn ich grad Yoko Taro schon erwähne.
Nämlich Kainé, die ist auch eher leicht bekleidet unterwegs, aber das ist so wie ich finde doch sehr gut begründet worden.
SpoilerShow
Kainé hat daher so wenig an, weil sie mit ihrer Kleidung ein Statement zu ihrer Sexualität machen will. Sie ist nämlich wie dezent angedeutet wird biologisch gesehen nicht zu hundert Prozent eine Frau, sondern weist Körperteile beider Geschlechter auf. Bei genaueren Hinsehen lässt sich dies auch an der etwas ausgebeulten Unterwäsche erkennen. Das exzessive Darstellen resultiert daraus, dass sie in ihrem Heimatdorf wegen ihrer Sexualität ausgegrenzt wurde.
.
Ja.. mmh. Tue ich mich schwer mit. Ich habe es zufällig erst vor kurzem gespielt. Ich fand es sehr gut. Aber Kaine... auch wenn das Spiel sehr subversiv ist und einige Tropes parodiert und einen "genderflüssigen" Charakter in Spielen und dazu noch in einem japanischen ist super selten. Mir fällt gerade kein zweites Beispiel ein.

Aber das man permanent wirklich ihre Arschritze sieht, hat mich aus einigen ernsten Szenen ein wenig raus gerissen.
Nein, es ist aus dem Anime Thread heraus entstanden, aber es soll explizit über alle Medien gesprochen werden.

Kann das schon nachvollziehen, hatte das jetzt auch beim Nachfolger Nier Automata.
Das erste Nier ist schon was länger her bei mir, daher ist meine Erinnerung daran nicht mehr ganz so gut.
Das ganze ist ja auch eher eine subjektive Geschichte, wo jeder eine andere Schmerzgrenze hat.
Pommesbudenpate

Re: Wann ist Fan-Service in Medien zu viel?

Beitrag von Pommesbudenpate »

Hab's jetzt gerade nochmal genauer gelesen, nein es soll auch gerne unabhängig vom sexualisierten Fan-Service allgemein über Fan-Service gesprochen werden. Mir persönlich geht es nur so, dass der sexualisierte Inhalt halt etwas mehr heraussticht.

Um ein anderes Beispiel, dass vielleicht etwas abstrakter ist ins Spiel zu bringen, wären beispielsweise Verfilmungen von Büchern oder anderen Medien.
Gerade bei Comicadaptionen brechen ja oft genug regelrecht Glaubenskriege darüber aus wie eine solche Adaption auszusehen hat.
Was ich jetzt eher was kindisch finde. Dies würde ich aber auch als übertriebenen Fan-Service sehen, da ja eine bestimmte Klientel angesprochen werden soll.
Pommesbudenpate

Re: RE: Re: Wann ist Fan-Service in Medien zu viel?

Beitrag von Pommesbudenpate »

Desotho hat geschrieben:
Pommesbudenpate hat geschrieben: Da ist mir eine ehrliche Meinung wie vob Yoko Taro zu sowas doch schon lieber.
"Ich mag halt Frauen" war zumindest ehrlich :)

Aber in Serien funktioniert es ja genauso. Die Tittendichte in Game of Thrones hätte sicherlich nicht von der Handlung so dicht sein müssen und in Westworld fand ich es auch reichlich überflüssig. Sex sells, die Erkenntnis ist nicht neu.
Dabei ist es jetzt nicht so dass es nicht auch bei mir funktionieren würde. Ich sehe es, erfreue mich durchaus dran und sage mir gleichzeitig: Ja nett, aber der Handlung hat das jetzt eher nicht geholfen.

Verlinkung tut eigentlich wenn ich den Link anklicke, aber nochmal.
Meinte genau das Zitat, musste da ziemlich lachen. Fand aber genau deswegen so sympathisch, da er wenigstens nicht so ein Geschiss drum gemacht hat wie Kojima. Der dann noch so einen dummen Schwachsinn verzapft.
Glaub das ist auch ein HBO Ding, was aus der Zeit kam als Serien noch nicht das Erzählmedium waren, was sie jetzt immer mehr werden.
Ich hatte bei GOT oder Westworld jetzt nicht die mega Probleme damit, fand's teilweise auch ganz ansprechend. Ich würde aber behaupten, dass GOT noch gerade in der Anfangszeit damit bis zu einem gewissen Grad durchaus seine eigene Welt mit ihren Regeln definiert. Natürlich kann man sie auch als die Schauwerte betrachten als die sie mit Sicherheit auch geplant waren, aber was ich dem ganzen doch noch anrechne ist, dass nicht nur heterosexueller Sexualität gezeigt wird.

Danke außerdem, hat dann wohl nur grad bei mir nicht geklappt.
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kami
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Re: Wann ist Fan-Service in Medien zu viel?

Beitrag von kami »

Darstellung von Nacktheit wie in GoT oder Westworld ist aber nicht unbedingt Fanservice. In vielen Animes hingegen wird die sexuelle Objektifizierung der weiblichen Charaktere wirklich völlig hemmungslos betrieben, selbst wenn sich vielleicht niemand direkt nackig macht. In Magazinen wie der Newtype wird der geneigte Leser auch gerne mal explizit darauf hingewiesen, wenn eine weibliche Figur in einer Duschszene zu beglotzen ist. Es gibt Animes, bei denen es mich nicht so stört, weil der gesamte Titel auf Sexploitation ausgerichtet ist. In eigentlich guten und intelligenten Filmen und Serien kann dieses Pandering bei Hardcore-Otakus sich aber ziemlich ungünstig aufs Sehvergnügen auswirken. Aldnoah Zero fällt mir da gerade ein (wo sich auch noch widerliche homophobe "Gags" dazugesellen), oder auch Macross Delta. Obwohl, so intelligent war letzteres dann auch wieder nicht.
Ich glaube generell, dass sexualiserter Fanservice zumindest in den letzten Jahren eher japanisches Problem ist. In der westlichen Mainstream-Popkultur ist man da schon weiter oder verkneift sich dergleichen zumindest aus Angst vor einem Shitstorm.
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Desotho
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Re: Wann ist Fan-Service in Medien zu viel?

Beitrag von Desotho »

kami hat geschrieben:Darstellung von Nacktheit wie in GoT oder Westworld ist aber nicht unbedingt Fanservice.
Es geht darum, den „Fans“ einen „Service“ zu bieten, ihnen also „exakt das zu geben, was sie verlangen“ – einen nebenläufigen zusätzlichen Anreiz
https://de.wikipedia.org/wiki/Fanservice" onclick="window.open(this.href);return false;

Ich würde mal behaupten die Definition passt auch da ziemlich gut. Ich kenne durchaus Leute die eine neue GoT Thrones Folge mit "Ja wieder Boobies!" kommentiert haben.
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Re: Wann ist Fan-Service in Medien zu viel?

Beitrag von kami »

Hab ja auch von "nicht unbedingt" gesprochen. Und dass es Leute gibt, die sich an bestimmten Szenen aufgeilen, belegt natürlich nicht, dass diese Szenen auch tatsächlich zu diesem Zweck gefilmt wurden.
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Re: Wann ist Fan-Service in Medien zu viel?

Beitrag von Don Mchawi »

Desotho hat geschrieben:
Es geht darum, den „Fans“ einen „Service“ zu bieten, ihnen also „exakt das zu geben, was sie verlangen“ – einen nebenläufigen zusätzlichen Anreiz
https://de.wikipedia.org/wiki/Fanservice" onclick="window.open(this.href);return false;

Ich würde mal behaupten die Definition passt auch da ziemlich gut. Ich kenne durchaus Leute die eine neue GoT Thrones Folge mit "Ja wieder Boobies!" kommentiert haben.
Beziehe mich nur auf die von dir zitierte Stelle, empfinde ich aber als sehr merkwürdige Definition. Demnach wäre doch quasi alles Fanservice, schließlich wird doch jedes Unterhaltungsemdium für die 'Fans' produziert und für jede Nebensächlichkeit findet sich ein 'Fan', der 'exakt das verlangt'.

Aus dem Bauch heraus hatte ich Fanservice eher immer als eine Art Insider verstanden. Das Auftauchen aus früheren Teilen oder den Büchern bekannten Figuren, Namensgebung, irgendwelche Gegenstände, die auf ältere Teile anspielen.
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Re: Wann ist Fan-Service in Medien zu viel?

Beitrag von kami »

Don Mchawi hat geschrieben: Aus dem Bauch heraus hatte ich Fanservice eher immer als eine Art Insider verstanden. Das Auftauchen aus früheren Teilen oder den Büchern bekannten Figuren, Namensgebung, irgendwelche Gegenstände, die auf ältere Teile anspielen.
Gibt Fanservice in den verschiedensten Formen, Anlass dieser Diskussion war aber der sexuelle Fanservice in vielen Animes, also sinnfreie Duschszenen (meist der weiblichen Charaktere), Panty-Shots usw.
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Re: RE: Re: Wann ist Fan-Service in Medien zu viel?

Beitrag von Pommesbudenpate »

kami hat geschrieben:Hab ja auch von "nicht unbedingt" gesprochen. Und dass es Leute gibt, die sich an bestimmten Szenen aufgeilen, belegt natürlich nicht, dass diese Szenen auch tatsächlich zu diesem Zweck gefilmt wurden.
Ich sehe und kann deine Argumentation nachvollziehen, doch nur bis zu einem gewissen Grad.
Du hast vollkommen recht, dass nonchalant gesagt bei GOT blanke Titten nicht gleich Fan-Service, zumindest anfangs. Würd schon behaupten, dass es sich im Laufe der folgenden Staffeln doch so gesteigert hat, dass es zu einer Erwartungshaltung geworden ist mindestens ein paar Szenen pro Staffel zu haben in denen man nackte Haut sieht. Ohne das es jetzt repräsentativ ist, aber einige Kollegen auf der Arbeit bei mir haben schon eine gewisse Vorfreude auf genau solche Szenen. Da kann man dann schon mal das Wort Fan-Service fallen lassen.
Fan-Service ist ja auch von seiner Bedeutung her ausdehnbar. Grundsätzlich, so interpretiere ich den Begriff, will man mit bestimmten Szenen eine Fangruppe oder Fans im Allgemeinen einen Gefallen oder Freude bereiten.
Als Beispiel hätte ich da Creed, den neuesten Teil in der Rocky-Filmreihe. Hab den am Wochenende zum dritten Mal gesehen und wenn zu Beginn der letzten Runde beim letzten großen Kampf das ikonische Rocky-Theme gespielt wird, ist das für mich absoluter Fan-Service ( der guten Art). Man bräuchte es ja nicht, aber es ist halt dieses I Tüpfelchen, dass dem ganzen ( für mich zumindest ) die Krone aufsetzt.
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Terranigma
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Re: Wann ist Fan-Service in Medien zu viel?

Beitrag von Terranigma »

kami hat geschrieben:Hab ja auch von "nicht unbedingt" gesprochen. Und dass es Leute gibt, die sich an bestimmten Szenen
aufgeilen, belegt natürlich nicht, dass diese Szenen auch tatsächlich zu diesem Zweck gefilmt wurden.
Weswegen wird denn sonst in gerade den ersten GoT-Staffeln quasi in jeder Folge mind. ein weiblicher Arsch und/oder eine Sexszene gezeigt? Seit GoT hat dieser Trend sich ja spürbar ausgebreitet - da fangen Serien teilweise innerhalb der ersten 10 Minuten mit einer Sexszene an, weil wegen darum. Aktulles Negativbeispiel: "Hold and Catch Fire." Dauert keine paar Minuten ehe die erste Sexszene kommt. Ich will das gar nicht einmal Fan-Service nennen. Es ist halt ein Trend. Und einer, der mir auf den Nerv geht. Zumindest habe ich die Fernbedingung bzw. Maus i.d.R. neben mir liegen, um etwaige Szenen - die null zur Handlung beitragen und mich null interessieren - überspringen zu können. Ich meine, wenn ich Sex will, dann habe ich welchen. Deswegen schaue ich mir kein GoT, o.Ä. an.


Ansonsten, um einfach mal Beispiel für Fan-Serivce, der mir zu weit ging: Star Wars - The Force Awakens. Das sind 135 Minuten an Fan-Service, auf die ich auch gerne verzichtet hätte.
Sitting quietly and doing nothing,
Spring comes, and the grass
grows by itself.
Tiir
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Re: Wann ist Fan-Service in Medien zu viel?

Beitrag von Tiir »

Immer wenn der Service reiner Selbstzweck wird und er mehr als 1 oder 2 mal auftritt, fängt mich es an zu nerven.

Solange Nacktheit, Gewalt, World Building oder sonst was als unterstützendes Mittel eingesetzt wird, finde ich es in Ordnung. Oft ist Fangservice auch gut Verpackt und nicht auffällig. Gibt es genug Ablenkung in der Szene, sehe ich es schlicht nicht. Grade in GoT waren viele Nachtszenen mit Tyrion Lennister und Petyr Baelish auch wichtig für die Figuren, da hat mich das nicht so gestört. Bei Westworld ist es ähnlich, die Nacktheit unterstützt die Sichtweise der Androiden als Dinge und wirft die Frage auf, wen Androiden uns Menschen so ähneln, das uns deren Nacktheit stört, sollten wir sie dann auch in jeglichen Art und Weise als Menschen sehen? Hätten sie statt Schauspieler nur Schaufensterpuppen gezeigt, hätte das keinen gestört aber auch wenige zum Nachdenken angeregt.

Ein Werk besteht nun mal aus vielen Aspekten, geben wir den Fans eines Teilaspekts zu viel Raum, lenkt dieser uns ab bzw. treten die anderen Aspekte in den Hintergrund. Ein Fan von Action wird den übermäßigen Einsatz dieser eher positiv aufnehmen, jemand der Fan der Story, Figur xy oder Welt ist, wird sich nach der zweiten sinnlosen 5 min Actionszene eher abwenden. Wobei das auch viel mit der Erwartungshaltung zu tun hat, das Marketing im Vorfeld zu jeden Film/Serie/Spiel versucht natürlich möglichst viele Käufer anzusprechen, da werden schon mal falsche Erwartungen geweckt.

Ich als Fan von World Building und Exploration verlange mehr davon in allen Filmen, Serien, Spielen und Romanen!
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