Der K-Pop, J-Pop, Idol und Asia Musik Diskussionsthread

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Guthwulf
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Re: Der K-Pop, J-Pop, Idol und Asia Musik Diskussionsthread

Beitrag von Guthwulf »

Oha: https://deadline.com/2020/09/blackpink- ... 234573254/
Netflix produces a documentary about Blackpink. "Blackpink: Light Up The Sky" will launch on October 14. The film will chart the rise of the band, look at the band’s recording process, the highs and lows of being a K-pop idol, culminating with their 2019 performance at Coachella. Directed by Caroline Suh, director of Netflix’s Salt Fat Acid Heat, and produced by RadicalMedia, the film features exclusive interviews with members Jisoo, Jennie, Rosé and Lisa and never-before-seen footage.

“The K-pop phenomenon has been sweeping the globe and Blackpink has arguably become the most recognizable and most popular girl group in the world.” said Netflix’s Adam Del Deo, VP Documentary Features. “Director Caroline Suh’s trusted relationship with Jisoo, Jennie, Rosé, and Lisa offers organic and honest moments that give viewers an authentic inside look into the lives of Blackpink, as well as the dedication and grueling preparation each member puts into every hit song, history-making performance and sold-out arena tour. We’re thrilled to bring their story to their fans worldwide.”
Bild
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Guthwulf
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Re: Der K-Pop, J-Pop, Idol und Asia Musik Diskussionsthread

Beitrag von Guthwulf »

Wohoo... Blackpink's "The Album" kommt am 2. Oktober endlich raus. :dance: :lol: :clap:

BLACKPINK - 'Lovesick Girls' Concept Teaser Video: https://www.youtube.com/watch?v=sXkhYC8Z9lw

Ich finde ja den stärkeren "Punk Rock" Vibe und die Gitarre aus dem Teaser sehr vielversprechend.

Das Album ist natürlich schon vorbestellt. Sofern ich eins abbekomme...
On September 4, YG Entertanimend announced that BLACKPINK’s first studio album “THE ALBUM” had already surpassed 800,000 stock pre-orders in just six days. (The upcoming album racked up over 530,000 stock pre-orders from within Korea, as well as an additional 270,000 pre-orders from the United States and Europe.) YG Entertainment stated, “As soon as pre-orders began for BLACKPINK’s limited-edition ‘THE ALBUM’ LP, it sold out in a split second. Pre-orders for the regular album also exceeded our initial expected volume, so we are currently in the process of producing more albums.”
Bild

Blackpink ist mit 48.7 Millionen weltweit übrigens inzwischen "most-subscribed female artist", "most-subscribed music group" und 2nd "most-subsribed artist" auf Youtube. Nur Justin Bieber hat noch mehr...

Weg von meinem Blackpink Fanboy Gesabbel hin allgemein zu K-Pop Girl Groups:

Ich habe auf Youtube eine Playlist für K-Pop 2020 Girl Groups MV's angelegt:
https://www.youtube.com/playlist?list=P ... br0-27Xk6D

Da sind alle K-Pop Girl Group Musikvideos drin, die in 2020 erschienen sind (inkl. Co-Ed Gruppen wie Kard, ohne Japan Releases). Wer sich also mal einen Überblick verschaffen möchte, was im dem Bereich in 2020 bisher so alles passiert ist, kann hier gerne mal reinhören. Bin natürlich über Hinweise dankbar, für Releases, die ich übersehen habe. Mich würde außerdem sehr interessieren, was eure Top 5 Songs von der Liste wären. Stand heute (28. September 2020) wären meine Top 5 von der Liste:
  1. Blackpink "How You Like That"
  2. (G)I-DLE "Oh my god"
  3. Dreamcatcher "Scream"
  4. Dreamcatcher "Boca"
  5. Itzy "Wannabe"
Was wären eure Top 5 von der Liste für 2020 bisher?
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tsch
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Re: Der K-Pop, J-Pop, Idol und Asia Musik Diskussionsthread

Beitrag von tsch »

Ich hab auch mal was beizutragen :D . Ist zwar kein Pop, aber Asia Musik auf jeden Fall und irgendwie auch ein wenig Idol - oder einfach J-Rock.

Nachdem ich Babymetal anfangs als Gimmick abgetan habe, aber es dann später doch lieben gelernt habe, hatte ich die letzten paar Tage meine zweite Offenbarung - Band Maid. Auch die kenne ich schon länger und habe ich für ein billiges Gimmick abgetan, aber nachdem ich jetzt mehr gehört und ein paar Live-Performances gesehen habe, ist es eigentlich genau andersherum: Es ist ziemlich guter J-Rock, der halt irgendein zusätzliches Gimmick hat, worüber ich hinwegsehen kann.

Anders als Babymetal, scheint es sich hier auch wirklich um eine Band zu halten, die von sich aus dieses Genre machen wollte und auch die Maid-Thematik hat seinen begründeten Ursprung. Letzteres könnte für mich aber gerne wegfallen.

Am besten überzeugt man sich selbst:

Band Maid - Domination (live)
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Guthwulf
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Re: Der K-Pop, J-Pop, Idol und Asia Musik Diskussionsthread

Beitrag von Guthwulf »

tsch hat geschrieben: 28. Sep 2020, 17:34Ich hab auch mal was beizutragen :D . Ist zwar kein Pop, aber Asia Musik auf jeden Fall und irgendwie auch ein wenig Idol - oder einfach J-Rock.
Wohooo... danke für den Beitrag :) "Pop" is doch eh kein Musikgenre sondern nur "populäre Musik" und "K-Pop" ist die Bezeichnung für die koreanische Mainstreammusikindustrie sowie deren Idolkultur. Du findest ja auch genug Rock, EDM, HipHop, Metal und andere Musikgenreeinflüsse in K-Pop (oder das japanische Äquivalent).
tsch hat geschrieben: 28. Sep 2020, 17:34Nachdem ich Babymetal anfangs als Gimmick abgetan habe, aber es dann später doch lieben gelernt habe, hatte ich die letzten paar Tage meine zweite Offenbarung - Band Maid. (...) Anders als Babymetal, scheint es sich hier auch wirklich um eine Band zu halten, die von sich aus dieses Genre machen wollte...
Babymetal is großartig. Danke für den Tipp mit Band Maid. Gefällt mir nach dem Reinhören auch.

Was den Nachsatz angeht: Wieso spielt das eine Rolle? Babymetal performed mit nicht weniger Leidenschaft und Freude an der Sache. Ich hab inzwischen mein anfängliches Naserümpfen über die asiatische Idolkultur abgelegt. Klar stehen da große Musiklabels hinter und produzieren Musik mit "Massenmarkt" oder einem bestimmten "Branding" für die jeweiligen Künstler im Hinterkopf. Aber das ist bei großen westlichen Künstlern nicht anders. Idols haben ein jahrelanges und knallhartes Training erfolgreich überstanden. So ein bissel wie beim Jugendnachwuchs im Profisport. Wer ein bestimmtes Skillniveau nicht erreicht, bekommt erst gar keine Chance für ein Debut. Idols arbeiten nicht weniger hart und leidenschaftlich für ihre Fans und Musik. Klar ist das keine Underground Rebellen-Gegenkultur mit vollständiger kreativer Eigenkontrolle mehr, aber wer ganz oben mitspielen will, darf sich eh nicht in der Nische verstecken. Wenn ich "Fan" werde, dann von den Menschen, nicht den Produkten oder Firmen. Bei Idols bekommt man wenigstens einen persönlicheren Einblick hinter die Glitzerfassade des Produktes und begleitet sie beim Kampf vom unerfahrenen Trainee zum weltweit erfogreichen Star. Ich kann mit der überhöhten westlichen Celebritykultur nix anfangen. Idols sind da viel bodenständiger.
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tsch
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Re: Der K-Pop, J-Pop, Idol und Asia Musik Diskussionsthread

Beitrag von tsch »

Guthwulf hat geschrieben: 29. Sep 2020, 01:12 Wohooo... danke für den Beitrag :) "Pop" is doch eh kein Musikgenre sondern nur "populäre Musik" und "K-Pop" ist die Bezeichnung für die koreanische Mainstreammusikindustrie sowie deren Idolkultur. Du findest ja auch genug Rock, EDM, HipHop, Metal und andere Musikgenreeinflüsse in K-Pop (oder das japanische Äquivalent).
Eh, und in Japan mag das vielleicht sogar noch ein wenig anders sein, weil viele populäre Künstler noch auf E-Gitarre und Schlagzeug setzen, aber ich bin mal vom aktuellen westlichen Pop-Begriff ausgegangen, der eher so House-Musik sein dürfte - auf jeden Fall elektronisch geprägt. Die genauen Unterschiede kenn ich jetzt auch nicht im Detail :D . Festgelegt ist das natürlich nicht für alle Ewigkeiten.
Guthwulf hat geschrieben: 29. Sep 2020, 01:12Was den Nachsatz angeht: Wieso spielt das eine Rolle?
Meine Aussage umfasst eigentlich mehrere Dinge, weil ich auch eher zu denen gehöre, die gute Musik wollen und es nebensächlich ist, ob der Sänger jetzt vielleicht ein unsympathischer Typ oder so ist. Ich bevorzuge es aber generell, wenn der Künstler eine persönliche Vision hat, die auch Ecken und Kanten hat - das spiegelt sich auch meinen bevorzugten Genres wieder, die für viele nicht direkt zugänglich sein dürften. Gerade bei Künstlern großer Labels erkennt man aber leider häufig, dass die Musik ein Produkt aus verschiedenen Überlegungen ist.

Wenn ich finde, dass Musik vorhersehbar ist (gleiche Struktur im Aufbau), oder auf besonders eingängig getrimmt ist (möglicherweise mit Rücksicht darauf, ein großes Publikum zu erreichen), dann sagt mir das meistens nicht zu. Das ist aber eher etwas ganz Persönliches, dass ich gerne überrascht werde und ungern bestimmte Muster und Intentionen in Musik erkenne.

Ich kannte zuvor halt nur dieses Lied von denen - was ich übrigens auch jetzt noch nicht mag:
BAND-MAID / Thrill

Ziemlich durchschnittlicher Rock und - sorry, ich liebe sie jetzt - aber die Band wirkt im Video leider auch ein wenig awkward in den High-Heels und Maid-Kostümen. Das wirkte für mich damals fälschlicherweise wie der Versuch westlich geprägten Standard-Rock mit Idols interessant zu machen. Wenn man das mit dem Video vergleicht, was ich zuvor gepostet habe, liegen da Welten dazwischen. Mittlerweile haben sie ihren Stil gefunden und haben sich auch musikalisch enorm weiterentwickelt.

Ist bei Videospielen oder so übrigens nicht anders. Ich habe sofort mehr Respekt und Wertschätzung für einen passionierten Indie-Entwickler, als das durchgeplante Produkt, wo hunderte Entwickler dran arbeiten. Letzteres spiele ich aber natürlich auch, genauso wie ich eine Range von Musik höre, die von relativ zugänglich bis "5 Leute mögen das weltweit" geht.

J-Pop/Rock dürfte der beste Beweis dafür sein, dass ich nicht generell Anti-Mainstream bin, sondern der westliche Mainstream mich einfach nur verloren hat, weil ich auf den Sound von Gitarre und Schlagzeug stehe.

Wo ist also der K-Pop mit Instrumenten? :ugly:
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Re: Der K-Pop, J-Pop, Idol und Asia Musik Diskussionsthread

Beitrag von Guthwulf »

tsch hat geschrieben: 29. Sep 2020, 17:40weil ich auch eher zu denen gehöre, die gute Musik wollen und es nebensächlich ist, ob der Sänger jetzt vielleicht ein unsympathischer Typ oder so ist.
wenn ich den Eindruck bekomme, dass der Sänger nen unsymphatisches Ar***lo*** ist, dann macht mir das irgendwie auch die Musik madig. Ist bei Filmen oder Spielen nicht anders. Ich persönlich kann da das Kunstwerk nicht so richtig vom Künstler lösen.
tsch hat geschrieben: 29. Sep 2020, 17:40Ich bevorzuge es aber generell, wenn der Künstler eine persönliche Vision hat, die auch Ecken und Kanten hat - das spiegelt sich auch meinen bevorzugten Genres wieder, die für viele nicht direkt zugänglich sein dürften. Gerade bei Künstlern großer Labels erkennt man aber leider häufig, dass die Musik ein Produkt aus verschiedenen Überlegungen ist. (...) Ist bei Videospielen oder so übrigens nicht anders. Ich habe sofort mehr Respekt und Wertschätzung für einen passionierten Indie-Entwickler, als das durchgeplante Produkt, wo hunderte Entwickler dran arbeiten.
Kann ich gut verstehen. Die Frage ist aber, warum muss es immer "der eine" Künstler sein?

Außerhalb von absoluten Grenzwerten von Autorenkino, Indiespielen oder Garagenbands sind Film-, Games- oder Musikproduktionen immer kreative Teamarbeit. Da gibts jede Menge Leute, die Ihre Fähigkeiten, Leidenschaft und kreativen Impulse einbringen, wie die Stylisten, Choreographen, Setdesignern, Kamera, Beleuchter, Songwriter, Sänger, Tänzer und mehr, um damit am Ende etwas (hoffentlich) Tolles zu Erschaffen. Das Musikvideo oder die konkrete Performance auf der Bühne sind nicht weniger "Kunst" oder mit weniger Leidenschaft produziert, nur weil es eine Teamleistung ist.

Umso mehr Geld drin steckt, desto stärker spielen natürlich Marketingerwägungen sowie Gewinnprognosen eine Rolle. Das is bei der kleinen Garagenband aber gar nicht so viel anders. Die wollen auch ihre Miete zahlen können und ein möglichst großes Publikum begeistern. Deshalb denken die diese Aspekte natürlich auch mit, wenn sie ihre "kreative Vision" umsetzen. Das ist halt ein Teil davon, wenn man als Künstler sein Kunstwerk der Öffentlichkeit zugänglich machen und davon leben können will.

Klar glaub man gerne, manchen Großproduktionen "anzusehen", dass hier Kreativität stark hinter finanziellen Erwägungen zurückstehen musste, aber das ist dann meist eben auch nur nen "Bauchgefühl" bzw. pure (subjektive) "Spekulation". Vielleicht fanden die Beteiligten das ja total kreativ, was bei mir als banale Mainstreamkacke ankommt? Bin da jedenfalls bissel vorsichtiger mit Schubladen und meinen Vorurteilen geworden.
tsch hat geschrieben: 29. Sep 2020, 17:40Wenn ich finde, dass Musik vorhersehbar ist (gleiche Struktur im Aufbau), oder auf besonders eingängig getrimmt ist (möglicherweise mit Rücksicht darauf, ein großes Publikum zu erreichen), dann sagt mir das meistens nicht zu.
Stimmt. K-Pop hat für mich den Vorteil, aus einem anderen Kulturkreis zu kommen und schon allein deshalb eigene Töne anzuschlagen.
tsch hat geschrieben: 29. Sep 2020, 17:40Wo ist also der K-Pop mit Instrumenten? :ugly:
Sorry, als Blackpinkfan sind meine Beispiele vielleicht etwas einseitig. :whistle:
Irgendwas für dich dabei? *neugierig is* :dance:
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Re: Der K-Pop, J-Pop, Idol und Asia Musik Diskussionsthread

Beitrag von tsch »

Der letzte Link ging bei mir nicht (YouTube Premium Music oder so), aber ich muss leider gestehen, dass ich den Rest nicht mochte :ugly: . Das klingt für mich total nach westlicher Pop-Musik (teilweise ja auch Cover, die ich aber nicht zuordnen kann), wo Instrumente - wenn es denn welche gibt - sehr weit runtergedreht sind und die Sängerin dann diese typischen Pop-Tropes (wie Zittern in der Stimme usw.) bringt.

Bestes Beispiel ist wahrscheinlich Someone You Loved, wo der Mainstream sagen würde (nicht meine Begründung, wieso ich es nicht mag), dass die ja total schön singen kann usw. Aber mir sagt diese Art des Gesangs so irgendwie gar nicht zu und die restliche Musik ist soweit runtergedreht, dass ihr Gesang die Musik allein einfach nicht tragen kann. Das ist für mich so gar nicht unique und interessant, sondern das "durchschnittliche Mädchen, das gerne mal singt".

Band-Maid hat z.B. die Dynamik zwischen den beiden Sängerinnen und auch instrumentell passiert genug im Hintergrund, dass ich andauernd involviert hinhöre. Gibt durchgehend irgendwelche Change-Ups, wodurch es sich viel frischer anfühlt.
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Re: Der K-Pop, J-Pop, Idol und Asia Musik Diskussionsthread

Beitrag von Guthwulf »

tsch hat geschrieben: 30. Sep 2020, 17:14ich muss leider gestehen, dass ich den Rest nicht mochte :ugly: . (...) das "durchschnittliche Mädchen, das gerne mal singt".
Waah... Banause! Pffft... :snooty: Ich liebe Rose und ihre Stimme. Sie ist Main Vocalist und Lead Dancer für Blackpink. Ihr einzigartiger Ton is für mich alles andere als durchschnittlich ("G-Dragon said that he really likes Rosé voice when he did a collaboration with her back in 2012 and said that her voice is really unique.", "She's even earned the nickname golden voice in Korea for her ability to comfort fans and make people happy with her singing"). Aber hey... danke, dass du dir die Beispiele mal angehört hast. Geschmäcker sind wohl wirklich verschieden. :whistle: :dance:
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Re: Der K-Pop, J-Pop, Idol und Asia Musik Diskussionsthread

Beitrag von Rince81 »

Ich komme in K-Pop nicht rein. Ich habe mir trotzdem mal die Blackpink Doku auf Netflix angesehen. Die ist kritisch wie ein rosa Wattebausch und trotzdem bekommt man soviel unkommentierte und oft wohl unbeabsichtigte O-Töne der Bandmitglieder, dass es einfach nur traurig und gruslig ist wie K-Pop anscheinend funktioniert und welche Opfer er erfordert.
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Re: Der K-Pop, J-Pop, Idol und Asia Musik Diskussionsthread

Beitrag von Guthwulf »

Rince81 hat geschrieben: 21. Okt 2020, 01:41Ich komme in K-Pop nicht rein.
Irgendeine Idee warum? Ist die Musik nix für dich? Was für Musik hörst du sonst so?
Rince81 hat geschrieben: 21. Okt 2020, 01:41Ich habe mir trotzdem mal die Blackpink Doku auf Netflix angesehen. Die ist kritisch wie ein rosa Wattebausch und trotzdem bekommt man soviel unkommentierte und oft wohl unbeabsichtigte O-Töne der Bandmitglieder, dass es einfach nur traurig und gruslig ist wie K-Pop anscheinend funktioniert und welche Opfer er erfordert.
Unbeabsichtigt dürfte da nix sein. Die Doku ist ganz klar auch Marketing. :whistle:

Klar gibt es bei K-Pop (wie bei jedem Business) eine "dunkle" Seite. Es geht um Profitmaximierung. Man sollte nicht vergessen, dass auch die westliche (Mainstream-)Musikindustrie nicht grad "rainbows and sunshine" ist.

Wo sich westliche Stars aber gern in Partyexzessen verlieren und sich wie verwöhnte "Diven" aufführen, bleiben K-Pop Idols sehr viel geerdeter. Das liegt auch am System, das Ihnen gar nicht den Freiraum lässt "abzuheben" (und ist Teil der Kalkulation hinter all den Live Streams, Vlogs und Co.). Als Blackpink Fan bin ich aber deshalb in erster Linie Fan von Lisa, Jennie, Jisoo und Rose (also den Menschen) und erst in zweiter Linie vom Endprodukt der Musik. Im K-Pop fiebert man als Fan deshalb mit "seinen" Idols mit, als wären es gute Freunde oder Verwandte, die sich in der bösen kalten Musikindustrie durchsetzen und vom unerfahrenen Trainee zum (im Fall von Blackpink) internationalen Superstar hochkämpfen (im Zweifelfall auch gegen die eigene Musikfirma). Das macht K-Pop Fandoms (im Guten wie im Schlechten) so "leidenschaftlich".

Das Trainee System selber finde ich eher fasznierend als "traurig und gruselig". Es ist ein harter (unsicherer) Weg und es gibt viele berechtigte Kritikpunkte. Aber ich vergleiche es bissel mit dem Profisport oder einer Sportakadmie. Hier werden die "Profiathleten von morgen" herangezogen und trainiert. Das Training mag extrem fordernd sein, aber wer es in die erste Liga schaffen will, muss halt auch Opfer bringen und sich erfolgreich durchkämpfen. Im Ergebnis gewährleistet das jahrelange Training zumindest, dass das durchschnittliche K-Pop Idol bessere technische Skills hat, als der durchschnittliche westliche Musiker.

Was den "ist doch alles nur künstliche Fabrikware" Vorwurf angeht: Auch die kleine Garagenband macht sich darüber Gedanken, wie sie mit Ihrer Musik genug Geld für die Miete verdient oder möglichst viel Leute erreicht und wird diese Erwägungen in ihre "künstlerische Vision" einfließen lassen. Im Mainstream Musik Markt ist dieser Aspekt natürlich prominenter, weil die Produktionen mehr kosten und man ein größeres Publikum (statt eines Nischenpublikums) erreichen muss. Trotzdem fließen nicht weniger individuelle Kreativität und Leidenschaft in die Musikproduktionen oder Performances ein. Die künstlerische Vision ist hier aber ein stärker kollaborativer Prozess, zwischen Performer, Komponisten, Producer, Stylisten und Co. Das macht es im Schwerpunkt sicher anders, aber nicht notwendiger Weise weniger künstlerisch als der in Eigenregie produzierte Indiehit der Garagenband. Ich respektiere natürlich völlig, wenn man sagt, dass man mit Großproduktionen wie K-Pop nix anfangen kann. Das ist dann aber eher persönlicher Geschmack.

Könnt ihr die Sichtweise irgendwie bissel nachvollziehen oder schüttelt ihr da nur mit dem Kopf drüber?
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Terranigma
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Re: Der K-Pop, J-Pop, Idol und Asia Musik Diskussionsthread

Beitrag von Terranigma »

K-Pop ist so'n Phänomen, das sehr an mir vorbeigeht. In meiner Wahrnehmung ist's - wie wohl allgemein der Pop-Bereich - stark über die Personality der Actor. Von "Sängern" alleine würde ich nicht sprechen, weil dahinter ja meist eine sehr umfangreiche PR-Abteilung steht, die nicht nur die Musik, sondern auch den Actor vermarktet. So gesagt: ein gewisser Personenkult. Und das ist nicht nur nicht mein Fall, ich mag's aktiv nicht. Es gibt Musiker und Bands, die ich mag, aber sobald die Personen anstatt der Musik derart zentral in den Mittelpunkt gerückt werden, ... nun, bekomme ich das Gefühl, hier irgendwie auf der falschen Feier zu sein. Ich habe aber durchaus Respekt für so eine Leidenschaft für's Thema, auch wenn ich sie nicht teile!

Allerdings nehme ich auch zur Kenntnis, dass K-Pop und allgemein Südkorea bzgl. Popularität wohl Japan recht sicher den Rang abläuft, wenn ich mich so unter Jugendlichen umhöre. Japan ist immer noch recht angesagt, aber was die Musik angeht steht die Mehrheit wohl auf K-Pop, wenn's denn schon was aus Ostasien ist. Allerdings: China scheint weiterhin sehr wenig Sexappeal zu haben. ;)




Mal wieder was aus Japan. Kannte sie bereits eine ganze Weile, aber so richtig reingehört habe ich nie. Gefällt mir immer besser. Scheinbar hat sie u.a. auch Musik für Final Fantasy und Dark Souls III eingesungen. Unglaublich vielseitige Musikerin. Teils recht konventioneller Pop, teils recht experimentelle Ethno-Sounds, teils orchestrale Soundtracks.

Kokia - Dance of the Spirits
Erinnert mich leicht an Eivør Pálsdóttir. Das ist nie verkehrt.

Kokia - Scarborough Fair
Sicherlich eines der schöneren Cover von Simon and Garfunkel.
Sitting quietly and doing nothing,
Spring comes, and the grass
grows by itself.
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Re: Der K-Pop, J-Pop, Idol und Asia Musik Diskussionsthread

Beitrag von Rince81 »

Guthwulf hat geschrieben: 21. Okt 2020, 12:38
Rince81 hat geschrieben: 21. Okt 2020, 01:41Ich komme in K-Pop nicht rein.
Irgendeine Idee warum? Ist die Musik nix für dich? Was für Musik hörst du sonst so?
Keine so rechte Idee, ich höre buntgemischt, klarer Mainstreampop hin zu Mittelalterrock... K-Pop ist mir aber zu durchgestylt, zu sehr berechnetes Produkt und zu perfekt, zu süß, zu kalkuliert - alles zu sehr. Dabei wäre ich gar nicht so uninteressiert.
Klar gibt es bei K-Pop (wie bei jedem Business) eine "dunkle" Seite. Es geht um Profitmaximierung. Man sollte nicht vergessen, dass auch die westliche (Mainstream-)Musikindustrie nicht grad "rainbows and sunshine" ist.
Nach dem, was zwischen den Zeilen - oder eben völlig unkommentiert bzw. nicht eingeordnet - in der Doku erwähnt wurde ist das aber ein völlig anderes Niveau. Die "Trainees" - in dem Fall zwei aus dem Ausland - wurden als Teenager aus der Schule genommen, mussten ohne ihre Familie nach Korea und sind dann über Jahre dort ausgebildet worden, bis zu 14(!) Stunden am Tag und alle zwei(!) Wochen ein(!) Tag frei. :shock: Vier von ihnen haben es eben geschafft - der Rest trotz ähnlich harter Arbeit nicht, dafür haben die aber genauso ihre Jugend aufgegeben, dazu mit einem dauerhaften unermesslichen Druck und Konkurrenz in der Ausbildung mit dem jederzeitigen Risiko ersetzt zu werden. Das kann seelisch nicht gesund sein.
Wo sich westliche Stars aber gern in Partyexzessen verlieren und sich wie verwöhnte "Diven" aufführen, bleiben K-Pop Idols sehr viel geerdeter. Das liegt auch am System, das Ihnen gar nicht den Freiraum lässt "abzuheben" (und ist Teil der Kalkulation hinter all den Live Streams, Vlogs und Co.).
Ist das jetzt positiv? Ich fand es erschreckend wie offen sie im Endergebnis keine Musikerinnen sondern ein Produkt und damit auch ersetzbar sind. Sie sind daher keine Musikerinnen, sie sind Marken und werden vermarktet solange es geht und in dem Umfang der möglich ist - das finde ich persönlich zutiefst verstörend. Ich bin Fan diverser Bands, von Sängerinnen und Sängern. Mich interessiert ihre Musik, mich interessiert welche Projekte sie machen - mich interessiert das Private aber nicht die Bohne. Das die Bandmitglieder nun (ob freiwillig oder nicht) sogar in einer WG leben müssen und dann noch per Livestreams und vlogs vermarket werden - nee, auch das kann für die Betroffenen nicht gesund sein.

Und nach der Doku glaube ich keine Sekunde, dass die Band nun irgendwelches feministisches Empowerment vertritt. Die verkaufen eine Fantasie, erdacht von Männern für primär jüngere Fans, das ist knallhartes Business - und um das Kind beim Namen zu nennen Menschenhandel.
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Re: Der K-Pop, J-Pop, Idol und Asia Musik Diskussionsthread

Beitrag von Guthwulf »

Terranigma hat geschrieben: 21. Okt 2020, 13:51Mal wieder was aus Japan. ... Kokia - Dance of the Spirits ... Kokia - Scarborough Fair
Danke für die Tipps. Gefällt mir auch sehr gut!
Rince81 hat geschrieben: 21. Okt 2020, 16:28Die "Trainees" - in dem Fall zwei aus dem Ausland - wurden als Teenager aus der Schule genommen, mussten ohne ihre Familie nach Korea und sind dann über Jahre dort ausgebildet worden, bis zu 14(!) Stunden am Tag und alle zwei(!) Wochen ein(!) Tag frei. :shock: Vier von ihnen haben es eben geschafft - der Rest trotz ähnlich harter Arbeit nicht, dafür haben die aber genauso ihre Jugend aufgegeben, dazu mit einem dauerhaften unermesslichen Druck und Konkurrenz in der Ausbildung mit dem jederzeitigen Risiko ersetzt zu werden. Das kann seelisch nicht gesund sein. (...) Das die Bandmitglieder nun (ob freiwillig oder nicht) sogar in einer WG leben müssen und dann noch per Livestreams und vlogs vermarket werden - nee, auch das kann für die Betroffenen nicht gesund sein. (...) um das Kind beim Namen zu nennen Menschenhandel.
Woaah... da schlägst du aber grad arg über Stränge. :hand: :naughty:

Hier wurde niemand zu irgendwas gezwungen oder gekidnapped. Sie haben als Teenager - mit Erlaubnis der Eltern - freiwillig sowie erfolgreich an Auditions teilgenommen, um eine Chance auf eine Karriere als "K-Pop Idols" zu bekommen. Sie haben sich dann entschieden den Trainee Vertrag zu unterschreiben (oder als Minderjährige durch ihre Eltern nach hoffentlich eigener anwaltlicher Prüfung unterschreiben zu lassen).

Das ist so, als wenn man sein Kind irgendwohin auf eine teure Privatschule schickt. Klar, dass das Kind dann dort im Wohnheim wohnt und ich als Elternteil nicht mit umziehe oder mein eigenes Leben aufgebe (habe schließlich einen eigenen Job). Ebenso klar, dass das Kind dafür dann seine bisherige Schule verlassen muss. Neben dem Training müssen Trainees natürlich auch noch den Schulabschluss beenden (falls noch nicht vorhanden), nur eben dann in ner neuen Schule vor Ort. Natürlich gibts da hohen Leistungsdruck und Konkurrenz. Kann das zu viel sein und ist nicht jederman dafür gemacht? Ist die Work-/Lifebalance in so einem Umfeld verbesserungsbedürftig? Gibts berechtigte Kritik an den Konditionen für Trainees in K-Pop? Klar... Aber Menschenhandel oder Kidnapping is nu wirklich übertrieben.

Und nu nach dem Debut? Sie nutzen ihr gemeinsames Apartment oft, weil sie gerne zusammenleben und es bei gemeinsamen Projekten einfach praktisch ist. Gleichzeitig suchen sie sich aber ihre Freiräume und wohnen auch oft bei Ihren Familien oder haben eine eigene Wohnung für sich. Das ist für Jisoo und Jennie natürlich einfacher, da deren Familien auch in Korea leben. Jeder Musiker promotet seine neuesten Musikstücke mit Auftritten in Talkshows, Interviews, Musikshows, Livestreams, Fanevents und Co. Das gehört zum Job. Das ist hier nicht anders. Niemand vermarktet hier jemanden gegen seinen Willen. Und wenn z.B. Jisoo spontan Abends vom Hotelzimmer auf dem Smartphone über VLIVE für ne halbe Stunde entspannt mit Fans chattet, weil sie sich langweilt oder nicht schlafen kann, dann steht da niemand mit Pistole und zwingt sie dazu.
Rince81 hat geschrieben: 21. Okt 2020, 16:28Ich fand es erschreckend wie offen sie im Endergebnis keine Musikerinnen sondern ein Produkt und damit auch ersetzbar sind. Sie sind daher keine Musikerinnen, sie sind Marken und werden vermarktet solange es geht und in dem Umfang der möglich ist - das finde ich persönlich zutiefst verstörend. Ich bin Fan diverser Bands, von Sängerinnen und Sängern. Mich interessiert ihre Musik, mich interessiert welche Projekte sie machen - mich interessiert das Private aber nicht die Bohne.
Ich finde es erschreckend, dass du scheinbar glaubst, dass deine Lieblingsbands kein Produkt oder Marke sind und sich nicht ebenfalls vermarkten "solange es geht und in dem Umfang der möglich ist". Als Trainee bist du natürlich ersetzbar. Für Blackpink ist aber keines der vier Mädels mehr "ersetzbar". Zusammen bilden und arbeiten sie an der Marke "Blackpink". Sieht man auch an K-Pop in generell. Wenn ein Mitglied oder mehrere eine Gruppe verlassen, bedeutet das oft das Ende oder zumindest der Abstieg für die Gruppe. Ich interesse mich auch nicht die Bohne für ihre privaten Angelegenheiten (und bekomme davon auch nix mit), aber ich möchte natürlich gerne (soweit möglich) den Menschen hinter der Musik kennenlernen und besser verstehen in Bezug auf seine Tätigkeit als Musiker oder Performer.
Rince81 hat geschrieben: 21. Okt 2020, 16:28Und nach der Doku glaube ich keine Sekunde, dass die Band nun irgendwelches feministisches Empowerment vertritt. Die verkaufen eine Fantasie, erdacht von Männern (...)
Ernsthaft? Da gehen deine Vorurteile und Verschwörungstheorien mit dir durch. :think: :pray: CEO von YG ist übrigens eine Frau (Hqang Bo-kyung). :whistle:

Teddy ist der Inhouse Producer von YG, gilt als musikalisches Genie und ist nunmal leider männlich. Aber das bedeutet nicht, dass die Mädels keinen Einfluss auf die Musik, Botschaft oder "Blackpink" (als Produkt und Marke) haben. Im Gegenteil: Grad YG ist als Firma dafür bekannt, mehr künstlerischen Freiraum zu erlauben und sogar dazu zu ermutigen. Das wird sicher unterschiedlich gelebt und ist ein Entwicklungsprozess. Jisoo und Jennie werden auf dem aktuellen Album aber immerhin als Writer und Producer gelistet. Lisa arbeitet an ihren eigenen Danceperformances sowie Raps und Rose sehen wir in der Doku an eigenen Songs arbeiten. Aber auch ihre "normalen" Songs werden im Beisein und mit Einfluss durch die vier Mädels produziert. Gibt es weibliche Gruppen, die involvierter sind? Ja (bei (G)I-DLE schreibt und produziert z.B. Soyeon als Anführerin der Gruppe die meisten der Songs). Haben es weibliche Gruppen aufgrund eines inhärenten Sexismus in der Industrie generell schwerer? Ja! Gabs weibliche Bands, die dumpfe Männerfantasien (sexy aber unterwürfig) verkaufen mussten? Ja! Werden weibliche Trainees manchmal stärker ausgebeutet und ausgenutzt? Ja! Aber mit Blackpink hat das nur wenig zu tun. Und du kannst nu auch nicht abstreiten, dass die Botschaft der meisten Blackpink Songs Female Empowerment ist und so bei den weiblichen Fans auch ankommt.

Abschließend: NATÜRLICH ist die Musikindustrie ein Business. Auch für die kleine Garagenband von nebenan, die davon ihre Miete bezahlen will
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kami
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Re: Der K-Pop, J-Pop, Idol und Asia Musik Diskussionsthread

Beitrag von kami »

@Guthwulf:
Deine Vergleiche mit westlichen Garagenbands ziehen mal so gar nicht. Wer in so einer Band Musik macht, tut das aus Spaß an der Freude. Die Erwartungen an einen echten Erfolg, der eine Karriere als Musiker finanziell möglich machen würde, dürfte wohl bei den meisten keine Rolle spielen, es ist ein Hobby. Aber auch wenn sie erfolgsorientiert musizieren und arbeiten, ist es doch ein Unterschied, ob man das für sich selbst tut, oder ob es eine Musikfabrik erzwingt, für die man nur ein Produkt ist. Wenn überhaupt, kann man K-Pop mit westlichen Casting-Bands vergleichen, die nun durchaus auch nicht unkritisch rezipiert werden. BTW, was nützt eigentlich das handwerkliche Können der jungen Frauen und das musikalische "Genie" des Produzenten, wenn dann doch bloß beliebiger Plastikpop dabei rauskommt, der von der Show und den Musikvideos völlig platt gemacht wird. Ich bin echt kein großer J-Pop-Fan, aber dort höre ich noch deutlich mehr Abwechslung als im typischen K-Pop-Sound.
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Guthwulf
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Re: Der K-Pop, J-Pop, Idol und Asia Musik Diskussionsthread

Beitrag von Guthwulf »

kami hat geschrieben: 21. Okt 2020, 18:33Wer in so einer Band Musik macht, tut das aus Spaß an der Freude.
Und Idols tun das nicht aus Spaß an der Freude oder Leidenschaft? Ich persönlich würde ja vermuten, dass man echt viel Leidenschaft für etwas mitbringen muss, wenn man sich so eine harte Ausbildung zumutet. Sobald man aus dem Hobby einen Beruf macht und davon den Lebensunterhalt finanzieren muss, wird es immer (auch) ein Business. Das machen junge Trainees in K-Pop mit Unterzeichnung des Trainee Vertrages und das machen Garagenbands, wenn sie ihren normalen Job kündigen, um ab sofort von ihrer Musik leben zu können. In beiden Fällen wird aus dem "Spaß" plötzlich eine ernsthaft verfolgte Karierre und damit auch ein Business, in das Marketingerwägungen und ähnliches einfließen.
kami hat geschrieben: 21. Okt 2020, 18:33Aber auch wenn sie erfolgsorientiert musizieren und arbeiten, ist es doch ein Unterschied, ob man das für sich selbst tut, oder ob es eine Musikfabrik erzwingt, für die man nur ein Produkt ist.
Klar ist es ein Unterschied. Was anderes hab ich nie behauptet. Aber eben "nur" ein gradueller und kein grundsätzlicher Unterschied. Könnten wir bitte auf simples Schwarz-Weiß-Denken verzichten und eigene mit Polemik vorgetragene Vorurteile ("Musikfabrik"? "nur ein Produkt"?) auch mal hinterfragen? Abhängig vom Grad der Eigenkontrolle hab ich mehr oder weniger Einfluss auf "mein" Endprodukt. Und die volle Eigenkontrolle gibts nur, wenn ich auch das volle Risiko trage. Sobald ich bei nem Musiklabel unterschreibe (oder Investoren an Bord hole) gebe ich damit bspw. auch schon wieder ein Stück Eigenkontrolle ab. Ja, der "Grad" (der Kommerzialisierung) ist bei K-Pop selbstverständlich deutlich stärker ausgeprägt. Massenmarkt ist für uns "Anti-Mainstream-Rebellen" natürlich nicht mehr so "cool". Aber das bedeutet im Umkehrschluss noch lange nicht, dass K-Pop Produktionen ausschließlich kommerziell motiviert sind und die beteiligten Idols, Produzenten, Stylisten etc. keine kreative Eigenleistung oder künstlerische Leidenschaft mehr einbringen können oder dürfen.
kami hat geschrieben: 21. Okt 2020, 18:33Wenn überhaupt, kann man K-Pop mit westlichen Casting-Bands vergleichen, die nun durchaus auch nicht unkritisch rezipiert werden.
bei oberflächlicher Betrachtung gibts Gemeinsamkeiten... und nu? Hab ich gesagt, das es an der K-Pop Industrie nix zu kritisieren gäbe?

kami hat geschrieben: 21. Okt 2020, 18:33wenn dann doch bloß beliebiger Plastikpop dabei rauskommt, der von der Show und den Musikvideos völlig platt gemacht wird. Ich bin echt kein großer J-Pop-Fan, aber dort höre ich noch deutlich mehr Abwechslung als im typischen K-Pop-Sound.
Für mich ist das kein "beliebiger Plastikpop" und ich finde in K-Pop genauso wie in vielen anderen Musikbereichen jede Menge Abwechslung. Vielleicht wären deine Positivbeispiele aus Japan für mich "beliebiger Plastikpop ohne Abwechslung"? Unterschiedliche Geschmäcker und Perspektiven? :whistle:
Zuletzt geändert von Guthwulf am 21. Okt 2020, 19:11, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Der K-Pop, J-Pop, Idol und Asia Musik Diskussionsthread

Beitrag von Heretic »

Im Metalbereich kenne ich schon diverse Bands, die nach ihren erfolgreichen Phasen (soll heißen: man konnte von der Musik leben) inzwischen nur noch als Hobbyprojekte existieren und deren Mitglieder "normalen" Jobs nachgehen müssen. Das wird in anderen Genres auch so sein. Musikalisch ziehen die aber weiter kompromisslos ihren Stiefel durch, ob erfolgreich oder nicht. Sicherlich würden die lieber im Geld schwimmen oder zumindest ein angemessenes Auskommen haben. Aber das ist halt eben auch Glückssache. Talent allein genügt leider nicht.

Ich empfehle den Film "Anvil! The Story of Anvil". Allein der Trailer spricht schon Bände...
Rince81 hat geschrieben: 21. Okt 2020, 16:28 Die "Trainees" - in dem Fall zwei aus dem Ausland - wurden als Teenager aus der Schule genommen, mussten ohne ihre Familie nach Korea und sind dann über Jahre dort ausgebildet worden, bis zu 14(!) Stunden am Tag und alle zwei(!) Wochen ein(!) Tag frei. :shock:
Wenn das der Wahrheit entspricht, ist der Crunch bei Naughty Dog oder CD Projekt dagegen ja schon fast ein Erholungsurlaub. :ugly:
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Re: Der K-Pop, J-Pop, Idol und Asia Musik Diskussionsthread

Beitrag von Guthwulf »

Heretic hat geschrieben: 21. Okt 2020, 19:10Im Metalbereich kenne ich schon diverse Bands, die nach ihren erfolgreichen Phasen (soll heißen: man konnte von der Musik leben) inzwischen nur noch als Hobbyprojekte existieren und deren Mitglieder "normalen" Jobs nachgehen müssen. Das wird in anderen Genres auch so sein. Musikalisch ziehen die aber weiter kompromisslos ihren Stiefel durch, ob erfolgreich oder nicht.
Das finde ich auch toll und bewundernswert! Vielleicht zieht ja auch Teddy bei YG kompromisslos "seinen Stiefel" durch :D Als großer Starproduzent von YG dürfte er in der Firma ne ziemlich mächtige Stellung haben. Und Blackpink selber dürfte mit dem Erfolg auch selbstbewußter agieren können. Ich möchte nicht in YG's Haut stecken, wenn es an die Vertragsverlängerung in 2023 geht :D Aber klar, wenn man nicht auf den finanziellen Erfolg angewiesen ist (oder sich bewußt anders finanziert), genießt man die perfekten künstlerischen Freiheiten.
Heretic hat geschrieben: 21. Okt 2020, 19:10Ich empfehle den Film "Anvil! The Story of Anvil". Allein der Trailer spricht schon Bände...
Ich glaub, den kenne ich sogar... Die Rammstein Doku is mir in deutlicherer Erinnerung geblieben... vielleicht is es einfach zu lange her... Der Trailer für Anvil is aber schon arg "Klischee-Schmonzette" inkl. gefühlsduseliger Lifetime-Movie-Musik :D Ist halt doch alles auch Marketing. Oder is das Absicht und eigentlich ne Mockumentary?
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Re: Der K-Pop, J-Pop, Idol und Asia Musik Diskussionsthread

Beitrag von Heretic »

Ich will gar nicht in Abrede stellen, dass viele K-Pop-Künstler etwas drauf und auch Spaß an ihrer Musik haben. Und offensichtlich sind sie dazu bereit, für ihren Traum Opfer zu bringen und derbe zu ackern. Ich bezweifle aber, dass die Liebe zur Musik der Hauptgrund ist, diesen Weg einzuschlagen. Ich denke mal, die Aussicht auf Ruhm und kommerziellen Erfolg spielt da ebenso eine nicht unwesentliche Rolle. Was ich nicht verwerflich finde. Wenn man hinter seinem Werk stehen kann und glücklich damit ist - who cares? Ich vermute aber, dass das nicht auf alle diese Künstler zutrifft und einige unter dem "Roy Black-Syndrom" leiden...
Guthwulf hat geschrieben: 21. Okt 2020, 19:18 Ich glaub, den kenne ich sogar... Die Rammstein Doku is mir in deutlicherer Erinnerung geblieben... vielleicht is es einfach zu lange her...

Der Trailer is aber schon arg "Schmonzette" mit der gefühlsduseligen Lifetime-Movie-Musik :D Ist halt doch alles auch Marketing.
Ist halt nur ein Trailer, der den Film schmackhaft machen soll. Die Band ist aber hundertprozentig authentisch. Ich war Anfang der Neunziger auf einem ihrer Konzerte - in einem abgeranzten Hinterhof in Offenbach. :mrgreen:
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Re: Der K-Pop, J-Pop, Idol und Asia Musik Diskussionsthread

Beitrag von Guthwulf »

Heretic hat geschrieben: 21. Okt 2020, 19:39Ich will gar nicht in Abrede stellen, dass viele K-Pop-Künstler etwas drauf und auch Spaß an ihrer Musik haben.
Alles gut! Das wollte ich dir auch gar nicht unterstellen! ;)
Heretic hat geschrieben: 21. Okt 2020, 19:39Ich bezweifle aber, dass die Liebe zur Musik der Hauptgrund ist, diesen Weg einzuschlagen.

Sind alles auch nur Menschen. Es wird auch genug geben, bei denen die Liebe zu Musik, Rap oder Tanz der Hauptgrund ist. Ich hätte da einige Kandidaten im Hinterkopf, bei denen ich das vermuten würde. Anderen wird es um die Aussicht auf Ruhm, das Geld oder was anderes gehen. Und meistens wird es eine Mischung aus verschiedenen Gründen sein.

Meine persönliche (möglicher Weise falsche) Vermutung für Blackpink:
  • Jennie: Einsamkeit? Wollte nicht schon wieder von Ihrer Mutter in ein fremdes Land (von Neuseeland nach Amerika) verschickt werden und stattdessen zurück in ihr Heimatland (Südkorea) kommen. An Musik interessiert war sie sicher, sonst hätte sie es nicht als "Ausrede" genutzt, um zurück nach Korea kommen zu können.
  • Jisoo: Zufällig reingestolpert. Eigentlich (wie in der Doku ersichtlich) eher an Writing und Acting interessiert, aber entsprechend des Ratschlags ihrer Lehrer bei der Audition mitgemacht, um Erfahrung zu sammeln und im Trainee Program den Spaß an der Musik sowie dem Performen entdeckt.
  • Lisa: Liebe zur Musik (und dem Tanz) ist der Hauptgrund. "Born to be on stage". Hat schon immer davon geträumt und schon als kleines Kind auf das Ziel hingearbeitet (z.B. vorher in Tanzgruppe in Thailand).
  • Rose: Ebenfalls Liebe zur Musik als Hauptgrund. Konnte auch schon als kleines Kind die Finger nicht von Instrumenten und dem Singen lassen. Ist aus Selbstzweifeln aber nie auf den Gedanken gekommen, dass sie gut genug sein könnte, um das als "Karriere" zu verfolgen. Wäre nie in K-Pop gelandet, wenn Ihr Vater sie nicht auf die Audition aufmerksam und in die Richtung gestupst hätte.
Ob schon vorher oder erst als Trainee. Ich denke alle vier Mädels von Blackpink wollen sich kreativ ausdrücken, sind mit Leidenschaft für die Kunst dabei und haben spätestens als Trainee ihre Liebe zu Musik entdeckt.

Selbst wenn mal ein Trainee in K-Pop mit naiven "ich möchte ein Star werden" oder "Ich möchte reich werden" Träumen einsteigt... sowas wird einem ganz schnell ausgetrieben. Mal abgesehen davon, dass die Musikfirma das Geld verdient und nicht unbedingt das Idol. Das Leben als Idol ist eh so voller Einschränkungen und Regeln (kein Rauchen, Alkohol, Parties etc.), dass man von seinem Ruhm sowieso erstmal nix hat. Keine Leben in Saus und Braus (zumindest während des ersten Vertrags). Es gibt Beispiele für sehr erfolgreiche K-Pop Gruppen, die ihre Karriere beendet haben und immer noch Schulden gegenüber ihrer Firma aus den Trainee Jahren hatten (dank des sogenannten Break Even Systems, die Firma will ihr Investment für all die Jahre Trainee Ausbildung schließlich zurück verdienen). Als Trainee und Firma geht man halt im Grunde eine gemeinsame sehr unsichere Wette auf eine mögliche Zukunft ein. Die Verträge sind heutzutage zum Glück besser. Blackpink ist außerdem mit YG bei einer der "Big 3" Firmen (die kein Break Even System mehr nutzen, stärker vom Staat kontrolliert werden und aufgrund ihrer Größe, bessere Konditionen bieten können). YG selber hat zudem die besten finanziellen Rahmenbedingungen im Business (z.B. Split von 50:50... bei SM wären es im Vergleich miese 90:10, die 90 natürlich für die Firma).
Heretic hat geschrieben: 21. Okt 2020, 19:39Ich vermute aber, dass (...) einige unter dem "Roy Black-Syndrom" leiden...
Auf die Gefahr hin, mich als schwer von Begriff zu outen: Was ist das "Roy Black-Syndrom"? :shifty:
Guthwulf hat geschrieben: 21. Okt 2020, 19:18Die Band ist aber hundertprozentig authentisch. Ich war Anfang der Neunziger auf einem ihrer Konzerte - in einem abgeranzten Hinterhof in Offenbach. :mrgreen:
Toll! Ist bestimmt ne klasse Erfahrung gewesen! Sowas verbindet mit ner Band :clap: :dance:
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Re: Der K-Pop, J-Pop, Idol und Asia Musik Diskussionsthread

Beitrag von Heretic »

Guthwulf hat geschrieben: 21. Okt 2020, 22:14 Auf die Gefahr hin, mich als schwer von Begriff zu outen: Was ist das "Roy Black-Syndrom"? :shifty:
Roy Black wurde als Schlagersänger und Darsteller in Kitschfilmchen berühmt und erfolgreich, kam aber mit seinem Image als Schnulzenonkel nicht besonders gut klar. Nachdem der große Erfolg abgeklungen war, musste er aus Geldmangel bis zum bitteren Ende weitermachen.
Guthwulf hat geschrieben: 21. Okt 2020, 22:14 Toll! Ist bestimmt ne klasse Erfahrung gewesen! Sowas verbindet mit ner Band :clap: :dance:
Ich war eigentlich nur wegen einem Kumpel da und nie ein großer Anvil-Fan. Lustig war's trotzdem. Die Band war definitiv mit ungebremster Spielfreude am Werk. :mrgreen:
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