Stuttgarter hat geschrieben: ↑12. Jul 2019, 15:28
Der kann beispielsweise nach wie vor zu jeder Tageszeit durch jede Straße laufen ohne Angst haben zu müssen, vergewaltigt zu werden.
Einfach mal ne Frau fragen, was für ein Generalstabsplan notwendig ist, um unbelästigt abends in ne Kneipe zu gehen. Ne durchschnittliche Frau ist da nach allem, was mir erzählt wurde, mindestens ne halbe Stunde am planen. Welche Kneipe kommt überhaupt in Frage? Welche Begleitung nehm ich zur Absicherung mit? Was darf ich für dort grade noch anziehen, was ist für dort zu sexy? Das gleiche in Bezug auf Schminke - was ist zu viel für dort? Und tatsächlich auch, "wenn ich hinlaufe - diese oder jene Straße" und sogar "welche Straßenseite?".
Mein kompletter näherer Freundeskreis besteht aus Frauen. Von 20 bis 55 Jahre alles quer dabei. Und da hat
niemand Angst vor Vergewaltigungen! Die machen genau das: Man verabredet sich, ne halbe Stunde später ist man dann da. Ohne irgendwie was planen zu müssen. Gibts mal nen dummen Spruch von Männern? Ja, so wie es sie immer gab. Dann gibt‘s nen saftigen Spruch zurück und der Mann hat sich in seinem anhängigen Kumpelkreis kräftig blamiert. Und wer handgreiflich wird (was vielleicht in den letzten 10 Jahren 1-2 mal passierte) bekommt ne kräftige Ohrfeige. Ist ja nicht so, das Frauen sich nicht wehren können. Und ich bin echt neidisch auf diese Frauen. Warum? Weil ich in meiner Kindheit knallharte Vergewaltigungserfahrungen in der Verwandtschaft hatte. Was dazu führt, dass ich heute bei Männern immer Angst vor einem Übergriff habe. Ich weiß, dass das unbegründet ist. Aber ist nunmal so drin. Vielleicht besieg ich das noch irgendwann, vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall fühle ich mich da nicht gerade als sonderlich privilegiert qua meines Geschlechts.
Was Du hier machst ist ganz klassisches mansplaining. Du bist keine Frau, willst aber darstellen was für Ängste Frauen den ganzen Tag haben? Allein das ist übrigens schon sexistisch: Denn Du denkst in Deiner Argumentation nicht mal daran, dass sich Frauen auch wehren können. Ich habe echt noch nie in meinem Leben ne Frau kennengelernt, für die das allabendliche Ausgehen nen Spießroutenlauf gleichkommt.
Ist es nicht viel mehr so, dass jeder Mensch eine andere Geschichte hat und es nunmal einfach nicht möglich ist Geschlechter in Schubladen zu stecken?
@Zoidi:
Kapitalismus und Leistungsgesellschaft bedingen sich doch!? Wo ist da der Unterschied?
@Nachwendezeit:
Die Treuhand hat doch vor allem auch echt gut laufende Betriebe geschlossen, weil sie Konkurrenz zu westdeutschen Betrieben waren. Dass ostdeutsche Betriebe alle nicht mehr „konkurrenzfähig“ waren ist in erster Linie Westpropaganda gewesen. Zumindest gab es ja auch keine Möglichkeit für entsprechende Betriebe sich neu aufzustellen, so schnell wie das alles ging. Heute wird die Zeit ja so ganz langsam mal aufgearbeitet.
Und natürlich gab es aus Wut schon zu DDR Zeiten eine faschistische Szene. Jedoch: Die ganze Organisation nach der Wende kamen von gescheiterten westdeutschen Nazis, die hier her kamen um daraus eine „Bewegung“ zu starten. So Leute wie Michael Kühnen, Christian Worch, Holger Apfel, etc. Waren alles keine Ostdeutsche!
Und natürlich gibt es bis heute keine Aufstiegschancen für Ostdeutsche. Auch nicht in Ostdeutschland selbst. Hier ein Monitor-Beitrag dazu:
https://www1.wdr.de/daserste/monitor/se ... n-100.html