IpsilonZ hat geschrieben: ↑20. Jul 2018, 23:19
Die Variante "Hörerinnen und Hörer" ist ja auch nicht die, die hier größtenteils diskutiert wird sondern die Variante "Hörer_innen" die Nina im Thread zur Pilotfolge vom Touchscreen Format gut erklärt hat.
Ob man jetzt "Liebe Hörer und Hörerinnen" oder "Hörerinnen und Hörer" sagt ist für mein Gefühl auch nicht wirklich relevant.
Hörer_innen ist für mich einfach kein Wort. Ich kann mit dem Ausdruck einfach nichts anfangen. Mit Pause klingt das für mich einfach albern und es ist wirklich kein Deutsch. Ohne Pause spricht man nur von Hörerinnen und es gibt kein generisches Femininum. Ich muss immer den Aufwand aufbringen das ganze in Deutsch zu übersetzen. Damit hat sich der Sinn einer Sprache aber wohl verabschiedet.
Liebe Hörer und Hörerinnen bedeutet : "Liebe Hörer unter besonderer Berücksichtigung der weiblichen Hörer".
Bei Liebe Hörerinnen und Hörer besteht das Problem, dass das Generische hinter dem Spezifischen steht. Ich versuche das ganze schlicht als Hörer zu begreifen. Aber schlussendlich klingt es halt einfach nur falsch. Gerade weil ich mir denke, dass der Sprechende glaubt, dass Hörer nicht generisch ist.
IpsilonZ hat geschrieben: ↑20. Jul 2018, 23:19
"-feindlich" ist da wahrscheinlich auch das falsche Wort. Ausgrenzend triffts vielleicht besser? Und inwiefern sich solche Dinge belegen ließen gab es hier im Forum ein paar schöne Beispiele. Sowohl Studien als auch das Beispiel das Coti86 auf der ersten Seite gepostet hatte.
Die strukturelle Ausgrenzung von Frauen seit Jahrtausenden durch Sprache wäre nicht frauenfeindlich?
Ist das Beispiel von Coti86 überhaupt relevant? In der Geschichte ist das Geschlecht des Chirurgen zumindest vollkommen irrelevant und nebenbei kann der Chirurg heutzutage durchaus männlich sein. Was wird dadurch belegt? Das ich mehr männliche Chirurgen kenne als weibliche? Irgendein Geschlecht weise ich der Person ja eh zu.
Diese Studien sind für mich immer ein bisschen schwierig. Warum werden Kinder ausgewählt? Weil sie am leichtesten zu beeinflussen sind? Ich habe ja auch nichts gegen eine spezielle Form: Automechaniker und Automechanikerinnen existiert grammatikalisch bereits seit Ewigkeiten und hat überhaupt nichts mit gendern am Hut. Hat aber gegenderte Sprache auch einen Vorteil gegenüber dieser Form?
IpsilonZ hat geschrieben: ↑20. Jul 2018, 23:19
Ich finde den Begriff ehrlich gesagt ganz treffend. Die Sprache wird halt der Vielfalt an "Gendern" gerecht. Aber vielleicht gibts auch nen passenderen Begriff?
(jetzt wirds übrigens wirklich ein bisschen meta
)
Naja, das Problem ist ja, dass du die Gegenseite in eine Ecke rückst, die einfach ziemlich falsch ist. Wirft man jemanden vor nicht gendergerecht zu sprechen, ist das ein für mich unzulässiger Angriff auf die Person und erhitzt Debatten vollkommen unnötig. Weiterhin erhebt man sich direkt auf ein moralisches Podest, denn man selbst ist ja gerecht. Ich bleibe bei gegenderter Sprache.
IpsilonZ hat geschrieben: ↑20. Jul 2018, 23:19
Wenns den Genuss des Romans so krass beeinträchtigt, ist es vielleicht auch einfach nicht der richtige Roman. Als jemand der schon genug Bücher mit komischen Grammatik-Experimenten gelesen hat (Pygmy von Chuck Palahniuk....heieiei) würde mich das aber wohl nicht so sehr stören. Aber wie gesagt, ich bezweifel auch, dass es so oft auftauchen wird, da die Situation in der man das tun müsste wirklich äußerst gering ist.
In allen meinen Beiträgen die ich hier im Thread gepostet habe hab ich bisher nicht das Bedürfnis gehabt mein neu erlerntes Wissen einzusetzen.
Ich kenne die genannte Romanreihe nicht, aber ein kurzes googeln lässt mich darauf schließen, dass bei Pygmy die falsche Grammatik ein Stilmittel ist. Gegenderte Sprache ist aber einfach nur falsch. Ich fühle mich dabei immer veräppelt. Glaubt der Autor wirklich, dass ich nicht weiß das es Frauen gibt, oder warum erwähnt der die ständig? Obwohl ich auch eher versuche gegenderte Bücher einfach nicht zu kaufen, dann muss ich sie gar nicht weglegen.