Der "Liebe für die Orville" Spoilerthread

[Axel]

Okay, ich feiere ja nun schon die Orville seit über einem Jahr. Aber: ERBARME DICH MEINER WAR DAS EINE GEILE SCHEISSE!!!
Mit dem Zweiteiler "Identity" hat man nun endgültig Kinoqualität erreicht! Glaubwürdiges Charakterdrama trifft auf Action und einer super geilen und dramatischen Raumschlacht a la Babylon 5 oder Pre-Disney Star Wars!

Und das schöne: ALLES ist glaubwürdig, selbst Ty, das Kind von Dr. Finn, nervt nicht. Man ist investiert im Schicksal aller Charaktere. Und Isaac wurde mit nur zwei Episoden zu einer sehr tragischen Figur! Das habe ich zuletzt in Babylon 5 vor über 25 Jahren auf diesem erzählerisch herausragenden Niveau gesehen! Da ist also ein Roboterwesen, welches seine ursprüngliche Programmierung überwindet, sich gegen seine Heimatwelt stellt und das aufgrund der Erfahrungen die er vor allem mit Dr. Finns Kindern seit der ersten Staffel machen durfte. Zu einem Preis, das er nun heimatlos ist. Stark, ganz sehr stark!


Okay, nochmal von vorn. Was ist die Orville? Es ist eine TV-Show von Seth McFarlane, die Ende 2017 gestartet ist. Ursprünglich als witzige nette kleine Hommage an Star Trek TNG gestartet, hat sich die Show über die zwei Staffeln weiterentwickelt. Es wurden dunklere Themen aufgegriffen, ohne jedoch den positiven und utopischen Blick in die Zukunft zu verlieren. Mit der Zeit kamen immer mehr ernste Diplomatie-Themen hinzu, aber auch sehr viel mehr Charakterdrama und Interaktion unter der Crew, welche mittlerweile wie eine eingeschworene Familie wirkt (selbst die Nebenfiguren wie Yaphit). Und hat man in der ersten Staffel noch viel von McFarlanes Liebe zum Pipi-Kacka-Humor gesehen, wurde dies in der aktuell laufenden Staffel auf ein Mindestmaß heruntergesetzt.

Was mich auf technischer Seite so begeistert: Die ruhigen Kamerfahrten, die übersichtlichen Bilder und das Fehlen der mittlerweile obligatorischen Lensflares. Jede Folge hat einen eigenen Soundtrack, eingespielt von einem großen Orchester. Die Regie ist immer sehr ruhig, die Kamermänner fuchteln nicht wie wild von der Tarantel gestochen rum, sondern arbeiten erfreulich viel mit Totalen.

Und was die Show mittlerweile an spannenden und dramatischen Drehbüchern abliefert, ist der Knaller. Von hochphilosophisch über romantisch bis hin zu extrem actionreich wie im jetzt gelaufenen Zweiteiler "Identity".

Ich kann nur jeden raten: Wenn ihr die Orville noch nie gesehen habt: Schaut euch den Identity Zweiteiler an. Wenn euch das gefallen hat, macht mit Folge 3 der ersten Staffel weiter (die ersten zwei Folgen sollte man echt erst zum Schluss gucken, da sie doch SEHR anders sind). Dadurch, dass die Orville eine tolles Beispiel einer modernen procedural Serie ist, kann man auch ruhig mittendrin einsteigen.

[Sakesleg]

Heißt die Serie nicht The Orville?

[LegendaryAndre]

Staffel 1 von The Orville habe ich mir letztes Jahr angesehen. Ich war am Ende begeistert, auch wenn man merkt dass die Serie kein hohes Budget haben kann, weil einige Effekte wirklich mehr als billig sind und auch sonst nicht alles perfekt gemacht ist. Die Schauspieler in ihren Rollen sind aber sehr sympathisch und man merkt dass es sich bei der Science Fiction-Serie wirklich um ein Herzensprojekt handelt. Ich würde nicht sagen dass es sich um einen geistigen Nachfolger des klassischen Star Treks handelt, aber einige Folgen verbreiten durchaus Star Trek-Flair aus jener Ära. The Orville ist aber eigenständig genug und braucht den Vergleich mit Star Trek eigentlich nicht. Ein Alleinstellungsmerkmal ist auch die gekonnte Vermischung von ernsthaften und humoristischen Elementen, wobei das in manchen Episoden auch mal daneben geht. Das finde ich nicht all zu schlimm, aber jemand der nur die Anfangsfolge sieht könnte fälschlicherweise den Eindruck gewinnen, dass es sich ausschließlich um eine Parodie handelt, was The Orville aber nicht ist. Im besten Fall aber funktioniert der Humor hervorragend und versprüht die Leichtigkeit die ich bei Serien wie TNG oder Voyager damals vermisst habe.

Nun war ich ja gespannt auf Season 2, vor allem weil du mich mit deinen Beiträgen wirklich neugierig gemacht hast, Axel! Heute hatte ich Zeit um mir ein paar Folgen anzusehen. Die erste Folge hat mir gefallen, obwohl eine Rahmenhandlung außerhalb der persönlichen Erlebnisse einzelner Crewmitglieder fehlt. Folge 2 hat meinen Geschmack aus diversen Gründen absolut nicht getroffen, während Folge 3 wieder etwas besser war. Ich wusste aber nicht ob ich mich über das Wiedersehen mit Robert Ricardo (Holo-Doc aus Voyager) und John Billingsley (Enterprise) freuen soll, denn es kam mir eher so vor, dass man halt aufgrund der Star Trek-Vergangenheit diese Schauspieler bewusst ausgewählt hat, obwohl sie meinem Gefühl nach für diese Rollen gar nicht die optimale Besetzung gewesen wären. Insgesamt hat mir Folge 3 dennoch gefallen (Alara ist hübsch ) und das Ende kam dann doch überraschend.

Wirklich abgeholt hat mich dann die vierte Folge und da habe ich mich gefreut als ich gelesen habe, dass sie von Brannan Braga (unter Star Trek-Fans bekannt) geschrieben wurde. Ich bin mal auf die weiteren Folgen gespannt. Deiner Beschreibung nach darf man sich ja vor allem auf die Doppelfolgen des Staffelfinales freuen. Hoffe ich schaffe das am Wochenende. Vielleicht geht sich auch noch eine Folge der "Disco" (Discovery) aus, um direkt zu vergleichen.

[Axel]

Deiner Beschreibung nach darf man sich ja vor allem auf die Doppelfolgen des Staffelfinales freuen. Hoffe ich schaffe das am Wochenende.

Ist kein Staffelfinale, es kommen noch 5 Folgen oder so.

[LegendaryAndre]

Deiner Beschreibung nach darf man sich ja vor allem auf die Doppelfolgen des Staffelfinales freuen. Hoffe ich schaffe das am Wochenende.

Ist kein Staffelfinale, es kommen noch 5 Folgen oder so.

Ah, okay, danke für den Hinweis! Ich habe gestern doch noch ein paar Folgen geschafft. Folge 5 hat eine interessante Grundidee, aber dafür ein schwach aufgelöstes Ende (Stern), aber Folge 6 und 7 waren wirklich großartig! Die sechste Folge hat bereits bekannte Ideen auf originelle Weise weiterentwickelt (künstliche Intelligenz, Isaac). Es ist schon faszinierend wie natürlich die Macher aufgrund der Andersartigkeit der Charaktere humorvolle Szenen entstehen lassen (Situationskomik) ohne die Seriosität selbst zu gefährden. Das habe ich so noch in keiner Serie gesehen.

[Axel]

Dann bist Du ja jetzt bereit für Episode 8 und 9! Das "Both of two worlds" der Orville! Allein der Cliffhanger von Folge 8 ist so super. Besonders wenn Du sagst, dass dir die Isaac-Folgen bisher gefallen haben.

Wie hat dir eigentlich die Folge gefallen, in der Dr. Finn sich in Isaac verliebt und wie die Beziehung der Beiden dargestellt wurde? Da war ich schon sehr beeindruckt. Ich mein, die Fallhöhe ist so verdammt groß - minimal falsch umgesetzt und man hätte gleich ZWEI Hauptcharaktere für alle Ewigkeit der Lächerlichkeit preisgegeben. Das zeigt mir einfach nur, wieviel Vertrauen die Produzenten in den Charakteren und den Schauspielern dahinter haben, aber auch wie verdammt gut das Handwerk im Storytelling in dieser Serie ist!

Und ist dir aufgefallen wie gut Seth McFarlane mittlerweile spielt? Was ich übrigens auch toll finde: Bei den Folgen die er schreibt oder/und wo er Regie führt, hält er seinen Charakter immer sehr zurück und gibt den anderen Figuren sehr viel Screentime. Das ist einfach sowas von grundsympathisch!

[LegendaryAndre]

Dann bist Du ja jetzt bereit für Episode 8 und 9! Das "Both of two worlds" der Orville! Allein der Cliffhanger von Folge 8 ist so super. Besonders wenn Du sagst, dass dir die Isaac-Folgen bisher gefallen haben.
grundsympathisch!

Ja, da freue ich schon drauf! Am Nachmittag werde ich mir die beiden Folgen ansehen! Bin schon sehr gespannt!

Wie hat dir eigentlich die Folge gefallen, in der Dr. Finn sich in Isaac verliebt und wie die Beziehung der Beiden dargestellt wurde? Da war ich schon sehr beeindruckt. Ich mein, die Fallhöhe ist so verdammt groß - minimal falsch umgesetzt und man hätte gleich ZWEI Hauptcharaktere für alle Ewigkeit der Lächerlichkeit preisgegeben. Das zeigt mir einfach nur, wieviel Vertrauen die Produzenten in den Charakteren und den Schauspielern dahinter haben, aber auch wie verdammt gut das Handwerk im Storytelling in dieser Serie ist!

Die Folge war für mich persönlich bislang die beste, eben weil sie grandios geschrieben ist! Isaac sieht ja auch aus, als wäre er einer alten Dr. Who-Folge mit billigen Effekten entliehen, da hätte es leicht passieren können dass die Szenen unfreiwillig komisch werden. Es ist erstaunlich wie gut sich der oder die Autorin in die Situation hineinversetzen konnte, um das Drehbuch mit dem nötigen Feingefühl zu schreiben.

Und ist dir aufgefallen wie gut Seth McFarlane mittlerweile spielt? Was ich übrigens auch toll finde: Bei den Folgen die er schreibt oder/und wo er Regie führt, hält er seinen Charakter immer sehr zurück und gibt den anderen Figuren sehr viel Screentime. Das ist einfach sowas von grundsympathisch!

McFarlane war mir zwar schon in der ersten Staffel sympathisch, aber ich glaube da wussten die Macher noch nicht genau in welche Richtung es wirklich gehen soll (nur meine persönliche Einschätzung). Wahrscheinlich gab es deshalb öfters übertrieben alberne Szenen bis man sich der Sache mit mehr Ernsthaftigkeit gewidmet hat, und ihm auch schauspielerisch mehr abverlangt wurde. Jedenfalls finde ich es beeindruckend, dass er selbst so stark involviert ist und auch als Autor so gute Ideen einbringt. Schon eine starke Leistung!

Mich freut es übrigens auch, dass Scott Grimes (Pilot) mitspielt, den ich bereits in Emergency Room in seiner Rolle mochte. Ein herrlich abgedrehter Charakter, der wohl nur an Bord ist, weil er ein Freund des Captains ist. Ich finde es lustig, dass er von niemandem so richtig ernst genommen wird, was ja angesichts seines Verhaltens kein Wunder ist.

[LegendaryAndre]

Das Staffelfinale hat mir gut gefallen, wobei ich die erste Folge (also Folge 8) besser finde! Das liegt daran dass man bei Folge 2 dann doch wieder zurückrudert und nicht konsequent geblieben ist, was Isaac anbelangt. Das ist halt die übliche Wendung wie man sie doch schon zu oft gesehen hat. Ist aber nur eine Kleinigkeit. Insgesamt finde ich The Orville trotz seiner Schwächen sehenswert und freue mich bereits auf Staffel 3.

[bluttrinker13]

Amazon Prime will von mir Geld sehen für die Serie. Netflix hat sie nicht. Worüber streamt ihr es?

[LegendaryAndre]

Amazon Prime will von mir Geld sehen für die Serie. Netflix hat sie nicht. Worüber streamt ihr es?

Habe ich mir bei Amazon gekauft. Du hast auch die Möglichkeit dir einzelne Folgen zu kaufen, um zu sehen ob dir die Serie überhaupt gefällt, was ich dir unbedingt empfehlen würde! Eine Serie wie The Orville ist garantiert nicht jedermanns Sache. So etwas muss man wirklich mögen und man kann sich da auch kaum auf Testberichte stützen. Drei Folgen müssten aber reichen, um zu erkennen ob das etwas für dich ist oder nicht.

[Peter]

Orville wurde für eine dritte Season verlängert

Und das obwohl FOX Serien eingestellt hat, die teils deutlich bessere Quoten hatten und deutlich günstiger in der Produktion waren.