Anschlag in Christchurch

Wenn es nicht um Spiele und / oder den Podcast geht, dann stehen die Chancen gut, dass dein Thema hier richtig ist.
WARNUNG: Gerade bei Politik & Co. geht's gerne hoch her. Auch hier gelten die Benimmregeln. Behandelt andere Foren-User immer mit Respekt, selbst wenn ihr deren Meinung nicht respektieren könnt!
Forumsregeln
Datenschutzerklärung: https://www.gamespodcast.de/datenschutzerklaerung/
Impressum: https://www.gamespodcast.de/impressum/

Forenregeln und zukünftige Weltverfassung
ART 1: Behandle andere Nutzer mit Respekt.
ART 2: Do NOT piss off the Podcasters

Lies bitte weitere Hinweise hier: viewtopic.php?f=4&t=2789
Benutzeravatar
Feamorn
Beiträge: 2122
Registriert: 20. Mai 2017, 23:12
Wohnort: Bergisch Gladbach

Re: Anschlag in Christchurch

Beitrag von Feamorn »

Stuttgarter hat geschrieben: 20. Mär 2019, 16:31
DexterKane hat geschrieben: 20. Mär 2019, 15:15 Ich verabschiede mich hier auch wieder, da es mir hier schwer fällt, mich an die Richtlinien zu halten.
Ohja, ich kenne das Gefühl nur zu gut.
Das ist der Grund, warum ich bislang gar nicht erst eingestiegen bin. Brauche keine Verwarnung oder Schlimmeres...
Stuttgarter
Beiträge: 1634
Registriert: 31. Dez 2016, 22:39

Re: Anschlag in Christchurch

Beitrag von Stuttgarter »

bimbes1984 hat geschrieben: 20. Mär 2019, 16:28 ich will die Morde der NSU nicht runterspielen, die Wirkung einer RAF oder z.B. die mediale Wirkung eines Attentats/Terrorangriffs hat die NSU nie erreicht....
Dass sowohl der Staat als auch viele Medien auf dem rechten Auge eher blind sind, da sind wir völlig einer Meinung. Und deshalb ein NSU jahrelang im Verborgenen arbeiten konnte, weil so ein paar Dönermorde einfach niemanden interessiert haben.

Terroranschläge gegen einander aufrechnen zu wollen ist übrigens auch ein eher bei Rechten verbreitetes Hobby. Ich linksgrünversiffter Gutmensch samt entsprechender Bubble finde jeden Anschlag schlimm. Weil kein Mensch durch einen anderen Menschen sterben sollte.

Und ich verbitte mir die Unterstellung, mich über das Ar...ch samt Manifest zu freuen. Diese Denkweise - sich über Anschläge/Vergewaltigungen/Morde zu freuen - kennen erfahrungsgemäß auch nur die Rechten. Jedes Mal wieder in den sozialen Netzwerken zu bestaunen, wenn entsprechende Meldungen mit Grinsesmileys bedacht werden und Sätze drunter kommen wie "Hoffentlich war das Opfer eine der Bahnhofsklatscherinnen" und ähnliches. Oder anderen "Bahnhofsklatschern" gewünscht wird, sie mögen doch auch vergewaltigt werden.

Nein. Diese Form der Freude und Begeisterung angesichts furchtbarer Ereignisse kennt nur der rechte Rand. Unter anderem auch eine von Storch mit ihren entsprechenden Tweets.

Edit: Und ja, ich werde jetzt auch versuchen, hier nicht mehr reinzuschreiben. Es ist wirklich verdammt schwer, auf all diesen Mumpitz sachlich und freundlich zu reagieren.
bimbes1984

Re: Anschlag in Christchurch

Beitrag von bimbes1984 »

wo genau unsterstelle ich dir, dass du dich über den Anschlag freust?

Es tut mir auch Leid, dass vielen hier bis auf die immer gleichen Argumente nix mehr einfällt um u. A. der AfD diesen Anschlag in die Schuhe zu schieben.

Ich bin mal gespannt wie der nächste islamistische Anschlag hier diskutiert wird, das wird spannend.

Und ja, es ist wirklich schwer sachlich zu bleiben.
Stuttgarter
Beiträge: 1634
Registriert: 31. Dez 2016, 22:39

Re: Anschlag in Christchurch

Beitrag von Stuttgarter »

Irgendwie hatte ich das hier schon auch auf mich bezogen.
bimbes1984 hat geschrieben: 20. Mär 2019, 16:01
Es ist halt viel zu offensichtlich, dass man sich aus gewissen Kreisen nun zu sehr freut, dass es dieses wundervolle Manifest eines Rechtsradikalen gibt, ein Musternazi, endlich! endlich kann man den Rechten mal so richtig eine Galionsfigur vorhalten und nachweisen, dass u. A. die AfD nicht nur Nazi ist, nein, sie ist lebensgefährlich und produziert Terroristen.
Aber Du hast recht - Du hast (mit ebenfalls neurechter Perfektion) so wundervoll-ominös "gewisse Kreise" geschrieben, dass Du natürlich jederzeit abstreiten kannst, irgendjemand konkret gemeint zu haben.
bimbes1984

Re: Anschlag in Christchurch

Beitrag von bimbes1984 »

nun um konkret zu bleiben ich meine damit einen Großteil der Medien, aber das ist ja jetzt auch voll Nazi und Neurechts und überhaupt Adolf, wenn man einen Großteil der (Print)Medien kritisiert.
Eprom
Beiträge: 188
Registriert: 11. Mai 2017, 11:59
Wohnort: Ba-Wü

Re: Anschlag in Christchurch

Beitrag von Eprom »

IpsilonZ hat geschrieben: 20. Mär 2019, 07:57 Aber der Unterschied ist doch hoffentlich offensichtlich, oder?
Es gibt schon einen Unterschied zwischen der Argumentation, dass jemand angefangen hat zu morden weil er sich in Videospielen dran gewöhnt hat oder dass jemand in einem (online) Umfeld aufgewachsen ist, indem sein Glauben an gewisse gefährliche Ideologien verstärkt wurde und wo er für seine Pläne noch angefeuert wurde und jetzt auch weiterhin gefeiert wird.

Ich finde der Artikel hier schafft es ganz gut aufzuzeigen, dass viele seiner Stellen im Manifest einfach nur Insider Gags sind um genau diesem 8chan Publikum in die Hände zu spielen. Darunter gibts aber durchaus auch ein klares Muster, welche Ideologie dahinter steckt und die Reaktionen darauf sprechen ebenfalls eine klare Sprache.
https://www.bellingcat.com/news/rest-of ... -massacre/
Weiß nicht.
Ich sehe Gemeinsamkeiten eher in der Rezeption von Medien, bzw. in der Frage welchen Einfluß sie auf Menschen haben. Ob das nun Spiele oder Foren sind, ist erstmal egal. Ich persönlich poste ja auch auf einigen Imageboards. Irgendwann lernt man den Schwachsinn & die politische Absicht dahinter zu erkennen.
Eprom
Beiträge: 188
Registriert: 11. Mai 2017, 11:59
Wohnort: Ba-Wü

Re: Anschlag in Christchurch

Beitrag von Eprom »

bimbes1984 hat geschrieben: 20. Mär 2019, 17:21 nun um konkret zu bleiben ich meine damit einen Großteil der Medien, aber das ist ja jetzt auch voll Nazi und Neurechts und überhaupt Adolf, wenn man einen Großteil der (Print)Medien kritisiert.
Nee, es ist eher die Frage Wie mans macht. 'Lügenpresse' bzw. 'gewisse Kreise' ist halt eine ziemlich erkenntnisarme Form der Kritik.
bimbes1984

Re: Anschlag in Christchurch

Beitrag von bimbes1984 »

Eprom hat geschrieben: 20. Mär 2019, 17:28
bimbes1984 hat geschrieben: 20. Mär 2019, 17:21 nun um konkret zu bleiben ich meine damit einen Großteil der Medien, aber das ist ja jetzt auch voll Nazi und Neurechts und überhaupt Adolf, wenn man einen Großteil der (Print)Medien kritisiert.
Nee, es ist eher die Frage Wie mans macht. 'Lügenpresse' bzw. 'gewisse Kreise' ist halt eine ziemlich erkenntnisarme Form der Kritik.
ok dann konkret:
ich meine wie die Taz, Spon (hier Lobo) und die SZ an die Sache rangeht. "Lügenpresse" greift hier nicht, hier wird ja nix vorenthalten, das Manifest und der Tathergang sind zu offensichtlich.

Die AfD in die Nähe dieses grauenvollen Attentats/Terrorsanschlags zu schreiben ist abartig, ohne jetzt genaueres dazu gelesen zu haben möchte ich meine Hand dafür ins Feuer legen, dass auch Donald Trump irgendwie eine Mitschuld daran trägt.
Stuttgarter
Beiträge: 1634
Registriert: 31. Dez 2016, 22:39

Re: Anschlag in Christchurch

Beitrag von Stuttgarter »

bimbes1984 hat geschrieben: 20. Mär 2019, 17:42
Die AfD in die Nähe dieses grauenvollen Attentats/Terrorsanschlags zu schreiben ist abartig, ohne jetzt genaueres dazu gelesen zu haben möchte ich meine Hand dafür ins Feuer legen, dass auch Donald Trump irgendwie eine Mitschuld daran trägt.
Fun fact (ich kanns halt doch nicht lassen) - Dir ist durchaus bekannt, dass grade die AfD bei praktisch allem, was ein Anschlag sein könnte, sofort Flüchtlinge/Nicht-Biodeutsche verantwortlich macht? :D Auch, wenn sich nach paar Stunden rausstellen sollte, dass es gar kein islamistischer Mehmet, sondern ein durchgeknallter Walter war? Oder - besonders schick - ein AfD-Fan wie in München 2016?

Und davon mal ganz abgesehen: Du kannst Dich ja noch so sehr dagegen wehren - es gibt nunmal ideologische Übereinstimmungen zwischen dem, was in seinem Pamphlet so steht, und dem, was AfDler so sagen und schreiben. Dafür gibt es in diesem Thread Belege zuhauf. Dass sie Dich offensichtlich nicht interessieren, weil Du die AfD nunmal bis zum letzten verteidigen willst, ändert nix an deren Existenz.
Eprom
Beiträge: 188
Registriert: 11. Mai 2017, 11:59
Wohnort: Ba-Wü

Re: Anschlag in Christchurch

Beitrag von Eprom »

bimbes1984 hat geschrieben: 20. Mär 2019, 17:42 Die AfD in die Nähe dieses grauenvollen Attentats/Terrorsanschlags zu schreiben ist abartig, ohne jetzt genaueres dazu gelesen zu haben möchte ich meine Hand dafür ins Feuer legen, dass auch Donald Trump irgendwie eine Mitschuld daran trägt.
Die Schuldfrage ist eher eine moralische/juristische. Ich glaube nicht, das man die AfD hier komplett in die Verantwortung nehmen kann. Dazu ist die Sachlage viel zu uneindeutig. Fakt ist aber, das der Attentäter rechte Ideologeme als Motivation angegeben hatte. Nun müsste man eher rausfinden, ob diese logisch zu Gewalt führen müssen. Einerseits spricht sehr viel dafür. 'Remigration' kann zum Beispiel fast nur mit Gewalt vonstatten gehen.
Andererseits kann diese Ideologie auch als Antrieb für friedliche politische Arbeit dienen, was im Falle der AfD zutrifft. (wie lange es dann friedlich bleibt, ist dann wieder ne andere Frage)
ZiggyStardust
Beiträge: 791
Registriert: 14. Nov 2018, 12:53

Re: Anschlag in Christchurch

Beitrag von ZiggyStardust »

bimbes1984 hat geschrieben: 20. Mär 2019, 17:42 Die AfD in die Nähe dieses grauenvollen Attentats/Terrorsanschlags zu schreiben ist abartig,
Inwiefern unterscheiden sich denn das Manifest des Täters und bestimmte Reden von Höcke inhaltlich? Beide beklagen sich über die gleichen Sachen. Dass der verweichlichte weiße Mann es zulässt, dass Muslime sein Land übernehmen.

Um so eine Tat begehen zu können, müssen natürlich noch ein paar andere Voraussetzungen gegeben sein.

Es gibt durchaus Parallelen zwischen dem Islamischen Staat und dem rechten Terror. Beide ziehen psychisch labile junge Menschen an, denen die Orienterung fehlt und anfällig sind für die jeweilige Hasspropaganda.
bimbes1984

Re: Anschlag in Christchurch

Beitrag von bimbes1984 »

ZiggyStardust hat geschrieben: 20. Mär 2019, 18:32
bimbes1984 hat geschrieben: 20. Mär 2019, 17:42 Die AfD in die Nähe dieses grauenvollen Attentats/Terrorsanschlags zu schreiben ist abartig,
Inwiefern unterscheiden sich denn das Manifest des Täters und bestimmte Reden von Höcke inhaltlich? Beide beklagen sich über die gleichen Sachen. Dass der verweichlichte weiße Mann es zulässt, dass Muslime sein Land übernehmen.

Um so eine Tat begehen zu können, müssen natürlich noch ein paar andere Voraussetzungen gegeben sein.

Es gibt durchaus Parallelen zwischen dem Islamischen Staat und dem rechten Terror. Beide ziehen psychisch labile junge Menschen an, denen die Orienterung fehlt und anfällig sind für die jeweilige Hasspropaganda.
Höcke ist ein gefährlicher Mensch, die AfD muss einen weg finden diesen Mann loszuwerden....und sicher nicht nur Höcke.
Xyxyx
Beiträge: 176
Registriert: 9. Mai 2017, 20:18

Re: Anschlag in Christchurch

Beitrag von Xyxyx »

bimbes1984 hat geschrieben: 20. Mär 2019, 19:11
ZiggyStardust hat geschrieben: 20. Mär 2019, 18:32
bimbes1984 hat geschrieben: 20. Mär 2019, 17:42 Die AfD in die Nähe dieses grauenvollen Attentats/Terrorsanschlags zu schreiben ist abartig,
Inwiefern unterscheiden sich denn das Manifest des Täters und bestimmte Reden von Höcke inhaltlich? Beide beklagen sich über die gleichen Sachen. Dass der verweichlichte weiße Mann es zulässt, dass Muslime sein Land übernehmen.

Um so eine Tat begehen zu können, müssen natürlich noch ein paar andere Voraussetzungen gegeben sein.

Es gibt durchaus Parallelen zwischen dem Islamischen Staat und dem rechten Terror. Beide ziehen psychisch labile junge Menschen an, denen die Orienterung fehlt und anfällig sind für die jeweilige Hasspropaganda.
Höcke ist ein gefährlicher Mensch, die AfD muss einen weg finden diesen Mann loszuwerden....und sicher nicht nur Höcke.
Und warum sollte die AfD ein Interesse daran haben? Die AfD wurde als rechte FDP gegründet und um populär zu werden hat sich Bernd Lucke mit Rechtsextremen umgeben. Das lief so gut, dass Lucke irgendwann von Frauke Petry rausgemobbt wurde, die der Partei einen noch völkischeren Anstrich geben wollte. Für Luckes Alfalfa-Partei hat sich keine Sau interessiert. Auch Petry ist aus der Partei raus, weil sie ihr zu rechtsextrem wurde, keine Sau interessiert sich für ihr blaues Projekt. Die AfD radikalisiert sich mit Willen und Bewusstsein immer weiter nach rechts. Da sind Höcke-Positionen gern gesehen
Benutzeravatar
Heretic
Beiträge: 4950
Registriert: 20. Mai 2016, 13:30

Re: Anschlag in Christchurch

Beitrag von Heretic »

bimbes1984 hat geschrieben: 20. Mär 2019, 13:52 der Zusammenhang ist dieser:
man kann auf der einen Seite nicht rechte Positionen als Grund für das Attentat nehmen und auf der anderen Seite den Koran (den Islam) als Grund nicht zulassen.
Hier geht es um Rechtsextremismus, nicht um "konservative oder rechte Positionen". Und Rechtsextremismus muss man nicht als Grund für Terror hernehmen - Rechtsextremismus IST Terror. Es ist nämlich rein gar nichts Positives dran, sich über andere Menschen zu erheben und die eigenen Denkweisen mit Gewalt durchzusetzen. Du willst doch nicht allen Ernstes eine durchweg negative politische Gesinnung mit einer Weltreligion gleichsetzen, der fast zwei Milliarden Menschen angehören, von denen die meisten mit Fanatismus nichts zu tun haben und einfach friedlich ihr Leben leben wollen?
bimbes1984 hat geschrieben: 20. Mär 2019, 13:52Ich will mal einen Politiker sehen, der sich nach einem islamistischen Attentat hinstellt und sagt, dass der Islam/Koran das Problem ist, welches bekämpft werden muss. Der Aufschrei der da durch den Blätterwald gehen würde....
Zu Recht, weil's Blödsinn ist. Du wirst in allen religiösen Schriften fragwürdige Stellen finden können. Und du wirst in jeder Religion Leute finden, die solche Stellen bewusst oder unbewusst falsch verstehen. Am gefährlichsten sind aber Gestalten, die sich im Namen ihrer Religion über andere Menschen erheben und ihre Denkweisen mit Gewalt durchsetzen wollen. Oh, Moment... das hatten wir ja etwas weiter oben schonmal...
mitsumichi
Beiträge: 15
Registriert: 20. Mär 2019, 21:20

Re: Anschlag in Christchurch

Beitrag von mitsumichi »

Ich möchte hier auch gerne mal auf ein zwei Punkte hinweisen:
Natürlich gehört das Alte Testament zum Christentum dazu, viele Teile des neuen Testaments sind ohne das Alte Testament gar nicht zu verstehen. Klar wurde dass Angebot Gottes an die Menschen durch das neue Testament wenn man so will "aktualisiert", trotzdem ist und bleibt das alte Testament wesentlicher Teil der christlichen Religion. Und zwar in ihrer Gesamtheit und nicht nur bei irgendwelchen Randgruppen. Das sieht allein ja schon darin, dass die Bibel, die ja die zentrale Schrift des Christentums ist, aus zwei Teilen besteht. Eben dem neuen und dem alten Testament.

Die Analogie Islam und Rechtsextremismus verunklart die Fragen, um die es geht doch vielmehr als dass sie sie erhellt, da sie den Islam in seiner Gesamtheit in eine Reihe mit einer extremen Ausrichtung einer rechten politischen Grundhaltung rückt. Wenn man die Analogie schon aufmacht, wäre es doch fairer bspw. Salafismus als sehr extreme und fundamentalistische Auslegung des Islams mit dem Rechtsextremismus in eine Reihe zu stellen. Und dann bekommst du, Bimbes, auch die Antworten, die du bislang nicht siehst. Nämlich eine Vielzahl von Politiker*innen, die Salafistische Gruppierungen kritisieren und die auch ganz konkret als Problem bezeichnen. Mit vollem Recht wohlgemerkt. Das heißt aber nicht, dass der Islam an sich ein Problem darstellt.
Genausowenig wie ein politisch rechtes Spektrum an und für sich ein Problem darstellt. Da entspricht zwar vieles nicht meiner eigenen Haltung, aber das gehört halt dazu. Nur macht man es sich dann schon ein bisschen einfach, wenn man die extremen politischen Positionen, die im eigenen Spektrum vertreten werden, normalisiert und abhakt. Wenn eine Partei Ängste vor einer "Umvolkungs"-Wahnvorstellung schürt, konsequent bestimmte Bevölkerungsgruppen ausgrenzt (Stichwort in Anatolyen entsorgen), auf den unterschiedlichsten Ebenen mit offen Rechtsextremen und Neonazis (Stichwort Pegida) kooperiert, dann darf man vielleicht auch als "Rechter" mal sagen, dass das brauner Müll ist.
Ist die AFD deswegen für den Attentäter in Christchurch direkt verantwortlich? Natürlich nicht. Ein Wirkzusammenhang wird sich da auch nur schwer nachweisen lassen. Andererseits halte ich es für sehr evident, dass das Schüren bestimmter Ängste (Hier nochmal die Stichworte Überfremdung, Umvokung), durch ständige Tabubrüche (hier nochmal "Entsorgen" - was für eine entmenschlichende Sprache das ist!), durch das beschwören von apokalyptischen Endzeitszenaren im Sinne von "wir sind die letzte Chance/ Alternative etc. (Höcke, Trump und viele andere) ein Klima geschaffen wird, dass neben anderen Faktoren dazu führt, dass Menschen sich dazu ermutigt fühlen jetzt selbst zur Tat zu schreiten, um "endlich was dagegen zu unternehmen". Sei es mit der Waffe wie jetzt in Christchurch, sei es beim Massaker in der Kirche in Soutch Carolina vor 3 Jahren oder oder oder... Oder auch "nur" eine Flüchtlingsunterkunft in Brand zu setzen, wie es in den vergangenen paar Jahren ja unzählige Male vorgekommen ist.
Stuttgarter
Beiträge: 1634
Registriert: 31. Dez 2016, 22:39

Re: Anschlag in Christchurch

Beitrag von Stuttgarter »

Mitsumichi, im Moment würde ich Dich gerne ehelichen. Danke!
bimbes1984

Re: Anschlag in Christchurch

Beitrag von bimbes1984 »

"Ist die AFD deswegen für den Attentäter in Christchurch direkt verantwortlich? Natürlich nicht. Ein Wirkzusammenhang wird sich da auch nur schwer nachweisen lassen."

na also, dann ist das ja geklärt, um mehr ging es mir auch nicht.

edit:
nur noch eine Sache zum alten Testament, ja, historisch gehört es zum Christentum, zur Religionslehre gehört es aber schon lange nicht mehr.
Stuttgarter
Beiträge: 1634
Registriert: 31. Dez 2016, 22:39

Re: Anschlag in Christchurch

Beitrag von Stuttgarter »

bimbes1984 hat geschrieben: 21. Mär 2019, 09:05
nur noch eine Sache zum alten Testament, ja, historisch gehört es zum Christentum, zur Religionslehre gehört es aber schon lange nicht mehr.
Ich bin in einem evangelischen Pfarrhaus aufgewachsen, ganz normale Landeskirche, keinerlei Sekte oder ähnliches. Kannst Du mir Deine Aussage bitte irgendwie belegen und näher erklären?
mitsumichi
Beiträge: 15
Registriert: 20. Mär 2019, 21:20

Re: Anschlag in Christchurch

Beitrag von mitsumichi »

bimbes1984 hat geschrieben: 21. Mär 2019, 09:05 edit:
nur noch eine Sache zum alten Testament, ja, historisch gehört es zum Christentum, zur Religionslehre gehört es aber schon lange nicht mehr.
Wir müssen hier jetzt keine lange Diskussion über den christlichen Glauben anfangen, nur, das ist einfach theologisch gesehen falsch. Wie oben schon geschrieben, ist das neue Testament nicht ohne das alte zu verstehen, nicht zuletzt weil es immer wieder Querverbindungen zwischen diesen beiden Büchern gibt. In nahezu allen Gottesdiensten der verschiedenen Konfessionen, die ich bis zu meinem Kirchenaustritt besuchen durfte, wurde auf die eine oder andere Art und Weise auf das alte Testament Bezug genommen. Für die EKD sind die 10 Gebote die Grundlage der christlichen Ethik (https://www.ekd.de/Zehn-Gebote-10802.htm), der Psalm 23 wird nicht zu unrecht immer wieder gepredigt und verziehrt die Taufkerzen dieser Welt und und und. Vielleicht spielt das alte Testament dann für deinen persönlichen Glauben keine Rolle, was voll ok ist, zur christlichen Religionslehre gehört es aber natürlich weiterhin.
Zuletzt geändert von mitsumichi am 21. Mär 2019, 10:36, insgesamt 1-mal geändert.
mitsumichi
Beiträge: 15
Registriert: 20. Mär 2019, 21:20

Re: Anschlag in Christchurch

Beitrag von mitsumichi »

bimbes1984 hat geschrieben: 21. Mär 2019, 09:05 "Ist die AFD deswegen für den Attentäter in Christchurch direkt verantwortlich? Natürlich nicht. Ein Wirkzusammenhang wird sich da auch nur schwer nachweisen lassen."

na also, dann ist das ja geklärt, um mehr ging es mir auch nicht.
und noch kurz dazu weil der Part, den du da jetzt weggelassen hast, schon die zweite Seite der Medaille ist. Ja es ist schwer einen direkten Wirkzusammenhang herzustellen und ja es gibt keine direkte Verantwortlichkeit. Trotzdem sollte und darf man aber Personen, Parteien und andere in Verantwortung dafür nehmen, dass sie ein Klima schaffen, in dem sich Menschen dazu ermutigt fühlen, "zur Tat zu schreiten".
In diesem Sinne - beste Grüße
Antworten