Jochen hat geschrieben: ↑16. Mär 2019, 09:31
Warum wird überhaupt über PewDiePie diskutiert?
PewDiePie hat 90 Millionen Abonnenten auf YouTube und in der Vergangenheit mehrfach mit der Alt-Right-"Kultur" geflirtet. Die Folgen könnten gravierend sein.
Der Amokläufer hat eine furchtbare Tat begangen, aber wird den Rest seines Lebens im Knast versauern und schon bald vergessen sein. Man sollte ihm keinerlei Aufmerksamkeit mehr schenken. Bei PewDiePie ist das genau wie bei Trump leider nicht so simpel.
Jochen hat geschrieben: ↑16. Mär 2019, 11:43
Nahezu alle politischen Parolen der AfD standen noch vor 15 Jahren wie selbstverständlich im Wahlprogramm der CDU.
Die AfD will raus aus der EU und dem Euro. Die CDU hingegen möchte, dass Deutschland in der EU und Euro bleibt. Kohl war Pro-Europäer, die AfD besteht aus Anti-Europäern. Helmut Kohl schuf eine Klammer zwischen den sozialen Schichten. In den Städten wurde er vom wohlhabenden Bürgertum gewählt, auf dem Land dagegen oft von jenen, die keinen akademischen Abschluss hatten und sozial schlechter gestellt waren als die lokalen, bisweilen linksliberalen Beamteneliten. In seiner Amtszeit gab es nur wenige Menschen, die sich wirklich "abgehängt" fühlten. Die AfD macht das genaue Gegenteil, sie spaltet die Gesellschaft. Die spöttische Art, mit der die SPD dem "Saumagenfreund" aus "Oggersheim" begegnete, spricht übrigens Bände über den Wandel von der alten Arbeiterpartei hin zu einer Interessenvertretung der gesellschaftsliberalen Besserverdiener, was die acht Jahre Rot-Grün ja auch eindrucksvoll bewiesen haben. Auf das Konto von Kohl gehen natürlich auch 16 Jahre verfehlte Integrationspolitik und die bis heute bestehende Orientierungslosigkeit, was die Steuerung der aus demografischen Gründen dringend benötigten Zuwanderung betrifft.
Das hat SPON 2005 zum Wahlprogramm der CDU geschrieben:
Berlin - Das Regierungs- und Wahlprogramm der Union müsse deutlich machen, dass es "nicht nur punktueller Änderungen" bedürfe, etwa im Steuer- oder Arbeitsrecht, sondern "dass wir grundsätzlich die Dinge so verändern müssen, dass wir fit für das 21. Jahrhundert werden", sagte sie der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Nach den Diskussionen der vergangenen Jahre seien sich CDU und CSU einig, dass "dieser Weg der grundsätzlichen Neuausrichtung" gegangen werde.
Für das Steuersystem bedeute das nicht eine höhere Besteuerung von "vermeintlich Reichen", wohl aber deren Belastung dadurch, dass Ausnahmen eingedämmt würden. "Wir haben heute Spitzensteuersätze, die viele gar nicht zahlen, weil es zahlreiche Ausnahmetatbestände gibt", sagte Merkel. Eine Vereinfachung des Steuersystems könne deshalb zu mehr Steuereinnahmen führen. Zum Thema Mehrwertsteuer machte sie keine konkreten Aussagen.
Rentenkürzungen schloss Merkel aus. Eine Entlastung der Lohnzusatzkosten und des Haushalts könne durch "Wachstumsmaßnahmen" erreicht werden, "die nichts kosten". Die Kanzlerkandidatin nannte Bürokratieabbau, Veränderungen des Arbeitsrechts und "Innovationsgesetze".
Teil der Neuausrichtung müsse außerdem eine Entkoppelung der Arbeits- von den Sozialkosten sein, sagte Merkel. Das leiste insbesondere die Gesundheitsprämie. Damit werde das Sozialstaatsprinzip nicht verletzt. "Wir sagen auch im Prämienmodell: Niemand soll mehr als sieben Prozent seines Einkommens für die Kosten der Gesundheit ausgeben."
Die CDU-Chefin kündigte an, im Wahlkampf mit einem "Kompetenzteam" anzutreten. Ein Schattenkabinett wolle sie allerdings nicht vorstellen. Merkel äußerte Verständnis für den bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden Edmund Stoiber, der sich vorläufig nicht festlegen will, ob er im Falle eines Wahlsiegs für ein Amt in Berlin zur Verfügung steht. "Ich habe mich 2002 auch als Parteivorsitzende keiner speziellen Verantwortung zuordnen lassen", sagte sie.
Nach der Bundestagswahl werde es keine große Koalition mit der SPD geben. Ihr gesamter "Anspruch, es wirklich grundlegend anders zu machen", lasse sich mit einer großen Koalition nicht einlösen.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 61902.html
Ich sehe da keinen Zusammenhang zu den politischen Parolen von AfD-Spitzenpolitikern auf Twitter. Sie ist eine radikale, völkische Partei und hat mit konservativen Werten nicht viel am Hut. "Konservativ" und "rechts" sind keine Synonyme. Natürlich gab es auch in der CDU vor 15 Jahren Menschen mit völkischen oder extremistischen Gedankengut, aber sie waren nicht die Wortführer der Partei. Martin Hohmann wurde vor 15 Jahren ausgeschlossen aus der CDU wegen antisemitischer Äußerungen, für die AfD sitzt er aktuell im deutschen Bundestag.