Andreas29 hat geschrieben: ↑16. Jun 2021, 20:53
Richtig. Aber dabei haben sie weder Respekt vor dem Quellenmaterial bewiesen noch vor den Fans.
Wow. Die beiden haben aus dem Quellenmaterial
DIE definierende Serie des vergangenen Jahrzehntes und die erfolgreichtste HBO Serie überhaupt gemacht. Wie Respektlos.
Warum? Sie haben den Wunsch des Erfinders (Martin) den Stoff auf 13 Staffeln auszubreiten und des Senders (HBO) 10 Staffeln zu machen ausgeschlagen, obwohl beide Parteien einstimmig der Meinung waren, dass es so viele braucht um die Geschichte so zu erzählen, wie bisher.
Da Martin derjenige ist, der sie mittendrin sprichwörtlich im leeren Raum hat sitzen lassen, kann der sich seine 13 Staffeln dahinstecken, wo die Sonne nicht scheint.
Oder anders gesagt, Martins Meinung zu Fernsehserie zählt nicht. Und HBO wollte 10 Staffeln, weil nur so die Story vernünftig erzählt werden kann? Oh, come on... Das ist doch nicht ernsthaft der Diskussionsstand des "Internets"?
Sie haben einen offiziellen Grund für den Ausstieg genannt, der offensichtlich gelogen ist: Sie hätten nicht mehr genug Stoff.
Was daran ist "offensichtlich gelogen"? Es war deutlich zu merken, dass es mit der Qualität des Writings und der gesamten Serie bergab ging als sie storytechnisch über das Quellmaterial hinaus waren und sich das selbst ausdenken mussten.
Das irrsinnige Pacing, teleportierende Figuren, Charaktere die sich urplötzlich und wenig nachvollziehbar um 180 Grad wenden und Handlungsstränge, die in früheren Staffeln mehrere Folgen in Anspruch genommen hätten und jetzt in wenigen Schnitten gelöst werden, lassen aber darauf schließen, dass es sehr wohl noch genug Stoff gegeben hätte.
Problem dabei, dieser Stoff existiert nur in GRR Martins Kopf - wenn überhaupt.
Die beiden haben aus Ego- und Geldgründen nicht mal versucht das Projekt vernünftig abzuschließen.
"Nicht mal versucht" schließt du woraus? Die siebente und achte Staffel zeigen doch, dass sie es versucht haben, es ist nur nicht gelungen.
Das sehe ich halt fundamental anders. Es kann doch kein Freibrief für faules Writing geben, wenn der Stoff, den man adaptiert ausgeht. Hauptsache fertig, irgendwie... ist das wirklich Dein Anspruch?
Stell Dir vor du bist Künstler. Du malst ein monumentales Bild, dir gehen dabei aber die Farben aus, der Einzige, der dir neue Farben verkaufen und mischen kann, hat aber kein Material, weil er die letzten 10 Jahre keine Farben mehr hergestellt hat. Liegt es dann wirklich an der Faulheit des Künstler, wenn das Bild unfertig aussieht?
Das hat nichts mit meinem "Anspruch" zu tun. Ein Werk zu adaptieren ist eine Kunst, eine welche die beiden Showrunner offensichtlich beherrschen, dieses Werk auf einmal selbst fortschreiben und dann noch adaptieren zu müssen und dabei den Stil und die Qualität des originalen Stoffs zu erreichen ist eine völlig andere Kunst und erfordert völlig andere Fähigkeiten.
Im weiteren Verlauf willst Du die Sache ja Martin anhängen, was ich fast schon bizarr finde. Der Erfinder des Quellenmaterials hat sich weder nach der Adaption zu richten noch ist er für dessen Qualität verantwortlich.
Dann ist der aber auch der letzte, dessen Meinung man zur Zahl der Staffeln zitieren sollte...
Warum haben sie dann nicht sofort als sie das merkten den Rückzug angetreten?
Du meinst die Serie so wie sie war nach der fünften oder sechsten Staffel einfach einstellen weil Martin nicht hinterher kam? Gute Idee, ich kann mir nicht vorstellen, dass mit dieser Entscheidung irgendwer nicht zufrieden gewesen wäre.
Das hätte ich vielleicht besser betonen sollen, auch an Ironic Maiden und Sanity Assassin gerichtet: D&D haben in den ersten Staffeln großartige Arbeit geleistet. Das kann ihnen keiner nehmen... aber dann haben sie GoT fallen lassen wie eine heiße Kartoffel. DAS wird kritisiert.
Das "aber dann" war witzigerweise genau dann, als sie den Stoff des Quellmaterials überholt haben, womit sie 2007, als HBO die Filmrechte erworben hatte nun wirklich nicht mit rechnen mussten...
Ich finde übrigens weder das 4. Buch noch das 5. Buch auch nur annähernd so schlecht, wie es von manchen gemacht wird. Deswegen habe ich große Hoffnungen, dass er das hinbekommt.
Die sind auch nicht schlecht. Nur sind die derart verfranst und haben derart viele parallel laufende Handlungsstränge, dass ich mit jedem weiteren ablaufenden Jahr pessimistischer bin, dass Martin das selbst noch überblickt oder überhaupt noch Bock drauf hat. Die ersten drei Bücher hat er im Abstand von je zwei Jahren veröffentlicht, beim vierten brauchte er fünf, beim fünften schon sechs Jahre. Nun sitzt er seit 10 Jahren an Band 6 und Band 7 fehlt auch noch. Ich glaube nicht mehr, dass er das zu einem Ende bringt.