Halli Hallo,
es sind ja schon einige interessante und einige typischen Reaktionen / Meinungen aufgekommen.
Ich persönlich sehe (noch) keinen wirklichen Rechten Terror.
Vielleicht lebe ich auch in meiner neutralen kleinen Welt, wo ich mir Sorgen um mich und die Umwelt mache. Aber das letztere ist ein anderes Thema.
Wie es mit allen Themen dieser Zeit ist, sind sie gegebenenfalls nur viel stärker präsent, als noch vor 20-30 Jahren. Das liegt vor allem an den Medien, Internet allen voran.
Jeder kann ständig seine Meinung sagen. Viele tun dies, einige sehr laut. Und wie immer gibt es die Gruppe von Menschen, die vor allem von "sehr laut" angezogen werden und dann "mitschwimmen". Zusätzlich haben sie dann zufällig auch noch Internet und verbreiten dann diese "Meinung".
Wenn man mit manchen / einigen davon mal ins persönliche Gespräch geht, dann merkt man schnell, dass eigene Argumente fehlen und dass man sie ganz leicht auf eine andere Meinung bringen kann.
Nur da liegt meiner Meinung nach das Problem. Es redet halt keiner mehr mit den Leuten. Früher ging man zu den Leuten und redete mit ihnen. Anders konnte man die Menschen nicht erreichen und anders konnte man sie nicht für Themen gewinnen, die außerhalb ihres Dörfchen / Städtchen stattfanden.
Klar sind wir heute durch diverse Begebenheiten näher zusammen gerückt. Aber dennoch sitzen auch heute wieder Menschen in ihren Dörfchen, Kneipen usw. Kleine abgeschottete Welten. Und wenn dann natürlich einer kommt und etwas sagt (z.B. "Ausländer sind doof, die klauen uns unsere Arbeitsplätze!") und derjenige irgendwie davon betroffen ist (z.B. arbeitslos, sorry - arbeitssuchend) und auch noch zur weit verbreiteten Kategorie gehört (siehe oben - leicht beinflussbar), dann ist da schnell eine Meinung zementiert.
Diese könnte man teilweise natürlich aushebeln. Aber es macht sich ja keiner die Mühe mit den Leuten zu reden. Diese werden jedoch durch die "lauten Stimmen" weiter und tiefer in die Meinung reingezogen und leben das dann natürlich auch aus.
Was mir eben auch auffällt, dass sich der "rechte Rand" medial / gefühlt vergrößert. Wenn ich dann aber gleichzeitig mitbekomme, wie es der User Vinter glaube ich weiter oben gesagt hat, dass die CDU selbst sagt, man müsse die ehemaligen Wähler / Mitglieder vom rechten Rand "zurück gewinnen". Dann gab es diese Leute schon immer! Sie waren nur in der Meinungsblase der CDU/CSU. Und ruhiger.
Ich möchte jetzt nicht andeuten, dass diese Parteien rechts sind. Sie sind aber jeher rechts der Mitte. Das ist ein Fakt.
Und wie man es so oft in der Geschichte bereits gesehen hat: Wenn sich etwas bewegt (z.B. eine Partei), dann wird der Platz durch etwas neues (z.B. eine neue Partei) aufgefüllt. In dem Fall ist es die AfD.
Und (Achtung!), ich verteufel die AfD nicht gleich als "Nazis" oder "rechte Faschisten" usw.
Die AfD an sich, ist eine normale Partei rechts der Mitte. Sie haben diverse Meinungen und Parteikonzepte, die jedoch ganz normal sind. Und mit diesen sprechen sie eben die Personen rechts der Mitte an. Ob sich dann ein gemäßigter Wähler angesprochen fühlt oder (natürlich etwas beabsichtigt) der "verlorene" am "rechten Rand", ist ja von den Inhalten abhängig.
Das Problem, welches ich bei der AfD sehe, sind diverse Individuen, die eindeutig eine sehr weit rechte Einstellung und Gesinnung haben. Und dass ebenjene dann natürlich ganz weit an der rechten Seite kratzen und sammeln.
Aber nun stellt euch mal vor, Die Linke (also die Partei) würde konservativer werden, also weiter in die Mitte rücken. Dann würde am "linken Rand" auch Platz werden und dieser würde früher oder später gefüllt werden. Und nun stelle man sich einmal vor, dass die Personen am "linken Rand" etwas lauter und politisch engagierter wären. In meiner Vorstellung würden sofort "linke Meinungsmache" durch das Internet oder Medien allgemein gehen. Es würden anschließend genau die Personen abholen, die schon in Hamburg und zu diversen Mai-"Demos" ihr Gesicht gezeigt haben. Und anschließend würden wir über linken Terror diskutieren.
Von daher sehe ich es aktuell (noch) so, dass es zu heiß gekocht wird. Aber ja, ich sehe auch eine Tendenz, dass es sich verschlimmern kann und ggf. auch wird.
Es müsste sich eben mal wieder jemand bewegen, mit den Leuten reden usw.
Den Leuten ggf. auch mal die andere Seite zeigen. Wer schon einmal eine Flüchtlingsunterkunft von innen gesehen hat, der wird nicht so schnell mehr meinen, dass die nur auf unsere Kosten leben. Klar, gibt auch immer Ausnahmen die dann als Präferenz heran gezogen werden. Die gibt es immer.
Wenn man sieht, welche Job viele "Ausländer" machen, dann sind es vor allem die, die kein Deutscher für diese Bezahlung machen würde.
usw.
Ach und: mein "ausländischer" Kumpel ist geborener Deutscher. Nur weil er nicht typisch mitteleuropäisch aussieht, ist es kein Ausländer.
Und "Glatzen" pauschal zu verurteilen, ist auch so ein Thema. Es gibt nunmal Krankheiten und Gene, die so eine Glatze bereits frühzeitig hervor
bringen.
Grüße