Das Argument "Für die Schule" kenn ich so auch und natürlich war das nicht der alleinige Grund für die PC-Anschaffung, hat aber zumindest teilweise schon mit reingespielt.
Bei uns war es auch eher mein Vater, der die Technikspielereien in die Finger kriegen wollte und DER hat das Argument quasi als Bonus mit in den Ring geworfen, was mir natürlich zu Gute kam.
Konsolen waren ja Kinderkram/Spielzeug und in der DDR-Argumentation - da muss man auch was Sinnvolles mit machen können - eher schwer rüberzubringen, zumindest mancherorts.
Bei der Sache Konsole/PC und was jetzt die vorherrschende Zockerplattform ist hast du, Axel, den Vorteil des Stadtlebens gehabt, dass du generell Zugriff auf mehr Freunde/peer-Gruppen hattest, was auf dem Land eher nicht in dem Maße zutraf.
Meistens fing halt einer mit einem System an und der Rest des Freundeskreises richtete sich dann bewusst/unbewusst danach. Das war dann eher Zufall welches System sich durchsetzte.
Richtig geknallt hats bei uns erst mit der Playstation (die hatte dann quasi fast jeder - außer ich
und dem N64 in unserem "Jugendtreff" (ich werf jetzt einfach mal den Begriff "Bude" ins weite Interweb, falls sich wer angesprochen fühlt, darf der sich gern bei mir melden) mit 4-Spieler Golden-Eye und Mario Kart.
Aber wie gesagt, da die Zukunftsperspektive für die Kinder nach Ende der DDR eher schwammig war haben da viele Eltern wahrscheinlich eher in den sauren Apfel gebissen und das teurere System gewählt um den kleinen Plagen zumindest theoretisch mehr Entwicklungsoptionen zu geben.
Das war natürlich nicht alleinig ausschlaggebend aber ich würde dieses Argument nicht generell mit der "zu teuer" Aussage abschmettern.
Es hatten ja auch nicht alle einen PC, logisch, aber gerade (S)NES/SEGA Geräte gabs bei uns seeeeehr selten.
Atari/C64 hatte aber niemand, es tauchte nur irgendwann mal ein altersschwacher "Schneider" auf, aber das schon weit nach seiner Zeit.
Dazu kommt, dass ich selbst keinen eigenen Fernseher besaß (war ja trotz PC auch mehr draußen im Wald unterwegs) und auch in der Wohnstube immer erst am Senderstell-Rädchen rumbasteln musste um z.B. Trickfilme, "Ein Käfig voller Helden", "Knight Rider", "Star Trek" o.ä. zu schauen. SCART war da nicht vorhanden, also wär für ne Konsole eh ein neuer Fernseher angefallen.
Das Familiengerät wäre dann als erstes dran gewesen und meinen Eltern wär es nie in den Sinn gekommen, mich in der Stube ständig zocken zu lassen.
Und nochmal zum Thema Chemnitz - ich wurde in der Stadt mit den 3 O geboren (deshalb stehts im Ausweis), komm aber eigentlich aus einem Dorf in der Nähe von Limbach-Oberfrohna (von euch aus hinter Rabenstein bzw. Hartmannsdorf) und hab so den Stadt-Bonus nicht gehabt.