Re: Hardware im Osten nach der Wende

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Rince81
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Re: Hardware im Osten nach der Wende

Beitrag von Rince81 »

Axel hat geschrieben: 19. Nov 2019, 11:14
Wie kommst Du denn auf die These? Also bei uns waren damals, Anfang der 90er in Sachsen nach der Vereinigung, vor allem Konsolen beliebt. Kaum jemand hatte damals bei uns einen Heimcomputer. Die waren auch sauteuer! Eine Konsole wie das NES war da sehr viel günstiger...

Und wieso sind Sonic und Mario keine Klassiker? :think:
In Mecklenburg nicht. In meinem Umfeld hatte niemand Nintendo Hardware und ich kannte genau einen Game Gear Besitzer.

Meine Eltern, und damit irgendwann primär ich, hatten einen gebrauchten Amiga 500 mit voller Diskettenbox. Im Freundeskreis waren es dann Amiga 500 und 600 und 286 bzw. 386 Rechner - Anfang bis Mitte der 90 er primär wohl gebrauchte.
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Timberfox13
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Re: Hardware im Osten nach der Wende

Beitrag von Timberfox13 »

Das Argument "Für die Schule" kenn ich so auch und natürlich war das nicht der alleinige Grund für die PC-Anschaffung, hat aber zumindest teilweise schon mit reingespielt.
Bei uns war es auch eher mein Vater, der die Technikspielereien in die Finger kriegen wollte und DER hat das Argument quasi als Bonus mit in den Ring geworfen, was mir natürlich zu Gute kam.
Konsolen waren ja Kinderkram/Spielzeug und in der DDR-Argumentation - da muss man auch was Sinnvolles mit machen können - eher schwer rüberzubringen, zumindest mancherorts.

Bei der Sache Konsole/PC und was jetzt die vorherrschende Zockerplattform ist hast du, Axel, den Vorteil des Stadtlebens gehabt, dass du generell Zugriff auf mehr Freunde/peer-Gruppen hattest, was auf dem Land eher nicht in dem Maße zutraf.
Meistens fing halt einer mit einem System an und der Rest des Freundeskreises richtete sich dann bewusst/unbewusst danach. Das war dann eher Zufall welches System sich durchsetzte.

Richtig geknallt hats bei uns erst mit der Playstation (die hatte dann quasi fast jeder - außer ich :) und dem N64 in unserem "Jugendtreff" (ich werf jetzt einfach mal den Begriff "Bude" ins weite Interweb, falls sich wer angesprochen fühlt, darf der sich gern bei mir melden) mit 4-Spieler Golden-Eye und Mario Kart.

Aber wie gesagt, da die Zukunftsperspektive für die Kinder nach Ende der DDR eher schwammig war haben da viele Eltern wahrscheinlich eher in den sauren Apfel gebissen und das teurere System gewählt um den kleinen Plagen zumindest theoretisch mehr Entwicklungsoptionen zu geben.
Das war natürlich nicht alleinig ausschlaggebend aber ich würde dieses Argument nicht generell mit der "zu teuer" Aussage abschmettern.
Es hatten ja auch nicht alle einen PC, logisch, aber gerade (S)NES/SEGA Geräte gabs bei uns seeeeehr selten.
Atari/C64 hatte aber niemand, es tauchte nur irgendwann mal ein altersschwacher "Schneider" auf, aber das schon weit nach seiner Zeit.

Dazu kommt, dass ich selbst keinen eigenen Fernseher besaß (war ja trotz PC auch mehr draußen im Wald unterwegs) und auch in der Wohnstube immer erst am Senderstell-Rädchen rumbasteln musste um z.B. Trickfilme, "Ein Käfig voller Helden", "Knight Rider", "Star Trek" o.ä. zu schauen. SCART war da nicht vorhanden, also wär für ne Konsole eh ein neuer Fernseher angefallen.
Das Familiengerät wäre dann als erstes dran gewesen und meinen Eltern wär es nie in den Sinn gekommen, mich in der Stube ständig zocken zu lassen.

Und nochmal zum Thema Chemnitz - ich wurde in der Stadt mit den 3 O geboren (deshalb stehts im Ausweis), komm aber eigentlich aus einem Dorf in der Nähe von Limbach-Oberfrohna (von euch aus hinter Rabenstein bzw. Hartmannsdorf) und hab so den Stadt-Bonus nicht gehabt.
CETERUM CENSEO BLASPHEMOUS II ESSE LUDENDAM
Voigt
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Hardware im Osten nach der Wende

Beitrag von Voigt »

So gerade mal Mutter gefragt. Der 386er PC wurde Anfang 1991 gebraucht gekauft. Nicht mit bestehnden Westkontakten, wohl über Unikontakte oder über das ThurNet, da war mein Vater dabei.

Preis weiß Mutter nichtmehr genau, sie schaut ob die das eventuell nochmal rausfindet, aber es war nicht soo viel. So 800~900 DM.

Bild
Habe mal Foto ausm Fotoalbum abofotografiert. Mit paar Zensurbubbles, habe ja keine Bildrechte und müsst auch nicht wissen wie ich früher aussah. ;)
War der Arbeitsrechner von meinem Vater, erkennt man eventuell an den umliegenden Büchern. Wenn ich das richtig erkenne läuft da gerade Day of the Tentacle am PC.
biaaas
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Re: Hardware im Osten nach der Wende

Beitrag von biaaas »

Axel hat geschrieben: 19. Nov 2019, 15:41
biaaas hat geschrieben: 19. Nov 2019, 13:58 In meinem Umfeld, (Sachsen gar nicht so weit von Chemnitz) hatten die meisten zu der Zeit Computer.
Woher hattet ihr denn alle das Geld? Ich meine so ein PC hat damals ja locker über 2000 DM gekostet. Wenn ich sehe, was damals so in meinem Umfeld so los war: Arbeitslosigkeit, eine Fabrikschließung nach der Nächsten. Da hat damals die Treuhand voll durchgeschlagen...
Da muss ich Dir recht geben, meine Familie und die meisten meiner Freunde hatten in der Hinsicht Glück und waren nicht so finanziell beeinträchtigt.

Ich habe kurz vor oder nach der Wende einen C64 mit Datasette und einigen Spielen bekommen. Zur selben Zeit gab es bei uns im Ort eine Computer AG mit einen paar KC-85, wo wir unsere Spiele selber programmiert haben. Ein, zwei Jahre Später konnte ich dann noch ein Floppy-Laufwerk auftreiben. Mit dem Laufwerk kam auch die obligatorische Diskettenbox mit den Raubkopien und eine paar Originale.
Wieder etwas später konnte ich meine Eltern dann auch überreden einen PC (486SX25), den diese natürlich unbedingt für ihr Geschäft brauchten :mrgreen:, anzuschaffen. Der Deal war folgender: Ich unterstütze in Hard- und Software, so habe mich z.B. um den Drucker gekümmert und ein Rechnungs- und Kassenbuchprogramm geschrieben), dafür konnte ich sonst mit den Rechner machen was ich wollte. Später habe ich den PC dann mit meinem Jugenweihegeld zu einem 486DX66 aufgerüstet.
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