COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

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Reinhard
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Reinhard »

Coti86 hat geschrieben: 16. Mär 2020, 01:27

Wollte gerade darüber nen Beitrag schreiben. Ist das denn wirklich momentan das Ziel, oder hat man noch Hoffnung das Virus aufzuhalten bevor sagen wir mal mehr als 1% der Bevölkerung betroffen ist? Dann frag ich mich halt auch immer, was man denn macht wenn man das geschafft hat aber in anderen wichtigen und großen Ländern eine größere Infektionswelle noch bevorsteht und dort die Maßnahmen vl nicht gereicht haben. Will man die Grenzen abschotten bis ein Impfstoff da ist und dabei dauernd auf Alarmstufe gelb sein? Erscheint mir irgendwie so riskant. Darum frag ich mich eben auch, ob man vl auf eine kontrollierte, verlangsamte Durchseuchung(gibts da ein brauchbares Synonym. Das Wort hat so einen derben Klang) spekuliert, also nicht so wie zunächst in GB geplant sondern eben mit deutlicher Verlangsamung.
Heute in der Sendung 'Im Zentrum' war eine Virologin und laut ihr ist genau das das aktuelle Ziel. Die Sendung kannst du online bestimmt nachsehen, ihre Aussagen waren wirklich informativ.

Wie man auf diesen Charts im Hintergrund sieht https://assets.orf.at/mims/2020/12/04/c ... aee0d8e226, kann man laut Simulationen mit Einhaltung der Maßnahmen die Zahl der gleichzeitig Infizierten stark vermindern und nach Hinten ziehen.

Es steht außer Frage dass das wirtschaftlich und gesellschaftlich kein rühmliches Jahr werden wird, aber ich würde ungern Tote aufgrund dieses Virus' in meinem Umfeld haben. Habe zB selbst noch Karten für Konzerte im Mai und auch Nova Rock, aber ja mei, dann dieses Jahr nicht. Sind außergewöhnliche Umstände und ich möchte alles in meiner Macht stehende machen um die ganze Situation nicht zu verschlimmern.
eXodus
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von eXodus »

Axel hat geschrieben: 15. Mär 2020, 20:30
eXodus hat geschrieben: 15. Mär 2020, 20:11 Zum einen kurz die Info: Aus meiner fachlichen Perspektive sind die Zahlen zur Verbreitung psychischer Krankheiten statistisch schwerlich ernst zu nehmen. Auf der anderen Seite ist die Zahl unentdeckter Dunkelziffer wiederum so hoch, dass die angegebenen Zahlen vielleicht (!) dich stimmen. Ok, genug Offtopic.
Die Zahlen in der oben verlinkten Broschüre beziehen sich ja auf Studien unter anderem vom Robert-Koch-Institut. Klar, eine Statistik ist auch durch die hohe Dunkelziffer unmöglich. Aber der Wert von ca. 25% ist so das, was ich auch in den letzten Jahren immer wieder von Ärzten und Studien und dergleichen gelesen / gehört habe. Eine genaue Zahl ist natürlich nicht möglich, darauf legen Studien aber auch keinen Anspruch. Aber irgendwas braucht man ja als Diskussionsgrundlage. Und um der häufigen Annahme zu begehen, dass psychisch schwere Erkrankungen Einzelfälle wären!

Wie würdest Du das eigentlich fachlich einschätzen?
Also nehmen wir mal an, wir würden jetzt wie in anderen Ländern eine „Ausgangssperre“ bekommen. Ambulante Kliniken müssten schließen, Patienten daheim bleiben. Entsprechende Begegnungsstätten für Erkrankte haben auch nicht mehr offen. Und Du sagst ja selbst sehr richtig, dass Videotelefonie auch nicht möglich wäre wegen fehlendem Datenschutz, usw. Würde das nicht zu massiven Verschlechterungen verschiedener psychischen Krankheiten führen? Wenn Patienten über Wochen keinen Kontakt mehr zu Psychologen hätten? Wenn die einmal geübte Struktur komplett wegfällt und man wieder ziemlich allein mit seinen Gedanken ist?
@Diagnostik:
Du beziehst dich sicherlich auf rennomierte Quellen.
Deren Interpretation ist auch vlt weniger das Problem als deren Zustandekommen. Da gibt es sowohl statistische als auch diagnostische als auch epidemiologische Fallstricke, denen meiner Meinung nach viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Aber darum geht's in dem Thread hier ja nicht, vielleicht gehört das Thema woanders besser hin?


@Corona und Psyche:
Auf jeden Fall ein Riesenproblem. Ohne Frage. Würde vermutlich zu Verschlechterung führen.
Ist aber meiner Meinung nach "alternativlos", wenn die Kurve nicht flacher wird. Und das heißt für mich, dass alle Therapeuten und Ärzte sehr gefragt sind, sich mit den Patienten vorzubereiten. Das heißt dann auch für die Kollegen in den stationären Einrichtungen: Betten aufstocken, Programm zurückfahren und Patienten mit Alltagsstabilität auf mögliche frühere Entlassung (also kürzere Behandlungszeit) vorbereiten. Ganz klar: Sauber käme aus einem Lockdown niemand raus. Aber mit gewisser Wahrscheinlichkeit lebend.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von eXodus »

Neuigkeiten aus New York:
Restaurants haben jetzt geschlossen, take out only.
Und airline ist einfach nicht erreichbar. Das wird abenteuerlich. Sehr abenteuerlich.
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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

eXodus hat geschrieben: 16. Mär 2020, 03:41 Und airline ist einfach nicht erreichbar. Das wird abenteuerlich. Sehr abenteuerlich.
Ich war damals, als dieser unaussprechbare Vulkan ausgebrochen ist auf Gran Canaria und die Flugrouten wurden gesperrt. Da war die Airline auch erstmal einen Tag nicht erreichbar, weil alle Callcenter völlig kollabiert sind. Zum Glück hatten wir da noch drei Tage Vorlauf. Wenn ich das jetzt auf diesen Maßstab hochrechne... Ich drücke euch die Daumen!

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Axel
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Axel »

Ist es in solchen Fällen nicht möglich sich an die deutsche Botschaft zu wenden?
Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Axel hat geschrieben: 16. Mär 2020, 10:45 Ist es in solchen Fällen nicht möglich sich an die deutsche Botschaft zu wenden?
Nö, die können da auch nichts machen. Das ist einfach eine völlige Aussnahmesituation, die Airlines fordern aktuell auch auf nicht anzurufen wenn man nicht innerhalb der nächsten 72 Stunden fliegt.

Meine Flüge in der kommenden Woche sind auch noch offen, ich kläre das aber erst dann wenn der Ansturm derjenigen durch ist, die jetzt tatsächlich reisen müssen und eventuell noch können.
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Leonard Zelig
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

Rince81 hat geschrieben: 16. Mär 2020, 00:48 Ich denke das stimmt nach wie vor. Daher haben wir zwar im Vergleich in Europa zwar sehr viele Fälle - aber bisher nur wenige Tote, z.B. im Vergleich zu Frankreich, der Schweiz und Spanien. Unsere Behörden sind anscheinend bisher noch in der Lage das tatsächlich oft nachverfolgen zu können. Wir haben also vermutlich nach wie vor einen Vorsprung von mehreren Tagen auch wenn die gemeldeten Fallzahlen was anderes sagen. Nur mal zum Vergleich, die USA haben nur etwas mehr als die Hälfte unserer absoluten Infektionen - aber mehr als das fünffache an Todesopfern. Entweder sind unsere Ärzte wesentlich besser oder wir sind wesentlich besser dabei die Betroffenen rechtzeitig zu identifizieren.
Drosten sagt, dass die frühzeitigen Tests in Deutschland dazu beigetragen haben, die Sterblichkeit gering zu halten:
https://www.youtube.com/watch?v=Uk2P5l9 ... SlCN_GNUKc

Bin gespannt, ob ich wie geplant am Mittwoch arbeiten muss. Ist ein riesiges Gebäude mit über 1000 Mitarbeitern mitten in Köln.
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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

Leonard Zelig hat geschrieben: 16. Mär 2020, 11:49 Bin gespannt, ob ich wie geplant am Mittwoch arbeiten muss. Ist ein riesiges Gebäude mit über 1000 Mitarbeitern mitten in Köln.
Ich bin ja per Standard in Heimisolation. Für mich ist tatsächlich gerade das größte Problem die Ablenkung. Ich würde am liebsten den ganzen Tag in Forendiskussion & auf Nachrichtenseiten verbringen. Da muss ich mich dann zwischendrin immer wieder hart selbst an die Leine nehmen. Wenn man dann erstmal im Arbeitsflow ist, geht's. Aber morgens lese ich da nicht nur mal 30 Min beim Kaffee die Nachrichten quer, sondern erschrecke eher gegen 10:30, dass es zwei Stunden waren. :D

Andre
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schneeland
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von schneeland »

Vielleicht jetzt einen harten Schwenk auf Multiplayer-Titel? ;) Wobei der Herr Stange ja noch in Japan rumhängt, wenn ich das richtig verstanden habe.

Zudem ist es natürlich nett, wenn Du hier so viel mit uns im Forum rumhängst :)
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Guthwulf
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Guthwulf »

Mein größtes Problem is, dass ich kein Auto besitze und gesundheitlich bedingt nur eine eingeschränkte Mobilität habe. Wenn die öffentlichen Verkehrsmittel wegfallen und auch Supermarktlieferdienste ihre Arbeit einstellen kann das zum Problem. Beruflich bin ich eh im langfristigen mobilen Arbeiten und Gott sei dank aufgrund der gesundheitlichen Einschränkungen auch nicht mehr im Krisenstab tätig. Die Kollegen tun mir da derzeit leid. Ich bin auch einer derjenigen die mit schweren psychischen Krankheiten zu kämpfen haben (starke Medikamente inklusive), aber das hat in dieser konkreten Situation bisher keine besonderen Auswirkungen oder Folgen. Insgesamt beschäftigt mich die Situation bisher nicht übermäßig. Situation durchaus ernst nehmen (unnötige Risiken vermeiden), aber es gibt auch keinen Grund für Panik. Die harten Maßnahmen dienen vor allem dazu die Ausbreitung soweit abzubremsen, dass die Gesundheitssysteme nicht überlastet werden. Wir sind noch in der Phase der exponentiell wachsenden Fallzahlen. Dabei nicht vergessen, dass die überwältigende Anzahl der Krankheitsverläufe mild und unkritisch ist. Es geht vor allem um den Schutz von Risikogruppen (vornehmlich ältere Menschen mit Vorerkrankungen oder geschwächten Immunsystemen, beschädigten Lungen z.B. bei Rauchern).

schneeland hat geschrieben: 16. Mär 2020, 12:57Vielleicht jetzt einen harten Schwenk auf Multiplayer-Titel? ;)
Path Of Exile hat grad seine neue Liga gestartet *hüstel* Perfekte Zeit, allerdings kein Multiplayer. Für Multiplayer vielleicht Warframe? Die hatten auch kürzlich ihr neuestes Contentupdate das u.a. Space Combat gebracht hat. Lässt sich super "Solo" mit Randommitspielern hier oder da spielen :whistle:
schneeland hat geschrieben: 16. Mär 2020, 12:57Zudem ist es natürlich nett, wenn Du hier so viel mit uns im Forum rumhängst :)
Stimmt... aber vielleicht nicht nur im Coronathread? ;)
Zuletzt geändert von Guthwulf am 16. Mär 2020, 13:18, insgesamt 2-mal geändert.
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philoponus
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von philoponus »

Ich habe eine dreiwöchige Studienreise durch das Südliche Afrika abgebrochen nach gut der Hälfte deshalb und bin deshalb seit gestern wieder in Wien...
lnhh
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von lnhh »

Bekannter wird seine Hochzeitsfeier ausfallen lassen muessen, fuenstelliger Schaden ...
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philoponus
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von philoponus »

lnhh hat geschrieben: 16. Mär 2020, 15:03 Bekannter wird seine Hochzeitsfeier ausfallen lassen muessen, fuenstelliger Schaden ...
Ja, hat mich auch einige Tausender gekostet...
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DexterKane
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von DexterKane »

Ich seh meinen Urlaub auch gerade ins Wasser fallen. (Mitte Mai)

Bleibt zu hoffen, dass der Veranstalter zurück tritt, sonst bleib ich auf den Kosten wohl sitzen, meine Versicherung greift nicht bei höherer Gewalt...
Relax, it's North-Korea. The nation state equivalent of the short-bus. - Sterling Archer
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Kesselflicken
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Kesselflicken »

Hab das glaube ich schon mal erzählt, aber ich arbeite in einer Kommunalverwaltung einer Kleinstadt und mache da die Öffentlichkeitsarbeit. Nachdem die letzten 4 Wochen schon ziemlich belastend waren, hat das Wochenende das echt nochmal getoppt. Die Schulschließungen haben viele Städte und Landkreise kalt erwischt. In Sachsen-Anhalt war der Großteil schon im Feierabend, als unser Bildungsministerium Freitag Nachmittag verkündet: Alle Schulen und Kitas machen dicht. Das waren viele Krisenbesprechungen und zornige Eltern mit denen man sich auseinandersetzen durfte. Und im allen Überfluss kam am Wochenende dann auch noch der erste bestätigte Fall bei uns auf und war ein Kollege im Rathaus... :ugly: Zumindest die Notbetreuung lief wohl gut an.

Die Schließung der Kitas und Schulen hat das Thema zumindest bei uns endgültig in die Köpfe der Leute gebracht. Und mein Überstundenkonto fast aufs Maximum^^
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schneeland
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von schneeland »

Positiv betrachtet: immerhin hast Du ein Überstundenkonto ;)
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Kesselflicken
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Kesselflicken »

Fair enough. Aber ich hätte auch gerne ein Wochenende gehabt. :ugly:

Bin mal gespannt wie die nächste Wochen werden.
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LegendaryAndre
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von LegendaryAndre »

Bislang habe ich alle getroffenen Maßnahmen der Regierung in Österreich als gut befunden, aber nun lese ich dass Zivildiener, die ihren Dienst bereits in den letzten fünf Jahren abgeleistet haben zur Hilfe notfalls auch zwangsverpflichtet werden können. Ich finde auch wenn es sich um einen Notfall handelt, sollte man fair bleiben und niemanden zu etwas zwingen. Es handelt sich um eine Krise und wenn Helfer widerwillig oder ängstlich ihren Dienst verrichten, ist den Kranken damit wohl kaum geholfen. Schlimmstenfalls richten sie noch mehr Schaden an, weil sie unaufmerksam sind oder an die Sache nicht mit der nötigen Ernsthaftigkeit herangehen. Ähnliches sollte für Ärzte im Ruhestand gelten, die vielleicht auch schon ein gewisses Alter haben und sich überfordert fühlen (ich weiß nicht ob hier eine Zwangsverpflichtung besteht).

Eigentlich müsste mich das nicht kümmern, aber um ehrlich zu sein, habe ich etwas Angst dass man vielleicht selbst zu etwas herangezogen wird wofür man nicht qualifiziert ist oder das man sich nicht zutraut oder machen möchte. Grundsätzlich bin ich selbst eher ein hilfsbereiter Mensch, aber ich glaube dass ich den besten Beitrag leisten kann, indem ich daheim bleibe um andere zu schützen oder eben in meiner Umgebung für ein paar meiner älteren Nachbarn einkaufen gehe - freiwillig und nicht weil ich dazu gezwungen werde. Meiner Meinung nach sollte aber auch im Notfall noch jeder selbst entscheiden können, was er tun kann und was nicht. Maßnahmen dieser Art erinnern ein wenig an die Kriegszeit. Ich finde hier ist der Eingriff in die Grundrechte des Menschen zu groß und nicht sinnvoll. Sehe ich das falsch? Mich würde interessieren wie andere das sehen! Ich weiß nicht ob es in Deutschland ähnliche Maßnahmen gibt.
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schneeland
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von schneeland »

Varus hat geschrieben: 16. Mär 2020, 19:41 Aber ich hätte auch gerne ein Wochenende gehabt. :ugly:
Verstehe ich. Und ich würde auch gerade nicht tauschen wollen, obwohl ich auch seit ungefähr 6 Monaten mehr oder weniger Dauerstress habe. Aber bei mir geht wenigstens nur Software und meine eigene geistige Gesundheit zu Bruch, und es hängt nichts wirklich existenzielles dran.

An dieser Stelle möchte ich allerdings sagen: verdammt seist Du, Microsoft Teams! Ein zehnter Ring der Hölle sollte extra für Dich eröffnet werden! :evil:
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johnnyD
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von johnnyD »

LegendaryAndre hat geschrieben: 16. Mär 2020, 19:49 ... Ich finde auch wenn es sich um einen Notfall handelt, sollte man fair bleiben und niemanden zu etwas zwingen. Es handelt sich um eine Krise und wenn Helfer widerwillig oder ängstlich ihren Dienst verrichten, ist den Kranken damit wohl kaum geholfen. Schlimmstenfalls richten sie noch mehr Schaden an, weil sie unaufmerksam sind oder an die Sache nicht mit der nötigen Ernsthaftigkeit herangehen. Ähnliches sollte für Ärzte im Ruhestand gelten, die vielleicht auch schon ein gewisses Alter haben und sich überfordert fühlen (ich weiß nicht ob hier eine Zwangsverpflichtung besteht).

Eigentlich müsste mich das nicht kümmern, aber um ehrlich zu sein, habe ich etwas Angst dass man vielleicht selbst zu etwas herangezogen wird wofür man nicht qualifiziert ist oder das man sich nicht zutraut oder machen möchte. Grundsätzlich bin ich selbst eher ein hilfsbereiter Mensch, aber ich glaube dass ich den besten Beitrag leisten kann, indem ich daheim bleibe um andere zu schützen oder eben in meiner Umgebung für ein paar meiner älteren Nachbarn einkaufen gehe - freiwillig und nicht weil ich dazu gezwungen werde. Meiner Meinung nach sollte aber auch im Notfall noch jeder selbst entscheiden können, was er tun kann und was nicht. Maßnahmen dieser Art erinnern ein wenig an die Kriegszeit. Ich finde hier ist der Eingriff in die Grundrechte des Menschen zu groß und nicht sinnvoll. Sehe ich das falsch? Mich würde interessieren wie andere das sehen! Ich weiß nicht ob es in Deutschland ähnliche Maßnahmen gibt.
Um es kurz zu machen, ja, gibt es. Zumindest eins zu eins ausformuliert im Verteidigungsfall in Deutschland. Ich nehme stark an (zumindest würde mich das der gesunde Menschenverstand gebieten), dass man diesen "Einberufenen" dann Arbeiten zuteilt, die diese auch gewissenhaft und schadlos ausüben können. Das betrifft alle Teile der Gesellschaft. Ob dies nun für das Infektionsschutzgesetz gleichermaßen stimmt, kann ich so nicht beantworten, ggf. im Sinne einer Überwachung von größeren Quarantänezonen durch die Bundeswehr mit Reservisten... :think:

Insbesondere zum Thema Infektionsschutzgesetz werden im jüngsten Spiegel-Interview insbesondere die rechtlichen Aspekte beleuchtet durch Frau Sigrid Wienhues, ihres Zeichens Vorsitzende des Verwaltungsrechts-Ausschusses der Bundesrechtsanwaltskammer & Fachanwältin für Verwaltungsrecht und Partnerin in der Hamburger Kanzlei Graf von Westfalen)

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... 41cb58483d

Darin wird z.B. auch aufgegriffen, dass den Anordnungen wie (häusliche) Quarantäne in jedem Fall nachgekommen werden muss!
"Wenn man den Sumpf trocken legen will, darf man nicht die Frösche fragen!"
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