COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

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zackzackab
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von zackzackab »

Merkel zu Corona-Pandemie - "Die Lage ist ernst und sie ist offen"

Bundeskanzlerin Angela Merkel appelliert in einer TV-Ansprache an die Bürger, bei der Eindämmung der Corona-Pandemie zu helfen. Ausgangssperren kündigt sie nicht an. Noch nicht.

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... a-100.html
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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

Rince81 hat geschrieben: 18. Mär 2020, 19:04 Ich bin heute zur Arbeit und habe auf dem Weg aufmerksam geschaut, wer so auf der Straße ist. Ohne Zwang wird das in diesem Land nichts. Dieselben Leute, die gerade zwanghaft Klopapier hamstern kriegen ihren Arsch einfach mal nicht auf die Couch.
Merkel scheint ja gerade nochmal an die Bevölkerung appelliert zu haben, sinnvoll den entsprechenden Richtlinien zu folgen. Ich würde vermuten, dass es für die Politik einen erheblichen Druck gibt auch die Ausgangssperre zu verhängen, falls sich nicht im Medienecho sehr schnell etwas grundlegend ändert. Im Moment sehe ich nämlich viele Berichte darüber, dass sich trotzdem Menschenansammlungen bilden. Was den Druck auf die Politik erhöht.

Rein logisch ist es IMO so: Wenn ich als Politiker jetzt nicht die Ausgangssperre verhänge und unser medizinisches System kollabiert, dann kann ich hinterher 10x wiederholen, dass nach Aussage aller Experten dieser Zustand mit oder ohne Ausgangssperre eingetreten wäre: Man wird mir diesen Mühlstein um den Hals hängen.

Umgekehrt: Wenn ich Ausgangssperre verhänge und man mir bei mildem Ausgang vorwirft, das sei übervorsichtig gewesen, dann kann ich auf Menschenleben verweisen, die auf dem Spiel standen und sagen: Das ist nur so milde ausgegangen, WEIL wir so aggressiv und entschlossen gehandelt haben.

IMO, aus Politikersicht, ist es daher in der Risikoabwägung ein sehr verlockender Schritt.

In der Hinsicht wird vermutlich auch relevant werden, was bei der angekündigten Untersuchung von Handydaten durch das RKI rauskommt. Wenn die Ergebnisse beruhigend sind und man was hat, worauf man verweisen kann, vermutlich hilfreich: https://www.tagesschau.de/inland/corona ... 7zLqBEQC00

Andre
zackzackab
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von zackzackab »

Gute Rede von Merkel imo. Das kann ich alles so unterschreiben. Und es ist wichtig, dass die Regierungschefin sich nochmal in direkter Ansprache an alle wendet und allen klar macht, was auf dem Spiel steht und dass es auf jeden ankommt. Und dieses Bild von Fürsorge durch Distanz fand ich auch gut gewählt.
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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

zackzackab hat geschrieben: 18. Mär 2020, 20:08 Gute Rede von Merkel imo. Das kann ich alles so unterschreiben. Und es ist wichtig, dass die Regierungschefin sich nochmal in direkter Ansprache an alle wendet und allen klar macht, was auf dem Spiel steht und dass es auf jeden ankommt. Und dieses Bild von Fürsorge durch Distanz fand ich auch gut gewählt.
Sehe ich auch so. Ich finde Merkel aber sowieso ziemlich gut und bin froh, dass sie während dieser Krise noch im Dienst ist, auch wenn man im letzten Jahr oder so schon merkt, dass das Elan schwindet.

Andre
Maschendraht
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Maschendraht »

Ich finde eine große Stärke von Merkel ist es, Zweckoptimismus (im positiven Sinne) zu verbreiten. Das fand ich schon 2015 sehr gut und jetzt ist das auch hilfreich. Ich hoffe, dass sich viele Zuschauer, die bisher eher nachlässig waren, nochmal einen Ruck geben, nachdem sie gut betont hat, dass das Verhalten jedes Einzelnen zählt.
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Axel
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Axel »

Mal ne Frage: Hat die Ausgangssperre in Italien eigentlich was gebracht? Gibt es da Zahlen?

Außerdem folgende Überlegung: Mal angenommen es gibt eine Ausgangssperre, alle sind drin. Dann kann sich das Virus ja nicht mehr verbreiten und für eine Durchseuchung sorgen. Was ja aber das eigentliche Ziel sein sollte. Würde da nach ein paar Wochen Ausgangssperre nicht das Problem wieder von vorn beginnen? Weil es dann wieder ruckartig zu Infektionen kommt? Klar, jetzt reden alle über die Leute, die noch in Cafes sitzen oder so. Aber warum hat man da die Cafes noch offen gelassen? Ist ja klar, dass die dann im schönen Wetter genutzt werden. In den nächsten Tagen wird es eh saukalt, da sind weniger draußen. Aber worauf ich hinaus will: Eine gewisse Verbreitung muss ja stattfinden, möchte man eine Durchseuchung erreichen.

Ach und noch ein Hinweis: Weder Kanzlerin noch Regierung noch Landesregierungen dürfen einfach so Ausgangssperren verhängen. Das darf nur der Katastrophenschutz für einzelne Regionen, Städte, höchstens Bundesländer. So wäre vielleicht gerade für NRW mit den weit meisten Infizierten eine Ausgangssperre für 2-3 Wochen okay. Aber beispielsweise für das brandenburgische Ländle vollkommen übertrieben, auch weil da lange nicht so viele Menschen in dieser Dichte wie in NRW leben. Hier für Sachsen wäre es wohl auch übertrieben mit den 200-300 Fällen. Und hier scheint das Infektionswachstum vergleichsweise langsam zu laufen und nicht sprunghaft nach oben zu schellen. Und Mecklenburg-Vorpommern gibt es gar nur 56 Infizierte. Da scheint meine Ausgangssperre ebenfalls weit übertrieben zu sein.

Aber wie gesagt, vom Gesetz her darf das eh nur regional entschieden werden. Ihr dürft auch nicht vergessen, dass in anderen Ländern teilweise ganz schön populistische Regierungen an der Macht sind wie etwa in Tschechien. Ob da jeder so auf die Virologen hört, die von Ausgangssperren eigentlich abraten? Kann man auch dran zweifeln.
Zuletzt geändert von Axel am 18. Mär 2020, 20:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Jon Zen
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Jon Zen »

Es gibt die Aktion Folding@home der Stanford Universität, um den Coronavirus besser erforschen zu könnnen, indem jeder, der einen Gaming PC sein eigenen nennt, Ressourcen (Prozessor und Grafikkarte) zur Berechnung der Simulationen freigeben kann.
https://foldingathome.org/
https://1e9.community/t/euer-computer-l ... ket-newtab
https://www.gamestar.de/artikel/gaming- ... 55526.html

Das scheint eine gute Aktion zu sein, habe die letzten Tage auch einige Berechnungen durchführen lassen (ca. 300.000-400.000 Punkte, wurden aber wieder gelöscht - deren Server sind überlastet).
Was haltet ihr davon?
https://steamcommunity.com/id/Jon-Zen/ | Unsere Biervorräte schwinden dahin, Sire!
TheGameOli
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von TheGameOli »

Stand jetzt 18.03.2020 scheint sich unsere Firma auf eine Ausgangssperre einzustellen. In der Email vom Produktionsleiter steht drin das wir in den nächsten Tagen ein Schreiben bekommen das wir bei Polizeikontrollen vorzeigen müssen das wir auf dem Arbeitsweg sind.
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HerrReineke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von HerrReineke »

TheGameOli hat geschrieben: 18. Mär 2020, 20:48 Stand jetzt 18.03.2020 scheint sich unsere Firma auf eine Ausgangssperre einzustellen. In der Email vom Produktionsleiter steht drin das wir in den nächsten Tagen ein Schreiben bekommen das wir bei Polizeikontrollen vorzeigen müssen das wir auf dem Arbeitsweg sind.
So ein Schreiben habe ich auch schon von der Kanzlei erhalten. Kann gut sein dass es kommt - Insiderwissen wird da aber mit Sicherheit nicht hinter stecken. Eher besondere Vorsicht, damit man das schonmal für den Fall der Fälle geregelt hat und dann keine Probleme auftauchen.
Quis leget haec?
TheGameOli
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von TheGameOli »

HerrReineke hat geschrieben: 18. Mär 2020, 20:54
TheGameOli hat geschrieben: 18. Mär 2020, 20:48 Stand jetzt 18.03.2020 scheint sich unsere Firma auf eine Ausgangssperre einzustellen. In der Email vom Produktionsleiter steht drin das wir in den nächsten Tagen ein Schreiben bekommen das wir bei Polizeikontrollen vorzeigen müssen das wir auf dem Arbeitsweg sind.
So ein Schreiben habe ich auch schon von der Kanzlei erhalten. Kann gut sein dass es kommt - Insiderwissen wird da aber mit Sicherheit nicht hinter stecken. Eher besondere Vorsicht, damit man das schonmal für den Fall der Fälle geregelt hat und dann keine Probleme auftauchen.
Mein Insiderwissen nicht, das ist mir klar. Nur die verfolgen das ja auch täglich und haben ne eigene Corona Taskforce hier;)
Und da sichern die sich natürlich für den Fall der Fälle ab. Ich denke jedoch das es halt in diese Richtung gehen wird und fühle mich durch die Mail ein wenig bestätigt.
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DickHorner
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von DickHorner »

Ich habe hinter vorgehaltener Hand von einem Mitglied der Exekutive an relevanter Position gesagt bekommen, dass zumindest für unsere Stadt Freitag als Stichtag für eine Ausgangssperre gehandelt wird.

Ich glaube nicht dran. Aber heute schon irgendwie mehr als gestern, als ich es gehört habe. Mal sehen.
Zuletzt geändert von DickHorner am 18. Mär 2020, 21:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Timberfox13
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Timberfox13 »

Disclaimer: sollte das jetzt Folgende den Rahmen des Threads sprengen bitte in einen neuen Thread verschieben.
Ich sehe ja daß die Moderatoren hier sehr aktiv sind.
Die Idee kam mir gerade nach einem Glas Whiskey also bitte auch mit Vorsicht „genießen“.

Da die finanziellen Probleme bei Ausgangssperren ja abzusehen sind dachte ich gerade daran, was denn der größte Kostentreiber in einem bundesdeutschen Haushalt ist.

Die Miete.
Auch bei Geschäften und Firmen.

Lebensmittel sollte man abdecken können aber die Bedrohung von Existenzen beginnt beim nichtzahlen von finanziellen Großverpflichtungen.
Daß der Immobilienmarkt weltweit ein ernsthaftes Problem darstellt, sollte hinlänglich bekannt sein.

Wäre es da nicht sinnvoller, statt Kredite unten zu verteilen, eine (Not)gesetzliche Aussetzung von Mietverpflichtungen in die Wege zu leiten?
Geldwerte Hilfsleistungen wären bei einem kleineren Empfängerfeld (Vermieter) auch besser koordinierbar.

Bonusproblem:
Wenn Otto Normalverbraucher seine Miete nicht zahlen kann und dann Empfänger staatlicher Leistungen als seinen am einfachsten zu erreichenden „Feind“ sehen würde, wäre das der derzeitlichen politischen Lage auch nicht gerade zuträglich.
CETERUM CENSEO BLASPHEMOUS II ESSE LUDENDAM
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Axel
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Axel »

Was ich mich auch noch frage, der Gedanke ist mir eben gekommen: Wer soll Ausgangssperren eigentlich überwachen und durchsetzen? Die Bundespolizei ist IMO gerade an den Grenzen beschäftigt. Und auch sonst scheint da nicht sooo viel Personal zu sein. Die normale Polizei kann es auch nicht tun, da doch in vielen Ländern die Polizei ebenfalls sehr auf Effizienz zusammengespart wurde. Man müsste dann normale Polizeiarbeit komplett einstellen um eine effektive Ausgangssperre zu gewährleisten. Was dem Sicherheitsgefühl der Bevölkerung bestimmt sehr zuträglich wäre. ;) Und für Einsätze der Bundeswehr im Inneren gibt es IMO extrem hohe verfassungsrechtliche Hürden.

Man kann Ausgangssperren sicher in vereinzelten Brennpunkten durchführen. Aber schon für ein ganzes Bundesland seh ich das sehr skeptisch, dass es überhaupt organisatorisch klappt.
Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Timberfox13 hat geschrieben: 18. Mär 2020, 21:11 Wäre es da nicht sinnvoller, statt Kredite unten zu verteilen, eine (Not)gesetzliche Aussetzung von Mietverpflichtungen in die Wege zu leiten?
Geldwerte Hilfsleistungen wären bei einem kleineren Empfängerfeld (Vermieter) auch besser koordinierbar.
Wird kommen... ;) Nein, ich habe keine Insiderdaten aber ich habe ja auch geschrieben, dass die Lasten aktuell sehr ungleich verteilt sind und das nicht länger als 2-3 Monate geht. Da werden auch Vermieter ihren Teil beitragen müssen. Wenn das eben bedeutet bei einem abgeschriebenen Mietobjekt mal 2 Monate kein Geld zu bekommen ist das verschmerzbar - wenn der Vermieter selbst noch die Kredite dafür zurückzahlt muss man ihm helfen.
In Italien gibt es bereits ein Mietmoratorium, die USA geben jedem Bürger 1000 Dollar, irgendwas wird hier auch passieren.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von DerSpieler »

Wenn die Politik alles dafür tut, dass die Angestellten ihre Gehälter weiter bekommen (und Unternehmen weiter laufen) und Transferleistungsempfänger ihre Transferleistungen, dann sind es vor allem Selbstständige und Kleingewerbetreibende bei denen eine Nichtzahlung der Miete möglicherweise im Raum steht und denen man unter die Arme greifen muss.

Da würde ich einfach mal hoffen, dass man eine Lösung für die Betroffenen finden kann. Dazu muss man aber nicht jedem Deutschen vom Staat die Miete überweisen oder die Vermieter zu mietfreier Immobilienüberlassung zwingen. Das kann und sollte punktueller erfolgen, ist dann aber sicher sinnvoll.

Wer grade nach allem was ich höre heftig schluckt sind die studentischen Nebenjobber. Da fallen grade massenweise Jobs weg, teilweise mit Kündigungen, teilweise als quasi implizierter unbezahlter Sonderurlaub. Die sind grade in den Bereichen Kneipen, Restaurants, Kinos etc. tätig und haben keine Möglichkeit auf Kurzarbeitergeld (was sicher in normalen Zeiten gute Gründe hat, in so einer Sondersituation aber meiner Meinung nach zumindest zu diskutieren wäre).

EDIT: Schaue mir jetzt auch mal an was Frau Merkel zu sagen hat. Gute Gesundheit allen!
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

DerSpieler hat geschrieben: 18. Mär 2020, 21:50 Wer grade nach allem was ich höre heftig schluckt sind die studentischen Nebenjobber. Da fallen grade massenweise Jobs weg, teilweise mit Kündigungen, teilweise als quasi implizierter unbezahlter Sonderurlaub. Die sind grade in den Bereichen Kneipen, Restaurants, Kinos etc. tätig und haben keine Möglichkeit auf Kurzarbeitergeld (was sicher in normalen Zeiten gute Gründe hat, in so einer Sondersituation aber meiner Meinung nach zumindest zu diskutieren wäre).
Japp. Alles was im 450€ Bereich beschäftigt ist, ist gerade richtig angearscht. Kein Kurzarbeitergeld und keine Dienste - ergo Einkommen 0€.
Betrifft natürlich viele Studenten aber nicht nur - auch viele derjenigen, die nur mit einem zusätzlichen 450€ Job über die Runden kommen.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Axel »

Rince81 hat geschrieben: 18. Mär 2020, 23:24
DerSpieler hat geschrieben: 18. Mär 2020, 21:50 Wer grade nach allem was ich höre heftig schluckt sind die studentischen Nebenjobber. Da fallen grade massenweise Jobs weg, teilweise mit Kündigungen, teilweise als quasi implizierter unbezahlter Sonderurlaub. Die sind grade in den Bereichen Kneipen, Restaurants, Kinos etc. tätig und haben keine Möglichkeit auf Kurzarbeitergeld (was sicher in normalen Zeiten gute Gründe hat, in so einer Sondersituation aber meiner Meinung nach zumindest zu diskutieren wäre).
Japp. Alles was im 450€ Bereich beschäftigt ist, ist gerade richtig angearscht. Kein Kurzarbeitergeld und keine Dienste - ergo Einkommen 0€.
Betrifft natürlich viele Studenten aber nicht nur - auch viele derjenigen, die nur mit einem zusätzlichen 450€ Job über die Runden kommen.
Naja, man könnte ja in Supermärkten aushelfen oder demnächst auch in der Landwirtschaft. Da wird händeringend gesucht. Gerade in der Landwirtschaft, wo dieses Jahr sehr viel Personal fehlen wird, weil die aus dem Ausland nicht anreisen können.
zackzackab
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von zackzackab »

Wir leben in einem Sozialstaat. Die Miete sollte vor dem Hintergrund von Sozialleistungen wie zB BAföG, SGB II, III, XII und Wohngeld grundsätzlich kein Problem sein. Die finanziellen Einschränkungen sind natürlich trotzdem sch****.

Wer aktuell Hilfe braucht, sich im Dschungel der unterschiedlichen ineinandergreifenden Sozialleistungen zurechtzufinden, kann sich gerne per PM an mich wenden.
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DickHorner
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von DickHorner »

Leistungen wie Sozialgesetzbuch?
Hast Du denn schon Mal ALG 2 bezogen oder Wohngeld? Klingt für mich ziemlich von oben herab.
Beispiel: wenn wir Wohngeld bekämen, blieben immer noch über 1000€ von der Miete übrig. Da helfen auch die 350 €, oder was es zur Zeit ist, Hartz iv nicht weiter.
Von kein Problem, wie Du schreibst, ist das weit entfernt.
zackzackab
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von zackzackab »

DickHorner hat geschrieben: 19. Mär 2020, 07:55 Leistungen wie Sozialgesetzbuch?
Hast Du denn schon Mal ALG 2 bezogen oder Wohngeld? Klingt für mich ziemlich von oben herab.
Beispiel: wenn wir Wohngeld bekämen, blieben immer noch über 1000€ von der Miete übrig. Da helfen auch die 350 €, oder was es zur Zeit ist, Hartz iv nicht weiter.
Von kein Problem, wie Du schreibst, ist das weit entfernt.
Ich arbeite in der Grundsicherung, berechne und bewillige Leistungen nach dem SGB II. Wenn es als herablassend oder die Lage von Dir oder anderen nicht ernstnehmend rüberkam, tut es mir Leid. Gemeint war es als Hilfsangebot. Und um auf Deine Frage zu antworten: Ja, im Anschluss an das (juristische) Referendariat habe ich bis zum Beginn meiner Berufstätigkeit kurz ALG I und (aufstockend) ALG II bezogen.
Ich bin noch bis Ende kommender Woche freigestellt und hätte Zeit, zu unterstützen, Sozialleistungen, die einem zustehen, auch abzurufen.
Beim ALG II wird übrigens grundsätzlich die Miete in voller Höhe bei der Berechnung des Leistungsanspruchs als Bedarf für Unterkunft und Heizung berücksichtigt. Etwas Anderes kann gelten, wenn die Miete (gemessen am grundsicherungsrelevanten Mietspiegel) unangemessen hoch ist. Aber das Jobcenter hat die Möglichkeit, auch zur Deckung einer nach dem Mietspiegel eigentlich zu teuren Miete für sechs Monate als Bedarf für Unterkunft und Heizung anzuerkennen. Wohngeld gibt es nur, wenn der ALG-II-Bezug dadurch ausgeschlossen wird.
Wie gesagt, per PM gerne mehr.
Zuletzt geändert von zackzackab am 19. Mär 2020, 08:20, insgesamt 7-mal geändert.
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