COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

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schneeland
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von schneeland »

Apropos Tests: da gibt es anscheinend gute Nachrichten - Bosch hat anscheinend einen neuen Schnelltest entwickelt und hofft, ihn noch im April in die Fläche ausrollen zu können (Quelle: FAZ)
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"And now our RPG even has NPCs!" (Bethesda, E3 2019)
"..." (E3 2020, entfallen)
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HerrReineke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von HerrReineke »

zackzackab hat geschrieben: 26. Mär 2020, 16:09
HerrReineke hat geschrieben: 26. Mär 2020, 12:56 Weil ich es erst jetzt sehe: Das VG München hatte am 24.03.2020 tatsächlich die aufschiebende Wirkung in zwei Einzelfällen angeordnet
Schon erstaunlich, was auch Prädikatsjuristen in den Ministerien in der derzeitigen Situation und der damit verbundenen Eile durch die Lappen geht. :D

Und danke für den Hinweis auf das Normenkontrollverfahren!
Gibt übrigens auch in NRW ein Verfahren vor dem OVG Münster, dass wohl auch nächste Woche entscheiden möchte (Kurzbericht in der SZ / Bericht im lawblog)
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Nyarly362
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Nyarly362 »

Ein Impfstoff wird im Herbst mit Sicherheit noch nicht zur Verfügung stehen in der Art und Weise, wie wir hier ansonsten Impfstoffe haben. Es laufen jetzt erst die ersten Vorstudien an, um überhaupt die ersten Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten zu erheben. Rechnet dafür mal einen guten Monat oder zwei, je nach Studienzentren ist ja die Inzidenz schwankend, das verlängert die Testzeit für irgendwelche Aussagen bezüglich der Schutzwirkung. Bitte beachten: Impfstoff soll prophylaktisch wirken, man impft also Gesunde, die eventuell früher oder später krank werden. Eine therapeutische Testung (wird ja jetzt auch gerade vorangetrieben von WHO und EMA) verschiedener Wirkstoffe ist da schneller, weil man ja die Versuchspersonen sozusagen schon rumliegen hat.
Im zweiten Part der Impfstofftestung wird es dann um Bestätigung der Daten der Vroversuche gehen, Dosierung, wie oft muss man spritzen etc. Das dauert ebenfalls seine Zeit. Alles muss auch mathematisch/statistisch valide sein, und die Auswertung geht auch nicht über Nacht.
Wenn wir dann ab Herbst eine klare Idee haben, welcher Impfstoff in welcher Dosierung und Schema wirklich wirkt (können ja auch mehrere sein), muss der dann noch in einer so hohen Menge produziert werden, das dauert ebenfalls.
Schaut Euch zum Vergleich mal an, wie lange es mit dem Ebola-Impfstoff Ebov gedauert hat und den konnte man auch im großen Stil während der Epidemie testen...

Karen
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johnnyD
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von johnnyD »

Sofern als Selbstständige bzw Unternehmer hier Betroffene unterwegs sind, das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat die gesammelten Informationen zu allen Unterstützungsleistungen des Bundes auf folgender Webseite:

www.bmwi.de/Redaktion/DE/Dossier/coronavirus.html
"Wenn man den Sumpf trocken legen will, darf man nicht die Frösche fragen!"
toxic_garden

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von toxic_garden »

ich habe gestern aus Versehen nach ganz langer Zeit mal wieder bei den privaten Fernsehsendern rein gezappt. Holy shit! Wo die offiziellen Stellen lediglich Fakten und Zahlen nennen, spielen die privaten "Nachrichten" ein Katastrophen-Szenario nach dem nächsten durch und geizen nicht mit Spekulationen über die Apokalypse. Ich kann echt jedem, dem sowieso bei der Nachrichtenlage schon unwohl ist, nur empfehlen, sowas zu meiden. Das macht mich echt wütend, wie sensationsheischend und in übelstem Boulevard-Stil dieses Thema bei Pro7 und co thematisiert wird.
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bluttrinker13
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von bluttrinker13 »

toxic_garden hat geschrieben: 27. Mär 2020, 12:33 ich habe gestern aus Versehen nach ganz langer Zeit mal wieder bei den privaten Fernsehsendern rein gezappt. Holy shit! Wo die offiziellen Stellen lediglich Fakten und Zahlen nennen, spielen die privaten "Nachrichten" ein Katastrophen-Szenario nach dem nächsten durch und geizen nicht mit Spekulationen über die Apokalypse. Ich kann echt jedem, dem sowieso bei der Nachrichtenlage schon unwohl ist, nur empfehlen, sowas zu meiden. Das macht mich echt wütend, wie sensationsheischend und in übelstem Boulevard-Stil dieses Thema bei Pro7 und co thematisiert wird.
Guter Punkt. Ich finde man sollte die besonnene Berichterstattung von rbb24, tagesschau, etc (und nicht zu vergessen die heute Show!) in dieser Zeit mal als Argument vormerken, wenn in Zukunft mal wieder jemand die Abschaffung des öffentlichen Rundfunk fordert. ;)
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HerrReineke
Archduke of Banhammer
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von HerrReineke »

zackzackab hat geschrieben: 26. Mär 2020, 16:09
HerrReineke hat geschrieben: 26. Mär 2020, 12:56 Weil ich es erst jetzt sehe: Das VG München hatte am 24.03.2020 tatsächlich die aufschiebende Wirkung in zwei Einzelfällen angeordnet
Schon erstaunlich, was auch Prädikatsjuristen in den Ministerien in der derzeitigen Situation und der damit verbundenen Eile durch die Lappen geht. :D

Und danke für den Hinweis auf das Normenkontrollverfahren!
Und ein weiteres Eilverfahren vor dem Bayrischen Verfassungsgerichtshof wurde gestern entschieden. In der Folgenabschätzung wurde dem Schutz von Leben Vorrang gegeben und die Außervollzugsetzung deshalb abgelehnt. Das Hauptsacheverfahren wird dann (hoffentlich) erst entschieden, wenn die akute Corona-Krise und damit die Verordnungsdauer bereits vorbei ist.
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LegendaryAndre
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von LegendaryAndre »

Die Corona-Krise hält auch etwas Gutes bereit, zumindest für Fans der Ärzte:

https://www.youtube.com/watch?v=t_s6waEUTbI

Freue mich! :D
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HerrReineke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von HerrReineke »

In Berlin hat übrigens ein Anwalt einen Normenkontrollantrag gegen die dortigen Corona-Beschränkungen eingericht. Der Grund ist aus meiner Sicht durchaus verständlich: Seine Mandanten dürfen nur bei einem "dringend erforderlichen Termin" zu ihm - und das dann bei Kontrollen auch der Polizei erklären. Doof, wenn Mandanten mit einer Angelegenheit zum Anwalt gehen, die sie einem Polizisten gerade nicht erzählen wollen würde, z.B. weil ihnen Abschiebehaft droht oder sie auch nur vermuten, sie könnten eine Straftat oder auch nur (schwerwiegende) Ordnungswidrigkeit begangen haben.
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johnnyD
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von johnnyD »

Da ich in meinem Leben bereits mehrere Telefon Termine mit Anwälten hatte stellt sich mir irgendwie die Frage, weshalb hier zwingend ein persönliches Erscheinen notwendig ist?

Unabhängig davon isses natürlich absurd, dass Spaziergang erlaubt ist, der Rest sich aber erklären muss...
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LlamaCannon
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von LlamaCannon »

Naja selbst im Gefängnis darf man sich an der firschen Luft die Beine vertreten . xD
"It's an incredible technical achievement, but it's unfortunate that it's going to be used to kill people" Noel Sharkey, Professor of artificial intelligence and robotics at the University of Sheffield
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Leonard Zelig
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

Bin jetzt leider auch meinen Job los. Sehr ärgerlich, da es endlich mal ein Einsatz für neun Monate sein sollte mit Option auf Übernahme, während die anderen Einsätze bei Kundenunternehmen immer nur auf drei Monate befristet waren. Jetzt sind es wieder nur drei Monate. War auch ne gute Stimmung im Büro, weil alle neu angefangen haben und die Aufgaben waren recht anspruchsvoll, auch wenn sie nicht ganz zu meinem Studium passten, sondern im juristischen Fachbereich angesiedelt waren. Trotz Öffentlichen Dienst war der Umgang sehr locker und freundlich. Kündigungsfrist beträgt sieben Tage, bezweifle dass ich in der aktuellen Lage schnell einen neuen Job finde geschweige denn dass die Zeitarbeitsfirma etwas Neues hat. Zumindest muss ich mir um die Miete keine Gedanken machen und hab sehr niedrige Fixkosten.

Dieses Jahr läuft aber auch wirklich von Anfang an total bescheiden. Erst die Eskalation zwischen den USA und dem Iran, dann die Buschbrände in Australien, dann der Covid-19-Ausbruch in Wuhan, dann die Wahl von Kemmerich, dann der Anschlag in Hanau und jetzt der Ausbruch im Rest der Welt. Die Vorwahlen in den USA liefen auch nicht so wie erhofft. Ach und den Brexit gab es ja auch noch. Und leider ist das Quartal immer noch nicht vorbei. :(
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HerrReineke
Archduke of Banhammer
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von HerrReineke »

johnnyD hat geschrieben: 27. Mär 2020, 20:12 Da ich in meinem Leben bereits mehrere Telefon Termine mit Anwälten hatte stellt sich mir irgendwie die Frage, weshalb hier zwingend ein persönliches Erscheinen notwendig ist?

Unabhängig davon isses natürlich absurd, dass Spaziergang erlaubt ist, der Rest sich aber erklären muss...
Es soll Menschen geben, die solche Dinge nicht am Telefon besprechen möchten - sogar einige, die ihre Smartphones bewusst nicht mit in Räumen haben, wo sowas besprochen wird. In vielen Rechtsgebieten sind persönliche Mandantengespräche inzwischen recht selten geworden - Strafrecht und Familienrecht gehören nach meiner Erfahrung nicht dazu. Und wenn es nur ist, weil man bei diesen Themen seinem Anwalt ganz besonders vertrauen und sich "geborgen" bzw. gut aufgehoben fühlen will - und dafür das persönliche Gespräch braucht.

Diese Strenge in manchen der Verordnungen empfinde ich auch als übertrieben. Gerade bei besonders geschützten Berufen (Ärzte, Anwälte, Geistliche) sollte sich niemand erklären müssen, der diese aufsuchen will. Das läuft allen meinen Ansichten über den besonderen Vertrauensschutz hierzu zuwider :?
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LegendaryAndre
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von LegendaryAndre »

In den letzten Tagen habe ich beobachtet, dass einige Unternehmen und Privatpersonen die Ausgangsbeschränkungen und Richtlinien nicht besonders ernst zu nehmen scheinen. Vieles ereignet hinter geschlossenen Türen.

Beispielsweise sind die Büros im Nebengebäude der Firma in der meine Schwester arbeitet wieder fast wie zu Normalzeiten besetzt. Nachdem sie selbst zwar arbeitet, aber darauf achtet dass ihre Mitarbeiter im Hauptgebäude entsprechend Abstand untereinander halten (eigene Büros) war sie ziemlich überrascht nachdem sie das Nebengebäude betreten hatte. Ein Mitarbeiter war sogar verkühlt und hat gehustet. Daraufhin hat sie natürlich mit ihrem Chef ein Gespräch geführt. Nun reden wir aber nicht von einer Firma die unseriös ist oder die es sich nicht leisten könnte die Mitarbeiter daheim zu lassen.

Andernorts gibt es ähnliche Szenarien wie mir von Bekannten erzählt wurde, die selbst noch zur Arbeit fahren. Meine Nachbarn halten sich zwar an die Vorschriften, viele glauben aber auch dass es wohl okay sei, wenn man mehrere Freunde nach Hause einlädt, so nach dem Schema "von uns ist ja keiner krank".

Dass mich das aufregt, kann ich nicht leugnen, denn es stört mich weil es unlogisch, oberflächlich und dumm ist und ich selbst mich eigentlich penibel genau an alles halte. Ich spüre ebenso ein bisschen die Isolation (trotz guter Spiele und einer Tagesstruktur mit Sport und Arbeit), aber ich weiß warum ich auf den Kontakt zur Außenwelt verzichte und mit Freunden und Verwandten lieber telefoniere. Auch das wöchentliche Essen mit der Familie entfällt, weil ich nicht will dass ich verantwortlich dafür bin, dass meine Mutter die kein so gutes Immunsystem hat daran erkrankt.

Verschärfte Polizeikontrollen wären ebenso bedenklich, denn ich sehe es so dass jeder Einzelne erwachsen ist und eine Eigenverantwortung trägt und Zurechtweisung auch nicht sinnvoll ist.
Wenn man allerdings persönlich solche Leute kennt, die es zu locker nehmen, wäre es ratsam sie über den Ernst der Lage zu informieren, denn vielleicht verstehen sie auch nicht warum diese Krise überhaupt eine solche ist. Ein Freund von mir wollte mich besuchen und hat es ebenfalls locker gesehen. Nachdem ich ihm erklärt hatte worum es mir geht, hat er es auch verstanden. Häufig dürfte es auch am Verständnis scheitern!
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EchnaTron
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von EchnaTron »

Bisher hat die ganze Geschichte auf mich eher milde unangenehme Auswirkungen gehabt. Ich habe das Glück, ins Home Office gekommen zu sein, was für mich eine eigentlich recht angenehme Arbeitssituation ist, zumindest bisher. Man hat halt schon mehr Zeit, auch wenn natürlich einige der Dinge weg fallen, für die man diese Zeit normalerweise genutzt hätte, weg fallen. Dabei allen voran Besuche bei meiner kleinen Nichte, die gerade gestern 2 Jahre alt geworden ist und mein Kino. Jetzt allerdings kam schon ein ziemlicher Einschnitt, denn meine Freundin und ich haben beschlossen, unsere kirchliche Hochzeit auf nächstes Jahr zu verschieben. Ich für meinen Teil hätte vielleicht noch ein wenig damit gewartet, weil sie erst in zwei Monaten stattfinden sollte, allerdings meinte meine Freundin, dass sie sich dabei einfach nicht wohl fühlen würde und vermeiden möchte, dass diese ganze Covid-19-Sache möglicherweise auf die Stimmung drückt und alle ein bisschen hemmt, selbst wenn man dann wieder gelockertes Kontaktverbot hätte.

Allerdings hat das alles auch schon zu netten Dingen geführt und die Kreativität gefördert, denn: Wie gesagt wurde meine Nichte gestern 2 und meine Freundin hatte die Idee, dass der Rest der Familie sich ja vor dem Balkon (mit dem gebotenen Mindestabstand zueinander natürlich) aufstellen und ihr das eine oder andere Ständchen zum Geburtstag und ein paar Geschenke vorbei bringen könnte. Haben wir dann gemacht und es war etwas, worüber sich die Kleine hoffentlich gefreut hat und was normalerweise so nie stattgefunden hätte. So schaue ich halt darauf, hier die Lichtblicke zu sehen.

Klar, es ist Mist, dass ich dieses Jahr nicht oder nur standesamtlich heiraten werde (was noch nicht sicher ist) und auch nicht auf Hochzeitsreise gehen werde, aber hey, es könnte mir wirklich wesentlich schlechter gehen. Diese ganze Kontaktsperre ist eigentlich ohnehin etwas, das meinem Wesen eher entgegenkommt und ich habe nun eben die Möglichkeit umso mehr, zu lesen, ein paar Spiele durchzuspielen und Filme zu sehen. Auf das Spazierengehen muss ich ja zum Glück noch nicht verzichten und das bringt auch immer mal wieder etwas Licht ins Grau, vor allem wenn das Wetter so schön ist wie in den letzten Tagen.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von vicsbier »

Ich verstehe gar nicht, wieso sich so viele plötzlich einsam fühlen. Ich beobachte eine steigende Zahl von Kontakten per Telefon und Chat.

Was ich schlimm finde sind einige Bundesländer, die unter Androhung von "Schutzhaft" (die Nazis verwendeten den Begriff ebenfalls) und Strafen von 25.000€ für Eigentümer von Zweitwohnsitzen, wenn diese diese während der Krise bewohnen. M.E. ist es in Ordnung, das Touristen und Gäste mit ihrem häufigen Bettenwechsel gehen, aber Eigentümer? Die zahlen schliesslich auch Steuern für die Gesundheitsinfrastruktur. Dazu sollte es nach meinem Rechtsverständnis nicht erlaubt sein, dass eine Regierung einfach solche Gesetze ohne Enddatum beschliesst, dafür muss das Parlament gefragt werden. Mir kommen diese Maßnahmen mit Rückblick auf die deutsche Geschichte sehr vertraut vor.
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johnnyD
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von johnnyD »

Welche örtliche Beschränkung hat kein Enddatum? Was haben Steuerzahlungen mit dem Infektionsschutzgesetz und dem Versuch zu tun, mit Reisebeschränkungen Infektionsausbreitungen einzudämmen?

Der Vergleich mit dem dritten Reich ist in diesem Zusammenhang einer weltweiten Pandemie mMn absurd
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vicsbier
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von vicsbier »

johnnyD hat geschrieben: 29. Mär 2020, 16:09 Welche örtliche Beschränkung hat kein Enddatum? Was haben Steuerzahlungen mit dem Infektionsschutzgesetz und dem Versuch zu tun, mit Reisebeschränkungen Infektionsausbreitungen einzudämmen?

Der Vergleich mit dem dritten Reich ist in diesem Zusammenhang einer weltweiten Pandemie mMn absurd
Hast du meinen Beitrag gelesen? Der beantwortet alle deine Fragen.

Dazu auch: Die Nazis verglichen einst unliebsame Menschen mit Ungeziefer und Krankheitsüberträger. Daher muss ein Parlament über Maßnahmen entscheiden, andernfalls könnte ja eine extremistische Partei nach Regierungsübernahme einfach Maßnahmen nach dem Infektionsschutzgesetz beschliessen ohne parlamentarisch eine Mehrheit zu suchen.

Das kann und darf nicht unser Wille sein.
Daher sage ich nochmal: Einige Bundesländer schießen weit über das Ziel hinaus.
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johnnyD
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von johnnyD »

vicsbier hat geschrieben: 29. Mär 2020, 16:16
johnnyD hat geschrieben: 29. Mär 2020, 16:09 Welche örtliche Beschränkung hat kein Enddatum? Was haben Steuerzahlungen mit dem Infektionsschutzgesetz und dem Versuch zu tun, mit Reisebeschränkungen Infektionsausbreitungen einzudämmen?

Der Vergleich mit dem dritten Reich ist in diesem Zusammenhang einer weltweiten Pandemie mMn absurd
Hast du meinen Beitrag gelesen? Der beantwortet alle deine Fragen.
...
Ja, habe ich und Nope, ich lese da nur "Dazu sollte es nach meinem Rechtsverständnis nicht erlaubt sein, dass eine Regierung einfach solche Gesetze ohne Enddatum beschliesst, dafür muss das Parlament gefragt werden."

Und da hätte ich gerne gewusst, auf was Du mit diesem Satz abzielst: In welchem Bundesland gilt eine aktuelle Beschränkung ohne Enddatum? Alle Bayrischen haben ein Enddatum, daher meine Frage ob das tatsächlich in einem anderen der 15 Bundesländer der Fall ist.

Bzgl. der Gesetze: ich bin kein Jurist, aber das Infektionsschutzgesetz existiert bereits und lässt entsprechende Ein- und Beschränkungen zu in eben jenem begrenzten Ausmaß einer Krisensituation wie einer Pandemie. Entsprechend fußt die Verordnung auf eben jenen Gesetzen, was wie geschehen z.B. eine Quarantäne für einzelne Personen oder mehr nach sich ziehen kann.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von DieTomate »

Auch interessant. Kluge Menschen haben die Welt schon lange davor gewarnt.
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