COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

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Golmo
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Golmo »

WHO....

https://www.youtube.com/watch?v=UlCYFh8U2xM

Nee, danke. Nie wieder.
Was ein schmieriger Laden.
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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

Golmo hat geschrieben: 9. Apr 2020, 09:06 WHO....
https://www.youtube.com/watch?v=UlCYFh8U2xM
Nee, danke. Nie wieder.
Was ein schmieriger Laden.
Politik ist halt manchmal eine fiese Sache. Hatten wir zu Beginn der Krise doch auch schon, wo sich allerorts der Kritik an China enthalten wurde, weil man fürchtete, dass sie ansonsten nicht kooperieren und der Rest der Welt dadurch wichtigen Zugang zu Informationen verliert, den man zur Vorbereitung und Risikobewertung braucht.

Der Typ macht natürlich eine beschissene Figur. Aber ich würde nicht ausschließen, dass es aus einer "wie kann die WHO ihre Rolle am effektivsten ausfüllen"-Sicht wünschenswert ist, dass sie einfach brav spurt was China angeht und die Fairness und Gerechtigkeit anderen überlässt.

Andre
Voigt
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Voigt »

Wo exakt ist das Problem bei diesem Video? WHO ist Teil der UN, und UN folgt halt der Ein-China Linie. Daher es gibt nur ein China, mit einer legitimen Regierung, ohne das klar gesagt ist, welches der beiden Regierung die Legitime ist.

UN wie auch die meisten Länder haben sich nunmal für die Volksrepublik China entschieden und nicht die Republik China. Die Interviewerin sollte das bewusst sein, hätte daher ihre Frage besser stellen sollen, falls die eine ehrliche Antwort möchte, wie etwa ob ihrer Regierung wieder Beobachtungsstatus gegeben werden kann, aber da halt VR China das Veto in der Hand hält, kann die WHO da auch nix machen.


Klar schmeichelt die WHO grundsätzlich VR China, damit diese mit der WHO kooperiern, aber die haben halt auch kaum Alternativen. Normales politisches Tagesgeschäft.
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Golmo
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Golmo »

Bin kein Politik Experte aber für mich war das schlimmste am Video dieser billige und sau dumme Versuch der Frage zu entkommen.
Dann sag halt einfach das du darauf nicht antworten möchtest und fertig.
Was macht der Typ? Tut so als ober die Frage nicht verstanden hat, will aber lieber direkt zur nächsten....WTF ?!
Und dann tut er auch noch so als ob die Verbindung unterbrochen wird.

Das ist einfach so ekelhaft und unehrlich das ich solchen Organisationen nix zu traue.
Mit den Masken haben sie die ganze Menschheit doch auch schon belogen. Pfui.
Das hat mit Health nix zu tun. Keine Ahnung was die erreichen wollen.
Voigt
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Voigt »

Es wurde halt explizit gefragt:
"Would WHO considers Taiwans Membership."

Wenn man ganz fies sein wollte, könnte man das als Trollversucht des Interviewers auslegen, und klar dass man darauf nicht reagiert.

Aber das ist nunmal das Minenfeld von Formulierungen in offiziellen Gesprächen über China. Es wurde halt eigentlich Formulierungen gefunden die für alle annehmbar waren, aber wenn sich dagegen gesträubt wird, kommen halt solche Reaktionen

Ich sage aber nicht dass es gut wäre, die Republik China hat es da halt sauschwer, wenn die versucht unabhängig zu klingen als "Staat Taiwan" nimmt sich VR China das Recht aus militärisch zu interveniern, solange die als Republik China agiern, werden die von (quasi) niemanden als legitime Regierung anerkannt, und sind damit völlig isoliert von internationalen Organisationen.
vicsbier
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von vicsbier »

Verstehe eure Aufregung nicht. Die ganze Politik ist doch ein solches Theater:
Die UN hat ein oberstes Gremium, das sich von 45 ableitet, die Menschrechtsgruppe wird überwiegend von Ländern ohne Menschenrechte gestaltet, die Diskussionen um Vergehen und Sanktionen von und gegen Israel war früher auch ein Spiel aus Vorwurf und Veto, die Amerikaner erkennen für ihre Staatsangehörigen das Tribunal in Den Haag nicht an usw.

Das geht dann hier in Deutschland weiter, dass Minister bei Fehlverhalten nicht entlassen werden, dass Ministerämter nach Stärke des Parteilandesverbandes aufgestellt werden usw.

Und die EU ist eine Fortsetzung dieser Art von Politik. Heute wird in der EU über die Corona/Eurobonds entschieden.
Da klagt heute erst wieder Spanien, dass die EU vor dem Zerfall steht, weil die Länder nicht solidarisch sind. Solidarität als Einbahnstraße von Nord nach Süd. Die SPD fällt dabei unangenehm mit Ihrer Forderung nach einer Grundrente nach 35 Beitragsjahren auf und betont diese soziale Wohltat, in Spanien dagegen gilt der Anspruch auf eine komplette Altersrente bei mind. 36 eingezahlten Jahren - kein Wunder, dass das Geld fehlt.
Die EU, in die wir eingetreten sind, gibt es nicht mehr. Maastrich-Kriterien oder die Gestaltung des Euro nach den Erfahrungen der Bundesbank spielt keine Rolle - der Schwächste bestimmt die Stärke der Kette. Staatsfinanzierung durch die EZB benennt man einfach anders und alles ist gut (jetzt auch ohne Aufteilungsschlüssel nach Ländern). Die Liste ließe sich leicht fortsetzen.

Also worüber regt ihr euch auf?
Wichtig ist doch, dass wir im Dialog stehen, denn das ist allemal besser als ein Krieg.
Aber ich glaube, das Thema Taiwan/China/UN und mein Beitrag sind schon Offtopic ;-)
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derFuchsi
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von derFuchsi »

Etwas Schweiz-fokussiert aber insgesamt sehr lesenswert, wenn auch ziemlich viel zu lesen.
https://www.mittellaendische.ch/2020/04 ... heidungen/

Das klingt nun nicht sehr positiv
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XfrogX
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von XfrogX »

Dazu kommen ja immer wieder Meldungen von Leuten die auch nach überstandener Erkrankung wieder positiv sind, Italien verlängert die Quarantäne deswegen, aus China, Japan und Südkorea sind solche Meldungen schon zu hören.

Ich glaube das Thema ist noch lange nicht durch, und nun wollen wir aber schon wieder raus aus den Vorsichtsmaßnahmen.

Bin mal gespannt wer nun in die wieder öffnenden Autohäuser stürmt um sich schnell einen neu wagen zu bestellen. Mich wundert sehr das die autolobby dagegen nicht gekämpft hat, sind die wirklich so dumm in glauben sie verkaufen jetzt wieder normal? Solange sie zwangsweise zu haben, gibts doch ein gutes Mittel die Politik zu Hilfen zu zwingen.

Oder sind unsere Politiker so verblendet beim Thema Auto Industrie ist das wichtigste das die alleine das unbedingt so wollten?

Buchhandlungen verstehe ich ja noch. Und die Fahrrad Läden dürften einfach am Auto hängen und sicher sind damit auch eher alles 2 Rad gemeint sein.
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Leonard Zelig
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

XfrogX hat geschrieben: 16. Apr 2020, 01:29 Dazu kommen ja immer wieder Meldungen von Leuten die auch nach überstandener Erkrankung wieder positiv sind, Italien verlängert die Quarantäne deswegen, aus China, Japan und Südkorea sind solche Meldungen schon zu hören.
Ich bin kein Virologe, würde aber vermuten, dass die nicht wieder positiv sind, sondern immer noch positiv. Es ist nur nicht mehr so viel Virus im Körper vorhanden, sodass zwei negative Testergebnisse in Folge durchaus möglich sind. Aber das bedeutet nicht, dass die Menschen dann noch infektiös sind.
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bluttrinker13
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von bluttrinker13 »

XfrogX hat geschrieben: 16. Apr 2020, 01:29 Dazu kommen ja immer wieder Meldungen von Leuten die auch nach überstandener Erkrankung wieder positiv sind, Italien verlängert die Quarantäne deswegen, aus China, Japan und Südkorea sind solche Meldungen schon zu hören.
Bei solchen Meldungen sollte man sehr vorsichtig sein, sie nicht zu sehr aufzublasen und deswegen in Panik zu geraten.

"Rückfälle" wären alleine schon durch normale diagnostische Fehlerquoten erklärbar. Sensitivität und Spezifität sind niemals 100%. Das heißt es wird auch immer wieder zu Falsch-Negativ Testungen kommen, und in sehr geringer Prozentzahl auch zu Falsch-Negativ zweimal hintereinander. Bei abertausenden von Testungen ist es somit nur logisch, dass einige Menschen mit Corona infiziert sind die vorher als Genesen/gesund diagnostiziert wurden.

Natürlich ist das nur eine Möglichkeit, und es gibt auch andere. Daran wird gerade geforscht und es ist spannend. Nur sollte man vorerst nicht die Schlussfolgerung ziehen: Menschen die von Covid 19 genesen sind, sind nicht immun. Dafür gibt es bislang keine überzeugenden Belege.
;)
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Heretic
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Heretic »

Ein erneut positives Testergebnis nach überstandener Krankheit würde ich auch nicht als "Rückfall" bezeichnen. Ich würde mir erst Gedanken machen, wenn erneut Symptome auftreten würden.

Interessant wird auch, wie lange genesene Patienten immun bleiben werden. Das dürfte ja leider kein Dauerzustand sein. Spätestens wenn eine neue Variante des Virus vorbeischaut, dürfte es das gewesen sein mit der Immunität. Ist beim Grippevirus ja nicht anders. Aber da existieren immerhin Impfstoffe gegen diverse Virenstämme.
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Axel
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Axel »

Tobi Schlegl hat nen Corona-Podcast gestartet und die ersten zwei Folgen sind richtig gut:
https://www.n-joy.de/podcast/fighting_corona/index.html

Vielleicht kennen einige den Tobi noch aus seiner VIVA oder späteren Extra 3 Zeit. Vor etlichen Jahren hat er sich aus der Öffentlichkeit weitgehend zurückgezogen (nur noch ab und an Radio gemacht) um Notfallsanitäter zu werden. Im neuen Podcast geht es dann vor allem auch um die Menschen im Gesundheitswesen. Es gibt also Interviews mit Intensivpflegern, Krankenschwestern, usw. Sie geben Einblicke in ihren Alltag und was sie antreibt. Aber vor allem geht aus auch um die Folgen der jahrelangen Ökonomisierung des Gesundheitswesen! Schön, dass so ein Podcast von Tobi kommt, der das ja nun selbst auch aus jahrelanger eigenen Erfahrung kennt! Unbedingt reinhören!

——————————————————

Noch eine direkte Folge der derzeitigen Krise: Psychologen schlagen Alarm, weil die Versorgung von psychisch kranken Kindern droht zusammenzubrechen, besonders auch nach der Krise: https://www.mdr.de/nachrichten/politik/ ... ea056.html

Im wesentlichen das, was ich hier schon vor ein paar Wochen befürchtet habe (wo mir dann leider teilweise Alarmismus unterstellt wurde...). Sieht auch bei Erwachsenen nicht besser aus. Am schlimmsten ist derzeit jedoch, dass die ganzen Sozialdienste nicht arbeiten können und Kinder die unter Gewalt und sexuellen Missbrauch leiden nicht geholfen werden kann.

Ich persönlich stehe derzeit übrigens auch ohne jegliche Betreuung mehr da. Ärztin macht keine Termine mehr. Und der Pflegedienst, der mich betreut, hat derzeit Personalnotstand und weiß auch nicht, ob finanziell die Krise überstanden werden kann.
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Kesselflicken
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Kesselflicken »

XfrogX hat geschrieben: 16. Apr 2020, 01:29 Bin mal gespannt wer nun in die wieder öffnenden Autohäuser stürmt um sich schnell einen neu wagen zu bestellen. Mich wundert sehr das die autolobby dagegen nicht gekämpft hat, sind die wirklich so dumm in glauben sie verkaufen jetzt wieder normal? Solange sie zwangsweise zu haben, gibts doch ein gutes Mittel die Politik zu Hilfen zu zwingen.

Oder sind unsere Politiker so verblendet beim Thema Auto Industrie ist das wichtigste das die alleine das unbedingt so wollten?

Buchhandlungen verstehe ich ja noch. Und die Fahrrad Läden dürften einfach am Auto hängen und sicher sind damit auch eher alles 2 Rad gemeint sein.
Auch wenn ich sonst immer gerne auf die Verbindungen zwischen Politikern und deutscher Autolobby draufhaue, muss ich mich hier mal dazwischen treten. Warum sollte die Autolobby dafür kämpfen, dass ihre Läden geschlossen bleiben? :| Ein bisschen Gewinn ist besser als gar kein Gewinn. Und die staatlichen Hilfen werden nicht ewig reichen. Insbesondere nicht weil gerade unsere Mittelständler zur Zeit härter zu kämpfen haben als die Autoindustrie und der Mittelstand ist nochmal prägender als die Autos.

Auch kann man die Empfehlungen des Bundes jetzt nicht einfach pauschalisieren. Die müssen immer noch in Landesrecht umgesetzt werden und da gibts Abweichungen. Bei uns in Sachsen-Anhalt bspw. waren Buchhändler und Fahrradläden nie zu. Die Leute sollten informiert und mobil bleiben. KFZ-Werkstätten waren deshalb auch auf.
Dafür lässt Sachsen-Anhalt auch weiterhin Zoos, Bibliotheken und andere öffentliche Einrichtungen zu, obwohl der Deal mit der Bundesregierung anders war. Aus Gründen.
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Leonard Zelig
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

Axel hat geschrieben: 16. Apr 2020, 13:04 Tobi Schlegl hat nen Corona-Podcast gestartet und die ersten zwei Folgen sind richtig gut:
https://www.n-joy.de/podcast/fighting_corona/index.html

Vielleicht kennen einige den Tobi noch aus seiner VIVA oder späteren Extra 3 Zeit. Vor etlichen Jahren hat er sich aus der Öffentlichkeit weitgehend zurückgezogen (nur noch ab und an Radio gemacht) um Notfallsanitäter zu werden. Im neuen Podcast geht es dann vor allem auch um die Menschen im Gesundheitswesen. Es gibt also Interviews mit Intensivpflegern, Krankenschwestern, usw. Sie geben Einblicke in ihren Alltag und was sie antreibt. Aber vor allem geht aus auch um die Folgen der jahrelangen Ökonomisierung des Gesundheitswesen! Schön, dass so ein Podcast von Tobi kommt, der das ja nun selbst auch aus jahrelanger eigenen Erfahrung kennt! Unbedingt reinhören!
Danke für die Erinnerung, hatte ich schon wieder vergessen. Er hat mir bei extra 3 immer sehr gut gefallen.
Hier meine etwas längere Einschätzung zu den gestrigen Lockerungsbeschlüssen:

Die Öffnungskonzepte für die Schulen sind leider ein Flickenteppich. Hier wäre eine einheitlich Lösung sinnvoll gewesen. Ohne kontrollierte Hygiene in den Klasse, auf der Toiletten, das regelmäßige Reinigen von Handläufen und die Abstandsregeln in Klassen, Pausen und Bus kann meiner Meinung nach kein Schulstart erfolgen. Viel mehr finde ich, dass jede Schule ähnlich wie die Klinik einen verantwortlichen Hygienebeauftragten bekommen sollte.

Aus meiner Sicht kommt die Öffnung der Geschäfte ebenfalls zu früh. Eine Öffnung der Geschäfte wird ohne Hygienekonzept und jeweiligen Hygienebeauftragten so zum Risiko. Es sollte eine Überprüfung durch die Ordnungsämter zur Pflicht werden.

Wenn wir OP-Masken, eine App, Massentests (PCR und A-Körper) schon hätten, und die Reproduktionszahlen deutlich R<1, wären neue Infektherde schnell bekämpfbar geworden. Ohne diese Bedingungen ist alles auf Kante genäht.

Deutschland ist das einzige Land Europas, welches noch die vom Helmholtz Institut geforderte „Südkorea-Strategie“ hätte verfolgen können. Dies hätte aber ein paar Wochen mehr Vorbereitung und Durchhalten benötigt. Dies wäre meines Erachtens aber richtig gewesen, weil das Risiko einer schweren zweiten Welle im Herbst vergleichbar mit der Spanischen Grippe 1918 sehr hoch ist. Hierzu hatte ich bereits die Studie von Marc Lipsitch aus Harvard angeführt.

Im Sommer müssen neue Infektherde unbedingt vermieden werden. Dies bedeutet: Badeseen, Strände und Cafes müssen wahrscheinlich geschlossen bleiben. Eine zweite schwere Welle im Herbst würde die Bevölkerung und die Wirtschaft demoralisierend und hätte einen neuen Lockdown zu Folge. Daran ändert auch die Zahl der Beatmungsplätze leider nichts, da selbst von den Beatmungspatienten bis zu 60% sterben und deshalb eine noch so große Anzahl von Beatmungsplätzen keine Lösung ist.

Kurzum lässt sich meine Empfehlung wie folgt zusammenfassen: Masken+App+Tests+Abstand = Einzige Lösung
https://www.facebook.com/63824785286584 ... 087033162/

Christian Drosten hat im heutigen Podcast auch vor einer zweiten Welle im Winter gewarnt. Wenn sich das Virus jetzt flächendeckend in ganz Deutschland ausbreitet, könnten im Winter so viele Hotspots entstehen, dass das Gesundheitssystem kollabiert. Genau das ist bei der Spanischen Grippe in den USA passiert vor 100 Jahren.
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XfrogX
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von XfrogX »

Staatshilfen werden die Autohäuser sowieso weiter brauchen, außer man geht davon aus das die nun wieder ganz normal weiter verkaufen. Nur ist ja wohl klar das man einen besseren Hebel bei der Politik hat wenn die einem die Läden zu sperren, als wenn man sogar als erster offen hat während andere noch zu haben, und nur die Kunden zögern.

Werkstätten haben ja sowieso weiter offen gehabt was ja auch verständlich ist.

Und wollte auch nur darauf hinaus, das es aktuell schwierig ist schon so zu tun als wäre das ganze Thema impfen, Medizin finden und auch die Pandemie als Ganzes nun einfach. Man hätte alles verstanden und bräuchte nur noch bisschen Zeit. Finde das vermitteln einige jetzt, und da finde ich sollte man lieber ein bisschen vorsichtiger sein. Es ist doch schöner wenn es am Ende schneller geht als man denkt, als wenn man denkt alles geht nun zügig und dann kommen Verzögerungen und Probleme.
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limericks
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von limericks »

Neuigkeiten vom Robert Koch Institut: Der Einfluss der Kontaktsperre wird als "mäßig" bezeichnet, sie hat " offenbar so gut wie gar keine Auswirkungen auf den Verlauf der Fallzahlen".
Bislang wurde in der Öffentlichkeit vom Gegenteil ausgegangen. Ich bin gespannt ob das jetzt weitere Auswirkungen auf die Politik und den Diskurs hat.

https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 02096.html
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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

limericks hat geschrieben: 17. Apr 2020, 09:43 Neuigkeiten vom Robert Koch Institut: Der Einfluss der Kontaktsperre wird als "mäßig" bezeichnet, sie hat " offenbar so gut wie gar keine Auswirkungen auf den Verlauf der Fallzahlen".
Bislang wurde in der Öffentlichkeit vom Gegenteil ausgegangen. Ich bin gespannt ob das jetzt weitere Auswirkungen auf die Politik und den Diskurs hat.

https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 02096.html
Es wird immer mehr deutlich, dass das Meldewesen in Deutschland ein Flickenteppich ist und das (vermutlich europaweit) versäumt wurde, eine Standadisierung von Meldungen plus ein zentrales Melderegister zu etablieren. Jetzt scheint es schlicht einen Datendschungel zu geben, durch den man sich mit aufwändigen und zeitraubenden Studien mühsam eine Schneise nach der anderen schlagen muss, um irgendwie verlässliche Daten als Entscheidungsgrundlage zu bekommen. Dass selbst die Autoren der verlinkten Studie noch nicht in der Lage waren, die Anzahl der zum jeweiligen Zeitpunkt durchgeführten Tests zu berücksichtigen, spricht ja Bände. So bleibt ja sogar bei deren Daten ein Fragezeichen.

Ich war ja schon eh mild entsetzt als zu hören war, dass manche Gesundheitsämter mangels EDV noch per Fax melden. Aber man sieht IMO immer deutlicher, dass wir trotz an sich guter Testkapazitäten etc immer noch eine recht konfuse - oder zumindest schwierig zu handhabende - Informationslage haben, weil wir theoretisch vorhandene Informationen nicht gut verarbeitet kriegen.

Andre
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von vicsbier »

Andre Peschke hat geschrieben: 17. Apr 2020, 15:29
limericks hat geschrieben: 17. Apr 2020, 09:43 Neuigkeiten vom Robert Koch Institut: Der Einfluss der Kontaktsperre wird als "mäßig" bezeichnet, sie hat " offenbar so gut wie gar keine Auswirkungen auf den Verlauf der Fallzahlen".
Bislang wurde in der Öffentlichkeit vom Gegenteil ausgegangen. Ich bin gespannt ob das jetzt weitere Auswirkungen auf die Politik und den Diskurs hat.

https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 02096.html
Es wird immer mehr deutlich, dass das Meldewesen in Deutschland ein Flickenteppich ist und das (vermutlich europaweit) versäumt wurde, eine Standadisierung von Meldungen plus ein zentrales Melderegister zu etablieren. Jetzt scheint es schlicht einen Datendschungel zu geben, durch den man sich mit aufwändigen und zeitraubenden Studien mühsam eine Schneise nach der anderen schlagen muss, um irgendwie verlässliche Daten als Entscheidungsgrundlage zu bekommen. Dass selbst die Autoren der verlinkten Studie noch nicht in der Lage waren, die Anzahl der zum jeweiligen Zeitpunkt durchgeführten Tests zu berücksichtigen, spricht ja Bände. So bleibt ja sogar bei deren Daten ein Fragezeichen.

Ich war ja schon eh mild entsetzt als zu hören war, dass manche Gesundheitsämter mangels EDV noch per Fax melden. Aber man sieht IMO immer deutlicher, dass wir trotz an sich guter Testkapazitäten etc immer noch eine recht konfuse - oder zumindest schwierig zu handhabende - Informationslage haben, weil wir theoretisch vorhandene Informationen nicht gut verarbeitet kriegen.

Andre
Es ist ja nicht nur das Meldewesen.

Mich erinnert das ganze an das "Staatsversagen" in der Flüchtlingskrise (mir geht es dabei nicht um Flüchtlinge, sondern nur um den Prozess):
Alles kam trotz der Warnungen aus den Botschaften "plötzlich", dann war man unvorbereitet, es gab keine Kontrolle, keine Koordination, man musste Milliarden investieren, erzählte was von Hirnchirurgen und Krisensituation die die EU zerstören könnte, jonglierte wild mit Begriffen von Asyl, abgelehntem Asyl, Migration, Flucht, subsidären Schutz - und am Ende beleiben doch alle im Land, weil bei mangelnder Kooperation sie irgendwann das Recht dazu haben. Aber "Wir schaffen das" und das Land sei trotz der unklaren Lage sicher, obwohl selbst ein kleiner Flohmarkt in einer 50.000 Einwohnerstadt von Polizisten mit MPs und Betonpoller gesichert werden muss.

Rekapitulieren wir den aktuellen Ablauf und vergleichen mit der Flüchtlingskrise (wie gesagt: Der Flüchtling wird hier in keinster Weise mit dem Virus verglichen, sondern es geht mir nur um die Analogie des Ablaufs):
Die Seuche grassiert in Asien, wir wissen sie ist hochansteckend und sie ist kaum einzudämmen (Warnungen waren also da). Anstatt nun zu handeln, erklärt Herr Spahn, dass wir sicher sind. Das sagt er auch noch bevor die Seuche in BW ankommt. Dann aber vollzieht er umgehend eine 180 Grad-Wende und sagte, wir wären verloren (unvorbereitet wie in der Flüchtlingskrise). Die Wirtschaft wird heruntergefahren (die Milliarden) und jedes Bundesland zieht seine Maßnahmen durch (mangelnde Koordination). Das RKI verunsichert mit Zahlen und ständig wechselnden Kriterien (wie bei den Asylbegriffen), jeder der stirbt - und sei es weil er als Covid-19-Infizierter niest, hinfällt und sich beim Aufschlag das Genick bricht - ist plötzlich ein Covid-19-Opfer (Manipulation der öff. Meinung durch Übertreibung der Notsituation). Die Medien vergleichen die Krise mit dem Ausland, damit wir beruhigt sind (das neue "Wir schaffen das"), weil es dort noch weniger Koordination gibt. Und nun redet man in der EU bereits von Billionen-Summen, weil 500 Mrd € zu wenig sind und sonst wieder die EU kaputtgeht.

Und jetzt kommt das RKI um die Ecke und sagt: Sorry, die Kontaktsperre war unsinnig? Wurde die Wirtschaft ganz umsonst geopfert??

Wer soll da noch Vertrauen in den Staat und seine Arbeitsweise haben? In SH und MVP werden Menschen aus Ihren Häusern vertrieben, mit 25.000€ Geldstrafe und Schutzhaft bedroht. Viele weitere Grundrechte wurden massiv eingeschränkt. Nach der Flüchtlingskrise kam es zum Aufstreben einer radikalen Partei. Nun legt man die Blaupause für einen Aushebelung der Grundrechte vor?

Ganz ehrlich: Als Hamburger vermisse ich einen Helmut Schmidt. Der zog 1962 sofort die Kontrolle an sich, weil alle Ämter und Retter für sich hinarbeiteten, es an Zahlen und Fakten fehlte und es keine Koordination gab. Er überschritt das Gesetz, aber er tat es aus seiner Erfharung, Bildung und mit der Berufung auf große Philosophen heraus. Für mich ist er daher auch weniger der große Staatsmann (ich erinnere hier mal an 1974 und 78...), sondern vor allem der große Held, der die Philosophie praktisch einsetzte. Aber solch ein Kanzler kommt so schnell nicht wieder.
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Axel
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Axel »

Wichtiges zu Mund-Nase-Masken:

Ab Montag gilt bei uns in Sachsen landesweit eine Maskenpflicht für ÖPNV und den Besuch von Geschäften sowie Apotheken. Genauso wie es Maskenpflicht seit einiger Zeit schon lokal in Halle und Jena gibt. Man darf ausgehen, dass andere Bundesländer nachziehen werden.

Weil ich derzeit im Netz viel Werbung von Firmen sehe die Masken für 20€ verkaufen und auch schon heute in der Stadt entsprechende Menschen gesehen habe:
Masken aus Polyester bitte nicht tragen! Das hat einen Grund: Polyester sollte man nicht heißer als 60 Grad waschen, sonst geht das Material sehr schnell kaputt. Am besten sind Masken aus 100% Baumwolle. Denn Baumwolle lässt sich wunderbar bei 90 Grad waschen. Das ist wichtig, weil man nur so eine Maske entsprechend sauber bekommt, dass man sie nutzen kann.

Am besten ist, ihr schaut mal bei Etsy oder in lokalen Facebook-Gruppen. Da gibt es ganz viele Näherinnen, die machen Euch so eine Maske für einen guten Preis von im Schnitt 10€. So eine Baumwollmaske könnt ihr immer wieder verwenden bei pfleglichem Umgang. Ich selbst habe jetzt eine schwarze und eine dunkelblaue Maske. Werde mir die Tage noch von einer Näherin, die ziemlich nerdig unterwegs ist, eine Maske im TNG Design nähen lassen. Auch auf Etsy gibt es teilweise sehr kreative Designs!
Wichtig ist nur: 100% Baumwolle. :)

So, damit verschwinde ich wieder aus‘m Thread eh mich Andre wieder tadelt. Wollte ich nur los werden, weil das wirklich ne ganz wichtige Info ist.
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schneeland
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von schneeland »

@vicsbier:
Du formulierst das drastischer als ich, aber ich sehe da in der Tat auch systemische Probleme. Und auch wenn ich der Meinung bin, dass in der Corona-Krise deutlich besser agiert wurde als in der Flüchtlings- oder Eurokrise (merkt man m.E. auch daran, dass weder Links- noch Rechtspopulisten aus der Situation Profit schlagen können), zeigt sich hier, dass Deutschland in Sachen Verwaltung unterhalb seiner Möglichkeiten operiert und Probleme weiterhin gern mit Geld zugeschüttet und vertagt werden statt sie tatsächlich anzugehen.
Fairerweise muss man sagen: ich möchte da mit keinem der aktuellen Politiker tauschen. Wenn die Datenbasis so bescheiden ist wie jetzt, kann man m.E. effektiv keine vernünftigen Entscheidungen treffen.
"Hello, my friend! Pay a while, and listen!" (BlizzCon 2018)
"And now our RPG even has NPCs!" (Bethesda, E3 2019)
"..." (E3 2020, entfallen)
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