COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

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schneeland
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von schneeland »

Ja, das finde ich auch als Nicht-Lehrer relativ ernüchternd, wie wenig planvoll das Ganze passiert.
"Hello, my friend! Pay a while, and listen!" (BlizzCon 2018)
"And now our RPG even has NPCs!" (Bethesda, E3 2019)
"..." (E3 2020, entfallen)
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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

Fouriety hat geschrieben: 11. Dez 2020, 14:36 Deutschland war in der ersten Welle im Frühjahr eines der internationalen Vorbilder im Umgang mit Covid-19. In der Presse im Ausland wurden wir oft als eines der Vorbilder neben Südkorea genannt.
Aber was hier in den letzten Wochen und Monaten (nicht) passiert...
Ich staune auch zunehmend, was sich da abspielt. Ich dachte ja, dass sie gerade Weihnachten retten wollen würden... und dann vermasseln sie es derart, dass die Wirtschaft nun sogar um die Weihnachtsumsätze fürchten muss. Amazon reibt sich die Hände.

Und wie vermeidbar dämlich das war, sieht man allein schon daran, dass meine Prognose aus dem letzten 10-Dollar-Goodie ziemlich zutreffend genau diese Sachen angesprochen hat. Man konnte also allein durch hören der Podcasts von Drosten und Kekulé genug Wissen haben, um zu erahnen, dass der Lockdown-Light so nicht reichen wird und sie nochmal an die Schulen ran müssen.

Andre
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bluttrinker13
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von bluttrinker13 »

Amen @ all

Mich frustriert immer noch am meisten, dass ich so viel und so häufig darüber im Oktober gestritten habe (also bzgl des Unsinns eine light-lockdowns) und dann ist es auch genau so gekommen, und man kann sich natürlich noch nicht mal drüber freuen, das man recht hatte, weil alles genau so beschissen und schrecklich kommt, wie befürchtet and angenommen. :/
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Fouriety
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Fouriety »

Terranigma hat geschrieben: 11. Dez 2020, 15:09 Es ist scheinbar wieder März. Wie vor 9 Monaten haben wir vor ca. 2 Stunden über die Medien erfahren, dass der Präsenzunterricht in NRW ab Montag ausgesetzt wird. Etwa eine Stunde später kam die Information seitens des Schulministeriums ... Es ist der Wahnsinn. Genau dasselbe Chaos wie zu Jahresanfang, und wieder müssen wir übers Wochenende etwas improvisieren, weil Fr. Gebauer noch vor zwei Tagen sagte, eine Aussetzung der Schulpflicht gebe es mit ihr nicht. Und genau die gibt's nun.

Boah!
Da hab ich mich auch als Nicht-Lehrer heute schon kräftig drüber aufgeregt.

An den Hochschulen hatten wir's zuletzt genauso. Die Rundmail aus dem Rektorat, dass ab 1.12. der Präsenzbetrieb weitestgehend einzustellen ist, kam... am 1.12. abends. Und das war nicht die Schuld des Rektorats, die offizielle Ansage aus Düsseldorf kam wohl erst am frühen Morgen des 1.12. ... Beschlossen wurde das Ganze schon auf der Ministerpräsident*innenkonferenz am 25.11., wer danach nicht auf die Medien geachtet hat (wir haben am Lehrstuhl direkt am 26.11. alles an Präsenz erstmal abgesagt) hat also u.U. erst im Nachhinein erfahren, dass er seine Präsenzveranstaltung am 1.12. gar nicht hätte abhalten dürfen.
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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

bluttrinker13 hat geschrieben: 11. Dez 2020, 15:22 Mich frustriert immer noch am meisten, dass ich so viel und so häufig darüber im Oktober gestritten habe (also bzgl des Unsinns eine light-lockdowns) und dann ist es auch genau so gekommen, und man kann sich natürlich noch nicht mal drüber freuen, das man recht hatte, weil alles genau so beschissen und schrecklich kommt, wie befürchtet and angenommen. :/
Ne, nichtmal dazu taugt es. Und vor allem bin ich ja ne Nulpe, in dem Thema. Das ich recht gute Prognosen abgeben konnte beweist daher ja auch nicht, dass ich besonders schlau war, sondern WIE vorhersehbar und vermeidbar das alles war. Das macht es ja so frustrierend.

Andre
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HerrReineke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von HerrReineke »

Ich finde es ja noch viel erschreckender, wie die Innenstädte auch derzeit wieder (und immer noch) aussehen. In Bonn ist Vormittags die Tiefgarage am Markt mit langer Warteschlange voll. Apropos Warteschlange: Die gibt es in der Innenstadt auch vor den Geschäften. Alle im absoluten Kaufrausch. Da fühlt man sich ja schon schlecht da langzugehen, weil man einen Arzttermin hat... :o
Fouriety hat geschrieben: 11. Dez 2020, 15:24 Da hab ich mich auch als Nicht-Lehrer heute schon kräftig drüber aufgeregt.

An den Hochschulen hatten wir's zuletzt genauso. Die Rundmail aus dem Rektorat, dass ab 1.12. der Präsenzbetrieb weitestgehend einzustellen ist, kam... am 1.12. abends. Und das war nicht die Schuld des Rektorats, die offizielle Ansage aus Düsseldorf kam wohl erst am frühen Morgen des 1.12. ... Beschlossen wurde das Ganze schon auf der Ministerpräsident*innenkonferenz am 25.11., wer danach nicht auf die Medien geachtet hat (wir haben am Lehrstuhl direkt am 26.11. alles an Präsenz erstmal abgesagt) hat also u.U. erst im Nachhinein erfahren, dass er seine Präsenzveranstaltung am 1.12. gar nicht hätte abhalten dürfen.
Meine Frau arbeitet im Bereich der Semesterplanung hier an der Universität. Sie hat auch feststellen dürfen, dass die oberen Entscheidungsträger die Beschlüsse erst kennengelernt haben, als sie sie darauf hingewiesen hat, dass es da ja schon was gibt. Trotzdem streiten sich aktuell bei uns Professoren darum, dass die Planung für das kommende Sommersemester (also mit erster Veranstaltung am 12.04.21) ja unbedingt Präsenz aller Studierenden und Lehrenden vor Ort vorsehen sollte... :roll:
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bluttrinker13
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von bluttrinker13 »

HerrReineke hat geschrieben: 11. Dez 2020, 15:38 Trotzdem streiten sich aktuell bei uns Professoren darum, dass die Planung für das kommende Sommersemester (also mit erster Veranstaltung am 12.04.21) ja unbedingt Präsenz aller Studierenden und Lehrenden vor Ort vorsehen sollte... :roll:
Lol, wie realitätsfern kann man denn sein? Klausuren in Präsenz, ok, aber für alles andere sollte man doch e-teaching-Konzepte am Start haben, mittlerweile. Und die Publikationen und Daten des bisherigen Epidemieverlaufes stehen doch offen allen zur Verfügung.

Wir planen erst mit Herbst nächsten Jahres Präsenzlehre (also 1.9.), weil sich da erst mE irgendwelche Impfstoffeffekte großflächig zeigen werden können. Und vorher machen wir weiter e-teaching, und das sogar eingeschränkter, als an so mancher Uni, wegen Datenschutz und Sicherheitsauflagen. Funktioniert trotzdem, sagen uns sogar die Studies, auch wenn einem "echte Diskussionen" und die ganze Improvisation fehlen.
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Fouriety
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Fouriety »

bluttrinker13 hat geschrieben: 11. Dez 2020, 15:49
HerrReineke hat geschrieben: 11. Dez 2020, 15:38 Trotzdem streiten sich aktuell bei uns Professoren darum, dass die Planung für das kommende Sommersemester (also mit erster Veranstaltung am 12.04.21) ja unbedingt Präsenz aller Studierenden und Lehrenden vor Ort vorsehen sollte... :roll:
Lol, wie realitätsfern kann man denn sein? Klausuren in Präsenz, ok, aber für alles andere sollte man doch e-teaching-Konzepte am Start haben, mittlerweile. Und die Publikationen und Daten des bisherigen Epidemieverlaufes stehen doch offen allen zur Verfügung.

Wir planen erst mit Herbst nächsten Jahres Präsenzlehre (also 1.9.), weil sich da erst mE irgendwelche Impfstoffeffekte großflächig zeigen werden können. Und vorher machen wir weiter e-teaching, und das sogar eingeschränkter, als an so mancher Uni, wegen Datenschutz und Sicherheitsauflagen. Funktioniert trotzdem, sagen uns sogar die Studies, auch wenn einem "echte Diskussionen" und die ganze Improvisation fehlen.
Student*innen werden ja auch noch unter den letzten sein, die geimpft werden. Damit zu rechnen, ein "normales" Sommersemester in Präsenz machen zu können, ist da schon sehr weltfremd. Wir gehen auch fest von einem weiteren Onlinesemester aus.

Interessant fand ich ja, wie die Student*innen ihren Lernerfolg im Vergleich zu einem normalen Betrieb einschätzen, da waren bei uns an der Fakultät die Aussagen recht gleichverteilt von "deutlich besser" bis "deutlich schlechter". Wer sich selbst gut organisieren kann, kommt mit der digitalen Lehre also u.U. sogar besser klar, als mit der analogen.
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HerrReineke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von HerrReineke »

bluttrinker13 hat geschrieben: 11. Dez 2020, 15:49 Lol, wie realitätsfern kann man denn sein? Klausuren in Präsenz, ok, aber für alles andere sollte man doch e-teaching-Konzepte am Start haben, mittlerweile. Und die Publikationen und Daten des bisherigen Epidemieverlaufes stehen doch offen allen zur Verfügung.
Der "Vorreiter" dieser Forderung ist ein Herr, der scheinbar der Ansicht ist, es wäre für Studierende essenziell wichtig ihn mindestens in einer Vorlesung mal persönlich kennengelernt zu haben. Er liest ja immerhin ein mega wichtiges (lol, nein :ugly: ) Grundlagenfach und so. Man könne den armen Erstis so digitale Sachen halt nicht zumuten, weil die gute Lehre und der Kontakt zu ihm dadurch voll kaputt gingen...

Glücklicherweise ist unser neuer Dekan da anderer Ansicht. Der wollte das kommende Sommersemester zu 100% digital planen und hatte sich dann (noch bevor diese Einwände kamen) dazu überreden lassen, dass man einen Teil der AGs in Kleingruppen in Präsenz stattfinden lassen könnte (war bis November hier schon so gelaufen - da sitzen dann 30 Leute in nem 300-Personen-Hörsaal um die Abstände hinzukriegen, samt Kontaktnachverfolgung etc. pp), damit Studierende zumindest ein ganz klein wenig die Uni usw. kennenlernen könnten. Das finde ich zwar auch nicht unbedingt sinnvoll, aber noch in einem vertretbaren Maß, weil es dort für Studierende und AG-Leiter_innen die das nicht wollen oder sollten auch immer digitale AGs gibt.

Bin aber trotzdem gespannt wie sich das entwickelt. Kriege es ja hautnah mit, weil meine Frau das einerseits plant und ich selbst ab dem SoSe auch als AG-Leiter mit betroffen bin.
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Grumbledook
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Grumbledook »

Meine Frau arbeitet im Bereich der Semesterplanung hier an der Universität. Sie hat auch feststellen dürfen, dass die oberen Entscheidungsträger die Beschlüsse erst kennengelernt haben, als sie sie darauf hingewiesen hat, dass es da ja schon was gibt. Trotzdem streiten sich aktuell bei uns Professoren darum, dass die Planung für das kommende Sommersemester (also mit erster Veranstaltung am 12.04.21) ja unbedingt Präsenz aller Studierenden und Lehrenden vor Ort vorsehen sollte... :roll:
Das bestätigt meinen Eindruck, dass man gerade auch in Schulen und Behörden mit Klauen und Zähnen gegen jede Einschränkung ankämpft - teilweise mit freundlicher Unterstützung der zuständigen Gesundheitsämter. Die wirklich gefährlichen Corona-Leugner sitzen bei uns leider zum Teil in den Rathäusern. Kürzlich von einem Vorgesetzten gehört, dass es dieses Jahr besonders wichtig wäre, auch mit leichten Erkältungssymptomen zum Dienst zu erscheinen, um die vielen Ausfälle aufzufangen. Öffentlicher Dienst.
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bluttrinker13
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von bluttrinker13 »

Da ist man tlw wirklich sprachlos, ja...

Edit: @Fouriety, ja die Response auf e-Lehre sollte wirklich mal untersucht werden, einige profitieren merkbar stark davon, genauso ist es aber plausibel das andere benachteiligt werden. Hier müsste man dringend mal die Moderatorvariablen abklären.
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Terranigma
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Terranigma »

So, ich habe mir jetzt erstmal ein Weizen aufgemacht. Verdammt, echt... da steigt selbst mir der Blutdruck, und eigentlich rühmen ich mich meines inneren Friedens.

Man entwickelt Konzepte, digitalisiert den Unterricht soweit es geht, darf aber die Konzepte nicht umsetzen. Weil wegen darum. Und jetzt kommt die Entscheidung wieder nach Schulschluss, sodass man die Kiddies nicht für die nächste und letzte Woche instruieren kann. Als hätte man das nicht schon gestern oder vor Tagen oder gar Wochen absehen können.

Es kann nicht wahr sein, wie kopflos die Landesregierung(en) sich durch diese Pandemie wurschteln. Es benötigt nach dem Lockdown im Januar endlich klare Richtlinien, was ab einem Indize von x auf 100.000 zu tun ist. Und dann muss das auch getan werden, konsequent.
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XfrogX
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von XfrogX »

Geil ist auch das alle mit den selben Erklärungen kommen.
Vor dem light lockdown, Kultur und Sportstätten sind keine Treiber des lockdown also bitte nicht zu machen. Hat trotzdem kurz das expondenzielle Wachstum runter gefahren.
War klar nicht genug, aber hätte man als Zeichen sehen sollen weiter in diese Richtung zu arbeiten.
Nun kommen heute der Handel und die Schulen mit genau der selben Erklärung.

Alle verstehen nicht das wir schon lange weg sind von es gibt den einen Ort oder die eine Sache die man abstellen kann und damit kommt alles zum Erliegen.

Man muss nun alles runter fahren und da hätte man Weihnachten mit einplanen können. Die einzige Zeit wo die Wirtschaft sowieso 1,5 Wochen schon spürbar runter fährt. Aber man macht nichts und ist nun überrascht von Rekord zahlen.

Wir sollten doch alle im Frühjahr gelernt haben, alles was wir machen wird erst ca. 14 Tage später Wirkung zeigen.

Aber so wird nun noch bei vielen Schule weiter laufen dann weihnachten irgendwie aus trotz durch gezogen und dann gewundert das auch diese Stufe vom lockdown nicht ausreicht. Und dann müsste man zusätzlich Wirtschaft und Freiheit extrem einschränken. Was sehr teuer wird und gleichzeitig den falschen Leuten weitere Zuhörer bringt.
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HerrReineke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von HerrReineke »

Grumbledook hat geschrieben: 11. Dez 2020, 16:19 Das bestätigt meinen Eindruck, dass man gerade auch in Schulen und Behörden mit Klauen und Zähnen gegen jede Einschränkung ankämpft - teilweise mit freundlicher Unterstützung der zuständigen Gesundheitsämter. Die wirklich gefährlichen Corona-Leugner sitzen bei uns leider zum Teil in den Rathäusern. Kürzlich von einem Vorgesetzten gehört, dass es dieses Jahr besonders wichtig wäre, auch mit leichten Erkältungssymptomen zum Dienst zu erscheinen, um die vielen Ausfälle aufzufangen. Öffentlicher Dienst.
Diesem Eindruck möchte ich insofern widersprechen, dass es hier um Einzelpersonen ging, die auch im Ergebnis nicht viel zu melden haben und das aus meiner Wahrnehmung nur aus einem zu großen Ego heraus versuchen. Das Rektorat und Dekanat bei uns sind die glücklicherweise, ebenso wie Studienkoordinatorin und Fachbereichsleiterin, ziemlich strikt was diese Sachen angeht. Die würden überwiegend gern einfach alles digital machen und das bis mindestens zum WiSe 2021/22.
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Leonard Zelig
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

Zuallererst muss die Wirtschaft gerettet werden, das Gedöns mit der Gesundheit kann auch noch bis Weihnachten warten. :roll:

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"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Ich musste gerade wirklich schauen ob das echt ist. Das ist doch irre....
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Textsortenlinguistik
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Textsortenlinguistik »

Story von meiner Schule: Ein Elternpaar ist positiv getestet worden, beide Kinder zeigen in der Schule Corona-Symptome. Das Gesundheitsamt _weigert_ sich, die Kinder zu testen.

Daher schickt unsere Schulleitung eigenmächtig 125 Kinder und ca. 7 Lehrkräfte ins Distanzlernen.

Offizielle Quarantänezahl unserer Schule: 0.

Kultusminister: "Schulen sind pandemiefest!"
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nachtgiger
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von nachtgiger »

Textsortenlinguistik hat geschrieben: 11. Dez 2020, 19:41 Story von meiner Schule: Ein Elternpaar ist positiv getestet worden, beide Kinder zeigen in der Schule Corona-Symptome. Das Gesundheitsamt _weigert_ sich, die Kinder zu testen.
Die sind hoffnungslos überfordert aufgrund der Masse an neuen Fällen. Hatte Dienstag noch eine mündliche Prüfung in einem kleinen Büro an der Uni (1,5m gerade so eingehalten), Donnerstag wurde ich positiv getestet (auf Arbeit, nicht bei Prüfung angesteckt). Am Telefon meinte die Dame vom Gesundheitsamt heute, die beiden Prüfer seien nur Kontaktperson Kategorie 2 und müssten nicht getestet werden. Sie klang regelrecht erleichtert, dass der Fall somit für sie abgeschlossen sei. Dabei habe ich in dem kleinen Raum quasi ne halbe Stunde lang fast ununterbrochen geredet. Nachdem sie den Erstprüfer telefonisch zunächst nicht erreicht hat, rief sie mich zurück mit der Bitte, ich solle mich darum kümmern und den Prüfer informieren :clap:

Das komplette Gesundheitssystem macht es einfach nicht mehr lange mit. Heute einen Kumpel, der Pfleger ist, angerufen: in der Stadt Nürnberg z.B. gab es Stand heute Vormittag noch 4 (!) Intensivkapazitäten.
BigBB
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Registriert: 22. Mai 2017, 13:03

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von BigBB »

Die Schule meines Sohnes stellt den Schülern jetzt frei selbst zu entscheiden, ob sie denn nächste Woche in die Schule gehen.

So ein Unfug. Dann sollen Sie die Schule dicht machen, aber sowas.

Natürlich wird unser Sohn nicht da hin gehn, was soll das auch. Auf die paar Tage kommt es nu auch nicht mehr an.
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Terranigma
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Registriert: 17. Feb 2016, 19:34

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Terranigma »

BigBB hat geschrieben: 12. Dez 2020, 09:37 Die Schule meines Sohnes stellt den Schülern jetzt frei selbst zu entscheiden, ob sie denn nächste Woche in die Schule gehen.

So ein Unfug. Dann sollen Sie die Schule dicht machen, aber sowas.
Sofern du in NRW wohnst: dieser Unfug ist Vorgabe des Schulministeriums, da die zuständige Ministerin sagte, dass die Schulpflicht nicht aufgehoben wird (d.h. es keine vorgezogenen Ferien) gibt, aber die Schüler/innen bis zur einschließlich 7. Jahrgangsstufe schriftlich von der Präsenzpflicht seitens der Eltern befreit werden können. Die Schule setzt insofern wohl nur das um, was sie gemäß Vorgabe umsetzen muss. Die Schulleitung darf nicht eigenständig per se die Präsenzpflicht aussetzen. Bei uns ist's dasselbe: von heute bis morgen 12 Uhr müssen die Eltern nun schriftlich per Mail mitteilen, ob ihr Kind am Tag darauf zur Schule kommt oder nicht - d.h. heute und morgen gehen ein paar hundert Mails ein und es müssen bis Sonntagabend entsprechende Listen erstellt werden. Dass das nun alles übers Wochenende passiert liegt daran, dass die entsprechende Vorgabe seitens des Ministeriums erst am Freitag nach Schulunterricht rauskam.
Ich meine, es ist die letzte Woche vor Weihnachten: außer den letzten Klassenarbeiten läuft da eh nichts mehr. Die Bildungsbiographien werden es überleben, hätte man den Unterricht für diese Zeit einfach ausgesetzt, ein Betreuungsangebot geschaffen falls die Kinder zuhause nicht betreut werden können, und damit dieses miese Jahr beendet. Ich werde meinen Kursen Links zu Dokus auf Youtube, o.Ä. schicken und ihnen dann schöne Ferien wünschen ...


Mich regt dieses Theater seitens der Landesregierung in Düsseldorf nur noch auf. Das ist ein einziges Chaos, und ich habe dieses leise Gefühl, dass dieser Wahnsinn im Januar genau so weitergehen wird, d.h. ab Januar wird man wieder ohne einen Plan B auf vollständigen Präsenzunterricht in vollen Klassen drängen, weil ... ja, keine Ahnung. Weil wegen darum halt.
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