COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

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Zoiglbier
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Zoiglbier »

Peter hat geschrieben: 31. Jan 2021, 12:41 Für BW habe ich es ausgerechnet, danach würde es nach den offiziellen Angaben, wie viel Impfstoff bisher und in nächster Zeit (März) verfügbar ist 9-10 Monate dauern, bis die erste Gruppe komplett geimpft ist. Bei einer Impfquote von 70% also 6-7 Monate.
Wenn man sich den aktuellen Lieferplan ansieht, dann stehen alleine mit den bisher zugelassenen Impfstoffen im ersten Quartal 17 Millionen Impfdosen zur Verfügung.

Quelle: https://www.spiegel.de/wissenschaft/med ... e1f9f48670

Laut Wikipedia wird die Anzahl der Menschen in der höchsten Prioritätengruppe auf 8,6 Millionen geschätzt. Insofern würde das Mengenmäßig genau klappen bis Ende März, da sich ja sowieso nicht die vollen 100% dieser Gruppe impfen lassen wollen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Priorisie ... t%C3%A4ten

Inkognito hat geschrieben: 31. Jan 2021, 12:56
Das glaube ich kaum.

Hat jemand Daten zur Impfkapazität?
Letzte Infos sagen unter Vollast 300.000 Impfungen pro Arbeitstag. Also 550 Arbeitstage. :?
Wird also 2 Jahre dauern.

Nach etwas mehr als einem Monat haben wir immerhin schon 1,3% der Impfungen geschafft... :doh:

Kann man ja in Zukunft aufstocken, aber wenn ich die Geschichten hier lese, darf man die logistische Kompetenz wohl nicht überschätzen.
Bei der Kapazität sind allerdings die Hausärzte nicht mit einberechnet. Und die kommen ja jetzt dann durch leichter handhabbaren Impfstoffe von AstraZeneca und evtl. dann auch Johnson und Johnson ins Spiel. Z.B. wurden in der Grippesaison 19/20 rund 14 Millionen Dosen Influenza-Impfstoff verimpft, noch ohne Impfzentren (Quelle: https://www.bundesgesundheitsministeriu ... %C3%BCgbar.) . Dieses Jahr sollen es nochmal deutlich mehr gewesen sein.
Außerdem sieht man ja aktuell an Israel oder Großbritannien wie schnell es gehen kann, sofern genügend Impfstoff da ist.
Und man darf nicht vergessen, dass wir uns in Deutschland zuerst auf die Pflegeheime konzentriert haben. Wer letztens mal die Tagesthemen gesehen hat, da wurde vor kurzem ein mobiles Impfteam im Seniorenheim begleitet und das schaffte an einem Tag gerade einmal 46 Menschen. Wenn man das sieht wird schon deutlich, warum wir aktuell noch so lange brauchen. Die sollten aber im Februar normalerweise alle durch sein.
Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Peter hat geschrieben: 31. Jan 2021, 12:41 Ja, es gibt Reserven, aber es werden nicht 50% zurückgelegt, wie in einigen anderen Bundesländern. Die Reserven werden hier mit Verzögerung aufgebaut. Dementsprechend hatte man am Anfang mehr Dosen zur Verfügung.
Wobei man dann ganz klar sagen muss, dass es keinerlei Nutzen bringt fix 50% zurückzuhalten. Klar, im Laufe von 2-3 Monaten hat man den gleichen Prozentsatz geimpft - man hat aber - gerade in den enorm wichtigen Pflegeheimen einen Impfvorsprung wenn man vorhandenen Impfstoff auch nutzt und eben in Kauf nimmt, dass man dann Verzögerungen bei späteren Erstimpfungen hat.
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Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Zoiglbier hat geschrieben: 31. Jan 2021, 15:33 Außerdem sieht man ja aktuell an Israel oder Großbritannien wie schnell es gehen kann, sofern genügend Impfstoff da ist.
Haben wir aber nicht. Die aktuelle Situation sieht so aus, dass die USA keine einzige Impfdose außer Landes lassen. Europa produziert die mRNA Impfstoffe für den Rest der Welt und realisiert so langsam, dass nicht genug für die eigene Bevölkerung da ist. Selbst der Impfstoff für Kanada kommt aus den Fabriken in Europa - der für Israels enorme Impfgeschwindigkeit verantwortliche sowieso... Nach dem Getöse, dass es keinen Impfstoffnationalismus geben darf, merkt die Politik gerade was das in der Praxis bedeutet und fängt gerade an die Schotten hochzuziehen - Ideale sind wirklich was schönes...

Das ganze Ding ist einmal so richtig gründlich und nachhaltig verkackt worden. Die EU-Kommission streitet sich mit Astra Zeneca darüber wie sie nicht existierenden Impfstoff schneller und in größeren Mengen liefern sollen statt sich mit Hochdruck um weitere Produktionsstätten zu kümmern...
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Inkognito
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Inkognito »

Zoiglbier hat geschrieben: 31. Jan 2021, 15:33
Wenn man sich den aktuellen Lieferplan ansieht, dann stehen alleine mit den bisher zugelassenen Impfstoffen im ersten Quartal 17 Millionen Impfdosen zur Verfügung.

Quelle: https://www.spiegel.de/wissenschaft/med ... e1f9f48670
Außerdem sieht man ja aktuell an Israel oder Großbritannien wie schnell es gehen kann, sofern genügend Impfstoff da ist.
Ich denke auch, an den Impfkapazitäten wird es mittel- und langfristig nicht liegen. Das bekommt man hin.

Bezüglich Impfstoff Q1:
Curevac kommt defintiv nicht.
AZ -60% wie es aussieht.
Biontech hat auch gekürzt, wegen Produktionsengpässen und wegen (siehe unten)
-> Ergo da wird man auf deutlich weniger als die geplante Menge kommen.

Besonders frech finde ich das hier:
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/ ... e-101.html

Nachdem man beim Biontech Impfstoff nun vonseiten der EU gesagt hat, dass man 6 statt 5 Impfungen pro Dose machen kann (+20%) hat Biontech/Pfizer die Dosen um 20% gekürzt! Schlimm genug. Aber nun ist in den Dosen statt der anfänglichen Überfüllung oft nur noch genügend Impfstoff für 5 Impfungen!! :evil:

Als überzeugter Europäer muss ich leider konstanteren, die Beratungs-Uschi und die Dolmetscher-Griechin sind einfach nur sichtbares Symptom der Unfähigkeit, die in die EU Behörden abgeschoben würde.
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bluttrinker13
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von bluttrinker13 »

Tja, war nur eine Frage der Zeit bis die teilweise heilsbringerartigen Artikel über Ugur Sahin und Co der nüchternen Erkenntnis weichen, dass da knallharte Profitinteressen am Start sind, und auch entsprechend verhandelt werden muss. Müsste.

Es ist so goddamn erbärmlich teilweise. :/

By the way, wieder eine interessante Metaanalyse über Maßnahmen-Effektivität (lockdown etc.), diesmal von Ioannidis und Co., Stoff für Diskussionen.
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/eci.13484
(pdf ist open source)
Inkognito
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Inkognito »

Bezüglich der Impfstoffsituation:

- Deutschland schenkt 3 Impfstoffherstellern 750m Euro an Forschungshilfen plus weitere Milliarden an sonstiger Unterstützung
- in Deutschland erfinden einige dieser Firmen Impfstoffe
- in Deutschland wird der Impfstoff groß produziert (Biontech z.B. In 3 Werken)

99% dieser Impfstoffe werden außerhalb Deutschlands verimpft. Während Impfungen in Deutschland fehlen.
Finde den Fehler.
#Exportweltmeister

Deutschland hat also letzte Priorität bei denen wir nicht direkt beteiligt sind (AZ, Moderna), ...und letzte Priorität bei allen, die wir in Deutschland finanzieren, erforschen und produzieren (Biontech, Curevac).
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Textsortenlinguistik
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Textsortenlinguistik »

Tagesschau-Liveblog hat geschrieben:04:49 UhrWHO-Team besucht Labor in Wuhan - Spekulationen um Ursprung des Virus
Internationale Experten haben in der chinesischen Stadt Wuhan ein Forschungszentrum besucht, das im Mittelpunkt von Spekulationen über den Ursprung des Coronavirus steht. Die Visite im Wuhan Institut für Virologie (WIV) gilt als ein Höhepunkt der Ermittlungen der Fachleute im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO).Gemeinsam mit chinesischen Kollegen wollen die Experten herausfinden, wo das neuartige Sars-CoV-2-Virus ursprünglich herkam. Das Labor ist eine führende Einrichtung unter Chinas Akademie der Wissenschaften. Es forscht mit Coronaviren von Fledermäusen, die als Ursprung für die Pandemie verdächtigt werden. So war spekuliert worden, dass das Virus vielleicht auch aus dem Labor entwichen sein könnte, was die chinesische Seite aber energisch bestritten hat.
In der Stadt, in der es ein Labor gibt, das an Coronaviren von Fledermäusen forscht, bricht ein Coronavirus von Fledermäusen aus. Ich habe mich null in dieses Thema eingelesen und möchte daher kein Sachurteil fällen, aber dieser Beitrag löste in mir einfach ein großes Mmmmmmmmhhhhh aus.

Weiß zufällig jemand mehr darüber?
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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

Textsortenlinguistik hat geschrieben: 3. Feb 2021, 08:09 In der Stadt, in der es ein Labor gibt, das an Coronaviren von Fledermäusen forscht, bricht ein Coronavirus von Fledermäusen aus. Ich habe mich null in dieses Thema eingelesen und möchte daher kein Sachurteil fällen, aber dieser Beitrag löste in mir einfach ein großes Mmmmmmmmhhhhh aus.

Weiß zufällig jemand mehr darüber?
Mein Stand dazu ist, dass das eine beliebte Anschuldigung von Trump & Co. war, aber nach bisherigen Erkenntnissen als unwahrscheinlich gilt. Wahrscheinlicher ist, dass er in Wuhan als erstes gefunden wurde, weil dort eben ein Kompetenzzentrum stand (während er anderswo in China / der Welt bereits existierte, dort aber eben nicht gefunden / identifiziert wurde).

"Still, there is one theory that can be dismissed. From the earliest days of the pandemic, there has been speculation that the new virus had escaped, or even been deliberately released, from the Wuhan Institute of Virology. At a White House press conference on May 1, 2020, US President Donald Trump declined to assert that SARS-CoV-2 had occurred naturally. When asked what gave him a “high degree of confidence that this [virus] originated from the Wuhan Institute of Virology”, Trump replied “I can't tell you that. I'm not allowed to tell you that.”

“If the virus had been human-made, that would show in its genome”, counters Robertson. “Besides, if you were going to create a coronavirus that can be transmitted by humans, you would almost certainly start with the first SARS virus. SARS-CoV-2 is like nothing we have seen before. It really is highly unlikely that someone created it; it is not put together from pieces we know about.” SARS-CoV-2 is closely related to other beta coronaviruses such as RaTG13, a bat virus that the Wuhan Institute of Virology has been working on. But it only shares 96% of its genome sequence with RaTG13, which makes them roughly as similar as human beings and chimpanzees, and points to a common ancestor rather than one springing from the other."

https://www.thelancet.com/journals/lani ... 1/fulltext
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Haferbrei
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Haferbrei »

Dass der Start der Impfterminvergabe eine ziemliche Katastrophe war, ist ja hinlänglich bekannt, auch wenn Laschet etwas anderes erzählt. Ich bin nach wie vor verwundert, dass für die Zielgruppe 80+ so stark auf Online gesetzt wurde. Natürlich war das System zum Start letzte Woche komplett überlastet, weder die Website, noch die 116117 war erreichbar oder spuckte in Zwischenschritten nur Fehlermeldungen aus, da irgendwo versucht wurde JSON als HTML zu verarbeiten (oder anders herum, hab ich im Frust nicht genau abgespeichert).
Die Nutzerführung insgesamt (als es dann funktionierte) fand ich auch eher fragwürdig. E-Mail und Handynummer notwendig, dann mit SMS Code die anderen Codes beantragen (wenn die Seite innerhalb der 10min Frist reagiert hat), damit dann separat Termine buchen, etc. Irgendwie hat es dann geklappt für meine Großeltern Termine zu besorgen. Jetzt liest man gestern in der Lokalpresse, dass im Zeitraum 12. Februar bis 7. März tausende Termine doppelt vergeben wurden. Sei man betroffen, kommt die Info eventuell per Post, per E-Mail oder per SMS, halten Sie mal lieber alles griffbereit. Darüber hinaus keine weitere Kommunikation, ob nur Erst- oder auch Zweittermine in diesem Zeitraum gestrichen werden (einen Zweitimpftermin haben wir in diesem Zeitraum). Nachvollziehbar wäre es zwar nicht, aber man muss ja leider mit allem rechnen. Und natürlich sind die Großeltern wieder in Sorge, dass es sie trifft.
Ich mach jedenfalls drei Kreuze, wenn die beiden nächste Woche (hoffentlich) die Nadel im Arm hatten.
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lolaldanee
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von lolaldanee »

In GANZ Afrika wurden bis letze woche übrigens noch keine 30k Menschen geimpft, nur mal so als Vergleich
Während z.B. in Südafrika schon wild verschiedenste Mutationen grassieren, von denen es Hinweise gibt, dass der Impfstoff viel schwächer gegen sie wirkt, und auch schon zuvor Infizierte sich viel leichter ein 2. mal anstecken können.
Auf einer gewissen Ebene wäre es gerecht, wenn es die Industrienationen noch in der Arsch beißt, dass sie manche Teile der Welt mal wieder als nicht wirklich relevant eingeschätzt haben

P.S. Dass die komplett korrupten und wahrscheinlich auch unfähigen Regierungen solcher Länder den größeren Teil der Schuld tragen, ist mir übrigens auch klar :P

Ganz allgemein muss ich sagen, ich finde die internationale Zusammenarbeit bei diesem Thema SO ein Trauerspiel, das hat tatsächlich innerhalb der EU noch fast am besten geklappt.. Zumindest streiten wir uns jetzt mit Portugal und Dänemark nicht um Impfstoff
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Stew_TM
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Stew_TM »

Haferbrei hat geschrieben: 3. Feb 2021, 09:54 Jetzt liest man gestern in der Lokalpresse, dass im Zeitraum 12. Februar bis 7. März tausende Termine doppelt vergeben wurden. Sei man betroffen, kommt die Info eventuell per Post, per E-Mail oder per SMS, halten Sie mal lieber alles griffbereit.
:doh: Zufällig in NRW?
Der Ersttermin, den ich für meinen Großvater reservieren konnte, liegt auch in dem Zeitraum. Wenn jetzt noch einen Tag vor dem Termin ein Brief bei ihm ins Haus flattert, flipp ich aus. :cry:

Wenn jedes Kino, jeder Konzertveranstalter, jeder Fußballclub seine Ticketvergabe besser organisiert bekommt als die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein die Vergabe von lebenswichtigen Impfterminen, dann läuft hier etwas echt falsch. Man kann da berechtigterweise schon das Windhundverfahren als Vergabeart grundsätzlich kritisieren (Beliebigkeit, unfair ggü. Menschen ohne Internetzugang...), aber darauf will ich nicht hinaus.
Wenn ich mich für dieses System entscheide, wofür es sicher auch Gründe gibt, ja dann darf ich doch nicht so einen Bullshit anbieten. Ich bin zwar selber kein Experte auf diesem Gebiet, aber es ist doch nun wirklich kein Hexenwerk, nur so viele Leute ins Backend für ein Impfzentrum zu lassen, wie auch gerade Termine freigeschaltet wurden. Die noch größere Frechheit war es dann, die Leute nach misslungener Terminvergabe wieder auf die allgemeine Landingpage "Gerade keine Termine frei, später neue" zurückzuschicken. :twisted: Klar, ich konnte mich dann drumrum wurschteln, dadurch zwei Klicks sparen, und dann auch irgendwann endlich einen Termin vereinbaren. Aber jemand mit 80 Jahren und seiner Generation entsprechender Interneterfahrung? No way.

Then again: Wenn man allerdings wie ich einen Bekannten hat, der mit der IT-Abteilung der Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein schonmal beruflich zu tun hatte, wundert einen letztendlich doch überhaupt nichts mehr. :ugly: Neuland halt.

Ich hatte gehofft, dass dieses ein Verbrechen an der Menschheit auf NRW beschränkt gewesen wäre, aber das gleiche oder ein ähnliches System scheint nach den Erfahrungsberichten ja auch in anderen Bundesländern zum Einsatz zu kommen (ich hoffe, dass du inzwischen einen Termin vereinbaren konntest @Rince).
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Haferbrei
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Haferbrei »

Stew_TM hat geschrieben: 4. Feb 2021, 13:35
Haferbrei hat geschrieben: 3. Feb 2021, 09:54 ...
:doh: Zufällig in NRW?

...
Ja, in NRW. ;)

Bisher kam nichts, ich hoffe, dass es auch dabei bleibt. :D
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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

Haferbrei hat geschrieben: 4. Feb 2021, 14:01
Stew_TM hat geschrieben: 4. Feb 2021, 13:35
Haferbrei hat geschrieben: 3. Feb 2021, 09:54 ...
:doh: Zufällig in NRW?

...
Ja, in NRW. ;)

Bisher kam nichts, ich hoffe, dass es auch dabei bleibt. :D
Bei der Mutter meiner Freundin (87) haben sie jetzt gesagt, es kann Ende Februar bis Ende März werden. Sie durfte sich auf die Warteliste zur Terminvergabe setzen lassen.

Leichtes Seufzen.

Andre
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von lipt00n »

Meine Mutter telefoniert für meine Oma (87) auch schon seit Tag 1 durch die Gegend, Online geht ja eh nix.

Die Impfkampagne könnte den Breitbandausbau als peinlichsten Witz der Neuzeit ablösen.
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Haferbrei
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Haferbrei »

Andre Peschke hat geschrieben: 4. Feb 2021, 21:40 Bei der Mutter meiner Freundin (87) haben sie jetzt gesagt, es kann Ende Februar bis Ende März werden. Sie durfte sich auf die Warteliste zur Terminvergabe setzen lassen.

Leichtes Seufzen.

Andre
Ist das als Ersatz für die Doppelbuchungen gedacht? Hier hieß es "frühestens ab April", sofern man betroffen sein sollte. Alles sehr unglücklich, wo die Maßnahme doch eigentlich mehr Sicherheit und Beruhigung für die Bevölkerung bieten soll.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Stew_TM hat geschrieben: 4. Feb 2021, 13:35 Ich hatte gehofft, dass dieses ein Verbrechen an der Menschheit auf NRW beschränkt gewesen wäre, aber das gleiche oder ein ähnliches System scheint nach den Erfahrungsberichten ja auch in anderen Bundesländern zum Einsatz zu kommen (ich hoffe, dass du inzwischen einen Termin vereinbaren konntest @Rince).
In Sachsen-Anhalt wird genau das System auch verwendet. :roll:

Ich hatte aber mittlerweile ebenfalls Glück. Am Wochenende hatte das Bundesgesundheitsministerium ja neue Lieferung an die Bundesländer angekündigt und in Sachsen-Anhalt war der 1. und 2. Februar als Liefertermin genannt. Ich habe also gehofft, dass da ein neuer Schwung Termine freigeschaltet werden würde und habe immer wieder geschaut. Und ich hatte Recht. Das System schaltet neue Termine anscheinend Punkt Mitternacht frei und ich habe es geschafft einen davon in knapp drei Wochen zu bekommen. Morgens hat es eine Freundin dann auch probiert und da waren die alle längst weg.

Was das für Senioren bedeutet, die niemanden haben, der für sie nachts im Netz abhängt oder die es nur per Telefon versuchen können, dürfte klar sein. Ich bin froh für meinen Opa seine beiden Termine zu haben, das ganze System ist aber derart inkompetent zusammengestrickt, inneffizient und durch die fehlenden Wartelisten und neuem Windhundverfahren bei jedem einzelnen freien Termin einfach nur unglaublich ungerecht.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Tsuran »

Meine Tochter ist im dedizierten Impfteam eingeteilt und berichtet mir stand gestern: "Es wird am Tag ein Altenheim + ca. 200 Leute im Impfzentrum versorgt. Sind etwas unausgelastet." Bei 300.000 Einwohnern also sehr überschaubar. Machbar wären mindestens 5000 oder mehr Personen.

Ich bin jedenfalls SEHR gespannt auf den Bundestagswahlkampf.

Distanzunterricht:
Die jüngere Tochter hat sich gut an den Distanzunterricht angepasst, Ich habe den Eindruck, dass sie deutlich mehr mitnimmt als im Präsenzunterricht. Jedenfalls ist sie gut beschäftigt. Aktuell wäre es mir also lieber wenn sie den Distanzunterricht fortsetzen um die Zahlen weiter zu drücken.

Edit: Impfkapazität von 1500 auf 5000 angepasst.
Zuletzt geändert von Tsuran am 7. Feb 2021, 20:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

Haferbrei hat geschrieben: 5. Feb 2021, 08:55 Ist das als Ersatz für die Doppelbuchungen gedacht?
Ich denke nicht, wir sind ja in Bayern - der Beitrag mit den Doppelbuchungen drehte sich IIRC um NRW?

Es ist einfach so, dass sie hier noch keine Termine vergeben können für meine Quasi-Schwiegermutter. Sie haben ihr aber eben schonmal gesagt, dass sie auf der Warteliste für einen Termin ist (Warteliste vor der Warteliste mit Termin? :D).

Hier geht es übrigens auch online. Da konnte wir uns sogar schon vorregestrieren und werden dann digital benachrichtigt. Für die Mutter meiner Freundin lief das sogar halbautomatisch: Die wurde immerhin initiativ angeschrieben und musste dann nur anrufen und kriegt ihre weiteren Infos auch per Post/Telefon, so dass sie das selbst managen kann. Das System an sich ist also (hier) ganz okay, gerade in Anbetracht der Größe das Impfunterfangens.

Andre
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lolaldanee
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von lolaldanee »

Am anderen Ende des Spektrums: Meine Frau hat vor 2 Tagen die 2. Dosis erhalten. Diesmal auch ohne Beschwerden, dass sie an den Schmerzen bald sterben wird :D
Die Impfquote in unserem Haushalt beträgt damit schon mal 50% yay. Bis ich dann irgendwann drann bin, wird es aber wohl eher so Januar NÄCHSTES Jahr sein, wenn man sieht, dass sie in mehr als einem Monat noch nicht mal alle 85+ Jährigen schaffen :/
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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

lolaldanee hat geschrieben: 5. Feb 2021, 10:47 Am anderen Ende des Spektrums: Meine Frau hat vor 2 Tagen die 2. Dosis erhalten. Diesmal auch ohne Beschwerden, dass sie an Die Impfquote in unserem Haushalt beträgt damit schon mal 50% yay. Bis ich dann irgendwann drann bin, wird es aber wohl eher so Januar NÄCHSTES Jahr sein, wenn man sieht, dass sie in mehr als einem Monat noch nicht mal alle 85+ Jährigen schaffen :/
Man darf ja hoffen, dass das nicht ewig so rumdümpelt.

Sowohl Drosten als auch Kekulé sagen, dass das alles nicht so schlimm ist, wie es aussieht und das andere, große Impfkampagnen mit erheblich größeren Problemen zu kämpfen hatten.

Insofern chille ich mich so gut es da geht. Wenn die Ziellinie in Sicht ist (was jetzt die Mutter der Freundin angeht), wird man aber echt hibbelig. Der Gedanke "wenn sie sich jetzt noch ansteckt und man denkt, hätte sie die Impfung nur ein wenig früher bekommen und dann wäre das nicht passiert" - das ist halt unangenehm.

Andre
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