COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

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Leonard Zelig
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

Santiago Garcia hat geschrieben: 20. Mär 2021, 09:47
Leonard Zelig hat geschrieben: 15. Mär 2021, 22:00 Zu Ehrenrettung von Spahn muss man allerdings sagen, dass halb Europa ähnlich entschieden hat.
Nee, das macht es noch viel schlimmer. Italien, Frankreich und Spanien haben nur auf Druck Berlins gehandelt, das waren politische Entscheidungen (https://www.nytimes.com/2021/03/16/worl ... sions.html). Nicht genug, dass Deutschland Fehler macht, es exportiert diese auch noch in den Rest der EU.
Aber Dänemark, Norwegen, Island, die Niederlande, Portugal und Lettland haben doch vor Deutschland schon das Impfen mit Astra Zeneca pausiert. Und warum sollte Deutschland Druck auf andere Länder ausüben? Ich glaube kaum, dass Länder wie Frankreich sich in dieser Frage von Berlin abhängig machen.

Man kann Spahn dafür kritisieren, dass er mehrfach hintereinander mit engen Trump-Vertrauten Silvester gefeiert hat und fragen wie er mit seinem Ministergehalt Immobilien im Wert von sieben Millionen Euro kaufen konnte, aber ihn für den kurzzeitigen Impfstopp verantwortlich zu machen wäre unfair.
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Inkognito
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Inkognito »

Leonard Zelig hat geschrieben: 20. Mär 2021, 11:12 Man kann Spahn dafür kritisieren, dass er mehrfach hintereinander mit engen Trump-Vertrauten Silvester gefeiert hat und fragen wie er mit seinem Ministergehalt Immobilien im Wert von sieben Millionen Euro kaufen konnte, aber ihn für den kurzzeitigen Impfstopp verantwortlich zu machen wäre unfair.
Halb Off-Topic:
Kann jemand das Meta des ersten Beitrags des ZDF Magazin Royale erläutern, indem auch Spahn und seine Verbindungen thematisiert wurde?
Und wer ist Marie Wellmann und warum ist sie die Verbindung zwischen den vielen zwielichtigen Gestalten?
https://www.zdf.de/comedy/zdf-magazin-r ... 1-100.html
Santiago Garcia
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Santiago Garcia »

Leonard Zelig hat geschrieben: 20. Mär 2021, 11:12 Aber Dänemark, Norwegen, Island, die Niederlande, Portugal und Lettland haben doch vor Deutschland schon das Impfen mit Astra Zeneca pausiert.
Ganz Island hat so viele Einwohner wie Bochum, Lettland etwas mehr als Hamburg. Während Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien in dieser Reihenfolge die bevölkerungsreichsten EU-Staaten sind. Und das ist in einer Pandemie das Entscheidende - wie viele Menschen sind gefährdet? Nicht wie viele imaginäre Linien auf einer Landkarte zwischen den Menschen liegen.
Leonard Zelig hat geschrieben: 20. Mär 2021, 11:12 Und warum sollte Deutschland Druck auf andere Länder ausüben? Ich glaube kaum, dass Länder wie Frankreich sich in dieser Frage von Berlin abhängig machen.
Deshalb hab ich den New York Times Artikel ja gepostet, der das erklärt.
Leonard Zelig hat geschrieben: 20. Mär 2021, 11:12 Man kann Spahn dafür kritisieren, dass er mehrfach hintereinander mit engen Trump-Vertrauten Silvester gefeiert hat und fragen wie er mit seinem Ministergehalt Immobilien im Wert von sieben Millionen Euro kaufen konnte, aber ihn für den kurzzeitigen Impfstopp verantwortlich zu machen wäre unfair.
Semi off-topic, aber die Böhmermann-Folge war ganz, ganz dünn.

Mir geht's auch nur am Rande als Spahn als Person oder seine Partei. Wir haben jetzt über ein Jahr Pandemie, und ich muss feststellen, dass große Teile "des Westens" diese mal mehr, mal weniger verkacken. Und das sagt mir, dass da systematisch und strukturell auf allen Ebenen was im Argen liegt. Was diese Probleme sind und wie man sie löst? Ehrlich gesagt, keine Ahnung. Aber das Ablösen einzelner Entscheidungsträger und Regierungen, das wird bestenfalls ganz am Anfang einer umfassenden Aufarbeitung stehen.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Inkognito hat geschrieben: 20. Mär 2021, 11:37
Halb Off-Topic:
Kann jemand das Meta des ersten Beitrags des ZDF Magazin Royale erläutern, indem auch Spahn und seine Verbindungen thematisiert wurde?
Und wer ist Marie Wellmann und warum ist sie die Verbindung zwischen den vielen zwielichtigen Gestalten?
https://www.zdf.de/comedy/zdf-magazin-r ... 1-100.html
Wenn es da tatsächlich ein Meta gab ist es mir entgangen. Sein "Argument" ging imho eher in die Richtung, ach die kennen sich alle? Und das ist wirklich extrem dünn und dürftig.

Wobei man bei Böhmermann nie weiß, ob sowas nicht nur ein Teaser für eine noch kommende Überraschung ist...
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lolaldanee
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von lolaldanee »

Andre Peschke hat geschrieben: 19. Mär 2021, 23:22
Wudan hat geschrieben: 19. Mär 2021, 19:22
Wie bei allen anderen medizinischen Fragen auch - zum Hausarzt. Der kann das am besten beurteilen und dem wird idR auch am meisten Vertrauen entgegengebracht.
Du musst Glück haben, mit deinem Hausarzt. Bei mir muss ich gestehen, es gab meistens nichts nutzloseres, als den Hausarzt. Nachdem sie mir regelmäßig homöopathische Präparate andrehen wollten, ist da sofort jedes Vertrauen weg. Ich hab nach zwei Wechseln nur keinen Bock mehr gehabt und benutze den aktuellen als Verschreibungs- und Überweisungsautomaten. Vertrauen habe ich da nur zu den Fachärzten.

Okay, vielleicht hatte ich auch umgekehrt Pech. :D War aber in Niedernhausen, wo ich früher gewohnt habe, auch schon so. Anamnese hektisch, hier mal abgehört, da mal Blutwerte angefordert, nix gefunden, keine Ahnung... tschüss. Gefühlt kann man die als erste durch Siri ersetzen, weil sie nur Checklisten durchlaufen.

André
ich hab auch in meinem ganzen Leben bis jetzt nur einen Hausartzt getroffen, von dem ich den Eindruck hatte, dass er auch nur die "mal zuhören, was überhaupt das Problem is"-Phase überstanden hat... Klassiker wie Antibiotika gegen Virenerkrankungen verschreiben etc., der Wahnsinn, wer den Beruf alles ausüben darf... naja, kein Wunder, wenn man sich anschaut, was die Voraussetzungen für ein Medizinstudium sind
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Stew_TM
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Stew_TM »

Rince81 hat geschrieben: 20. Mär 2021, 12:57
Inkognito hat geschrieben: 20. Mär 2021, 11:37
Halb Off-Topic:
Kann jemand das Meta des ersten Beitrags des ZDF Magazin Royale erläutern, indem auch Spahn und seine Verbindungen thematisiert wurde?
Und wer ist Marie Wellmann und warum ist sie die Verbindung zwischen den vielen zwielichtigen Gestalten?
https://www.zdf.de/comedy/zdf-magazin-r ... 1-100.html
Wenn es da tatsächlich ein Meta gab ist es mir entgangen. Sein "Argument" ging imho eher in die Richtung, ach die kennen sich alle? Und das ist wirklich extrem dünn und dürftig.

Wobei man bei Böhmermann nie weiß, ob sowas nicht nur ein Teaser für eine noch kommende Überraschung ist...
Spahn & Streeck waren ja auch nur Teil der lockeren 10 Stand-Up-Minuten zum Einstieg, der Fokus liegt immer auf letzten 20. Von daher habe ich das verstanden als "guck mal, was wir kurioses bei unserer Recherche gefunden haben". Er hat ja letztens auf Twitter schon was zu Streeck gedroppt - nämlich, dass er an Johnsen & Johnson beteiligt ist - vllt. wollten sie Streeck zu einem der 20-Minuten-Beiträge ausbauen, haben es jetzt aber dabei belassen.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Inkognito »

Rince81 hat geschrieben: 20. Mär 2021, 12:57
Inkognito hat geschrieben: 20. Mär 2021, 11:37
Halb Off-Topic:
Kann jemand das Meta des ersten Beitrags des ZDF Magazin Royale erläutern, indem auch Spahn und seine Verbindungen thematisiert wurde?
Und wer ist Marie Wellmann und warum ist sie die Verbindung zwischen den vielen zwielichtigen Gestalten?
https://www.zdf.de/comedy/zdf-magazin-r ... 1-100.html
Wenn es da tatsächlich ein Meta gab ist es mir entgangen. Sein "Argument" ging imho eher in die Richtung, ach die kennen sich alle? Und das ist wirklich extrem dünn und dürftig.

Wobei man bei Böhmermann nie weiß, ob sowas nicht nur ein Teaser für eine noch kommende Überraschung ist...
Ja, da steckt was dahinter.
Es geht ihm um die Marie Wellmann, laut seinem Twitter.

Sie ist die Tochter vom Berliner CDU Bundestagsabgeordneten Karl-Georg Wellmann. Dieser fällt durch extreme US-Nähe auf steht seit 20 Jahren Berlin-Dahlem vor, zufällig Spahns neue Heimat. Über Vater und Tochter wurden wohl schon einige Schmutzkampagnen von Bild gestartet um die Karrieren von anderen zu zerstören.
Warum sind eigentlich immer wieder Kinder von CDU/CSU Politikern in Korruption/unlautere Geschäfte/unmoralische Geschäfte/"PR"/Skandale verwickelt? Da könnte man aus dem Stegreif 20 aufzählen. (Okay die Hälte davon sind ja schon von der Leyen und die Jobs deren Kinder!😂) Gibt es da auch welche von anderen Parteien?

Jetzt wissen wir wenigstens, warum Spahn und Streeck von Springer und Bild so hochgejubelt werden. Spahn hat mit Springer und Burda (via seinem Mann) die beiden reichwertenstärksten deutschen Verlage im Rücken. Hoffentlich verschwindet diese Luftnummer schnell wieder in der Versenkung.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Inkognito »

Stew_TM hat geschrieben: 20. Mär 2021, 17:40 Er hat ja letztens auf Twitter schon was zu Streeck gedroppt - nämlich, dass er an Johnsen & Johnson beteiligt ist - vllt. wollten sie Streeck zu einem der 20-Minuten-Beiträge ausbauen, haben es jetzt aber dabei belassen.
Ja, das hat letztens einer rausgefunden, dass er im Beirat von Jannsen ist, der Tochterfirma von Johnson & Johnson, die diesen Impfstoff entwickelt hat:
https://mobile.twitter.com/miob1781/sta ... 2610039811
Zudem wird er in mehreren Projekten direkt von J&J bezahlt.

Streeck hat die letzten Wochen massivst AstraZeneca öffentlich diskreditiert.
Er ist offensichtlich Lobbyist und sollte nirgendwo mehr eingeladen werden!
Als Wissenschaftlicher jedenfalls total unglaubwürdig.

Oder wie es Böhmermann nennt: "der unabhängigste und seriöseste Virologe Deutschlands". 😂
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Wudan
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Wudan »

Andre Peschke hat geschrieben: 19. Mär 2021, 23:22 Du musst Glück haben, mit deinem Hausarzt. Bei mir muss ich gestehen, es gab meistens nichts nutzloseres, als den Hausarzt. Nachdem sie mir regelmäßig homöopathische Präparate andrehen wollten, ist da sofort jedes Vertrauen weg. Ich hab nach zwei Wechseln nur keinen Bock mehr gehabt und benutze den aktuellen als Verschreibungs- und Überweisungsautomaten. Vertrauen habe ich da nur zu den Fachärzten.

Okay, vielleicht hatte ich auch umgekehrt Pech. :D War aber in Niedernhausen, wo ich früher gewohnt habe, auch schon so. Anamnese hektisch, hier mal abgehört, da mal Blutwerte angefordert, nix gefunden, keine Ahnung... tschüss. Gefühlt kann man die als erste durch Siri ersetzen, weil sie nur Checklisten durchlaufen.
Ja bei mir war´s unterschiedlich, ich hab sehr gute Hausärzte gehabt aber mein momentaner ist auch eher so wie deiner. Aber generell glaub ich schon das die meisten Leute ein gewisses Grundvertrauen zu ihren Ärzten haben.

Aber generell sollte man sich mal fragen warum man ein Youtube Video für vertrauenswürdiger hält als seinen eigenen Arzt. Ist dem wirklich so, sollte man vielleicht echt den Arzt wechseln.

Ich meine, in allen medizinischen Fragen konsultiert man eigentlich seinen Arzt. Nur bei Corona scheinen es viele Leute für sinnvoller zu halten sich Youtube Videos anzuschauen und sich Statistiken im Netz selber durchzulesen mit Zahlen die man als Laie überhaupt nicht einordnen kann, und sich dann auch noch rauszunehmen andere Leute beraten zu können welchen Impfstoff sie nehmen oder nicht nehmen sollten.

Mein Arzt kennt meine Krankheitsgeschichte, ist mit den Details der Impfstoffe vertraut (oder sollte es zumindest sein), und weiss die individuellen Risiken für mich am besten einzuschätzen. Und das kann einfach kein Youtube ersetzen, sei es auch eine Mai Lab - die ich auch toll finde - aber es ist immernoch eine allgemeine Information und keine individuelle.
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Leonard Zelig
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

Rince81 hat geschrieben: 20. Mär 2021, 12:57
Inkognito hat geschrieben: 20. Mär 2021, 11:37
Halb Off-Topic:
Kann jemand das Meta des ersten Beitrags des ZDF Magazin Royale erläutern, indem auch Spahn und seine Verbindungen thematisiert wurde?
Und wer ist Marie Wellmann und warum ist sie die Verbindung zwischen den vielen zwielichtigen Gestalten?
https://www.zdf.de/comedy/zdf-magazin-r ... 1-100.html
Wenn es da tatsächlich ein Meta gab ist es mir entgangen. Sein "Argument" ging imho eher in die Richtung, ach die kennen sich alle? Und das ist wirklich extrem dünn und dürftig.

Wobei man bei Böhmermann nie weiß, ob sowas nicht nur ein Teaser für eine noch kommende Überraschung ist...
So harmlos find ich das Ganze nicht, vor allem wenn man bedenkt wer die neuen Eigentümer des Axel-Springer-Verlags sind. Einer der drei Besitzer von KKR ist Republikaner und hat Trump mit Millionen von Dollar unterstützt.
https://www.handelsblatt.com/unternehme ... yXDYCb-ap1

Warum bekommt jemand so Streeck so eine große mediale Aufmerksamkeit und wird ständig in Talkshows des ÖR eingeladen? Weil er einer der führenden Virologen zum Thema Coronaviren ist oder weil er so gut vernetzt ist im politischen und medialen Berlin?
Santiago Garcia hat geschrieben: 20. Mär 2021, 12:30
Leonard Zelig hat geschrieben: 20. Mär 2021, 11:12 Aber Dänemark, Norwegen, Island, die Niederlande, Portugal und Lettland haben doch vor Deutschland schon das Impfen mit Astra Zeneca pausiert.
Ganz Island hat so viele Einwohner wie Bochum, Lettland etwas mehr als Hamburg. Während Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien in dieser Reihenfolge die bevölkerungsreichsten EU-Staaten sind. Und das ist in einer Pandemie das Entscheidende - wie viele Menschen sind gefährdet? Nicht wie viele imaginäre Linien auf einer Landkarte zwischen den Menschen liegen.
Mir ging es eigentlich nur darum, dass es schon vor der Entscheidung Deutschlands Bedenken gab innerhalb von Europa. Und solange es keine Impfpflicht gibt, wäre es besser diese auszuräumen, damit jetzt nicht reihenweise Menschen ihre Impftermine absagen.
Leonard Zelig hat geschrieben: 20. Mär 2021, 11:12 Und warum sollte Deutschland Druck auf andere Länder ausüben? Ich glaube kaum, dass Länder wie Frankreich sich in dieser Frage von Berlin abhängig machen.
Santiago Garcia hat geschrieben: 20. Mär 2021, 12:30 Deshalb hab ich den New York Times Artikel ja gepostet, der das erklärt.
Den kann ich leider nicht lesen als Nicht-Abonnent.

In Kassel haben heute 20.000 Menschen gegen die aktuellen Maßnahmen demonstriert ohne auf Abstände, Masken etc. zu achten. Warum verbietet man sowas nicht?
https://www.volksverpetzer.de/bericht/l ... el-ks2003/

Bild
https://twitter.com/michael_muell80/sta ... 16/photo/1

Diese Querdenker können dafür sorgen, dass sich der Mist noch länger hinziehen wird als nötig:
https://twitter.com/Karl_Lauterbach/sta ... 6583988226

Im Kaiserreich, das sich zu viele Deutsche zurückwünschen, gab es übrigens eine Impfpflicht. :ugly:
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Leonard Zelig hat geschrieben: 20. Mär 2021, 18:46 Warum bekommt jemand so Streeck so eine große mediale Aufmerksamkeit und wird ständig in Talkshows des ÖR eingeladen? Weil er einer der führenden Virologen zum Thema Coronaviren ist oder weil er so gut vernetzt ist im politischen und medialen Berlin?
Weil er einer der ganz wenigen ist, der Fachexpertise, ein telegenes Auftreten und die Fähigkeit auf den Punkt zu kommen kombiniert. Da er dann noch in der Lage ist Sätze zu verwenden, die in den kommenden Tagen gut zitiert werden können und offensichtlich ein Interesse an medialer Aufmerksamkeit hat, ist er quasi dauerhaft gebucht. Deswegen sind aktuell sowohl Lauterbach als auch Streeck dauerpräsent - es gibt kaum Alternativen zu ihnen. Drosten mag nicht und weigert sich diese kurzen Sätze zu liefern, Ciesek scheint auch kein sonderliches Interesse oder Zeit für Talkshows zu haben und schon wird es dünn...
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Andre Peschke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

lolaldanee hat geschrieben: 20. Mär 2021, 14:28Klassiker wie Antibiotika gegen Virenerkrankungen verschreiben etc.,
Mir hat mal einer eine Salbe für eine Entzündung im Mund verschrieben. Dann schau ich auf die Tube und da steht "Nicht auf Schleimhäute auftragen". :D

Als Kind wäre ich an einer Lymphknotenentzündung beinahe gestorben, weil der damalige Arzt meinen Eltern immer wieder gesagt hat, das sei nur ne Grippe oder so. Als ich dann nicht mehr ansprechbar war und ich ins Krankenhaus kam, wurde danach wohl auch da der Arzt gewechselt. :D

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Leonard Zelig
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

Andre Peschke hat geschrieben: 20. Mär 2021, 19:53
lolaldanee hat geschrieben: 20. Mär 2021, 14:28Klassiker wie Antibiotika gegen Virenerkrankungen verschreiben etc.,
Mir hat mal einer eine Salbe für eine Entzündung im Mund verschrieben. Dann schau ich auf die Tube und da steht "Nicht auf Schleimhäute auftragen". :D

Als Kind wäre ich an einer Lymphknotenentzündung beinahe gestorben, weil der damalige Arzt meinen Eltern immer wieder gesagt hat, das sei nur ne Grippe oder so. Als ich dann nicht mehr ansprechbar war und ich ins Krankenhaus kam, wurde danach wohl auch da der Arzt gewechselt. :D

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Mir wurden Globuli verschrieben als ich als Kind eine Mittelohrentzündung hatte. Ins Krankenhaus musste ich deswegen aber nicht. War da als Kind aber sehr eigen bei Ärzten und hab immer nach Vollnarkose verlangt, wenn was schmerzhaftes gemacht werden sollte. ;)
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lipt00n
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von lipt00n »

Ich erinnere mich an die Demos vor der EZB (Blockupy diesdas) und den regen Wasserwerfereinsatz der Polizei.

Dann sehe ich das in Kassel und höre (erneut) nur sowas wie "Ja, wir wollten nicht, das es eskaliert" blablabla.

Aber wehe ich trage in der menschenleeren Fußgängerzone keine Maske, dann direkt Bußgeld...
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Stew_TM
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Stew_TM »

Rince81 hat geschrieben: 20. Mär 2021, 19:31 Deswegen sind aktuell sowohl Lauterbach als auch Streeck dauerpräsent - es gibt kaum Alternativen zu ihnen.
Das Problem ist nur: Ersterer vertritt die Mehrheitsmeinung der Wissenschaftler*innen, Zweiterer eine Mindermeinung. Aber weil "man ja auch kritische Stimmen hören muss" entsteht dann das False Balancing.

Leonard Zelig hat geschrieben: 20. Mär 2021, 18:46 Den kann ich leider nicht lesen als Nicht-Abonnent.
Bin zwar kein Abonnent, aber ich kann ihn lesen. :think:
Jedenfalls sagt der Chef der Italien Medicines Agency z.B. wörtlich, dass der Impfstopp in Italien eine politische und keine wissenschaftliche Entscheidung war, da andere europäische Staaten ihn ebenfalls verhängt haben. Draghi hatte am Tag zuvor noch die Sicherheit von AstraZeneca betont. Nachdem dann aber Spahn am Montag den italienischen Gesundheitsminister angerufen hat, hat Draghi laut dem Artikel Merkel direkt kontaktiert. Danach wurde überall gestoppt.

Das jetzt ganz konkret die Entscheidungs Deutschlands die Stoppwelle in den anderen großen EU-Staaten ausgelöst hat, ist die auf Grundlage dieser Sachverhalte resulitierende politische Einschätzung der Autoren. Keine Regierung hätte als die einzige da stehen wollen, welche die Impfungen nicht stoppt, aber von sich aus - ohne die Ankündigung Deutschlands, die ja auch öffentlichen Druck in den anderen Staaten ausübte - hätten wohl weder Italien, Frankreich oder Spanien pausiert.
Der Artikel schließt mit dem Zitat “It’s unity of panic" einer italienischen Diplomatin.

lipt00n hat geschrieben: 20. Mär 2021, 21:00 Ich erinnere mich an die Demos vor der EZB (Blockupy diesdas) und den regen Wasserwerfereinsatz der Polizei.

Dann sehe ich das in Kassel und höre (erneut) nur sowas wie "Ja, wir wollten nicht, das es eskaliert" blablabla.

Aber wehe ich trage in der menschenleeren Fußgängerzone keine Maske, dann direkt Bußgeld...
Vor allem gibt es ja Szenen die zeigen, wie Polizeikräfte andererseits nur wenig Hemmungen haben, mit relativ brachialen Mitteln gegen Gegendemonstrant*innen vorzugehen. Die eine nicht genehmigte (!) Demonstration blockieren wollten. Es ist wirklich zum Heulen.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von ZiggyStardust »

Rince81 hat geschrieben: 20. Mär 2021, 19:31
Leonard Zelig hat geschrieben: 20. Mär 2021, 18:46 Warum bekommt jemand so Streeck so eine große mediale Aufmerksamkeit und wird ständig in Talkshows des ÖR eingeladen? Weil er einer der führenden Virologen zum Thema Coronaviren ist oder weil er so gut vernetzt ist im politischen und medialen Berlin?
Weil er einer der ganz wenigen ist, der Fachexpertise, ein telegenes Auftreten und die Fähigkeit auf den Punkt zu kommen kombiniert. Da er dann noch in der Lage ist Sätze zu verwenden, die in den kommenden Tagen gut zitiert werden können und offensichtlich ein Interesse an medialer Aufmerksamkeit hat, ist er quasi dauerhaft gebucht. Deswegen sind aktuell sowohl Lauterbach als auch Streeck dauerpräsent - es gibt kaum Alternativen zu ihnen. Drosten mag nicht und weigert sich diese kurzen Sätze zu liefern, Ciesek scheint auch kein sonderliches Interesse oder Zeit für Talkshows zu haben und schon wird es dünn...
Es ändert nur nichts daran, dass seine Aussagen und seine Omnipräsenz ein großes Problem sind. In anderen Ländern gibt es diesen Wissenschaftler"streit" nicht, nicht mal in den polarisierten USA, wo Fauci absoluter Wortführer ist (und ihm auch 80% der Bevölkerung vertrauen). Selbst ein Anders Tegnell hat sich eingestanden, dass sein Weg nicht so funktioniert, wie er sich das dachte und unnötig viele Menschen gestorben sind. Mittlerweile ist das Land ja auch deutlich strikter und kam schlechter durch die Krise als die strengeren Nachbarn.

Er hätte bei seinen vorherigen AIDS-Forschungen bleiben sollen. Auch ein wichtiges und relevantes Thema. Eigentlich wirkt er ganz sympathisch. Aber in Sachen Corona ist er imo fast schlimmer als die Querdenker, weil er eben so gut wie immer falschliegt (va. eben auch mit seinen Prognosen), aber dennoch nichts an seiner Einstellung ändert. Jetzt kommt noch dazu, dass er grundlos schon geimpft wurde und sich noch weiter aus dem Fenster lehnen kann. Wäre er Meteorologe, wäre er seinen Job schon längst los.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

ZiggyStardust hat geschrieben: 20. Mär 2021, 22:05 Es ändert nur nichts daran, dass seine Aussagen und seine Omnipräsenz ein großes Problem sind. In anderen Ländern gibt es diesen Wissenschaftler"streit" nicht, nicht mal in den polarisierten USA, wo Fauci absoluter Wortführer ist (und ihm auch 80% der Bevölkerung vertrauen). Selbst ein Anders Tegnell hat sich eingestanden, dass sein Weg nicht so funktioniert, wie er sich das dachte und unnötig viele Menschen gestorben sind. Mittlerweile ist das Land ja auch deutlich strikter und kam schlechter durch die Krise als die strengeren Nachbarn.
Ich denke das ist eine Wahrnehmungsgeschichte. Natürlich gibt es auch in den USA Wissenschaftler wie Streeck, die schaffen es aber nicht in die deutschen Medien. Wenn ich bei der Washington Post nach "Streeck" suche finde ich vier Ergebnisse, davon sind nur zwei für den Virologen, für Drosten sind es 17, die wirklich ihn betreffen. Das wird umgekehrt nicht anders sein. Die ganzen US-Gouverneure, die einen lockeren Kurs fahren, haben sich das wissenschaftlich alles absichern lassen und da kommen dann Standpunkte, die 1:1 von Streeck sein könnten.
Federführend hier ist bspw. Martin Kulldorf
https://www.wsj.com/articles/epidemiolo ... 1603477330
https://www.wsj.com/articles/the-case-a ... 1599151722
Er ist auch Mitverfasser einer Erklärung mit Inhalten, die z.B. Drosten bereits deutlich kritisiert hat:
https://gbdeclaration.org/die-great-bar ... claration/

Er und andere "beraten" erfolgreich diverse republikanische Gouverneure bei ihrem Krisenmanagement

Ich finde Streeck für solche Formate durch seine ganzen Fehleinschätzungen mittlerweile untragbar, dass er aber immer wieder eingeladen liegt, liegt imho aber an ganz banalen Gründen, angeführt von es gibt sonst kaum jemanden, den man einladen könnte...
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

Rince81 hat geschrieben: 21. Mär 2021, 08:47 Ich finde Streeck für solche Formate durch seine ganzen Fehleinschätzungen mittlerweile untragbar, dass er aber immer wieder eingeladen liegt, liegt imho aber an ganz banalen Gründen, angeführt von es gibt sonst kaum jemanden, den man einladen könnte...
In diesem Land leben 80 Millionen Menschen. Dass trotzdem immer wieder die selben Leute in den Talkshows sitzen, kann ich mir nur damit erklären, dass die Produktionsfirmen, welche die Talskshows für die ÖR produzieren, nach Quote bewertet werden und es schalten einfach mehr Leute ein, wenn die Zuschauer die Gäste kennen als wenn das alles fremde Gesichter sind.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Inkognito »

Leonard Zelig hat geschrieben: 20. Mär 2021, 18:46
In Kassel haben heute 20.000 Menschen gegen die aktuellen Maßnahmen demonstriert ohne auf Abstände, Masken etc. zu achten. Warum verbietet man sowas nicht?
Es kommt immer auf den Zeitpunkt an, würde ich sagen.
Letzten März eher kritisch. Diesen März ist was anderes.

Die Menschen haben einfach einsehen müssen, dass sich viele öffentlich visible Personen nicht an Regeln halten müssen bzw. nicht an Regeln gehalten haben. Warum sollen sie sich an Regeln halten, wenn der Gesundheitsminister sich selbst Grroßdinner organisiert und sich dabei auch an keine AHA Regeln hält?
Andererseits lässt man die Fehler und die nachvollziehbare Unfähigkeit des Pandemie Management nicht mehr einfach so durchgehen.

Bestes aktuelles Beispiel:

Warum können denn die 3 England-Legionäre jetzt in Deutschland Fussball spielen?
Sie sind weder Ärzte, noch im Gütertransport tätig und sind meines Wissens auch weder im Auftrag der Vereinten Nationen noch der Internationalen Atomaufsichtsbehörde unterwegs.

Gleichzeitig verbietet man internationalen Legionären, die in Deutschland tätig sind, jetzt für ihre Nationalmannschaft zu spielen. Aber nicht um Mitmenschen zu schützen. Nein. Sondern sie dürfen sehr gerne spielen, wenn die Regeln bei der Wiedereinreise in Deutschland für sie außer Kraft gesetzt werden.

-> Die Medien haben über Kassel folgerichtig auch berichtet: Hauptsächlich Geschäftsleute, Künstler, besorgte Menschen und ein paar Querdenker haben teilgenommen.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von DickHorner »

Inkognito hat geschrieben: 21. Mär 2021, 13:04 Warum sollen sie sich an Regeln halten, wenn der Gesundheitsminister sich bei Dinnern auch nicht daran hält?
Andererseits lässt man die Fehler und die nachvollziehbare Unfähigkeit des Pandemie Management nicht mehr einfach so durchgehen.
Weil jeder spätestens im Kindergarten lernt, dass das Fehlverhalten anderer nicht zur Legitimation des eigenen Fehlverhaltens herangezogen werden kann.
Und auch wenn das Pandemiemanagement kacksahne ist, bin ich trotzdem intelligent genug, nicht mich und andere zu gefährden.

Was Du da von Legionären faselst... Keine Ahnung. Meinst Du vielleicht Söldner? Wäre die passendere Metapher, aber trotzdem immer noch ein hirnverbrannter Vergleich. In den Krieg zieht da niemand.
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