COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Wenn es nicht um Spiele und / oder den Podcast geht, dann stehen die Chancen gut, dass dein Thema hier richtig ist.
WARNUNG: Gerade bei Politik & Co. geht's gerne hoch her. Auch hier gelten die Benimmregeln. Behandelt andere Foren-User immer mit Respekt, selbst wenn ihr deren Meinung nicht respektieren könnt!
Forumsregeln
Datenschutzerklärung: https://www.gamespodcast.de/datenschutzerklaerung/
Impressum: https://www.gamespodcast.de/impressum/

Forenregeln und zukünftige Weltverfassung
ART 1: Behandle andere Nutzer mit Respekt.
ART 2: Do NOT piss off the Podcasters

Lies bitte weitere Hinweise hier: viewtopic.php?f=4&t=2789
Haplo
Beiträge: 293
Registriert: 20. Okt 2017, 11:18

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Haplo »

Mal eine ernstgemeinte Frage, Rince: Wann wäre für Dich denn der Punkt erreicht, die Maßnahmen zurück zu nehmen?
Benutzeravatar
Andre Peschke
Beiträge: 9849
Registriert: 9. Jan 2016, 16:16
Kontaktdaten:

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

Rince81 hat geschrieben: 14. Jul 2021, 08:25 bei der Letalitätsrate von 3,5% ebenfalls ganz vorne dabei.
Wait...Quelle? Oder was verstehen wir hier unter Letalitätsrate?

Andre
Benutzeravatar
Andre Peschke
Beiträge: 9849
Registriert: 9. Jan 2016, 16:16
Kontaktdaten:

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

Floki hat geschrieben: 14. Jul 2021, 10:01England schafft wenigstens Tatsachen und wurschtelt sich nicht von neuen Werten zu neuen Werten durch.
England macht vor allem den Feldversuch und wir können dann von denen abschauen, anstatt selbst (gleichermaßen) ins Risiko zu gehen. Das ist für uns nicht ganz unpraktisch.

Andre
Rince81
Beiträge: 8762
Registriert: 21. Dez 2015, 04:30

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Andre Peschke hat geschrieben: 14. Jul 2021, 09:57
Rince81 hat geschrieben: 14. Jul 2021, 08:25 bei der Letalitätsrate von 3,5% ebenfalls ganz vorne dabei.
Wait...Quelle? Oder was verstehen wir hier unter Letalitätsrate?

Andre
Quelle hier:
https://www.corona-in-zahlen.de/bundeslaender/
Deren Datenquelle sind die Johns Hopkins University und das RKI.
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
Benutzeravatar
Andre Peschke
Beiträge: 9849
Registriert: 9. Jan 2016, 16:16
Kontaktdaten:

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

Rince81 hat geschrieben: 14. Jul 2021, 10:12
Andre Peschke hat geschrieben: 14. Jul 2021, 09:57
Rince81 hat geschrieben: 14. Jul 2021, 08:25 bei der Letalitätsrate von 3,5% ebenfalls ganz vorne dabei.
Wait...Quelle? Oder was verstehen wir hier unter Letalitätsrate?

Andre
Quelle hier:
https://www.corona-in-zahlen.de/bundeslaender/
Deren Datenquelle sind die Johns Hopkins University und das RKI.
Das ist ja weird. Ich hatte im Kopf, dass die Letalität eher so bei rund 1% liegt, solange Gesundheitssysteme nicht überlastet werden. Die Daten sind da aber alle höher. Schwankungen zwischen den Ländern können natürlich mit Altersschnitt oder einzelnen, größeren Ausbrüchen in Altenheimen erklärt werden. Aber gut... vermutlich gibt's ne hohe Dunkelziffer von Asymptomatischen, die bei den Zahlen mitgedacht ist, die ich im Kopf habe.

Andre
Voigt
Beiträge: 5720
Registriert: 14. Jun 2016, 14:43
Wohnort: Jena

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Voigt »

Um mal die Frage von der letzten Seite fremd zu beantworten.
Vermute mal guter Anfang für Maßnahmen zurücknehmen wäre beispielsweise eine Impfquote von ca. 90% der gesamten Bevölkerung.
Sodass es eine anfängliche Herdenimmunität gibt, und der R Wert auch ohne eindämmende Maßnahmen, nur durch die Impfquote unter 1 bleibt.
Derzeit sind wir ja eher bei 50~60%, was halt dafür zu niedrig ist.

Und zur Letalitätsrate. Tote Leute sind nunmal Tote Leute, ob nun durch oder mit Corona gestorben. Auch wenn Corona jetzt eine bestehende Krankheit nur verschlimmert hat, dass man dadurch indirekt gestorben ist. Solange Corona immernoch eine Ursache für den Tod ist, macht es für mich keinen großen Unterschied.
Rince81
Beiträge: 8762
Registriert: 21. Dez 2015, 04:30

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Haplo hat geschrieben: 14. Jul 2021, 09:53 Mal eine ernstgemeinte Frage, Rince: Wann wäre für Dich denn der Punkt erreicht, die Maßnahmen zurück zu nehmen?
Kommt drauf an welche Maßnahmen...

Jetzt, bei wieder leicht steigenden Zahlen und der Verbreitung der hochansteckenden Delta Variante halte ich eine ausgerechnet die Aufhebung der Maskenpflicht im Einzelhandel für eine grundsätzlich saudämmliche und bescheuerte Idee.
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
Rince81
Beiträge: 8762
Registriert: 21. Dez 2015, 04:30

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Andre Peschke hat geschrieben: 14. Jul 2021, 10:19 Das ist ja weird. Ich hatte im Kopf, dass die Letalität eher so bei rund 1% liegt, solange Gesundheitssysteme nicht überlastet werden. Die Daten sind da aber alle höher. Schwankungen zwischen den Ländern können natürlich mit Altersschnitt oder einzelnen, größeren Ausbrüchen in Altenheimen erklärt werden. Aber gut... vermutlich gibt's ne hohe Dunkelziffer von Asymptomatischen, die bei den Zahlen mitgedacht ist, die ich im Kopf habe.

Andre
Ich hatte hier schon einmal festgestellt, dass die Todeszahlen in Deutschland sehr unterschiedlich verteilt sind:
viewtopic.php?p=174754#p174754

Sachsen hat pro 100.000 Einwohnern mittlerweile 250 Coronatote, Schleswig-Holstein hingegen 56. Auf Landkreisebene führt Görlitz mit mehr als 458 Toten pro 100.000 Einwohnern die Liste an, während Rostock auf 20 kommt. Im vergangenen Winter ist Covid gerade im Osten durch die überalterte Bevölkerung gefegt und gerade in Sachsen war im Winter das Gesundheitssystem am Limit.
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
Benutzeravatar
Andre Peschke
Beiträge: 9849
Registriert: 9. Jan 2016, 16:16
Kontaktdaten:

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

Rince81 hat geschrieben: 14. Jul 2021, 10:34
Andre Peschke hat geschrieben: 14. Jul 2021, 10:19 Das ist ja weird. Ich hatte im Kopf, dass die Letalität eher so bei rund 1% liegt, solange Gesundheitssysteme nicht überlastet werden. Die Daten sind da aber alle höher. Schwankungen zwischen den Ländern können natürlich mit Altersschnitt oder einzelnen, größeren Ausbrüchen in Altenheimen erklärt werden. Aber gut... vermutlich gibt's ne hohe Dunkelziffer von Asymptomatischen, die bei den Zahlen mitgedacht ist, die ich im Kopf habe.

Andre
Ich hatte hier schon einmal festgestellt, dass die Todeszahlen in Deutschland sehr unterschiedlich verteilt sind:
viewtopic.php?p=174754#p174754
Ja, das wundert auch nicht - s.o.

Hatte nur bei der Gesamtquote die viel niedrigere Zahl abgespeichert und war dann irritiert über die 3.5%. Bin aber, wie geschrieben, ziemlich sicher, dass das mit den Annahmen zur Dunkelziffer erklärbar ist.

Andre
Benutzeravatar
Peter
Beiträge: 1960
Registriert: 22. Okt 2016, 08:47
Wohnort: Ettlingen
Kontaktdaten:

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Peter »

Zum britischen Weg: Dort hat man bald eine Impfquote von 90% bei den Ü18 erreicht, was natürlich hervorragend ist und so ziemlich das Maximum darstellen dürfte. Aber alleine schon, dass man nicht noch ein paar Wochen gewartet hat, bis die Leute auch ihren vollen Impfschutz haben, ist etwas fragwürdig.

Was mit den U18 ist, ist dann noch die andere Frage. In den UK geht man hier sogar noch einen restriktiveren Weg als bei uns, d.h. eine Impfung ist nur bei Jugendlichen mit schweren Vorerkrankungen möglich. Begründet wird dies damit, dass Todesfälle ausschließlich in solchen Fällen vorgekommen sind. Schwerere Erkrankungen und Long Covid (welches laut britischer Studie bei 24% der Kinder mit Krankenhausaufenthalt aufgetreten ist) nimmt man offensichtlich in Kauf.

Etwas länger gewartet und eine größere Gruppe der U18 geimpft und das wäre schon ein Weg, den man gehen kann, denke ich. So wie es jetzt gemacht wird, bereitet mir das allerdings auch Bauchschmerzen.
Benutzeravatar
lolaldanee
Beiträge: 2108
Registriert: 2. Jun 2016, 14:05

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von lolaldanee »

Das irritiert mich voll, das Risiko der Impfung sollte doch auch bein Jugendlichen weit unterhalb von Long Covid etc. liegen. Diese Entscheidung ist irgendwie seltsam. Auch wenn man es nicht so genau weiß, das Risiko von Long Covid ist schon verhältnismäßig recht hoch, da müsste die Impfung schon üble Nebenwirkungen haben, um auf das gleiche Niveau zu kommen (Ganz abgesehen von den anderen Vorteilen, wenn die Impfquote der Bevölkerung steigt)
Benutzeravatar
Peter
Beiträge: 1960
Registriert: 22. Okt 2016, 08:47
Wohnort: Ettlingen
Kontaktdaten:

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Peter »

Das schon, aber das Risiko an sich, überhaupt schwer zu erkranken oder sogar ins Krankenhaus zu müssen, ist natürlich nur sehr gering. Dass man da nur jene impft, die unter einem erhöhten Risiko leiden, halte ich zumindest für nachvollziehbar.

In GB wäre es ja ein leichtes die U18 schnell zu impfen: Impfstoff ist mehr als genug da, die Erwachsenen sind quasi durch. Wenn das eine einfache Entscheidung wäre, dann hätte man sie sicherlich getroffen.
Benutzeravatar
Leonard Zelig
Beiträge: 3480
Registriert: 5. Jan 2016, 19:56

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

Hat ja nicht lange gedauert bis die Corona-Leugner in der "Die Juden sind unser Unglück!"-Ecke angekommen sind. :roll:

https://twitter.com/AnsarBerlin/status/ ... 7065380867
Andre Peschke hat geschrieben: 14. Jul 2021, 10:07
Floki hat geschrieben: 14. Jul 2021, 10:01England schafft wenigstens Tatsachen und wurschtelt sich nicht von neuen Werten zu neuen Werten durch.
England macht vor allem den Feldversuch und wir können dann von denen abschauen, anstatt selbst (gleichermaßen) ins Risiko zu gehen. Das ist für uns nicht ganz unpraktisch.

Andre
Bei einem Feldversuch weiß man vorher nicht wie das Ergebnis aussieht. Die machen das ganz bewusst, da darf man sich keinen Illusionen hingeben. Wahrscheinlich wäre ein erneuter Lockdown schlechter für die Wirtschaft als wenn ein paar Junge wegen Long Covid als Arbeitskräfte ausfallen.

https://twitter.com/bedform/status/1413951664160116742
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

www.gamersglobal.de
Rince81
Beiträge: 8762
Registriert: 21. Dez 2015, 04:30

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Leonard Zelig hat geschrieben: 14. Jul 2021, 15:13 Hat ja nicht lange gedauert bis die Corona-Leugner in der "Die Juden sind unser Unglück!"-Ecke angekommen sind. :roll:
Waren Sie das nicht teilweise schon?


Ansonsten finde ich den Blick nach Frankreich interessant.
https://www.sueddeutsche.de/politik/fra ... -1.5350592
Knapp eine Million Franzosen haben in der Nacht von Montag auf Dienstag einen Impftermin vereinbart, um sich gegen das Coronavirus zu immunisieren. Der Impfandrang war die direkte Reaktion auf eine Rede des Präsidenten Emmanuel Macron am Montagabend.
Vom 21. Juli an darf man in Frankreich Kinos, Theater oder Freizeitparks nur besuchen, wenn man eine Impfung oder eine überstandene Corona-Infektion nachweist oder einen negativen Corona-Test vorlegt. Bislang gab es hierfür keine Beschränkungen.
Die Leute sind nicht "gegen" eine Impfung oder "skeptisch", sie sind einfach nur stinkfaul.
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
Benutzeravatar
Andre Peschke
Beiträge: 9849
Registriert: 9. Jan 2016, 16:16
Kontaktdaten:

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

Leonard Zelig hat geschrieben: 14. Jul 2021, 15:13 Bei einem Feldversuch weiß man vorher nicht wie das Ergebnis aussieht.
Also, wie das konkrete Ergebnis aussehen wird, weiß man IMO nicht. Der Einfluss von Impfungen auf Long COVID zB ist - wenn ich's nicht verpasst habe - weiter noch etwas unklar. Zwischendrin gab's ja sogar die Hoffnung, dass eine Impfung hier sogar lindernd/heilend wirkt, weil die Long-COVID-Symptome teilweise durch eine verbliebene Rest-Infektion verursacht wurden, die von der normalen Immunreaktion nicht beseitigt werden, aber durch die Reaktivierung bei Impfung dann verschwinden. Sinkt hier also die Fallquote in einer geimpften Bevölkerung deutlich?

Hospitalisierungsquote bei dieser Impfquote sind auch nur Schätzungen etc.

Dazu noch "intangibles", wie die Bevölkerungs- und Medienreaktion, wenn zB in jungen Gruppen die Opfer steigen und das in den Medien hochkocht. Das könnte wiederum unsere hiesigen Politiker in ihrem Ehrgeiz dämpfen / bestärken, je nach Ausgang.

Also, England wird da IMO schon nochmal einige Erkenntnisse liefern, die interessant sein können.

Andre
Benutzeravatar
lolaldanee
Beiträge: 2108
Registriert: 2. Jun 2016, 14:05

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von lolaldanee »

@Frankreich: wundert mich kein bisschen, also nicht das kleinste bisschen. Ich wollte mich seit Ewigkeiten Impfen lassen. Aber allein der Aufwand Ärzte abtelefonieren zu müssen war mir schon zu anstrengend. (Wobei dieses Verhalten bis jetzt nicht schlimm war, es war ja eh nicht genug Stoff da. Nur jetzt sind wir halt auf dem Punkt wo es sich dreht)
Haplo
Beiträge: 293
Registriert: 20. Okt 2017, 11:18

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Haplo »

Rince81 hat geschrieben: 14. Jul 2021, 15:21 Die Leute sind nicht "gegen" eine Impfung oder "skeptisch", sie sind einfach nur stinkfaul.
Oder sie geben der Erpressung irgendwann nach und werten für sich die ihnen verwehrte Teilnahme am öffentlichen Leben hoch genug, um sich impfen zu lassen. Was hat denn das mit stinkfaul zu tun? Du wirst doch nicht abstreiten, dass es das Ziel ist, für Nicht-Geimpfte immer höhere Hürden aufzubauen, um so einer Impfpflicht so nahe wie möglich zu kommen, ohne sie auszusprechen; wohlwissend, dass man sonst gerichtlich sehr wahrscheinlich scheitern würde.
Rince81
Beiträge: 8762
Registriert: 21. Dez 2015, 04:30

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Haplo hat geschrieben: 14. Jul 2021, 22:10 Oder sie geben der Erpressung irgendwann nach und werten für sich die ihnen verwehrte Teilnahme am öffentlichen Leben hoch genug, um sich impfen zu lassen. Was hat denn das mit stinkfaul zu tun?
Niemand verwehrt ihnen die Teilnahme am öffentlichen Leben. Macron hat gesagt, dass für einige Freizeitaktivitäten zukünftig entweder eine Impfung oder ein Schnelltest nötig ist. Diese kleine Unbequemlichkeit hat mehr als eine Million Leute dazu animiert, sich einen Impftermin zu buchen.
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
Benutzeravatar
Felidae
Beiträge: 2987
Registriert: 22. Mai 2016, 17:49
Wohnort: NRW

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Felidae »

Haplo hat geschrieben: 14. Jul 2021, 22:10 Du wirst doch nicht abstreiten, dass es das Ziel ist, für Nicht-Geimpfte immer höhere Hürden aufzubauen, um so einer Impfpflicht so nahe wie möglich zu kommen, ohne sie auszusprechen; wohlwissend, dass man sonst gerichtlich sehr wahrscheinlich scheitern würde.
Dass es diese "Hürden" geben wird, war von Anfang an klar. Schlicht deshalb, um die Bevölkerung zu schützen. Das hat aber nix mit einer "Impfpflicht" oder was ähnlichem zu tun - sondern nur mit gesellschaftlicher Solidarität. Wenn ein Mensch sich - aus welchen Gründen auch immer - nicht impfen lassen KANN, ist dieser Mensch drauf angewiesen, dass es die anderen um ihn rum sind, die KÖNNEN. Ich will mich nicht impfen lassen, obwohl ich könnte? Okay, dann lass ichs halt. Aber dann hat meine Umwelt Anspruch drauf, dass ich sie auch trotzdem nicht gefährde. Für meine Mitmenschen hab ich nämlich absolut null Recht, über deren Gefährdung zu bestimmen. Sprich - ich darf halt an bestimmten Dingen nicht mehr teilnehmen. Das ist eine freie, mündige Entscheidung, die jeder Mensch treffen darf.

Für viele Menschen scheint es allerdings eine völlig neue Erfahrung zu sein, dass Entscheidungen auch Konsequenzen haben.
Benutzeravatar
DickHorner
Beiträge: 958
Registriert: 30. Aug 2018, 10:26

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von DickHorner »

Wäre ja nicht das erste Mal, dass eine Impfpflicht eingeführt wird, höchstinstanzlich bestätigt. Wenn dadurch das eigene antisoziale Verhalten so unbequem wird, dass man anfängt, sich prosozial zu verhalten, dann ist das wohl leider nötig. Wäre natürlich schön, wenn es nicht dazu kommen müsste, aber wir leben halt in Zeiten, in denen sich jeder erst Mal selbst der Nächste ist und es scheint Menschen zu geben, die erst lernen müssen, dass individuelle Dogmatik dem Schutz der Allgemeinheit nachrangig ist.
Antworten