COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

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bluttrinker13
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von bluttrinker13 »

Smutje187 hat geschrieben: 12. Jan 2022, 20:35 Gerade mal spaßeshalber ein random Impfzentrum in Frankfurt gewählt, es gibt in den nächsten 5 Tagen massig Termine zwischen 7 und 19 Uhr, klingt für mich nach "will nicht" und nicht "kann nicht".
Naja, Peter hat ja von Pflegeheimen und deren Bewohnern gesprochen. Und da können die Leute wirklich nicht so einfach mal los und sich beim Impfzentrum anstellen. Da muss eine in-house Impfung organisiert werden, aber wenn ich an unsere Schwierigkeiten denke, überhaupt mal den Hausarzt in das Pflegeheim zu einer Ortsvisite zu bekommen, dann good luck... :think:
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Smutje187
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Smutje187 »

bluttrinker13 hat geschrieben: 12. Jan 2022, 21:20
Smutje187 hat geschrieben: 12. Jan 2022, 20:35 Gerade mal spaßeshalber ein random Impfzentrum in Frankfurt gewählt, es gibt in den nächsten 5 Tagen massig Termine zwischen 7 und 19 Uhr, klingt für mich nach "will nicht" und nicht "kann nicht".
Naja, Peter hat ja von Pflegeheimen und deren Bewohnern gesprochen. Und da können die Leute wirklich nicht so einfach mal los und sich beim Impfzentrum anstellen. Da muss eine in-house Impfung organisiert werden, aber wenn ich an unsere Schwierigkeiten denke, überhaupt mal den Hausarzt in das Pflegeheim zu einer Ortsvisite zu bekommen, dann good luck... :think:
Ja OK, mein booster hier hat etwa 5 min (inkl. 4 min Belehrung) gedauert, also bekommt selbst ein mittelmäßiger Arzt vermutlich 20-30 Patienten pro Stunde geimpft und ein Pflegeheim hat vermutlich auch die Räumlichkeiten dafür. Klingt alles machbar, vielleicht wurde die CDU deswegen abgewählt? :)
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bluttrinker13
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von bluttrinker13 »

Du im ernst, machbar scheint theoretisch vieles, realiter fast gar nichts. Wir haben bspw bis heute keinen Fahrdienst zum KH wegen chemo organisiert bzw bezahlt bekommen, obwohl da ganz legal ein Anrecht über die Krankenkasse besteht und taxiunternehmen da sind.

Aber rein theoretisch, Arzt rein, alle durchimpfen, sollte möglich sein, oder? Seh ich auch so. Und dennoch klappt es nicht. In unserem Pflegeheim musste sich jeder selbst drum kümmern, Fahrt, Begleitperson, Kosten, Zeit, Motivation und Bereitschaft nicht zuletzt...
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Jon Zen
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Jon Zen »

Peter hat geschrieben: 12. Jan 2022, 17:58 Das alles nicht zuletzt dank einer rechtzeitig gestarteten und gut organisierten Booster-Kampagne, durch die 90% der Älteren gut geschützt sind. Dagegen bei uns wie gerade in den Nachrichten gehört: In Pflegeheimen eine Boosterquote von 68%. Es ist einfach ein Trauerspiel, dass wir das nicht einmal bei dieser Hochrisikogruppe vernünftig hinbekommen.
Mein Onkel hatte einen Tag (!), bevor das RKI die 6-Monats Empfehlung zwischen der 2. Impfung und der Boosterung fallen ließ, die drei alleinstehenden Geschwister meiner Großmutter, alle über 80, zur Impfung gefahren - sie wurden einfach nach Hause geschickt mit der Begründung, die 6 Monate seien noch nicht um... :doh:
Ich denke mal, dass sie inzwischen geboostert wurden, aber es ist schon ein gewisser Aufwand, alte Menschen erstens von ihrer möglichen Sterblichkeit zu überzeugen und zweitens zum Boostern zu fahren.
Bei manchen Dingen fasst man sich einfach nur an den Kopf.
Zuletzt geändert von Jon Zen am 13. Jan 2022, 07:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Smutje187
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Smutje187 »

War bei mir aber ähnlich - habe aus Versehen/Ehrlichkeit die Frage nach COVID-Positiv mit „Ja“ beantwortet und danach musste ich per App darlegen, dass die Infektion tatsächlich > 28 Tage her war, sonst wäre ich wieder heimgeschickt worden. Ja, ich bin keine 80, aber die Ärzte gehen da doch kein Risiko ein, am Ende gibt’s Nebenwirkungen, jemand klagt und so weiter… :)
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Peter
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Peter »

Hier gab es gerade in einem Heim einen Ausbruch (noch Delta), von 88 Bewohnern haben sich 52 infiziert, davon sind bereit 13 gestorben. Nur die Hälfte der Bewohner ist geboostert, die Verstorbenen waren allesamt ungeimpft, ein- oder zweimal geimpft.
GoodLord
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von GoodLord »

Gibt's eigentlich gesicherte Erkenntnisse dazu, ob Omikron Delta wirklich verdrängt (weil bei Infektion eine Immunität gegen beide typen ausgebildet wird) oder ob beide parallel weiter zirkulieren können sobald die Kontaktbeschränkungen wieder zuende sind.
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bluttrinker13
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von bluttrinker13 »

Ich habe ja hier oft gegen die teils horrend stümperhafte Berichterstattung der Medien in der Pandemie gewettert, aber einige Journalisten gibt es ja doch, die einem immer mal wieder positiv auffallen und die gute Arbeit machen und welche ich gerne lese, wie bspw den Lars Fischer bei Spektrum.

Insofern wollte ich mal den Haluka Maier-Borst loben der beim RBB "Data Journalist" ist. Super, der Mann, jetzt gerade wieder einen wohltemperierten Artikel mit toller Schreibe und ausgeglichener Trennung zwischen Studien, Fakten, und Ansichten/Meinung geschrieben. Es geht doch! Und das macht er schon die ganze Zeit so. (da können sich viele Nasen bei Zeit, FAZ, Spiegel und Co mit ihrem Geschreibsel mal eine Scheibe abschneiden).

https://www.rbb24.de/panorama/thema/cor ... taene.html

Und dann schaut man, was hat er gelernt/studiert: Wissenschaftsjournalismus. Aha! Surprise! :doh: :dance:
ZiggyStardust
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von ZiggyStardust »

Die Leerdenker drehen auch immer mehr am Rad:
https://twitter.com/_sophiamaier/status ... 6044238852
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Felidae
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Felidae »

ZiggyStardust hat geschrieben: 15. Jan 2022, 20:30 Die Leerdenker drehen auch immer mehr am Rad:
https://twitter.com/_sophiamaier/status ... 6044238852
Das sind doch nur besorgte Bürger, deren Bedenken man ernst nehmen muss.
gdm41

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von gdm41 »

Hab ihr die Sache mit dem Genesenenstatus mitbekommen? Status wurde von 6 auf 3 Monate verkürzt, während Schweiz z.B. auf 12 Monate verlängert. Keine Begründung, nichts.

https://fragdenstaat.de/a/237726

Das ist doch Wasser auf die Mühlen der Schrägdenker.
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Peter
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Peter »

Genesene sind damit nach wie vor Zweifach-Geimpften gleichgestellt, für die z.B. bzgl. der Quarantäne der Impfschutz auch nur noch für drei Monate angerechnet wird. Was nachvollziehbare Änderungen sind, da diese Gruppen ihren Schutz gegenüber einer Infektion mit Omikron bei den bisher geltenden sechs Monaten bereits komplett verloren haben.

Aus dem selben Grund geändert: Eine einzelne Dosis von Johnson&Johnson gilt laut RKI nicht mehr als vollständige Impfung. Um als geboostert zu gelten, braucht man jetzt noch zwei weitere Impfungen.
ZiggyStardust
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von ZiggyStardust »

Peter hat geschrieben: 18. Jan 2022, 18:10 Aus dem selben Grund geändert: Eine einzelne Dosis von Johnson&Johnson gilt laut RKI nicht mehr als vollständige Impfung. Um als geboostert zu gelten, braucht man jetzt noch zwei weitere Impfungen.
Sicher, dass man nach der ersten Dosis nicht mehr als vollständig geimpft gilt? Dass man für den Booster nun zwei mRNA-Impfungen braucht, hab ich auch mitbekommen. Geht leider nur im Abstand von drei Monaten. Einfach beide gleichzeitig (Biontech, Moderna) wäre bestimmt praktischer. ;)
Rigolax
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rigolax »

Vielleicht sollte man ja die Terminologie von "vollständig" geimpft endlich aufgeben. Was für eine "Vollständigkeit" soll das noch sein, das ist doch eher Sprachfiktion. Es ist dann doch vielmehr eine Grundimmunisierung.

Wobei "Grundimmunisierung" suggeriert vielleicht zu viel, klingt ja sehr absolut in Bezug auf Immunisierung (vor milden Verläufen) und "Grund" schränkt das vielleicht nicht hinreichend ein. Also eher Grundschutz (vor schweren Verläufen). Klingt auch gleich weniger wissenschaftlich, so muss öffentliche Kommunikation ja am Ende doch ablaufen.
Santiago Garcia
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Santiago Garcia »

Wie begründet die Schweiz das eigentlich? Und welche weiteren Staaten machen das wie die Schweiz?
gdm41

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von gdm41 »

Santiago Garcia hat geschrieben: 18. Jan 2022, 19:08 Wie begründet die Schweiz das eigentlich? Und welche weiteren Staaten machen das wie die Schweiz?
Du kannst alle 90 Tagen einen Antikörpertest in der Schweiz machen und wenn du eine bestimmte Anzahl hast, gilst du weiterhin als genesen.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von lipt00n »

Ajo die Schweiz....Sack Reis, anyone?

Ansonsten ist die verkürzung von 6 auf 3 Monate nur folgerichtig aus den o.g. Gründen.
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Peter
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Peter »

ZiggyStardust hat geschrieben: 18. Jan 2022, 18:18 Sicher, dass man nach der ersten Dosis nicht mehr als vollständig geimpft gilt? Dass man für den Booster nun zwei mRNA-Impfungen braucht, hab ich auch mitbekommen. Geht leider nur im Abstand von drei Monaten. Einfach beide gleichzeitig (Biontech, Moderna) wäre bestimmt praktischer. ;)
Das ist wieder Ländersache, aber ja, vielerorts ist das jetzt so, zb:
Darin heißt es, dass nach den neuen Maßgaben Personen, die bis dato lediglich einmal mit dem Impfstoff Janssen von Johnson&Johnson geimpft wurden, im Sinne der Schutzmaßnahmen-Ausnahmenverordnung des Bundes und damit auch der Corona-Verordnung des Landes Niedersachsen ab sofort nicht mehr als vollständig geimpft gelten. Den Betroffenen wird daher empfohlen, sich zur Vervollständigung ihrer Grundimmunisierung vier Wochen nach der Impfung mit Janssen dringend eine zweite Impfung mit einem mRNA-Impfstoff verabreichen zu lassen.
gdm41

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von gdm41 »

@lipt00n

Wie gesagt, ich halte eine Verkürzung (ohne Begründung seitens des RKI) für falsch. Mir erschließt sich auch jetzt nicht wirklich der Verweis auf 2x geimpfte. Entweder ich bin als Genesener über eine Zeitraum von x Monaten geschützt (bzw. habe genug Antikörper) oder nicht. Das erst mal nix mit dem Status der Zweigeimpften zu tun.

Da kann doch nicht das RKI oder Lauterbach mal eben so den Zeitraum um die Hälfte verkürzen und keine Studien oder Quellen für die Begründung nennen.
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Peter
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Peter »

Bereits am 13.12. wurde das in einer Studie aus Südafrika, die weiter oben zitiert wurde, festgestellt:
Of particular concern, neutralizing antibody titers against Omicron were low, even below the limit of detection in a significant fraction of convalescent individuals, Ad26 vaccine recipients or 2 dose mRNA vaccine recipients, particularly following the waning that ensues following infection or vaccination.
Und das wurde von weiteren Studien bestätigt. Nach ein paar Monaten ist da bei den meisten Leuten einfach nichts mehr. Die Verkürzung ist dementsprechend absolut plausibel. Nur frisch Zweifachgeimpfte oder Genesene sowie Geboosterte (ob vorher Zweifachimpfung oder Infektion ist dabei egal) haben einen gewissen Schutz vor einer Infektion. Und auch bei letzteren lässt der mit der Zeit deutlich nach, aber immerhin liegt er auch nach drei Monaten noch bei 50%.
Du kannst alle 90 Tagen einen Antikörpertest in der Schweiz machen und wenn du eine bestimmte Anzahl hast, gilst du weiterhin als genesen.
Was aber für >90% der Leute auch bedeuten wird, dass sie nach drei Monaten ihren Genesenen-Status verlieren.
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