COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Wenn es nicht um Spiele und / oder den Podcast geht, dann stehen die Chancen gut, dass dein Thema hier richtig ist.
WARNUNG: Gerade bei Politik & Co. geht's gerne hoch her. Auch hier gelten die Benimmregeln. Behandelt andere Foren-User immer mit Respekt, selbst wenn ihr deren Meinung nicht respektieren könnt!
Forumsregeln
Datenschutzerklärung: https://www.gamespodcast.de/datenschutzerklaerung/
Impressum: https://www.gamespodcast.de/impressum/

Forenregeln und zukünftige Weltverfassung
ART 1: Behandle andere Nutzer mit Respekt.
ART 2: Do NOT piss off the Podcasters

Lies bitte weitere Hinweise hier: viewtopic.php?f=4&t=2789
Dr_Hasenbein
Beiträge: 1031
Registriert: 13. Dez 2016, 00:01

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Dr_Hasenbein »

Was ich, mal so am Rande bemerkt, gar nicht so schlimm finde. Manchmal sogar beneidenswert.
Benutzeravatar
schneeland
Beiträge: 1247
Registriert: 22. Apr 2018, 15:41

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von schneeland »

Zum Studium ausziehen hat zumindest mir schon geholfen, den Absprung ins eigenverantwortliche Leben zu schaffen.

Zurück zum Thema: Delta ist, erwartungsgemäß, eher doof.
FAZ: Delta in Großbritannien - Gestorben trotz Impfung
"Hello, my friend! Pay a while, and listen!" (BlizzCon 2018)
"And now our RPG even has NPCs!" (Bethesda, E3 2019)
"..." (E3 2020, entfallen)
Benutzeravatar
Textsortenlinguistik
Beiträge: 620
Registriert: 28. Jan 2016, 15:41

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Textsortenlinguistik »

Und, fliegt uns der Laden in den nächsten Wochen um die Ohren?

Verstehe den Wunsche nach "Freiheit", Urlaub, Ausgelassenheit, sehe aber die allgemeine Sorglosigkeit schon sehr kritisch.
Bild
Benutzeravatar
bluttrinker13
Beiträge: 4844
Registriert: 4. Jun 2016, 22:44

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von bluttrinker13 »

schneeland hat geschrieben: 25. Jun 2021, 19:53 Zurück zum Thema: Delta ist, erwartungsgemäß, eher doof.
FAZ: Delta in Großbritannien - Gestorben trotz Impfung
Wieso?
Ich meine, typisch für dieses Medium sind keine sauberen Baselines oder Zeiträume abgetragen, dafür steht im Vordergrund des Artikels das Geimpfte unter den Toten seien. Ein Hingucker? Es wird aber auch gesagt, sie seien sehr alt oder gesundheitlich angeschlagen gewesen, also hoch vulnerabel.#

Gleichzeitig steht da: bisher 111000 Infektionen für Delta, 117 Tote. Das bedeutet, wenn hier nicht noch viele Tote aus dieser Krankenpopulation später hinzukommen sollten, eine Sterberate von 0,105%. Das ist deutlich niedriger als Sterberaten die wir bspw im Winter hatten. Und würde zu der These passen, dass ein mutierendes, selektiertes Virus zwar ansteckender ist (e.g., durch höhere Viruslast) aber nicht tödlicher.

Wie auch immer, absolut mehrdeutig die Lage immernoch, auch anhand dieses Artikels.

Then again sollte sehr wahrscheinlich sein: wenn im Oktober keine Konzepte stehen, wie wir die Jungen und Kinder schützen können, kriegen wir wahrscheinlich noch mal ne vierte Welle, aufgehalten nur durch die Impfimmunität der Erwachsenen. Aber wie schlimm die wird steht, wie weiter oben geschrieben, noch absolut in den Sternen und verschiedene Modelle sind möglich (bspw. das sich die junge Population durch Genesung immunisiert und die ältere durch Impfungen).

Ich würde daher weiter die Kirche im Dorf lassen, und Maske tragen, und weiter das homeoffice bevorzugen, aber niemandem seinen Urlaub verbieten (außer er versteht ein Wembley-Stadion Spiel darunter :D)
Benutzeravatar
Leonard Zelig
Beiträge: 3450
Registriert: 5. Jan 2016, 19:56

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

UK COVID update: New cases reach 5-month high, possibly affected by backlog

- New cases: 22,868
- Average: 16,612 (+1,747)
- In hospital: 1,719 (+195)
- In ICU: 297 (+41)
- New deaths: 3

Population vaccinated:
- 1st dose: 66.55% (+0.21)
- 2nd dose: 48.78% (+0.18)
https://twitter.com/BNODesk/status/1409538757171290112
Most of the remaining COVID-19 restrictions in England will be lifted on July 19, health minister says, adding: "we see no reason to go beyond" that date
https://twitter.com/BNODesk/status/1409548161274810375

Zwei Tweets vom selben Tag. :roll:
bluttrinker13 hat geschrieben: 28. Jun 2021, 22:20 Und würde zu der These passen, dass ein mutierendes, selektiertes Virus zwar ansteckender ist (e.g., durch höhere Viruslast) aber nicht tödlicher.
Das erklärt aber nicht, warum in Kenia, Chile und Indien so viele junge Menschen an Covid 19 gestorben sind. Die niedrigen Todeszahlen in Großbritannien dürften damit zusammenhängen, dass dort viele mindestens einmal geimpft sind und es bei den Jüngeren oft deutlich länger dauert bis sie versterben, wenn sie vernünftig behandelt werden im Krankenhaus. Delta soll ja auch für Kinder und Jugendliche gefährlicher sein als die bisherigen Varianten.

Zum Glück haben wir in Deutschland gerade Sommerferien, aber spätestens ab September dürften die Inzidenzzahlen auch hier wieder deutlich steigen. Die Frage ist dann, ob wieder ein Lockdown nötig sein wird oder man es drauf ankommen lässt. Dass Ende September Bundestagswahlen sind wird wahrscheinlich auch nicht gerade hilfreich sein.
Zuletzt geändert von Leonard Zelig am 29. Jun 2021, 00:15, insgesamt 1-mal geändert.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

www.gamersglobal.de
Benutzeravatar
bluttrinker13
Beiträge: 4844
Registriert: 4. Jun 2016, 22:44

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von bluttrinker13 »

Leonard Zelig hat geschrieben: 28. Jun 2021, 23:51
bluttrinker13 hat geschrieben: 28. Jun 2021, 22:20 Und würde zu der These passen, dass ein mutierendes, selektiertes Virus zwar ansteckender ist (e.g., durch höhere Viruslast) aber nicht tödlicher.
Das erklärt aber nicht, warum in Kenia, Chile und Indien so viele junge Menschen an Covid 19 gestorben sind. Die niedrigen Todeszahlen in Großbritannien dürften damit zusammenhängen, dass dort viele mindestens einmal geimpft sind und es bei den Jüngeren oft deutlich länger dauert bis sie versterben, wenn sie vernünftig behandelt werden im Krankenhaus.
Widersprechen tut es der These (die ich jetzt auch nicht für wahr und bewiesen halte) aber genauso wenig. Kenia und Indien sind zwei Beispiele für Länder mit grundlegenden Problemen in der Gesundheitsversorgung. In Indien bspw. gab es Riesenprobleme mit Sauerstoffversorgung und -beschaffung, was zu vermeidbaren Toden geführt hat. Nicht zu vergleichen mit der Situation in der EU dann.

Über Chile weiß ich kaum was, muss ich mal nachschauen. Hast du da Quellen für mich?

Was man auch beachten muss ist das einige Länder echt fragwürdigen Impfstoff verimpfen. Ich meine gehört zu haben dass Chile dazugehören könnte, weiß es aber nicht genau.

Grundlegend geht es mir darum, die Zahlen, wie im verlinkten FAZ Artikel, immer auch gründlicher anzuschauen und in Beziehung zu setzen. ;)
Benutzeravatar
Leonard Zelig
Beiträge: 3450
Registriert: 5. Jan 2016, 19:56

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

bluttrinker13 hat geschrieben: 29. Jun 2021, 00:09 Über Chile weiß ich kaum was, muss ich mal nachschauen. Hast du da Quellen für mich?
Nur folgendes Interview:
https://www.spiegel.de/ausland/chile-co ... 4809be382a

Wobei in Chile wahrscheinlich P1 dominant ist und nicht Delta oder Delta Plus. P1 spielt ja in Europa keine Rolle.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

www.gamersglobal.de
Benutzeravatar
Andre Peschke
Beiträge: 9736
Registriert: 9. Jan 2016, 16:16
Kontaktdaten:

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

bluttrinker13 hat geschrieben: 28. Jun 2021, 22:20 Gleichzeitig steht da: bisher 111000 Infektionen für Delta, 117 Tote. Das bedeutet, wenn hier nicht noch viele Tote aus dieser Krankenpopulation später hinzukommen sollten, eine Sterberate von 0,105%. Das ist deutlich niedriger als Sterberaten die wir bspw im Winter hatten.
Bin voll bei dir, dass man den Alarmismus kritisch rezipieren muss. Aber an der Stelle wissen wir doch inzwischen auch: Sterberate schleppt 4 Wochen nach - inzwischen sogar mehr, weil wir in der intensivmedizinischen Betreuung besser geworden sind und eine jüngere Population auf den Stationen landet. Ergo ist diese Rechnung so doch nicht machbar, oder? Da müsste man mindestens die Infektionsrate von vor 4 Wochen mit Sterberate heute vergleichen, um das zumilchmädchenrechnen, würde ich denken?

Andre
Benutzeravatar
bluttrinker13
Beiträge: 4844
Registriert: 4. Jun 2016, 22:44

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von bluttrinker13 »

Andre Peschke hat geschrieben: 29. Jun 2021, 09:22 Bin voll bei dir, dass man den Alarmismus kritisch rezipieren muss. Aber an der Stelle wissen wir doch inzwischen auch: Sterberate schleppt 4 Wochen nach - inzwischen sogar mehr, weil wir in der intensivmedizinischen Betreuung besser geworden sind und eine jüngere Population auf den Stationen landet. Ergo ist diese Rechnung so doch nicht machbar, oder? Da müsste man mindestens die Infektionsrate von vor 4 Wochen mit Sterberate heute vergleichen, um das zumilchmädchenrechnen, würde ich denken?

Andre
Natürlich, deswegen habe ich aber auch dazugeschrieben, dass der Artikel grundsätzlich wieder zu wünschen übrig lässt, was baselines und Zeiträume angeht. Und eingewandt das es möglich wäre dass noch Tode in genau dieser 111k Population dazukommen könnten. Und dann hab ich mir zwei Zahlen genommen, die offen drinstehen und die mal in Beziehung gesetzt, um zu zeigen, dass da auch ne andere Message drinstehen kann als "Geimpfte an Delta gestorben". ;)

Was auch nicht völlig abwegig ist, steht im Artikel noch, dass die 111000 sich auf alle erfassten Fälle bisher bezieht und Delta dort schon länger die dominierende Variante ist. Wir reden hier also nicht über einen Zeitraum von nur 4 Wochen. Völlig unklar ist dagegen, über welchen Zeitraum genau wir reden. Not my bad, sondern der des Artikels. Meine Kritik all along, solche Artikel, auch noch mit dem klar gesetzten frame, sind Müll, mE.

Edit 2: Noch eine Kontextzahl im Artikel die so nebenbei und ebenfalls ungenau erwähnt wird, sind gut 1300 behandelte Fälle im Krankenhaus (wahrscheinlich ne Tages-Momentaufnahme-Zahl wo der Artikel geschrieben wurde). Das ist dann die Population aus denen sich die Toten erst rekrutieren würden, also auch nicht so sonderlich hoch, sind damit eben nicht nur Intensivfälle gemeint. Habe mal geguckt und seit Ende April sind die hospitalisation rates in UK so um das Niveau, oder zwischenzeitlich auch viel niedriger, mit jetziger Tendenz zum Steigen (1465 by 28.6.).

Edit: Aber finde ich gut, dass du da noch mal so explizit drauf hinweist, ich dachte das wäre klar gewesen aber du hast da noch mal schön den Finger draufgelegt.
ZiggyStardust
Beiträge: 791
Registriert: 14. Nov 2018, 12:53

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von ZiggyStardust »

Sachsen scheint schon gesättigt zu sein. Ab Freitag in den Impfzentren Impfen ohne Termin, zunächst mit AZ. Ab Mitte nächster Woche dann auch mit Biontech/Moderna. Dabei sind wir ja aktuell schon das Schlusslicht, was die (Erst-)Impfquote angeht.

Welle 4 wird hier richtig reinhauen.
Rince81
Beiträge: 8668
Registriert: 21. Dez 2015, 04:30

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

ZiggyStardust hat geschrieben: 29. Jun 2021, 15:32 Sachsen scheint schon gesättigt zu sein. Ab Freitag in den Impfzentren Impfen ohne Termin, zunächst mit AZ. Ab Mitte nächster Woche dann auch mit Biontech/Moderna. Dabei sind wir ja aktuell schon das Schlusslicht, was die (Erst-)Impfquote angeht.
Habe schon am WE von jemandem, der in Sachsen in einem Impfzentrum arbeitet gehört, dass es da viele freie Termine gibt...

Wenn in Sachsen, bei der miserablen Impfquote(!), schon die Terminvergabe wegfällt, während man in anderen Bundesländern in den Impfzentren noch nicht einmal mit Prio 3 durch ist, ist krass. Viel Spaß im Herbst...
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
Zoiglbier
Beiträge: 160
Registriert: 9. Dez 2018, 12:52

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Zoiglbier »

Fändet ihr es legitim zu sagen, dass sich Einschränkungen nicht mehr rechtfertigen, wenn alle ein Impfangebot bekommen haben? Also auch wenn sich ein gewisser Prozentsatz immer noch weigert sich impfen zu lassen, wäre es dann gerechtfertigt für den Rest wieder Beschränkungen/Lockdowns einzuführen? Finde für mich da aktuell noch keine Antwort.

Einerseits würde ich sagen, ganz klar ja. Sonst würden wir ja nie rauskommen aus der Sache, und wer nicht will, der muss halt mit den Konsequenzen leben und hat kein Recht für Freiheitseinschränkungen verantwortlich zu sein. Andererseits besteht halt noch das Problem, dass es eine kleine schützenswerte Gruppe gibt, die sich vielleicht aus diversen Gründen nicht impfen lassen kann. Müsste man dann trotzdem weiter mit Lockdowns arbeiten, um diese Gruppe zu schützen, solange eine Herdenimmunität nicht erreicht ist?

Man sieht ja aktuell an den USA, dass es tatsächlich Regionen gibt, wo die Impfbereitschaft bei gerade mal 40% liegt. Wie geht man damit um?
Benutzeravatar
Andre Peschke
Beiträge: 9736
Registriert: 9. Jan 2016, 16:16
Kontaktdaten:

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

Zoiglbier hat geschrieben: 29. Jun 2021, 17:15 Fändet ihr es legitim zu sagen, dass sich Einschränkungen nicht mehr rechtfertigen, wenn alle ein Impfangebot bekommen haben?
Das kommt ja voll auf die Umstände an und auch auf die Einschränkungen. Wenn wir zB immer noch mit einer Überlastung der Intensivstationen rechnen müssen, weil viel zu viele ungeimpft geblieben sind, strahlt das weit über die Impfverweigerer ab.

Eine milde Einschränkung wie die Masken ist dann auch wieder einfacher zu legitimieren, als Lockdown & Co.

Wir haben ja ganz gute Vergleichspunkte, wo wir andere Infektionskrankheiten als "Lebensrisiko" akzeptieren. Ich würde mal vermuten, sobald wir uns in dem Bereich bewegen, was die Gefährdung angeht, sind Einschränkungen schwer zu rechtfertigen.

Andre
Zoiglbier
Beiträge: 160
Registriert: 9. Dez 2018, 12:52

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Zoiglbier »

Andre Peschke hat geschrieben: 29. Jun 2021, 17:23
Wir haben ja ganz gute Vergleichspunkte, wo wir andere Infektionskrankheiten als "Lebensrisiko" akzeptieren. Ich würde mal vermuten, sobald wir uns in dem Bereich bewegen, was die Gefährdung angeht, sind Einschränkungen schwer zu rechtfertigen.
Das kann tatsächlich ein guter Maßstab sein. Letztendlich stellt sich für mich aktuell einfach die Frage: wie optimistisch kann man in den Herbst blicken, wenn man den aktuellen Impffortschritt sieht.

Letztendlich misstraue ich nachdem wie es letzten Herbst/Winter dann gelaufen ist der Ganze Sache etwas. Ich lass mich jedoch gerne überraschen. An volle Konzerthallen im nasskalten Winter glaube ich aber erst wenn ich's sehe :D
Benutzeravatar
Terranigma
Beiträge: 1505
Registriert: 17. Feb 2016, 19:34

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Terranigma »

Floki hat geschrieben: 29. Jun 2021, 21:19Was ich mich einfach fragen in dem Zusammenhang: Alle, die wollen, haben sich impfen lassen.
Das denke ich nicht. Zumindest in NRW gibt's in allerlei Regionen weiterhin einen Engpass an Impfstoffen. Kenne persönlich viele, die sich impfen lassen wollten, bisher aber keinen Termin erhielten. Erhalte meine Erstimpfung ebenfalls erst diesen Freitag, nachdem ich erst letzten Mittwoch einen Termin erhielt. Davor war über'n Monat lang kein Termin mehr zu bekommen. Seit dieser Woche läuft's wohl wieder'n bisschen besser.
Zoiglbier hat geschrieben: 29. Jun 2021, 22:10Das kann tatsächlich ein guter Maßstab sein. Letztendlich stellt sich für mich aktuell einfach die Frage: wie optimistisch kann man in den Herbst blicken, wenn man den aktuellen Impffortschritt sieht.
Ich denke nicht allzu sehr. Die Frage wird sein, ob die Impfung gegen die Delta-Mutante einen hinreichenden Schutz bietet und wie weit die Impfungen überhaupt fortgeschritten sind. Wenn's gut läuft, dann greift die Impfung ausreichend um zwar nicht jedwede Infektion, zumindest aber schwere Verläufe auf ein tragbares Maß zu reduzieren. Größere Sorge habe ich eher im Hinblick auf die Kinder und Jugendlichen, welche - wenn man sich derzeit Großbritannien anschaut - für die Delta-Mutante besonders anfällig zu sein und damit wird insb. die Diskussion bzgl. KiTa und Schulen in eine neue Runde gehen. Auch wird sich die Frage nach der Impfung von Kindern und Jugendlichen stellen.

Derzeit gehe ich stark davon aus, dass man auch im Herbst wieder mit Einschränkungen wird leben müssen. Die Impfungen scheinen derzeit gut voranzugehen, aber dass wir im Herbst eine Impfquote von 80% erreichen - das war als Zielmarke für'n Effekt ausgegeben - bezweifel ich. Umgekehrt bin ich langfristig aber durchaus zuversichtlich: sofern die Impfungen ihre Wirksamkeit beibehalten ist's nur ein Spielen auf Zeit, d.h. es gibt ein Licht am Ende des Tunnels. Dies gab es vor der Einführung der Impfstoffe nicht. Sollte ab Herbst also wiederum gravierendere Einschränkungen notwendig sein wird man dies ggf. mit Durchhalteparolen - "Nur noch wenige Monate, dann sind die Impfungen durch!" - zumindest legitimieren können. Ob man es damit juristisch wird rechtfertigen können, nun ...

Auf meinen Job geschaut: ich hoffe, dass man Lehren aus dem letzten Herbst zog. Sei's auch nur die, dass man sich durch die niedrigen Zahlen im Sommer nicht in Sicherheit wiegen lässt. Dass die Schulen im Herbst und Winter den regulären Betrieb in Präsenz - wie's aktuell überall (?) der Fall ist - beibehalten können, das halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Sitting quietly and doing nothing,
Spring comes, and the grass
grows by itself.
Benutzeravatar
Textsortenlinguistik
Beiträge: 620
Registriert: 28. Jan 2016, 15:41

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Textsortenlinguistik »

Terranigma hat geschrieben: 29. Jun 2021, 22:38 Auf meinen Job geschaut: ich hoffe, dass man Lehren aus dem letzten Herbst zog. Sei's auch nur die, dass man sich durch die niedrigen Zahlen im Sommer nicht in Sicherheit wiegen lässt. Dass die Schulen im Herbst und Winter den regulären Betrieb in Präsenz - wie's aktuell überall (?) der Fall ist - beibehalten können, das halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Schulen sind sichere Orte. Es wird alle 20 Minuten gelüftet und die Kinder halten sich vorbildlich an die Hygienemaßnahmen. Schulen sind sichere Orte. Erneute Schulschließungen wird es nicht geben. Schulen sind keine Pandemietreiber.

:ugly:
Bild
Benutzeravatar
Leonard Zelig
Beiträge: 3450
Registriert: 5. Jan 2016, 19:56

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

Terranigma hat geschrieben: 29. Jun 2021, 22:38 Sollte ab Herbst also wiederum gravierendere Einschränkungen notwendig sein wird man dies ggf. mit Durchhalteparolen - "Nur noch wenige Monate, dann sind die Impfungen durch!" - zumindest legitimieren können. Ob man es damit juristisch wird rechtfertigen können, nun ...
Wer sich bis Herbst nicht impfen lassen hat, wird das auch im Herbst nicht tun. Ich bin da wenig zuversichtlich. In Israel sind beispielsweise 60% erstgeimpft, der Abstand zu Deutschland wird immer kleiner (54%):
https://twitter.com/BNODesk/status/1409613852933705730

Im Januar waren sie schon bei 50%:
Die Impfquote in Israel liegt mittlerweile bei rund 40 Prozent. Jeden Tag kommen mindestens 2,5 Prozent der Bevölkerung hinzu. Mitte nächster Woche wird die 50 Prozent-Marke überschritten.
https://www.tagesschau.de/ausland/asien ... h-101.html
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

www.gamersglobal.de
Benutzeravatar
Terranigma
Beiträge: 1505
Registriert: 17. Feb 2016, 19:34

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Terranigma »

Textsortenlinguistik hat geschrieben: 29. Jun 2021, 22:54Schulen sind sichere Orte. Es wird alle 20 Minuten gelüftet und die Kinder halten sich vorbildlich an die Hygienemaßnahmen. Schulen sind sichere Orte. Erneute Schulschließungen wird es nicht geben. Schulen sind keine Pandemietreiber.

:ugly:
There are ... four lights!
:D
Leonard Zelig hat geschrieben: 30. Jun 2021, 00:04Wer sich bis Herbst nicht impfen lassen hat, wird das auch im Herbst nicht tun. Ich bin da wenig zuversichtlich.
Ich würde da allerdings auch schauen, wie die Zahlen genau zustande kommen. Habe mir eben einmal die aktuelle Impfquote nach Alter angeschaut, z.B. in NRW sieht's bzgl. Personen mit mindestens der Erstimpfung so aus:

> 18 Jahre: 2,5%
18-59 Jahre: 53,7%
60+ Jahre: 85,3%
Gesamt: 56,3%

Die Gesamtzahl wirkt weiterhin relativ klein mit nur etwas mehr als der Hälfte der Bevölkerung. Bei den vulnerablen Gruppen - insb. die Über 60-Jährigen - sieht's allerdings mit über 80% bereits sehr gut aus und auch bei den 18 bis 59-Jährigen läuft die Impfung derzeit an. Man muss da im Hinterkopf behalten, dass die Priorisierung erst vor gut einem Monat aufgehoben wurde und es in den letzten Wochen auch größere Probleme mit den Kapazitäten bzgl. des Impfstoffes gab, d.h. ich gehe davon aus, dass auch diese Prozentsatz noch deutlich steigen wird. Am meisten wird die Gesamtzahl durch die Kinder und Jugendlichen gedrückt, welche bisher ja noch gar nicht geimpft werden können.

So gesagt: wenn wir die Bevölkerung von NRW grob einteilen in Kinder/Jugendliche und Erwachsene, dann liegt die Impfquote bei Kinder/Erwachsene bei 2,5% während sie bei den Erwachsenen bereits bei 69,5% liegt. Dies lässt mich hoffen, dass wir in den kommenden Monaten die 80% erreichen. Die Bereitschaft scheint vorhanden zu sein.
Sitting quietly and doing nothing,
Spring comes, and the grass
grows by itself.
ZiggyStardust
Beiträge: 791
Registriert: 14. Nov 2018, 12:53

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von ZiggyStardust »

Terranigma hat geschrieben: 29. Jun 2021, 22:38 Derzeit gehe ich stark davon aus, dass man auch im Herbst wieder mit Einschränkungen wird leben müssen. Die Impfungen scheinen derzeit gut voranzugehen, aber dass wir im Herbst eine Impfquote von 80% erreichen - das war als Zielmarke für'n Effekt ausgegeben - bezweifel ich. Umgekehrt bin ich langfristig aber durchaus zuversichtlich: sofern die Impfungen ihre Wirksamkeit beibehalten ist's nur ein Spielen auf Zeit, d.h. es gibt ein Licht am Ende des Tunnels. Dies gab es vor der Einführung der Impfstoffe nicht. Sollte ab Herbst also wiederum gravierendere Einschränkungen notwendig sein wird man dies ggf. mit Durchhalteparolen - "Nur noch wenige Monate, dann sind die Impfungen durch!" - zumindest legitimieren können. Ob man es damit juristisch wird rechtfertigen können, nun ...
Ein paar Monate wird die Impfquote sicher noch steigen, aber im Herbst dürfte der Peak erreicht sein. Gravierende Einschränkungen werden Bevölkerungen und Wirtschaft nicht mehr hinnehmen und auch Durchhalteparolen bringen ohne Impfpflicht nichts. Wir können ja in Zukunft nicht jeden Herbst einen Lockdown beschließen. Wichtig wäre es, dass man 2022 die Menschen schneller durchimpft damit vor dem Sommer alle ihre Boosterimpfung erhalten haben.
Rince81
Beiträge: 8668
Registriert: 21. Dez 2015, 04:30

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Terranigma hat geschrieben: 30. Jun 2021, 08:06 So gesagt: wenn wir die Bevölkerung von NRW grob einteilen in Kinder/Jugendliche und Erwachsene, dann liegt die Impfquote bei Kinder/Erwachsene bei 2,5% während sie bei den Erwachsenen bereits bei 69,5% liegt. Dies lässt mich hoffen, dass wir in den kommenden Monaten die 80% erreichen. Die Bereitschaft scheint vorhanden zu sein.
Alles gar kein Problem...
https://www.spiegel.de/wissenschaft/med ... 116a0b6a2d
10.42 Uhr: Armin Laschet, Kanzlerkandidat der Union, ist für ein Ende der Maskenpflicht im neuen Schuljahr, falls die Corona-Inzidenzwerte niedrig bleiben. »Nach den Ferien beobachten wir die Situation der Reiserückkehrer, und wenn wir das in den Griff bekommen, dass die Inzidenzen nicht besonders hoch sind, dann kann man auch die Masken im Unterricht wieder ablegen«, sagte der NRW-Ministerpräsident am Mittwoch im WDR. »Das Hauptziel muss sein: Man darf nicht als Erstes wieder die Schulen schließen.«
Wir handeln auch im Herbst 2021 weiter nach dem Prinzip Hoffnung... :ugly:
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
Antworten