COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

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Rigolax
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rigolax »

Crenshaw hat geschrieben: 29. Jan 2022, 15:21 Ivermectin ist halt primär ein Tierarzneimittel, gibt nur 3 Medikamente für den Menschen damit (zumindest in Deutschland), wahrscheinlich haben die Leute schlicht das Pferdemittel gekauft, weil verfügbar bzw. leicht zu erwerben (Ivermectinpräparate für den Menschen sind bei uns rezeptpflichtig, keine Ahnung wie es woanders aussieht, zumal zumindest in D Wurmbefall beim Menschen eher selten ist)
wobei die Diskussion wahrscheinlich eher müssig ist und die Geschichte eher ein Beispiel ist wie sich Medien auf alles stürzen was Klicks bringt und evtl. Richtigstellungen keiner mehr liest
Ehrlich gesagt weiß ich nicht genau, wie man dies pharmazeutisch abgrenzt und ich habe auch große Zweifel daran, dass "die Medien" (so pauschal war das von mir natürlich ohnehin nicht wirklich lauter) dies in der Regel fachgerecht hinbekommen. Ich ging etwa von dem aus, was (aktuell) in der dt. Wikipedia zum Lemma "Ivermectin" steht:
Ivermectin ist ein Arzneistoff, der gegen Ektoparasiten (Läuse, Milben, Zecken) und Endoparasiten, vor allem Fadenwürmer (Nematoden) eingesetzt wird. [...]

Ivermectin wird vorwiegend in der Tiermedizin zur Behandlung und Vorbeugung gegen durch Ektoparasiten oder Fadenwürmer verursachte Infektionskrankheiten (Parasitose, Helminthiasis) eingesetzt. Vor allem in Afrika, aber auch in anderen Entwicklungsländern, wird Ivermectin in der Humanmedizin gegen Flussblindheit und Elephantiasis eingesetzt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ivermectin

Crenshaw hat geschrieben: 29. Jan 2022, 15:21 das Hauptproblem was ich mit dem Begriff habe, ist schlicht, dass nahezu alle Verschwörungstheorien keine Theorien sind, da in der Regel widerlegt
das einige schlicht Unsinn sind mal außen

solange etwas nicht bewiesen bzw. nicht widerlegt wurde, kann es sich Theorie nenne soviel wie es mag, kein Problem damit, aber ich wüßte uch ANhieb keine VT, die aktuell möglich wäre
Ah, das Fass lassen wir vielleicht besser zu, sprengt den Thread und irritiert womöglich. Mal so gesagt: Ich weiß nicht, wie man etwa die Behauptung falsifiziert, dass Hillary Clinton ein Reptiloid ist oder das Gegenteil (sie ist ein Mensch) verifiziert. Man könnte eine Biopsie vornehmen, doch könnte immer behauptet werden, dass die Reptiloidität Clintons sich so ausdrückt, dass es nicht wissenschaftlich erfassbar ist oder man greift quasi den Messenger an, verwirft die Tests als unhaltbar, weil sie Teil einer vermeintlichen NWO wären. Das sind wilde Behauptungen ohne Evidenz, aber sie sind nicht wirklich in der Regel widerlegt oder widerlegbar? Ebenso der Kram zur vermeintlich gefakten Mondlandung, ggf. auch noch 9/11-Truther, wobei da ja schon empirische Fakten geschaffen werden konnten eigentlich (edit: also 9/11-Truther widerlegt mehr oder weniger). Beispielsweise auch die VT, dass JFK vom CIA ermordet wurde oder diese darin beteiligt, kann man wohl nicht widerlegen. Oder "Epstein didn't kill himself" (persönlich glaube ich, es wurde eher (bewusst) weggeschaut, ihm also dieser Quasi-Seppuku ermöglicht, ggf. sogar von manch einem nahegelegt; aber das sprengt den Thread).
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Smutje187
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Smutje187 »

Eigentlich sagt das doch mehr über das US-Amerikanische Gesundheitssystem aus, wenn sich Leute Tipps in fragwürdigen Podcasts holen, anstatt zum Arzt zu gehen
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lipt00n
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von lipt00n »

Ist das nicht in Deutschland genauso? Heilpraktiker und andere Quacksalberei boomt doch...
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bluttrinker13
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von bluttrinker13 »

lipt00n hat geschrieben: 29. Jan 2022, 23:03 Ist das nicht in Deutschland genauso? Heilpraktiker und andere Quacksalberei boomt doch...
Nicht jeder Heilpraktiker ist automatisch ein Quacksalber oder Globuli-Spinner. (Hatten wir hier eigentlich auch schon, die Diskussion)
Genauso wie nicht jeder Arzt hilfreich und kompetent oder überhaupt erreichbar ist.

Zwischen Anspruch und tatsächlicher Leistung klafft auch in Dtl eine Lücke, leider. Aber das meine ich wieder ganz allgemein und nicht nur auf Covid-19 bezogen.
Carlos
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Carlos »

Ich finde es witzig wie die Medien sich hier jetzt auf Joe Rogan stürzen um erst mal zu erklären wer der Typ ist. UFC-Fans kennen ihn ja zu gut und wissen dass, obwohl er unterhaltsame Podcasts bieten kann, eigentlich eine lebende Meme ist. Der Typ gibt halt das übliche Bro-Science von sich und denkt halt mit ein bisschen Elk Meat, einer Spur DMA und nem Besuch beim Schamanen kann man jede Krankheit heilen :lol:

Ich glaube ehrlich gesagt nicht dass dies selbst in den USA als "Information" angesehen wird, sondern eben als klassische Talkshow-Unterhaltung. Das muss man nicht gut finden, aber eben auch nicht canceln.

Bedenklicher und für uns viel relevanter finde ich dagegen manche Berichterstattung der Öffentlich-rechtlichen wie Tagesschau die ernsthaft die Tage zwei Leitartikel brachten, einem in dem Lauterbach und das RKI davon sprachen dass "die Lage unter Kontrolle ist" und im nächsten wird dann über die täglich steigende Inzididenz geschrieben "Besonders in den Stadtstaaten ist die Lage dramatisch". :roll: Da wünsche ich mir viel eher noch mal eine redaktionelle Kontrolle ob die Wortwahl nicht wohl ein bisschen zu reißerisch genutzt wird. Ich kenne selbst Ältere Leute die leider eben nicht regelmäßig Corona Podcasts hören (die recht pragmatisch und nüchtern die Situation erklären), und die dann durch solche Artikel wirklich in Panik geraten, was in der aktuellen Lage wirklich nicht nötig ist.
Santiago Garcia
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Santiago Garcia »

Auf sichere und effektive Mittel zu verzichten, weil man meint, man hätte mit Ivermectin ein Wundermittel gegen COVID zur Verfügung, ist lebensgefährlich.

Eine Überdosis Ivermectin zu sich zu nehmen ist lebensgefährlich. Dass Menschen Ivermectin für Pferde kaufen, weil es einfacher erhältlich ist und damit eine vielfache Überdosis zu sich nehmen, das sind keine theoretischen Szenarien und auch keine Einzelfälle.

Bonus Kollateralschaden: Wer Ivermectin tatsächlich braucht, bekommt es nicht, weil es ausverkauft ist. Ganz ähnliche Situation mit Hydroxychloroquin.
Rigolax
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rigolax »

Interessanter Artikel bei The Daily Beast (https://en.wikipedia.org/wiki/The_Daily_Beast) über Neil Youngs Aktivismus imho: Neil Young’s Long Record of Spreading Scientific Misinformation
This is the same Neil Young who in 2015 released an entire album, The Monsanto Years, that’s wall-to-wall songs from an anti-biotechnology point of view.

Young’s anti-GMO rhetoric helped fuel a narrative that made it easy to spread fear and distrust about COVID vaccines, most of which used novel biotechnology methods and some of which use genetic engineering.

A collective amnesia has set in amongst progressives regarding the left’s past pandering to the anti-biotechnology movement. Reactionary luddism—especially around biotechnology—was both politically correct and convenient for progressive celebrity activists. But that was in the “before times.”

[...]

Neil Young’s got a legitimate case in criticizing Spotify for amplifying Joe Rogan’s biotech misinformation. But first, he should atone for his own role in seeding COVID vaccine skepticism.
Die (damals) sozial erwünschte Technologie- respektive Fortschrittsskepsis bei (sogenannt) progressiven politischen Strömungen mit Backing bei politischen Entscheidern könnte uns klimatechnisch ja auch noch übel treffen, *hust* Atomkraft *hust*.

Santiago Garcia hat geschrieben: 30. Jan 2022, 00:51 Auf sichere und effektive Mittel zu verzichten, weil man meint, man hätte mit Ivermectin ein Wundermittel gegen COVID zur Verfügung, ist lebensgefährlich.
Nein, es ist potentiell lebensgefährlich. Und potentiell ist hier doch recht potentiell. Das ist ein entscheidender Unterschied.
Santiago Garcia hat geschrieben: 30. Jan 2022, 00:51 Eine Überdosis Ivermectin zu sich zu nehmen ist lebensgefährlich. Dass Menschen Ivermectin für Pferde kaufen, weil es einfacher erhältlich ist und damit eine vielfache Überdosis zu sich nehmen, das sind keine theoretischen Szenarien und auch keine Einzelfälle.
Na ja, nur weil man das Pferde-Ivermectin kauft, überdosiert man doch nicht automatisch? Ohne über Kenntnis der genauen pharmazeutischen Umstände zu verfügen, würde ich kontrastieren, dass man doch auch nur ein Teil der Dosis zu sich nehmen könnte?
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Smutje187
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Smutje187 »

lipt00n hat geschrieben: 29. Jan 2022, 23:03 Ist das nicht in Deutschland genauso? Heilpraktiker und andere Quacksalberei boomt doch...
Bachblütentee oder Zuckerkugeln machen nix kaputt außer den Geldbeutel - die Analogie wäre, wenn sich Leute in Deutschland zum Beispiel reihenweise Blutverdünner oder Schlaftabletten kippen würden, um COVID zu heilen.
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Heliantha
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Heliantha »

Smutje187 hat geschrieben: 30. Jan 2022, 01:46 Bachblütentee oder Zuckerkugeln machen nix kaputt außer den Geldbeutel - die Analogie wäre, wenn sich Leute in Deutschland zum Beispiel reihenweise Blutverdünner oder Schlaftabletten kippen würden, um COVID zu heilen.
Sie schädigen sicher nicht direkt die Gesundheit, können aber natürlich zum Problem werden, wenn man sich auf solche Mittelchen bei Erkrankungen verlässt, die dringend wirksame Formen der Behandlung erfordern.
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Felidae
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Felidae »

Rigolax hat geschrieben: 30. Jan 2022, 01:15 Nein, es ist potentiell lebensgefährlich. Und potentiell ist hier doch recht potentiell. Das ist ein entscheidender Unterschied.
"Lebensgefährlich" ist immer potentiell, das steckt im Wort schon drin. Sonst wärs "tödlich".
Santiago Garcia
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Santiago Garcia »

Und damit das nicht untergeht.

"actual microchips being injected into your arm to see if you have COVID-19"
"[Alex Jones] is right 80% of the time."

https://twitter.com/alexpattyy/status/1 ... 5089275910
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Crenshaw
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Crenshaw »

Rigolax hat geschrieben: 30. Jan 2022, 01:15 Na ja, nur weil man das Pferde-Ivermectin kauft, überdosiert man doch nicht automatisch? Ohne über Kenntnis der genauen pharmazeutischen Umstände zu verfügen, würde ich kontrastieren, dass man doch auch nur ein Teil der Dosis zu sich nehmen könnte?
prinzipiell würde ich sagen, man könnte "richtig" dosieren, also so weit ok, aber die üblichen Pferdemittel kommen (zumindest als Paste) in Spritzen für bis zu 700kg Gewicht und ich denke, die meisten schauen da nicht so genau hin, wie sie dosieren müssten, Überdosierung ist auf jeden Fall sehr leicht, weis jetzt allerdings nicht wie schnell man da in gefährliche Regionen kommt, zumal man nicht vergessen darf, die sind nicht für den menschlichen Organismus ausgelegt, gut möglich das es mit den ganzen anderen Inhaltstoffen auch noch Probleme geben kann, von potentiellen Reaktion mit anderen Sachen abgesehen
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Smutje187
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Smutje187 »

Santiago Garcia hat geschrieben: 30. Jan 2022, 09:53 Und damit das nicht untergeht.

"actual microchips being injected into your arm to see if you have COVID-19"
"[Alex Jones] is right 80% of the time."

https://twitter.com/alexpattyy/status/1 ... 5089275910
Haben die beiden den Schuss nicht gehört? Jones hat via Anwalt doch schon vor Jahren zugegeben, dass er für Infowars nur eine Rolle spielt und „performt“.
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lipt00n
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von lipt00n »

Smutje187 hat geschrieben: 30. Jan 2022, 01:46
lipt00n hat geschrieben: 29. Jan 2022, 23:03 Ist das nicht in Deutschland genauso? Heilpraktiker und andere Quacksalberei boomt doch...
Bachblütentee oder Zuckerkugeln machen nix kaputt außer den Geldbeutel - die Analogie wäre, wenn sich Leute in Deutschland zum Beispiel reihenweise Blutverdünner oder Schlaftabletten kippen würden, um COVID zu heilen.
Ich empfinde "Zuckerkugeln zur Krebstherapie" ehrlich gesagt als gute Analogie.
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Rigolax
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rigolax »

Felidae hat geschrieben: 30. Jan 2022, 09:04
Rigolax hat geschrieben: 30. Jan 2022, 01:15 Nein, es ist potentiell lebensgefährlich. Und potentiell ist hier doch recht potentiell. Das ist ein entscheidender Unterschied.
"Lebensgefährlich" ist immer potentiell, das steckt im Wort schon drin. Sonst wärs "tödlich".
Grundsätzlich nicht falsch, aber würdest du folgendem Satz zustimmen:

Covid ist lebensgefährlich.

Ich vermute nein. Alternativ, falls doch:

Sich gegen Covid impfen, ist lebensgefährlich.

Das ist beides aber demnach korrekt, da beides potentiell lebensgefährlich ist.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rigolax »

Santiago Garcia hat geschrieben: 30. Jan 2022, 09:53 Und damit das nicht untergeht.

"actual microchips being injected into your arm to see if you have COVID-19"
"[Alex Jones] is right 80% of the time."

https://twitter.com/alexpattyy/status/1 ... 5089275910
Das klingt wie ein billiger cop out von mir, aber ich glaube, dass da Kontext fehlt. Aber gut, ggf. hat Rogan zeitweise geglaubt, dass in den Impfungen Mikrochips stecken, was weiß ich. :ugly: Vielleicht zu sehr am Gras und/oder anderen Drogen gezogen.
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Felidae
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Felidae »

Rigolax hat geschrieben: 30. Jan 2022, 12:36
Grundsätzlich nicht falsch, aber würdest du folgendem Satz zustimmen:

Covid ist lebensgefährlich.

Ich vermute nein. Alternativ, falls doch:

Sich gegen Covid impfen, ist lebensgefährlich.

Das ist beides aber demnach korrekt, da beides potentiell lebensgefährlich ist.
Beide Sätze sind korrekt. Was sie halt beide nicht beinhalten, ist die jeweilige Wahrscheinlichkeit.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rigolax »

Felidae hat geschrieben: 30. Jan 2022, 12:45
Rigolax hat geschrieben: 30. Jan 2022, 12:36
Grundsätzlich nicht falsch, aber würdest du folgendem Satz zustimmen:

Covid ist lebensgefährlich.

Ich vermute nein. Alternativ, falls doch:

Sich gegen Covid impfen, ist lebensgefährlich.

Das ist beides aber demnach korrekt, da beides potentiell lebensgefährlich ist.
Beide Sätze sind korrekt. Was sie halt beide nicht beinhalten, ist die jeweilige Wahrscheinlichkeit.
Okay, gut zu wissen. Demnach würdest du keine Beschwerden äußern, wenn jemand behauptet, "die Covid-Impfung ist lebensgefährlich".
Voigt
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Voigt »

Dazu vielleicht auch nochma passend die Aussage zu Coronaleugnung.
Denn ja es wurde nich die Existenz der Covid Krankheit geleugnet, was aber bei Coronaleugnung in der Wortbedeutunt inkludiert ist, ist Leugnung des Ausmaßes/Auswirkungen der Pandemie, und/oder Leugnung der Impfwirkung.

Daher es geht nicht um Corona als Krankheit an sich, sondern um die Gesamtheit der Corona Situation und deren Teilaspekte.

Ist aber halt immer blöd wenn man so breite unscharfe Begriffe verwendet, weil man dann aufgrund unterschiedlicher Interpretation über Semantiken diskutiert. Passiert halt oft bei knappen Twitternachrichten und Effekthascherischen Newsüberschriften.
Hier halt wieder, wie passt der Begriff "lebensgefährlich"
Rigolax
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rigolax »

Voigt hat geschrieben: 30. Jan 2022, 12:46
Das stimmt schon, wir diskutieren hier über wortwörtliche Bedeutungen (eine Art von Verbalismus) versus Bedeutungen im Sinnzusammenhang.

Die Aussage "die Covid-Impfung ist lebensgefährlich" ist schlicht grotesk und würde kaum Zustimmung finden können in rationalen Diskursen, obwohl sie wortwörtlich korrekt sein mag (in seltenen Fällen ist sie lebensgefährlich). "Covid-Impfungen sind potentiell lebensgefährlich" mag streng genommen redundant sein, ist aber sprachlich weitaus milder und dem würde ich so tendenziell (aber noch nicht ganz) zustimmen. (EDIT: Wobei, das "potentiell" kann hier auch ausdrücken, dass eine Impfung nur für manche lebensgefährlich ist, aber nicht für alle, die eine Impfung potentiell erhalten. Dies wäre dann eine Frage der Grundsätzlichkeit.)

In Bezug auf "Coronaleugner": Das Label halte ich insb. für journalistisch (isnb. beim ÖRR) nicht tragbar, wie du auch sagst in Bezug auf effekthascherischen Überschriften. -- Ich glaube , da werden Parallelen zur Holocaustleugnung bewusst oder unbewusst evoziert. Bei dieser Leugnung wird ggf. auch nicht scharf getrennt zwischen regelrechten Leugnern und Verharmlosern (außer im Rechtskontext, weil Legunung eine erwiesene falsche Tatsachenbehauptung ist, verharmlosen kann noch in Richtung Meinungsäußerung gehen; wobei in sog. gemischten Äußerungen Tatsachenbehauptungen und Werturteile auch schwer trennbar sein können).
Zuletzt geändert von Rigolax am 30. Jan 2022, 13:07, insgesamt 1-mal geändert.
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