COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

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Leonard Zelig
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

Jon Zen hat geschrieben: 23. Nov 2021, 22:15
Leonard Zelig hat geschrieben: 23. Nov 2021, 21:23 aber um sich Heilpraktikerin für Psychotherapie zu nennen reicht der Hauptschulabschluss und eine Prüfung beim Gesundheitsamt.
Ich bin kein Freund davon, dass man sich jetzt - mit Halbwissen- Schuldige in ganzen Berufsgruppen sucht, dafür, dass noch nicht so viele Menschen geimpft worden sind. Die allermeisten Heilpraktiker sind nämlich für eine Impfung.
Im Sinne von "der vergane Koch Atilla Hildmann sei ein Nazi" --> "alle Veganer sind Nazis".
Bei Attila Hildmann besteht kein Zusammenhang zwischen seinem Veganismus und seiner rechten Haltung, aber dass Heilpraktiker oft ein Problem mit der sogenannten "Schulmedizin" haben ist kein Zufall. Und gerade in den Gegenden wo Heilpraktiker sehr beliebt sind (Bayern, Baden-Württemberg) ist die Impfquote niedriger als in NRW und Niedersachsen. Natürlich spielen auch sozio-kulturelle Faktoren eine Rolle, aber in puncto Wohlstand stehen die beiden Bundesländer eigentlich besser da.
bluttrinker13 hat geschrieben: 23. Nov 2021, 22:09 Rant-Modus...?
Deine Abneigung gegen Heilpraktiker und Homöpathie in allen Ehren, aber besonders "wissenschaftlich" erscheint mir diese Aneinanderreihung von unterschiedlichsten Punkten / Aussagen nun auch nicht. Psychologische Psychotherapeuten haben länger studiert und sind approbiert, ja, aber deshalb dürfen die dann ja auch an die dicken Krankenkassentöpfe, die anderen nicht.
Leider erfreut sich Homöopathie auch bei vielen Ärzten hoher Beliebtheit. Möglicherweise bin ich ein bisschen voreingenommen, da meine Mittelohrentzündung als Kind damals mit Globuli "behandelt" wurde, aber bisher ist mir keine wissenschaftliche Studie bekannt, die einen positiven Nutzen von Globuli nachweist. Und an die dicken Krankenkassentöpfe kommt man auch als Psychotherapeut oft nicht, weil es nur eine begrenzte Anzahl an Kassensitzen gibt.
MrSnibbles hat geschrieben: 26. Nov 2021, 14:34 Aus dem Tagesschau live Ticker:
Eine Verschärfung der Corona-Regeln hat in Frankreich zu einem gewaltigen Ansturm für Auffrischungsimpfungen geführt. Mehr als 1,2 Millionen Menschen vereinbarten alleine am Donnerstag einen Termin über die Webseite Doctolib, wie der in Frankreich viel genutzte Plattformbetreiber mitteilte. Zu der Booster-Impfung sind in Frankreich alle Einwohner ab 18 Jahren aufgerufen, sobald ihre bisher letzte Impfung fünf Monate zurückliegt.
In Frankreich gilt man ab sieben Monaten nach der Zweitimpfung wieder als ungeimpft. Ein guter Schritt finde ich. Vollständig geimpft sollte drei Dosen bedeuten.

Druck scheint also hier schon zu helfen :-)
Das Impfzentrum hier im Kreis und die Ärzte bestehen alle auf den sechs Monaten, muss also mit dem Booster noch bis Februar warten. Hoffentlich geht man hierzulande auch noch auf fünf Monate runter, dann kann ich mich Anfang Januar boostern lassen.
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bluttrinker13
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von bluttrinker13 »

@Leonard Zelig, bitte genauer lesen was ich geschrieben habe. Ich habe gesagt dass ich Globuli etc ebenfalls ablehne, meine Kritik bezog sich auf dein fragwürdiges Bashing der Heilpraktiker Berufsgruppe. Gründe dafür sind dieselben die Jon Zen schon treffend beschrieben hatte. Pauschales Abreagieren hilft niemandem.
Und btw, kann man an der Schulmedizin auch genauso Kritik üben, in vielerlei Hinsicht. Vor allem aus Patientensicht.
Santiago Garcia
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Santiago Garcia »

Leopoldina hat geschrieben: Coronavirus-Pandemie:
Klare und konsequente Maßnahmen – sofort!


In diesen Tagen steht Deutschland vor einer erneuten, verschärften Eskalation der Covid-19-Krise. Es
ist zu befürchten, dass Teile der Politik und Öffentlichkeit die Dramatik der Situation nicht in ihrem
vollen Ausmaß erfassen.


[...]

Das Hauptproblem in Deutschland besteht in der viel zu hohen Zahl noch ungeimpfter Menschen. Dies
zeigen Vergleiche mit anderen Ländern, die bisher die Ansteckungsraten durch konsequentes Impfen
haben flacher halten können, sowie die entsprechende Modellierung des Robert Koch-Instituts vom
Juli 20211. Ungeimpfte sind in einen Großteil der Neuinfektionen (ca. 8-9 von 10 Ansteckungen) involviert. Hinzu kommt – wie neuere Erkenntnisse immer deutlicher belegen –, dass auch bei Geimpften der Impfschutz vor Infektion bereits nach wenigen Monaten abnimmt. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit einer Infektion, einer Erkrankung sowie eines schweren Krankheitsverlaufs, der einen Krankenhausaufenthalt notwendig macht. Zu ihrer Verhinderung ist eine Auffrischungsimpfung, der sogenannte Booster, unbedingt erforderlich.

[...]

Empfohlene Maßnahmen

(1) Massive Verstärkung der Impfkampagne und Einführung einer stufenweisen Impfpflicht

Um die hohen Coronavirus-Infektionszahlen in der Bevölkerung deutlich zu verringern, sind ungeimpfte Personen so schnell wie möglich zu impfen. Dazu müssen Ungeimpfte motiviert oder in die Pflicht genommen werden. Zudem ist es erforderlich, dass „vollständig Geimpfte“ möglichst nach 5-6 Monaten eine Auffrischungsimpfung erhalten, damit sie weiterhin als „vollständig geimpft“ gelten können.

Zu empfehlen sind:

[...]

 die rasche Einführung einer berufsbezogenen Impfpflicht für Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte
und medizinische Fachberufe sowie weiterer Multiplikatorengruppen;
 die Vorbereitung zur Einführung einer allgemeinen Impfpflicht unter Berücksichtigung der dafür erforderlichen rechtlichen und sozialen Rahmenbedingungen.

(2) Deutliche Kontaktreduktionen

[...]

Option 1: Sofortige umfassende Kontaktbeschränkungen, zumindest in Regionen mit hoher Inzidenz

Unmittelbar wirksam ist es aus medizinischer und epidemiologischer Sicht, die Kontakte von Beginn
der kommenden Woche an für wenige Wochen deutlich zu reduzieren. Aufgrund der nachlassenden
Immunität müssten diese Maßnahmen vorübergehend auch für Geimpfte und Genesene gelten, die in
dieser Zeit eine Auffrischungsimpfung erhalten müssen.


[...]

Option 2: Strikte, kontrollierte und sanktionierte 2G-Regelung

Eine konsequente Durchsetzung der 2G-Regeln kann ebenfalls ein wirksames Mittel zur Zurückdrängung des Infektionsgeschehens sein. Dies wird allerdings weniger effektiv als Option 1 sein, weshalb mit einem längeren Verlauf der 4. Welle und einer erhöhten Zahl von Todesopfern gerechnet werden muss.

[...]
Aktuelle rechtliche Rahmenbedingungen

Die jüngste Novellierung des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) und das Auslaufen der „epidemischen Lage nationaler Tragweite“ haben erhebliche rechtliche Änderungen für die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung bewirkt. Problematisch ist dabei, dass auch bei extrem hohen Inzidenzwerten und Hospitalisierungsraten bestimmte generelle Maßnahmen nicht mehr ergriffen werden dürfen. [...]

Das schwerwiegendste Defizit des novellierten IfSG besteht darin, dass keine Kriterien (Inzidenzwerte o.ä.) mehr aufgeführt sind, wann die Länder bestimmte Maßnahmen ergreifen dürfen oder müssen. Vor diesem Hintergrund bleibt für eine bundesweite Koordinierung von Maßnahmen nur die Möglichkeit politischer Absprachen im Rahmen der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK).
Das volle Dokument sind grade mal 4 Seiten, kann man zügig durchlesen:

https://www.leopoldina.org/fileadmin/re ... nahmen.pdf
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/ ... -99-160780

Ich bin durchaus im Team Vorsicht aber mit dem Ebola Vergleich dreht er ab...
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Santiago Garcia
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Santiago Garcia »

Ja, das ist Unfug.
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Jochen Gebauer
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Jochen Gebauer »

Aber er hat doch gar nichts verglichen? Er hat gesagt: Meine größte Befürchtung ist eine Variante, die so ansteckend wie Delta und so tödlich wie Ebola ist. Nun weiß ich nicht, wie wahrscheinlich so eine theoretische Variante ist, aber ich würde erstmal davon ausgehen, dass das der Vorsitzende des Weltärztebundes besser beurteilen kann als ich ;)
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

"So gefährlich wie Ebola" ist für mich ein Vergleich und zwar ein misslungener - ob der nun im Konjunktiv ist oder nicht...

Kann jetzt natürlich Zufall sein aber kaum kommt eine Variante aus Afrika kommt der Weltärzte Chef mit Ebola um die Ecke.
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Jochen Gebauer
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Jochen Gebauer »

Rince81 hat geschrieben: 27. Nov 2021, 20:03 "So gefährlich wie Ebola" ist für mich ein Vergleich und zwar ein misslungener - ob der nun im Konjunktiv ist oder nicht...
Ein Vergleich braucht immer zwei Komponenten. Was genau vergleicht er denn deiner Meinung nach womit in dieser Aussage? Und was daran ist misslungen?
Kann jetzt natürlich Zufall sein aber kaum kommt eine Variante aus Afrika kommt der Weltärzte Chef mit Ebola um die Ecke.
Und wenn es kein Zufall wäre, wäre das problematisch ... weil?

Edit: Übrigens wurde die Beta-Variante auch zuerst in Südafrika nachgewiesen. Im Dezember 2020. Da hat sich der Montgomery aber viel Zeit mit dem um die Ecke kommen gelassen ;)
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Er vergleicht die Sterblichkeitsrate einer möglichen zukünftigen Variante mit der von Ebola.
Ebola ist eine Krankheit, die mit hohem gesellschaftlichen Stigma behaftet ist und gleichzeitig "typisch" für Afrika und gleichzeitig absolut nichts mit SARS gemein hat.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von lipt00n »

Ebola ist darüber hinaus aber auch der Inbegriff einer tödlichen Viruserkrankung und im kollektiven Bewusstsein noch sehr präsent.

Ich finde den Vergleich nicht unpassend da verständlich und greifbar. Den Bezug zu Afrika kann man hinein interpretieren, eine Intention würde ich aber nicht zwingend unterstellen.
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Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

In "unserem" kollektiven Bewusstsein ist Ebola überhaupt nicht. Da ist Ebola diese tödliche Krankheit aus Afrika weswegen Afrikaner gefährlich sind. Wir hatten das 2020 schon mit jedem, der irgendwie asiatisch aussah und daher bei Corona gefährlich war. Jetzt gibt es gerade einen, zum Teil hysterisch wirkende Panik wegen der neuen Variante und auf einmal ist Ebola irgendwie Raum.
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Vinter
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Vinter »

Mein Eindruck ist auch, dass Ebola hierzulande eher ein Schauermärchen ist, als tatsächlich eine Krankheit. In Afrika gibt's halt wilde Tiere, Kinder mit dicken Bäuchen, Milizen mit Sturmgewehren und gefährliche Seuchen. Kann man sich ein bisschen gruseln, wenn man die Bilder in der Tagesschau sieht und dann geht's auch schon mit Fussball weiter und es ist wieder vergessen.
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Jochen Gebauer
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Jochen Gebauer »

Rince81 hat geschrieben: 28. Nov 2021, 01:11Er vergleicht die Sterblichkeitsrate einer möglichen zukünftigen Variante mit der von Ebola
Nein, das tut er nicht. Er sagt, dass er sich vor einer möglichen zukünftigen Variante mit der Gefährlichkeit von Ebola fürchtet. Er bedient sich des stilistischen Mittels des Vergleichs, ohne eine zwei konkrete Aspekte de facto zu vergleichen. Wenn ich sage, ich fürchte mich vor Alkohol, weil ich nicht voll wie tausend Russen sein will, dann vergleiche ich mich auch nicht mit tausend Russen.
Ebola ist eine Krankheit, die mit hohem gesellschaftlichen Stigma behaftet ist und gleichzeitig "typisch" für Afrika und gleichzeitig absolut nichts mit SARS gemein hat.
Vor allem ist Ebola bzw. hämorrhagisches Fieber im Allgemeinen eine der, wenn nicht die gefährlichste Infektionskrankheit der Welt. Wäre es nicht möglicherweise und vielleicht und ein ganz klein bisschen denkbar, dass zwischen "der disst arme Afrikaner" und "Zufall" noch ein paar andere Möglichkeiten existieren, aus denen einer der renommiertesten Ärzte der Welt dieses Bild wählt, zum Beispiel der Umstand, dass es quasi keine Infektionskrankheit gibt, vor der Mediziner mehr Angst haben?

Im Übrigen hat Ebola bzw. hämorrhagisches Fieber selbstverständlich einiges mit SARS gemein. Zum Beispiel die einfache und nur schwer zu verhindernde Übertragung, die bei anderen zeitgenössischen Seuchen wie etwa Cholera so nicht gegeben ist.

Ich bin ehrlich baff, wie man dem armen Mann aus dieser völlig unverfänglichen Aussage irgendeinen Strick drehen kann. Zumal er einen Satz davor explizit sagt, dass über die Gefährlichkeit der aktuellen Variante noch nichts bekannt sei und ganz offensichtlich und ausdrücklich einer Furcht Ausdruck verleiht, die er a) längst nicht alleine hat und die b) nach allem, was ich weiß, nicht ins Reich der Fabeln gehört, sondern sehr wohl möglich (wenngleich nicht unbedingt wahrscheinlich) ist.
In "unserem" kollektiven Bewusstsein ist Ebola überhaupt nicht. Da ist Ebola diese tödliche Krankheit aus Afrika weswegen Afrikaner gefährlich sind
In meinem Bewusstsein sind Afrikaner nicht gefährlich (und schon gleich gar nicht wegen Ebola), und ich kenne auch nicht eine einzige Person, die Afrikaner wegen Ebola für gefährlich hielten. Gibt es womöglich welche? Bestimmt. Für alles gibt's Idioten. Aber der Gedanke, es gäbe wegen Ebola eine kollektive Diskriminierung von Afrikanern, erscheint mir schlechterdings hanebüchen absurd.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Jochen Gebauer »

lipt00n hat geschrieben: 28. Nov 2021, 01:18Ich finde den Vergleich nicht unpassend da verständlich und greifbar. Den Bezug zu Afrika kann man hinein interpretieren, eine Intention würde ich aber nicht zwingend unterstellen.
Die US-Seuchenbehörde hat schon bei der Delta-Variante (Ursprung Indien) im Sommer mit dem Ebola-Bild in internen Berichten gearbeitet. Das ist keineswegs neu oder hat irgendeinen kausalen Zusammenhang mit Afrika, sondern ist schon seit Beginn der Pandemie eine unter Medizinern weit verbreitete Furcht, eben weil Ebola für die DER Maßstab einer katastrophalen Infektionskrankheit ist.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 28. Nov 2021, 02:12 Wenn ich sage, ich fürchte mich vor Alkohol, weil ich nicht voll wie tausend Russen sein will, dann vergleiche ich mich auch nicht mit tausend Russen.
Aber das erste was dir zu Alkohol und besoffen als Vergleich einfällt sind Russen, weil Russen trinken viel Alkohol bzw. sind nur besoffen. Diese bewusste oder unbewusste Verbindung ist genau das was ich meine.
Vor allem ist Ebola bzw. hämorrhagisches Fieber im Allgemeinen eine der, wenn nicht die gefährlichste Infektionskrankheit der Welt.
Das ist die gute alte Tuberkulose mit jährlich mehr als einer Million Toten. Ebola kommt auf einen Bruchteil - insgesamt. Soll ich eine Letalitätsrate wie bei Ebola gibt dem Virus überhaupt keinen Vorteil - im Gegenteil, es gibt keine asymptomatischen Fälle mehr und wesentlich weniger Gelegenheit, sich anzustecken.

Edit: mal völlig davon abgesehen, dass Covid wird bereits jetzt eine wesentlich größere weltweiter Bedrohung als Ebola ist.
In meinem Bewusstsein sind Afrikaner nicht gefährlich (und schon gleich gar nicht wegen Ebola), und ich kenne auch nicht eine einzige Person, die Afrikaner wegen Ebola für gefährlich hielten. Gibt es womöglich welche? Bestimmt. Für alles gibt's Idioten. Aber die Behauptung, es gäbe wegen Ebola eine kollektive Diskriminierung von Afrikanern, erscheint mir schlechterdings hanebüchen absurd.
https://taz.de/Ebola-befoerdert-Rassismus/!5031064/

Bei den Varianten sind wir sogar auf die griechischen Buchstaben gewechselt, um solche rassistischen Vorverurteilungen nach der Herkunft der Variante zu vermeiden.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Jochen Gebauer »

Rince81 hat geschrieben: 28. Nov 2021, 02:32Aber das erste was dir zu Alkohol und besoffen als Vergleich einfällt sind Russen
Nein. Als erstes fiel mir die Strandhaubitze ein. Dann Unterkante Oberkiefer. Und dann noch ein paar andere Sachen, bevor ich mich an die Russen erinnerte, weil die sich besser eigneten, um deutlich zu machen, dass der vermeintliche Vergleich keiner ist. Insofern hab ich unbewusst höchstens Strandhaubitzen diskriminiert, für die Russen musste ich mich ganz bewusst anstrengen ;)
Das ist die gute alte Tuberkulose mit jährlich mehr als einer Million Toten. Ebola kommt auf einen Bruchteil - insgesamt
Ich habe nicht von der Krankheit mit den meisten Toten jährlich gesprochen, sondern von der Infektionskrankheit, vor sich Mediziner - zumindest die, von denen ich darüber je was gehört oder gelesen habe - am meisten fürchten. Und das war immer Ebola, Ebola, Ebola.
Soll ich eine Letalitätsrate wie bei Ebola gibt dem Virus überhaupt keinen Vorteil - im Gegenteil, es gibt keine asymptomatischen Fälle mehr und wesentlich weniger Gelegenheit, sich anzustecken
Nimm's mir nicht krumm, aber wenn sich der Weltärztebund-Chef vor etwas fürchtet, dann glaube ich dem einfach eher als jedem noch so netten und schlauen Menschen in einem Forum ;)
Jetzt hast du den Beweis für ein paar Idioten geliefert, aber noch lange keinen für irgendein kollektives Bewusstsein.

Edit: Der Artikel ist übrigens eine Katastrophe.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 28. Nov 2021, 02:24 Die US-Seuchenbehörde hat schon bei der Delta-Variante (Ursprung Indien) im Sommer mit dem Ebola-Bild in internen Berichten gearbeitet. Das ist keineswegs neu oder hat irgendeinen kausalen Zusammenhang mit Afrika, sondern ist schon seit Beginn der Pandemie eine unter Medizinern weit verbreitete Furcht, eben weil Ebola für die DER Maßstab einer katastrophalen Infektionskrankheit ist.
Die CDC hat an deinem internen slide die Ansteckungsrate mit verschiedenen anderen Krankheiten verglichen. Darunter war Ebola aber auch eine normale Erkältung. Das ist wirklich was anderes.
https://www.washingtonpost.com/context/ ... 25f2e/?_=1
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 28. Nov 2021, 02:40 Ich habe nicht von der Krankheit mit den meisten Toten jährlich gesprochen, sondern von der Infektionskrankheit, vor sich Mediziner - zumindest die, von denen ich darüber je was gehört oder gelesen habe - am meisten fürchten. Und das war immer Ebola, Ebola, Ebola.
Warum eigentlich? Die Gesamtzahl der Toten der letzen Ebola Epidemie von Februar 2014 bis Januar 2016, also fast zwei Jahre in mehreren Ländern waren knapp über 11.000 Tote. Durch die hohe Sterblichkeit ließ sich das immer lokal eingrenzen. Da haben wir allein in Deutschland bald 10x soviele Tote durch Covid.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 28. Nov 2021, 02:40
Nimm's mir nicht krumm, aber wenn sich der Weltärztebund-Chef vor etwas fürchtet, dann glaube ich dem einfach eher als jedem noch so netten und schlauen Menschen in einem Forum ;)
Klar, nur wenn mir ein Arzt erklärt, dass sich ein Virus, der bisher stabil eine Letalitätsrate von ca. 1 Prozent hat mal eben auf 60-70 Prozent mutieren könnte, habe ich da trotzdem meine Zweifel, dass dies möglich oder wahrscheinlich ist.
Zuletzt geändert von Rince81 am 28. Nov 2021, 03:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Jochen Gebauer »

Rince81 hat geschrieben: 28. Nov 2021, 02:54Warum eigentlich?
Weil man Tuberkulose effektiv behandeln kann - Ebola nicht. Die hohe Zahl an Tuberkulose-Toten kommt in erster Linie durch die mangelnde medizinische Versorgung in zumeist armen Ländern. Ein Ausbruch in Deutschland wäre zwar nicht wünschenswert (wie bei keiner infektiösen Krankheit), aber auch kein gewaltiges Problem. Ebola wiederum kann nur symptomatisch behandelt werden. Da sterben einfach ca. 50% der Erkrankten. Dass die Todeszahlen von Ebola deutlich niedriger sind, liegt nicht zuletzt daran, dass selbst arme Länder entsprechende Ausbrüche mit allen nur denkbaren Mitteln bekämpfen (und häufig großzügige Hilfen von reichen Staaten bekommen, die das sofort eingedämmt sehen wollen) weil ein größerer Ausbruch eine Katastrophe von beinahe biblischen Ausmaßen wäre. Verbreitet sich durch Blut, Speichel, Urin, Schweiß, kann nicht geheilt werden, gibt keine Impfung, Mortalität von ca. 50% - das ist der Albtraum jedes Mediziners. Tuberkulose wiederum ist Antibiotika rein, fertig (vereinfacht gesagt).
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