COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

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Leonard Zelig
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

Rince81 hat geschrieben: 18. Dez 2021, 02:09 Die Zahlen in den UK sind krass. Jetzt heißt es wirklich hoffen, dass die Optimisten recht behalten und Omicron wirklich weniger schwere Fälle verursacht und vielleicht sogar der Weg in die Endemie ist. Je nachdem wo man schaut, liest man gerade stündlich sich widersprechende Studien und Informationen. Wenn die schwere der Omicron Infektionen denen von Delta entspricht, dann haben wir spätestens im Januar ein gewaltiges Problem...
In UK sind die meisten ungeimpften Menschen unter 30, die sich wahrscheinlich für unverwundbar halten. Viele Briten werden sich in den vergangenen Wellen wohl unbemerkt infiziert haben. Ich würde nicht darauf wetten, dass Deutschland ähnlich gut durch die Omikron-Welle kommen wird wie Südafrika. Hierzulande gibt es noch zu viele Über-60-Jährige, die ungeimpft sind.
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Santiago Garcia
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Santiago Garcia »

Dirk Brockmann hat geschrieben: Wenn synchron, mit massiver Geschwindigkeit und in hoher Zahl krankheitsbedingte Arbeitsausfälle stattfinden, auch wenn in diesen Fällen die Verläufe bestenfalls nicht schwer sind, birgt das die Gefahr von Kaskaden von infrastrukturellen Ausfällen. Das muss auf den Schirm.
https://twitter.com/DirkBrockmann/statu ... 38850?s=20

Den Gedanken hatte ich noch gar nicht.
Voigt
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Voigt »

Genauer dieser Gedanke wurde doch schon bei der allerersten Welle und dem zugehörigen Lockdown geäußert. Lieber ein geregelter Lockdown als wilde Arbeitsunfälle.
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Textsortenlinguistik
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Textsortenlinguistik »

Ich verstehe nicht, warum alle Experten und Institutionen (inkl. RKI) sagen man müsse jetzt die Maßnahmen deutlich verschärfen, die politisch Verantwortlichen aber weiterhin zögern, um dann im exponentiellen Wachstum wieder das surprised Pikachu zu mimen. Das geht mir ehrlich nicht in den Kopf.
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Leonard Zelig
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

Haplo hat geschrieben: 17. Dez 2021, 22:49 Habe ja immer mal ganz gerne in diesen Thread geschaut, aber mittlerweile ist der ja zur reinen "Wir werden alle sterben!"-Echokammer geworden. Naja, wenn es euch Freude macht ...
99% überleben die Infektion, das ändert sich auch durch Omikron nicht. Herr Wieler hat ja in seiner emotionalen Wutrede vor vier Wochen 400 Tote pro Tag für die aktuelle Woche prognostiziert. Sind dann eher so 450-500 Tote pro Tag geworden, aber die Tendenz stimmte. Bei einer deutlich infektiöseren Variante muss man kein Mathematiker sein, um zu erkennen dass dann auch mehr Menschen sterben werden.
Textsortenlinguistik hat geschrieben: 18. Dez 2021, 09:47 Ich verstehe nicht, warum alle Experten und Institutionen (inkl. RKI) sagen man müsse jetzt die Maßnahmen deutlich verschärfen, die politisch Verantwortlichen aber weiterhin zögern, um dann im exponentiellen Wachstum wieder das surprised Pikachu zu mimen. Das geht mir ehrlich nicht in den Kopf.
Vielleicht will man dem Einzelhandel das Weihnachtsgeschäft nicht endgültig ruinieren und beschließt daher erst Maßnahmen ab dem 25. Dezember. Wird auch stark davon abhängen was Nachbarländer wie die Niederlande beschließen und wie sich die Situation in Dänemark und Großbritannien entwickelt.
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Teddybär
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Teddybär »

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ZiggyStardust
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von ZiggyStardust »

In London wurde also heute der Katastrophenfall ausgerufen und in den Niederlanden ein vier Wochen langer Lockdown gestartet. Andere schließen die Schulen. Bei uns dürfen die Schüler noch drei Tage Filme gucken und gemeinsam frühstücken. Laut Großbritannien gibt es insgesamt sieben Todesfälle im Zusammenhang mit Omikron. Davon sechs seit gestern. Insgesamt müssen bereits 85 Personen mit Omikron im Krankenhaus hospitalisiert werden. Dabei hat Omikron erst seit ein paar Tagen die Oberhand in London, der Rest von UK wird binnen Tagen folgen. Da wird leider gar nichts "mild" sein. Lauterbach sieht das ähnlich:
https://twitter.com/Karl_Lauterbach/sta ... 9336940550

Er hat auch was zur Verbreitungsgeschwindigkeit gepostet:
https://twitter.com/Karl_Lauterbach/sta ... 6704755720

Mag sein, dass die Booster wirklich super gegen Omikron schützen, aber aktuell sind nur 29% der Bevölkerung geboostert. Selbst wenn man noch die Kreuzimpfungen aus J&J und mRNA dazurechnet, kommt man auf maximal 33%. Das sind also 66% der Bevölkerung, die in den kommenden Monaten einen schweren Verlauf haben und sterben könnten. Unser Gesundheitssystem ächzt schon bei 5.000 Intensivpatienten, wie soll es mit 50.000 Intensivpatienten umgehen? Selbst wenn man die Bundeswehr als Unterstützung dazu holt, wird das den Infizierten nicht mehr helfen.

Angesichts der Tatsache, dass heute schon wieder zehntausende Menschen in Deutschland gegen eine Impfplicht auf die Straße gegangen sind, scheinen viele den Ernst der Lage immer noch nicht begriffen zu haben. Das gilt im Übrigen auch für Unternehmen, die mithilfe des OVG Lüneburg die ganzen 2G-Regeln kippen wollen. Vielleicht rächt es sich jetzt, dass wir letztes Jahr so glimpflich durch die erste Welle gekommen sind.
Santiago Garcia
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Santiago Garcia »

Einschätzung des wissenschaftlichen Beirats SAGE:

- Es ist "nahezu sicher", dass bereits Hunderttausende Infektionen mit Omikron pro Tag allein in England stattfinden, auch wenn die berichteten Fallzahlen deutlich niedriger sind.

- Auch die offiziellen Hospitalisierungszahlen durch Omikron sind wahrscheinlich nur ein Zehntel der tatsächlichen Zahl.

- Noch ist es zu früh, um eine seriöse Einschätzung über die Krankheitsschwere anzugeben.

- Ein "bedeutsames" Paket an nicht-pharmazeutischen Interventionen wird erforderlich sein.

https://www.gov.uk/government/publicati ... ember-2021
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Feamorn
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Feamorn »

ZiggyStardust hat geschrieben: 18. Dez 2021, 22:37 Selbst wenn man die Bundeswehr als Unterstützung dazu holt, wird das den Infizierten nicht mehr helfen.
Hm, ein Freund meinte die Tage ohnehin schon, dass die Bundeswehr sowieso schon das tut, was sie tun kann (also auch Behandlung in deren KHs etc.), da sei nicht mehr viel zu holen. Es wird ja teilweise so getan, als seien da noch irgendwo Reserven, die brach liegen, scheint aber eher nicht so zu sein.

(Wenn man vom Transport von Leichensäcken absieht, aber das wird ja hoffentlich niemand meinen...)
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Smutje187
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Smutje187 »

Ich wollte Mitte Januar ja eigentlich die Familie besuchen, aber Deutschland macht wohl ernst (zumindest erstmal bis Anfang Januar) :)
https://www.theguardian.com/world/2021/dec/18/germany-tightens-restrictions-on-travel-from-uk-to-curb-omicron-spread hat geschrieben:From midnight on Sunday – or 11pm UK time – carriers such as airlines are banned from transporting British tourists to Germany. Only German citizens and residents, their partners and children, and transit passengers will be allowed to travel to the country from the UK.

Anyone entering Germany from Britain will need a negative PCR test and is required to quarantine for 14 days, regardless of vaccination status.
Edit: Ja gut, lesen müsste man können - ich hab ja noch einen deutschen Pass.
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HerrReineke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von HerrReineke »

Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass diese Reisebeschränkungen irgendwas bringen. In Anbetracht der krassen Verdopplungsrate von Omikron, wenn es nicht ansonsten große Kontakteinschränkungen gibt (egal ob freiwillig oder verordnet), dürfte das kaum mehr als wenige Tage Unterschied ausmachen können.

Aber die Menschen sind auch ein echt unbelehrbarer Haufen. Wenn ein Lockdown ab Übermorgen verkündet wird, weil Kontakte dringendst reduziert werden müssen, heißt das für viele offenbar, dass man erstmal mit tausenden in die Innenstadt shoppen muss:
https://twitter.com/rotterdam/status/14 ... 5835840512
https://twitter.com/rotterdam/status/14 ... 3037709329
Ich mache mir auch keine Illusionen, dass das hier auch nur im Entferntesten anders laufen würde... :|
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bluttrinker13
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von bluttrinker13 »

Warum auch? Das ist ein Scarcity Effekt, der kommt allgemein beim Menschen vor. Mach etwas besonders, selten, oder schwer erreichbar und du erhöhst signifikant die Attraktivität.
Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Leonard Zelig hat geschrieben: 18. Dez 2021, 11:41 Vielleicht will man dem Einzelhandel das Weihnachtsgeschäft nicht endgültig ruinieren und beschließt daher erst Maßnahmen ab dem 25. Dezember. Wird auch stark davon abhängen was Nachbarländer wie die Niederlande beschließen und wie sich die Situation in Dänemark und Großbritannien entwickelt.
Apropos. In den Niederlanden ist seit heute wegen Omikron Lockdown und der Einzelhandel dicht. Im benachbarten NRW dafür verkaufsoffener Sonntag. Genau mein Pandemiehumor... :clap:
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Santiago Garcia
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Santiago Garcia »

Jetzt hat sich auch der neue Expertenrat der Bundesregierung zu Wort gemeldet.
[...] Auch wenn in dieser frühen Phase der
Omikronwelle die Krankheitsschwere nicht abschließend beurteilt werden kann, steigt die
Hospitalisierung in Hotspots wie London bereits deutlich an. Es ist bisher nicht davon
auszugehen, dass im Vergleich zur Delta-Variante Menschen ohne Immunschutz einen
milderen Krankheitsverlauf aufweisen werden. Erste Studienergebnisse zeigen, dass der
Impfschutz gegen die Omikron-Variante rasch nachlässt und auch immune Personen
symptomatisch erkranken. Der Schutz vor schwerer Erkrankung bleibt wahrscheinlich
teilweise erhalten. Mehrere Studien zeigen einen deutlich verbesserten Immunschutz nach
erfolgter Boosterimpfung mit den derzeit verfügbaren mRNA Impfstoffen. In Deutschland ist
jedoch aufgrund der vergleichsweise großen Impflücke, die insbesondere bei Erwachsenen
besteht, mit einer sehr hohen Krankheitslast durch Omikron zu rechnen.

Kurz- und mittelfristige Szenarien des Infektionsgeschehens in Deutschland

Nationale und internationale Modellierungen der Infektionsdynamik und möglicher SpitzenInzidenzen zeigen eine neue Qualität der Pandemie auf. Die in Deutschland angenommene
Verdopplungszeit der Omikron-Inzidenz liegt aktuell im Bereich von etwa 2-4 Tagen. Durch
die derzeitig gültigen Maßnahmen ist diese Verdoppelungszeit im Vergleich zu England zwar
etwas langsamer, aber deutlich schneller als bei allen bisherigen Varianten. Sollte sich die
Ausbreitung der Omikron-Variante in Deutschland so fortsetzen, wäre ein relevanter Teil der
Bevölkerung zeitgleich erkrankt und/oder in Quarantäne. Dadurch wäre das
Gesundheitssystem und die gesamte kritische Infrastruktur unseres Landes extrem belastet.
Weitere Kollateraleffekte sind insbesondere in der berufstätigen Bevölkerung zu erwarten, u.a.
durch die dann notwendige Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Menschen. Eine
massive Ausweitung der Boosterkampagne kann die Dynamik verlangsamen und damit das
Ausmaß mindern, aber nicht verhindern. Laut der mathematischen Modelle kann eine
Überlastung des Gesundheitssystems und die Einschränkung der kritischen Infrastruktur nur
zusammen mit starken Kontaktreduktionen eingedämmt werden.

Gefährdungspotential für die kritische Infrastruktur

Schnell steigende Inzidenzen bergen hohe Risiken für die kritischen Infrastruktur (KRITIS) in
Deutschland. Hierzu gehören unter anderem Krankenhäuser, Polizei, Feuerwehr,
Rettungsdienst, Telekommunikation, Strom- und Wasserversorgung und die entsprechende
Logistik. Deshalb bedarf es einer umfassenden und sofortigen Vorbereitung des Schutzes der
kritischen Infrastruktur unseres Landes. Es müssen in den kommenden Tagen Vorkehrungen
für die ersten Monate des Jahres 2022 getroffen werden, und zwar auf politischer und
organisatorischer Ebene des Bundes, der Länder, der Städte und Gemeinden. Dabei sollten
mögliche Partner wie Bundeswehr, THW oder Hilfsorganisationen frühzeitig eingebunden
werden. Aktivierungswege und Steuerungsmechanismen müssen kurzfristig verfügbar sein
sowie ausreichende Testkapazitäten und Versorgungsketten sichergestellt werden. Die
Krankenhäuser müssen eine hinreichende Vorratshaltung von Material und Medikamenten
herstellen. Eine schnelle politische Handlungfähigkeit muss zu jedem Zeitpunkt auch
während der Feiertage gewährleistet sein.

Belastung des Gesundheitssystems durch Omikron

Aufgrund des gleichzeitigen, extremen Patientenaufkommens ist eine erhebliche Überlastung
der Krankenhäuser zu erwarten - selbst für den wenig wahrscheinlichen Fall einer deutlich
abgeschwächten Krankheitsschwere im Vergleich zur Delta-Variante. Sogar wenn sich alle
Krankenhäuser ausschließlich auf die Versorgung von Notfällen und dringlichen Eingriffen
konzentrieren, wird eine qualitativ angemessene Versorgung aller Erkrankten nicht mehr
möglich sein. Eine strategische Patientenverlegung kann aufgrund der zu erwartenden
flächendeckend hohen Belastung nicht mehr nennenswert zu einer regionalen Entlastung
beitragen.

Zeitnah notwendige Maßnahmen
Aus dem geschilderten Szenario ergibt sich Handlungsbedarf bereits für die kommenden
Tage. Wirksame bundesweit abgestimmte Gegenmaßnahmen zur Kontrolle des
Infektionsgeschehens sind vorzubereiten, insbesondere gut geplante und gut kommunizierte
Kontaktbeschränkungen. Die aktuell geltenden Maßnahmen müssen darüber hinaus noch
stringenter fortgeführt werden. Parallel sollte die Impfkampagne erheblich intensiviert werden.
Die Boosterimpfungen, wie auch die Erst- und Zweitimpfungen, müssen auch über die
kommenden Feiertage mit allen verfügbaren Mitteln fortgesetzt und weiter beschleunigt
werden. Insbesondere für Ältere und andere Personen mit bekanntem Risiko für einen
schweren COVID-19 Verlauf ist höchste Dringlichkeit geboten. Allerdings zeigen alle Modelle,
dass Boosterimpfungen alleine keine ausreichende Eindämmung der Omikronwelle bewirken,
sondern zusätzlich Kontaktbeschränkungen notwendig sind. Neben den notwendigen
politischen Entscheidungen muss die Bevölkerung intensiv zur aktiven Infektionskontrolle
aufgefordert werden. Dazu gehören die Vermeidung größerer Zusammenkünfte, das
konsequente, bevorzugte Tragen von FFP2 Masken, insbesondere in Innenbereichen, sowie
der verstärkte Einsatz von Schnelltests bei Zusammenkünften vor und während der Festtage.

[...]

Der Expertenrat erwartet für die kommenden Wochen und Monate enorme
Herausforderungen, die ein gemeinsames und zeitnahes Handeln aller erfordern. Neben dem
konsequenten Handeln ist stringentes Erklären entscheidend. Die Omikronwelle trifft auf eine
Bevölkerung, die durch eine fast zweijährige Pandemie und deren Bekämpfung erschöpft ist
und in der massive Spannungen täglich offenkundig sind. Eine umfassende
Kommunikationsstrategie mit nachvollziehbaren Erklärungen der neuen Risikosituation und
der daraus folgenden Massnahmen ist essentiell. Die Omikronwelle läßt sich in dieser
hochdynamischen Lage nur durch entschlossenes und nachhaltiges politisches Handeln
bewältigen.
https://www.bundesregierung.de/resource ... download=1
Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Okay...
https://www.spiegel.de/wissenschaft/med ... acf5964da1
11.00 Uhr: Das Land Baden-Württemberg hat auf ein Urteil des Verwaltungsgerichtshofes vom Freitag reagiert und seine Corona-Verordnung für den Hochschulbetrieb angepasst. Künftig gilt anstelle der 2G-Regelung für Präsenzveranstaltungen wieder 3G: Neben geimpften und genesenen Studierenden ist somit auch wieder jeder zugelassen, der zwar nicht geimpft ist, aber ein aktuelles negatives Corona-Testergebnis vorweisen kann.

Das Gericht hatte zuvor aufgrund der Klage eines ungeimpften Pharmaziestudenten die bisher gültige Verordnung vorläufig außer Kraft gesetzt, da es Aufgabe der Hochschulen sei, die Studierbarkeit ihrer Studiengänge sicherzustellen – dazu gehöre auch der Zugang zu Räumlichkeiten und Infrastruktur.
:shifty:
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Smutje187 »

Rince81 hat geschrieben: 20. Dez 2021, 12:38 Okay...
https://www.spiegel.de/wissenschaft/med ... acf5964da1
11.00 Uhr: Das Land Baden-Württemberg hat auf ein Urteil des Verwaltungsgerichtshofes vom Freitag reagiert und seine Corona-Verordnung für den Hochschulbetrieb angepasst. Künftig gilt anstelle der 2G-Regelung für Präsenzveranstaltungen wieder 3G: Neben geimpften und genesenen Studierenden ist somit auch wieder jeder zugelassen, der zwar nicht geimpft ist, aber ein aktuelles negatives Corona-Testergebnis vorweisen kann.

Das Gericht hatte zuvor aufgrund der Klage eines ungeimpften Pharmaziestudenten die bisher gültige Verordnung vorläufig außer Kraft gesetzt, da es Aufgabe der Hochschulen sei, die Studierbarkeit ihrer Studiengänge sicherzustellen – dazu gehöre auch der Zugang zu Räumlichkeiten und Infrastruktur.
:shifty:
Wow! Allerdings wenig verwunderlich, seitdem ich gelernt habe, dass zum Beispiel auch Homöopathie Teil des Lehrstoffes von Pharmazeuten ist :ugly: gestern erst wieder über eine Impfquote von 70% für Deutschland (ähnliche Quote wie hier Schottland) gewundert. Früher dachte ich ja immer, Impfkritiker seien eine verwirrte Minderheit im Dunstkreis von Reformhausläden und anderen alternativen Heilmethoden (habe da familiäre Vorbelastungen), aber fast 1/3 der Bevölkerung ist schon ein anderes Kaliber.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von lipt00n »

Das Gepöbel von so called Impfgegnern, -skeptikern and whatnot wird auch immer heftiger. Bei jeder dritten 2G Schlange in der ich stehe läuft einer vorbei und beschimpft uns Anstehende als "Idioten" und "Vergiftete". Das bin ich so aus Frankfurt nicht gewohnt. Ekelhaft.
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Peter
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Peter »

Die EMA hat nun den Impfstoff von Novavax zugelassen, der zwar oftmals als Totimpfstoff bezeichnet wird, aber in Wirklichkeit keiner ist.
https://twitter.com/Karl_Lauterbach/sta ... 3240240130

Die Zulassungsstudie verkündet zwar hohe Wirkungsgrade von ca. 90%, sie wurde allerdings zu Zeiten durchgeführt, in denen vorwiegend Alpha verbreitet war. In einer weiteren Studie ergab sich gegenüber Beta nur noch eine Wirksamkeit von 50%. Wie es bzgl. Delta aussieht, weiß man nicht. Von Omikron natürlich ganz zu schweigen.
https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2116185
https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2103055

Also bei der aktuellen Datenlage wäre Novavax für mich nicht einmal ansatzweise eine Alternative. Aber hey, wenn es ein paar Schwurbler zum Impfen bekommt, wieso nicht...
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Wudan
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Wudan »

Peter hat geschrieben: 20. Dez 2021, 15:46 Also bei der aktuellen Datenlage wäre Novavax für mich nicht einmal ansatzweise eine Alternative. Aber hey, wenn es ein paar Schwurbler zum Impfen bekommt, wieso nicht...
Wenn das Zeug nicht wirkt, hat auch keiner was davon. im Gegenteil, das wird die "Schwurbler" nur noch mehr in ihrer Haltung bestärken das impfen nix bringt oder gar schädlich ist.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Peter hat geschrieben: 20. Dez 2021, 15:46 Also bei der aktuellen Datenlage wäre Novavax für mich nicht einmal ansatzweise eine Alternative. Aber hey, wenn es ein paar Schwurbler zum Impfen bekommt, wieso nicht...
Ach, der Torpfosten wird ganz schnell verschoben werden sobald der Impfstoff tatsächlich verfügbar ist, da mache ich mir längst keine Illusionen mehr. Dazu müssen wir dann wirklich schauen ob man einen 2G Status für einen Impfstoff vergeben will, der womöglich den mRNA Impfstoffen gerade bei der dann vorherrschenden Variante massiv unterlegen ist.
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