COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

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Teddybär
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Teddybär »

Edelknödel hat geschrieben: 14. Okt 2022, 13:14 Wie sieht das denn aus bzgl. vierte Impfung mit angepasstem Impfstoff. Bin weder 60+ noch sonst irgendwie eine Risikogruppe für die eine Empfehlung vorliegt. Würdet ihr euch trotzdem nochmal impfen lassen?
Ich war gerade, bin 35. Auch keine Risikogruppe.
"Jetzt moderier den Scheiß ab hier." - Jochen Gebauer, The Last Of Us Remake, 2022 recolorized
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Heretic
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Heretic »

Edelknödel hat geschrieben: 14. Okt 2022, 13:14 Wie sieht das denn aus bzgl. vierte Impfung mit angepasstem Impfstoff. Bin weder 60+ noch sonst irgendwie eine Risikogruppe für die eine Empfehlung vorliegt. Würdet ihr euch trotzdem nochmal impfen lassen?
Sobald der angepasste Impfstoff hier aufschlägt, werde ich mir eine Dosis verpassen lassen.
Mauswanderer
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Mauswanderer »

derFuchsi hat geschrieben: 14. Okt 2022, 13:19 Sturm im Wasserglas mag sein, schwappt gerade erst bei mir seit gestern oder so durch die Twitter-Timeline. Das Video geht da jedenfalls gerade rum und ist ne Steilvorlage für Impfskeptiker.
Sorry, aber so einen Querdenkermüll hat man doch in 1 Minute googlen selbst entlarvt.
https://www.bmj.com/content/376/bmj.o298
Das ist übrigens das Journal, das mit seiner investigativen Berichterstattung das vorherige Pfizergate ausgelöst hatte. Hab ich mit "did covid vaccine stop transmission" auf Google gefunden - Treffer 1.

Manchmal frage ich mich, ob die Pandemie jedwede Medienkompetenz zunichte gemacht hat.
Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Edelknödel hat geschrieben: 14. Okt 2022, 13:14 Würdet ihr euch trotzdem nochmal impfen lassen?
Ja. Habe ich bereits.
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Santiago Garcia
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Santiago Garcia »

:scream:

Irgendein Abgeordneter einer holländischen Splitterpartei veröffentlicht ein wild zusammengeschnittenes Video und wittert seine 5 Minutes of Fame damit? Und rennt damit erstmal zu Tucker Fucking Carlson?? Ich hab leider nicht die volle Frage und Antwort finden können, aber die Chance, dass da wirklich etwas Skandalöses enthüllt wurde, schätze ich auf -3%

Nebenfrage: Warum schaut Tucker Carlson 80% der Zeit wie ein gebumstes Eichhörnchen?

Bild
Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Santiago Garcia hat geschrieben: 14. Okt 2022, 15:39 Nebenfrage: Warum schaut Tucker Carlson 80% der Zeit wie ein gebumstes Eichhörnchen?
Wenn man jeden Tag solchen Scheiß wie er labern müsstest, würde jeder von uns so gucken... :ugly:
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Santiago Garcia
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Santiago Garcia »

https://apnews.com/article/fact-check-p ... 0413863226

André hat das schon gut beschrieben. Da wird versucht, mit reißerischen Mitteln einen Skandal aus dem Nichts zu konstruieren.
While Roos and many others framed this as a new revelation, Pfizer never claimed that its clinical trial, upon which the vaccine was authorized for use, evaluated the shot’s effect on transmission. In fact, shortly before the vaccine’s release, the company’s CEO emphasized that this was still being evaluated.
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Guthwulf
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Guthwulf »

Santiago Garcia hat geschrieben: 14. Okt 2022, 15:39Nebenfrage: Warum schaut Tucker Carlson 80% der Zeit wie ein gebumstes Eichhörnchen?
Gegenfrage: Woher weißt du, wie ein gebumstes Eichhörnchen schaut? :lol: :ugly:
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Desotho
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Desotho »

Auch wenn ich da keine Vergleichs-Eichhörnchen kenne: Es beschreibt dein Gesichtsausdruck schon ziemlich perfekt :ugly:
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Blaight
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Blaight »

Andre Peschke hat geschrieben: 14. Okt 2022, 12:56
derFuchsi hat geschrieben: 14. Okt 2022, 12:49 Was ist denn jetzt das mit #PfizerGate? Der Impfstoff wurde garnicht getestet ob er eine Virusverbreitung stoppt? Was heißt das jetzt? Gewisse Kreise drehen jetzt jedenfalls am Rad, man hätte es ja immer gesagt. Impfen um andere zu schützen wäre also schon immer gelogen gewesen.
Mein Wissenstand:

Der Impfstoff wurde getestet auf Verträglichkeit und Effektivität. Also: Hat er Nebenwirkungen und verhindert er eine Ansteckung bzw. lindert er einen symptomatischen Verlauf. Was man nicht getestet hat, ist inwiefern er eine Verbreitung hemmt. Das wurde schlicht abgeleitet daraus, dass er einen symptomatischen Verlauf zuverlässig verhindert (gegen die damals aktuelle Variante). Diese Ableitung war und ist logisch. Es wurde halt nur nicht versucht, hier explizit einen Nachweis zu führen. Das wurde bereits damals auch explizit in den Dokumenten so festgehalten - zumindest habe ich entsprechende Zitate gesehen, die als Entgegnung gegen diese vermeintliche Enthüllung angeführt wurden. Aber "Citation needed".

Andre
1. Polack, F. P. et al. Safety and Efficacy of the BNT162b2 mRNA Covid-19 Vaccine. New England Journal of Medicine 383, 2603–2615 (2020).

Das ist die Vollveröffentlichung der Phase 3 Studie, die die Grundlage der Zulassung darstellt. Das ist weder Geheimwissen, noch sonstwas. Das sind ja nichtmal News. Jeder, der es wissen wollte, kann seit Jahren nachlesen, was untersucht wurde.

Bild

1. Eyre, D. W. et al. Effect of Covid-19 Vaccination on Transmission of Alpha and Delta Variants. New England Journal of Medicine 386, 744–756 (2022).
Das sind Daten zur Übertragbarkeit (zumindest vor Omicron, Immuneescape und so)


-Die Wahrheit kommt wie immer mit den großen Zahlen: 146.243 Kontaktpersonen bei 108.498 Index Patienten wurden untersucht
-Bezüglich Transmission zeigt sich eine klare Überlegenheit des mRNA Impfstoffs (#BNT162b2) vs. AstraZeneca Vektorimpfstoff. Beide reduzieren aber hochsignifikant die Transmission!
-Selbst bei der hochkontagiösen Delta Variante reduziert BNT162b2 das Übertragungsrisiko um fast 70% in den Wochen nach 2. Impfung und bis zu 50% in der späteren Phase im Vergleich zu Ungeimpften
-Die positiven Effekte bezüglich Transmission reduzieren sich über die Zeit aber bleiben für BNT162b2 auch nach 12 Wochen post Impfung signifikant

Weil wir mit den derzeitigen Impfstoffen keine sterile Impfung produzieren können, wird aktiv an Lebendimpfstoffen gearbeitet, die man direkt auf die Schleimhäute appliziert. Die sind aber noch soweit.
1. Topol, E. J. & Iwasaki, A. Operation Nasal Vaccine—Lightning speed to counter COVID-19. Science Immunology 0, eadd9947 (2022).
2. Waltz, E. How nasal-spray vaccines could change the pandemic. Nature 609, 240–242 (2022).



Das hier ist genial illustriert.
https://www.science.org/content/article ... une-system
GoodLord
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von GoodLord »

@Blaight: Vielen Dank, dass du dir hier regelmäßig die Mühe machst und die relevanten Studien postest.
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Blaight
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Blaight »

GoodLord hat geschrieben: 15. Okt 2022, 00:02 @Blaight: Vielen Dank, dass du dir hier regelmäßig die Mühe machst und die relevanten Studien postest.
Gerne. Ich hab jetzt 1 Jahr lang Geschwurbel auf LinkedIn korrigiert, dann kann ich hier auch mal was beitragen.
Voigt
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Voigt »

Arbeitskollege in meiner 5 Mann Abteilung ist an Corona erkrankt, zuerst nur wie Erkältung so Mitte der Woche, gestern ans Bett gebunden und Probleme mit der Atmung, heute geht es aber wieder besser.

Ich bin zum Glpck aber negativ, hatte aber Montag zu Mittwoch auch kaum Kontakt mit ihm.

Nach Inkubationszeit müsste seine Ansteckung irgendwas am WE sein, aber keine Ahnung was.

Aber scheint erstmal gut vorbeizugehen, hoffentlich bloß kein Long Covid bei ihm.
GoodLord
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von GoodLord »

Bei nem Fall im Bekanntenkreis lag die inkubationszeit bei grob zwei Tagen (iirc sogar unter 48 Stunden). Je nach dem wäre Ansteckung am Montag auf dem Weg zur Arbeit auch denkbar.
Mauswanderer
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Mauswanderer »

Blaight hat geschrieben: 15. Okt 2022, 12:30
GoodLord hat geschrieben: 15. Okt 2022, 00:02 @Blaight: Vielen Dank, dass du dir hier regelmäßig die Mühe machst und die relevanten Studien postest.
Gerne. Ich hab jetzt 1 Jahr lang Geschwurbel auf LinkedIn korrigiert, dann kann ich hier auch mal was beitragen.
Wenn das hier ginge, würde ich dafür auf "like" klicken!
Voigt hat geschrieben: 15. Okt 2022, 12:36 Nach Inkubationszeit müsste seine Ansteckung irgendwas am WE sein, aber keine Ahnung was.
GoodLord hat geschrieben: 15. Okt 2022, 13:16 Bei nem Fall im Bekanntenkreis lag die inkubationszeit bei grob zwei Tagen (iirc sogar unter 48 Stunden). Je nach dem wäre Ansteckung am Montag auf dem Weg zur Arbeit auch denkbar.
Bei meiner BA.1-Infektion kann ich genau sagen, wer mich angesteckt hat (bei demjenigen wiederum bleibt aber nur das "wo", weil er sich wohl zusammen mit anderen bei einer mehrtägigen beruflichen Veranstaltung mit immer gleicher Zusammensetzung angesteckt hat), daher kenne ich auch meine Inkubationszeit ziemlich gut. Wir saßen an einem Donnerstag abend beim Essen zusammen (unser einziger Kontakt in der Woche), da hatte er noch null Symptome. Am Samstag mittag hatte er mich dann über seinen positiven Schnelltest informiert (auch da hatten wir beide noch keine Symptome). Am Samstag abend hatte ich ganz leichte Symptome (Schnelltest immer noch negativ). Am Sonntag morgen bin ich dann mit deutlichen Symptomen aufgewacht und da war dann auch der Schnelltest positiv, am Montag morgen hatte ich dann die Bestätigung per PCR.
Wenn ich von meinen ersten Symptomen (leichter Kopfschmerz) ausgehe, war meine Inkubationszeit bei 48 Stunden, ABER: Ohne die Vorwarnung hätte ich die in der Form nicht zwangsläufig Covid-19 zugeordnet und nach dem negativen Schnelltest als "zu wenig getrunken" oder so abgetan.
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Feamorn
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Feamorn »

Ich glaub das wo ist im Grunde beliebig. Ich hatte es Anfang September. Erster Verdacht war die Rollenspielrunde zwei, drei Tage vorher, aber die waren auch in der Folgezeit alle fit, meine Eltern hatte ich die Woche vorher gesehen, ebenfalls gesund (die hatten es im Juli). Mein Physiotherapeut war auch gesund, und da ist drinnen durchgehend Maske Vorschrift. Das waren meine einzigen Kontakte ohne Maske. Ich muss es mir also entweder im Treppenhaus geholt haben (hatte mir da die Maske wieder angewöhnt, habe aber auch nur eine Treppe, also sehr kurze Zeit durch den Raum), oder im Freien in der Fußgängerzone hier, oder eben (trotz Maske) beim Einkaufen. (Oder es war eben doch Schmierinfektion.) Werde ich nie erfahren.


Hab auch leider noch eine ganze Menge, mutmaßlicher, Post-COVID-Symptome (lässt sich Aufgrund diverser anderer, teils chronischer, Erkrankungen schwer auseinander dividieren, ob es nun davon ist, oder Zufall, dass einiges jetzt gehäuft Auftritt in der Zeit danach). Tatsächlich mittlerweile nerviger als die akute Erkrankung selbst (drei Tage ordentlich Fieber, dicker Schnupfen, heftigste Kopfschmerzen (Kopf und Nebenhöhlen sind seitdem noch immer wieder regelmäßig zu)).
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Blaight
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Blaight »

Feamorn hat geschrieben: 15. Okt 2022, 14:28

Hab auch leider noch eine ganze Menge, mutmaßlicher, Post-COVID-Symptome (lässt sich Aufgrund diverser anderer, teils chronischer, Erkrankungen schwer auseinander dividieren, ob es nun davon ist, oder Zufall, dass einiges jetzt gehäuft Auftritt in der Zeit danach). Tatsächlich mittlerweile nerviger als die akute Erkrankung selbst (drei Tage ordentlich Fieber, dicker Schnupfen, heftigste Kopfschmerzen (Kopf und Nebenhöhlen sind seitdem noch immer wieder regelmäßig zu)).
Bei mir ist es messbar einfach der Schlaf. Seit ich im Februar COVID hatte brauche ich 20-30% mehr Schlaf, und das geht direkt von meiner Freizeit ab. Unfassbar nervig.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Mauswanderer »

Blaight hat geschrieben: 16. Okt 2022, 19:51
Feamorn hat geschrieben: 15. Okt 2022, 14:28

Hab auch leider noch eine ganze Menge, mutmaßlicher, Post-COVID-Symptome (lässt sich Aufgrund diverser anderer, teils chronischer, Erkrankungen schwer auseinander dividieren, ob es nun davon ist, oder Zufall, dass einiges jetzt gehäuft Auftritt in der Zeit danach). Tatsächlich mittlerweile nerviger als die akute Erkrankung selbst (drei Tage ordentlich Fieber, dicker Schnupfen, heftigste Kopfschmerzen (Kopf und Nebenhöhlen sind seitdem noch immer wieder regelmäßig zu)).
Bei mir ist es messbar einfach der Schlaf. Seit ich im Februar COVID hatte brauche ich 20-30% mehr Schlaf, und das geht direkt von meiner Freizeit ab. Unfassbar nervig.
Du scheinst dich in dem Bereich ja auszukennen: Gibt es diese Langfristsymptome auch bei SARS1 oder Influenza? Sind die da dauerhaft oder gehen die nach Monaten/Jahren wieder ganz weg? Weißt du da was zu?
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Blaight
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Blaight »

Mauswanderer hat geschrieben: 16. Okt 2022, 19:56
Du scheinst dich in dem Bereich ja auszukennen: Gibt es diese Langfristsymptome auch bei SARS1 oder Influenza? Sind die da dauerhaft oder gehen die nach Monaten/Jahren wieder ganz weg? Weißt du da was zu?
Nein, ist auch tatsächlich nicht mein Spezialgebiet. Ich kenne mich nicht im Speziellen mit Viren aus, ich arbeite als MSL (medical science liaison), aber in einer ganz anderen Indikation. Ich weiß daher nicht viel darüber, was historisch mit Sarceboviren (da gehören die beiden SARS Viren zu) zu erwarten war, und mit Grippe kenne ich mich überhaupt nicht aus, außer, dass die mich vor ein paar Jahren voll weggekesselt hat. Bei SARS 1 hatten wir ja auch nur 8000 bestätigte Fälle weltweit, weiß gar nicht was man damals so analysieren konnte.

Klar ist, dass es Infektionskrankheiten gibt, die auch nach der Akutphase Probleme machen. Bei der Mononukleose (pfeiffersches Drüsenfieber), also der EBV Infektion, haben wir auch in machen Fällen chronische Verläufe, die viele Monate anhalten. Und wir wissen mittlerweile, dass EBV Infektion eine notwendige, wenn auch nicht hinreichende, Voraussetzung für multiple Sklerose ist.

Kurzum: Infektionen können eine Menge Shit mit unserem Körper, speziell mit dem Immunsystem, anstellen und das ist normalerweise super schwer zu messen und zu diagnostizieren. Besonders schwierig wird es, wenn diese Veränderungen des Immunsystems dann im zentralen Nervensystem nach sich ziehen, weil dort die Homöostase gestört werden. Neuroimmunologie ist ziemlich fancy stuff.

1. Monje, M. & Iwasaki, A. The Neurobiology of Long COVID. Neuron 0, (2022).
Mauswanderer
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Mauswanderer »

Okay, danke! Dann hoffe ich mal, dass Long-Covid in ein paar Jahren in den allermeisten Fällen ausgestanden ist und nicht mehr viel neue Fälle dazukommen. Sonst sehe ich da noch ein Riesenproblem auf uns zukommen.
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