COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

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Dr_Hasenbein
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Dr_Hasenbein »

Golmo hat geschrieben: 5. Mai 2021, 14:07 Aber Langzeitfolgen kann man nicht verkürzt testen, auch nicht mit erhöhter Priorität.
Dazu bräuchten wir dann erstmal funktionierende Zeitmaschinen.

Es sind ja, unbestreitbar weil bewiesen und anerkannt, auch schon Menschen an den Folgen der Impfung gestorben. Ohne die Impfung wären diese Leute jetzt noch am Leben.

Ich will hier keinem Angst machen aber es gibt klare Pro / Contra Argumente und jeder sollte für sich entscheiden was er mit seinem Körper tut.

Klar, die "Versuchskanninchen" Bezeichnung von mir war ein wenig überspitzt und leicht humoristisch gemeint. Finde ich aber immer noch wesentlich harmloser als Menschen indirekt als Mörder zu bezeichnen wenn sie sich nicht SOFORT impfen lassen.
Die Langzeitfolgen konnte mein Freund 35 bereits zu Beginn der Pandemie testen. Bis heute extrem eingeschränkte Lungenfunktion, keine Vorerkrankungen. Prognose, die Lunge wird sich davon auch nie wieder erholen. Eine Etage läuft er, dann pfeift er aus dem letzten Loch. Auf der Intensiv war es kritisch.
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Fouriety
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Fouriety »

Ironic Maiden hat geschrieben: 5. Mai 2021, 16:51
Fouriety hat geschrieben: 5. Mai 2021, 16:00 Was man auch im Kopf behalten muss: Selbst wenn man 10-20 Jahre an einem Impfstoff rumentwickelt und nicht die Testphasen beschleunigen kann, parallel laufen lässt und die Zulassung per rolling review beschleunigt: Seltene Nebenwirkungen (das gilt dann vermutlich auch für die Thrombosen bei AstraZeneca und Johnson & Johnson), fallen in der Regel immer erst im "Livebetrieb" auf, einfach weil man erst dann genug Leute impft, damit Nebenwirkungen die nur bei 1 von 100.000 Fällen oder noch seltener auftreten überhaupt bemerkt. Die müssen ja nicht nur überhaupt auftreten, sie müssen auch oft genug auftreten, damit man das in einen Zusammenhang zum Impfstoff bringen kann (deswegen fallen auch einige Nebenwirkungen erst "spät" auf, obwohl es bei Impfstoffen keine spät auftretenden Nebenwirkungen gibt).
Es ist ja ganz nett, abwarten zu wollen ob es bisher unbekannte Nebenwirkungen gibt. Das heißt aber, wenn man es weiter denkt, dass man warten will, bis sich genug andere Leute haben freiwillig impfen lassen, um diese festzustellen. Man hofft also, dass andere Menschen ein "Risiko" - wenn man das so nennen will, ich halte das wie gesagt für unwesentlich - eingehen, damit man selbst ein geringeres Risiko hat oder eine breitere Datenlage für die eigene Entscheidung. Besonders sozial oder moralisch vertretbar finde ich das nicht.
Dieses "Abwarten" (ich halte da auch nichts von, falls das im zweiten Absatz des zitierten Posts nicht deutlich genug geworden ist, mir ging es nur um das Widerlegen von "Die Impfung ist viel unsicherer als andere, weil Entwicklung so schnell") wird doch auch Unsinn, wenn man bedenkt, dass nach aktuellen Schätzungen etwa 10-20% der Genesenen (in D also ~300.000 Menschen) an Long-Covid-Symptomen leiden, bei geschätzt 2% der Genesenen halten sie dann länger als 3 Monate an. Und Impfungen könnten auch dagegen helfen.

Wer wirklich die kleine Restwahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen, die noch unbekannt sind (was immer unwahrscheinlicher ist, so viele wie bislang schon global geimpft wurden) gravierender findet, als das bekannte Long-Covid-Risiko...

Edit: Von Fällen wie von Dr_Hasenbein geschildert ganz zu schweigen.
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Ironic Maiden
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Ironic Maiden »

Fouriety hat geschrieben: 5. Mai 2021, 19:50
Ironic Maiden hat geschrieben: 5. Mai 2021, 16:51
Fouriety hat geschrieben: 5. Mai 2021, 16:00 Was man auch im Kopf behalten muss: Selbst wenn man 10-20 Jahre an einem Impfstoff rumentwickelt und nicht die Testphasen beschleunigen kann, parallel laufen lässt und die Zulassung per rolling review beschleunigt: Seltene Nebenwirkungen (das gilt dann vermutlich auch für die Thrombosen bei AstraZeneca und Johnson & Johnson), fallen in der Regel immer erst im "Livebetrieb" auf, einfach weil man erst dann genug Leute impft, damit Nebenwirkungen die nur bei 1 von 100.000 Fällen oder noch seltener auftreten überhaupt bemerkt. Die müssen ja nicht nur überhaupt auftreten, sie müssen auch oft genug auftreten, damit man das in einen Zusammenhang zum Impfstoff bringen kann (deswegen fallen auch einige Nebenwirkungen erst "spät" auf, obwohl es bei Impfstoffen keine spät auftretenden Nebenwirkungen gibt).
Es ist ja ganz nett, abwarten zu wollen ob es bisher unbekannte Nebenwirkungen gibt. Das heißt aber, wenn man es weiter denkt, dass man warten will, bis sich genug andere Leute haben freiwillig impfen lassen, um diese festzustellen. Man hofft also, dass andere Menschen ein "Risiko" - wenn man das so nennen will, ich halte das wie gesagt für unwesentlich - eingehen, damit man selbst ein geringeres Risiko hat oder eine breitere Datenlage für die eigene Entscheidung. Besonders sozial oder moralisch vertretbar finde ich das nicht.
Dieses "Abwarten" (ich halte da auch nichts von, falls das im zweiten Absatz des zitierten Posts nicht deutlich genug geworden ist, mir ging es nur um das Widerlegen von "Die Impfung ist viel unsicherer als andere, weil Entwicklung so schnell") wird doch auch Unsinn, wenn man bedenkt, dass nach aktuellen Schätzungen etwa 10-20% der Genesenen (in D also ~300.000 Menschen) an Long-Covid-Symptomen leiden, bei geschätzt 2% der Genesenen halten sie dann länger als 3 Monate an. Und Impfungen könnten auch dagegen helfen.
Sorry falls ich das missverständlich zitiert habe. Ich bin da völlig bei dir und habe dich deswegen sozusagen als zusätzlichen Beleg für meine Aussage zitiert. Ich editiere das nochmal, um das klarer zu machen.
In Wirklichkeit bin ich Janna und podcaste hier ab und zu. Und in echt bin ich auch nicht so grün und flauschig wie auf dem Profilbild. Man kann mich auch auf Bluesky finden.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Mich schlägt es wieder lang hin. Spahn in der Aktuellen Stunde beim WDR:
https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/ ... n-100.html
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die Impf-Priorisierung beim Impfstoff Astrazeneca aufheben. Er werde mit den 16 Landesgesundheitsministern am Donnerstag darüber reden, dass mit Astrazeneca bald jeder "unabhängig von Alter und Vorerkrankung geimpft werden kann", sagte Spahn am Mittwochabend in der Aktuellen Stunde. Das gelte für Arztpraxen wie für Impfzentren. Der Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung soll außerdem von zwölf auf vier Wochen verkürzt werden.
Aufhebung der Prio bei Astra super! Senkung des Abstands zwischen den Impfungen auf vier Wochen - WTF!

Ziel ist klar, zwei Wochen nach der Zweitimpfung gibt es "Freiheiten". Bei Biontech ist der Impfanstand 6
Wochen bei Astra 12. Man muss deutlich länger warten und das macht den Impfstoff weiter unattraktiv, wenn man also die zweite Dosis Astra schon nach vier Wochen spritzt ist das ein "Vorteil" für den Impfstoff. Dabei gibt es aber ein klitzekleines Problem:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... verbessern
Eine explorative Analyse ergab, dass die Schutzwirkung im Verlauf des Intervalls vor der 2. Dosis keines­wegs nachließ – jedenfalls nicht bei den Probanden, die bei dem ersten Termin die volle Standarddosis erhalten hatten. Hier kam es sogar zu einem tendenziellen Anstieg der Impfstoffwirksamkeit von 55,1 % (33,0 bis 69,9 %) bei einem Intervall von weniger als 6 Wochen auf 81,3 % (60,3 bis 91,2 %) bei einem Intervall von 12 Wochen oder mehr.
Astra ist mit der Zweitdosis nach 12, statt nach vier Wochen deutlich wirksamer! Können wir vielleicht zur Abwechslung mal etwas nicht vergeigen?

Die Wirksamkeit von AstraZeneca bei der ersten Dosis liegt laut Studien bei etwa 76% - das ist vergleichbar mit Johnson&Johnson, von dem es bekanntlich nur eine Dosis gibt. Warum also nicht Leute schon 2-3 Wochen nach der Erstimpfung als vorläufig(!) vollständig geimpft betrachten und das widerrufen, wenn sie die zweite Dosis nicht bekommen?
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Fouriety
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Fouriety »

Ironic Maiden hat geschrieben: 5. Mai 2021, 20:09 Sorry falls ich das missverständlich zitiert habe. Ich bin da völlig bei dir und habe dich deswegen sozusagen als zusätzlichen Beleg für meine Aussage zitiert. Ich editiere das nochmal, um das klarer zu machen.
Alles gut :)


Sandra Ciesek hat da vor ein paar Wochen auch was zu Risiko AstraZeneca-Impfung vs. Erkrankung gesagt:
Die Universität Cambridge hat auf der Seite, die können wir auch verlinken, da einmal berechnet oder so eine Übersicht gemacht über Risiken und Vorteile der Impfung mit AstraZeneca und dem aktuellen Kenntnisstand. Die finde ich ganz hilfreich, wenn man
mal sein eigenes Risiko ein wenig kalkulieren möchte.

Da sieht man dann, dass das Risiko für diese Erkrankung – die auch schon einen Namen hat, nämlich „vaccine-induced immune thrombotic thrombocytopenia“, also durch eine Impfung induzierte Immunthrombozytopenie – dass in Gebieten, das haben die auch mitgeguckt, wie die Inzidenz in Gebieten ist, in denen das Coronavirus mäßig, also sechs Fälle pro 10.000 Personen pro Tag, oder stark mit 20 Fällen pro 10.000 Personen pro Tag, verbreitet ist, dass der Impfstoff bei Weitem sicherer ist als die Risiken einer Covid-19-Infektion. Und das sogar bei Personen im Alter von 20 bis 29 Jahren, die ja relativ wenig Risiko haben für schwere Verläufe, trotzdem das Risiko einer Einweisung in die Intensivstation aufgrund von Covid-19 doppelt so hoch ist wie das Risiko einer ernsthaften Schädigung durch den Impfstoff. Bei Erwachsenen im Alter von 60 bis 69 Jahren geben sie an, dass das Covid-19-Risiko über 600-mal höher ist als ein Impfstoffbedingtes Risiko.

Und sie haben auch ein einziges Szenario, wo die Nutzen-Risiko-Bilanz anders ausfällt, also zu Ungunsten des Impfstoffs von AstraZeneca, und das ist für Menschen, die jünger als 30 Jahre alt sind und sich in risikoarmen Covid-19-Zonen, also Niedrig-Inzidenz-Zonen befinden. Deshalb hat auch Großbritannien, soweit ich weiß, das angepasst, dass das für Junge unter 30 nicht verwendet wird. Das kann man sich einfach mal anschauen und sieht dann, wie das Risiko wirklich ist, durch diese Impfung schwer zu erkranken im Verhältnis wie mein Risiko ist, wenn ich eine Covid-19-Infektion bekomme.
Letzteres Szenario ist ja auch in Deutschland nicht mehr relevant, weil auch bei uns <30 Jährige kein AstraZeneca mehr bekommen. Und "Risiko" bei Infektion heißt in dem Fall spezifisch "Intensivstationsaufenthalt". Risikoabwägung Impfung vs. Long Covid wäre also nochmal was anderes.

Edit: Ok, vll ist letzteres Szenario dann doch wieder relevant :roll:
Zuletzt geändert von Fouriety am 5. Mai 2021, 20:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Haferbrei
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Haferbrei »

Rince81 hat geschrieben: 5. Mai 2021, 20:30 Mich schlägt es wieder lang hin. Spahn in der Aktuellen Stunde beim WDR:
https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/ ... n-100.html
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die Impf-Priorisierung beim Impfstoff Astrazeneca aufheben. Er werde mit den 16 Landesgesundheitsministern am Donnerstag darüber reden, dass mit Astrazeneca bald jeder "unabhängig von Alter und Vorerkrankung geimpft werden kann", sagte Spahn am Mittwochabend in der Aktuellen Stunde. Das gelte für Arztpraxen wie für Impfzentren. Der Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung soll außerdem von zwölf auf vier Wochen verkürzt werden.
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...
Ich dachte so langsam fängt sich der Laden wieder, aber die Entscheidung kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. :?
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Leonard Zelig
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

Feamorn hat geschrieben: 5. Mai 2021, 13:44
Rince81 hat geschrieben: 5. Mai 2021, 13:39 Das wir so schnell wirksame Impfstoffe haben ist ein Riesenglück.
Im Kern ist die Alternative einfach, entweder man lässt sich Impfen und kann mit sehr guten Chancen eine Infektion oder zumindest einen schweren Verlauf vermeiden oder man wird sich früher oder später anstecken. Kann sich jeder aussuchen...
Ich bin ja in der Sache bei dir, und weiß, was Du Golmo sagen wolltest, aber das mit dem "jeder Aussuchen" ist ein Problem für die Leute, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Das heißt, wenn zu viele Leute meinen, dass das mit dem Impfen alles Humbug ist, verdammt man eine gewisse Menge an Menschen in eine ewige Isolation und/oder nimmt deren Tod implizit in Kauf.

So oder so, ich bin froh, dass ich letzte Woche die erste Impfung bekommen habe, und im Laufe des Junis, nach der zweiten Ladung, vollen Impfschutz haben werde. Ausserhalb von den genannten medizinischen Gründen liegt mein Verständnis für's sich nicht impfen lassen irgendwo unter Null.
Wer kann sich denn aus medizinischen Gründen nicht gegen das Coronavirus impfen lassen? Bei akuten Fieber sollte man sich nicht impfen lassen, aber prinzipiell kann sich doch jeder impfen lassen.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Leonard Zelig hat geschrieben: 5. Mai 2021, 20:52 Wer kann sich denn aus medizinischen Gründen nicht gegen das Coronavirus impfen lassen? Bei akuten Fieber sollte man sich nicht impfen lassen, aber prinzipiell kann sich doch jeder impfen lassen.
Allergiker fallen mir da spontan ein. Da kann direkt nach der Impfung ein anaphylaktischer Schock drohen. Ist extrem selten und vielleicht gibt es da Chancen durch die grundlegenden Unterschiede zwischen den mRNA und Vektorimpfstoffen das abzufangen.
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Leonard Zelig
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

Haferbrei hat geschrieben: 5. Mai 2021, 20:46
Rince81 hat geschrieben: 5. Mai 2021, 20:30 Mich schlägt es wieder lang hin. Spahn in der Aktuellen Stunde beim WDR:
https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/ ... n-100.html
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die Impf-Priorisierung beim Impfstoff Astrazeneca aufheben. Er werde mit den 16 Landesgesundheitsministern am Donnerstag darüber reden, dass mit Astrazeneca bald jeder "unabhängig von Alter und Vorerkrankung geimpft werden kann", sagte Spahn am Mittwochabend in der Aktuellen Stunde. Das gelte für Arztpraxen wie für Impfzentren. Der Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung soll außerdem von zwölf auf vier Wochen verkürzt werden.
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...
Ich dachte so langsam fängt sich der Laden wieder, aber die Entscheidung kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. :?
Das kapier ich auch nicht.
Exploratory analyses showed that vaccine efficacy after a single standard dose of vaccine from day 22 to day 90 after vaccination was 76·0% (59·3–85·9). Our modelling analysis indicated that protection did not wane during this initial 3-month period. Similarly, antibody levels were maintained during this period with minimal waning by day 90 (geometric mean ratio [GMR] 0·66 [95% CI 0·59–0·74]). In the participants who received two standard doses, after the second dose, efficacy was higher in those with a longer prime-boost interval (vaccine efficacy 81·3% [95% CI 60·3–91·2] at ≥12 weeks) than in those with a short interval (vaccine efficacy 55·1% [33·0–69·9] at <6 weeks).
Also schlechter als nur eine Dosis. Die Effektivität ist ziemlich niedrig bei kurzen Abständen und geht dann stark hoch mit 12 Wochen Abstand.

https://www.thelancet.com/journals/lanc ... 3/fulltext

Dürfte daran liegen, dass AstraZeneca bei seinem Impfstoff bei beiden Dosen denselben Vektor verwendet. Bei Sputnik V sind es zwei verschiedene Stränge der Adenoviren, sodass keine Antikörper die Wirkung der zweiten Dosis abschwächen können.
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Santiago Garcia
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Santiago Garcia »

Rince81 hat geschrieben: 5. Mai 2021, 20:30 Mich schlägt es wieder lang hin. Spahn in der Aktuellen Stunde beim WDR:
https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/ ... n-100.html
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die Impf-Priorisierung beim Impfstoff Astrazeneca aufheben. Er werde mit den 16 Landesgesundheitsministern am Donnerstag darüber reden, dass mit Astrazeneca bald jeder "unabhängig von Alter und Vorerkrankung geimpft werden kann", sagte Spahn am Mittwochabend in der Aktuellen Stunde. Das gelte für Arztpraxen wie für Impfzentren. Der Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung soll außerdem von zwölf auf vier Wochen verkürzt werden.
Aufhebung der Prio bei Astra super! Senkung des Abstands zwischen den Impfungen auf vier Wochen - WTF!
Nee, Moment, da passt der Text aber nicht zu dem, was Spahn tatsächlich gesagt hat:
Zuerst einmal ist das Zulassungsintervall der Zeitraum zwischen Erst- und Zweitimpfung vier bis zwölf Wochen. Wir haben jetzt regelhaft zwölf Wochen gemacht, weil die Wirksamkeit höher ist. Wir werder aber deutlich mehr Flexibilität jetzt auch möglich machen. Ich sehe das ja auch lebenspraktisch im eigenen Bekanntenkreis: Die Zweitimpfung haben viele lieber jetzt früher - auch mit Blick auf den Sommer. Und das geht mit AstraZeneca auch innerhalb der Zulassung, das werden wir möglich machen.
Also wer sagt, ich möchte möglichst schnell geimpft in den Sommerurlaub, zur Not auch mit nicht optimalen Schutz, soll die Option bekommen. Ich würde mir ja auch wünschen, dass keiner so entscheidet und dass insbesondere keiner einen Impfstoff verschmäht, weil ihm ein anderer besser gefällt, aber so ist es nun mal nicht.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Santiago Garcia hat geschrieben: 5. Mai 2021, 21:16 Also wer sagt, ich möchte möglichst schnell geimpft in den Sommerurlaub, zur Not auch mit nicht optimalen Schutz, soll die Option bekommen. Ich würde mir ja auch wünschen, dass keiner so entscheidet und dass insbesondere keiner einen Impfstoff verschmäht, weil ihm ein anderer besser gefällt, aber so ist es nun mal nicht.
Hier ist es so, dass man zumindest an den Impfzentren keinen Spielraum für den Zweittermin hat, der wird vorgegeben. Und jede Wette, das wird die Realität.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Dr_Hasenbein »

Santiago Garcia hat geschrieben: 5. Mai 2021, 21:16 Also wer sagt, ich möchte möglichst schnell geimpft in den Sommerurlaub, zur Not auch mit nicht optimalen Schutz, soll die Option bekommen. Ich würde mir ja auch wünschen, dass keiner so entscheidet und dass insbesondere keiner einen Impfstoff verschmäht, weil ihm ein anderer besser gefällt, aber so ist es nun mal nicht.
AFAIK hat das nichts mit besser gefallen zu tun. Erst letztens hat Quarks eine Übersicht zur Wirksamkeit auch gegen Mutanten dargestellt und da Schnitt Astra gegen Biontech extrem viel schlechter ab. Zweifelsohne bevorzuge ich da Biontech, aber ich werde eh kein Astra bekommen, ich bin zu jung.
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Leonard Zelig
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

Ich würde mich ja lieber freiwillig mit CureVac impfen lassen als mit AstraZeneca. Solange das noch nicht zugelassen wurde durch die EMA, dürfte die Nachfrage überschaubar sein.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Santiago Garcia »

Rince81 hat geschrieben: 5. Mai 2021, 21:24
Santiago Garcia hat geschrieben: 5. Mai 2021, 21:16 Also wer sagt, ich möchte möglichst schnell geimpft in den Sommerurlaub, zur Not auch mit nicht optimalen Schutz, soll die Option bekommen. Ich würde mir ja auch wünschen, dass keiner so entscheidet und dass insbesondere keiner einen Impfstoff verschmäht, weil ihm ein anderer besser gefällt, aber so ist es nun mal nicht.
Hier ist es so, dass man zumindest an den Impfzentren keinen Spielraum für den Zweittermin hat, der wird vorgegeben. Und jede Wette, das wird die Realität.
Das kann gut sein. Aber für den Moment lasse ich die Mistgabel noch im Schrank. Die ist eh schon ganz abgewetzt. :D
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

30,6% der Bevölkerung ist erstgeimpft!
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schneeland
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von schneeland »

Währenddessen warte ich immer noch darauf, dass ein Impftermin bei mir vorbeikommt :|
"Hello, my friend! Pay a while, and listen!" (BlizzCon 2018)
"And now our RPG even has NPCs!" (Bethesda, E3 2019)
"..." (E3 2020, entfallen)
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HerrReineke
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von HerrReineke »

Wer wann wie geimpft wird ist leider echt zum Haare raufen, desto länger man sich das anschaut, weil es einfach so unglaublich inkonsistent wirkt, welche Gruppen jeweils einander vorgezogen werden und wie das dann in der Praxis auch noch umgesetzt wird.

Ich habe nun das Sonderproblem, dass ich demnächst zur Unterstützung meiner Familie wegen eines Krankheitsfalls für einige Wochen nach Schleswig-Holstein "umziehe", aber dort wohl keine Impfung kriegen darf, weil mein Wohnsitz ja in NRW ist... So wie es bislang aussieht dürfte ich da nicht einmal geimpft werden, wenn sämtliche Beschränkungen, wann welche Gruppe dran ist, aufgehoben würden. Kann ich mir nun überlegen, ob ich dann zwischendurch mal 1.300 km mit dem Auto durch Deutschland gurke, um mir ne Impfung abzuholen oder stattdessen ein paar Wochen länger warte :doh:
Quis leget haec?
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Haferbrei
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Haferbrei »

HerrReineke hat geschrieben: 6. Mai 2021, 12:55 Wer wann wie geimpft wird ist leider echt zum Haare raufen, desto länger man sich das anschaut, weil es einfach so unglaublich inkonsistent wirkt, welche Gruppen jeweils einander vorgezogen werden und wie das dann in der Praxis auch noch umgesetzt wird.

Ich habe nun das Sonderproblem, dass ich demnächst zur Unterstützung meiner Familie wegen eines Krankheitsfalls für einige Wochen nach Schleswig-Holstein "umziehe", aber dort wohl keine Impfung kriegen darf, weil mein Wohnsitz ja in NRW ist... So wie es bislang aussieht dürfte ich da nicht einmal geimpft werden, wenn sämtliche Beschränkungen, wann welche Gruppe dran ist, aufgehoben würden. Kann ich mir nun überlegen, ob ich dann zwischendurch mal 1.300 km mit dem Auto durch Deutschland gurke, um mir ne Impfung abzuholen oder stattdessen ein paar Wochen länger warte :doh:
Ist das nicht eher eine Empfehlung als eine zwingende Vorgabe? Die Webseiten der Impfzentren in meinem Umkreis sagen lediglich, dass man sich bevorzugt im eigenen Kreis impfen lassen solle wegen des Bevölkerungsschlüssels. Aber gerade auch bei Hausärzten ist ja relativ viel Flexibilität möglich, eventuell kann man da ja vor Ort mit einem Arzt etwas abklären?
Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Haferbrei hat geschrieben: 6. Mai 2021, 13:30 Aber gerade auch bei Hausärzten ist ja relativ viel Flexibilität möglich, eventuell kann man da ja vor Ort mit einem Arzt etwas abklären?
Wäre auch meine Idee. Da ist aber zu beachten, dass Erst- und Zweitimpfung nur an einem Ort durchgeführt werden.
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meieiro
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von meieiro »

Ich habe gestern meine erste Impfung bei meinem Hausarzt bekommen.
Wollte mich jetzt deshalb beim Impfzentrum wieder abmelden. Dazu soll man einfach seinen Account löschen. Also bin ich auf die Seite habe mich angemeldet. Da gibts dann den Button zum Löschen.
Wenn ich den drücke, dann kriege ich ne Fehlermeldung. Habs jetzt mehrfach versucht. Kommt immer wieder der selbe Fehler.
Und das schlimme daran ist, dass das nicht mal überraschend ist.
Bin jetzt immer noch angemeldet. Mal schauen wie ich da rauskomme
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