COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

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Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Dober hat geschrieben: 14. Jul 2021, 23:47 Woran machst du fest, dass ein Ungeimpfter eine Gefährdung für seine Umwelt ist?
Muss man wirklich noch erklären, dass Covid ansteckend ist?
Im Endeffekt ist schließlich jeder für sich selbst verantwortlich und kann und sollte sich nicht auf die Nachsicht und Rücksichtnahme von Dritten verlassen.
Das gilt nirgendwo in unserem Land - warum auf einmal soll das für eine Impfung gegen eine Krankheit in einer Pandemie auf einmal gelten. Problem dabei, so richtig ernst meint das keiner. Warum nicht sagen, dass wer sich trotz Möglichkeit nicht impft kein Krankenhausbett bekommt, ein Beatmungsgerät erst recht nicht. Das für ihn niemand im Gesundheitssektor eine Überstunde machen wird. Er ist schließlich für sich selbst verantwortlich und hat sich bewusst gegen die einfachste Prophylaxe entschieden...
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Insanity
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Insanity »

Dober hat geschrieben: 14. Jul 2021, 23:47
Felidae hat geschrieben: 14. Jul 2021, 23:29 Ich will mich nicht impfen lassen, obwohl ich könnte? Okay, dann lass ichs halt. Aber dann hat meine Umwelt Anspruch drauf, dass ich sie auch trotzdem nicht gefährde.
Woraus ergibt sich dieser Anspruch genau?
Woran machst du fest, dass ein Ungeimpfter eine Gefährdung für seine Umwelt ist?
Felidae hat geschrieben: 14. Jul 2021, 23:29 Für meine Mitmenschen hab ich nämlich absolut null Recht, über deren Gefährdung zu bestimmen. Sprich - ich darf halt an bestimmten Dingen nicht mehr teilnehmen. Das ist eine freie, mündige Entscheidung, die jeder Mensch treffen darf.
Man kann den Fall auch umdrehen und argumentieren, dass sämtlichen Menschen wieder alle Freiheiten eingeräumt werden sollen und es den Geimpften und Menschen welche keine Impfung erhalten können, freigestellt ist, an bestimmten Dingen nicht mehr teilzunehmen und ihr eigenes Risiko zu minimieren. Im Endeffekt ist schließlich jeder für sich selbst verantwortlich und kann und sollte sich nicht auf die Nachsicht und Rücksichtnahme von Dritten verlassen.
Der Anspruch ergibt sich aus genau dem gleichen Grund, warum ich erwarten darf, dass man mich als Fußgänger mit dem Auto nicht auf dem Gehweg umnietet: Es gibt in einer zivilisierten Gesellschaft Regeln, die unterm Strich dafür sorgen, dass das Zusammenleben der Menschen halbwegs harmonisch funktioniert und alle Beteiligten möglichst sicher und gesund nebeneinander existieren können bei gleichzeitig zumutbaren kleineren Einschränkungen der persönlichen Freiheitsrechte. Eine Pandemie voranzutreiben wiegt hier definitiv schwerer.

Und nein, man kann den Fall in einer solidarischen und subsidiären Gesellschaftsform nicht einfach umdrehen. Spätestens bei ausgebuchten Intensivstationen oder einem lokalen Hart Island hätte die Allgemeinheit die Zeche zu bezahlen - und zwar nicht nur mit schnödem Mammon...
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DickHorner
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von DickHorner »

War Dober nicht der Typ, der bei der lauten Nachbarin die Polente ruft, mehrfach, und letztlich seine Interessen Dank Corona-Vorschriften durchsetzt?
Kurz: Die Freiheit Deiner Umwelt endet da, wo Deine Freiheit eingeschränkt wird, umgekehrt gilt das natürlich nicht.
Das ist genau die Denke, an der unsere Gesellschaft krankt.
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Felidae
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Felidae »

Dober hat geschrieben: 15. Jul 2021, 01:56 Wo schränkt ein Ungeimpfter die Freiheit anderer ein? Woran hindert er dich in deiner Freiheit?
Ein Mensch, der sich impfen lassen könnte, aber nicht WILL, schränkt im Zweifel die Freiheit des Menschen ein, der sich impfen lassen will, aber nicht KANN. Wenn Du Dich vor Corona schützen willst, aber nicht kannst, bist Du darauf angewiesen, dass die Menschen um Dich rum geschützt sind. Das ist das, worum es bei der "Herdenimmunität" geht: Eine ungeimpfte Person kann sich dennoch unter andere Menschen begeben, weil der Rettungsschirm so groß ist, dass sie auch noch drunterpasst. Wenn diese Herdenimmunität nicht erreicht ist, weil sich zu viele nicht impfen lassen WOLLEN, muss die Person, die nicht KANN, ihr Leben nach denen ausrichten. Und an DEM Punkt kommt eben "Gesellschaft", "Solidarität" etc. ins Spiel. Und auch die Fürsorgepflicht des Staates, der die körperliche Unversehrtheit seiner Bürger:innen garantiert.

Und ja, eine Impfung bietet keinen 100-Schutz. (Das tut by the way keine Impfung.) Aber sie reduziert die Wahrscheinlichkeit drastisch - jene, sich anzustecken, jene, einen schweren Verlauf zu bekommen, jene, an Covid19 zu sterben.
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Tengri Lethos
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Tengri Lethos »

Dober hat geschrieben: 15. Jul 2021, 05:38 Der Staat garantiert weder dir, noch anderen Bürgern körperliche Unversehrtheit, das kann er nämlich gar nicht.

In deinen weiteren Ausführungen sehe ich, worauf du hinaus willst, finde aber nicht dass das mit Freiheit bzw. deren Einschränkung zu tun hat.
Äh…Art. 2 Abs. 2 Grundgesetz kann man anders auslegen. Zitat:
Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.

Also ist dies zumindest ein Staatsziel. Das natürlich im Einzelnen, z.B. wenn eine Person eine andere schlägt, nicht immer durch den Staat garantiert werden kann, aber zumindest einen Rechtsanspruch begründet.

Ist mir nur gerade aufgefallen ohne jetzt in die Diskussion Impfpflicht ja oder nein einsteigen zu wollen oder die eine oder andere Position einzunehmen.
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Peter
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Peter »

Rince81 hat geschrieben: 12. Jul 2021, 11:51 Die Öffnung von Discotheken und Clubs ist offenbar keine gute Idee gewesen.
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wue ... n-100.html
Insgesamt 32 Infektionen sind aktuell rund um die Partynacht im "Topsy Turvy" gemeldet, so das Karlsruher Gesundheitsamt gegenüber dem SWR. Zuerst hatten die "Badischen Neuesten Nachrichten" darüber berichtet. Von den Infizierten sollen sich 23 Menschen direkt im Club angesteckt haben. Bei allen anderen soll es sich um weitere Kontakte handeln. Sechs Menschen sollen positiv getestet worden sein, trotz vollem Impfschutz.
Jede Veranstaltung dort hat das Potenzial zu einem Spreaderevent...
Inzwischen sind es 49 Infektionen und die allermeisten davon kennt man nur, weil die Leute sich nach einem Aufruf freiwillig gemeldet haben. Die Kontaktnachverfolgungsdaten haben sich wie fast alle Aussagen des Betreibers als falsch und fehlerhaft herausgestellt. Statt 120 Personen sollen es eher bis zu 200 gewesen sein, statt Einhaltung der Abstandsregeln gab es enges Tanzen, eine Mitarbeitern mit Covid-Symptomen durfte arbeiten, ohne getestet zu werden (und war tatsächlich infiziert und damit einer der Infektionsherde). Die Behörden rechnen damit, dass nahezu alle Besucher infiziert wurden.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Dober hat geschrieben: 15. Jul 2021, 01:43
Rince81 hat geschrieben: 15. Jul 2021, 00:06 Muss man wirklich noch erklären, dass Covid ansteckend ist?
Ist die Grippe auch.
Ungeimpft heißt nicht = Covid-infiziert.
Bei aller Liebe, wir haben Juli 2021, nicht Juli 2020 - das Diskussionslevel der Grippevergleiche sollten wir mittlerweile hinter uns haben. Und ja, ungeimpft heißt mittelfristig Covid-infiziert. Das ist die Wahl die jeder hat, Impfung oder garantierte Infektion.
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Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Peter hat geschrieben: 15. Jul 2021, 08:16 Inzwischen sind es 49 Infektionen und die allermeisten davon kennt man nur, weil die Leute sich nach einem Aufruf freiwillig gemeldet haben. Die Kontaktnachverfolgungsdaten haben sich wie fast alle Aussagen des Betreibers als falsch und fehlerhaft herausgestellt. Statt 120 Personen sollen es eher bis zu 200 gewesen sein, statt Einhaltung der Abstandsregeln gab es enges Tanzen, eine Mitarbeitern mit Covid-Symptomen durfte arbeiten, ohne getestet zu werden (und war tatsächlich infiziert und damit einer der Infektionsherde). Die Behörden rechnen damit, dass nahezu alle Besucher infiziert wurden.
Für die Kontaktdaten kann der Betreiber womöglich nicht so viel, da ist man auch auf die Kooperation der Gäste angewiesen korrekte Daten zu hinterlassen. Der Rest kann doch bitte nicht wahr sein... Wie ignorant muss man sein, um mit Covid Symptomen in einer Bar zu arbeiten bzw. nicht umgehend vom Arbeitgeber nach Hause geschickt zu werden???

In Bundesländern, die mit Stufenplänen auf Kreisebene arbeiten kann EIN solches Event reichen um den gesamten Kreis in die nächste Inzidenzstufe zu reißen - mit gravierenden Folgen für alle anderen Veranstaltungen...
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lipt00n
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von lipt00n »

Ich hoffe inständig, der entsprechende Club wird dauerhaft geschlossen und der Betreiber verliert alle Lizenzen, die für das Betreiben solcher gastronomischen Einrichtungen notwendig sind.

Total bums, wie sehr man auf Kooperation angewiesen ist -wenn mein System auszutricksen ist, ist mein System halt scheiße. Es gibt genug Gastronomen und Veranstalter, die alle Auflagen ernst nehmen und die durch solche "Aaaahja, geht schon, geht schon"-Unternehmer (ich kann es mir bildlich vorstellen, da oft genug gesehen) ins wirtschaftliche Verderben gerissen werden (Hallo Generalverdachtslockdown).
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Felidae
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Felidae »

Es ist eigentlich müßig, derzeit groß drüber zu philosophieren, ab welchem Zeitpunkt Lockerungen in welchem Ausmaß sinnvoll sind. Wenn ich meine Facebook-Startseite runterscrolle, seh ich einen Bericht nach dem anderen, die alle belegen, dass "versuchte Normalität" derzeit krachend scheitert. Sei es die Fußball-EM, seien es Musikfestivals, sei es der kleine Club.

Die vierte Welle ist da. Und wir machen dieselben Fehler wie die letzten drei Mal wieder.
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Peter
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Peter »

Für die Kontaktdaten kann der Betreiber womöglich nicht so viel, da ist man auch auf die Kooperation der Gäste angewiesen korrekte Daten zu hinterlassen.
Theoretisch ja, nicht aber, wenn man diese Daten gar nicht hat. Selbst am Anfang hat er diese zum Teil erst später "gefunden" und nachgeliefert und dabei natürlich nur von 120 Leuten geredet. Wie viele es tatsächlich waren, weiß niemand, die Kontaktdaten sind ja schließlich nicht vorhanden.

Drohen tut ihm schlimmstenfalls nur ein Bußgeld wegen Verstoßes gegen die Corona-Verordnungen. Alle anderen Betreiber werden darunter wohl zu leiden haben, denn BW wird aufgrund dieses Vorfalls eventuell auf geplante Lockerungen für Clubs in der nächsten Verordnung verzichten.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Peter hat geschrieben: 15. Jul 2021, 09:38 Theoretisch ja, nicht aber, wenn man diese Daten gar nicht hat. Selbst am Anfang hat er diese zum Teil erst später "gefunden" und nachgeliefert und dabei natürlich nur von 120 Leuten geredet. Wie viele es tatsächlich waren, weiß niemand, die Kontaktdaten sind ja schließlich nicht vorhanden.
Gut, dafür kann der Betreiber was. Das sind nun wirklich die absoluten Basiscs und wirklich nicht schwer. Da kann man wirklich nur hoffen, dass - sofern das so stimmt - die Behörden hier wirklich ein abschreckendes Beispiel draus machen und das für ihn so richtig teuer wird.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Felidae hat geschrieben: 15. Jul 2021, 09:37 Wenn ich meine Facebook-Startseite runterscrolle, seh ich einen Bericht nach dem anderen, die alle belegen, dass "versuchte Normalität" derzeit krachend scheitert. Sei es die Fußball-EM, seien es Musikfestivals, sei es der kleine Club.
Der Witz dabei ist, "Normalität" kann in vielen Bereichen funktionieren - nur nicht so wie "früher". Nur das ist eine Lektion, die wir offensichtlich zu Beginn der vierten Welle nicht lernen (wollen).
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Felidae
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Felidae »

Rince81 hat geschrieben: 15. Jul 2021, 09:53

Der Witz dabei ist, "Normalität" kann in vielen Bereichen funktionieren - nur nicht so wie "früher". Nur das ist eine Lektion, die wir offensichtlich zu Beginn der vierten Welle nicht lernen (wollen).
Das Problem ist vermutlich, dass seit dem März 2020 immer wieder von der Politik so getan wurde, als WÜRDE es wieder "wie früher" werden - und das auch noch sehr bald. Dadurch hat man diese Erwartungshaltung von Anfang an halt hochgepäppelt.

Und gut, ich hab im letzten Jahr immer wieder mit Ohrenschlackern festgestellt, wie unterschiedlich "Normalität" definiert wird. Für mich hat das letzte Jahr im privaten vor allem bedeutet "kein Theater, kein Kino, keine Konzerte". Das ist echt hart - aber letztlich dank Bluraysammlung, Internet, Plattenschrank und Bücherregal trotzdem verschmerzbar. Wenn aber für mich "normal" wäre, mich dauernd mit fremden Menschen zu besaufen (wahlweise in der Kneipe, beim Fußball, auf Malle oder der Skihütte) und jedes Jahr sechs Mal in Urlaub zu fliegen - ja, dann wäre das Jahr vermutlich kaum auszuhalten gewesen...
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Felidae hat geschrieben: 15. Jul 2021, 10:00 Das Problem ist vermutlich, dass seit dem März 2020 immer wieder von der Politik so getan wurde, als WÜRDE es wieder "wie früher" werden - und das auch noch sehr bald. Dadurch hat man diese Erwartungshaltung von Anfang an halt hochgepäppelt.
Es bestand darauf aber auch die Aussicht. Noch im Frühjahr habe wir gesehen, was in Israel mit den Impfungen auf einmal wieder ging, auch UK und die USA zeigten, welchen durchschlagenden Erfolg die Impfungen brachten und allein dadurch auch unter Nichtgeimpften die Fallzahlen zurückgingen. Dann kam Delta...
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Tengri Lethos
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Tengri Lethos »

Felidae hat geschrieben: 15. Jul 2021, 10:00
Rince81 hat geschrieben: 15. Jul 2021, 09:53

Der Witz dabei ist, "Normalität" kann in vielen Bereichen funktionieren - nur nicht so wie "früher". Nur das ist eine Lektion, die wir offensichtlich zu Beginn der vierten Welle nicht lernen (wollen).
Wenn aber für mich "normal" wäre, mich dauernd mit fremden Menschen zu besaufen (wahlweise in der Kneipe, beim Fußball, auf Malle oder der Skihütte) und jedes Jahr sechs Mal in Urlaub zu fliegen - ja, dann wäre das Jahr vermutlich kaum auszuhalten gewesen...
Soll deine Aussage einen so negativen Beiklang bezgl. der Art der Freizeitgestaltung anderer Menschen haben? Es gibt ja auch Menschen, die gerne mehrfach Pro Woche einfach zum Essen gehen o.ä. Treffen und die sich nicht gleich besaufen. Oder die gerne 2 mal im Jahr in den Urlaub fahren und diesen auch aus psychischer Sicht wirklich brauchen und herbeisehnen.
Letzten Endes ist es doch egal was die Leute in ihrer Freizeit machen, viele haben durch die Pandemie ein Verlustgefühl.
Ich bin auch eher in „deiner“ Kategorie also Kino und Konzerte waren (nicht wöchentlich, aber regelmäßig) meine kleinen Freuden. Und am Anfang habe ich auch noch gesagt: „Naja, dann eben Netflix und co.“ Mittlerweile vermisse ich es aber doch arg, habe nur für mich eine Risikoabwägung getroffen die sagt: Solange die Umstände die für mich relevant sind, sich nicht deutlich geändert haben, verzichte ich…nerven tut es trotzdem.
Ich frage deshalb, weil ich auch einige Familien mit kleinen Kindern kenne, für die jetzt der Sommerurlaub zum zweiten Mal flachfällt (z.B. weil sie aus meiner Sicht eine freiwillige vernünftige Entscheidung treffen) dass die Frust schieben kann ich total verstehen. Dein Beitrag liest sich aber für mich ein bisschen wie: es gibt „unsere“ Gruppe und dann noch ein paar hedonistische Idioten. Die gibts sicherlich und es gibt auch sicherlich die von Dir genannten Extreme, nur gibt es eben auch Menschen, die bei ihrer Freizeitgestaltung nicht extrem sind und für die viel lebenswertes in der Pandemie fehlt ohne dass es ersetzbar erscheint. Und auch wenn deren Freizeitgestaltung nicht meine ist, würde ich sagen, dass sie zu Recht bemängeln, dass ihnen durch die Pandemie Lebensqualität verloren geht und sie daher auch mehr ( im Vergleich zu mir) unter der Situation leiden und Perspektiven brauchen.
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Crenshaw
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Crenshaw »

Felidae hat geschrieben: 15. Jul 2021, 10:00
Rince81 hat geschrieben: 15. Jul 2021, 09:53

Der Witz dabei ist, "Normalität" kann in vielen Bereichen funktionieren - nur nicht so wie "früher". Nur das ist eine Lektion, die wir offensichtlich zu Beginn der vierten Welle nicht lernen (wollen).
Das Problem ist vermutlich, dass seit dem März 2020 immer wieder von der Politik so getan wurde, als WÜRDE es wieder "wie früher" werden - und das auch noch sehr bald. Dadurch hat man diese Erwartungshaltung von Anfang an halt hochgepäppelt.

Und gut, ich hab im letzten Jahr immer wieder mit Ohrenschlackern festgestellt, wie unterschiedlich "Normalität" definiert wird. Für mich hat das letzte Jahr im privaten vor allem bedeutet "kein Theater, kein Kino, keine Konzerte". Das ist echt hart - aber letztlich dank Bluraysammlung, Internet, Plattenschrank und Bücherregal trotzdem verschmerzbar. Wenn aber für mich "normal" wäre, mich dauernd mit fremden Menschen zu besaufen (wahlweise in der Kneipe, beim Fußball, auf Malle oder der Skihütte) und jedes Jahr sechs Mal in Urlaub zu fliegen - ja, dann wäre das Jahr vermutlich kaum auszuhalten gewesen...
also ich muss gestehen ich habe das letzte Jahr genossen, soviel Ruhe hatte ich noch nie, gut es gab hier und da Einschränkungen, aber so richtig hatte ich keine Probleme mit irgendwas, gut du Hygienegeschichte ist nervig, gerade weil meine Haut unter Maske regelmäßig empfindlich über reagiert, aber insgesamt habe ich die Ruhe und den reduzierten Stress genossen
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Dober hat geschrieben: 15. Jul 2021, 14:54
Rince81 hat geschrieben: 15. Jul 2021, 08:28 Und ja, ungeimpft heißt mittelfristig Covid-infiziert. Das ist die Wahl die jeder hat, Impfung oder garantierte Infektion.
:lol: Gut, kannst du gerne so sehen und orakeln. Das ist aber keine Diskussionsgrundlage für mich. Bin raus.
Ich orakle nicht, das sind Aussagen aus der Fachwelt:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ ... on-125639/
Der Virologe Professor Dr. Christian Drosten schätzt, dass die Bevölkerung in Deutschland ungefähr in den kommenden eineinhalb Jahren immun gegen das Coronavirus wird. Dies werde durch die Impfung oder durch natürliche Infektion geschehen, sagte der Wissenschaftler der Charité Berlin im Podcast »Coronavirus-Update« (NDR-Info) am Dienstag. »Dieses Virus wird endemisch werden, das wird nicht weggehen. Und wer sich jetzt beispielsweise aktiv dagegen entscheidet, sich impfen zu lassen, der wird sich unweigerlich infizieren.« Dagegen könne man nichts tun, da die Maßnahmen mit der Zeit immer weiter zurückgefahren würden.
wenn das für dich keine Diskussionsgrundlage ist, okay...
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Felidae
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Felidae »

Tengri Lethos hat geschrieben: 15. Jul 2021, 14:21 Soll deine Aussage einen so negativen Beiklang bezgl. der Art der Freizeitgestaltung anderer Menschen haben? Es gibt ja auch Menschen, die gerne mehrfach Pro Woche einfach zum Essen gehen o.ä. Treffen und die sich nicht gleich besaufen. Oder die gerne 2 mal im Jahr in den Urlaub fahren und diesen auch aus psychischer Sicht wirklich brauchen und herbeisehnen.
Letzten Endes ist es doch egal was die Leute in ihrer Freizeit machen, viele haben durch die Pandemie ein Verlustgefühl.
Ich bin auch eher in „deiner“ Kategorie also Kino und Konzerte waren (nicht wöchentlich, aber regelmäßig) meine kleinen Freuden. Und am Anfang habe ich auch noch gesagt: „Naja, dann eben Netflix und co.“ Mittlerweile vermisse ich es aber doch arg, habe nur für mich eine Risikoabwägung getroffen die sagt: Solange die Umstände die für mich relevant sind, sich nicht deutlich geändert haben, verzichte ich…nerven tut es trotzdem.
Ich frage deshalb, weil ich auch einige Familien mit kleinen Kindern kenne, für die jetzt der Sommerurlaub zum zweiten Mal flachfällt (z.B. weil sie aus meiner Sicht eine freiwillige vernünftige Entscheidung treffen) dass die Frust schieben kann ich total verstehen. Dein Beitrag liest sich aber für mich ein bisschen wie: es gibt „unsere“ Gruppe und dann noch ein paar hedonistische Idioten. Die gibts sicherlich und es gibt auch sicherlich die von Dir genannten Extreme, nur gibt es eben auch Menschen, die bei ihrer Freizeitgestaltung nicht extrem sind und für die viel lebenswertes in der Pandemie fehlt ohne dass es ersetzbar erscheint. Und auch wenn deren Freizeitgestaltung nicht meine ist, würde ich sagen, dass sie zu Recht bemängeln, dass ihnen durch die Pandemie Lebensqualität verloren geht und sie daher auch mehr ( im Vergleich zu mir) unter der Situation leiden und Perspektiven brauchen.
Dass das nur zwei Beispiele waren (eins davon extrem) und es noch zig andere Varianten gibt, ist klar.
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Tengri Lethos
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Tengri Lethos »

Dober hat geschrieben: 15. Jul 2021, 14:54 Nichts für ungut, aber du zitierst es ja selber. Ein Recht auf etwas zu haben ist keine Garantie ebendessen.
Dann gibt es doch aber keine Garantie auf nichts. Natürlich muss der Staat in vernünftigem Maße und ggf. auch mit höchsten Einsatz versuchen, Grundrechte zu gewährleisten. Aber nach deiner Definition: Kannst Du mir dann ein Beispiel für eine Garantie geben?
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