COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

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LegendaryAndre
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von LegendaryAndre »

Vor ein paar Wochen hatte ich die erste Impfung (Biontech) und die zweite bekomme ich Mitte August. Bei Leuten die sich danach angemeldet haben ist der Abstand aufgrund einer der neuen Regelung kürzer (Österreich). Ich musste sechs Wochen warten, bei aktuellen Anmeldungen beträgt der Abstand nur noch drei. Natürlich kann es auch schneller zur Vollimmunisierung kommen, wenn man einen anderen Impfstoff bekommt. Ich persönlich bin aber mit Biontech sehr zufrieden. Erfreulich auch, dass ich nach der Anmeldung nach nur einer Woche den ersten Termin hatte.
Insanity
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Insanity »

Heretic hat geschrieben: 30. Jul 2021, 18:52 Da kann man nur hoffen, dass die Herren Musiker nicht vorher in Rente gehen. Oder schlimmeres. Gehören ja alle nicht mehr zur jüngsten Garde.
Andre Peschke hat geschrieben: 30. Jul 2021, 18:13 Mein Bruder hat uns Brüdern Weihnachten 2019 Karten für ein Rammstein-Konzert in England geschenkt. Aktuell sind wir bei Juni 2022. :D
Bin ich froh, dass ich Rammstein damals im Fuldaer Kreuz gesehen habe. :mrgreen:
Offtopic an /// Das ist eine der geilsten Konzertlocations, wo ich je war- Stimmung pur. Und viel besser als das Wartenberg Oval. 😃 /// Offtopic aus
Bildung ist gut, aber Bier ist guter!
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Tengri Lethos
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Tengri Lethos »

Alienloeffel hat geschrieben: 30. Jul 2021, 18:32
Andre Peschke hat geschrieben: 30. Jul 2021, 18:13
Leonard Zelig hat geschrieben: 30. Jul 2021, 15:44 Übrigens hat sich mein Elton-John-Konzert schon wieder verschoben. Soll jetzt im Mai 2023 stattfinden. Ursprünglich hätte es im September 2020 stattfinden sollen. Das erste Mal, dass ich eine Konzertkarte ein Jahr im Voraus kaufe und eine dreistellige Summe investiere und dann sowas. Hoffentlich spielt Corona bis dahin keine große Rolle mehr.
Mein Bruder hat uns Brüdern Weihnachten 2019 Karten für ein Rammstein-Konzert in England geschenkt. Aktuell sind wir bei Juni 2022. :D

Andre
Iron Maiden im Juni 2022 statt 2020 😅
Ich sehe mein Hans Zimmer Konzert im Januar 2022 in Amsterdam (war schon verschoben auf diesen Termin) auch nicht. Elton John hatte ich Glück, wir waren kurz vor Corona noch auf einem Konzert in Hannover, ich wünsche Dir sehr, dass dein Konzert auch tatsächlich stattfinden kann.
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Peter
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Peter »

Seit die Delta-Welle in den USA so richtig an Fahrt aufgenommen hat und die Hospitalisierungen rapide in die Höhe schnellen, ist auch die Anzahl der Erstimpfungen wieder sprunghaft gestiegen. Zu dumm, dass es halt einen Monat braucht, bis der Impfschutz vorhanden ist. Bei uns sind die Erstimpfungen dagegen im Sturzflug. Warten wir also erstmal alle ab, bis die Lage auch hier wieder dramatisch wird, bis wir uns impfen lassen :roll:
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MrSnibbles
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von MrSnibbles »

Peter hat geschrieben: 2. Aug 2021, 08:38 Seit die Delta-Welle in den USA so richtig an Fahrt aufgenommen hat und die Hospitalisierungen rapide in die Höhe schnellen, ist auch die Anzahl der Erstimpfungen wieder sprunghaft gestiegen. Zu dumm, dass es halt einen Monat braucht, bis der Impfschutz vorhanden ist. Bei uns sind die Erstimpfungen dagegen im Sturzflug. Warten wir also erstmal alle ab, bis die Lage auch hier wieder dramatisch wird, bis wir uns impfen lassen :roll:
Das frustriert mich in den letzten Wochen unbeschreiblich. Ich kann nachvollziehen, wenn man einen gebuchten Urlaub nicht wegen einer Impfung storniert. Dieses Verhalten erklärt aber mMn nicht den rapiden Einbruch der Impfkampagne. Also was sonst?

Gibt es doch so viele Skeptiker, die sich nicht impfen lassen wollen?

Glauben die Leute, Corona ist vorbei, weil die Inzidenzen niedrig sind?

Verschlampen die Leute schlicht, sich um einen Termin zu kümmern?

Ich hoffe ihr habt ein paar Erklärungen, die die Menschen besser dastehen lassen, ich verliere gerade erneut den Glauben an ein Minimum an Vernunft bei einem erschreckend großen Teil der Gesellschaft. Das möchte ich eigentlich nicht :-(

Bei der momentanen Impfquote sind Schließungen mMn jedenfalls unumgänglich. Dann kümmern sich vielleicht noch ein paar mehr um einen Termin...
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Felidae
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Felidae »

MrSnibbles hat geschrieben: 2. Aug 2021, 09:42
Ich hoffe ihr habt ein paar Erklärungen, die die Menschen besser dastehen lassen, ich verliere gerade erneut den Glauben an ein Minimum an Vernunft bei einem erschreckend großen Teil der Gesellschaft. Das möchte ich eigentlich nicht :-(
Ich kann Dir leider nicht helfen - ich verstehs auch nicht. Vor allem nicht, warum die Zweitimpfung stagniert. Ich verstehe, wenn jemand sich grundsätzlich nicht impfen lassen will, weil er/sie sich von Impfgegner:innen schalou machen hat lassen. ("Verstehen" heißt definitiv nicht "gut finden".) Der bleibt dann komplett daheim, okay. Aber wenn ich verstanden habe, dass eine Impfung sinnvoll ist und ich der Wissenschaft vertrauen kann - dann hab ich doch auch verstanden, dass ZWEI Impfungen notwendig sind? Ich verstehs wirklich nicht.

(Seit letztem Donnerstag doppelgeimpft. Halleluja. <3 )
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MrSnibbles
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von MrSnibbles »

Floki hat geschrieben: 2. Aug 2021, 09:58 Ich kann da nur für mich und meine Bubble sprechen, aber hier meine Antworten dazu:

1. Die Skeptiker,Ablhner gibt es leider in doch vermutlich sehr großer Zahl. Weil das aber gesellschaftliche gerade opportun ist aktiv zu sagen, wird das einfach von vielen gemacht und nicht kommuniziert. Meine Meinung ist, solange der Staat es nicht hinbekommt einen Zwang einzuführen, hat er es zu dudeln. Ergo: Wo bleibt der Impfzwang? Blöd, dass wir vor einer Wahl stehen. Die Stimmen will sich niemand versauen.

2. Meine erste Impfung bekam ich vor ca. 6 Wochen oder so. Die Inzidenz-Zahlen waren extrem niedrig. Ich hatte mich ernsthaft gefragt: Ach, muss das noch eigentlich sein oder geht das jetzt einfach so weiter und wir kommen auch so klar? Dann wollte ich für mich und mein Umfeld ein Haken dranbekommen und auch meiner gesellschaftlichen Verpflichtung nachkommen. Deswegen ging ich direkt los.

3. Ich denke nicht, dass das mit den Terminen zu tun hat, oft kann man auch ohne Termin on the fly schon ohne Termin seine Impfung bekommen. Das hat dann also mit nicht-wollen zu tun.

Ich finde der aktuelle Stand war mehr als abzusehen. Die Leute wollen größtenteils nicht. Also entweder arbeiten wir mit Zwang oder wir lassen es mit allen Öffnungen draufankommen. Nur sollten wir uns mal entscheiden.
Mit einem Impfzwang tue ich mich tatsächlich ziemlich schwer. Das ist ein recht straffer Eingriff und etwas, was ich sonst eher von totalitären Regimen erwarten würde.

Zu Punkt 2: Da frage ich mich immer, woher die Vorstellung kommt, dass es schon so klappen wird wenn die Inzidenzen mal niedrig sind. Wo soll das Virus denn hin? Es verschwindet ja nie ganz. Nimm das bitte nicht persönlich, ich bin aufrichtig interessiert.

Zu 3. Traurig, aber schlüssig.

Felidae: Glückwunsch zum zweiten Shot, ich bin Donnerstag dran :)
Voigt
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Voigt »

Ich denke es wird schonmal helfen sobald Tests nichtmehr kostenlos sind, aber Impfnachweis oder aktueller Test verpflichtend ist um in Kultur, Läden und so reinzukommen.
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Peter
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Peter »

Nochmal zum Vergleich USA-D. Eigentlich hatten wir in allen Bereichen eine deutlich bessere Entwicklung zu verzeichnen, jetzt hat sich das wieder in die andere Richtung entwickelt. In der letzten Woche gab es in den USA im Tagesschnitt 354.000 Erstimpfungen (von 509.000 insgesamt), bei uns waren es 82.000 (von 422.000). Alleine daran sieht man schon, wie sehr die Erstimpfungen in den USA wieder angezogen haben und wie sie bei uns eingebrochen sind (bei gleichbleibendem Impffortschritt gäbe es grob gleich viele Erst- wie Zweitimpfungen). Klar, bei uns wird das voraussichtlich auch wieder anziehen, wenn die Krankenhäuser wieder voll sind, aber dann ist es halt schon zu spät.

Ich folge einem meiner Lieblingsautoren auf Twitter und der ist seit Monaten nur noch am Verzweifeln, weil auf allen Entscheidungsebenen (Gouverneur, Bürgermeister, Schulen und Uni) Corona mindestens verharmlost, wenn nicht sogar aktiv gegen Sicherheitsmaßnahmen wie die Maske vorgegangen wird. Und nun hat gestern sein Krankenhaus einen neuen absoluten Höchstwert an Hospitalisierungen vermeldet, nur dass es dieses Mal junge statt alte Patienten sind (zwei sogar unter 12) und dass 100% der Intensivpatienten ungeimpft sind. Trotz einer Vollimpfquote von 50% in Florida und ungefähr so vielen Fällen wie bei der letzten Welle, gibt es dort bereits mehr Hospitalisierungen.
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MrSnibbles
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von MrSnibbles »

Voigt hat geschrieben: 2. Aug 2021, 10:16 Ich denke es wird schonmal helfen sobald Tests nichtmehr kostenlos sind, aber Impfnachweis oder aktueller Test verpflichtend ist um in Kultur, Läden und so reinzukommen.
Wenn das vernünftig kontrolliert wird. Das war de facto nie der Fall. Wenn sich jeder sein Zertifikat irgendwo runterladen kann, weil die Codes nichtmal gescannt werden, geschweige denn abgeglichen, dann spricht sich das schnell rum. Bislang war die Einreiseanmeldung ja auch so ein Witz. Ich habe das immer gemacht und auch wie gewünscht getestet aber es hat nie jemand nach irgendwas gefragt. Wenn jetzt die Tests 80€ kosten wird das die Leute eher anreizen, der Testpflicht nicht nachzukommen imo.
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MrSnibbles
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von MrSnibbles »

Peter hat geschrieben: 2. Aug 2021, 10:23 Und nun hat gestern sein Krankenhaus einen neuen absoluten Höchstwert an Hospitalisierungen vermeldet, nur dass es dieses Mal junge statt alte Patienten sind (zwei sogar unter 12) und dass 100% der Intensivpatienten ungeimpft sind. Trotz einer Vollimpfquote von 50% in Florida und ungefähr so vielen Fällen wie bei der letzten Welle, gibt es dort bereits mehr Hospitalisierungen.
Auch so ein Aspekt, der sehr schwierig bei den Leuten ankommt. Eine geringe Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf bedeutet trotzdem eine hohe Anzahl an schweren Verläufen, wenn sich irgendwann alle unter 30 anstecken.
Das heißt auch: Wenn wir irgendwann einfach alles öffnen nach dem Motto "wer nicht geimpft ist, hat halt Pech", dann trifft es neben denen, die es nicht anders wollten auch die gesamte U12 Bevölkerung.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Voigt hat geschrieben: 2. Aug 2021, 10:16 Ich denke es wird schonmal helfen sobald Tests nichtmehr kostenlos sind, aber Impfnachweis oder aktueller Test verpflichtend ist um in Kultur, Läden und so reinzukommen.
Nur das wir die ganz realen finanziellen Kosten und Folgen dieser Strategie bitte nicht bei Kultur und Co. abladen sollten.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Santiago Garcia »

MrSnibbles hat geschrieben: 2. Aug 2021, 10:08 Mit einem Impfzwang tue ich mich tatsächlich ziemlich schwer. Das ist ein recht straffer Eingriff und etwas, was ich sonst eher von totalitären Regimen erwarten würde.
Also wenn ich mir auf Wikipedia mal ansehe, wo allein in Europa eine Impfpflicht gegen andere Erkrankungen galt und immer noch gilt, dann war die Bundesrepublik bis 1975 totalitär. Belgien, Frankreich, Italien, Tschechien, Griechenland, Kroatien, Lettland, Malta, Polen, die Slowakei und Slowenien sind es offenbar heute noch...

Ernsthaft, ich verstehe nicht, warum da so ein Bohei drum gemacht wird. Abgesehen davon, dass die Regierungsparteien dieses Instrument frühzeitig aus der Hand gegeben haben. Aber das Problem haben sie sich unnötigerweise selbst eingebrockt.
Zuletzt geändert von Santiago Garcia am 2. Aug 2021, 11:24, insgesamt 2-mal geändert.
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Felidae
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Felidae »

Rince81 hat geschrieben: 2. Aug 2021, 10:41

Nur das wir die ganz realen finanziellen Kosten und Folgen dieser Strategie bitte nicht bei Kultur und Co. abladen sollten.
Die Kultur ist - sorry - seit dem Beginn von Corona sowieso gearscht.

Nicht die "große" Kultur. Und nicht die staatlich subventionierte. Aber alles, was irgendwie in den Bereich "Kleinkunst" zählt (wozu ich auch durchaus die meisten Kinos zählen würde, zumindest die selbständigen - wie es bei den Megaketten aussieht, wage ich nicht zu beurteilen). Deshalb hats mich letzten Sommer auch maßlos geärgert, als es hieß "Die Kultur kommt zurück" - bullshit. Die großen, die sich ein Hygienekonzept leisten können, die kamen zurück - und diejenigen, die die Möglichkeit hatten, mal eben ins freie auszuweichen, auch halbwegs. Der mittelgroße Kulturschuppen? Keine Chance. Der kleine noch weniger. Weil die schlicht gar nicht die Möglichkeit haben, entsprechende Abstände zu organisieren und trotzdem noch nennenswert Umsatz, geschweige denn Gewinn zu machen.

Und so wird das - egal mit welchen Konzepten - noch ne Weile so weitergehen. Für kleine bis mittelgroße Kulturstätten wirds unmöglich sein, wirtschaftlich verantwortlich Programm zu machen.

Nur sicherheitshalber: Damit kritisiere ich nicht Corona-Maßnahmen an und für sich. Sondern nur, dass der Staat seit anderthalb Jahren praktisch NICHTS tut, um seine Kultur sinnvoll am Leben zu erhalten. Heftigstes Beispiel (aus meiner Sicht): In 15 von 16 Bundesländern war es meines Wissens so, dass die staatl. Soforthilfe ausschließlich für Betriebsausgaben genutzt werden durfte. Die haben soloselbständige Kulturarbeitende in der Regel aber nicht. Aber sie haben Hunger. Eine Wohnung. Vielleicht Kinder. Tja, Pech gehabt - dafür fühlte sich der Staat nicht zuständig. (Zu lobende Ausnahme: Baden-Württemberg. Dort durften Soloselbständige bis zu 1100,- Euro "Privat-Gehalt" vom Staat beantragen. Für tatsächlich den privaten Lebensunterhalt.)

Wenn ichs richtig mitbekommen habe, arbeitest Du ja in der Kinobranche - insofern muss ich das alles Dir garantiert gar nicht erzählen. Aber für den Rest ist es hoffentlich bisschen ein Aha-Moment.

Außerdem musste der Frust mal raus.
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Peter
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Peter »

MrSnibbles hat geschrieben: 2. Aug 2021, 10:34 Auch so ein Aspekt, der sehr schwierig bei den Leuten ankommt. Eine geringe Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf bedeutet trotzdem eine hohe Anzahl an schweren Verläufen, wenn sich irgendwann alle unter 30 anstecken.
Das heißt auch: Wenn wir irgendwann einfach alles öffnen nach dem Motto "wer nicht geimpft ist, hat halt Pech", dann trifft es neben denen, die es nicht anders wollten auch die gesamte U12 Bevölkerung.
Nicht nur das. Derartige Zahlen deuten sehr darauf hin, dass Delta mehr schwere Verläufe verursacht, als seine Vorgänger (was ja eh schon vermutet wurde). Denn wie gesagt ist in diesem Beispiel die Anzahl der Infektionen nicht höher, die Hospitalisierungsrate allerdings schon. Und das obwohl unter den Infizierten auch ein guter Anteil an Geimpften ist, die nur sehr selten schwer erkranken und die Infizierten im Schnitt jünger sind.

Wie viel die Impfung bringt, sieht man aktuell in GB, wo die Hospitalisierungszahlen relativ unproblematisch bleiben. Aber die sind den USA bei den Erwachsenen halt weit voraus (88% vs. 69%). Bei uns sind es 73%.
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MrSnibbles
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von MrSnibbles »

Santiago Garcia hat geschrieben: 2. Aug 2021, 10:43
MrSnibbles hat geschrieben: 2. Aug 2021, 10:08 Mit einem Impfzwang tue ich mich tatsächlich ziemlich schwer. Das ist ein recht straffer Eingriff und etwas, was ich sonst eher von totalitären Regimen erwarten würde.
Also wenn ich mir auf Wikipedia mal ansehe, wo überall Impfpflicht gegen andere Erkrankungen galt und immer noch gilt, dann war die Bundesrepublik bis 1975 totalitär. Belgien, Frankreich, Italien, Tschechien, Griechenland, Kroatien, Lettland, Malta, Polen, die Slowakei und Slowenien sind es offenbar heute noch...

Ernsthaft, ich verstehe nicht, warum da so ein Bohei drum gemacht wird. Abgesehen davon, dass die Regierungsparteien dieses Instrument frühzeitig aus der Hand gegeben haben. Aber das Problem haben sie sich unnötigerweise selbst eingebrockt.
Bei näherer Betrachtung hast du recht. Es würde sich wohl niemand über eine Airbag Pflicht aufregen (wenn es sie nicht schon gibt), obwohl Airbags wie ich gehört habe sogar nachweislich Menschen töten. Nur schützen sie eben deutlich mehr als sie töten. Ein Kissen, das den Aufprall dämpft ist wohl leichter als positiv zu verstehen als eine Nadel, die einem eine Substanz injiziert. Oder es ist eine Sache der Gewöhnung.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Felidae hat geschrieben: 2. Aug 2021, 10:56 Nur sicherheitshalber: Damit kritisiere ich nicht Corona-Maßnahmen an und für sich. Sondern nur, dass der Staat seit anderthalb Jahren praktisch NICHTS tut, um seine Kultur sinnvoll am Leben zu erhalten. Heftigstes Beispiel (aus meiner Sicht): In 15 von 16 Bundesländern war es meines Wissens so, dass die staatl. Soforthilfe ausschließlich für Betriebsausgaben genutzt werden durfte. Die haben soloselbständige Kulturarbeitende in der Regel aber nicht. Aber sie haben Hunger. Eine Wohnung. Vielleicht Kinder. Tja, Pech gehabt - dafür fühlte sich der Staat nicht zuständig. (Zu lobende Ausnahme: Baden-Württemberg. Dort durften Soloselbständige bis zu 1100,- Euro "Privat-Gehalt" vom Staat beantragen. Für tatsächlich den privaten Lebensunterhalt.)
Bei den Unternehmen, die Überbrückungshilfe beantragen können, geht es leidlich, da ist viel nachgebessert worden um so Unternehmen am Leben zu erhalten. Problem ist, dass die Programme - auch der Sonderfonds Kultur - wirklich nicht mehr tun - die sollen es irgendwie ermöglichen die Unternehmen über Wasser zu halten - ob das so funktioniert und funktioniert hat, werden wir erst in 2-3 Jahren sehen. Soloselbstständige sind bei den aktuellen Regelungen und Hilfen nach wie vor am Arsch...
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Santiago Garcia »

MrSnibbles hat geschrieben: 2. Aug 2021, 11:34 Bei näherer Betrachtung hast du recht. Es würde sich wohl niemand über eine Airbag Pflicht aufregen (wenn es sie nicht schon gibt), obwohl Airbags wie ich gehört habe sogar nachweislich Menschen töten. Nur schützen sie eben deutlich mehr als sie töten. Ein Kissen, das den Aufprall dämpft ist wohl leichter als positiv zu verstehen als eine Nadel, die einem eine Substanz injiziert. Oder es ist eine Sache der Gewöhnung.
Lustig, dass du das Beispiel bringst. Bei der Einführung der Gurtpflicht in den 70ern wurden auch allerlei Horrorszenarien an die Wand gemalt. :D
Es war vor allem die Angst, durch den Gurt am Auto gefesselt zu sein, die viele von seiner Benutzung abschreckte. Horrorgeschichten machten die Runde. Man würde nach Unfällen im Auto verbrennen oder im Wasser ertrinken, weil man sich nicht befreien kann. Für rationale Argumente war in jenen Tagen kaum noch jemand empfänglich.
https://www.spiegel.de/geschichte/einfu ... 46925.html
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von MrSnibbles »

:-D ich denke auch, die Gewöhnung ist ein großer Faktor. Dann warten wir einfach zehn Jahre bis die meisten bereit sind, sich impfen zu lassen :-D
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Santiago Garcia »

Das mit der Gurtpflicht ist kein Hügel, auf dem ich zu sterben bereit bin.

Aber welcher Vergleich würde denn nicht hinken?
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