COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

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Grumbledook
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Grumbledook »

Finde den Begriff "Impfverweigerer" irgendwie unangemessen. Man muss nicht für alles eine Schublade aufmachen und ein Etikett drankleben.

Habe einige Leute im Verwandten- und Familienkreis, die sich "erst mal" nicht impfen lassen wollen, mit Betonung auf "erst mal". Das sind - größtenteils :) - keine Aluhut tragenden Spinner. Und natürlich ist das uncool, aber die Gründe sind ja nicht nur Blödheit oder (übermäßiger) Egoismus, sondern sehr unterschiedlich von einem Mangel am Medienkompetenz gerade im Umgang mit digitalen Medien und sozialen Netzwerken, insbesondere bei den älteren Semestern, über ein durchaus nachvollziehbares Mißtrauen gegenüber Behörden oder dem Gesundheitswesen bis hin zu einem Hang zur Hypochondrie. Von einer vage esoterisch angehauchten Ablehnung "westlicher" Schulmedizin fangen wir gar nicht erst an.

Ich will das nicht rechtfertigen, aber wir haben es nicht mit einer homogenen Gruppe von Gegnern zu tun, gegen die eine Front der Vernünftigen jetzt Stimmung machen müsste.
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bluttrinker13
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von bluttrinker13 »

Warum droht die EU eigentlich der UK, oder gleich der UEFA, nicht mit Sanktionen, wenn sich nicht an das Infektionsgeschehen angepasst wird? Gibt es da wirklich gar keinen staatlichen Spielraum, hier entgegenzuwirken?
(ich träum ja nur, klar)
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bluttrinker13
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von bluttrinker13 »

Grumbledook hat geschrieben: 1. Jul 2021, 12:56 Ich will das nicht rechtfertigen, aber wir haben es nicht mit einer homogenen Gruppe von Gegnern zu tun, gegen die eine Front der Vernünftigen jetzt Stimmung machen müsste.
Geht mir ganz ähnlich, hab da drei Kandidaten im Freundeskreis. Der eine hat eine noch ungeklärte, nervliche Erkrankung und will sich nicht impfen lassen bevor das nicht geklärt ist (mE nachvollziehbar). Die anderen beiden sind halt singles, die in Vorpommern, ohne viele Kontakte (außer immer dieselben Kumpels) leben und sich nicht vordrängeln wollen und "bis Herbst abwarten" (mE nicht nachvollziehbar). Niemand von denen ist ein unvernünftiger Impfgegner, aber gleichzeitig ist auch keiner ein vorbildlicher Impfbürger.

Solche dazwischen-Fälle gibt es mE viele. Da wäre es schon hilfreich, direkte Angebote oder nudges zum Einsatz zu bringen, diese haben noch keinen der drei erreicht. :think:
Zuletzt geändert von bluttrinker13 am 1. Jul 2021, 13:35, insgesamt 2-mal geändert.
Voigt
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Voigt »

Ich kann schon verstehen dass man warten möchte bis Impftermin nicht innert Stunde vergriffen sind weil Personen sich unbedingt schnell impfen lassen wollen, bis onlinengestellte Impftermine halt mal paar Tage rumliegen und niemand anders bucht.

Wenn man sich selbst als Niedrigrisiko einschätzt, und dahingehend nicht "vordrängeln" mag, obwohl theoretisch Impftermine für alle offen sind.
Man hat ja bei Andre gehört der unbedingt Termin wollte und es nur schwierig klappte mit mehrmals Hausarzt anschreiben dass er übriggebliebe Dosis abbekam.

Solange man sowas öfter hört, kann ich nachvollziehen sich zurückzuhalten.
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bluttrinker13
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von bluttrinker13 »

@Voigt
Persönlich nachvollziehen kann ich das auch. Wir streiten da auch nicht, ich sage nur offen dass ich es besser fände wenn sie sich etwas bemühten. Denn mit Blick auf den Herbst und angesichts dessen dass es in Meck-Pomm mittlerweile schon recht einfach geworden ist, ne Impfdose abzubekommen, kann man sich schon mal kurz bemühen und das anstoßen, finde ich.

Aber noch mal ganz klar: die sind weder anti noch unvernünftig. Die haben einfach ihre Ansichten. Und solche gibt es mE viel mehr, als jetzt wirklich hardcore Impfverweigerer.
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Felidae
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Felidae »

Floki hat geschrieben: 1. Jul 2021, 13:37 Ach da bin ich mir nicht sicher, was die rechtliche Überprüfung angeht.
Wenn man möchte (das wäre sicherlich nicht das erste Mal), kann man das ergebnisorientiert begründen. Also das der Eingriff gerechtfertigt ist.
Ja, es gibt das Recht auf die körperliche Unversehrtheit in Art 2 GG, aber es gibt doch auch noch einen dritten Satz in dem Artikel: "Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden."

Bedeutet also, es braucht ein Gesetz und "gut ist". Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Karlsruhe das kippen wird. Dafür will niemand zu nahe an die Querdenker gerückt werden, diesen Umstand sollte man nutzen mMn. Wir werden sehen. Spahn und Co. sprechen zwar davon, das es kein Impfzwang geben wird, aber ich meine auch, dass gesagt wurde, dass es keinen digitalen Impfpass geben wird etc.. Von daher sind die Aussagen ja dehnbar bzw. grds. erst einmal egal.

Ich bin (einmal) geimpft. Mein Hauptargument ist, ich will schnellstmöglich mein Leben zurück, bin generell für das Impfen und will auch meiner gesellschaftliche Verantwortung nachkommen (Kettenunterbrechung). Vor Covid habe ich keine Angst, noch weniger vor möglichem Impfschäden, finde aber, dass wir da gesellschaftlich-politisch mehr Druck brauchen, damit wir den Druck woanders endlich abbauen können.
Ich bin in keinster Weise juristisch irgendwie bewandert, insofern hüte ich mich, da irgendwelche juristische Prognosen abzugeben.

Stattdessen ganz pragmatisch: Das letzte Jahr hat gezeigt, dass alle möglichen Gerichte keinerlei Hemmungen haben, sogar explizit für Querdenker in die Bresche zu springen, Stichwort "Demoverbote". Ein Impfzwang, der nicht NUR Querdenkern und Impfgegnern ein Graus sein dürfte, sondern auch einer ganzen Menge liberaler Menschen, dürfte da noch weniger mit "Angst vor Nähe zu Querdenkern" durchzudrücken sein, wenn er verfassungswidrig wäre.

Außerdem - da die Bundesregierung im letzten Jahr immer wieder massiv in die Grundrechte eingegriffen hat, aber gleichzeitig von Anfang an eine mögliche Impfpflicht immer dementiert hat, bin ich auch recht sicher, dass die das prüfen haben lassen und ihnen gesagt wurde, "Damit kommt Ihr nie im Leben durch".
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Nephtis
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Nephtis »

Ich denke über kurz oder lang könnte eine "indirekte Impfpflicht" kommen. Aber das wird vom Herbst abhängen. Vielleicht kommen wir da ja gut durch trotz das sich viele nicht impfen lassen möchten. Ich kann das irgendwie echt nicht abschätzen. Einerseits ist die Delta Variante erhöht ansteckbar, andererseits haben wir halt die Impfungen die es letztes Jahr noch nicht gegeben hat.
Kann ich denn theoretisch als Fluggesellschaft, Festivalveranstalter, Restaurantbetreiber oder Clubbetreiber einfach sagen "Entweder voll geimpft oder du kommst hier gar nicht mehr rein?" oder verstößt das nicht gegen irgendwelche Grundrechte? So nach dem Motto Grundrechte sind höher zu bewerten als das Hausrecht.

Ich bekomme Ende Juli die 2. Biontech Impfung und bin dann Mitte August erst mal durch. Freunde, Familie & Freundin sind dann zum Großteil auch vollständig geimpft und dementsprechend stehe ich dem Herbst/Winter entspannter gegenüber als 2020.
Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Floki hat geschrieben: 1. Jul 2021, 13:37 Ja, es gibt das Recht auf die körperliche Unversehrtheit in Art 2 GG, aber es gibt doch auch noch einen dritten Satz in dem Artikel: "Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden."

Bedeutet also, es braucht ein Gesetz und "gut ist". Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Karlsruhe das kippen wird.
Uff. Ja, das Grundrecht kann eingeschränkt werden, das ist eine Schranke. Nun gibt es aber auch Schranken-Schranken. Sprich die Einschränkung eines Grundrechts ist natürlich nur eingeschränkt möglich weil sonst das Risiko besteht, dass ein Grundrecht leerläuft. :ugly:

Wir haben in Deutschland teilweise eine Impfflicht gegen Masern und hatten auch in der Vergangenheit verschiedene Impfpflichten. Das geht also im Grunde - nur mit welcher Begründung?
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Felidae
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Felidae »

Nephtis hat geschrieben: 1. Jul 2021, 15:21
Kann ich denn theoretisch als Fluggesellschaft, Festivalveranstalter, Restaurantbetreiber oder Clubbetreiber einfach sagen "Entweder voll geimpft oder du kommst hier gar nicht mehr rein?" oder verstößt das nicht gegen irgendwelche Grundrechte? So nach dem Motto Grundrechte sind höher zu bewerten als das Hausrecht.
Stichwort: "Mit den Schuhen kommst Du hier nicht rein."

In Deutschland herrscht Vertragsfreiheit, dass heißt, jede:r darf sich frei raussuchen, mit wem er/sie Geschäfte machen will. Einzige Ausnahme: Es dürfen keine diskriminierende Gründe sein, also Hautfarbe/Geschlecht/Herkunft/sexuelle Orientierung/Religion. Da die Impfung nichts davon betrifft, umgekehrt eine Impfung aber auch für den Schutz anderer Gäste entscheidend ist, sind viele Verfassungsrechtler:innen der Meinung, dass jede:r privatwirtschaftliche Veranstalter:in diesen Impfnachweis fordern kann. (Unter anderem der ehemalige Bundesrichter Thomas Fischer.) Die einzige Ausnahme wären Menschen, die aufgrund körperlicher Bedingungen nicht geimft werden können. Aber eben für jene braucht es ja auch die Herdenimmunität.

Es ist allerdings anzunehmen, dass auch diese Frage demnächst einige Gerichte beschäftigen wird. :)

Den Unterschied zwischen Privatwirtschaft und Staat, was Grundrechte angeht, kann man übrigens regelmäßig bei dem Umgang mit der AfD sehen: Als Einrichtung der öffentlichen Hand kannst Du AfD-Veranstaltungen in Deinen Räumen nicht verhindern, wenn Du sie anderen Parteien ermöglichst. Haben einige Städte versucht - sind damit krachend vor Gericht gescheitert. Als Gastwirt:in kannst Du aber jederzeit die AfD aus Deinem Geschäft verjagen - ohne jegliche juristischen Konsequenzen.
biaaas
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von biaaas »

Die Möglichkeit einer Impfpflicht wurde schon höchstrichterlich bestätigt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Impfpflic ... eutschland
ZiggyStardust
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von ZiggyStardust »

https://www.zeit.de/hamburg/2021-06/cor ... echtigkeit

Wann sind wir denn wieder an einem Punkt, an dem die Müllentsorgung unser einziges Problem mit saufenden Jugendlichen im Stadtpark ist? Einstellige Inzidenzen und eine nahezu vollständige Durchimpfung der Risikogruppen und damit massiv reduzierte Sterblichkeit reichen dafür ja offenbar nicht aus, weil eine Delta-Variante irgendwo lauert. Aber wird in Zukunft nicht immer irgendwo eine Variante auftauchen, die uns bedroht?

Im Endeffekt werden wir irgendwann eine Risikoabwägung brauchen. Die darf aber halt nicht durch die alte Mehrheitsgesellschaft so vorgegeben werden, wie sie das aktuell wird (also: saufen beim Feinkostitaliener top, auf der Parkbank nicht), sondern muss eben auch die Interessen der jüngeren Generationen widerspiegeln.
Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Aus dem Artikel:
Um es gleich mal vorwegzusagen: Nein, es ist nicht in Ordnung, dass Jugendliche im Hamburger Stadtpark mit Flaschen werfen, wenn die Polizei anrückt. Die Flaschenwürfe verletzen nicht nur Polizeibeamte, sondern auch Unbeteiligte, die zufällig im Weg stehen oder mit ihren Sandalen in die Splitter treten. Geht nicht klar, Leute, lasst es bleiben!
Also wenn die Jugend richtig zielen würde wäre das ok? :ugly:

Nein ernsthaft, bei der aktuellen Inzidenz und der Punkt, dass die sich draußen treffen wäre da imho mehr Entspannung angebracht...
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Leonard Zelig
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

https://twitter.com/ProfColinDavis/stat ... 2266970117
https://twitter.com/HammerARD/status/14 ... 9165063168

Nach den Sommerferien in den Schulen in den Normalbetrieb zurück zu wechseln erscheint mir wie ein Himmelfahrtskommando.


Die Zahl der Hospitalisierungen in Großbritannien steigt langsam, aber sie steigt, falls es da so weiter geht wird es nicht lange dauern bis man das Niveau vom Frühjahr erreicht. Das volle Wembley-Stadion am Mittwoch beim Halbfinalspiel gegen Dänemark wird auch nicht gerade hilfreich sein.
Bild
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Leonard Zelig hat geschrieben: 4. Jul 2021, 13:50 Nach den Sommerferien in den Schulen in den Normalbetrieb zurück zu wechseln erscheint mir wie ein Himmelfahrtskommando.
Bühne frei für Friedrich Merz:
https://twitter.com/_FriedrichMerz/stat ... 0378736643
er Großteil der Bevölkerung ist bis Herbst geimpft und damit gegen die #DeltaVariante geschützt. Und ganz gleich, ob die vierte, fünfte oder sechste Welle kommt: Lasst die Schulen auf!
Bis Herbst sind die Erwachsenen geimpft, also scheiß auf die Schulkinder...
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bluttrinker13
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von bluttrinker13 »

Leonard Zelig hat geschrieben: 4. Jul 2021, 13:50 Die Zahl der Hospitalisierungen in Großbritannien steigt langsam, aber sie steigt, falls es da so weiter geht wird es nicht lange dauern bis man das Niveau vom Frühjahr erreicht. Das volle Wembley-Stadion am Mittwoch beim Halbfinalspiel gegen Dänemark wird auch nicht gerade hilfreich sein.
Bild
Sorry, ich wieder. :D

Relativierend will ich den Artikel hier einwenden in welchem argumentiert wird das die Hospitalisationsrate zwar steigt, aber eben signifikant weniger stark, relativ zu den Infektionszahlen, als noch im Winter bzw. dritten Welle. Anders gesagt, Impfungen machen sich definitiv bemerkbar in ihrem Schutzeffekt.
https://www.tagesspiegel.de/wissen/inzi ... 88946.html

Andererseits ist auch hier der Graph der Hospitalisation-rates mE eher wieder irreführend bzw. manipulativ designed, denn es wird ab 1. März, wo GB die dritte Welle bereits gebrochen hatte und unter 100er Inzidenz war (e.g., 3. März 74 nach ZEIT Daten) mit "jetzt" aka 30. Juni verglichen. Warum wird nicht mit während der Welle verglichen, oder mit 1. Januar, oder gleich mit 30 Juni 2020 um wenigstens 1 volles Jahr abzubilden? Just saying. ;)
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

bluttrinker13 hat geschrieben: 4. Jul 2021, 14:23 Relativierend will ich den Artikel hier einwenden in welchem argumentiert wird das die Hospitalisationsrate zwar steigt, aber eben signifikant weniger stark, relativ zu den Infektionszahlen, als noch im Winter bzw. dritten Welle. Anders gesagt, Impfungen machen sich definitiv bemerkbar in ihrem Schutzeffekt.
Definitiv, nur macht Delta das anscheinend mit der Masse wett in der sich die Leute anstecken. Wir spielen ja zum wiederholten male das Spiel. Im Endeffekt haben wir nicht nicht mehrere Wellen desselben Virus. Wir hatten zwei Wellen normales Covid März 2020 und im Herbst und Winter, dann im Frühjahr die Welle Alpha und nun droht zum Herbst die Welle Delta und wir haben bei den Schülern eine Bevölkerungsruppe die bis zum Ende der Sommerferien nicht im nennenswerter geimpft sein wird bzw. darf.

Ja, Kinder haben meist nur leichte Krankheitsverläufe - nur in der Masse sind das dann auch eine ganze Menge und gerade bei Kindern ist jeder schwere Fall ein Fall zu viel. Dazu dann noch das Risiko von Long Covid.
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von bluttrinker13 »

Klaro, aber die Masse, die jetzt so viel größer wäre als bereits erlebte haben wir noch gar nicht, und wir wissen auch nicht ob die überhaupt kommt, also so, dass sich alles ausgleicht und/oder sogar zum schlechteren wendet. Mehr Infektionen mit weniger schweren Verläufen sind erst mal nur genau das, mehr Infektionen die längst nicht so klinisch und epidemiologisch schwerwiegend sind wie vorher.
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Leonard Zelig
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

bluttrinker13 hat geschrieben: 4. Jul 2021, 14:23 Sorry, ich wieder. :D

Relativierend will ich den Artikel hier einwenden in welchem argumentiert wird das die Hospitalisationsrate zwar steigt, aber eben signifikant weniger stark, relativ zu den Infektionszahlen, als noch im Winter bzw. dritten Welle. Anders gesagt, Impfungen machen sich definitiv bemerkbar in ihrem Schutzeffekt.
https://www.tagesspiegel.de/wissen/inzi ... 88946.html

Andererseits ist auch hier der Graph der Hospitalisation-rates mE eher wieder irreführend bzw. manipulativ designed, denn es wird ab 1. März, wo GB die dritte Welle bereits gebrochen hatte und unter 100er Inzidenz war (e.g., 3. März 74 nach ZEIT Daten) mit "jetzt" aka 30. Juni verglichen. Warum wird nicht mit während der Welle verglichen, oder mit 1. Januar, oder gleich mit 30 Juni 2020 um wenigstens 1 volles Jahr abzubilden? Just saying. ;)
Sicher liegt das an den Impfungen, aber auch an den Maßnahmen die noch gelten. Mitte Juli gibt es keine Maskenpflicht mehr in Großbritannien, danach kann man beurteilen wie gut die Impfungen wirklich schützen.
Das Ende der Maskenpflicht ist Teil einer weitgehenden Aufhebung von Corona-Maßnahmen am 19. Juli, die die Regierung in den kommenden Tagen bestätigen will. Dazu gehört die Aufhebung aller Kontaktbeschränkungen, aber auch die Wiedereröffnung von Clubs.
https://www.tagesschau.de/ausland/gross ... t-101.html

Die Theorie, dass Delta zwar infektiöser, aber auch deutlich harmloser sei, kann ich auch nicht so recht glauben. Dafür gibt es in Ländern mit niedriger Impfquote einfach zu viele Krankenhauseinweisungen und Tote.
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Haplo
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Haplo »

Rince81 hat geschrieben: 4. Jul 2021, 14:34 Ja, Kinder haben meist nur leichte Krankheitsverläufe - nur in der Masse sind das dann auch eine ganze Menge und gerade bei Kindern ist jeder schwere Fall ein Fall zu viel. Dazu dann noch das Risiko von Long Covid.
Geschlosse Schulen haben in den letzten anderthalb Jahren realen Schaden bei allen Kindern (weniger bei den sowieso privilegierten aus 'gutem Elternhaus') angerichtet, der kaum wieder aufgeholt werden kann - schon mal erst recht nicht, weil es mindestens die nächsten 10 Jahre heißen wird 'für bessere Bildung ist kein Geld da'. Jetzt wieder Schulen zu schließen, weil ja 'jedes kranke Kind eines zuviel ist' ist eine Abwägung, die in die völlig falsche Richtung geht.
Rince81
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Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Haplo hat geschrieben: 5. Jul 2021, 09:08 Geschlosse Schulen haben in den letzten anderthalb Jahren realen Schaden bei allen Kindern (weniger bei den sowieso privilegierten aus 'gutem Elternhaus') angerichtet, der kaum wieder aufgeholt werden kann - schon mal erst recht nicht, weil es mindestens die nächsten 10 Jahre heißen wird 'für bessere Bildung ist kein Geld da'. Jetzt wieder Schulen zu schließen, weil ja 'jedes kranke Kind eines zuviel ist' ist eine Abwägung, die in die völlig falsche Richtung geht.
Es geht nicht um das Schließen von Schulen, es geht darum zwischen dem sturen Schließen von Schulen und 100% Präsenzunterricht in vollen Klassenzimmern einen Mittelweg zu finden. Aber hey, wird nicht passieren.
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