COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Wenn es nicht um Spiele und / oder den Podcast geht, dann stehen die Chancen gut, dass dein Thema hier richtig ist.
WARNUNG: Gerade bei Politik & Co. geht's gerne hoch her. Auch hier gelten die Benimmregeln. Behandelt andere Foren-User immer mit Respekt, selbst wenn ihr deren Meinung nicht respektieren könnt!
Forumsregeln
Datenschutzerklärung: https://www.gamespodcast.de/datenschutzerklaerung/
Impressum: https://www.gamespodcast.de/impressum/

Forenregeln und zukünftige Weltverfassung
ART 1: Behandle andere Nutzer mit Respekt.
ART 2: Do NOT piss off the Podcasters

Lies bitte weitere Hinweise hier: viewtopic.php?f=4&t=2789
Rince81
Beiträge: 8637
Registriert: 21. Dez 2015, 04:30

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Leonard Zelig hat geschrieben: 31. Okt 2021, 23:22 Solange Politikerinnen wie Frau Wagenknecht zur Primetime bei Anne Will Skepsis an der Impfung schüren dürfen, darf man sich über die stagnierende Impfquote hierzulande nicht wundern.
Warum lädt man die bei Will eigentlich ein? Sie hat weder Amt noch Funktion, noch ist sie Gesundheitspolitikerin. Ich glaube in der Linkspartei dürfte man wirklich verärgert sein, dass immer wieder sie in den Medien ihre kruden Thesen als Parteiposition vertreten darf.
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
Benutzeravatar
Peter
Beiträge: 1937
Registriert: 22. Okt 2016, 08:47
Wohnort: Ettlingen
Kontaktdaten:

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Peter »

Axel hat geschrieben: 31. Okt 2021, 23:14 Kommt drauf an, wem man fragt. Wenn man überproportional Städter befragt, wird es solche Angaben nicht geben. Also: Wie sind die Befragten zusammengesetzt? Mehr Städter oder mehr Menschen auf dem Land? Und wenn ja, welches Land? Wie sind die äußeren Umstände, etc?
Das ist eine Umfrage von forsa im Auftrag des Bundesgesundheitsministerium. Befragt wurden 3000 repräsentativ ausgewählte Ungeimpfte. Dementsprechend werden da auch repräsentativ viele Städter und Landbewohner befragt worden sein, Bewohner der unterschiedlichen Bundesländer etc. Eine Stichprobe von 3000 ist im übrigen ausgesprochen groß. Normal sind eher 1000 wie bei der Covimo-Studie des RKI. Bei dieser hat man tatsächlich nur 126 Ungeimpfte befragt, der Rest war bereits geimpft.

Der Trotz bei einem gewissen Prozentsatz der Ungeimpften ist den Ergebnissen deutlich anzusehen. Bei der Abfrage der Entwicklung der Impfbereitschaft würde danach bei quasi allen Maßnahmen die Bereitschaft sinken. Selbst bei sowas wie "wenn es viele leicht zugängliche Impfangebote gäbe, die jeder, der will, ohne Termin spontan nutzen kann" haben nur 4% gesagt, dass sie sich dann eher impfen lassen, aber 7%, dass ihre Bereitschaft dadurch abnehmen würde :lol: Attraktive Prämien und Belohnungen? Nope. 5% Zunahme, 18% Abnahme.
Benutzeravatar
Leonard Zelig
Beiträge: 3425
Registriert: 5. Jan 2016, 19:56

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Leonard Zelig »

Santiago Garcia hat geschrieben: 1. Nov 2021, 08:00 Ohje, was hat Schwurbelknecht diesmal wieder für nen Unsinn in die Welt gesetzt?
Sie hat die Existenz von Long Covid angezweifelt.
Rince81 hat geschrieben: 1. Nov 2021, 08:11
Leonard Zelig hat geschrieben: 31. Okt 2021, 23:22 Solange Politikerinnen wie Frau Wagenknecht zur Primetime bei Anne Will Skepsis an der Impfung schüren dürfen, darf man sich über die stagnierende Impfquote hierzulande nicht wundern.
Warum lädt man die bei Will eigentlich ein? Sie hat weder Amt noch Funktion, noch ist sie Gesundheitspolitikerin. Ich glaube in der Linkspartei dürfte man wirklich verärgert sein, dass immer wieder sie in den Medien ihre kruden Thesen als Parteiposition vertreten darf.
Frau Wagenknecht verspricht Quote, anders als die beiden Vorsitzenden der Linke. Diese Talkshows werden nicht von den Öffentlich Rechtlichen selber produziert, sondern eingekauft. Sind also quasi Privatfernsehen.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

www.gamersglobal.de
Rince81
Beiträge: 8637
Registriert: 21. Dez 2015, 04:30

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Leonard Zelig hat geschrieben: 1. Nov 2021, 08:59 Frau Wagenknecht verspricht Quote, anders als die beiden Vorsitzenden der Linke. Diese Talkshows werden nicht von den Öffentlich Rechtlichen selber produziert, sondern eingekauft. Sind also quasi Privatfernsehen.
Das ist mir leider klar. Nur findet unser politischer Diskurs leider gefühlt nicht mehr im Parlament, sondern bei Lanz, Illner, Will und Co. statt. Millionen holen sich ihre politischen Informationen dort - aber keiner schaut Parlamentsdebatten. Gerade die öffentlich-rechtlichen Sender haben daher einen entsprechenden Programmauftrag, der in meinen Augen so eklatant verletzt wird.
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
Rince81
Beiträge: 8637
Registriert: 21. Dez 2015, 04:30

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

https://www.tagesspiegel.de/berlin/deut ... 56552.html
„Wenn sich diese Entwicklung entlang der Prognosen fortsetzt und keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden, droht in den nächsten Wochen auch eine deutliche Einschränkung der Versorgung der Nicht-Covid-19-Patientinnen und Patienten“, sagte Kreis. Verschärft werde die Situation dadurch, dass bundesweit deutlich weniger Intensivbetten zur Verfügung stünden als noch vor einem Jahr. Hintergrund sei ein deutschlandweiter Rückgang beim Pflegepersonal.
Dringend Zeit wieder eine Runde zu klatschen!
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
Benutzeravatar
Axel
Beiträge: 4170
Registriert: 1. Jul 2018, 20:43
Wohnort: Chemnitz & Erzgebirge

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Axel »

Rince81 hat geschrieben: 1. Nov 2021, 11:02 Dringend Zeit wieder eine Runde zu klatschen!
Das ist es übrigens, was Sahras Hauptthema bei Will war! Als sie das Thema Kommerzialisierung des Gesundheitsamtes und insbesondere der Krankenhäuser kritisierte, die Entwicklung durch die Fallpauschalen und dass die Regierung in den letzten knapp zwei Jahren nichts getan hat um die Krankenhäuser zu stärken. Ist ja auch so. Gab es überhaupt eine richtige politische Debatte? Hat man was dafür getan, dass ausgebildete Fachkräfte in den Job zurückkommen? Dass Fachkräfte mehr Entlohnung und bessere Arbeitsbedingungen haben? Nein! Man sitzt das einfach aus. DAS war Sahras großes Thema. Daraufhin wurde sie von Lauterbach und den FDP Typen richtig böse angegangen, was sie sich erlauben würde vom Thema abzulenken! :lol:

Und über was wird sich aufgeregt? Über einen Nebensatz, dass Long Covid noch nicht richtig erforscht wurde. Einen Nebensatz, den man so im Wortlaut auch schon von Alexander Kekule hören konnte.

Lieber reißt man einen Nebensatz aus dem Zusammenhang um Sahra "krude Thesen" zu unterstellen, statt über ihr Hauptanliegen zu sprechen. Politische Diskussion in Deutschland 2021.
Rince81
Beiträge: 8637
Registriert: 21. Dez 2015, 04:30

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

https://semohr.github.io/risikogebiete_deutschland/

Hier kann man sich die Inzidenzen nach Altersgruppen ansehen. In der Altersgruppe 5-14 haben wir in Bayern teilweise vierstellige(!) Inzidenzen - im Landkreis Berchtesgader Land ist die Inzidenz in dieser Altergruppe bei 1500!
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
Benutzeravatar
Heretic
Beiträge: 4944
Registriert: 20. Mai 2016, 13:30

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Heretic »

Ich hab' heute spontan meiner Hausärztin einen Besuch abgestattet und mir 'ne Ladung Biontech abgeholt. Damit bin ich offiziell geboostet. :D
Benutzeravatar
Andre Peschke
Beiträge: 9710
Registriert: 9. Jan 2016, 16:16
Kontaktdaten:

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

Axel hat geschrieben: 1. Nov 2021, 12:16 Und über was wird sich aufgeregt? Über einen Nebensatz, dass Long Covid noch nicht richtig erforscht wurde. Einen Nebensatz, den man so im Wortlaut auch schon von Alexander Kekule hören konnte.
Das stimmt so nicht. Was Long COVID angeht, könnte man ihr das noch durchgehen lassen. Aber, laut Berichten hat sie ja ebenfalls gesagt:

- Mit Impfen schütze man erstmal nur sich selbst und sie fände es nicht gut, dass das als Akt der Solidarität dargestellt wird. Das ist nun ziemlicher Quatsch, da die Impfung eben Infektionsketten zuverlässiger unterbricht.

- Das sie selbst sich nicht hat impfen lassen (immer scheiße, wenn jemand von Prominenz so ein schlechtes Beispiel abgibt) und auf einen Totimpfstoff wartet, weil die Langzeitfolgen der Impfungen ja nicht erforscht seien. Auch das ist eine inzwischen 100fach widerlegte Position, die wenig Sinn ergibt.

- Das sich nur Risikogruppen impfen lassen sollten, weil für den Rest ist es ja harmlos.

Sofern die Berichterstattung nicht falsch ist, hat sie da lang und breit Quatsch erzählt und hat sich auch nicht durch Korrekturen von Lauterbach abbremsen lassen.

Ich fand die Wagenknecht an mancher Stelle auch schon echt smart. Aber keiner findet sie smarter, als sie selbst. Und das ist inzwischen erkennbar ein Problem.

Andre
Benutzeravatar
Guthwulf
Beiträge: 3964
Registriert: 20. Dez 2016, 12:41
Wohnort: Berlin

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Guthwulf »

Aber keiner findet sie smarter, als sie selbst. Und das ist inzwischen erkennbar ein Problem.
Jap, das is ein Problem.

Weil ich grad drüber gestolpert bin: Clip von Tagesschau (auf Youtube) aus der fraglichen Sendung (?). Für Wagenknecht wurde da der Moment ausgewählt, in dem sie das folgende sagt (Wortzitat): "Ich möchte gar nicht gegen die Impfung werben. Ich habe auch Menschen grade bei Älteren sehr wohl überzeugt sich impfen zu lassen, weil ich möchte auch wirklich nicht verantwortlich sein, das jemand der im hohen Risiko steht jetzt wegen mir sagt: "na wenn die Wagenknecht sich nicht impfen lässt mache ich es auch nicht." Das hielte ich auch für falsch."

Ergo wurde in diesem Beispiel von den "bösen Medien" NICHT ihr Long Covid "Nebensatz" gewählt sondern ein Statement, dass vielleicht nicht super ist (Impfverweigerung finde ich halt doof), aber auch nicht nach Aluhut-Verschwörungstheoretikerin klingt.
guthwulf04 (Steam), dreosan (PSN), Guthwulf06 (Xbox), Guthwulf16 (Switch: SW-7403-8257-5609)
Benutzeravatar
Axel
Beiträge: 4170
Registriert: 1. Jul 2018, 20:43
Wohnort: Chemnitz & Erzgebirge

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Axel »

Andre Peschke hat geschrieben: 1. Nov 2021, 16:28 - Mit Impfen schütze man erstmal nur sich selbst und sie fände es nicht gut, dass das als Akt der Solidarität dargestellt wird. Das ist nun ziemlicher Quatsch, da die Impfung eben Infektionsketten zuverlässiger unterbricht.

- Das sie selbst sich nicht hat impfen lassen (immer scheiße, wenn jemand von Prominenz so ein schlechtes Beispiel abgibt) und auf einen Totimpfstoff wartet, weil die Langzeitfolgen der Impfungen ja nicht erforscht seien. Auch das ist eine inzwischen 100fach widerlegte Position, die wenig Sinn ergibt.

- Das sich nur Risikogruppen impfen lassen sollten, weil für den Rest ist es ja harmlos.
- Was ja richtig ist. Gab ja die letzten Wochen mehrere Berichte von reinen 2G Veranstaltungen die zu Superspreade-Events wurden:
https://www.merkur.de/welt/corona-2g-re ... 81691.html
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/ ... a8844.html
https://www.berlin.de/clubs-und-party/n ... rline.html

Das ist ja auch normal, weil: Geimpfte werden nicht getestet. Tragen also unsichtbar massiv zum Infektionsgeschehen bei. Eine Entwicklung, die Kekule bereits im Sommer prognostiziert hat. Und das ist ja auch gefährlich, weil dann ja auch Geimpfte ihre Eltern und Großeltern besuchen. Hat ja auch nen guten Grund, dass die ersten Altenheime wieder auf eine allgemeine Testpflicht - auch für Geimpfte Besucher, Bewohner und Mitarber - setzen.

- Was ist denn so schlimm daran auf einen klassischen Protein-Impfstoff zu warten? Ich weiß nicht, ob Du die letzten Wochen den Kekule-Podcast gehört hast. Aber die bekommen nach wie vor enorm viele Anfragen dazu. Ich warte auch auf einen klassischen Impfstoff. Ganz unabhängig was Sahra in der Öffentlichkeit sagt. Mir ist das einfach lieber und das sollte man auch respektieren! Ich sage Dir: Nach der Zulassung eines Proteinimpfstoffes wird die Impfquote nochmal ein deutliches Stück nach oben gehen.

- Das hat sie IMO in dieser Absolutheit nicht gesagt.
Benutzeravatar
Andre Peschke
Beiträge: 9710
Registriert: 9. Jan 2016, 16:16
Kontaktdaten:

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Andre Peschke »

Axel hat geschrieben: 1. Nov 2021, 17:03Das ist ja auch normal, weil: Geimpfte werden nicht getestet. Tragen also unsichtbar massiv zum Infektionsgeschehen bei. Eine Entwicklung, die Kekule bereits im Sommer prognostiziert hat. Und das ist ja auch gefährlich, weil dann ja auch Geimpfte ihre Eltern und Großeltern besuchen.
Das ist korrekt, aber das macht nicht die Aussage von Wagenknecht (sofern wirklich so gesagt) richtig. Denn die Impfung schützt dennoch andere. Nur schützt die Impfung eben nicht vollständig vor Ansteckung, weshalb es natürlich pandemisch nachteilig ist, wenn Geimpfte ohne weitere Kontrolle zu Großevents zugelassen werden.
Axel hat geschrieben: 1. Nov 2021, 17:03Was ist denn so schlimm daran auf einen klassischen Protein-Impfstoff zu warten? Ich weiß nicht, ob Du die letzten Wochen den Kekule-Podcast gehört hast. Aber die bekommen nach wie vor enorm viele Anfragen dazu.
Die "aber diese Impfstoffe sind voll neu und wir haben keine Langzeitstudien"-Position wurde schon seit Monaten (auch von Kekulé) widerlegt, der zB auch sagte, dass es noch NIE einen Impfstoff gegeben hat, bei dem wirkliche "Langzeitfolgen" aufgetreten sind. Nur eben Nebenwirkungen, die so selten waren, dass sie erst nach Jahren aufgefallen sind. Was bei der Größe der derzeitigen Impfkampagne bedeutet, die bisherigen Daten zu den mRNA-Impfstoffen sind besser, als bei praktisch jedem anderen existierenden Impfstoff.

Auf einen Proteinimpfstoff zu warten, finde ich eher ein Zeichen von Uninformiertheit. Man erinnere sich daran, dass auch Novavax zB sogar damit wirbt, dass man neu entwickelte "Technologien" mit dem Impfstoff zum Einsatz bringe (Nanopartikel!). Da kann man dann, konsequenter Weise, den ganzen Spaß mit den Langzeitstudien direkt wieder anfangen. Weiß ja keiner, was diese Nanopartikel alles anstellen! Und wenn das dann jemand wie Wagenknecht zum besten gibt - mit der beschriebenen Argumentation dahinter - dann finde ich das schlichtweg dumm. Von einer Politikerin ihrer Statur erwarte ich mehr. Oder besser: erwartete ich einst.

Andre
Santiago Garcia
Master of Fantasy
Beiträge: 827
Registriert: 13. Feb 2016, 15:56

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Santiago Garcia »

Die Impfstoffe, die millionen-, wenn nicht gar milliardenfach verimpft wurden, sind ihr zu unsicher und sie wartet lieber auf einen, der grad frisch aus der Zulassungsstudie kommt?
Benutzeravatar
Guthwulf
Beiträge: 3964
Registriert: 20. Dez 2016, 12:41
Wohnort: Berlin

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Guthwulf »

Axel hat geschrieben: 1. Nov 2021, 17:03Ich warte auch auf einen klassischen Impfstoff. (...) Mir ist das einfach lieber und das sollte man auch respektieren!
Das kann man respektieren, klar. Da kannst natürlich mit deiner Gesundheit machen, was du willst. Dann musst du aber auch respektieren, das für dich, da du in Folge deiner Entscheidung ein größeres Risiko für andere Menschen darstellst, stärkere Einschränkungen oder strengere Testpflichten gelten.

Klar gibts auch Impfdurchbrüche, aber die sind nach Datenlage deutlich seltener, führen zu erheblich milderen Krankheitsverläufen (wenn überhaupt) und stellen ein kleineres Risiko bei der Verbreitung des Virus dar. Daran ändern einzelne anekdotische Ausnahmen erstmal wenig.

Über die allgemeine Teststrategie kann man lange diskutieren. Das Modell - nur noch bei Symptomen zu testen und auf eine allgemeine Testpflicht weitgehend zu verzichten - führt natürlich zwangsweise zu ner höheren Dunkelziffer, entspricht aber auch dem Modell, dem wir mit den Grippeviren seit Jahrzehnten folgen. Wären alle (oder zumindest deutlich mehr) geimpft, wäre diese Strategie sicher besser vertretbar, da dann das Risiko schwerer oder lebensbedrohlicher Krankheitsverläufe deutlich geringer wäre.

Und was: "Langzeitfolgen der Impfung sind mir zu wenig erforscht" angeht: Klar gibts da ein (verschwindend geringes) Risiko, genauso wie bei der Impfung selber. Dem steht aber das exponentiell höhere Risiko gegenüber, sich ohne Impfung mit Covid einem deutlich schwereren Krankheitsverlauf inkl. der ebenfalls wenig erforschten Langzeitfolgen auch bei milderen Krankheitsverläufen (Stichwort Long Covid) auszusetzen. In der Gegenüberstellung sollte die Entscheidung eindeutig sein, grad auch angesichts der extremen Ansteckungsgefahr bei Covid im Vergleich zu z.B. einer Grippe.
guthwulf04 (Steam), dreosan (PSN), Guthwulf06 (Xbox), Guthwulf16 (Switch: SW-7403-8257-5609)
Haplo
Beiträge: 288
Registriert: 20. Okt 2017, 11:18

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Haplo »

Rince81 hat geschrieben: 1. Nov 2021, 14:14 https://semohr.github.io/risikogebiete_deutschland/

Hier kann man sich die Inzidenzen nach Altersgruppen ansehen. In der Altersgruppe 5-14 haben wir in Bayern teilweise vierstellige(!) Inzidenzen - im Landkreis Berchtesgader Land ist die Inzidenz in dieser Altergruppe bei 1500!
Genau. Was lernen wir daraus? Dass es vollkommen sinnlos ist, auf "hohe" Inzidenzzahlen (bundesweit über 100 !1!11) zu schauen.
Man höre bitte endlich auf, willkürliche Zahlen als Rechtfertigung für irrationale Maßnahmen her zunehmen.
Benutzeravatar
Guthwulf
Beiträge: 3964
Registriert: 20. Dez 2016, 12:41
Wohnort: Berlin

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Guthwulf »

Andre Peschke hat geschrieben: 1. Nov 2021, 17:13 Die "aber diese Impfstoffe sind voll neu und wir haben keine Langzeitstudien"-Position wurde schon seit Monaten (auch von Kekulé) widerlegt, der zB auch sagte, dass es noch NIE einen Impfstoff gegeben hat, bei dem wirkliche "Langzeitfolgen" aufgetreten sind. Nur eben Nebenwirkungen, die so selten waren, dass sie erst nach Jahren aufgefallen sind. Was bei der Größe der derzeitigen Impfkampagne bedeutet, die bisherigen Daten zu den mRNA-Impfstoffen sind besser, als bei praktisch jedem anderen existierenden Impfstoff.

Auf einen Proteinimpfstoff zu warten, finde ich eher ein Zeichen von Uninformiertheit.
100% Zustimmung. Das Risiko ist so absurd gering. Natürlich ist es nicht bei 0, nichts ist 100% sicher. Aber im Vergleich zur Alternative (COVID Erkrankung und deren Folgen) sollte die Entscheidung eindeutig sein.
guthwulf04 (Steam), dreosan (PSN), Guthwulf06 (Xbox), Guthwulf16 (Switch: SW-7403-8257-5609)
Rince81
Beiträge: 8637
Registriert: 21. Dez 2015, 04:30

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Rince81 »

Haplo hat geschrieben: 1. Nov 2021, 17:32 Genau. Was lernen wir daraus? Dass es vollkommen sinnlos ist, auf "hohe" Inzidenzzahlen (bundesweit über 100 !1!11) zu schauen.
Man höre bitte endlich auf, willkürliche Zahlen als Rechtfertigung für irrationale Maßnahmen her zunehmen.
Nein, das lernen wir daraus nicht, sondern das wir gerade ganz aktiv die Jugend durchseuchen - mit allen Konsequenzen.
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
Haplo
Beiträge: 288
Registriert: 20. Okt 2017, 11:18

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Haplo »

Ja, leider lernen wir das eben daraus nicht. Und die Konsequenz ist übrigens die gleiche, als wenn wir sie impfen würden. Läuft also ganz von alleine in die richtige Richtung.
Benutzeravatar
Axel
Beiträge: 4170
Registriert: 1. Jul 2018, 20:43
Wohnort: Chemnitz & Erzgebirge

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Axel »

Guthwulf hat geschrieben: 1. Nov 2021, 17:29 Das kann man respektieren, klar. Da kannst natürlich mit deiner Gesundheit machen, was du willst. Dann musst du aber auch respektieren, das für dich, da du in Folge deiner Entscheidung ein größeres Risiko für andere Menschen darstellst, stärkere Einschränkungen oder strengere Testpflichten gelten.
Warum stelle ich ein Risiko dar? Ich habe zwei Infektionen durch während meiner Forums-Pause.

Einmal vor ziemlich genau einem Jahr mit mittelschweren Verlauf und drei Monate Long-Covid-Syndomen (Abgeschlagenheit, langanhaltende Gliederschmerzen, übermäßige Müdigkeit, etc.) und einmal im September diesen Jahres, dieses Mal ohne das ich irgendwas gemerkt habe. Wurde halt schlicht positiv getestet + positiver PCR Test hinterher. Habe es also demzufolge auch nicht eilig mit der Impfung, da ich ja bis März ungefähr den Genesenen-Status habe und dann mal sehen.

Ich würde mich auch nicht aus medizinischen Gründen impfen lassen, sondern nur wegen dem Status. Die beiden Infektionen geben mir ein gutes Gefühl: Das erste Mal mittelschwerer Verlauf und beim zweiten Mal nix gemerkt. Also ich denke, ich bin durch bis ich Ü60 bin und mein Immunsystem dann schlapp macht.
Benutzeravatar
Guthwulf
Beiträge: 3964
Registriert: 20. Dez 2016, 12:41
Wohnort: Berlin

Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie

Beitrag von Guthwulf »

Axel hat geschrieben: 1. Nov 2021, 17:51
Guthwulf hat geschrieben: 1. Nov 2021, 17:29Das kann man respektieren, klar. Da kannst natürlich mit deiner Gesundheit machen, was du willst. Dann musst du aber auch respektieren, das für dich, da du in Folge deiner Entscheidung ein größeres Risiko für andere Menschen darstellst, stärkere Einschränkungen oder strengere Testpflichten gelten.
Warum stelle ich ein Risiko dar? Ich habe zwei Infektionen durch während meiner Forums-Pause.
Mir war nicht bekannt, dass du bereits COVID hattest und als "Genesen" damit von "2G" erfasst bist, womit du dank der natürlichen Immunität nach überstandener Erkrankung also ein kleineres Risiko für deine Mitmenschen darstellst und nicht so viele Einschränkungen hast, wie Ungeimpfte, die noch keine Covid Infektion überstanden haben. Du hast aber natürlich auch schon selber die Erfahrung gemacht, dass deine natürliche Immunität nach der Infektion, mit der Zeit nachlässt bzw. deine zweite Infektion nicht verhindert hat. Zwei Datenpunkte (bzw. überstandene Infektionen) sind auch noch kein Trend (also z.B. eine Vorhersage wie schwer/leicht die dritte Covid Infektions bei dir werden wird). Und welche Langzeitfolgen Covid bei dir hat / haben könnte weißt du auch noch nicht.
Axel hat geschrieben: 1. Nov 2021, 17:51Ich würde mich auch nicht aus medizinischen Gründen impfen lassen, sondern nur wegen dem Status. Die beiden Infektionen geben mir ein gutes Gefühl...
Tschuldigung, aber dein "gutes Gefühl" sollte keine Basis für so ne Entscheidung sein. Guck lieber auf die wissenschaftlichen Daten und Empfehlungen der Experten. Natürlich würdest du dich aus medizinischen Gründen impfen lassen. Die medizinische Empfehlung für Genesen lautet nicht "nu bist du sicher" sondern "eine Impfung nach einer gewissen Zeit" (ab vier Wochen nach dem Ende der Covid Symptome möglich, in der Regel etwa 6 Monate nach Covid Infektion empfohlen). Natürliche Immunität lässt nach. So wie wir jetzt auch über Boosterimpfungen bei Geimpften diskutieren.
guthwulf04 (Steam), dreosan (PSN), Guthwulf06 (Xbox), Guthwulf16 (Switch: SW-7403-8257-5609)
Antworten